Decostriol 0,25 Mikrogramm Weichkapsel
1
Gebrauchsinformation: Information für Patienten
Decostriol® 0,25 Mikrogramm Weichkapseln
Calcitriol
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
- Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt
4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1. Was ist Decostriol 0,25 Mikrogramm und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Decostriol 0,25 Mikrogamm beachten?
3. Wie ist Decostriol 0,25 Mikrogramm einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Decostriol 0,25 Mikrogramm aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Decostriol 0,25 Mikrogramm und wofür wird es angewendet?
Decostriol 0,25 Mikrogramm enthält das Vitamin-D-Analogon Calcitriol, die biologisch aktive Form von Vitamin D3, das sogenannte D-Hormon.
Decostriol 0,25 Mikrogramm wird angewendet bei
- renaler Osteodystrophie (Knochenveränderungen) bei Patienten mit chronischer Nierenfunktionsschwäche unter Dialyse (z. B. künstliche Niere)
- Unterfunktion der Nebenschilddrüse (postoperativer oder idiopathischer Hypoparathyreoidismus), erblicher Phosphatausscheidungsstörung (Pseudohypoparathyreoidismus)
- hypophosphatämischer Rachitis (sog. Vitamin-D-resistente Rachitis).
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Decostriol 0,25 Mikrogramm beachten?
Decostriol 0,25 Mikrogramm darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Calcitriol oder andere Vitamin-D-Wirkstoffe, Erdnuss, Soja oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
- wenn Sie unter Erkrankungen leiden, die mit einer erhöhten Calciumkonzentration im Blut (Hyperkalzämie) einhergehen (z. B. Überfunktion der Nebenschilddrüse).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Decostriol 0,25 Mikrogramm einnehmen.
Da Decostriol 0,25 Mikrogramm den wirksamsten Vitamin-D-Metaboliten enthält, dürfen Vitamin D und seine Abkömmlinge (z. B. Dihydrotachysterol) nicht gleichzeitig verabreicht werden. Wird Ihre Behandlung von Ergocalciferol (Vitamin D2) auf Calcitriol umgestellt, ist zu beachten, dass es Monate dauern kann, bis der Ergocalciferolspiegel im Blut den Ausgangswert wieder erreicht hat.
Voraussetzung für die optimale Wirkung von Calcitriol ist eine ausreichende, aber nicht übermäßige Calciumaufnahme (bei Erwachsenen ca. 800 mg bis 1000 mg täglich einschließlich der Calciumaufnahme mit der Nahrung). Falls erforderlich, muss zusätzliches Calcium verabreicht werden. Die unkontrollierte Einnahme von Calciumpräparaten kann zu einer erhöhten Calciumkonzentration im Blut führen. Infolge der verbesserten Calciumaufnahme im Magen-DarmTrakt kann bei einigen Patienten unter Decostriol 0,25 Mikrogramm die Calciumzufuhr reduziert werden.
Unter der Behandlung mit Decostriol 0,25 Mikrogramm besteht die Gefahr des Auftretens einer erhöhten Calciumkonzentration im Blut (Hyperkalzämie). Der Arzt wird Sie bzw. Ihre Angehörigen daher darauf hinweisen, dass die vorgeschriebene Diät strikt eingehalten werden muss.
Sie sollten sich vom Arzt auch darüber informieren lassen, wie Sie die Anzeichen einer erhöhten Calciumkonzentration im Blut erkennen können.
Bei Patienten mit einer Thiazid-Behandlung (Behandlung mit bestimmten entwässernden Arzneimitteln) und bei Patienten mit Sarkoidose oder früherer Nierensteinerkrankung muss ein Calciumgehalt im Harn (Kalzurie) von mehr als 300 mg/Tag bzw. 7,5 mmol/Tag vermieden werden.
Die Gefahr einer erhöhten Calciumkonzentration im Blut erhöht sich insbesondere, wenn Ihre Bewegung eingeschränkt ist.
Patienten mit normaler Nierenfunktion, die Decostriol 0,25 Mikrogramm einnehmen, sollten auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten, um das Auftreten eines Mangels an Körperwasser (Dehydratation) zu vermeiden, welcher wiederum das Risiko erhöhter Calciumkonzentration im Blut (Hyperkalzämie-Risiko) erhöht.
Patienten mit sogenannter Vitamin-D-resistenter Rachitis und gleichzeitigen erniedrigten Phosphatkonzentrationen im Blut (familiäre hypophosphatämische Rachitis) sollen die Einnahme von Phosphatarzneimitteln fortsetzen. Da jedoch auch die Phosphataufnahme im Darm durch Decostriol 0,25 Mikrogramm stimuliert wird, kann der Bedarf an Phosphatarzneimitteln vermindert sein. Eine regelmäßige Kontrolle der Laborwerte ist erforderlich.
Calcitriol erhöht den anorganischen Phosphatspiegel im Serum. Dies hat zwar eine positive Wirkung für Patienten mit erniedrigtem Phosphatgehalt im Blut (Hypophosphatämie), bei Patienten mit einer chronischen Niereninsuffizienz ist dagegen Vorsicht geboten, da in diesem Fall das Risiko von Kalkablagerungen in den Weichteilen (ektopische Verkalkung) besteht. In einem solchen Fall muss der Phosphatspiegel durch die Einnahme der erforderlichen phosphatbindenden Mittel und eine Diät mit niedrigem Phosphatgehalt auf dem normalen Niveau gehalten werden (2 bis 5 mg/100 ml bzw.
0,65 bis 1,62 mmol/l).
Kinder
Wie beim Erwachsenen wird die optimale tägliche Dosierung in Abhängigkeit vom Serumcalcium festgelegt.
Da zurzeit noch keine ausreichenden Erfahrungen bei Kindern unter 3 Jahren oder unter Dialyse vorliegen, müssen die möglichen Vorteile gegen das eventuelle Risiko individuell abgewogen werden.
Ältere Menschen
Es ist keine spezielle Dosierung für ältere Patienten erforderlich. Die Empfehlungen hinsichtlich der Kontrolle des Serumcalciums und Serumcreatinins sind zu beachten.
Einnahme von Decostriol 0,25 Mikrogramm zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Decostriol 0,25 Mikrogramm wird wie folgt beeinflusst:
Verstärkung der Wirkung von Decostriol 0,25 Mikrogramm
- Vitamin D und Abkömmlinge
Eine Wirkungsverstärkung von Calcitriol wird durch die gleichzeitige Verabreichung von Vitamin D und seinen Abkömmlingen (z. B. Dihydrotachysterol) erwartet. Daher darf Decostriol 0,25 Mikrogramm nicht gleichzeitig mit Vitamin D oder seinen Abkömmlingen verabreicht werden (siehe Abschnitt 2. unter „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Abschwächung der Wirkung von Decostriol 0,25 Mikrogramm
- Colestyramin
Eine verminderte Wirkung von Decostriol 0,25 Mikrogramm ist bei gleichzeitiger Gabe von Colestyramin (Arzneimittel zur Senkung der Blutfettwerte) möglich.
Colestyramin kann die Aufnahme fettlöslicher Vitamine aus dem Darm einschränken und auch die Aufnahme von Calcitriol aus dem Darm stören.
- Corticosteroide
Die Wirkung von Decostriol 0,25 Mikrogramm kann durch die gleichzeitige Gabe von Glucocorticoiden (Arzneimittel, die Cortison oder Cortison-ähnliche Stoffe enthalten) vermindert werden.
Es besteht eine Wechselwirkung zwischen der Förderung der Calciumaufnahme durch Calcitriol und ihrer Hemmung durch Glucocorticoide.
- Antikonvulsiva, Barbiturate
Der Abbau von Calcitriol im Körper kann durch die gleichzeitige Anwendung von Substanzen verstärkt werden, die arzneimittelverstoffwechselnde Enzyme anregen. Zu diesen Substanzen gehören u. a. Barbiturate (Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie und Schlafstörungen sowie zur Narkose) oder Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie (Antikonvulsiva). Daher können höhere Dosen von Calcitriol erforderlich sein.
Sonstige mögliche Wechselwirkungen
- Calcium
Die Anweisungen Ihres Arztes zur Diät, insbesondere zur Calciumaufnahme, müssen streng beachtet werden. Besonders müssen Sie eine unkontrollierte Zufuhr zusätzlicher calciumhaltiger Produkte vermeiden (siehe Abschnitt 2. unter „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
- Phosphatbinder
Da Decostriol 0,25 Mikrogramm auch den Phosphattransport in Darm, Nieren und Knochen beeinflusst, müssen sich die Gaben von Phosphatbindern (z. B. Aluminiumhydroxid- oder Aluminiumcarbonat-enthaltende Mittel) nach der Serum-Phosphat-Konzentration richten (Normalwerte: 2 bis 5 mg/100 ml bzw. 0,65 bis 1,62 mmol/l).
- Magnesium
Magnesium-enthaltende Medikamente (z. B. magensäurebindende Präparate) dürfen bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion während der Behandlung mit Decostriol 0,25 Mikrogramm nicht verabreicht werden, da es sonst zu erhöhtem Magnesiumgehalt im Blut kommen kann.
- Thiazide und Digitalis-Präparate
Aufgrund einer Verringerung der Ausscheidung von Calciumionen durch Thiazid-Diuretika (bestimmte entwässernde Arzneimittel) besteht ein erhöhtes Risiko einer erhöhten Calciumkonzentration im Blut (Hyperkalzämie-Risiko) bei gleichzeitiger Einnahme von Decostriol 0,25 Mikrogramm und Thiaziden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Digitalis-Präparaten (Arzneimittel zur Stärkung der Herzkraft) ist Decostriol 0,25 Mikrogramm vorsichtig zu dosieren, da bei diesen Patienten unter einer erhöhten Calciumkonzentration im Blut Herzrhythmusstörungen auftreten können.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Decostriol 0,25 Mikrogramm darf in der Schwangerschaft nur nach Abwägung der möglichen Vorteile gegen das eventuelle Risiko für die Mutter und das Kind verabreicht werden. Da eine Überdosierung eine erhöhte Calciumkonzentration im mütterlichen Blut (maternale Hyperkalzämie) induzieren kann und zudem ein direkter Übergang von Calcitriol über den Mutterkuchen auf das Ungeborene stattfindet, besteht ein Missbildungsrisiko: Gefahr einer Beeinträchtigung der körperlichen und geistigen Entwicklung, Unterfunktion der Nebenschilddrüse (Hypoparathyreoidismus), besondere Formen der Verengung der Schlagader (Aortenstenose) sowie Entstehung einer bestimmten Netzhauterkrankung (Retinopathie).
Vitamin D (der Wirkstoff von Decostriol 0,25 Mikrogramm) ist plazentagängig. Ergebnisse kontrollierter Studien beim Menschen liegen nicht vor.
Stillzeit
Es kann angenommen werden, dass der Wirkstoff Calcitriol in die Muttermilch übergeht. Aus diesem Grund sollte wegen der Gefahr möglicher schädlicher Auswirkungen auf den Säugling während der Behandlung mit Decostriol 0,25 Mikrogramm nicht gestillt werden.
Wenn gestillt wird, sollte die Serum-Calcium-Konzentration des Säuglings wegen des Risikos einer Hyperkalzämie nach 1 und 3 Monaten überprüft werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Decostriol 0,25 Mikrogramm hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Decostriol 0,25 Mikrogramm enthält Alkohol und Sorbitol
Decostriol 0,25 Mikrogramm enthält einen geringen Alkoholanteil (weniger als 100 mg pro Einzelgabe).
Decostriol 0,25 Mikrogramm enthält pro Dosis 6 mg Sorbitol, aus dem im Körper 2 mg Fruktose entstehen. Bitte nehmen Sie Decostriol 0,25 Mikrogramm daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
3. Wie ist Decostriol 0,25 Mikrogramm einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Zur Behandlung Ihrer Erkrankung wird Ihr Arzt versuchen, Sie auf die niedrigste wirksame Dosis einzustellen.
Allgemeine Empfehlungen
Die optimale tägliche Dosis von Decostriol 0,25 Mikrogramm muss für jeden Patienten in Abhängigkeit vom Serumcalciumspiegel sorgfältig ermittelt werden. Die Behandlung soll stets mit der kleinstmöglichen Dosis begonnen und nur unter sorgfältiger Kontrolle des Serumcalciums erhöht werden. Während dieser Zeit soll die Konzentration des Serumcalciums mindestens zweimal wöchentlich bestimmt werden. Bei normaler Nierenfunktion wird eine zusätzliche Kontrolle der Calciumurinwerte zweimal wöchentlich empfohlen.
Wenn die optimale Dosis gefunden ist, soll das Serumcalcium monatlich kontrolliert werden.
Proben für die Bestimmung des Serumcalciumwertes sollen ohne künstliche Stauung abgenommen werden.
Sobald das Serumcalcium 1 mg/100 ml (0,25 mmol/l) über dem Normbereich (9 bis 11 mg/100 ml, entsprechend 2,25 bis 2,75 mmol/l) liegt oder sobald das Serumcreatinin 1,36 mg/100 ml, entsprechend 120 pmol/l, übersteigt, ist die Dosis zu reduzieren oder die Behandlung ganz zu unterbrechen, bis der Serum-Calciumspiegel wieder im Normbereich liegt (Normokalzämie).
Solange ein erhöhter Serumcalciumwert vorliegt, müssen die Calcium- und Phosphatspiegel im Serum täglich kontrolliert werden. Aufgrund der kurzen Halbwertszeit von Calcitriol sinkt das Serumcalcium nach Reduktion der Dosis oder dem Unterbrechen der Behandlung innerhalb einiger Tage wieder auf Normalwerte. Sind diese Normalwerte erreicht, kann die Behandlung fortgesetzt werden und zwar mit einer täglichen Dosis, die um 0,25 Mikrogramm niedriger als die vorher verabreichte liegt.
Ihre tägliche Calciumaufnahme mit der Nahrung und mit Arzneimitteln sollte von Ihnen bzw. Ihrem Arzt abgeschätzt und gegebenenfalls dem Bedarf angepasst werden.
Die empfohlene Dosis beträgt:
Renale Osteodystrophie (Dialysepatienten)
Die tägliche Dosis beträgt anfangs 1 Kapsel Decostriol 0,25 Mikrogramm (entsprechend 0,25 Mikrogramm Calcitriol).
Für Patienten mit normalem Calciumgehalt im Blut oder nur gering vermindertem Calciumgehalt im Blut genügt eine Dosis von 0,25 Mikrogramm Calcitriol jeden 2. Tag. Wenn innerhalb von 2 bis 4 Wochen keine befriedigende Beeinflussung der klinischen und der biochemischen Untersuchungsergebnisse beobachtet wird, kann die Dosis in 2- bis 4-wöchigen Abständen jeweils um 0,25 Mikrogramm Calcitriol pro Tag erhöht werden.
Die meisten Patienten reagieren auf eine Dosis zwischen 0,5 Mikrogramm und 1,0 Mikrogramm Calcitriol pro Tag mit einem deutlichen Anstieg der Serumcalciumkonzentration.
Unterfunktion der Nebenschilddrüse, Pseudohypoparathyreoidismus, hypophosphatämische Rachitis (sog. Vitamin-D-resistente Rachitis)
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 1 Kapsel Decostriol 0,25 Mikrogramm (entsprechend 0,25 Mikrogramm Calcitriol). Wird keine Besserung der klinischen Erscheinungen oder der biochemischen Laborwerte festgestellt, kann die Dosis in 2- bis 4-wöchigen Abständen um jeweils 0,25 Mikrogramm Calcitriol erhöht werden. Bei Patienten mit einer stark erniedrigten Calciumkonzentration im Blut (schwerer Hypokalzämie) liegt die wirksame Tagesdosis bei ca.
1 Mikrogramm Calcitriol.
Bei Patienten mit einer Unterfunktion der Nebenschilddrüse (Hypoparathyreoidismus) wird gelegentlich eine schlechte Aufnahme aus dem Darm beobachtet; in solchen Fällen können höhere Dosen von Decostriol 0,25 Mikrogramm erforderlich werden.
Anwendung bei Kindern
Wie beim Erwachsenen wird die optimale tägliche Dosierung in Abhängigkeit vom Serumcalcium festgelegt.
Da zurzeit noch keine ausreichenden Erfahrungen bei Kindern unter 3 Jahren oder unter Dialyse vorliegen, müssen die möglichen Vorteile gegen das eventuelle Risiko individuell abgewogen werden.
Anwendung bei älteren Patienten
Es ist keine spezielle Dosierung für ältere Patienten erforderlich. Die Empfehlungen hinsichtlich der Kontrolle des Serumcalciums und Serumcreatinins sind zu beachten.
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Nehmen Sie die Weichkapseln unzerkaut zum Frühstück mit ausreichend Flüssigkeit ein (vorzugsweise mit einem Glas Trinkwasser).
Erhöhte Tagesdosen werden 2- bis 3-mal täglich zu den Mahlzeiten eingenommen (d. h. die Gesamttagesmenge wird auf 2 bis 3 Teilmengen aufgeteilt).
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Behandlung mit Decostriol 0,25 Mikrogramm richtet sich nach dem Status der Erkrankung und den Laborwerten.
Wenn Sie eine größere Menge von Decostriol 0,25 Mikrogramm eingenommen haben als Sie sollten
Da Calcitriol ein Vitamin-D-Derivat ist, sind die Anzeichen einer Überdosierung die gleichen wie für Vitamin D. Einnahmen höherer Dosen von Calcium und Phosphat zusammen mit Calcitriol können zu ähnlichen Anzeichen führen.
Eine hohe Calciumkonzentration in der Dialyseflüssigkeit kann zur Entwicklung einer erhöhten Calciumkonzentration im Blut beitragen.
Anzeichen einer Überdosierung Akute Vergiftungserscheinungen
Appetitlosigkeit, Kopfschmerz, metallischer Geschmack, Erbrechen, Verstopfung, Herzrhythmusstörungen und psychische Symptome.
Chronische Vergiftungserscheinungen
Dystrophie (Schwäche, Gewichtsverlust), Sensibilitätsstörungen, möglicherweise Fieber, erhöhter Harndrang, Körperwasserverlust (Dehydratation), Teilnahmslosigkeit (Apathie), Wachstumshemmung und Harnwegsinfekte. In der Folge kommt es zu einer erhöhten Calciumkonzentration im Blut mit den Folgen einer Verkalkung der Nierenrinde, des Herzmuskels (Myokard), der Lungen und der Bauchspeicheldrüse.
Bei Einnahme größerer Mengen müssen Sie einen Arzt aufsuchen. Er wird die ggf. erforderlichen Maßnahmen durchführen.
Wenn Sie die Einnahme von Decostriol 0,25 Mikrogramm vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Führen Sie die Einnahme wie in der Dosierungsanleitung beschrieben fort.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Die möglichen Nebenwirkungen sind dosisabhängig und entsprechen den bei einer Vitamin-D-Überdosierung beobachteten Nebenwirkungen, d. h. Anzeichen in Folge einer erhöhten Calciumkonzentration im Blut (Hyperkalzämie-Syndrom).
Abhängig von Dosis und Behandlungsdauer kann eine schwere und lang anhaltend erhöhte Calciumkonzentration im Blut mit ihren akuten (Herzrhythmusstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, psychische Symptome, Bewusstseinsstörungen) und ihren chronischen (erhöhter Harndrang, gesteigerter Durst, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Nierensteinbildung, Nephrokalzinose, Weichteilverkalkungen) Folgen auftreten.
Bei gleichzeitig erhöhter Calcium- und Phosphatkonzentration im Blut von > 9,6 mg/100 ml (2,4 mmol/l) bzw. 5,6 mg/100 ml (1,8 mmol/l) kann es zu Kalkablagerungen in den Weichteilen kommen. Diese sind auf Röntgenaufnahmen sichtbar.
Erdnussöl kann selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen) schwere allergische Reaktionen hervorrufen.
Gegenmaßnahmen
Treten bei Ihnen nach der Einnahme von Decostriol 0,25 Mikrogramm Nebenwirkungen auf, so informieren Sie bitte Ihren behandelnden Arzt, der dann über eventuell einzuleitende Gegenmaßnahmen entscheidet.
Nebenwirkungen, bei denen Sie gegebenenfalls sofort einen Arzt aufsuchen müssen oder bei denen ein Abbruch der Behandlung erforderlich ist, sind im Abschnitt 2. unter „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“ aufgeführt.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt anzeigen:
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 53175 Bonn
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. Wie ist Decostriol 0,25 Mikrogramm aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Flasche nach „Verwendbar bis:“ bzw. Verw. bis: angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
Nicht über 25 °C lagern.
Die Flasche fest verschlossen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Decostriol 0,25 Mikrogramm enthält
- Der Wirkstoff ist: Calcitriol.
Eine Weichkapsel enthält 0,25 Mikrogramm Calcitriol.
- Die sonstigen Bestandteile sind:
Butylhydroxytoluol (Ph.Eur.) (E 321), Butylhydroxyanisol (Ph.Eur.) (E 320), Ethanol 100 %, Erdnussöl, Gelatine, Glycerol 85 %, Sorbitol-Lösung 70 % (nicht kristallisierend) (Ph.Eur.), Eisen(III)-oxid (E 172), Titandioxid (E 171).
Wie Decostriol 0,25 Mikrogramm aussieht und Inhalt der Packung
Decostriol 0,25 Mikrogramm ist eine rosafarbene, ovale Weichkapsel.
Decostriol 0,25 Mikrogramm ist in Packungen mit 20 Weichkapseln, 50 Weichkapseln und 100 Weichkapseln erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
mibe GmbH Arzneimittel Münchener Straße 15 06796 Brehna Tel.: 034954/247-0 Fax: 034954/247-100