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Darmaktiv Leinsamen

Document: 24.05.2012   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation


Liebe Patientin, lieber Patient!


Bitte lesen Sie diese Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.



Darmaktiv Leinsamen


Zusammensetzung

Wirkstoff

100 g Pflanzenteile enthalten:

100 g hellsamigen Leinsamen


Sonstige Bestandteile

Keine.


Zur Anwendung bei Erwachsenen und Kindern


Darreichungsform und Inhalt

Originalpackung mit 20 Beuteln zu je 10 g Pflanzenteilen.


Stoff- oder Indikationsgruppe

Pflanzliches Quellmittel zur Stuhlregulierung

Pflanzliches Arzneimittel bei Magen-Darm-Beschwerden

Pflanzliches Arzneimittel zur äußerlichen Behandlung bei Entzündungen der Haut


Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Bergland-Pharma GmbH & Co.KG

Alpenstraße 15

D-87751 Heimertingen/Allgäu


Anwendungsgebiete

Innerlich: Zur Normalisierung der Darmfunktion bei Verstopfung und bei funktioneller Darmträgheit, die beispielsweise durch Bewegungsmangel, Diätfehler, ballaststoffarme Ernährung und Fremdkost im Urlaub verursacht wird. Zur Erleichterung der Stuhlentleerung bei Hämorrhoiden.

Als Schleimzubereitung zur unterstützenden Behandlung von Reizmagen und funktionellen Darmerkrankungen (Reizdarm).

Äußerlich: Zur Bereitung von erweichenden feucht-heißen Umschlägen zur symptomatischen Behandlung von lokalen Entzündungen der Haut.


Gegenanzeigen

Wann dürfen Sie Darmaktiv Leinsamen nicht anwenden?

Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Leinsamen darf das Präparat nicht angewendet werden.

Darmaktiv Leinsamen darf weiterhin nicht eingenommen werden

bei Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes;

nach einer plötzlichen Änderung der Stuhlgewohnheiten, die länger als 2 Wochen andauert;

bei rektalen Blutungen, die nicht vom Arzt diagnostisch abgeklärt wurden;

bei Teerstühlen (Schwarzfärbung des Stuhls durch Blutbeimengung);

bei nicht erfolgter Stuhlentleerung nach Einnahme eines Abführmittels;

bei Verengungen der Speiseröhre, des Mageneingangs oder im Bereich des Magen-Darm-Traktes;

bei drohendem oder bestehendem Darmverschluss (Ileus), Darmlähmung oder abnormer Weitstellung des Dickdarms (Megakolon);

bei Schluckschwierigkeiten.

Bei Reizmagen darf Darmaktiv Leinsamen nur als Schleimzubereitung angewendet werden.


Die äußerliche Anwendung darf nicht bei offenen Wunden und Verbrennungen erfolgen.


Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Säuglinge und Kleinkinder sind in jedem Fall von einer Selbstmedikation mit Leinsamen auszuschließen.


Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Was müssen Sie in der Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Da keine ausreichenden Untersuchungen vorliegen, soll Darmaktiv Leinsamen bei Schwangeren und während der Stillzeit nicht angewendet werden.


Was müssen Sie bei Kindern beachten?

Da keine ausreichenden Untersuchungen vorliegen, soll Darmaktiv Leinsamen bei Kindern zwischen 2 und 6 Jahren nicht angewendet werden. Bitte beachten Sie die Angaben unter Gegenanzeigen.


Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen Sie beachten?

Innerliche Anwendung:

Bei anhaltender Verstopfung über 72 Stunden oder beim Auftreten von Bauchschmerzen oder Stuhlunregelmäßigkeiten sollte die Anwendung von Darmaktiv Leinsamen unterbrochen und ein Arzt aufgesucht werden.

Bei übermäßiger Stuhlverhärtung (Kotsteinen) und Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen soll Darmaktiv Leinsamen nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden, da diese Beschwerden Zeichen für einen drohenden oder bereits bestehenden Darmverschluss sein können.


Frauen mit Hormon abhängigen Tumoren sollten Darmaktiv Leinsamen nicht einnehmen, da aufgrund von Untersuchungen mit gesunden Frauen nicht auszuschließen ist, dass Leinsamen eine östrogenartige Wirkung hat.


Äußerliche Anwendung:

Wenn die Hautentzündung sich nicht bessert oder sich ausbreitet unter der Behandlung mit Darmaktiv Leinsamen, müssen Sie einen Arzt oder Ärztin aufsuchen.


Warnhinweis

Nehmen Sie dieses Arzneimittel mit reichlich Flüssigkeit (mindestens 150 ml Wasser oder vergleichbaren wässrigen Flüssigkeiten) ein, da es sonst zum Anschwellen und Verlegen des Rachenraumes oder der Speiseröhre und so zur Erstickung kommen kann. Darmverschluss kann infolge unzureichender Flüssigkeitszufuhr auftreten. Nehmen Sie dieses Arzneimittel nicht bei Schluckbeschwerden und nicht im Liegen ein.

Wenn nach der Einnahme dieses Arzneimittels Brustschmerzen, Erbrechen oder Beschwerden beim Schlucken oder Atmen auftreten sollten, ist sofort ein Arzt aufzusuchen.

Die Anwendung bei älteren Patienten, Hilfsbedürftigen und Kindern sollte nur unter Aufsicht eines Erwachsenen stattfinden.


Wechselwirkungen

Welche anderen Arzneimittel werden durch die Wirkung von Darmaktiv Leinsamen beeinflusst?

Aufgrund des Schleimgehaltes ist eine Verschlechterung der Arzneistoffaufnahme (negative Beeinflussung der Resorptionsverhältnisse) möglich. Es soll daher ein Abstand von ½ - 1 Stunde vor und nach der Einnahme von Darmaktiv Leinsamen eingehalten werden, wenn andere Arzneimittel eingenommen werden.

Um das Risiko eines Darmverschlusses zu mindern, soll Darmaktiv Leinsamen zusammen mit die Darmbewegung hemmenden Arzneimitteln wie z.B. Opiaten, Loperamid nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.


Dosierungsanleitung,

Art und Dauer der Anwendung

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Darmaktiv Leinsamen nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Darmaktiv Leinsamen sonst nicht richtig wirken kann!


Wie viel und wie oft sollten Sie Darmaktiv Leinsamen einnehmen bzw. anwenden?

Innerlich:

Erwachsene und Heranwachsende ab 12 Jahren nehmen 2 – 3 mal täglich den Inhalt eines Beutels ein. Kinder von 6 – 11 Jahre nehmen die Hälfte eines Beutels 2 – 3mal täglich ein.

Zur Schleimzubereitung verwenden Sie jeweils den Inhalt eines Beutels und nehmen die fertige Zubereitung bis zu 3 mal am Tag ein.

Äußerlich:

Zu Umschlägen verwenden Sie den Inhalt von 2 – 3 Beuteln.


Wie und wann sollten Sie Darmaktiv Leinsamen einnehmen bzw. anwenden?

Innerlich:

Den Inhalt eines Beutels mit reichlich Flüssigkeit (mind. ¼ Liter) unzerkaut einnehmen. Die Einnahme kann durch den Zusatz zu Suppen, Quark, Joghurt oder Müsli erfolgen, wobei jedoch auf die gleichzeitige Zufuhr einer genügend großen Flüssigkeitsmenge zu achten ist. Die Wirkung tritt nach ca. 12 – 24 Stunden ein.

Als Schleimzubereitung wird der Inhalt eines Beutels unzerkleinert mit einem halben Liter Wasser kalt angesetzt, kurz aufgekocht und 10 Minuten ziehen gelassen. Zur Einnahme kann der Leinsamen abgeseiht werden. Die Einnahme soll ½ - 1 Stunde vor den Mahlzeiten erfolgen.

Darmaktiv Leinsamen sollte nicht kurz vor dem Schlafengehen eingenommen werden.

Äußerlich:

Für Umschläge wird der Inhalt der Beutel zerkleinert (z.B. in einer Mühle) und in einem Mull- oder Leinensäckchen (zu 1/3 gefüllt) 10 Minuten in heißes Wasser gehängt. Nach kurzem Ausdrücken wird das Säckchen in ein sauberes Tuch eingeschlagen und heiß aufgelegt.


Wie lange sollten Sie Darmaktiv Leinsamen anwenden?

Die Dauer der Anwendung ist nicht grundsätzlich begrenzt, richtet sich aber nach Dauer, Schwere und Verlauf der Beschwerden. Im Zweifelsfall ist ein Arzt zu befragen. Beachten Sie aber in jedem Fall die Angaben unter Vorsichtsmaßnahmen und Nebenwirkungen.


Anwendungsfehler und Überdosierung


Was ist zu tun, wenn Darmaktiv Leinsamen in zu großen Mengen eingenommen wurde?

Eine Überdosierung mit Leinsamen kann zu Bauchbeschwerden, Blähungen und möglicherweise Darmverschluss führen. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte erfolgen und ein Arzt benachrichtigt werden. Dieser kann über gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen entscheiden.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie zu wenig Darmaktiv Leinsamen eingenommen oder eine Einnahme vergessen haben?

Wenn Sie zu wenig Darmaktiv Leinsamen eingenommen haben oder die Einnahme von Darmaktiv Leinsamen vergessen haben, nehmen Sie nicht eine zusätzliche oder doppelte Dosis ein, sondern setzen Sie die Einnahme bzw. Anwendung so fort, wie es in dieser Packungsbeilage angegeben ist oder von Ihrem Arzt verordnet wurde.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden?

In diesem Fall sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich.


Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Darmaktiv Leinsamen auftreten?

Häufig (weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten) können durch Leinsamen Völlegefühl und Blähungen ausgelöst werden.

Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 Behandelten) können Überempfindlichkeitsreaktionen bis hin zu schockartigen Reaktionen auftreten.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?

Sollten bei Ihnen Völlegefühl oder Blähungen auftreten, erhöhen Sie die Flüssigkeitszufuhr auf 1,5 bis 2 Liter pro Tag. Sollten trotz dieser Maßnahmen diese Nebenwirkungen bestehen bleiben, informieren Sie einen Arzt, damit er über die erforderlichen Maßnahmen entscheidet.

Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf Darmaktiv Leinsamen nicht noch einmal eingenommen werden. Gegebenenfalls benachrichtigen Sie einen Arzt, der über notwendige Maßnahmen entscheiden kann.


Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Nach Ablauf des auf der Verpackung angegebenen Verfalldatums soll dieses Arzneimittel nicht mehr angewendet werden.


Wie ist Darmaktiv Leinsamen aufzubewahren?

Nach Anbruch trocken aufbewahren! Vor Sonne, Hitze und Feuchtigkeit schützen!


Nicht über 25°C aufbewahren.


Stand der Information

Juni 2012


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!

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