Difen Ud
FACHINFORMATION
1. Bezeichnung des
Arzneimittels
Difen® UD 1 mg/mI, Augentropfen
Wirkstoff: Diclofenac-Natrium
2. Verschreibungsstatus /
Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
3. Zusammensetzung des
Arzneimittels
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Nichtsteroidales Antiphlogisticum, Analgeticum, Ophthalmicum.
3.2 Wirksame
Bestandteile nach Art und Menge
3.2.1 Arzneilich wirksame Bestandteile nach Art
und Menge
1 ml Augentropfen enthalten:
Diclofenac-Natrium 1,0 mg
3.3. Sonstige Bestandteile
Borsäure, Trometamol, Macrogolglycerolricinoleat EO-Einheiten: 35, Natriumhydroxid, Gereinigtes Wasser
4. Anwendungsgebiete
Präoperative Anwendung und Behandlungsbeginn:
- zur Aufrechterhaltung der
Pupillenerweiterung (Mydriasis) bei operativen Eingriffen
- zur Behandlung postoperativer Entzündungssymptome, z.B. nach
Staroperationen oder Laserbe- handlungen
- zur Vorbeugung (Prophylaxe) von Veränderungen am
Augenhintergrund (zystoides Makulaödem) nach
Kataraktoperationen.
Bei allen nichtinfektiösen Entzündungen des Auges, die mit einer
Erhöhung der Prostaglandinkonzentrationen im Gewebe oder
Kammerwasser verbunden sind, zur entzündungshemmenden,
abschwellenden und schmerzhemmenden Behandlung.
Bei chronisch nichtinfektiösen Entzündungen des vorderen Augenabschnittes, wie z.B. der Konjunktivitis, der Kerakonjunktivitis und der Episkleritis.
5. Gegenanzeigen
Das Präparat soll nicht angewendet werden bei Patienten, bei denen
nach Acetylsalicylsäure oder ähnlichen entzündungshemmenden
Medikamenten ein Asthmaanfall, Nesselsucht oder akute Schwellung
der Nasenschleimhäute aufgetreten ist, sowie bei einer
Überempfindlichkeit gegenüber den Inhaltsstoffen.
Da noch keine Erfahrungen über die Sicherheit der Anwendung von Difen® UD während der Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen, darf Difen® UD nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
Diclofenac geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Es ist nicht bekann, welche Mengen nach Anwendung am Auge in die Muttermilch übergehen. Da noch keine Erfahrungen über die Sicherheit der Anwendung von Difen® UD während der Stillzeitvorliegen, darf Difen® UD nicht während der Stellzeit angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
Kinder sollten, außer bei zwingenden Gründen, von der Behandlung mit Difen® UD ausgeschlossen werden, da Kinder bisher in die Untersuchungen mit diesem Arzneimittel nicht einbezogen wurden und nur Erfahrungen bei Kindern ab 1 Jahr mit der Anwendung von Diclofenac-Tabletten oder Zäpfchen vorliegen.
6. Nebenwirkungen
Häufig kann ein leichtes bis mäßiges, vorübergehendes Augenbrennen
und/oder gelegentlich verschwommenes Sehen direkt nach der
Anwendung der Augentropfen auftreten.
Selten können Überempfindlichkeitsreaktionen mit Juckreiz, Rötung, Lichtempfindlichkeit sowie eine Keratitis punctata auftreten.
Unmittelbar nach der Anwendung von Difen® UD kann durch Schleiersehen die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein.
Bei Patienten, die mit Corticosteroiden behandelt werden oder die unter Erkrankungen wie Infektionen oder rheumatoider Arthritis leiden, ist das Risiko von Hornhautkomplikationen, wie z.B. Hornhautulcera oder Horhautverdünnung erhöht. In seltenen Fällen wurden bei diesen Risikopatienten im Zusammenhang mit der lokalen Gabe von Diclofenac am Auge Hornhautulcera und Horhautverdünnung beobachtet.
7. Wechselwirkungen mit
anderen Mitteln
Bei örtlicher Anwendung von Difen® UD am Auge sind
bisher keine Wechselwirkungen mit anderen örtlich anzuwendenden
Mitteln bekannt.
Eine gleichzeitige Einnahme von systemischen nichtsteroidalen
Antirheumatika kann zur Wirkung von Difen® UD am Auge
beitragen.
Wenn die Erkrankung des Auges das Tragen von Kontaktlinsen nicht
grundsätzlich verbietet, ist eine Anwendung von Difen®
UD auch bei Kontaktlinsenträgern möglich, wenn die Anwendung
außerhalb der Tragezeit erfolgt. Sie können nach einer Wartezeit
von mindestens 5 Minuten nach der Applikation der Augentropfen
wieder eingesetzt werden.
8. Warnhinweise und spezielle
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Macrogolglycerolricinolat (Ph. Eur.) kann Bindehautreizungen
hervorrufen.
9. Wichtigste
Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
10. Dosierung mit Einzel- und
Tagesgaben
Erwachsene:
Soweit nicht anders verordnet, 3 - 5 mal täglich 1 Tropfen in den
Bindehautsack des erkrankten Auges eintropfen.
Bei der Anwendung im Zusammenhang mit operativen Eingriffen am Auge
sind am Operationstag über einen Zeitraum von 1 - 2 Stunden vor
Operationsbeginn 3 - 5 Tropfen in den Bindehautsack des zu
operierenden Auges zu tropfen.
11. Art und Dauer der
Anwendung
Zur Anwendung am Auge.
Bei der Vorbeugung des zystoiden Makulaödems nach Staroperationen
wird eine 6-monatige Behandlungsdauer empfohlen.
Bei den übrigen Anwendungsgebieten erfolgt eine Behandlung bis zum
Abklingen der Symptome, in der Regel über 1 Woche. Die Dauer der
Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
Symptome einer
Überdosierung
Die wirksamen Tagesdosen von ungefähr 0,25 bis 0,5 mg
Diclofenac-Natrium, welche am Auge topisch in Form von
Difen® UD verabreicht werden, machen weniger als 1 % der
bei rheumatischen Indikationen für Diclofenac-Natrium empfohlenen
systemischen Tagesdosierung aus. Versehentliche orale Einnahme
birgt praktisch kein Risiko von unerwünschten Wirkungen in sich, da
ein Einzeldosisbehältnis zu 0,4 ml Difen® UD lediglich
0,4 mg Diclofenac-Natrium enthält, was ungefähr 0,25 % der für
Erwachsenen empfohlenen oralen Maximaltagesdosis entspicht. Im
Vergleich dazu beträgt die orale Höchstdosis Diclofenac-Natrium pro
Tag für Kinder 2 mg/kg Körpergewicht.
Als Symptome einer systemischen Überdosierung können Störungen des ZNS mit Kopfschmerzen, Schwindel, Hyperventilation, Bewußtseinstrübung, bei Kindern auch myoklonische Krämpfe, sowie Abdominalschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Ferner kann es zu Blutungen im Magen-Darm-Trakt sowie zu Funktionsstörungen der Leber und der Nieren kommen.
Ein spezifisches Antidot existiert nicht. Es sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich, außer einer intensiven Beobachtung.
13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Diclofenac ist ein nicht-steroidales Antiphlogisticum-Analgetikum, das sich über die Prostglandinsynthesehemmung in den üblichen tierexperimentellen Entzündungsmodellen als wirksam erwies. Es hemmt im Arachidonsäure-Stoffwechsel die Cyclooxygenase und dadurch die Entstehung von Prostaglandinen, die eine wesentliche Rolle als Mediatoren und Modulatoren bei Entzündungsreaktionen auch am Auge spielen.
Diclofenac wirkt bei topischer
Applikation auch am Auge antiphlogistisch.
Klinische Versuche zeigten, daß Diclofenac, präoperativ
verabreicht, bei Kataraktoperationen die Miosis hemmt und nach
chirurgischen Eingriffen oder traumatisch bedingten Schädigungen
sowie bei anderen nicht infektiösen Entzündungszuständen
entzündungshemmend wirkt.
Bei Patienten mit Kataraktoperationen und intaokulärer Linsenimplantation wird durch Prophylaxe mit Diclofenac die Inzidenz und Intensität von zystoidem Makulaödem herabgesetzt.
13.2 Toxikologische Eigenschaften
a) Akute Toxizität
Die Prüfung der akuten Toxizität
im Tierversuch hat keine besondere Empfindlichkeit ergeben.
Vergiftungssymptome siehe Ziffer 12.
Akute orale Toxizitätsstudien mit 0,1 % Diclofenac-Natrium
Augentropfen bei Mäusen und Ratten (Dosierungen 5 - 100 mg/kg KG)
zeigten nur eine geringe Toxizität.
b) Chronische Toxizität
Die chronische Toxizität von Diclofenac wurde an Ratten, Hunden und Affen untersucht. Im toxischen Dosisbereich traten Ulcerationen im Magen-Darm-Trakt und Veränderungen im Blutbild auf. In Studien zur Toxizität von Difen® UD bei wiederholter lokaler Verabreichung am Auge vom Kaninchen wurden weder lokale noch systemische toxische Symptome gefunden.
In-vitro und in-vivo Untersuchungen zur Mutagenität ergaben kein Hinweise auf mutagene Wirkungen von Diclofenac. In Studien zum tumorerzeugenden Potential von Diclofenac an Ratten und Mäusen wurden keine Hinweise auf tumorerzeugende Effekte des Diclofenac gefunden.
Diclofenac führte zu einer Hemmung de Ovulation beim Kaninchen sowie zu Störungen der Implantation und frühen Embryonalentwicklung bei der Ratte. Tragezeit und Dauer des Geburtsvorgangs wurden durch Diclofenac verlängert. Das embryotoxische Potential von Diclofenac wurde an 3 Tierarten (Ratte, Maus, Kaninchen) untersucht. Fruchttod und Wachstumsretardierung traten bei Dosen im maternal-toxischen Dosisbereich auf. Missbildungen wurden nicht beobachtet. Dosen unterhalb der maternal-toxischen Grenze hatten keinen Einfluss auf die postnatale Entwicklung der Nachkommen.
c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen zur Mutagenität ergaben keine Hinweise auf mutagene Wirkungen von Diclofenac. In Studien zum tumorerzeugenden Potential von Diclofenac an Ratten und Mäusen wurden keine Hinweise auf tumorerzeugende Effekte des Diclofenac gefunden.
d) Reproduktionstoxikologie
Das embryotoxische Potential von Diclofenac wurde an 3 Tierarten (Ratte, Maus und Kaninchen) untersucht. Fruchttod und Wachstumsretardierung traten bei Dosen im materal-toxischen Bereich auf. Mißbildungen wurden nicht beobachtet. Tragzeit und Dauer des Geburtsvorgangs wurden durch Diclofenac verlängert. Eine nachteilige Wirkung auf die Fertilität wurde nicht festgestellt. Dosen unterhalb der materalen-toxischen Grenze hatten keinerlei Einfluß auf die postnatale Entwicklung der Nachkommen. Der Wirkstoff tritt in geringen Mengen in die Muttermilch über, nach oralen Tagesdosen von 150 mg bis ca. 0,1 mg/l.
13.3 Pharmakokinetik
und
13.4 Bioverfügbarkeit
Nach lokaler Applikation von 50 µg 14C-markiertem Diclofenac als 0,1 % ige Lösung beim Kaninchen wurden am äußeren Auge innerhalb von 0,5 Stunden maximale Konzentrationen gefunden:
Cornea 8,3 µg/g
Konjunktivitis 4,7 µg/g
Ciliarkörper 0,56 µg/g
Chorioidea und Retina 0,45 µg/g
Iris 0,38 µg/g
Kammerwasser 0,21 µg/g
Glaskörper 0,03 µg/g
Linse 0,014 µg/g
Die Elimination erfolgte rasch und war nach 6 Stunden beinahe
vollständig. Hierdurch ergibt sich die Notwendigkeit einer 3-5mal
täglichen Applikation, deren Wirksamkeit in klinischen Studien
bestätigt werden konnte.
Die Penetration von Diclofenac
in die vordere Augenkammer ist am Menschen bestätigt worden. Nach
lokaler Applikation bei Kataraktpatienten wurden 15-30 Minuten nach
der letzten Applikation bis zu 570 ng/g Diclofenac im Kammerwasser
nachgewiesen.
Nach okulärer Applikation von 0,1 % Diclofenac-Natrium Augentropfen
wurden beim Menschen keine nachweisbaren Plasmaspiegel von
Diclofenac gefunden. Nach systemischer Anwendung von Diclofenac
werden etwa 70 % des Wirkstoffs nach hepatischer Metabolisierung
(Hydroxylierung und Konjugation) als pharmakologisch unwirksame
Metabolite renal eliminiert. Etwa 30 % des Wirkstoffs werden
metabolisiert mit den Faeces ausgeschieden. Weitgehend unabhängig
von der Leber- und Nierenfunktion beträgt die
Eliminierungshalbwertzeit ca. 2 Stunden. Die Plasmaproteinbindung
beträgt etwa 99 %.
14. Sonstige Hinweise
Akute Infektionen können durch die Anwendung lokaler entzündungshemmender Substanzen, so auch durch Difen® UD, maskiert werden. Deshalb sollte bei Vorliegen einer Infektion, oder wenn die Gefahr einer Infektion besteht, gleichzeitig mit Difen® UD eine entsprechende Behandlung (z.B. mit Antibiotika) erfolgen.
Wenn die Erkrankung des Auges das Tragen von Kontaktlinsen nicht grundsätzlich verbietet, ist eine Anwendung von Difen® UD auch bei Kontaktlinsenträgern möglich, wenn die Anwendung außerhalb der Tragezeit erfolgt. Sie können nach einer Wartezeit von mindestens 5 Minuten nach der Applikation der Augentropfen wieder eingesetzt werden.
15. Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre im geschlossenen Siegelbeutel. Übriggebliebene Einzeldosisbehältnisse 4 Wochen nach Öffnen der einzelnen Siegelbeutel vernichten.
Einzeldosisbehältnisse sind jeweils nur für eine Anwendung bestimmt. Die Augentropfen sind sofort nach Anbruch zu verwenden; die nach der Anwendung in den Einzeldosisbehältnissen verbleibende Restmenge muss verworfen werden.
16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
Vor Licht geschützt aufbewahren und nicht über + 25 °C lagern.
17. Darreichungsformen und
Packungsgrößen
Augentropfen
1 Umkarton enthält: 5
Einzeldosisbehältnisse x 0,3 ml Unverkäufliches Muster
1 Umkarton enthält: 10 Einzeldosisbehältnisse x 0,3 ml
1 Umkarton enthält: 20 Einzeldosisbehältnisse x 0,3 ml
1 Umkarton enthält: 30 Einzeldosisbehältnisse x 0,3 ml
1 Umkarton enthält: 50 Einzeldosisbehältnisse x 0,3 ml
1 Umkarton enthält: 60 Einzeldosisbehältnisse x 0,3 ml
1 Umkarton enthält: 120 (2 x 60) Einzeldosisbehältnisse x 0,3 ml
AP
18. Stand der
Information
Juni 2013
19. Name und Anschrift des
pharmazeutischen Unternehmers
Pharma Stulln GmbH
Werksstrasse 3
D-92551 Stulln
Telefon: 09435 / 3008 0
Telefax: 09435 / 3008 99
Internet: www.pharmastulln.de
E-Mail: info@pharmastulln.de