Dectomax-S Injektionslösung
Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)
Bezeichnung des Tierarzneimittels
Dectomax S Injektionslösung 10 mg / ml Lösung für Schweine
Doramectin
QUALTITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 ml Injektionslösung enthält:
Wirkstoff
Doramectin 10,0 mg
2(3)-tert-Butyl-4-methoxyphenol 0,075-0,125 mg
Sonstige Bestandteile
Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.
DARREICHUNGSFORM
Lösung zur Injektion
Farblose bis hellgelbe, ölige, sterile Lösung
Klinische Angaben
Zieltierarten
Schwein
Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierarten
Zur Behandlung von Magen-Darm-Rundwürmern, Lungenwürmern, Nieren-würmern, Läusen und Räudemilben bei Schweinen.
Gastrointestinale Rundwürmer (Adulte und Larvenstadium IV)
Hyostrongylus rubidus
Ascaris suum
Strongyloides ransomi (nur Adulte)
Oesophagostomum dentatum
Oesophagostomum quadrispinulatum
Lungenwürmer
Metastrongylus spp. (nur Adulte)
Nierenwürmer
Stephanurus dentatus (nur Adulte)
Läuse
Haematopinus suis
Räudemilben
Sarcoptes scabiei var. suis
Dectomax®-S Injektionslösung schützt vor einer Infektion oder Reinfektion mit Sarcoptes scabiei var. suis für 18 Tage.
Gegenanzeigen
Das Produkt wurde speziell für Schweine entwickelt. Es sollte nicht für andere Spezies verwendet werden, da schwere unerwünschte Wirkungen, mit Todesfällen beim Hund, auftreten können. Nicht anwenden, wenn eine Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile vorliegt.
Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart
Folgende Anwendungen sollten vermieden werden, da sie das Risiko einer Resistenzentwicklung erhöhen und letztendlich zur Unwirksamkeit der Behandlung führen können:
- Zu häufige und wiederholte Anwendung von Anthelminthika einer Substanzgruppe über einen längeren Zeitraum.
- Unterdosierung, verursacht durch Unterschätzung des Körpergewichts, durch falsche Anwendung des Tierarzneimittels oder durch mangelhafte Einstellung der Dosiervorrichtung (sofern vorhanden).
Bei klinischen Verdachtsfällen auf Anthelminthikaresistenzen sollten weiterführende Untersuchungen mit geeigneten Tests (z. B. Eizahlreduktions-test) durchgeführt werden. Falls die Testergebnisse deutlich eine Resistenz gegenüber einem bestimmten Anthelminthikum ergeben, sollte ein Anthelminthikum aus einer anderen Substanzklasse und mit einem anderen Wirkungsmechanismus angewendet werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren
Avermectine werden möglicherweise insgesamt von Nicht-Zieltierarten schlecht vertragen. Fälle von Unverträglichkeit mit tödlichem Ausgang wurden bei Hunden berichtet - insbesondere Collies, Bobtails und mit ihnen verwandten Rassen und Kreuzungen, und auch bei Schildkröten.
Es ist zu vermeiden, dass diese Tierarten Reste des Produktes aufnehmen oder Zugang zu den Behältern haben.
Wenn Tiergruppen behandelt werden, soll eine geeignete Dosiervorrichtung mit einer genügend großen Auslassöffnung verwendet werden.
Bei der Behandlung von einzelnen Schweinen sollte gemäß Anweisung des Tierarztes eine Einwegspritze mit geeigneter Nadelgröße verwendet werden. Zur Behandlung von Ferkeln mit einem Gewicht von 16 kg oder weniger, sollte eine Einmalspritze mit 1,0 ml Inhalt und einer Einteilung in 0,1 ml Schritten oder weniger verwendet werden.
Nur trockenes, steriles Zubehör unter aseptischen Bedingungen benutzen. Kontaminationen vermeiden.
Der Gummistopfen der Flasche soll nicht öfter als 20mal angestochen werden.
Die Oberfläche des Gummistopfens sollte vor der Entnahme jeder Dosis abgetupft werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender
Die Packungsbeilage vor der Anwendung lesen.
Nicht rauchen oder essen während der Anwendung des Tierarzneimittels.
Nach der Anwendung Hände waschen.
Selbstinjektionen vermeiden – sollten irgendwelche spezifischen Symptome auftreten, so sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Hinweis für den behandelnden Arzt: Im Falle einer versehentlichen Selbstinjektion wurden selten spezifische Symptome beobachtet, deshalb sollten solche Fälle symptomatisch behandelt werden.
Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)
Keine bekannt
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Dectomax S Injektionslösung sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39-42, 10117 Berlin, oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter der o. g. Adresse oder per e-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internet-Seite http://www.vet-uaw.de)
Anwendung während der Trächtigkeit und Laktation
Kann bei Zuchtsauen, laktierenden Sauen und Zuchtebern verwendet werden.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechsel-wirkungen
Keine bekannt
Dosierung und Art der Anwendung
Eine einmalige Behandlung mit 0,3 ml (3 mg Doramectin) pro 10 kg Körpergewicht (1,0 ml pro 33,0 kg) entsprechend 300 µg/kg Körpergewicht, intramuskulär verabreicht.
Ferkel mit einem Gewicht unter 16 kg oder weniger sollten entsprechend der folgenden Tabelle behandelt werden:
Körpergewicht (kg) |
Dosis (ml) |
unter 4,0 |
0,1 ml |
5 - 7,0 |
0,2 ml |
8 - 10,0 |
0,3 ml |
11 - 13,0 |
0,4 ml |
14 - 16,0 |
0,5 ml |
Um die korrekte Dosis sicherzustellen, sollte das Körpergewicht so genau wie möglich ermittelt werden. Die Genauigkeit der Dosiervorrichtung sollte überprüft werden.
Werden die Tiere eher in Gruppen als individuell behandelt, sollten diese entsprechend ihrem Körpergewicht gruppiert und dosiert werden, um Unter- und Überdosierungen zu vermeiden.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich
Eine Überdosierung bis zum 10fachen der empfohlenen Dosis bewirkte keinerlei klinische Anzeichen, die mit der Doramectinbehandlung in Verbindung gebracht werden konnten.
Wartezeit
Essbare Gewebe: 56 Tage
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiparasitikum, Insektizid und Repellent/Endektozid ATCvet-Code: QP54AA03
Pharmakodynamische Eigenschaften
Doramectin ist ein Antiparasitum, das durch Fermentation bestimmter Stämme des Bodenorganismus Streptomyces avermitilis gewonnen wird. Es ist ein makrozyklisches Lakton und ist mit Ivermectin strukturell eng verwandt. Beide Verbindungen besitzen ein breites antiparasitäres Wirkungsspektrum und bewirken eine ähnliche Paralyse bei Nematoden und parasitären Arthropoden.
Makrozyklische Laktone aktivieren Glutamat-gesteuerte Chloridionenkanäle (GluCI), die sich in Mulkelmembranen des Pharynx und bestimmten Neuronen von parasitären Invertebraten befinden. Die selektive Toxizität der als Antiparasitika genützten markozyklischen Laktone ist dem Fehlen der Kanäle beim Wirtstier zuzuschreiben. Diese ist auch der Beweis dafür, dass die Membranen von Muskelzellen des weiblichen Reproduktionstraktes von Invertebraten empfindlicher auf makrozyklische Laktone reagieren als Rezeptoren in Nerven und anderen Muskeln, und könnte auch die dramatische, aber temporäre Reduktion der Eiproduktion in Parasiten, die nicht durch die Behandlung mit den Arzneimittel abgetötet oder eliminiert wurden, erklären.
Angaben zur Pharmakokinetik
Maximale Plasmakonzentrationen von Doramectin werden nach intramuskulärer Injektion beim Schwein nach 3 Tagen erreicht. Die Elimininationshalbwertszeit beträgt ungefähr 6 Tage.
Pharmazeutische Angaben
Verzeichnis der sonstigen Bestandteile
2(3)-tert-Butyl-4-methoxyphenol
Ethyloleat
Sesamöl
Inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.
Dauer der Haltbarkeit
Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 3 Jahre
Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen/Anbruch des Behältnisses: 28 Tage
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 30 °C lagern. Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren, vor Frost schützen. Vor direktem Sonnenlicht schützen.
Art und Beschaffenheit der Primärverpackung
50 ml / 200 ml Durchstechflasche im Umkarton
Braune Glasflaschen mit Gummistopfen und Aluminiumbördelung.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle
Extrem gefährlich für Fische und im Wasser lebende Organismen. Eine Verunreinigung von Teichen, Wasserstraßen oder Wassergräben mit dem Produkt oder den gebrauchten Behältnissen ist zu vermeiden.
Nicht verwendetes Material, Behältnisse und Restinhalt sollte als Sondermüll entsprechend den lokalen Rechtsvorschriften zur Vermeidung der Kontamination des Wassers entsorgt werden.
Zulassungsinhaber
Elanco Animal Health
Abt. der Lilly Deutschland GmbH
Werner-Reimers-Str. 2-4
61352 Bad Homburg
Zulassungsnummer
Datum der Erteilung der Erstzulassung / Verlängerung der Zulassung
16.07.1998 / 12.06.2008
Stand der Information
Januar 2011
Verbot des Verkaufs, der Abgabe und / oder der Anwendung
Nicht zutreffend
Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht
verschreibungspflichtig
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