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Difen Ud

Document: 21.06.2013   Fachinformation (deutsch) change

FACHINFORMATION


1. Bezeichnung des Arzneimittels
Difen® UD 1 mg/mI, Augentropfen

Wirkstoff: Diclofenac-Natrium



2. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig



3. Zusammensetzung des Arzneimittels
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe

Nichtsteroidales Antiphlogisticum, Analgeticum, Ophthalmicum.


3.2 Wirksame Bestandteile nach Art und Menge

3.2.1 Arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge

1 ml Augentropfen enthalten:

Diclofenac-Natrium 1,0 mg


3.3. Sonstige Bestandteile

Borsäure, Trometamol, Macrogolglycerolricinoleat EO-Einheiten: 35, Natriumhydroxid, Gereinigtes Wasser



4. Anwendungsgebiete
Präoperative Anwendung und Behandlungsbeginn:

- zur Aufrechterhaltung der Pupillenerweiterung (Mydriasis) bei operativen Eingriffen
- zur Behandlung postoperativer Entzündungssymptome, z.B. nach Staroperationen oder Laserbe- handlungen
- zur Vorbeugung (Prophylaxe) von Veränderungen am Augenhintergrund (zystoides Makulaödem) nach Kataraktoperationen.
Bei allen nichtinfektiösen Entzündungen des Auges, die mit einer Erhöhung der Prostaglandinkonzentrationen im Gewebe oder Kammerwasser verbunden sind, zur entzündungshemmenden, abschwellenden und schmerzhemmenden Behandlung.

Bei chronisch nichtinfektiösen Entzündungen des vorderen Augenabschnittes, wie z.B. der Konjunktivitis, der Kerakonjunktivitis und der Episkleritis.


5. Gegenanzeigen
Das Präparat soll nicht angewendet werden bei Patienten, bei denen nach Acetylsalicylsäure oder ähnlichen entzündungshemmenden Medikamenten ein Asthmaanfall, Nesselsucht oder akute Schwellung der Nasenschleimhäute aufgetreten ist, sowie bei einer Überempfindlichkeit gegenüber den Inhaltsstoffen.


Da noch keine Erfahrungen über die Sicherheit der Anwendung von Difen® UD während der Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen, darf Difen® UD nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.


Diclofenac geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Es ist nicht bekann, welche Mengen nach Anwendung am Auge in die Muttermilch übergehen. Da noch keine Erfahrungen über die Sicherheit der Anwendung von Difen® UD während der Stillzeitvorliegen, darf Difen® UD nicht während der Stellzeit angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.


Kinder sollten, außer bei zwingenden Gründen, von der Behandlung mit Difen® UD ausgeschlossen werden, da Kinder bisher in die Untersuchungen mit diesem Arzneimittel nicht einbezogen wurden und nur Erfahrungen bei Kindern ab 1 Jahr mit der Anwendung von Diclofenac-Tabletten oder Zäpfchen vorliegen.


6. Nebenwirkungen
Häufig kann ein leichtes bis mäßiges, vorübergehendes Augenbrennen und/oder gelegentlich verschwommenes Sehen direkt nach der Anwendung der Augentropfen auftreten.

Selten können Überempfindlichkeitsreaktionen mit Juckreiz, Rötung, Lichtempfindlichkeit sowie eine Keratitis punctata auftreten.


Unmittelbar nach der Anwendung von Difen® UD kann durch Schleiersehen die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein.


Bei Patienten, die mit Corticosteroiden behandelt werden oder die unter Erkrankungen wie Infektionen oder rheumatoider Arthritis leiden, ist das Risiko von Hornhautkomplikationen, wie z.B. Hornhautulcera oder Horhautverdünnung erhöht. In seltenen Fällen wurden bei diesen Risikopatienten im Zusammenhang mit der lokalen Gabe von Diclofenac am Auge Hornhautulcera und Horhautverdünnung beobachtet.


7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Bei örtlicher Anwendung von Difen® UD am Auge sind bisher keine Wechselwirkungen mit anderen örtlich anzuwendenden Mitteln bekannt.
Eine gleichzeitige Einnahme von systemischen nichtsteroidalen Antirheumatika kann zur Wirkung von Difen® UD am Auge beitragen.
Wenn die Erkrankung des Auges das Tragen von Kontaktlinsen nicht grundsätzlich verbietet, ist eine Anwendung von Difen® UD auch bei Kontaktlinsenträgern möglich, wenn die Anwendung außerhalb der Tragezeit erfolgt. Sie können nach einer Wartezeit von mindestens 5 Minuten nach der Applikation der Augentropfen wieder eingesetzt werden.


8. Warnhinweise und spezielle Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Macrogolglycerolricinolat (Ph. Eur.) kann Bindehautreizungen hervorrufen.


9. Wichtigste Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.


10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Erwachsene:
Soweit nicht anders verordnet, 3 - 5 mal täglich 1 Tropfen in den Bindehautsack des erkrankten Auges eintropfen.
Bei der Anwendung im Zusammenhang mit operativen Eingriffen am Auge sind am Operationstag über einen Zeitraum von 1 - 2 Stunden vor Operationsbeginn 3 - 5 Tropfen in den Bindehautsack des zu operierenden Auges zu tropfen.


11. Art und Dauer der Anwendung
Zur Anwendung am Auge.
Bei der Vorbeugung des zystoiden Makulaödems nach Staroperationen wird eine 6-monatige Behandlungsdauer empfohlen.
Bei den übrigen Anwendungsgebieten erfolgt eine Behandlung bis zum Abklingen der Symptome, in der Regel über 1 Woche. Die Dauer der Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt.


12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel


Symptome einer Überdosierung
Die wirksamen Tagesdosen von ungefähr 0,25 bis 0,5 mg Diclofenac-Natrium, welche am Auge topisch in Form von Difen® UD verabreicht werden, machen weniger als 1 % der bei rheumatischen Indikationen für Diclofenac-Natrium empfohlenen systemischen Tagesdosierung aus. Versehentliche orale Einnahme birgt praktisch kein Risiko von unerwünschten Wirkungen in sich, da ein Einzeldosisbehältnis zu 0,4 ml Difen® UD lediglich 0,4 mg Diclofenac-Natrium enthält, was ungefähr 0,25 % der für Erwachsenen empfohlenen oralen Maximaltagesdosis entspicht. Im Vergleich dazu beträgt die orale Höchstdosis Diclofenac-Natrium pro Tag für Kinder 2 mg/kg Körpergewicht.

Als Symptome einer systemischen Überdosierung können Störungen des ZNS mit Kopfschmerzen, Schwindel, Hyperventilation, Bewußtseinstrübung, bei Kindern auch myoklonische Krämpfe, sowie Abdominalschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Ferner kann es zu Blutungen im Magen-Darm-Trakt sowie zu Funktionsstörungen der Leber und der Nieren kommen.


Ein spezifisches Antidot existiert nicht. Es sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich, außer einer intensiven Beobachtung.


13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind


13.1 Pharmakologische Eigenschaften

Diclofenac ist ein nicht-steroidales Antiphlogisticum-Analgetikum, das sich über die Prostglandinsynthesehemmung in den üblichen tierexperimentellen Entzündungsmodellen als wirksam erwies. Es hemmt im Arachidonsäure-Stoffwechsel die Cyclooxygenase und dadurch die Entstehung von Prostaglandinen, die eine wesentliche Rolle als Mediatoren und Modulatoren bei Entzündungsreaktionen auch am Auge spielen.

Diclofenac wirkt bei topischer Applikation auch am Auge antiphlogistisch.
Klinische Versuche zeigten, daß Diclofenac, präoperativ verabreicht, bei Kataraktoperationen die Miosis hemmt und nach chirurgischen Eingriffen oder traumatisch bedingten Schädigungen sowie bei anderen nicht infektiösen Entzündungszuständen entzündungshemmend wirkt.

Bei Patienten mit Kataraktoperationen und intaokulärer Linsenimplantation wird durch Prophylaxe mit Diclofenac die Inzidenz und Intensität von zystoidem Makulaödem herabgesetzt.



13.2 Toxikologische Eigenschaften


a) Akute Toxizität

Die Prüfung der akuten Toxizität im Tierversuch hat keine besondere Empfindlichkeit ergeben. Vergiftungssymptome siehe Ziffer 12.
Akute orale Toxizitätsstudien mit 0,1 % Diclofenac-Natrium Augentropfen bei Mäusen und Ratten (Dosierungen 5 - 100 mg/kg KG) zeigten nur eine geringe Toxizität.


b) Chronische Toxizität

Die chronische Toxizität von Diclofenac wurde an Ratten, Hunden und Affen untersucht. Im toxischen Dosisbereich traten Ulcerationen im Magen-Darm-Trakt und Veränderungen im Blutbild auf. In Studien zur Toxizität von Difen® UD bei wiederholter lokaler Verabreichung am Auge vom Kaninchen wurden weder lokale noch systemische toxische Symptome gefunden.

In-vitro und in-vivo Untersuchungen zur Mutagenität ergaben kein Hinweise auf mutagene Wirkungen von Diclofenac. In Studien zum tumorerzeugenden Potential von Diclofenac an Ratten und Mäusen wurden keine Hinweise auf tumorerzeugende Effekte des Diclofenac gefunden.

Diclofenac führte zu einer Hemmung de Ovulation beim Kaninchen sowie zu Störungen der Implantation und frühen Embryonalentwicklung bei der Ratte. Tragezeit und Dauer des Geburtsvorgangs wurden durch Diclofenac verlängert. Das embryotoxische Potential von Diclofenac wurde an 3 Tierarten (Ratte, Maus, Kaninchen) untersucht. Fruchttod und Wachstumsretardierung traten bei Dosen im maternal-toxischen Dosisbereich auf. Missbildungen wurden nicht beobachtet. Dosen unterhalb der maternal-toxischen Grenze hatten keinen Einfluss auf die postnatale Entwicklung der Nachkommen.


c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen zur Mutagenität ergaben keine Hinweise auf mutagene Wirkungen von Diclofenac. In Studien zum tumorerzeugenden Potential von Diclofenac an Ratten und Mäusen wurden keine Hinweise auf tumorerzeugende Effekte des Diclofenac gefunden.


d) Reproduktionstoxikologie

Das embryotoxische Potential von Diclofenac wurde an 3 Tierarten (Ratte, Maus und Kaninchen) untersucht. Fruchttod und Wachstumsretardierung traten bei Dosen im materal-toxischen Bereich auf. Mißbildungen wurden nicht beobachtet. Tragzeit und Dauer des Geburtsvorgangs wurden durch Diclofenac verlängert. Eine nachteilige Wirkung auf die Fertilität wurde nicht festgestellt. Dosen unterhalb der materalen-toxischen Grenze hatten keinerlei Einfluß auf die postnatale Entwicklung der Nachkommen. Der Wirkstoff tritt in geringen Mengen in die Muttermilch über, nach oralen Tagesdosen von 150 mg bis ca. 0,1 mg/l.


13.3 Pharmakokinetik
und
13.4 Bioverfügbarkeit

Nach lokaler Applikation von 50 µg 14C-markiertem Diclofenac als 0,1 % ige Lösung beim Kaninchen wurden am äußeren Auge innerhalb von 0,5 Stunden maximale Konzentrationen gefunden:

Cornea 8,3 µg/g
Konjunktivitis 4,7 µg/g
Ciliarkörper 0,56 µg/g
Chorioidea und Retina 0,45 µg/g
Iris 0,38 µg/g
Kammerwasser 0,21 µg/g
Glaskörper 0,03 µg/g
Linse 0,014 µg/g

Die Elimination erfolgte rasch und war nach 6 Stunden beinahe vollständig. Hierdurch ergibt sich die Notwendigkeit einer 3-5mal täglichen Applikation, deren Wirksamkeit in klinischen Studien bestätigt werden konnte.

Die Penetration von Diclofenac in die vordere Augenkammer ist am Menschen bestätigt worden. Nach lokaler Applikation bei Kataraktpatienten wurden 15-30 Minuten nach der letzten Applikation bis zu 570 ng/g Diclofenac im Kammerwasser nachgewiesen.
Nach okulärer Applikation von 0,1 % Diclofenac-Natrium Augentropfen wurden beim Menschen keine nachweisbaren Plasmaspiegel von Diclofenac gefunden. Nach systemischer Anwendung von Diclofenac werden etwa 70 % des Wirkstoffs nach hepatischer Metabolisierung (Hydroxylierung und Konjugation) als pharmakologisch unwirksame Metabolite renal eliminiert. Etwa 30 % des Wirkstoffs werden metabolisiert mit den Faeces ausgeschieden. Weitgehend unabhängig von der Leber- und Nierenfunktion beträgt die Eliminierungshalbwertzeit ca. 2 Stunden. Die Plasmaproteinbindung beträgt etwa 99 %.


14. Sonstige Hinweise

Akute Infektionen können durch die Anwendung lokaler entzündungshemmender Substanzen, so auch durch Difen® UD, maskiert werden. Deshalb sollte bei Vorliegen einer Infektion, oder wenn die Gefahr einer Infektion besteht, gleichzeitig mit Difen® UD eine entsprechende Behandlung (z.B. mit Antibiotika) erfolgen.


Wenn die Erkrankung des Auges das Tragen von Kontaktlinsen nicht grundsätzlich verbietet, ist eine Anwendung von Difen® UD auch bei Kontaktlinsenträgern möglich, wenn die Anwendung außerhalb der Tragezeit erfolgt. Sie können nach einer Wartezeit von mindestens 5 Minuten nach der Applikation der Augentropfen wieder eingesetzt werden.


15. Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre im geschlossenen Siegelbeutel. Übriggebliebene Einzeldosisbehältnisse 4 Wochen nach Öffnen der einzelnen Siegelbeutel vernichten.

Einzeldosisbehältnisse sind jeweils nur für eine Anwendung bestimmt. Die Augentropfen sind sofort nach Anbruch zu verwenden; die nach der Anwendung in den Einzeldosisbehältnissen verbleibende Restmenge muss verworfen werden.


16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise

Vor Licht geschützt aufbewahren und nicht über + 25 °C lagern.


17. Darreichungsformen und Packungsgrößen
Augentropfen


1 Umkarton enthält: 5 Einzeldosisbehältnisse x 0,3 ml Unverkäufliches Muster
1 Umkarton enthält: 10 Einzeldosisbehältnisse x 0,3 ml
1 Umkarton enthält: 20 Einzeldosisbehältnisse x 0,3 ml
1 Umkarton enthält: 30 Einzeldosisbehältnisse x 0,3 ml
1 Umkarton enthält: 50 Einzeldosisbehältnisse x 0,3 ml
1 Umkarton enthält: 60 Einzeldosisbehältnisse x 0,3 ml
1 Umkarton enthält: 120 (2 x 60) Einzeldosisbehältnisse x 0,3 ml AP


18. Stand der Information
Juni 2013


19. Name und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
Pharma Stulln GmbH

Werksstrasse 3

D-92551 Stulln

Telefon: 09435 / 3008 0

Telefax: 09435 / 3008 99
Internet: www.pharmastulln.de
E-Mail: info@pharmastulln.de