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Diazep-Ct 10mg/2ml Ampullen

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Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation
(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)





1. Bezeichnung des Arzneimittels



Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen

Injektionslösung



Wirkstoff: Diazepam





2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung



Jede Ampulle zu 2 ml Injektionslösung enthält 10 mg Diazepam.



Sonstiger Bestandteil:

Enthält 30 mg Benzylalkohol pro 2 ml.



Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.





3. Darreichungsform



Injektionslösung





4. Klinische Angaben



4.1 Anwendungsgebiete



- Zur Prämedikation vor operativen oder diagnostischen Eingriffen (z. B. Endoskopien u. ä.) und postoperativen Medikation

- Zur akuten klinischen Intervention bei akuten Angst-, Erregungs-, Spannungs- und Unruhezuständen

- Status epilepticus

- Zustände mit erhöhtem Muskeltonus

- Tetanus



Hinweis:

Nicht alle Spannungs-, Erregungs- und Angstzustände bedürfen einer medikamentösen Therapie. Oftmals sind sie Ausdruck körperlicher oder seelischer Erkrankungen und können durch andere Maßnahmen oder durch eine Therapie der Grundkrankheit beeinflusst werden.



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung



Dosierung

Die Dosierung richtet sich nach der individuellen Reaktionslage, Alter und Gewicht des Patienten sowie Art und Schwere der Krankheit. Hierbei gilt der Grundsatz, die Dosis so gering und die Therapiedauer so kurz wie möglich zu halten.



Die Injektionslösung kann auch im Rahmen der Therapie bei Störungen der enteralen Resorption angezeigt sein, wenn mit oraler Anwendung kein Therapieerfolg zu erzielen ist.



Im Allgemeinen können zwischen 1-4-mal täglich 1-2 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen(entsprechend 5-10 mg Diazepam) i.v. oder i.m. verabreicht werden. Beim Auftreten von Nebenwirkungen ist die Dosis vor wiederholter Anwendung zu reduzieren (siehe Abschnitt 4.8).



Folgende Richtlinien für Einzeldosen werden empfohlen zur:



Prämedikation vor chirurgischen und diagnostischen Eingriffen /postoperative Medikation



Zur Operationsvorbereitung



erhalten Erwachsene und Jugendliche über 14 Jahre



- am Vorabend: 1-2 Ampullen Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen(entsprechend 10-20 mg Diazepam) in einen Muskel (i.m.)

- 1 Stunde vor Narkoseeinleitung: Injektion von 1 Ampulle Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen(entsprechend 10 mg Diazepam) in einen Muskel (i.m.)

- bzw. 10 min vor Narkosebeginn: ½-1 Ampulle Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen(entsprechend 5-10 mg Diazepam) in eine Vene (i.v.)



Kindererhalten 1 Stunde vor Narkoseeinleitung: 0,5-2 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen(entsprechend 2,5-10 mg Diazepam) in einen Muskel (i.m.).



Die Narkoseeinleitung erfolgt



- bei Erwachsenen mit 0,2-0,35 mg Diazepam/kg KG in die Vene (i.v.)

- bei Risikopatienten fraktioniert

- bei Kindern mit 0,1-0,2 mg Diazepam/kg KG (i.v.)



Die beste Methode, um die Dosierung jedem Patienten individuell anzupassen, besteht in einer initialen Injektion von 1 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen(entsprechend 5 mg Diazepam) mit anschließend wiederholten Dosen von 0,5 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen (entsprechend 2,5 mg Diazepam). Die Reaktion des Patienten muss nach jeder zusätzlichen Injektion von 2,5 mg während der jeweils folgenden 30 Sekunden beobachtet werden, bis man ein Schließen der Augenlider feststellt. Es sollten jedoch keine höheren Dosen als 0,35 mg/kg KG verabreicht werden.



Nach der Operation



erhalten Erwachsene und Jugendliche über 14 Jahre 1-2 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen(entsprechend 5-10 mg Diazepam) intramuskulär. Für Kinder ist die Dosis zu reduzieren.



Zur Dosierung bei Prämedikation für Kinder, die sich nach Alter und Gewicht richtet, empfiehlt sich die Dosierung nach dem Gewicht (0,1-0,2 mg/kg KG) zu verwenden (nach Pichlmayr):



Alter (Monate/Jahre)

Körpergewicht (kg)

Diazepam-Dosis*
(mg Diazepam bzw. ml Injektionslösung)

bis 3 Monate

3-5,5

-

4-6 Monate

6-7

0,5 mg = 0,1 ml

6-8 Monate

8-9

1 mg = 0,2 ml

12 Monate

10

2 mg = 0,4 ml

24 Monate

12

5 mg = 1 ml

2-3 Jahre

12-14

5 mg = 1 ml

3-5 Jahre

14-18

5 mg = 1 ml

5-8 Jahre

18-25

7,5 mg = 1,5 ml

8-10 Jahre

25-30

7,5 mg = 1,5 ml

10-12 Jahre

30-35

10 mg = 2 ml

12-15 Jahre

35-40

10 mg = 2 ml



* 5 mg = 1 ml bzw. 10 mg = 2 ml = 1 Ampulle Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen.



Akute klinische Intervention bei akuten Spannungs-, Erregungs-, Angst- und Unruhezuständen



Erwachsene

erhalten 0,4-2 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen (entsprechend 2-10 mg Diazepam) i.v. (bzw. 0,1-0,2 mg/kg KG i.v.). Je nach Bedarf kann diese Gabe nach 3-4 oder auch 8 Stunden bis zum Abklingen der Symptome wiederholt werden.



Kinder (über 1 Monat)

erhalten 0,2-0,4 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen(entsprechend 1-2 mg Diazepam) i.v. oder i.m. je nach Schwere der Erkrankung. Falls unbedingt erforderlich, erfolgt eine Wiederholung nach 3-4 Stunden, sofern keine stärker sedierende Begleitmedikation vorangegangen ist.



Behandlung des Status epilepticus



Erwachsene

erhalten anfänglich 1-2 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen(entsprechend 5-10 mg Diazepam) i.v., oder falls i.v. nicht möglich, i.m. injizieren.

Falls erforderlich, Wiederholung nach 30-60 min oder alle 10-15 min bis maximal 3 Ampullen Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen(entsprechend 30 mg Diazepam). Evtl. Dauertropfinfusion (Maximaldosis 3 mg/kg KG in 24 Stunden).



Kinder über 5 Jahre (ab 22 kg KG)

erhalten 0,2 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen (entsprechend 1 mg Diazepam) langsam i.v. alle 2-5 min bis maximal 1 Ampulle Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen (entsprechend 10 mg Diazepam).



Kinder ab 3 Jahren (ab 15 kg KG)

erhalten 1-2 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen (entsprechend 5-10 mg Diazepam) langsam i.v.



Kinder bis 3 Jahre (bis 15 kg KG)

erhalten 0,4-1 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen (entsprechend 2-5 mg Diazepam) langsam i.v. oder 1-2 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen(entsprechend 5-10 mg Diazepam) i.m.



Die Maximaldosis für Kinder beträgt 20 mg. Die Behandlung kann, falls erforderlich, nach 2-4 Stunden wiederholt werden.



Behandlung von Zuständen mit erhöhtem Muskeltonus

Sofern die orale oder rektale Anwendung nicht möglich ist, genügen in der Regel initial 1-2-mal täglich 1 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen(entsprechend 5-10 mg Diazepam) i.m.

Falls erforderlich, können 1-mal täglich 1-2 Ampullen Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen(entsprechend 10-20 mg Diazepam) i.m. verabreicht werden.

Kinder erhalten je nach Alter und Gewicht 0,4-2 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen(entsprechend 2-10 mg Diazepam) i.m.

Die Verabreichung sollte vorzugsweise abends erfolgen. Bei Bedarf erfolgt die Fortsetzung der Behandlung mit oral einzunehmenden Präparaten.



Behandlung von Tetanus

In der Regel erhalten Kinder 0,4-1 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen(entsprechend 2-5 mg Diazepam) und Erwachsene 2 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen(entsprechend 10 mg Diazepam) - je nach Schweregrad - alle 1-8 Stunden i.v., per Infusion oder Sonde (evtl. auch rektal) oder eine i.v.-Dauertropfinfusion bis zu 3-4 mg Diazepam/kg KG in 24 Stunden.



Besondere Dosierungshinweise:

Alte oder geschwächte Patienten sowie Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Ateminsuffizienz sowie eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion erhalten niedrigere Dosen:

Anfänglich nicht mehr als die Hälfte der angegebenen üblichen Dosierung bzw. 2-mal täglich 2,5 mg Diazepam i.m. oder i.v. Evtl. erforderliche Dosissteigerungen sollten schrittweise erfolgen und sollten sich an der erzielten Wirkung ausrichten. Die parenterale Einzeldosis sollte 5 mg Diazepam nicht überschreiten.

Dies gilt auch für Patienten, die gleichzeitig andere zentral wirksame Medikamente erhalten.

Bei stark erniedrigter Plasmaeiweißkonzentration empfiehlt sich eine Halbierung aller Dosen (Initial- und Folgedosen).

Für Säuglinge, Kleinkinder sowie Kinder empfiehlt sich die Anwendung von rektal oder oral anzuwendenden Darreichungsformen (Zäpfchen oder Lösung).



Art und Dauer der Anwendung

Die Injektionslösung wird langsam intravenös (nicht mehr als 1 mg/min) in eine Vene mit großem Lumen (um ein plötzliches Einsetzen der Wirkung zu vermeiden) über 2-5 min am liegenden Patienten unter Beobachtung (Blutdruck- und Atemkontrolle)injiziert.

Bei Injektionen in eine zu kleine Vene können Irritationen an der Venenwand (auch Thrombophlebitis) auftreten. Vor allem bei einer zu schnellen Injektion kann es zu Brennen und Schmerzen im Bereich der Injektionsstelle kommen.



IntraarterielleInjektionen müssen vermieden werden, da die Gefahr von Nekrosen besteht. ParavenöseInjektionen verursachen heftige Schmerzen.



IntramuskuläreInjektionen werden langsam und tief in einen großen Muskelinjiziert (Vorsicht bei Thrombolysetherapie!). Intramuskuläre Injektionen können in seltenen Fällen zu Reizerscheinungen und Schmerzen am Ort der Injektion führen.



Wegen der ausgeprägten muskelrelaxierenden Wirkung sollten die Patienten nach der Injektion für eine angemessene Zeit unter Beobachtung bleiben.

Bei rascher i.v.-Gabe kann es durch Beeinflussung der Herz-Kreislauf- und Atemfunktion zum Blutdruckabfall, Herzstillstand und Atemstillstand kommen (siehe Abschnitt 4.8).

Besonders bei Kindern, kreislauflabilen und älteren Patienten sollten deswegen Maßnahmen zur Unterstützung der Herz-Kreislauf- und Atemfunktion vorgesehen werden.



Die Injektionslösung darf nicht mit anderen Injektionslösungen in der Injektionsspritze gemischt werden!



Der Inhalt der Ampulle muss klar sein. Auch bei vorschriftsmäßiger Lagerung kann eine Trübung auftreten. In solchen Fällen darf der Inhalt nicht mehr verwendet werden.



1 Ampulle zu 2 ml Injektionslösung kann mit folgenden wässrigen Infusionslösungen gemischt werden:

- 500 ml Glukoselösung 5 % (Braun)

- 500 ml Glukoselösung 10 % (Braun)

- 500 ml isotonische Kochsalzlösung (Fresenius)



Infusionsbeutel aus PVC sollten nicht verwendet werden. Das Zuspritzen sollte erst unmittelbar vor Anwendung erfolgen. Die Mischungen sollten innerhalb von 24 Stunden (Lagerung bei

+ 5 °C) verbraucht sein.



Bei laufenden Infusionenaus Elektrolytlösungen, wie isotonischer Natriumchloridlösung, Natriumchlorid 0,45 %, Glucose 2,5 %, Ringer- sowie Ringerlaktatlösung kann die Injektionslösung bei vorübergehender Unterbrechung der Infusion in die untere Injektionskammer des Infusionsbesteckes eingespritzt werden.



Die Injektionslösung eignet sich vor allem zur akuten klinischen Intervention, weniger zur chronischen Therapie.



Die Anwendungsdauerist in der Regel bei akuten Krankheitsbildern auf Einzelgabe oder wenige Tage zu beschränken. Sollte in Ausnahmefällen eine ununterbrochene länger dauernde Anwendung (länger als 1 Woche) erforderlich sein, so ist beim Absetzen die Dosis schrittweise zu reduzieren. Hierbei ist das vorübergehende Auftreten möglicher Absetzphänomene zu berücksichtigen (siehe Abschnitt 4.8).



Bei längerer Anwendung der Injektionslösung werden Kontrollen des Blutbildes und der Leberfunktion empfohlen.



4.3 Gegenanzeigen



Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen darf nicht angewendet werden bei



- bekannter Überempfindlichkeit gegen Diazepam oder andere Benzodiazepine oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels

- Abhängigkeitsanamnese (Alkohol, Arzneimittel, Drogen)

- akuter Alkohol-, Schlafmittel-, Schmerzmittel(Opiattyp)- sowie Psychopharmakavergiftung (Neuroleptika, Antidepressiva, Lithium)

- Myasthenia gravis

- spinalen und zerebellaren Ataxien

- Frühgeborenen oder Neugeborenen, wegen des Gehaltes an Benzylalkohol



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung



Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen darf nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden bei



- akutem Engwinkelglaukom

- schweren Leberschäden (z. B. cholestatischer Ikterus)

- Schlafapnoe-Syndromen

- chronischer Ateminsuffizienz (obstruktive Atemwegserkrankungen)



Eine Therapie von Kindern und Jugendlichen mit Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen sollte nur bei zwingender Indikation erfolgen.



Säuglinge bis zum Alter von 6 Monaten sind von der Behandlung mit Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullenauszuschließen. Ausnahmen sind Behandlungen bei zwingender Indikation unter stationären Bedingungen.



Nicht alle Angst-, Spannungs- und Erregungszustände oder Schlafstörungen bedürfen einer medikamentösen Behandlung. Sie sind häufig Folgeerscheinungen körperlicher oder seelischer Erkrankungen und können durch andere Maßnahmen oder gezielte Behandlung der Grundkrankheiten behoben werden.



Toleranzentwicklung

Nach Einnahme von Benzodiazepinen über einige Wochen kann es zu einem Verlust der Wirksamkeit (Toleranz) kommen.

Bei vorbestehender Alkohol- oder Barbituratabhängigkeit ist Kreuztoleranz möglich.



Abhängigkeit

Die Anwendung von Benzodiazepinen kann zur Entwicklung von psychischer und physischer Abhängigkeit führen. Dies gilt nicht nur für missbräuchliche Anwendung besonders hoher Dosen, sondern auch bereits für den therapeutischen Dosierungsbereich. Das Risiko einer Abhängigkeit steigt mit der Dosis und der Dauer der Behandlung und ist insbesondere bei Patienten mit Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenmissbrauch in der Anamnese erhöht.

Wenn sich eine körperliche Abhängigkeit entwickelt hat, wird ein plötzlicher Abbruch der Behandlung von Entzugssymptomen begleitet (siehe unten).



Absetzerscheinungen/Entzugssymptome

Beim Beenden insbesondere einer längeren Behandlung kann es zu Entzugssymptomen kommen.

Diese können sich in Schlafstörungen, vermehrtem Träumen, Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, Angst, innerer Unruhe, Schwitzen, Zittern, Spannungszuständen, Stimmungswechsel, Verwirrtheit und Reizbarkeit äußern.



In schweren Fällen können außerdem folgende Symptome auftreten:

Verwirrtheitszustände, Depersonalisation, Derealisation, Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und körperlichem Kontakt, Taubheit und Parästhesien in den Extremitäten, epileptische Anfälle, Halluzinationen und symptomatische Psychosen (z. B. Entzugsdelir).

Auch beim Beenden einer kürzeren Behandlung kann es zu Absetzerscheinungen (Rebound-Phänomenen) kommen, wobei die Symptome, die zu einer Behandlung mit Benzodiazepinen führten, vorübergehend in verstärkter Form wieder auftreten können. Als Begleitreaktionen sind Stimmungswechsel, Angstzustände und Unruhe möglich.

Da das Risiko von Entzugs- bzw. Absetzsymptomen nach plötzlichem Beenden der Therapie höher ist, wird empfohlen, die Behandlung durch schrittweise Reduktion der Dosis zu beenden.



Amnesie

Benzodiazepine können anterograde Amnesien verursachen. Das bedeutet, dass nach erfolgter Medikamenteneinnahme unter Umständen Handlungen ausgeführt werden, an die sich der Patient später nicht mehr erinnern kann.

Dieses Risiko steigt mit der Höhe der Dosierung und kann durch eine ausreichend lange, ununterbrochene Schlafdauer (7-8 h) verringert werden.



Psychische und „paradoxe“ Reaktionen

Bei der Anwendung von Benzodiazepinen kann es, insbesondere bei älteren Patienten oder Kindern, zu psychischen sowie „paradoxen“ Reaktionen kommen (siehe Abschnitt 4.8). In diesen Fällen sollte die Behandlung mit diesem Präparat beendet werden.



Risikopatienten

Zu Beginn der Therapie sollte die individuelle Reaktion des Patienten auf das Arzneimittel kontrolliert werden, um z. B. eine relative Überdosierung möglichst schnell erkennen zu können. Dies gilt insbesondere für die aufgeführten Risikopatienten.



Bei normaler Atemfunktion wirkt Diazepam nicht atemdämpfend, jedoch ist die Anwendung bei Patienten mit akuter oder chronischer respiratorischer Insuffizienz, wie z. B. chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen sorgfältig abzuwägen.



Bei älteren und geschwächten Patienten sowie bei Patienten mit Herzinsuffizienz und/oder Hypotonie, die auf Benzodiazepine oft stärker als erwünscht ansprechen, sowie Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, ist die Verordnung sorgfältig abzuwägen. Dies gilt auch für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion. Gegebenenfalls sollte die Dosis verringert oder Diazepam abgesetzt werden (siehe Abschnitt 4.2).



Obwohl eine Blutdrucksenkung nicht häufig auftritt, sollte Diazepam mit Vorsicht bei Patienten angewendet werden, bei denen ein Blutdruckabfall kardiale Komplikationen auslösen könnte. Dies gilt insbesondere für ältere Patienten.



Benzodiazepine werden zur primären Behandlung von Psychosen nicht empfohlen.



Benzodiazepine sollten nicht zur alleinigen Behandlung von Depressionen oder Angstzuständen, die von Depressionen begleitet sind, angewandt werden. Unter Umständen kann die depressive Symptomatik verstärkt und so das Risiko eines Suizids erhöht werden. In diesem Fall sollte die Dosierung reduziert oder die Behandlung mit Diazepam beendet werden.



Bei Patienten mit Epilepsie können durch plötzliches Absetzen von Diazepam Krampfanfälle ausgelöst werden.



Wegen der muskelrelaxierenden Wirkung von Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen ist insbesondere bei älteren Patienten Vorsicht (Sturzgefahr) geboten.



Patienten im Volumenmangel-Schock dürfen nur dann mit der Injektionsform behandelt werden, wenn gleichzeitig Maßnahmen zum Ausgleich des Volumen-Mangels ergriffen worden sind.



Patienten im Koma dürfen nur bei starker Unruhe oder Krampfzuständen mit der Injektionsform behandelt werden, wenn dieses nicht durch eine Vergiftung verursacht wurde.



Bei Patienten mit allergischer Hauterkrankung, vermehrter Gefäßdurchlässigkeit, Blutbildungsstörungen sollte die Injektionslösung mit besonderer Vorsicht verabreicht werden (weitere Hinweise unter 4.2).



Weiterhin sollten den Patienten unter Berücksichtigung der spezifischen Lebenssituation (z. B. Berufstätigkeit) genaue Verhaltensanweisungen für den Alltag gegeben werden.



Nach ambulanter Anwendung zu diagnostischen Zwecken sollte der Patient erst nach 1 Stunde und nur in Begleitung nach Hause entlassen werden. Weiterhin ist der Patient anzuweisen, keinen Alkohol einzunehmen.



Dieses Präparat enthält 13,12 Vol.% Alkohol.



Wegen des Alkoholgehalts kann die Anwendung von Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.



Benzylalkohol kann bei Säuglingen und Kindern bis zu 3 Jahren toxische und anaphylaktoide Reaktionen hervorrufen.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen



Bei gleichzeitiger Anwendung von Diazepam mit folgenden Arzneimitteln kann es zu gegenseitiger Verstärkung der zentraldämpfenden Wirkung kommen:

- Sedativa, Hypnotika, Narkotika, Anästhetika

- Opiat-Analgetika

- Antiepileptika

- Neuroleptika

- Anxiolytika, Antidepressiva, Lithium

- sedierende Antihistaminika

- Beta-Rezeptorenblocker



Dies gilt insbesondere auch für den gleichzeitigen Alkoholgenuss, durch den die Wirkungen in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt werden können.



Die Kombination mit Opiat-Analgetika kann durch Verstärkung der euphorisierenden Wirkung die Entwicklung einer psychischen Abhängigkeit fördern.



Bei gleichzeitiger Gabe von Muskelrelaxantien wird die relaxierende Wirkung verstärkt.



Bei Patienten, die unter Dauerbehandlung mit anderen Arzneimitteln, wie z. B. Antihypertonika, Antikoagulantien, Herzglykosiden oder Antidiabetika stehen, sind Art und Umfang von Wechselwirkungen nicht sicher vorhersehbar. Daher sollte der behandelnde Arzt vor Beginn der Behandlung abklären, ob entsprechende Dauerbehandlungen bestehen. In solchen Fällen ist, insbesondere vor Beginn der Behandlung, besondere Vorsicht geboten.



Bei gleichzeitiger Einnahme von Cimetidin, Disulfiram oder Omeprazol kann die Wirkung von Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullenverstärkt und verlängert werden.



Bei Rauchern kann die Ausscheidung von Diazepam beschleunigt werden.



Theophyllin hebt in niedriger Dosierung die durch Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullenbewirkte Beruhigung auf.



Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen kann die Wirkung von Levodopa hemmen.



In seltenen Fällen kann durch Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen der Metabolismus von Phenytoin gehemmt und dessen Wirkung verstärkt werden. Phenobarbital und Phenytoin können den Metabolismus von Diazepam beschleunigen.



Aufgrund der langsamen Elimination von Diazepam und den langlebigen wirksamen Metaboliten muss auch nach Beenden der Behandlung mit Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen noch mit möglichen Wechselwirkungen gerechnet werden.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit



In der Schwangerschaft sollte Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen nur in Ausnahmefällen bei zwingender Indikation - nicht in hohen Dosen oder über einen längeren Zeitraum - angewendet werden.

Diazepam passiert die Plazenta. Im Nabelschnurblut wurde eine bis zu 3fach hohe Konzentration wie im maternalen Blut gemessen. Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft über längere Zeit Benzodiazepine eingenommen haben, können eine körperliche Abhängigkeit entwickeln. Diese Kinder zeigen Entzugssymptome in der Postpartalphase.

Wenn aus zwingenden Gründen Diazepam in hohen Dosen während der Spätschwangerschaft oder während der Geburt verabreicht wird, sind Auswirkungen auf das Neugeborene wie Ateminsuffizienz, Hypothermie, herabgesetzte Muskelspannung und Trinkschwäche („floppy infant syndrome“) zu erwarten. Falls Diazepam einer Patientin im reproduktionsfähigen Alter verschrieben wird, sollte diese darauf hingewiesen werden, sich unverzüglich mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen, wenn sie schwanger zu werden wünscht, oder eine Schwangerschaft vermutet.



Das Missbildungsrisiko beim Menschen nach Einnahme therapeutischer Dosen von Benzodiazepinen in der Frühschwangerschaft scheint gering zu sein, obwohl einige epidemiologische Studien Anhaltspunkte für ein erhöhtes Risiko für Gaumenspalten ergaben.

Fallberichte über Fehlbildungen und geistige Retardierung der pränatal exponierten Kinder nach Überdosierungen und Vergiftungen mit Benzodiazepinen liegen vor.



Diazepam geht in die Muttermilch über. Die Milch-Plasma-Ratio zeigt dabei starke individuelle Unterschiede. Da Diazepam vom Neugeborenen wesentlich langsamer metabolisiert wird als von Kindern oder Erwachsenen, sollte unter einer Diazepam-Therapie nicht gestillt werden.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen



Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt im verstärkten Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

Während der Behandlung mit der Injektionslösung sowie 24 Stunden nach der letzten Injektion dürfen keine Kraftfahrzeuge gesteuert oder Tätigkeiten ausgeübt werden, mit denen der Patient sich oder andere Menschen gefährden könnte. Wurde die Injektionslösung zu diagnostischen Zwecken eingesetzt, sollte sich der Patient nur in Begleitung nach Hause begeben.

Die Einnahme von Alkohol führt bei gleichzeitiger Gabe von Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen selbst 10 Stunden nach der letzten Dosis noch zu einer stärkeren Beeinträchtigung der motorischen Funktionen und des geübten Verhaltens. Dadurch können beträchtliche Risiken für Arbeits- und Verkehrsunfälle entstehen.



4.8 Nebenwirkungen



Nebenwirkungen sind häufig dosisabhängig unterschiedlich stark ausgeprägt und treten vor allem in den ersten Tagen der Behandlung bzw. bei älteren Patienten auf. Sie können durch sorgfältige und individuelle Einstellung der Tagesdosen vermindert oder vermieden werden.



Die möglichen Nebenwirkungen sind gemäß ihrer geschätzten Häufigkeiten aufgeführt.



Häufig treten auf:

- Sedierung, Schläfrigkeit, verlängerte Reaktionszeit und Konzentrationsstörungen, Verwirrtheit und Benommenheit (diese Erscheinungen können auch am Folgetag noch fortbestehen)

- Schwindelgefühl, Kopfschmerzen

- Niedergeschlagenheit

- anterograde Amnesie (siehe Abschnitt 4.4)

- Ataxie



Gelegentlich kommt es zu:

- Niedergeschlagenheit

- Tremor

- gastrointestinale Störungen (Übelkeit, Erbrechen, Oberbauchbeschwerden, Verstopfung, Durchfall)

- Inkontinenz, Harnverhalten

- Mundtrockenheit, vermehrter Speichelfluss

- Hypotonie, Veränderung des Pulsschlags

- Abnahme der Libido

- allergische Hautveränderungen (Pruritus, Urtikaria, Flush)



Selten treten auf:

- Ikterus

- Glottisspasmen

- Brustschmerzen

- Bradykardie

- Appetitzunahme

- Zyklusstörungen bei Frauen

- Atemdepressionen

- Überempfindlichkeitsreaktionen durch Benzylalkohol



Unter der Behandlung mit Benzodiazepinen sind ferner aufgetreten: EEG-Veränderungen, Blutbildveränderungen einschließlich Agranulozytose, verschwommenes Sehen, Doppelbilder, Fieber, Stupor, Orientierungsstörungen und Euphorie.



Die atemdepressive Wirkung kann bei Atemwegsobstruktion und bei Patienten mit Hirnschädigungen verstärkt in Erscheinung treten. Dies ist besonders bei gleichzeitiger Kombination mit anderen zentral wirksamen Substanzen zu beachten.



Bei Patienten mit vorbestehender depressiver Erkrankung kann die Symptomatik während der Anwendung von Benzodiazepinen demaskiert oder verstärkt werden (siehe Abschnitt 4.4 / Risikopatienten).



Bei längerer oder wiederholter Anwendung von Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen kann es zur Toleranzentwicklung kommen.



Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullenbesitzt ein primäres Abhängigkeitspotenzial. Bereits bei täglicher Anwendung über wenige Wochen besteht die Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung (siehe Abschnitt 4.4 / Abhängigkeit). Dies gilt nicht nur für den missbräuchlichen Gebrauch besonders hoher Dosen, sondern auch für den therapeutischen Dosisbereich (siehe Abschnitt 4.4 / Abhängigkeit).



Weiterhin können, insbesondere bei älteren Patienten und Kindern, psychische Reaktionen (z. B. Halluzinationen, Alpträume, Psychosen, unangemessenes Verhalten und andere Verhaltensstörungen) sowie „paradoxe Reaktionen“ (z. B. Unruhe, Reizbarkeit, Aggressivität, akute Erregungszustände, Angst, Wut, Suizidalität, Muskelkrämpfe und Schlafstörungen) auftreten (siehe Abschnitt 4.4 / Psychische und paradoxe Reaktionen).



Wegen der muskelrelaxierenden Wirkung von Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen ist insbesondere bei älteren Patienten Vorsicht (Sturzgefahr) geboten.



In hohen Dosierungen, insbesondere bei Langzeitanwendung - die für intravenöse Gaben kaum in Frage kommt -, können reversible Störungen wie undeutliches und langsames Sprechen (Artikulationsstörungen), Sehstörungen (Diplopie, Nystagmus), Bewegungs- und Gangunsicherheit auftreten.



Beim Beenden der Behandlung können Absetzerscheinungen (z. B. Rebound-Phänomene) bzw. Entzugssymptome auftreten (siehe Abschnitt 4.4 / Absetzerscheinungen/Entzugssymptome).



Zusätzliche Hinweise:

Bei zu rascher i.v.-Gabe kann es durch Beeinflussung der Herz-Kreislauf- und Atemfunktion zum Blutdruckabfall, Herzstillstand und Atemstillstand kommen.



Bei Injektionen in eine zu kleine Vene können Irritationen an der Venenwand (auch Thrombophlebitis) auftreten. Vor allem bei einer zu schnellen Injektion kann es zu Brennen und Schmerzen im Bereich der Injektionsstelle kommen.

In seltenen Fällen können intramuskuläre Injektionen zu Reizerscheinungen und Schmerzen an der Injektionsstelle führen (siehe Abschnitt 4.2).



4.9 Überdosierung



Bei jeder Beurteilung einer Intoxikation sollte an das Vorliegen einer Mehrfach-Intoxikation durch mögliche Einnahme mehrerer Arzneimittel, beispielsweise in suizidaler Absicht, einbezogen werden.



Die Symptome einer Überdosierung treten verstärkt unter dem Einfluss von Alkohol und/oder anderen zentral dämpfenden Mitteln auf.



a) Symptome der Intoxikation

Symptome leichter Überdosierung können z. B. Verwirrtheit, Somnolenz, Ataxie, Dysarthrie, Hypotonie und Muskelschwäche sein.



In Fällen hochgradiger Intoxikation kann es zu einer Depression vitaler Funktionen kommen, vor allem des Atemzentrums (Atem- und Kreislaufdepressionen, Zyanose, Bewusstlosigkeit bis hin zu Atemstillstand, Herzstillstand).



In der Abklingphase können hochgradige Erregungszustände vorkommen.



b) Therapie von Intoxikationen

Neben der Kontrolle von Atmung, Pulsfrequenz, Blutdruck und Körpertemperatur sind im Allgemeinen i.v.-Flüssigkeitsersatz sowie unterstützende Maßnahmen und Bereitstellung von Notfallmaßnahmen für evtl. eintretende Atemwegsobstruktionen indiziert (erforderlichenfalls Intensivüberwachung). Bei Hypotonie können Sympathomimetika verabreicht werden. Bei Ateminsuffizienz, die auch durch periphere Muskelrelaxierung bedingt sein kann, ist assistierte Beatmung angezeigt.

Morphinantagonisten sind kontraindiziert.



Aufgrund der hohen Plasma-Eiweiß-Bindung und des großen Verteilungsvolumens dürften forcierte Diurese oder Hämodialyse bei reinen Diazepam-Vergiftungen nur von geringem Nutzen sein.



Hinweis:

Flumazenil ist für die Aufhebung der zentral dämpfenden Wirkung von Benzodiazepinen angezeigt. Es wird daher bei folgenden Indikationen verwendet:



- Beendigung der durch Benzodiazepine eingeleiteten und aufrechterhaltenen Narkose bei stationären Patienten

- Aufhebung der durch Benzodiazepine herbeigeführten Sedation im Rahmen therapeutischer Maßnahmen bei stationären Patienten





5. Pharmakologische Eigenschaften



5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften



Pharmakotherapeutische Gruppe: Tranquilizer, 1,4-Benzodiazepin-Derivat

ATC-Code: N05BA01



Diazepam ist eine psychotrope Substanz aus der Klasse der 1,4-Benzodiazepine mit ausgeprägten spannungs-, erregungs- und angstdämpfenden Eigenschaften sowie sedierenden und hypnotischen Effekten. Darüber hinaus zeigt Diazepam den Muskeltonus dämpfende und antikonvulsive Wirkungen.

Diazepam bindet an spezifische Rezeptoren im Zentralnervensystem sowie in einzelnen peripheren Organen. Die Benzodiazepinrezeptoren im Zentralnervensystem stehen in enger funktioneller Verbindung mit den Rezeptoren des GABA-ergen Transmittersystems. Nach Bindung an den Benzodiazepinrezeptor verstärkt Diazepam die hemmende Wirkung der

GABA-ergen Übertragung.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften



Die pharmakokinetischen Parameter von Diazepam zeigen eine große interindividuelle

Variabilität.



- Resorption, maximale Plasmakonzentration

Nach intravenöserApplikation einer wässrigen Injektionslösung werden maximale Diazepam-Plasma- und Serumkonzentrationen unmittelbar nach der Injektion erreicht.

Nach intramuskulärerInjektion ist die Resorption von Diazepam langsamer und entspricht derjenigen der oralen Applikation (bis zu 1 Stunde).

Die Serumkonzentration liegt nach i.v.-/i.m.-Gabe von 10 mg Diazepam zwischen 250-600 ng/ml. Da die Plasma-Konzentration des Diazepams nach einer einzelnen i.v.-Injektion infolge rascher Verteilung sehr schnell absinkt, ist eine wiederholte Injektion nach 20-30 min erforderlich.



- Proteinbindung, Verteilungsvolumen

Die Plasmaproteinbindung beträgt zwischen 95-99 %, bei Nieren- und Leberkranken sind niedrigere Werte vorhanden.

Das Verteilungsvolumen beträgt altersabhängig zwischen 0,95-2 l/kg KG.



- Metabolisierung, Elimination

Der Abbau von Diazepam erfolgt hauptsächlich in der Leber zu den ebenfalls pharmakologisch aktiven Metaboliten, N-Desmethyldiazepam (Nordazepam), Temazepam und Oxazepam, die im Harn als Glukuronide erscheinen.

Nur 20 % der Metabolite treten in den ersten 72 Stunden im Harn auf.

Die aktiven Metabolite besitzen folgende Plasmahalbwertszeiten:

N-Desmethyldiazepam 30-100 h

Temazepam 10-20 h

Oxazepam 5-15 h



Bei wiederholter Dosierung von Diazepam überwiegt der Anteil von N-Desmethyldiazepam bei großen interindividuellen Unterschieden. Dieser Hauptmetabolit besitzt eine längere terminale Halbwertszeit als die Muttersubstanz.



Bei chronischer Medikation von Diazepam wird die Elimination zusätzlich durch Kumulation verlängert und es treten therapeutisch relevante Serumkonzentrationen des Hauptmetaboliten auf.



Aus dem Blutplasma wird Diazepam und sein Hauptmetabolit nur sehr langsam eliminiert. Die 1. Eliminationsphase hat eine Halbwertszeit von 1 h; für die 2. Eliminationsphase ergeben sich - in Abhängigkeit vom Alter sowie der Leberfunktion - Werte von 20-100 h. Die Ausscheidung erfolgt überwiegend renal, teilweise auch biliär. Sie ist ebenfalls vom Alter sowie der Leber- und Nierenfunktion abhängig. Diazepam wird vom Neugeborenen wesentlich langsamer metabolisiert und eliminiert als von Kindern oder Erwachsenen.



Bei alten Menschen ist die Elimination um den Faktor 2-4 verlangsamt.



Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist die Elimination ebenfalls verlangsamt.



Bei Patienten mit Lebererkrankungen (Leberzirrhose, Hepatitis) verlangsamt sich die Elimination um den Faktor 2.



- Liquorgängigkeit

Diazepam ist lipophil und gelangt rasch mit seinen aktiven Hauptmetaboliten in die cerebrospinale Flüssigkeit.



- Plazentagängigkeit, Laktation

Diazepam und sein Hauptmetabolit N-Desmethyldiazepam passieren die Plazenta und werden in die Muttermilch sezerniert. Diazepam kumuliert im fetalen Kompartiment und kann im Blut des Neugeborenen das 3fache der maternalen Serumkonzentration erreichen.

Beim Frühgeborenen ist die Elimination wegen der unreifen Leber- und Nierenfunktion erheblich verzögert und kann bis zu 10 Tage betragen.

Wenn Diazepam vor oder unter der Geburt gegeben wurde oder der Mutter vielfach größere Dosen appliziert wurden, sind sowohl bei Früh- wie bei Neugeborenen die Apgar-Werte signifikant erniedrigt, die Häufigkeit von Hyperbilirubinämie signifikant erhöht sowie ausgeprägte Ödeme und Muskelhypotonie bis zu 4 Tage nach der Geburt beobachtet worden.



Bioverfügbarkeit

Die systemische Verfügbarkeit von Diazepam nach intravenöser Verabreichung liegt bei 100 %; nach intramuskulärer Verabreichung ist diese jedoch wesentlich geringer und entspricht der der oralen Darreichung - in Abhängigkeit von der galenischen Zusammensetzung - von etwa 75-80 %.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit



Akute Toxizität

Siehe unter 4.9.



Chronische Toxizität

Untersuchungen an verschiedenen Tierspezies ergaben keine Hinweise auf substanzbedingte Veränderungen.



Mutagenität und tumorerzeugendes Potenzial

Mehrere Untersuchungen lieferten schwache Hinweise auf ein mutagenes Potenzial in hohen Konzentrationen, die jedoch weit oberhalb der therapeutischen Dosierung beim Menschen liegen. Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potenzial von Diazepam liegen nicht vor.



Reproduktionstoxizität

Diazepam und sein Hauptmetabolit N-Desmethyldiazepam passieren die Plazenta. Diazepam akkumuliert im fetalen Kompartiment und kann im Blut des Neugeborenen das 3fache der maternalen Serumkonzentration erreichen. Das Missbildungsrisiko bei Einnahme therapeutischer Dosen von Benzodiazepinen scheint gering zu sein, obwohl einige epidemiologische Studien Anhaltspunkte für ein erhöhtes Risiko für Gaumenspalten ergaben.

Fallberichte über Fehlbildungen und geistige Retardierung der pränatal exponierten Kinder nach Überdosierungen und Vergiftungen liegen vor (siehe Abschnitt 4.4).



Ergebnisse tierexperimenteller Studien:

Bei der Maus kam es nach pränataler Diazepam-Exposition zu Ausbildung von Gaumenspalten. Beim Hamster zeigten sich nach sehr hohen pränatalen Diazepam-Gaben außer Gaumenspalten auch Exenzephalien und Extremitäten-Missbildungen. Bei Ratten und Primaten war Diazepam nicht teratogen.

Tierexperimentelle Studien haben Hinweise auf Verhaltensstörungen der Nachkommen langzeitexponierter Muttertiere ergeben. Bei Mäusen zeigten sich nach 1-6-wöchiger Behandlung mit Diazepam Anomalien der Spermienköpfe.





6. Pharmazeutische Angaben



6.1 Liste der sonstigen Bestandteile



Benzoesäure, Benzylalkohol, Natriumbenzoat, Propylenglykol, Ethanol (13,12 Vol.%), Wasser für Injektionszwecke.



6.2 Inkompatibilitäten



Wegen chemischer Unverträglichkeit mit anderen Arzneimitteln darf Diazep-CT 10 mg/2 ml Ampullen nicht mit anderen Medikamenten in einer Mischspritze injiziert oder mit anderen Medikamenten in einer Infusionslösung gemischt werden.

Zur Kompatibilität mit Infusionslösungen siehe 4.2.



6.3 Dauer der Haltbarkeit



18 Monate

Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.



Hinweis:

Nach Anbruch Rest verwerfen.



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung



Nicht über 25 °C lagern.

Ampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses



Packung mit 5 Ampullen zu je 2 ml Injektionslösung (N1)

Klinikpackung mit 25 Ampullen zu je 2 ml Injektionslösung



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung



Keine besonderen Anforderungen.





7. INHABER DER ZULASSUNG



CT Arzneimittel GmbH

Lengeder Str. 42a, 13407 Berlin

Telefon: 0 30/40 90 08-0

Telefax: 0 30/40 90 08-21

info@ct-arzneimittel.de





8. Zulassungsnummer



6932301.00.00





9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG



Datum der Erteilung der Zulassung: 4. März 1998

Datum der Verlängerung der Zulassung: 14. September 2006





10. Stand der Information



März 2009





11. Verkaufsabgrenzung



Verschreibungspflichtig

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