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Dcvax-L

DCVax-L 1,25 x 106 lebende dendritische

Zellen/Kryoröhrchen

Northwest Biotherapeutics,

GmbH

Injektionssuspension

1.    BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

DCVax®- L 1,25 x 106 lebende dendritische Zellen/Kryoröhrchen Injektionssuspension

2.    QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG NACH WIRKSTOFFEN UND DEN SONSTIGEN BESTANDTEILEN

2.1    QUALITATIVE BESCHREIBUNG

DCVax-L enthält autologe, lebende dendritische Zellen, die mit Tumorlysatantigen des Patienten inkubiert wurden (sog. Antigen-präsentierende dendritische Zellen).

2.2    QUANTITATIVE BESCHREIBUNG

DCVax-L enthält autologe, Antigen-präsentierende dendritische Zellen.

Ein Kryoröhrchen enthält 250 pl Zellsuspension mit > 1,25 x 106 autologen, lebenden Antigen-präsentierenden dendritischen Zellen.

DCVax-L enthält die folgenden Hilfsstoffe:

Lösung:    Dimethylsulfoxid 10%

Humanes AB Serum 20%

RPMI-1640 Zellkulturmedium (tissue culture grade) 70%

3.    DARREICHUNGSFORM

Zellsuspension zur intradermalen Injektion Leicht trübe bis trübe Zellsuspension

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    ANWENDUNGSGEBIETE

DCVax-L wird angewendet zur adjuvanten Therapie des Glioms bei erwachsenen Patienten (Erstdiagnose oder Rezidiv) nach Tumorresektion und Standardtherapie (Chemo- und/oder Radiotherapie).

4.2    EMPFOHLENE DOSIERUNG, ART UND DAUER DER ANWENDUNG

Injektionssuspension

Die Anwendung hat durch einen im Umgang mit DCVax-L geschulten qualifizierten Facharzt zu erfolgen und ist auf entsprechend spezialisierte Einrichtungen der medizinischen Krankenversorgung beschränkt.

DCVax-L ist als individuelle Zubereitung ausschließlich für die autologe Anwendung bestimmt.

Da für die Herstellung von DCVax-L eine Leukapherese zwingend erforderlich ist, muss sichergestellt sein, dass der Patient über eine adäquate Knochenmarkfunktion verfügt. Daher sollte das vollständige Blutbild vor der ersten Leukapherese bestimmt werden und akzeptable Werte aufweisen. Die Leukapherese muss von einem Arzt mit produktspezifischem Fachwissen durchgeführt werden.

Während des Behandlungszyklus sind die Patienten sorgfältig und regelmäßig zu kontrollieren.

DCVax-L sollte erst verabreicht werden, nachdem sich der Patient vom chirurgischen Eingriff erholt und zusätzliche zellreduzierende Behandlungen wie Bestrahlung, Chemotherapie, oder eine Kombination aus beidem, erhalten hat. Diese Behandlungen können je nach Befund oder Erkrankungsstadium des Patienten unterschiedlich sein.

Injektionssuspension

Dosierung

Es werden zwei intradermale Injektionen für jede Immunisierung empfohlen (entspricht einer Einzeldosis). Jede Injektion enthält 1,25 x 106 der mit Tumorlysatantigen des Patienten inkubierten autologen dendritischen Zellen. Die bei jeder Immunisierung verabreichte Gesamtdosis beträgt 2,5 x 106 der mit Tumorlysatantigen des Patienten inkubierten autologen dendritischen Zellen.

Art der Anwendung

DCVax-L wird als Serie von jeweils zwei intradermalen Injektionen (entspricht einer Einzeldosis) in den Oberarm verabreicht (Wechsel des Oberarms bei jeder Dosis). Die erste Dosis (Tag 0 des nachfolgenden Schemas) kann ca. 4 - 6 Wochen nach der Leukapherese gegeben werden, um die Herstellung und Freigabe des Produktes zu ermöglichen.

Die erste Immunisierung sollte nicht früher als 10 Tage nach der Beendigung einer etwaigen Steroidbehandlung erfolgen. Es wird empfohlen, die nachfolgenden Dosen 8 - 12 Tage, 18 - 22 Tage, 2 Monate, 4 Monate, 8 Monate, 12 Monate, 18 Monate,

24 Monate, 30 Monate und 36 Monate nach der ersten Immunisierung zu verabreichen.

Eine Immunisierung mit DCVax-L sollte nicht gleichzeitig mit der Gabe von Temozolomid erfolgen. Es wird empfohlen, einen Tag vor und 7 Tage nach der Immunisierung kein Temozolomid zu verabreichen.

Das weitere Behandlungsschema von DCVax-L ist dann dem Behandlungsschema von Temozolomid anzupassen.

Injektionssuspension

Folgendes Immunisierungsschema wird empfohlen:

Immunisierung Nr. (je 2 Injektionen)

Zeit

1

Tag 0

2

8 - 12 Tage nach Immunisierung Nr. 1

3

18 - 22 Tage nach Immunisierung Nr. 1

4

2 Monate nach Immunisierung Nr. 1

5

4 Monate nach Immunisierung Nr. 1

6*

8 Monate nach Immunisierung Nr. 1

7*

12 Monate nach Immunisierung Nr. 1

Weiterführend*

Alle 6 Monate

solange das Produkt verfügbar und seine Haltbarkeit nicht abgelaufen ist (max. 36 Monate).

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von DCVax-L bei Kindern und Jugendlichen ist nicht

nachgewiesen. Daher sollte DCVax-L bei Kindern und Jugendlichen nicht

angewendet werden.

4.3 GEGENANZEIGEN

DCVax-L darf nicht angewendet werden bei:

•    Überempfindlichkeit gegen einen oder mehrere der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile von DCVax-L.

•    Patienten, die unter aktiven Infektionen leiden, HIV-positiv, Hepatitis B/C-positiv, oder an Syphilis erkrankt sind.

•    Patienten, die in der Vergangenheit an verringerter Immunkompetenz oder einer Autoimmunerkrankung litten und Patienten mit allogenem Organtransplantat oder einer weiteren unkontrollierten systemischen, malignen Erkrankung, die nicht unter 4.1 fällt.

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4.4 BESONDERE WARNHINWEISE UND VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE ANWENDUNG

Allgemein

DCVax-L ist ein autologes, zellbasiertes Arzneimittel und darf ausschließlich bei demjenigen Patienten angewendet werden, von welchem die Ausgangsmaterialien stammen.

Vor der Anwendung ist zu überprüfen, ob die spenderspezifischen Angaben in Bezug auf die Chargenbezeichnung und die Patientenidentifikationsnummer auf den Versandunterlagen und dem Produktetikett übereinstimmen.

Wenn die Primärverpackung beschädigt und daher unsteril ist, darf DCVax-L nicht verwendet werden. Bei Beschädigung der Sekundärverpackung muss Rücksprache mit dem Hersteller gehalten werden.

Die Leukapherese sowie die Anwendung muss von einem Arzt mit produktspezifischem Fachwissen durchgeführt werden!

Vor Beginn der Behandlung sollten sich Patienten von der Operation und von akuten Toxizitäten vorausgehender zytotoxischer Behandlungen erholt haben.

Da für dieses Produkt bisher nur begrenzt Informationen vorliegen, sollte der Patient nach Verabreichung von DCVax-L 2 Stunden lang engmaschig überwacht werden.

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Wie bei allen biologischen Arzneimitteln, können während der Verabreichung von DCVax-L unerwartete allergische und anaphylaktische Reaktionen auftreten. Die Verabreichung darf daher nur in Einrichtungen erfolgen, in denen Maßnahmen zur Wiederbelebung erfolgen können.

Falls unter der Verabreichung von DCVax-L allergische, Überempfindlichkeits- und anaphylaktische Reaktionen auftreten, sind folgende Notfallmaßnahmen zu treffen:

•    Bei leichten bis mittelschweren Reaktionen (d. h. ohne Anzeichen von Anaphylaxie) ist normalerweise eine Behandlung der Symptome ausreichend.

•    Alle Reaktionen mit Anzeichen von Anaphylaxie und schwerwiegende allergische Reaktionen müssen umgehend mit Epinephrin (Adrenalin) und Antihistaminika behandelt werden. Ferner sollte DCVax-L abgesetzt und eine angemessene

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symptomatische Therapie durchgeführt werden (u.a. liegende Position,

Sauerstoff, Volumentherapie).

Bei Patienten mit Gliom tritt häufig ein Hirnödem auf, das Kopfschmerzen, Krampfanfälle, fokalneurologische Ausfälle und eine Enzephalopathie auslösen kann. Ein unkontrolliertes Hirnödem kann zu tödlicher Einklemmung von Gehirnteilen führen. Die meisten Patienten mit Hirnödem können adäquat mit Kortikosteroiden (z. B. Dexamethason) behandelt werden. Da eine Kortikosteroidtherapie die Immunantwort eines Patienten und somit die Wirkung von DCVax-L beeinträchtigen kann, wird empfohlen, Patienten, bei denen eine Kortikosteroidtherapie aufgrund eines Hirnödems notwendig ist, frühestens 10 Tage nach Abschluss der Kortikosteroidtherapie mit weiteren Immunisierungen mit DCVax-L zu behandeln.

Aufgrund der autologen Herkunft des Ausgangsmaterials und der standardisierten mikrobiologischen Prüfungen ist die Übertragung pathogener Erreger bei der Behandlung mit DCVax-L unwahrscheinlich. Da das Produkt nicht sterilisiert werden kann, kann jedoch die Möglichkeit der Übertragung infektiöser Erreger nicht völlig ausgeschlossen werden.

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4.5    WECHSELWIRKUNGEN MIT ANDEREN ARZNEIMITTELN UND ODER ANDEREN MITTELN

Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder Chemotherapien durchgeführt.

Die Wirkung von DCVax-L hängt jedoch zum Teil von der Proliferation aktivierter Immunzellen ab. Da Chemotherapie proliferierende Immunzellen beeinträchtigen kann, wird empfohlen, einem Patienten, der mit DCVax-L behandelt wird, 10 Tage vor und nach jeder Immunisierung keine Chemotherapeutika zu verabreichen (mit Ausnahme von Temozolomid, siehe Behandlungsempfehlungen in 4.2). Kortikosteroide wirken immunsuppressiv. Es wird daher empfohlen, Patienten bei denen eine Kortikosteroidtherapie notwendig ist, frühestens 10 Tage nach Abschluss der Kortikoidsteroidtherapie mit weiteren Immunisierungen mit DCVax-L zu behandeln, es sei denn, es handelt sich um Steroidersatztherapie, um eine topische oder eine niedrigdosierte inhalative Steroidbehandlung. Außerdem sollten die Patienten eine Steroidbehandlung 10 Tage vor der Leukapherese absetzen, um die Bildung von einer ausreichenden Zahl an Leukozyten zu gewährleisten.

4.6    VERWENDUNG WÄHREND SCHWANGERSCHAFT UND STILLZEIT

Zur Anwendung von DCVax-L während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine klinischen Daten vor.

DCVax-L ist daher nicht für schwangere oder stillende Frauen empfohlen.

4.7    AUSWIRKUNGEN AUF DIE VERKEHRSTÜCHTIGKEIT UND DAS BEDIENEN VON MASCHINEN

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen von DCVax-L auf die Verkehrsfähigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Es ist jedoch davon abzuraten, nach der Behandlung mit DCVax-L ein Fahrzeug zu führen, weil möglicherweise Nebenwirkungen auftreten, die den Patienten beeinträchtigen können.

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4.8 ERWARTETE NEBENWIRKUNGEN/UNERWÜNSCHTE REAKTIONEN

Zur Behandlung mit DCVax-L liegen begrenzte klinische Daten aus Studien ohne Kontrollgruppe und Fallstudien vor. Die Sicherheit der Behandlung kann noch nicht abschließend bewertet werden, da Daten aus randomisierten und kontrollierten Studien fehlen.

Die Häufigkeit der Nebenwirkungen ist auf Grundlage der verfügbaren Daten für DCVax-L nicht abschätzbar.

Die Daten zur Sicherheit des Arzneimittels

In zwei abgeschlossenen Phase I/II klinischen Studien und einer laufenden Phase III-Studie mit insgesamt 103 behandelten Patienten mit Glioblastom wurden insgesamt 70 Nebenwirkungen in Zusammenhang mit der Behandlung mit DCVax-L berichtet (bei 12 Patienten in der Phase I/II Studie Nr. 8434, bei 18 Patienten in der Phase I/II Studie Nr. 11053, bei 68 Patienten in der laufenden Phase III Studie [Stand Mitte 2012], siehe Tabelle 1). Von diesen Nebenwirkungen waren keine schwerwiegend. Die Mehrheit der unerwünschten Reaktionen im Zusammenhang mit DCVax-L waren von leichter bis mittelschwerer Ausprägung, lediglich zwei Fälle von Kopfschmerzen waren von schwerer Ausprägung. Es traten keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse (UEs) mit möglichem kausalen Zusammenhang zur DCVax-L-Therapie auf.

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Tabelle 1: Art, Anzahl und Schweregrad der unter Behandlung mit DCVax-L beobachteten Nebenwirkungen

Systemorganklasse

Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad (Anzahl)

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Rhinitis (4)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Anämie (1)

Lymphadenopathie (2)

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Verminderter Appetit (2)

Psychiatrische Erkrankungen

Depression (1) Angst (1) Schlaflosigkeit (1)

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen (9) Agitation (2) Konvulsion (2)

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Tinnitus (1)

Herzerkrankungen

Schwindel (1)

Gefäßerkrankungen

Hitzewallung (2)

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Husten (1) Dyspnoe (2) Halsschmerzen (4)

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Übelkeit (5)

Obstipation (2)

Abdominaler Druckschmerz (1) Erbrechen (3)

Diarrhoe (1)

Parageusie (1)

Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Alopezie (1) Pruritus (2)

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Nackenschmerzen (1) Myalgie (1) Muskelkrampf (1) Arthralgie (1)

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Systemorganklasse

Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad (Anzahl)

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Müdigkeit (9)

Schmerzen in der Achselgegend (1) Jucken an der Injektionsstelle (2) Trockenheit an der Injektionsstelle (1) Fieber (1)

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Genehmigung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des NutzenRisiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, Paul-Ehrlich-Institut Paul-Ehrlich-Straße 51 - 59, 63225 Langen, Telefon +49 6 10 37 70, Telefax: +49 61 03 77 12 34, Website: www.pei.de anzuzeigen.

4.9 ÜBERDOSIERUNG

Überdosierungen wurden bisher nicht beobachtet und erscheinen unwahrscheinlich. Im Falle einer dennoch auftretenden Überdosierung ist eine je nach Symptomen geeignete Behandlung durchzuführen. Als Gegenmaßnahme bei schwerwiegenden allergischen oder immunologischen Reaktionen können Steroide eingesetzt werden (siehe hierzu 4.5).

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 PHARMAKODYNAMISCHE EIGENSCHAFTEN

Pharmakotherapeutische Gruppe, ATC-Code:

DCVax-L ist ein somatisches Zelltherapie-Produkt. Ein ATC-Code wurde für dieses Produkt bisher nicht vergeben.

Pharmakodynamische Eigenschaften

Injektionssuspension

DCVax-L besteht aus einer Suspension dendritischer Zellen, die mit Tumorlysatantigen aus autologen Tumorzellen inkubiert wurde. Dendritische Zellen sind Zellen, die in der Lage sind, eine Immunantwort zu initiieren. Bei Injektion von DCVax-L in die Haut geht man davon aus, dass die dendritischen Zellen in die Lymphknoten migrieren, wo sie mit den verschiedenen Komponenten des Immunsystems - u. a. Helfer-T-Lymphozyten (Th), zytotoxischen T-Lymphozyten (CTL) und B-Lymphozyten - interagieren. Diese Interaktion soll in einer auf die Tumorzellen gerichteten Immunantwort resultieren. Die Effektoren der einsetzenden Immunantwort, bei der die zytotoxischen T-Lymphozyten (CTL), Antikörper und Helfer-T-Lymphozyten (Th) beteiligt sind, sollen zum Ort des Tumors migrieren, wo sie verbliebene Krebszellen aufspüren und zerstören, und durch Immunüberwachung vor erneutem Tumorwachstum schützen.

Klinische Wirksamkeit

Zur Behandlung mit DCVax-L liegen begrenzte klinische Daten aus Studien ohne Kontrollgruppe und Fallstudien vor. Die Wirksamkeit der Behandlung kann noch nicht abschließend bewertet werden, da Daten aus randomisierten und kontrollierten Studien fehlen.

Zwei klinische Studien wurden in den USA durchgeführt, um die Sicherheit und Wirksamkeit von intradermal verabreichtem DCVax-L bei insgesamt 40 Patienten mit malignem Gliom zu beurteilen, von denen 22 ein neu diagnostiziertes GBM (Glioblastoma multiforme), 13 ein rezidivierendes GBM und 5 Patienten niedriggradige maligne Gliome hatten.

Studie Nr. 8434: Der primäre Endpunkt war die Bestimmung der maximal tolerierbaren Dosis (maximum tolerated dose (MTD)) über die Dosis-limitierenden Toxizitäten (dose limiting toxicity (DLT)). Die sekundären Endpunkte waren die progressionsfreie Überlebenszeit (progression-free survival (PFS)) sowie die Überwachung der humoralen und zellulären Immunantwort.

Studie Nr. 11053: Das primäre Studienziel war die Bestimmung der Dosislimitierenden Toxizität (DLT) im geplanten Dosierungsschema. Dazu wurden intradermale Injektionen von 3 verschiedenen Dosierungen (1 * 106, 5 * 106,

10 * 106 Zellen/Injektion) verabreicht, welche aus autologen dendritische Zellen

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bestanden, die aus Vorläuferzellen des peripheren Blutes gewonnen und mit Tumorlysat des Patienten beladen (ko-kultiviert) wurden. Das Tumorlysat wurde aus dem Tumorgewebe (malignes Glioblastom) des jeweiligen Patienten entnommen, welches vorher operativ entfernt wurde. Der primäre Endpunkt war die Bestimmung der maximal tolerierbaren Dosis über DLT. Sekundäre Endpunkte waren die Überlebensrate, das progressionsfreie Überleben (PFS) sowie die Überwachung der humoralen und zellulären Immunantwort in Patienten mit Glioblastom nach Injektion der autologen Tumorlysat-beladenen dendritischen Zellen.

Obwohl bei den Patienten die Zeit bis zur Tumorprogression (time to tumour progression (TTP)) und die Überlebensrate erfasst wurden, waren diese Parameter statistisch nicht aussagekräftig, da DCVax-L bei einigen Patienten als adjuvante Behandlung und bei anderen als Therapie eines Rezidivs gegeben wurde. Daher sind die Ergebnisse als explorativ zu betrachten.

Neu diagnostiziertes Glioblastom

22 Erwachsene mit neu diagnostiziertem Gliobastom wurden nach vorausgegangener chirurgischer Tumorentfernung und Bestrahlungstherapie mit begleitender Chemotherapie mit DCVax-L-Injektionen behandelt. Die mediane Überlebenszeit der Patienten war 35 Monate. Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) betrug 23,1 Monate. Die progressionsfreie Überlebensrate nach 36 Monaten lag im Mittel bei 34% (13% - 55%). Diese Ergebnisse sind als explorativ zu betrachten.

Nach 2 Jahren waren 70% der mit DCVax-L behandelten Patienten noch am Leben. Rezidivierendes Glioblastom

13 Patienten mit rezidivierendem Glioblastom wurden mit DCVax-L-Injektionen behandelt. Das mediane Überleben lag bei 11,8 Monaten (95% Konfidenzintervall: 10,8 - 15,1 Monate). Das mediane progressionsfreie Intervall betrug 8,2 Monate. 71% der Patienten waren nach 6 Monaten nach DCVax-L-Behandlung noch progressionsfrei. Diese Ergebnisse sind als explorativ zu betrachten.

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Laufende Phase Ill-Studie mit Patienten mit GBM

Die Studie 020221 ist eine laufende Phase Ill-Studie. Zum Zeitpunkt 15. August 2012 nahmen 41 Kliniken in den USA an der Studie teil und 84 GBM-Patienten wurden eingeschlossen. Von diesen 84 Patienten wurden 49 in die primäre Studienkohorte randomisiert (2:1, aktiver Wirkstoff gegen Placebo), und 35 Patienten wurden in einen Open-Label-Arm der Studie eingeschlossen, der speziell für Patienten mit schneller Tumorprogression ausgelegt ist.

Insgesamt gab es keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse (SUEs) mit kausalem Zusammenhang zur Studienmedikation und nur bei einem geringen Anteil der unerwünschten Ereignisse (UEs) mit leichter bis mäßiger Ausprägung (bei 40 von bisher insgesamt in dieser Studie berichteten 557 UEs) wurde ein definitiver oder möglicher kausaler Zusammenhang mit der Studienmedikation festgestellt bzw. angenommen.

5.2    PHARMAKOKINETISCHE EIGENSCHAFTEN

Es wurden keine Studien zur Beurteilung der pharmakokinetischen Eigenschaften des aktiven Wirkstoffes in DCVax-L durchgeführt.

5.3    NICHT-KLINISCHE STUDIEN

Es wurden keine Karzinogenitäts-, Mutagenitäts-, und Reproduktionstoxizitätsstudien oder Studien zur Auswirkung auf die Fertilität mit DCVax-L durchgeführt.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 LISTE DER SONSTIGEN BESTANDTEILE

Lösung:    Dimethylsulfoxid 10%

Humanes AB Serum 20%

RPMI-1640 Zellkulturmedium (tissue culture Grade) 70%

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6.2    INKOMPATIBILITÄTEN

Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3    ANGABEN ZUR HALTBARKEIT

Im Kryoshipper bei Temperaturen von < -110°C gelagert ist das Produkt 11 Tage verwendbar.

Produkt nach Auftauen nicht länger als 30 Minuten bei Raumtemperatur lagern.

6.4    BESONDERE LAGERHINWEISE

DCVax-L muss im Kryoshipper bei Temperaturen von < -110°C gelagert werden. Nach Auftauen bei Raumtemperatur (Dauer des Auftauens max. 10 Minuten) und Anbruch muss DCVax-L sofort angewendet werden, d.h. spätestens nach 30 Minuten.

Das Produkt kann nach dem Auftauen nicht erneut eingefroren werden. Das Produkt enthält Dimethylsulfoxid, das eine Schädigung der lebenden Zellen bewirken kann, wenn das Produkt länger als 30 Minuten bei Raumtemperatur verbleibt.

6.5    ART UND INHALT DES BEHÄLTNISSES

DCVax-L ist in Kunststoff-Kryoröhrchen (1 ml) mit Schraubverschluss erhältlich. Jede Packung enthält zwei Kryoröhrchen (entspricht einer Einzeldosis).

6.6    HINWEISE FÜR DIE HANDHABUNG UND ENTSORGUNG

DCVax-L ist als potenziell infektiöses Material zu behandeln. Alle Materialien, die in Kontakt mit DCVax-L gekommen sind, sind als biologischer Gefahrstoff zu entsorgen.

Die Anwendung des ATMP muss in der Bundesrepublik Deutschland erfolgen.

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7. INHABER DER GENEHMIGUNG NACH § 4b AMG

Northwest Biotherapeutics GmbH,

Deutscher Platz 5a, 04103 Leipzig,

Tel: +49 341 392 96 480 FAX: +49 341 392 96 499 info@nwbio.de

8.    GENEHMIGUNGSNUMMER:

PEI.A.11674.01.1

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER GENEHMIGUNG

14.02.2014

10.    STAND DER INFORMATION

June 2014

11. VERKAUFSABGRENZUNG

verschreibungspflichtig

15/15