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Diazepam Abz 10mg Ampullen

Document: 15.01.2010   Fachinformation (deutsch) change


Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation
(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)





1. Bezeichnung des Arzneimittels



Diazepam AbZ 10 mg Ampullen

10 mg/2 ml Injektionslösung





2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung



Jede Ampulle enthält 10 mg Diazepam in 2 ml Injektionslösung.



Sonstige Bestandteile:

Benzylalkohol, Propylenglykol, enthält 13,12 Vol.-% Alkohol.



Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.





3. Darreichungsform



Injektionslösung



Klare, farblose bis leicht grün-gelbe Lösung





4. Klinische Angaben



4.1 Anwendungsgebiete



- zur Prämedikation vor operativen oder diagnostischen Eingriffen (z. B. Endoskopien u. ä.) und postoperativen Medikation

- zur akuten klinischen Intervention bei akuten Angst-, Erregungs-, Spannungs- und Unruhezuständen

- Status epilepticus

- Zustände mit erhöhtem Muskeltonus

- Tetanus



Hinweis:

Nicht alle Spannungs-, Erregungs- und Angstzustände bedürfen einer medikamentösen Therapie. Oftmals sind sie Ausdruck körperlicher oder seelischer Erkrankungen und können durch andere Maßnahmen oder durch eine Therapie der Grundkrankheit beeinflusst werden.



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung



Die Dosierung richtet sich nach der individuellen Reaktionslage, Alter und Gewicht des Patienten sowie Art und Schwere der Krankheit. Hierbei gilt der Grundsatz, die Dosis so gering wie möglich zu halten.

Die Injektionslösung kann auch im Rahmen der Therapie bei Störungen der enteralen Resorption angezeigt sein, wenn mit oraler Anwendung kein Therapieerfolg zu erzielen ist.



Im Allgemeinen können zwischen 1-4-mal täglich 1-2 ml Diazepam AbZ 10 mg Ampullen(entsprechend 5-10 mg Diazepam) i.v. oder i.m. verabreicht werden.



Folgende Richtlinien für Einzeldosen werden empfohlen zur:



Prämedikation vor chirurgischen Eingriffen in Anästhesiologie und diagnostischen Untersuchungen/postoperativer Medikation



Zur Operationsvorbereitung



erhalten Erwachsene und Jugendliche über 14 Jahre



- am Vorabend: 1-2 Ampullen Diazepam AbZ 10 mg Ampullen(entsprechend 10‑20 mg Diazepam) in einen Muskel (i.m.)

- 1 Stunde vor Narkoseeinleitung: Injektion von 1 Ampulle Diazepam AbZ 10 mg Ampullen(entsprechend 10 mg Diazepam) in einen Muskel (i.m.)

- bzw. 10 min vor Narkosebeginn: ½-1 Ampulle Diazepam AbZ 10 mg Ampullen(entsprechend 5-10 mg Diazepam) in eine Vene (i.v.)



Kindererhalten 1 Stunde vor Narkoseeinleitung: 0,5-2 ml Diazepam AbZ 10 mg Ampullen(entsprechend 2,5-10 mg Diazepam) in einen Muskel (i.m.).



Die Narkoseeinleitung erfolgt



- bei Erwachsenen mit 0,2-0,35 mg Diazepam/kg KG in die Vene (i.v.)

- bei Risikopatienten fraktioniert

- bei Kindern mit 0,1-0,2 mg Diazepam/kg KG (i.v.)



Die beste Methode, um die Dosierung jedem Patienten individuell anzupassen, besteht in einer initialen Injektion von 1 ml Diazepam AbZ 10 mg Ampullen(entsprechend 5 mg Diazepam) mit anschließend wiederholten Dosen von 0,5 ml Diazepam AbZ 10 mg Ampullen (entsprechend 2,5 mg Diazepam). Die Reaktion des Patienten muss nach jeder zusätzlichen Injektion von 2,5 mg während der jeweils folgenden 30 Sekunden beobachtet werden, bis man ein Schließen der Augenlider feststellt. Es sollten jedoch keine höheren Dosen als 0,35 mg/kg KG verabreicht werden.



Nach der Operation



erhalten Erwachsene und Jugendliche über 14 Jahre1-2 ml Diazepam AbZ 10 mg Ampullen (entsprechend 5-10 mg Diazepam) intramuskulär. Für Kinderist die Dosis zu reduzieren.



Hinweise:

Zur Dosierung bei Prämedikation für Kinder, die sich nach Alter und Gewicht richtet, empfiehlt sich die Dosierung nach dem Gewicht (0,1-0,2 mg/kg KG) zu verwenden (nach Pichlmayr):



Alter (Mon./Jahre)

Körpergewicht (kg)

Diazepam-Dosis*
(mg Diazepam bzw. ml Injektionslösung)

bis 3 Mon.

3-5,5

-

4-6 Mon.

6-7

0,5 mg = 0,1 ml

6-8 Mon.

8-9

1 mg = 0,2 ml

12 Mon.

10

2 mg = 0,4 ml

24 Mon.

12

5 mg = 1 ml

2-3 Jahre

12-14

5 mg = 1 ml

3-5 Jahre

14-18

5 mg = 1 ml

5-8 Jahre

18-25

7,5 mg = 1,5 ml

8-10 Jahre

25-30

7,5 mg = 1,5 ml

10-12 Jahre

30-35

10 mg = 2 ml

12-15 Jahre

35-40

10 mg = 2 ml



* 5 mg = 1 ml bzw. 10 mg = 2 ml = 1 Ampulle Diazepam AbZ 10 mg Ampullen.



Behandlung akuter Spannungs-, Erregungs-, Angst- und Unruhezustände



Erwachsene

erhalten 0,4-2 ml Diazepam AbZ 10 mg Ampullen (entsprechend 2-10 mg Diazepam) i.v. (bzw. 0,1-0,2 mg/kg KG i.v.). Je nach Bedarf kann diese Gabe nach 3-4 oder auch 8 Stunden bis zum Abklingen der Symptome wiederholt werden.



Kinder (über 1 Monat)

erhalten 0,2-0,4 ml Diazepam AbZ 10 mg Ampullen (entsprechend 1-2 mg Diazepam) i.v. oder i.m. je nach Schwere der Erkrankung. Falls unbedingt erforderlich, erfolgt eine Wiederholung nach 3-4 Stunden, sofern keine stärker sedierende Begleitmedikation vorangegangen ist.



Behandlung des Status epilepticus



Erwachsene

erhalten anfänglich 1-2 ml Diazepam AbZ 10 mg Ampullen(entsprechend 5-10 mg Diazepam) i.v., oder falls i.v. nicht möglich, i.m. injizieren.

Falls erforderlich, Wiederholung nach 30-60 min oder alle 10-15 min bis maximal 3 Ampullen Diazepam AbZ 10 mg Ampullen(entsprechend 30 mg Diazepam). Evtl. Dauertropfinfusion (Maximaldosis 3 mg/kg KG in 24 Stunden).



Kinder über 5 Jahre (ab 22 kg KG)

erhalten 0,2 ml Diazepam AbZ 10 mg Ampullen (entsprechend 1 mg Diazepam) langsam i.v. alle 2-5 min bis maximal 1 Ampulle Diazepam AbZ 10 mg Ampullen(entsprechend 10 mg Diazepam).



Kinder ab 3 Jahren (ab 15 kg KG)

erhalten 1-2 ml Diazepam AbZ 10 mg Ampullen (entsprechend 5-10 mg Diazepam) langsam i.v.



Kinder bis 3 Jahre (bis 15 kg KG)

erhalten 0,4-1 ml Diazepam AbZ 10 mg Ampullen (entsprechend 2-5 mg Diazepam) langsam i.v. oder 1-2 ml Diazepam AbZ 10 mg Ampullen(entsprechend 5-10 mg Diazepam) i.m.



Die Maximaldosis für Kinder beträgt 20 mg. Die Behandlung kann, falls erforderlich, nach 2‑4 Stunden wiederholt werden.



Behandlung von Zuständen mit erhöhtem Muskeltonus

Sofern die orale oder rektale Anwendung nicht möglich ist, genügen in der Regel initial 1-2-mal täglich 1 ml Diazepam AbZ 10 mg Ampullen(entsprechend 5-10 mg Diazepam) i.m.

Falls erforderlich, können 1-mal täglich 1-2 Ampullen Diazepam AbZ 10 mg Ampullen(entsprechend 10-20 mg Diazepam) i.m. verabreicht werden.

Kinder erhalten je nach Alter und Gewicht 0,4-2 ml Diazepam AbZ 10 mg Ampullen(entsprechend 2-10 mg Diazepam) i.m.

Die Verabreichung sollte vorzugsweise abends erfolgen. Bei Bedarf erfolgt die Fortsetzung der Behandlung mit oral einzunehmenden Präparaten.



Behandlung von Tetanus

In der Regel erhalten Kinder 0,4-1 ml Diazepam AbZ 10 mg Ampullen(entsprechend 2-5 mg Diazepam) und Erwachsene 2 ml Diazepam AbZ 10 mg Ampullen(entsprechend 10 mg Diazepam) – je nach Schweregrad – alle 1-8 Stunden i.v., per Infusion oder Sonde (evtl. auch rektal) oder eine i.v.-Dauertropfinfusion bis zu 3-4 mg Diazepam/kg KG in 24 Stunden.



Besondere Dosierungshinweise:

Alte oder geschwächte Patienten sowie Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Ateminsuffizienz sowie eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion erhalten niedrigere Dosen:

Anfänglich nicht mehr als die Hälfte der angegebenen üblichen Dosierung bzw. 2-mal täglich 2,5 mg Diazepam i.m. oder i.v. Evtl. erforderliche Dosissteigerungen sollten schrittweise erfolgen und sollten sich an der erzielten Wirkung ausrichten. Die parenterale Einzeldosis sollte 5 mg Diazepam nicht überschreiten.

Dies gilt auch für Patienten, die gleichzeitig andere zentral wirksame Medikamente erhalten.

Bei stark erniedrigter Plasmaeiweißkonzentration empfiehlt sich eine Halbierung aller Dosen (Initial- und Folgedosen).

Für Säuglinge, Kleinkinder sowie Kinder empfiehlt sich die Anwendung von rektal oder oral anzuwendenden Darreichungsformen (Zäpfchen oder Lösung).



Art und Dauer der Anwendung



Die Injektionslösung wird langsam intravenös (nicht mehr als 1 mg/min) in eine Vene mit großem Lumen (um ein plötzliches Einsetzen der Wirkung zu vermeiden) über 2-5 min am liegenden Patienten unter Beobachtung (Blutdruck- und Atemkontrolle)injiziert. IntraarterielleInjektionen müssen vermieden werden, da die Gefahr von Nekrosen besteht. ParavenöseInjektionen verursachen heftige Schmerzen.

IntramuskuläreInjektionen werden langsam und tief in einen großen Muskelinjiziert (Vorsicht bei Thrombolysetherapie!). Intramuskuläre Injektionen können in seltenen Fällen zu Reizerscheinungen und Schmerzen am Ort der Injektion führen.



Die Injektionslösung darf nicht mit anderen Injektionslösungen in der Injektionsspritze gemischt werden!



Der Inhalt der Ampulle muss klar sein. Auch bei vorschriftsmäßiger Lagerung kann eine Trübung auftreten. In solchen Fällen darf der Inhalt nicht mehr verwendet werden.



2 Ampullen zu je 2 ml Injektionslösung können mit folgenden wässrigen Infusionslösungen gemischt werden:

- 250 ml Glucose-Lösung 5 % (Braun)

- 250 ml NaCl-Lösung 0,9 % (Braun)

Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitungen wurde für 24 Stunden bei 25 °C nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Lösung sofort verwendet werden.

Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.



Die Injektionslösung eignet sich vor allem zur akuten klinischen Intervention, weniger zur chronischen Therapie.



Die Anwendungsdauerist in der Regel bei akuten Krankheitsbildern auf Einzelgabe oder wenige Tage zu beschränken. Sollte in Ausnahmefällen eine ununterbrochene längerdauernde Anwendung (länger als 1 Woche) erforderlich sein, so ist beim Absetzen die Dosis schrittweise zu reduzieren. Hierbei ist das vorübergehende Auftreten möglicher Absetzphänomene zu berücksichtigen (siehe Abschnitt 4.8)



Bei längerer Anwendung der Injektionslösung werden Kontrollen des Blutbildes und der Leberfunktion empfohlen.



4.3 Gegenanzeigen



Diazepam AbZ 10 mg Ampullen darf nicht angewendet werden bei:



- bekannter Überempfindlichkeit gegen Diazepam oder andere Benzodiazepine oder einen der sonstigen Bestandteile

- schwerer Form der Myasthenia gravis

- ambulante Verschreibung bei Abhängigkeiterkrankung in der Vorgeschichte (Alkohol, Medikamente, Drogen)



Diazepam AbZ 10 mg Ampullen darf wegen des Gehaltes an Benzylalkohol nicht bei Frühgeborenen oder Neugeborenen angewendet werden.



Diazepam AbZ 10 mg Ampullen darf nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden bei:



- akuter Vergiftung mit Alkohol, Schlaf- oder Schmerzmitteln sowie Psychopharmaka (Neuroleptika, Antidepressiva und Lithium)

- zerebellaren und spinalen Ataxien

- schweren Leberschäden (z. B. cholestatischer Ikterus)

- Schlafapnoe-Syndromen

- schwerer chronischer Ateminsuffizienz im Stadium akuter Verschlechterung (chronischer Bronchitis, Bronchialasthma)



Eine Therapie von Kindern und Jugendlichen mit Diazepam AbZ 10 mg Ampullen sollte nur bei zwingender Indikation erfolgen.



Säuglinge bis zum Alter von 6 Monaten sind von der Behandlung mit Diazepam AbZ 10 mg Ampullenauszuschließen. Ausnahmen sind Behandlungen bei zwingender Indikation unter stationären Bedingungen.



Warnhinweis:

Das Arzneimittel darf wegen des Gehaltes an Benzylalkohol nicht bei Neugeborenen, insbesondere nicht bei solchen mit Zeichen der Unreife, angewendet werden.



Vorsichtsmaßnahmen bei Risikogruppen

Die Injektionslösung darf nur in Ausnahmefällen und dann nur über kurze Zeit bei Abhängigkeitsanamnese angewendet werden.

Patienten im Volumenmangel-Schock dürfen nur dann mit der Injektionsform behandelt werden, wenn gleichzeitig Maßnahmen zum Ausgleich des Volumen-Mangels ergriffen worden sind.

Patienten im Koma dürfen nur bei starker Unruhe oder Krampfzuständen mit der Injektionsform behandelt werden, wenn dieses nicht durch eine Vergiftung verursacht wurde.

Bei Patienten mit allergischer Hauterkrankung, vermehrter Gefäßdurchlässigkeit, Blutbildungsstörungen sollte die Injektionslösung mit besonderer Vorsicht verabreicht werden

(weitere Hinweise unter 4.2 „Dosierung, Art und Dauer der Anwendung und 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung



Risikogruppen, Vorsichtsmaßnahmen

Zu Beginn der Therapie sollte der behandelnde Arzt die individuelle Reaktion des Patienten auf das Medikament kontrollieren, um eventuelle relative Überdosierungen möglichst schnell erkennen zu können. Dies gilt insbesondere für Kinder, ältere und geschwächte Patienten sowie Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Ateminsuffizienz sowie eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion.



Weiterhin sollten den Patienten unter Berücksichtigung der spezifischen Lebenssituation (z. B. Berufstätigkeit) genaue Verhaltensanweisungen für den Alltag gegeben werden.

Bei mehrwöchiger täglicher Anwendung von Diazepam AbZ 10 mg Ampullen besteht die Gefahr einer psychischen und physischen Abhängigkeitsentwicklung. Eine fortgesetzte Anwendung sollte nur bei zwingender Indikation nach sorgfältiger Abwägung des therapeutischen Nutzens gegen das Risiko von Gewöhnung und Abhängigkeit erfolgen.



Nach ambulanter Anwendung zu diagnostischen Zwecken sollte der Patient erst nach 1 Stunde und nur in Begleitung nach Hause entlassen werden. Weiterhin ist der Patient anzuweisen, keinen Alkohol einzunehmen.



Empfehlungen des Sachverständigenausschusses der Bundesregierung für den Arzt zur sachgerechten Anwendung von Benzodiazepinhaltigen Arzneimitteln:

Benzodiazepine sind Arzneistoffe, die überwiegend zur vorübergehenden Behandlung schwerer Angstzustände, Schlafstörungen sowie zur Behandlung von Muskelverspannungen und Epilepsien eingesetzt werden. Nach bisherigen Erkenntnissen werden Benzodiazepine zu häufig und über eine zu lange Zeit verordnet, was zu einer Abhängigkeitsentwicklung führen kann. Dieses Risiko steigt mit der Höhe der Dosis und der Dauer der Anwendungan. Neben ihrem Abhängigkeitspotential haben Benzodiazepine weitere unerwünschte Arzneimittelwirkungen, z. B. Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens, verstärktes Wiederauftreten der ursprünglichen Symptomatik nach Absetzen der Medikation (Rebound-Schlaflosigkeit, Rebound-Angst, delirante Syndrome, Krämpfe), Gedächtnisstörungen sowie neuropsychiatrische Nebenwirkungen. Sie können auch die pharmakokinetischen Eigenschaften anderer Arzneistoffe beeinflussen. Neben der Abhängigkeitsentwicklung gibt auch der Missbrauch von Benzodiazepinen seit längerem Anlass zur Besorgnis.


Deshalb sind von den verordnenden Ärzten die folgenden Richtlinien zu beachten, die unter Berücksichtigung von Veröffentlichungen der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft und der Arbeitsgemeinschaft Neuropsychopharmakologie und Pharmakopsychiatrie formuliert wurden:


Sorgfältige Indikationsstellung!

Bei Patienten mit einer Abhängigkeitsanamnese ist besondere Vorsicht geboten. In der Regel keine Verschreibung.

In der Regel kleinste Packungseinheit verordnen.

In möglichst niedriger, aber ausreichender Dosierung verordnen. Dosis möglichst frühzeitig reduzieren bzw. Dosierungsintervall in Abhängigkeit von der Wirkungsdauer vergrößern.

Therapiedauer vor Behandlungsbeginn mit dem Patienten vereinbaren und Behandlungsnotwendigkeit in kurzen Zeitabständen überprüfen. Eine Therapiedauer von länger als zwei Monaten ist wegen des mit der Dauer der Benzodiazepineinnahme steigenden Risikos einer Abhängigkeitsentwicklung nur in begründeten Ausnahmefällen möglich. Es gibt Abhängigkeit auch ohne Dosissteigerung sowie die so genannte „Niedrigdosis-Abhängigkeit“!

Innerhalb der Therapiedauer möglichst frühzeitig schrittweise Dosisreduktion (Ausschleichen) bzw. Vergrößerung des Dosierungsintervalls, um Entzugssymptome, wie z. B. Unruhe, Angst, Schlafstörungen, delirante Syndrome oder Krampfanfälle zu vermeiden.

Aufklärung des Patienten, dass Benzodiazepine keinesfalls an Dritte weiterzugeben sind.

Verordnungen von Benzodiazepinen sollten vom Arzt stets eigenhändig ausgestellt und dem Patienten persönlich ausgehändigt werden.

Beachtung der Fach- und Gebrauchsinformation sowie der einschlägigen wissenschaftlichen Veröffentlichungen.

Alle Abhängigkeitsfälle über die jeweiligen Arzneimittelkommissionen der Kammern der Heilberufe dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zur Kenntnis bringen. "



Dieses Präparat enthält 13,12 Vol.-% Alkohol.



Wegen des Alkoholgehalts kann die Anwendung von Diazepam AbZ 10 mg bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.



Benzylalkohol kann bei Säuglingen und Kindern bis zu 3 Jahren toxische und anaphylaktoide Reaktionen hervorrufen.



Propylenglykol kann Symptome wie nach Alkoholgenuss verursachen.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen



Bei gleichzeitiger Anwendung anderer zentral wirksamer Medikamente (z. B. Psychopharmaka, Hypnotika, Sedativa, Anästhetika, teils Analgetika, oder auch Antihistaminika), kann es zu gegenseitiger Verstärkung der Wirkungen kommen. Dies gilt insbesondere auch für gleichzeitigen Alkoholgenuss, durch den die Wirkungen von Diazepam AbZ 10 mg Ampullen in nicht voraussehbarer Weise verändert und verstärkt werden können.



Die Wirkung von Muskelrelaxantien kann verstärkt werden.



Bei gleichzeitiger Einnahme von Cimetidin, Disulfiram oder Omeprazol kann die Wirkung von Diazepam AbZ 10 mg Ampullenverstärkt und verlängert werden.



Bei Rauchern kann die Ausscheidung von Diazepam beschleunigt werden.



Theophyllin hebt in niedriger Dosierung die durch Diazepam AbZ 10 mg Ampullenbewirkte Beruhigung auf.



Diazepam AbZ 10 mg Ampullen kann die Wirkung von Levodopa hemmen.



In seltenen Fällen kann durch Diazepam AbZ 10 mg Ampullen der Metabolismus von Phenytoin gehemmt und dessen Wirkung verstärkt werden.



Phenobarbital und Phenytoin können den Metabolismus von Diazepam beschleunigen.



Aufgrund der langsamen Elimination von Diazepam und den langlebigen wirksamen Metaboliten muss auch nach Beenden der Behandlung mit Diazepam AbZ 10 mg Ampullen noch mit möglichen Wechselwirkungen gerechnet werden.



Bei Patienten, die unter Dauerbehandlung mit anderen Arzneimitteln stehen, wie z. B. zentral wirksamen Antihypertonika, ß-Blockern, Antikoagulantien, Herzglykosiden, sind Art und Umfang von Wechselwirkungen nicht sicher vorhersehbar. Der behandelnde Arzt sollte vor Gabe von Diazepam AbZ 10 mg Ampullenabklären, ob entsprechende Dauerbehandlungen bestehen. Daher ist bei gleichzeitiger Anwendung des Präparates, insbesondere zu Beginn der Behandlung, besondere Vorsicht geboten.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit



Schwangerschaft

Diazepam und sein Hauptmetabolit N-Desmethyldiazepam passieren die Plazenta. Diazepam akkumuliert im fetalen Kompartment und kann im Blut des Neugeborenen das Dreifache der maternalen Serumkonzentration erreichen. Das Missbildungsrisiko beim Menschen nach Einnahme therapeutischer Dosen von Benzodiazepinen in der Frühschwangerschaft scheint gering zu sein, obwohl einige epidemiologische Studien Anhaltspunkte für ein erhöhtes Risiko für Gaumenspalten ergaben. Fallberichte über Fehlbildungen und geistige Retardierung der pränatal exponierten Kinder nach Überdosierungen und Vergiftungen mit Benzodiazepinen liegen vor.

Falls Diazepam AbZ 10 mg Ampullen bei einer Patientin im reproduktionsfähigen Alter angewendet wird, sollte diese darauf hingewiesen werden, sich unverzüglich mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen, wenn sie schwanger zu werden wünscht, oder eine Schwangerschaft vermutet.

Diazepam sollte während der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation angewendet werden. Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft über längere Zeit oder in hohen Dosen Benzodiazepine erhalten haben, können eine körperliche Abhängigkeit entwickeln. Diese Kinder zeigen Entzugssymptome in der Postpartalphase (Hyperaktivität, Erregbarkeit, Hypotonie, schwacher Saugreflex etc.). Wenn aus zwingenden Gründen Diazepam AbZ 10 mg Ampullen in hohen Dosen während der Spätschwangerschaft oder während der Geburt verabreicht wird, sind Auswirkungen auf das Neugeborene wie Ateminsuffizienz, Hypothermie, herabgesetzter Muskeltonus und Trinkschwäche (Floppy-infant-Syndrom) zu erwarten.



Stillzeit

Diazepam und seine Stoffwechselprodukte gehen in die Muttermilch über. Die Milch-Plasma-Ratio zeigt dabei starke individuelle Unterschiede. Da Diazepam vom Neugeborenen wesentlich langsamer metabolisiert wird als von Kindern oder Erwachsenen, sollte unter einer Diazepam-Therapie nicht gestillt werden. Bei zwingender Indikation ist abzustillen.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen



Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt im verstärkten Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

Während der Behandlung mit der Injektionslösung sowie 24 Stunden nach der letzten Injektion dürfen keine Kraftfahrzeuge gesteuert oder Tätigkeiten ausgeübt werden, mit denen der Patient sich oder andere Menschen gefährden könnte. Wurde die Injektionslösung zu diagnostischen Zwecken eingesetzt, sollte sich der Patient nur in Begleitung nach Hause begeben.

Die Einnahme von Alkohol führt bei gleichzeitiger Gabe von Diazepam AbZ 10 mg Ampullen selbst 10 Stunden nach der letzten Dosis noch zu einer stärkeren Beeinträchtigung der motorischen Funktionen und des geübten Verhaltens. Dadurch können beträchtliche Risiken für Arbeits- und Verkehrsunfälle entstehen.



4.8 Nebenwirkungen



Mit folgenden Nebenwirkungen ist häufig zu rechnen:



Unerwünscht starke Beruhigung und Müdigkeit (Schläfrigkeit, Mattigkeit, Benommenheit, verlängerte Reaktionszeit), Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Ataxie, Verwirrtheit, anterograde Amnesie.



Am Morgen nach der abendlichen Verabreichung können Überhangseffekte (Konzentrationsstörung, Restmüdigkeit) die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen.



Wegen der muskelrelaxierenden Wirkung von Diazepam AbZ 10 mg Ampullen ist insbesondere bei älteren Patienten Vorsicht (Sturzgefahr) geboten.



Selten kommt es zu Übelkeit, Erbrechen, epigastrischen Beschwerden, Obstipation, Diarrhoe, Gelbsucht, Harnverhaltung, Glottisspasmen, Hypotonie, Bradykardie, Niedergeschlagenheit, Abnahme der Libido und bei Frauen zu Zyklusstörungen, Appetitzunahme, Mundtrockenheit, allergischen Hautveränderungen (Pruritus, Urticaria, Flush) sowie Atemdepression.

Die atemdepressive Wirkung kann bei Atemwegsobstruktion und bei Patienten mit Hirnschädigungen verstärkt in Erscheinung treten. Dies ist besonders bei gleichzeitiger Kombination mit anderen zentral wirksamen Substanzen zu beachten.



Bei Patienten mit vorbestehender depressiver Erkrankung kann die Symptomatik verstärkt werden.



Beim Auftreten derartiger Nebenwirkungen ist die Dosis vor wiederholter Anwendung zu reduzieren.



In hohen Dosierungen, insbesondere bei Langzeitanwendung – die für intravenöse Gaben kaum in Frage kommt –, können reversible Störungen wie undeutliches und langsames Sprechen (Artikulationsstörungen), Sehstörungen (Diplopie, Nystagmus), Bewegungs- und Gangunsicherheit auftreten.



Beim Auftreten von Halluzinationen sowie „paradoxer“ Reaktionen, wie z. B. akute Erregungszustände statt Beruhigung, Angst, Schlaflosigkeit, Wutanfälle, vermehrte Muskelspasmen sowie Suizidalität sollte die Behandlung mit dem Arzneimittel beendet werden.



Bei längerer oder wiederholter Anwendung von Diazepam AbZ 10 mg Ampullen kann es zur Toleranzentwicklung kommen.



Durch plötzliches Absetzen der Injektionslösung können nach 2-4 Tagen, insbesondere nach längerer täglicher Anwendung, Schlafstörungen und vermehrtes Träumen auftreten. Angst, Spannungszustände sowie Erregung und innere Unruhe können sich verstärkt wieder einstellen. Die Symptomatik kann sich in Zittern, Schwitzen äußern und sich bis zu bedrohlichen körperlichen und seelischen Reaktionen (z. B. Krampfanfälle, symptomatischen Psychosen [z. B. Entzugs-Delir]) steigern.



Diazepam AbZ 10 mg Ampullen besitzt ein primäres Abhängigkeitspotenzial. Bereits bei täglicher Anwendung über wenige Wochen ist die Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung gegeben. Dies gilt nicht nur für den missbräuchlichen Gebrauch besonders hoher Dosen, sondern auch für den therapeutischen Dosisbereich.



Zusätzliche Hinweise:

Wegen der ausgeprägten muskelrelaxierenden Wirkung sollten die Patienten nach der Injektion für eine angemessene Zeit unter Beobachtung bleiben.

Bei rascher i.v.-Gabe kann es durch Beeinflussung der Herz-Kreislauf- und Atemfunktion zum Blutdruckabfall, Herzstillstand und Atemstillstand kommen.

Besonders bei Kindern, kreislauflabilen und älteren Patienten sollten deswegen Maßnahmen zur Unterstützung der Herz-Kreislauf- und Atemfunktion vorgesehen werden.

Bei Injektionen in eine zu kleine Vene können Irritationen an der Venenwand (auch Thrombophlebitis) auftreten. Vor allem bei einer zu schnellen Injektion kann es zu Brennen und Schmerzen im Bereich der Injektionsstelle kommen.

In seltenen Fällen können intramuskuläre Injektionen zu Reizerscheinungen und Schmerzen an der Injektionsstelle führen.

Selten können Überempfindlichkeitsreaktionen durch Benzylalkohol auftreten.



4.9 Überdosierung



Die Symptome einer Überdosierung treten verstärkt unter dem Einfluss von Alkohol und anderen zentral dämpfenden Mitteln auf.



a) Symptome bei Überdosierung



Symptome leichter Überdosierung können z. B. Verwirrtheit, Somnolenz, Ataxie, Dysarthrie, Hypotonie und Muskelschwäche sein.



In Fällen hochgradiger Intoxikation kann es zu einer Depression vitaler Funktionen kommen, vor allem des Atemzentrums (Atem- und Kreislaufdepressionen, Zyanose, Bewusstlosigkeit bis hin zu Atemstillstand, Herzstillstand).



In der Abklingphase können hochgradige Erregungszustände vorkommen.



b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung



Neben der Kontrolle von Atmung, Pulsfrequenz, Blutdruck und Körpertemperatur sind im Allgemeinen i.v.-Flüssigkeitsersatz sowie unterstützende Maßnahmen und Bereitstellung von Notfallmaßnahmen für evtl. eintretende Atemwegsobstruktionen indiziert (erforderlichenfalls Intensivüberwachung). Bei Hypotonie können Sympathomimetika verabreicht werden. Bei Ateminsuffizienz, die auch durch periphere Muskelrelaxierung bedingt sein kann, ist assistierte Beatmung angezeigt.

Morphinantagonisten sind kontraindiziert.



Aufgrund der hohen Plasma-Eiweiß-Bindung und des großen Verteilungsvolumens dürften forcierte Diurese oder Hämodialyse bei reinen Diazepamvergiftungen nur von geringem Nutzen sein.



Hinweis:

Flumazenil ist für die Aufhebung der zentral dämpfenden Wirkung von Benzodiazepinen angezeigt. Es wird daher bei folgenden Indikationen verwendet:



- Beendigung der durch Benzodiazepine eingeleiteten und aufrechterhaltenen Narkose bei stationären Patienten

- Aufhebung der durch Benzodiazepine herbeigeführten Sedation im Rahmen therapeutischer Maßnahmen bei stationären Patienten





5. Pharmakologische Eigenschaften



5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften



Pharmakotherapeutische Gruppe: Tranquilizer, 1,4-Benzodiazepin-Derivat

ATC-Code: N05BA01



Diazepam ist eine psychotrope Substanz aus der Klasse der 1,4-Benzodiazepine mit ausgeprägten spannungs-, erregungs- und angstdämpfenden Eigenschaften sowie sedierenden und hypnotischen Effekten. Darüber hinaus zeigt Diazepam den Muskeltonus dämpfende und antikonvulsive Wirkungen.

Diazepam bindet an spezifische Rezeptoren im Zentralnervensystem sowie in einzelnen peripheren Organen. Die Benzodiazepinrezeptoren im Zentralnervensystem stehen in enger funktioneller Verbindung mit den Rezeptoren des GABA-ergen Transmittersystems. Nach Bindung an den Benzodiazepinrezeptor verstärkt Diazepam die hemmende Wirkung der
GABA-ergen Übertragung.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften



Die pharmakokinetischen Parameter von Diazepam zeigen eine große interindividuelle

Variabilität.



- Resorption, Plasma-, Serumkonzentration

Nach intravenöserApplikation einer wässrigen Injektionslösung werden maximale Diazepam-Plasma- und Serumkonzentrationen unmittelbar nach der Injektion erreicht.

Nach intramuskulärerInjektion ist die Resorption von Diazepam langsamer und entspricht derjenigen der oralen Applikation (bis zu 1 Stunde).

Die Serumkonzentration liegt nach i.v.-/i.m.-Gabe von 10 mg Diazepam zwischen 250‑600 ng/ml. Da die Plasma-Konzentration des Diazepams nach einer einzelnen i.v.-Injektion infolge rascher Verteilung sehr schnell absinkt, ist eine wiederholte Injektion nach 20-30 min erforderlich.



- Proteinbindung, Verteilungsvolumen

Die Plasmaproteinbindung beträgt zwischen 95-99 %, bei Nieren- und Leberkranken sind niedrigere Werte vorhanden.

Das Verteilungsvolumen beträgt altersabhängig zwischen 0,95-2 l/kg KG.



- Metabolisierung, Elimination

Der Abbau von Diazepam erfolgt hauptsächlich in der Leber zu den ebenfalls pharmakologisch aktiven Metaboliten, N-Desmethyldiazepam (Nordazepam), Temazepam und Oxazepam, die im Harn als Glukuronide erscheinen.

Nur 20 % der Metabolite treten in den ersten 72 Stunden im Harn auf.

Die aktiven Metabolite besitzen folgende Plasmahalbwertszeiten:

N-Desmethyldiazepam 30-100 h

Temazepam 10-20 h

Oxazepam 5-15 h



Bei wiederholter Dosierung von Diazepam überwiegt der Anteil von N-Desmethyldiazepam bei großen interindividuellen Unterschieden. Dieser Hauptmetabolit besitzt eine längere terminale Halbwertszeit als die Muttersubstanz.



Bei chronischer Medikation von Diazepam wird die Elimination zusätzlich durch Kumulation verlängert und es treten therapeutisch relevante Serumkonzentrationen des Hauptmetaboliten auf.



Aus dem Blutplasma wird Diazepam und sein Hauptmetabolit nur sehr langsam eliminiert. Die 1. Eliminationsphase hat eine Halbwertszeit von 1 Stunde; für die 2. Eliminationsphase ergeben sich – in Abhängigkeit von Alter sowie der Leberfunktion – Werte von 20-100 Stunden. Die Ausscheidung erfolgt überwiegend renal, teilweise auch biliär. Sie ist ebenfalls vom Alter sowie der Leber- und Nierenfunktion abhängig.

Diazepam wird vom Neugeborenen wesentlich langsamer metabolisiert und eliminiert als von Kindern oder Erwachsenen.



Bei alten Menschen ist die Elimination um den Faktor 2-4 verlangsamt.



Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist die Elimination ebenfalls verlangsamt.



Bei Patienten mit Lebererkrankungen (Leberzirrhose, Hepatitis) verlangsamt sich die Elimination um den Faktor 2.



- Liquorgängigkeit

Diazepam ist lipophil und gelangt rasch mit seinen aktiven Hauptmetaboliten in die cerebrospinale Flüssigkeit.



- Plazentagängigkeit, Laktation

Diazepam und sein Hauptmetabolit N-Desmethyldiazepam passieren die Plazenta und werden in die Muttermilch sezerniert. Diazepam kumuliert im fetalen Kompartiment und kann im Blut des Neugeborenen das 3fache der maternalen Serumkonzentration erreichen.

Beim Frühgeborenen ist die Elimination wegen der unreifen Leber- und Nierenfunktion erheblich verzögert und kann bis zu 10 Tage betragen.

Wenn Diazepam vor oder unter der Geburt gegeben wurde oder der Mutter vielfach größere Dosen appliziert wurden, sind sowohl bei Früh- wie bei Neugeborenen die Apgar-Werte signifikant erniedrigt, die Häufigkeit von Hyperbilirubinämie signifikant erhöht sowie ausgeprägte Ödeme und Muskelhypotonie bis zu 4 Tage nach der Geburt beobachtet worden.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit



Untersuchung an verschiedenen Tierspezies ergaben keine Hinweise auf substanzbedingte Organveränderungen. Mehrere Untersuchungen zur Genotoxizität liefern schwache Hinweise auf ein mutagenes Potenzial in hohen Konzentrationen, die weit oberhalb der therapeutischen Dosierung liegen. Langzeituntersuchungen am Tier auf tumorerzeugendes Potenzial von Diazepam liegen nicht vor.

Bei der Maus kam es nach pränataler Diazepam-Exposition zur Ausbildung von Gaumenspalten. Beim Hamster zeigten sich nach sehr hohen pränatalen Diazepam-Gaben außer Gaumenspalten auch Exenzephalien und Extremitätenmissbildungen. Bei Ratten und Primaten war Diazepam nicht teratogen. Tierexperimentelle Studien haben Hinweise auf Verhaltensstörungen der Nachkommen langzeitexponierter Muttertiere ergeben. Bei Mäusen zeigten sich nach 1-6-wöchiger Behandlung mit Diazepam Anomalien der Spermienköpfe.





6. Pharmazeutische Angaben



6.1 Liste der sonstigen Bestandteile



Benzylalkohol (30 mg/2 ml), Benzoesäure (2 mg/2 ml), Natriumbenzoat (98 mg/2 ml), Propylenglykol, Ethanol (13,12 Vol.-%), Wasser für Injektionszwecke.



6.2 Inkompatibilitäten



Wegen chemischer Unverträglichkeit mit anderen Arzneimitteln darf Diazepam AbZ 10 mg Ampullen nicht mit anderen Medikamenten in einer Mischspritze injiziert oder mit anderen Medikamenten in einer Infusionslösung gemischt werden.



6.3 Dauer der Haltbarkeit



Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 18 Monate.

Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.



Hinweis:

Nach Anbruch Rest verwerfen.



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung



Nicht über 25 °C lagern.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses



Packung mit 5 Ampullen (N1)

Packung mit 10 Ampullen (N2)



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung



Keine besonderen Anforderungen.





7. INHABER DER ZULASSUNG



AbZ-Pharma GmbH

Dr.-Georg-Spohn-Str. 7

89143 Blaubeuren





8. Zulassungsnummer



6143573.00.00





9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG



Datum der Erteilung der Zulassung: 6. März 1996

Datum der Verlängerung der Zulassung: 14. September 2009





10. Stand der Information



Dezember 2009





11. Verkaufsabgrenzung



Verschreibungspflichtig



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