Dhc 60 Mg Mundipharma
1. Bezeichnung der Arzneimittel
DHC 60 mg Mundipharma®
DHC 90 mg Mundipharma®
DHC 120 mg Mundipharma®
Retardtabletten
Wi rkstoff: Dihydrocodein [ (R, R)-tartrat]
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Retardtablette DHC 60 mg Mundipharma® enthält 60 mg Dihydrocodein[(R,R)-tartrat], entsprechend 40 mg Dihydrocodein.
1 Retardtablette DHC 90 mg Mundipharma® enthält 90 mg Dihydrocodein[(R,R)-tartrat], entsprechend 60 mg Dihydrocodein.
1 Retardtablette DHC 120 mg Mundipharma® enthält 120 mg Dihydrocodein[(R,R)-tartrat], entsprechend 80 mg Dihydrocodein.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Retardtablette
DHC 60 mg Mundipharma® sind weiße, oblonge Retardtabletten mit einseitiger Bruchrille und der Prägung „DHC 60".
DHC 90 mg Mundipharma® sind weiße, oblonge Retardtabletten mit einseitiger Bruchrille und der Prägung „DHC 90".
DHC 120 mg Mundipharma® sind weiße, oblonge Retardtabletten mit einseitiger Bruchrille und der Prägung „DHC 120".
Die Bruchkerbe dient zum Teilen der Retardtabletten in zwei gleiche Hälften.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
DHC 60 mg Mundipharma®: mittelstarke Schmerzen.
DHC 90 mg Mundipharma®: mittelstarke Schmerzen.
DHC 120 mg Mundipharma®: mittelstarke bis starke Schmerzen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Dosierung
Die Dosierung soll an die Schmerzintensität und an die individuelle Empfindlichkeit des Patienten angepasst werden. Grundsätzlich soll eine ausreichend hohe Dosis gegeben und gleichzeitig die im Einzelfall kleinste ausreichend analgetisch wirksame Dosis angestrebt werden.
Die empfohlenen Dosierungen sind Anhaltswerte. Bei starken Schmerzzuständen kann hiervon abgewichen werden.
Die Retardtabletten können an der Bruchrille in zwei gleich große Hälften geteilt werden, sofern die gewünschte Dosierung dies erfordert.
Es gelten folgende allgemeine Dosierungsemfehlungen: ♦ Erwachsene und Jugendliche (ab 16 Jahren)
1 Retardtablette DHC Mundipharma® zweimal täglich, wobei sich die Einnahme morgens und abends empfiehlt.
Die empfohlene Tageshöchstdosis beträgt 240 mg. Über höhere Dosierungen liegen bisher keine ausreichenden klinischen Erfahrungen vor.
♦ Kinder
DHC 60 mg Mundipharma® wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren aufgrund nicht ausreichender Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit.
DHC 90 mg Mundipharma® und DHC 120 mg Mundipharma® sind für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren nicht geeignet.
♦ Ältere Patienten, Risikopatienten
Für ältere Patienten oder für Patienten mit Hypothyreose sowie eingeschränkter Leber-und/oder Nierenfunktion sollte eine Dosisanpassung (Dosishöhe, Dosisintervall) vorgenommen werden. Auf ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist zu achten.
Art der Einnahme
DHC Mundipharma® Retardtabletten sollen unzerkaut zweimal täglich nach einem festen Zeitplan eingenommen werden. Die Zeitspanne zwischen zwei Einzelgaben soll 8 Stunden nicht unterschreiten. DHC Mundipharma® Retardtabletten können zu den Mahlzeiten oder unabhängig davon mit ausreichend Flüssigkeit geschluckt werden.
DHC Mundipharma® Retardtabletten können an der Bruchrille in zwei gleich große Hälften geteilt werden, sofern die gewünschte Dosierung dies erfordert. Sie dürfen jedoch nicht zerkaut oder zerrieben werden.
Dauer der Anwendung
DHC Mundipharma® soll nicht länger als unbedingt notwendig angewendet werden. Wenn eine längerfristige Schmerzbehandlung erforderlich ist, sollte regelmäßig überprüft werden (ggf. durch Dosisminderung), ob und in welcher Dosis DHC Mundipharma® weiter gegeben werden muss.
Falls eine Opioid-Therapie nicht länger angezeigt ist, kann es ratsam sein, die Tagesdosis allmählich zu reduzieren, um das Auftreten einer Entzugssymptomatik zu vermeiden.
4.3 Gegenanzeigen
- Überempfindlichkeit gegen Dihydrocodein[(R,R)-tartrat] oder einen der sonstigen Bestandteile (siehe Abschnitt 6.1),
- Ateminsuffizienz,
- Asthmaanfall,
- chronische oder akute Pankreatitis.
DHC 90 mg/120 mg Mundipharma® sind für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren nicht geeignet.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
DHC Mundipharma® darf nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen angewendet werden bei:
- Abhängigkeit von Opioiden,
- Störungen des Atemzentrums und der Atemfunktion (z.B. bei chronischer obstruktiver Lungenerkrankung oder bei Asthma),
- Cor pulmonale,
- Zuständen mit erhöhtem Hirndruck,
- Hypothyreose,
- Lebererkrankungen,
- Gallenwegserkrankungen,
- Niereninsuffizienz,
- älteren Patienten (siehe Abschnitt 4.2)
- Verstopfung
- Prostatahyperthrophie.
Dihydrocodein hat ein Abhängigkeitspotenzial. Eine längerfristige Anwendung kann zu physischer und psychischer Abhängigkeit sowie Toleranz führen. Bei vorbestehender Opioidabhängigkeit (auch solche in Remission) ist mit schnellen Rückfällen zu rechnen. Dihydrocodein wird von Heroinabhängigen als Ersatzstoff betrachtet. Auch Abhängige von Alkohol oder Sedativa neigen zu Missbrauch und Abhängigkeit von Dihydrocodein.
Bei bestimmungsgemäßer Anwendung bei chronischen Schmerzpatienten - insbesondere, wenn die Gabe nach einem festen Zeitplan (Schmerzprophylaxe) erfolgt - ist das Risiko psychischer Abhängigkeit deutlich reduziert.
Bei abrupter Beendigung der Therapie kann eine Entzugssymptomatik auftreten. Wenn die Therapie mit Dihydrocodein nicht mehr länger erforderlich ist, kann es ratsam sein, die Tagesdosis allmählich zu reduzieren, um das Auftreten einer Entzugssymptomatik zu vermeiden.
Die Retardtabletten können an der Bruchrille in zwei gleich große Hälften geteilt werden, sofern die gewünschte Dosierung dies erfordert.
Die Retardtabletten dürfen jedoch nicht zerkaut oder zerrieben werden, um die Retardierung der Tabletten nicht zu beeinträchtigen. Die Anwendung zerkauter oder zerriebener Tabletten führt zu einer schnelleren Wirkstofffreisetzung und Resorption und kann zu Überdosierungseffekten führen (siehe Abschnitt 4.9).
DHC 60 mg Mundipharma® wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren aufgrund nicht ausreichender Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit.
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten DHC Mundipharma® nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und sonstige Wechselwirkungen
MAO-Hemmstoffe:
DHC Mundipharma® soll nicht während einer Therapie oder innerhalb von 14 Tagen nach Beendigung einer Therapie mit MAO-Hemmstoffen (z.B. Tranylcypromin) angewendet werden. Es kann zur Verstärkung der zentralnervösen Wirkungen bzw. zum Auftreten anderer unerwünschter Wirkungen in nicht vorhersehbarem Ausmaß kommen.
Zentraldämpfende Arzneimittel:
Die gleichzeitige Gabe von Dihydrocodein und Sedativa/Hypnotika, Psychopharmaka (z.B. Phenothiazine wie Chlorpromazin, Thioridazin oder Perphenazin; Antidepressiva wie Imipramin, Opipramol oder Amitryptilin), sedierend wirkenden Antihistaminika (z.B.
Promethazin, Meclozin) kann zu einer Verstärkung der sedierenden und atemdepressiven Wirkung führen.
Alkohol:
Dihydrocodein vermindert zusammen mit Alkohol die psychomotorische Leistungsfähigkeit stärker als die Einzelkomponenten. Daher sollte Alkohol während der Behandlung mit DHC Mundipharma® vermieden werden.
Partielle Opioid-Agonisten/Antagonisten:
Die Kombination von partiellen Opioid-Agonisten/Antagonisten (z.B. Buprenorphin, Penta-cozin) und Dihydrocodein kann zu einer Wirkungsabschwächung von DHC Mundipharma® führen.
Antitussiva:
Die Wirkung von Antitussiva kann bei gleichzeitiger Gabe von DHC Mundipharma® verstärkt werden.
Expektorantien oder Sekretolytika:
Wegen der hustendämpfenden Wirkung von DHC Mundipharma® kann es zu einem Sekretstau bei einer gleichzeitigen Gabe von Expektorantien oder Sekretolytika kommen.
Sildenafil:
Die gleichzeitige Einnahme von Dihydrocodein und Sildenafil kann in Einzelfällen zu Erektionen führen, die nach dem Geschlechtsverkehr weiter anhalten.
Cimetidin und andere Arzneimittel, die den Leberstoffwechsel beeinflussen:
Unter Morphinbehandlung wurde eine Hemmung des Morphin-Abbaus beobachtet. Dies führte zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Morphin. Für Dihydrocodein ist eine derartige Wechselwirkung nicht auszuschließen.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
DHC Mundipharma® darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, da keine Erfahrungen über die Sicherheit einer solchen Anwendung vorliegen. Für verwandte Wirkstoffe gibt es Hinweise auf Fehlbildungen beim Menschen, Wachstumsverzögerung beim Feten und Verkürzung der Schwangerschaftsdauer.
Eine längerfristige Anwendung von Dihydrocodein während der Schwangerschaft kann zu Entzugserscheinungen beim Neugeborenen führen.
Unter der Geburt darf Dihydrocodein nicht eingesetzt werden, da bei Neugeborenen Atemdepression beobachtet wurde.
Da nicht bekannt ist, ob der Wirkstoff oder seine Metabolite in die Muttermilch übergehen, sollte DHC Mundipharma® während der Stillzeit nicht eingenommen werden. Ist eine DHC-Therapie während der Stillzeit erforderlich, muss beim Säugling auf mögliche Folgen einer DHC-Überdosierung wie Trinkschwäche, Somnolenz oder Lethargie geachtet werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch von Dihydrocodein kann die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt sein. Dies gilt insbesondere in den ersten Tagen der Anwendung, nach Dosisanpassung sowie beim
Zusammenwirken mit Alkohol oder zentralwirksamen Mitteln wie z.B. Beruhigungsmitteln, Sedativa und Hypnotika.
Bei einer stabilen Therapie ist ein generelles Fahrverbot nicht zwingend erforderlich. Der behandelnde Arzt sollte im Einzelfall entscheiden, ob der Patient aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen darf.
4.8 Nebenwirkungen
Die häufigsten Nebenwirkungen, die während der Behandlung mit DHC Mundipharma® auftreten, sind Obstipation und Sedierung, jeweils mit einer Häufigkeit von >10%.
Bestimmte Nebenwirkungen wie z.B. Übelkeit und Erbrechen sowie Müdigkeit, Benommenheit und Schwindel treten insbesondere zu Beginn der Therapie auf und klingen in der Regel innerhalb einiger weniger Tage ab.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (> 1/10)
Häufig (>1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen in der Reihenfolge ihres Schweregrades (abnehmend) aufgeführt.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Angioödem
Endokrine Erkrankungen
Nicht bekannt: Hyperprolaktinaemie
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Abhängigkeit, Verwirrtheitszustände,
Wahrnehmungsstörungen (z.B. Halluzinationen), Stimmungsänderung
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Sedierung (Somnolenz bis zu getrübtem Bewusstseinszustand)
- dosisabhängig in unterschiedlichem Ausmaß Häufig: Kopfschmerz, Schwindelgefühl
Gelegentlich: Konvulsionen (insbesondere bei Personen mit Epilepsie und
Prädisposition zu Krampfanfällen), Parästhesien
Augenerkrankungen
Selten: Sehstörungen
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Gelegentlich: Vertigo
Gefäßerkrankungen
Selten: erniedrigter Blutdruck
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Dyspnoe bzw. Asthmaanfall (letzteres insbesondere bei
Patienten mit Asthma)
Sehr selten: Atemdepression
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Obstipation
Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Abdominalschmerz, Mundtrockenheit
Gelegentlich: Diarrhoe
Sehr selten: Ileus
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: Gallenkolik
Selten: Erhöhung leberspezifischer Enzyme
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Hyperhidrosis, Pruritus, Urtikaria,
Hautreaktionen/Hautausschlag
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Harnretention
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Körperliche Abhängigkeit mit Arzneimittelentzugssyndrom,
Schwächezustände
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das in Anhang V aufgeführte nationale
Meldesystem anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Symptome
Grundsätzlich ist bei Intoxikationen mit Dihydrocodein eine Symptomatik wie bei anderen zentralwirksamen Analgetika (Opioiden) zu erwarten. Insbesondere ist mit Miosis, Erbrechen, Atemdepression, Tachykardie oder Bradykardie und Hypotonie, Bewusstseinsstörungen sowie Muskelkrämpfen zu rechnen. In schweren Fällen können Kreislaufkollaps, Koma und Atemlähmung unter Umständen mit letalem Ausgang auftreten.
Therapie
Im Falle einer Überdosierung ist der kardiale und respiratorische Zustand des Patienten engmaschig zu überwachen und es sind entsprechende unterstützende Maßnahmen einzuleiten. Ein spezifischer Opioidantagonist wie Naloxon kann die Wirkungen von Dihydrocodein aufheben. Es muss darauf geachtet werden, dass die Wirkungsdauer von Opioiden länger sein kann als die von Naloxon, wodurch ein Wiederauftreten der
Atemdepression möglich ist. Bei Einnahme größerer Mengen DHC Mundipharma® sollte eine Magenspülung erwogen werden.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Natürliche Opium-Alkaloide ATC-Code: N02AA08
Dihydrocodein, ein halbsynthetisches Opiumalkaloid, ist ein Opioidagonist ohne antagonistischen Effekt. Dihydrocodein gehört zur Gruppe der stark wirksamen Analgetika, deren schmerzstillende Wirkung über zentrale Angriffspunkte zustande kommt. Die relative Wirkungsstärke im Vergleich zu Morphin beträgt ca. 0,08-0,16.
Dihydrocodein hat eine ausgeprägte antitussive Wirkung, die bereits in Dosierungen einsetzt, die nur sehr schwach analgetisch wirken. Die atemdepressive Wirkung von Dihydrocodein, die bei allen Opioidanalgetika durch eine Änderung der Empfindlichkeit des Atemzentrums im Hirnstamm gegenüber CO2 zustande kommt, ist bei antitussiver Dosierung nur gering, kommt aber bei äquianalgetischer Dosierung der von Morphin nahe. Ferner ist eine leichte Obstipation zu beobachten, die wahrscheinlich zum Teil über direkte Wirkungen auf den Darm, zum Teil über zentrale Angriffspunkte und hieraus resultierende Veränderungen der Darmfunktion zu erklären ist.
Die Gefahr der physischen und/oder psychischen Abhängigkeit von Dihydrocodein ist der von Codein ähnlich, aber schwächer ausgeprägt als bei stärker wirksamen Opioiden. Bei einer Gabe nach festem Zeitplan (Schmerzprophylaxe) wird diese Gefahr weiter reduziert.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Dihydrocodein wird nach oraler Gabe nahezu vollständig resorbiert, unterliegt jedoch einem stark ausgeprägten First-Pass-Metabolismus und besitzt daher eine relative Bioverfügbarkeit von nur etwa 20% gegenüber parenteraler Gabe. Die orale Dosierung muss daher dementsprechend höher sein.
Die Plasmaeliminationshalbwertszeit des Wirkstoffes beträgt etwa 3-4 Stunden.
Aus DHC Mundipharma® wird der Wirkstoff über einen längeren Zeitraum gleichmäßig freigesetzt, so dass die Plasmaspiegel entsprechend flacher verlaufen. Das Ausmaß der Bioverfügbarkeit ist jedoch mit einer schnell freisetzenden Formulierung identisch, so dass man davon ausgehen kann, dass dem Organismus über 12 Stunden ausreichend Wirkstoff zur Schmerzlinderung zur Verfügung steht.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die Prüfungen zur akuten Toxizität wurden mit der Dihydrocodeinbase durchgeführt; die LD50 liegt bei Mäusen zwischen 220 und 250 mg pro kg Körpergewicht nach subkutaner und intraperitonealer Applikation.
Die konvulsive Wirkung von Dihydrocodein (an verschiedenen Tierspezies gemessen) setzt bei ca. 2/3 der letalen Dosis ein.
Die respiratorische Depression ist in Dosierungen von 5 bis 50 mg /kg KG nachzuweisen.
Tab. 5.3: Beeinflussung von Atemparametern
Eine 20%ige Reduktion |
der Respirationsrate |
des Minutenvolumens |
des CO2-Minuten-Volumens |
wird bei folgender Dosis (mg/kg) erreicht |
2,90 |
5,20 |
3,20 |
Besonders empfindlich reagieren, wegen der histaminfreisetzenden Wirkung des Dihydrocodeins, Patienten mit hyperreagiblem Bronchialsystem.
Wegen der großen klinischen Erfahrung in der Anwendung von Opiaten wurde auf die Durchführung von besonderen Toxizitätsstudien am Tier verzichtet, so dass keine Untersuchungen zur chronischen Toxizität, Mutagenität und Kanzerogenität (Tier/Mensch), sowie zum embryotoxischen (insbesondere teratogenen) Potenzial vorliegen.
Aufgrund der fehlenden systematischen Untersuchungen zur Toxikologie sind die Anwendungseinschränkungen streng zu beachten.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern: Lactose,
Cetylstearylalkohol,
Hydroxyethylcellulose,
Magnesiumstearat,
Talkum.
Filmüberzug: Hypromellose (E464),
Polydextrose,
Macrogol 4000,
Talkum.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Weiße opake PVC/PVdC-Aluminiumblister in Faltschachteln mit 20 (N1), 50 (N2), 100 (N3) Retardtabletten.
DHC 60 mg Mundipharma® ist zusätzlich in Klinikpackungen mit 10 x 30 Retardtabletten erhältlich.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
Mundipharma GmbH Mundipharmastraße 2 65549 Limburg Tel.: (06431) 701-0 Fax.: (06431) 7 42 72
8. Zulassungsnummern
DHC 60 mg Mundipharma®: 15084.00.00
DHC 90 mg Mundipharma®: 30147.00.00 DHC 120 mg Mundipharma®: 30147.01.00
9. Datum der Verlängerung der Zulassung
DHC 60 mg Mundipharma®: 4. April 2008
DHC 90 mg/120 mg Mundipharma®: 19. April 2001
10. Stand der Information
März 2015
11. Verkaufsabgrenzung Verschreibungspflichtig
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