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Deltajonin G 5

Document: 17.04.2008   Fachinformation (deutsch) change

Zwischenlieferung

DeltaSelect GmbH

Deltajonin® G 5

07.04.2008

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MODULE 1

ADMINISTRATIVE INFORMATION AND PRESCRIBING INFORMATION – FOR THE EUROPEAN UNION

1.3

PRODUCT INFORMATION

1.3.1

Summary of Product Characteristics, Labelling and Package Leaflet


Wortlaut der Fachinformation:


FACHINFORMATION


1. Bezeichnung des Arzneimittels

Deltajonin®G 5


Infusionslösung


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Die Wirkstoffe sind: 1000 ml Infusionslösung enthalten:

Natriumlactat-Lösung (50 % G/G) 10,090 g

Natriumchlorid 5,552 g

Kaliumchlorid 0,298 g

Calciumchlorid 0,368 g

Magnesiumchlorid-Hexahydrat 0,203 g

Glucose-Monohydrat (Ph.Eur.) 55,000 g


Elektrolyte mmol/l


Na+ 140

K+ 4

Ca++ 2,5

Mg++ 1

Cl 108

Lactat 45

______________________________________________________________________

pH 4,5 – 5,3

Theoretische Osmolarität 580 mosm/l

Titrierbare Azidität < 4 mmol NaOH/l

Energiegehalt 840 kJ/l = 200 kcal/l



Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Infusionslösung


4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

- Flüssigkeits- und Elektrolytersatz bei ausgeglichenem Säuren-Basen-Haushalt und bei leichter Azidose

- Hypotone Dehydratation

- Isotone Dehydratation

- Partielle Deckung des Energiebedarfs

- Trägerlösung für kompatible Elektrolytkonzentrate und Medikamente



4.1 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung entsprechend dem Flüssigkeits- und Elektrolytbedarf.


Die maximale Infusionsgeschwindigkeit ist durch den Glucosegehalt der Lösung limitiert. Die Glucosezufuhr sollte 0,25 g/kg Körpergewicht und Stunde (entsprechend 5 ml/kg Körpergewicht und Stunde) nicht überschreiten.


Die maximale Tagesdosis ergibt sich aus dem Flüssigkeits- und Elektrolytbedarf des Patienten. Eine Flüssigkeitszufuhr von 40 ml/kg Körpergewicht und Tag sollte bei Erwachsenen nicht überschritten werden. Eine partielle Deckung des Energiebedarfs im Sinne der Substitution des obligaten Glucosebedarfs ist nur in einer Dosierung von 40 ml/kg Körpergewicht und Tag (entsprechend 2 g Glucose/kg Körpergewicht und Tag) möglich.


Zur intravenösen Anwendung.

Die Anwendung richtet sich nach dem Flüssigkeits- und Elektrolytbedarf.


4.3 Gegenanzeigen

Absolute Kontraindikationen


- Hyperhydratationszustände


Relative Kontraindikationen


- insulinrefraktäre Hyperglykämie, die einen Einsatz von mehr als 6 Einheiten

Insulin/Stunde erforderlich macht

- Hypernatriämie

- Hypokaliämie

- Erkrankungen, die eine restriktive Natriumzufuhr gebieten (wie Herzinsuffizienz,

generalisierte Ödeme, Lungenödem, Hypertonie, Eklampsie, schwere

Niereninsuffizienz)



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Diese Lösung enthält Glucose und wird in einem Indikationsbereich eingesetzt, in dem häufig Glucoseutilisationsstörungen vorliegen. Unter Umständen wird eine Insulintherapie erforderlich.


Kontrollen des Elektrolyt- und des Flüssigkeitsstatus sind erforderlich.


Kontrolle der Blutglucosekonzentration ist erforderlich postoperativ und posttraumatisch sowie bei anderen Störungen der Glucosetoleranz (Hyperglykämien).


Bei hypertoner Dehydratation ist eine zu schnelle Infusionsgeschwindigkeit unbedingt zu vermeiden (cave: Anstieg der Plasmaosmolarität und der Plasmanatrium-konzentration).


4.5 Wechselwirkungenmit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Unter gleichzeitiger Gabe von Suxamethonium und Kalium können erhebliche Hyperkaliämien ausgelöst werden, die sich ihrerseits negativ auf den Herzrhythmus auswirken können.

Siehe auch 6.2.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Negative Auswirkungen von Deltajonin G 5 auf Schwangerschaft und Fetus sind nicht zu erwarten.


Hinweis zur Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit

Gegen die Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit bestehen keine Bedenken.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen

von Maschinen

Keine Angaben.


4.8 Nebenwirkungen

Bei bestimmungsgemäßer Anwendung und unter Beachtung der Gegenanzeigen sind Nebenwirkungen nicht zu erwarten.


4.9 Überdosierung

Symptome bei Überdosierung

- Hyperglykämie

- Überwässerung

- Störungen im Elektrolythaushalt

- Hyperosmolarität

- Störungen im Säuren-Basen-Haushalt


Therapiemaßnahmen

Unterbrechung der Zufuhr, beschleunigte renale Elimination, eine entsprechende negative Bilanzierung der Elektrolyte und ggf. Insulinapplikation.


5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:

Lösung mit Wirkung auf den Elektrolythaushalt, Vollelektrolytlösung

ATC-Code: B05BB02


Die Lösung ist eine in ihren wichtigsten Kationen der Plasmazusammensetzung angepasste Elektrolytlösung mit einem Gesamtkationengehalt von 147,5 mmol/l, die zur Korrektur von Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes angewendet wird. Die Zufuhr von Elektrolyten dient der Wiederherstellung bzw. Erhaltung normaler osmotischer Verhältnisse im Extra- und Intrazellulärraum. Lactat wird oxidiert und wirkt in der Bilanz alkalisierend. Zusätzlich enthält die Lösung einen Kohlenhydratanteil von 5 % in Form von Glucose.


Glucose wird als natürliches Substrat der Zellen im Organismus ubiquitär verstoffwechselt. Glucose ist unter physiologischen Bedingungen das wichtigste energieliefernde Kohlenhydrat mit einem Brennwert von ca. 16 kJ bzw. 3,75 kcal/g. Unter anderem sind Nervengewebe, Erythrozyten und Nierenmark obligat auf die Zufuhr von Glucose angewiesen. Der Normalwert der Glucosekonzentration im Blut wird mit 50 - 95 mg/100 ml bzw. 2,8 - 5,3 mmol/l angegeben (nüchtern).


Glucose dient einerseits dem Aufbau von Glycogen als Speicherform für Kohlenhydrate und unterliegt andererseits dem glycolytischen Abbau zu Pyruvat bzw. Lactat zur Energiegewinnung in den Zellen. Glucose dient außerdem der Aufrechterhaltung des Blutzuckerspiegels und der Biosynthese wichtiger Körperbestandteile. An der hormonellen Regulation des Blutzuckerspiegels sind im wesentlichen Insulin , Glucagon, Glucocorticoide und Catecholamine beteiligt.


Bei der Infusion verteilt sich Glucose zunächst im intravasalen Raum, um dann in den Intrazellulärraum aufgenommen zu werden.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Glucose wird in der Glycolyse zu Pyruvat bzw. Lactat metabolisiert. Lactat kann z. T. wieder in den Glucosestoffwechsel (Cori-Zyklus) eingeschleust werden. Unter aeroben Bedingungen wird Pyruvat vollständig zu Kohlendioxid und Wasser oxidiert. Die Endprodukte der vollständigen Oxidation von Glucose werden über die Lunge (Kohlendioxid) und die Nieren (Wasser) eliminiert.


Beim Gesunden wird Glucose praktisch nicht renal eliminiert. In pathologischen Stoffwechselsituationen (z. B. Diabetes mellitus, Postaggressionsstoffwechsel), die mit Hyperglykämien (Glucosekonzentrationen im Blut über 120 mg/100 ml bzw. 6,7 mmol/l) einhergehen, wird bei Überschreiten der maximalen tubulären Transportkapazität (180 mg/100 ml bzw. 10 mmol/l) Glucose auch über die Nieren ausgeschieden (Glucosurie).


Voraussetzung für eine optimale Utilisation von zugeführter Glucose ist ein normaler Elektrolyt- und Säuren-Basen-Status. So kann insbesondere eine Acidose eine Einschränkung der oxidativen Verwertung anzeigen.


Es bestehen enge Wechselbeziehungen zwischen den Elektrolyten und dem Kohlenhydratstoffwechsel, davon ist besonders Kalium betroffen. Die Verwertung von Glucose geht mit einem erhöhten Kaliumbedarf einher. Bei Nichtbeachtung dieses Zusammenhanges können erhebliche Störungen im Kaliumstoffwechsel entstehen, die u. a. zu massiven Herzrhythmusstörungen Anlass geben können.


Unter pathologischen Stoffwechselbedingungen können Glucoseverwertungsstörungen (Glucoseintoleranzen) auftreten. Dazu zählen in erster Linie der Diabetes mellitus sowie die bei sogenannten Stressstoffwechselzuständen (z. B. intra- und postoperativ, schwere Erkrankungen, Verletzungen) hormonell induzierte Herabsetzung der Glucosetoleranz, die auch ohne exogene Substratzufuhr zu Hyperglykämien führen kann. Hyperglykämien können - je nach Ausprägung - zu osmotisch bedingten Flüssigkeitsverlusten über die Niere mit konsekutiver hypertoner Dehydratation, hyperosmolaren Störungen bis hin zum hyperosmolaren Koma führen.


Eine übermäßige Glucosezufuhr, insbesondere im Rahmen eines Postaggressionssyndroms, kann zu einer deutlichen Verstärkung der Glucoseutilisationsstörung führen und, bedingt durch die Einschränkung der oxidativen Glucoseverwertung, zur vermehrten Umwandlung von Glucose in Fett beitragen. Dies wiederum kann u. a. mit einer gesteigerten Kohlendioxidbelastung des Organismus (Probleme bei der Entwöhnung vom Respirator) sowie vermehrter Fettinfiltration der Gewebe - insbesondere der Leber - verbunden sein. Besonders gefährdet durch Störungen der Glucosehomöostase sind Patienten mit Schädel-Hirn-Verletzungen und Hirnödem. Hier können bereits geringfügige Störungen der Blutglucosekonzentration und der damit verbundene Anstieg der Plasma(Serum)osmolalität zu einer erheblichen Verstärkung der zerebralen Schäden beitragen.


In entsprechender Dosierung (40 ml/kg Körpergewicht und Tag) kann mit dieser Lösung eine Deckung des obligaten Kohlenhydratbedarfs in der Größenordnung von 2 g Glucose/kg Körpergewicht und Tag (hypokalorische Infusionstherapie) erreicht werden.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Präklinische Daten lassen keine Gefahren für den Menschen erkennen, die über das hinausgehen, was an anderer Stelle der Fachinformation bereits erwähnt ist.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Salzsäure 10 % zur Einstellung des pH-Wertes, Wasser für Injektionszwecke.


6.2 Inkompatibilitäten

Aufgrund des Calciumgehaltes können Inkompatibilitäten mit phosphathaltigen und carbonathaltigen Lösungen bestehen.


Glucosehaltige Lösungen dürfen nicht gleichzeitig in demselben Schlauchsystem mit Blutkonserven verabreicht werden, da dies zu einer Pseudoagglutination führen kann.


Bei Zusatz von Arzneimitteln ist auf Keimfreiheit, vollständige Mischung, physikalisch-chemische Veränderungen und generelle Kompatibilität zu achten.


Lösungen mit Zusatz von Medikamenten dürfen nicht gelagert werden.


6.3Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre


Deltajonin G 5 ist nach Anbruch zum unmittelbaren Verbrauch bestimmt.


Nach Infusion nicht aufgebrauchte Restmengen sind zu verwerfen.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Packungen mit

10 Infusionsflaschen zu 500 ml (Plastik) N2

10 Infusionsflaschen zu 1000 ml (Plastik) N2


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. Inhaber der Zulassung

DeltaSelect GmbH

Otto-Hahn-Straße 31-33

63303 Dreieich


8. Zulassungsnummer

49887.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung/ Verlängerung der Zulassung

30.10.2003


10 Stand der Information

04/2008


11. Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig

04/08 SP