Diltiagamma 90 Retard
Gebrauchsinformation: Information für den Anwender
Diltiagamma® 90 retard
Wirkstoff: Diltiazemhydrochlorid 90 mg Retardtabletten
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der
Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.
• Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
• Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
• Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie.
• Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker. Siehe Abschnitt 4.
1. Was ist Diltiagamma® 90 retard und wofür wird es angewendet?
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Diltiagamma® 90 retard beachten?
3. Wie ist Diltiagamma® 90 retard einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Diltiagamma® 90 retard aufzubewahren?
6. Weitere Informationen
1. WAS IST DILTIAGAMMA® 90 RETARD UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Diltiagamma® 90 retard ist ein Mittel zur Behandlung von Herzerkrankungen, die mit einer unzureichenden Sauerstoffversorgung des Herzmuskels einhergehen, sowie zur Behandlung von Bluthochdruck.
Anwendungsgebiet:
Diltiagamma® 90 retard wird angewendet bei
- Beschwerden (z.B. Schmerzen oder Engegefühl im Brustbereich) bei Zuständen mit unzureichender Sauerstoffversorgung des Herzmuskels (Angina pectoris):
- bei Belastung: chronisch stabile Angina pectoris (Belastungsangina)
- in Ruhe: instabile Angina pectoris (Crescendoangina, Ruheangina)
- durch Gefäßverkrampfung: vasospastische Angina pectoris (Prinzmetal-Angina, Variant Angina).
- Bluthochdruck
2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON DILTIAGAMMA® 90 RETARD BEACHTEN?
Diltiagamma® 90 retard darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber dem Wirkstoff Diltiazemhydrochlorid oder einem der sonstigen Bestandteile von Diltiagamma® 90 retard sind
- wenn bei Ihnen höhergradige Erregungsleitungsstörungen im Herzen zwischen Sinusknoten und Herzvorhof (SA-Block II. oder III. Grades) auftreten
- wenn bei Ihnen höhergradige Erregungsleitungsstörungen im Herzen zwischen Herzvorhof und Herzkammern (AV-Block II. oder III. Grades) auftreten
- wenn Sie unter einem Sinusknotensyndrom (Herzrhythmusstörungen infolge gestörter Funktion des Sinusknotens) leiden, z.B. verlangsamter Herzschlag auf weniger als 60 Schläge pro Minute oder im Wechsel auftretender verlangsamter oder beschleunigter Herzschlag oder Erregungsleitungsstörungen im Herzen zwischen Sinusknoten und Herzvorhof oder Ausfall der Reizbildung im Sinusknoten (Sinusbradykardie, BradykardieTachykardie-Syndrom, SA-Blockierungen oder Sinusarrest)
- wenn Sie einen Schock erlitten haben
- wenn Sie einen akuten Herzinfarkt mit Komplikationen, z.B. verlangsamter Herzschlag (Bradykardie), ausgeprägter Blutdruckabfall (Hypotonie) oder eine Herzmuskelschwäche des linken Herzens (Linksherzinsuffizienz), erlitten haben
- wenn Sie unter einer Herzmuskelschwäche (manifeste Herzinsuffizienz) leiden
- wenn Sie unter Vorhofflimmern/-flattern (Herzrhythmusstörungen infolge einer krankhaft erhöhten Vorhoferregung) und gleichzeitigem Vorliegen eines WPW-Syndroms (anfallsweise auftretender beschleunigter Herzschlag durch beschleunigte Erregungsleitung zwischen Herzvorhof und Herzkammer über ein zusätzlich vorhandenes Erregungsleitungssystem) leiden: es besteht dann ein erhöhtes Risiko für die Auslösung eines beschleunigten Herzschlags in den Herzkammern (Kammertachykardie)
- wenn Sie einen Ruhepuls unter 50 Schlägen pro Minute (Bradykardie) haben
- wenn Sie schwanger sind oder stillen (siehe Abschnitt 2, „Schwangerschaft und Stillzeit“).
Einnahme mit Alkohol:
Diltiagamma 90 retard darf nicht gleichzeitig mit alkoholischen Getränken eingenommen werden.
Hinweis:
Die gleichzeitige intravenöse Gabe von Betarezeptorenblockern sollte während der Behandlung mit Diltiagamma® 90 retard unterbleiben (siehe Abschnitt 2, „Bei Einnahme mit anderen Arzneimitteln“).
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Diltiagamma® 90 retard ist erforderlich:
Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Diltiagamma® 90 retard nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
- wenn bei Ihnen leichtere Erregungsleitungsstörungen im Herzen zwischen Sinusknoten und Herzvorhof (SA-Block I. Grades), zwischen Herzvorhof und Herzkammern (AV-Block I. Grades) oder innerhalb der Herzkammern (intraventrikulären Leitungsstörungen, z.B. Links- oder Rechtsschenkelblock) auftreten
- wenn Sie niedrigen Blutdruck (systolisch unter 90 mmHg) haben
- wenn Sie älter als 60 Jahre sind (die Ausscheidung von Diltiagamma® 90 retard ist dann verzögert)
- wenn Sie vorgeschädigte Nieren haben (siehe Abschnitt 3, „Wie ist Diltiagamma® 90 retard einzunehmen?“)
- wenn Sie unter Leberfunktionsstörungen leiden (siehe Abschnitt 3, „Wie ist Diltiagamma® 90 retard einzunehmen?“)
- wenn Sie gleichzeitig mit Betarezeptorenblockern in Tablettenform behandelt werden (siehe Abschnitt 2, „Bei Einnahme mit anderen Arzneimitteln“).
Hinweis:
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Diltiagamma® 90 retard und Carbamazepin,
Midazolam, Triazolam, Alfentanil, Theophyllin, Ciclosporin A, Digoxin oder Digitoxin sollte vorsorglich auf Symptome einer Überdosierung dieser Arzneimittel geachtet werden (siehe Abschnitt 2, „Bei Einnahme mit anderen Arzneimitteln“). Die Behandlung des Bluthochdruckes mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.
Ältere Menschen
Bei älteren Menschen (über 60 Jahre) muss Diltiagamma® 90 retard vorsichtig dosiert werden (siehe Abschnitt 3, „Wie ist Diltiagamma® 90 retard einzunehmen?“).
Männer
Aufgrund von Laborexperimenten können bei längerfristiger Verabreichung von Diltiazemhydrochlorid vorrübergehende Störungen der männlichen Befruchtungsfähigkeit nicht ausgeschlossen werden.
Bei Einnahme von Diltiagamma® 90 retard mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Diltiagamma® 90 retard beeinflusst werden.
Verstärkung der Wirkung bis hin zu erhöhtem Nebenwirkungsrisiko von:
- anderen gleichzeitig verabreichten blutdrucksenkenden Arzneimitteln
- Arzneimitteln, die die Herzkraft ungünstig beeinflussen, den Herzschlag verlangsamen und/oder die Erregungsleitung im Herzen (AV-Überleitung) hemmen, wie z.B. Betarezeptorenblocker, Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika) oder Arzneimittel zur Erhöhung der Herzkraft (Herzglykoside: z.B. Digoxin, Digitoxin): Verstärkung der Wirkung ist möglich, z.B. höhergradige Erregungsleitungsstörungen im Herzen (AV-Blockierung), Verlangsamung des Herzschlags, verstärkte Blutdrucksenkung sowie evtl. das Auftreten einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz).
Deshalb ist bei gleichzeitiger Anwendung von Diltiazemhydrochlorid und diesen Arzneimitteln eine sorgfältige Überwachung des Patienten angezeigt.
Betarezeptorenblocker sollten während der Behandlung mit Diltiazemhydrochlorid nicht intravenös verabreicht werden (siehe Abschnitt 2, „Diltiagamma® 90 retard darf nicht eingenommen werden“).
- Die Blutkonzentrationen von Arzneimitteln zur Senkung des Cholesterinspiegels (HMG-CoA-Reduktase-Hemmer, sog. Statine, wie Simvastatin, Lovastatin oder Atorvastatin) können durch Diltiazemhydrochlorid erhöht werden. Dadurch können die Wirkungen bzw. Nebenwirkungen dieser Arzneimittel (Statine) verstärkt werden.
- Carbamazepin (Arzneimittel gegen Krampfanfälle des Gehirns), Midazolam und Triazolam (Schlafmittel), Alfentanil (Narkosemittel), Theophyllin (Arzneimittel gegen Atemwegsverengung), Ciclosporin A (Arzneimittel zur Verringerung von Transplantatabstoßungen, das auch in der Rheumabehandlung eingesetzt wird), Digoxin und Digitoxin (Arzneimittel zur Stärkung der Herzkraft): die Konzentration dieser Arzneimittel im Blut kann ansteigen. Deshalb sollte vorsorglich auf die Symptome einer Überdosierung dieser Arzneimittel geachtet werden, ggf. die Konzentration dieser Arzneimittel im Blut bestimmt und falls notwendig, eine Verringerung der Dosis des jeweiligen Wirkstoffs vorgenommen werden.
- Inhalationsnarkosemittel (Inhalationsanästhetika): in seltenen Fällen kann es zu einem Abfall des Blutdrucks (Hypotonie) oder einer Verlangsamung des Herzschlags (Bradykardie) kommen.
Nifedipin: Diltiazemhydrochlorid vermindert die Ausscheidungsrate (Clearance) von Nifedipin.
Bei gleichzeitiger Behandlung ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten, evtl. eine Dosisreduktion von Nifedin angezeigt.
Bei gleichzeitiger Gabe von Diltiagamma® 90 retard und Cimetidin oder Ranitidin (Arzneimittel gegen Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre) kann es zu einer Verstärkung der Wirkung von Diltiagamma® 90 retard kommen.
Abschwächung der Wirkung:
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Diazepam (Beruhigungsmittel) ist eine Abnahme der Konzentration von Diltiagamma® 90 retard im Blut möglich.
Diltiagamma® 90 retard sollte daher nicht zusammen mit einem der o.g. Stoffe angewendet werden, ohne dass der Arzt ausdrücklich die Anweisung gegeben hat.
Hinweis:
Nach Transplantation besonders zu beachten:
Der Plasmaspiegel von Ciclosporin A kann unter gleichzeitiger Behandlung mit Diltiagamma® 90 retard ansteigen. Unter einer Dauertherapie mit Ciclosporin A und Diltiazemhydrochlorid (oral) ist für die Konstanthaltung des Ciclosporin-A-Spiegels eine Reduktion der Ciclosporin-A-Dosierung erforderlich. Die Dosisreduktion hat individuell unter Kontrolle des Ciclosporin-A-Spiegels mit einer spezifischen Methode(z.B. mittels monoklonaler Antikörper) zu erfolgen.
Schwangerschaft und Stillzeit:
Schwangerschaft
Es liegen nur unzureichende Erfahrungen über eine Anwendung von Diltiazemhydrochlorid an Schwangeren vor. In zwei Fällen wurde nach der Anwendung von Diltiazemhydrochlorid im 1. Schwangerschaftsdrittel über Fehlbildungen am Herzen bei Neugeborenen berichtet. Tierstudien mit Diltiazemhydrochlorid haben eine fruchtschädigende Wirkung bei den Nachkommen gezeigt. Daher dürfen Sie Diltiazemhydrochlorid in der Schwangerschaft nicht einnehmen (siehe Abschnitt 2, „Diltiagamma® 90 retard darf nicht eingenommen werden“). Wenn Sie im gebärfähigen Alter sind, ist vor einer DiltiazemhydrochloridBehandlung eine mögliche Schwangerschaft durch Ihren Arzt auszuschließen. Während der Behandlung mit Diltiazemhydrochlorid sollen Sie geeignete Maßnahmen zur Schwangerschaftsverhütung treffen.
Stillzeit
Da Diltiazemhydrochlorid in die Muttermilch übergeht, dürfen Sie Diltiazemhydrochlorid in der Stillzeit nicht einnehmen. Hält Ihr Arzt eine Anwendung von Diltiazemhydrochlorid in der Stillzeit für unumgänglich, müssen Sie abstillen (siehe Abschnitt 2, „Diltiagamma® 90 retard darf nicht eingenommen werden“).
Bei Einnahme von Diltiagamma® 90 retard zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die Nahrungsaufnahme hat keinen Einfluss auf die Aufnahme von Diltiagamma in den Körper. In Zusammenhang mit der Aufnahme von Alkohol ist damit zu rechnen, dass Ihr Reaktionsvermögen eingeschränkt werden kann und Sie dadurch bei der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, beim Bedienen von Maschinen oder beim Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt sind. Daher sollte Diltiagamma grundsätzlich mit Wasser eingenommen werden und nicht gleichzeitig mit alkoholischen Getränken.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen soweit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme
am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Diltiagamma® 90 retard:
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Diltiagamma® 90 retard daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
3. WIE IST DILTIAGAMMA® 90 RETARD EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie Diltiagamma® 90 retard immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Koronare Herzkrankheit:
2-mal täglich 1 Retardtablette Diltiagamma® 90 retard (entsprechend 180 mg Diltiazemhydrochlorid).
Bei unzureichender Wirkung kann die Dosis vom Arzt schrittweise auf maximal 4 Retardtabletten Diltiagamma® 90 retard (entsprechend 360 mg Diltiazemhydrochlorid) pro Tag erhöht werden.
Bei Langzeitbehandlung und andauernder Beschwerdefreiheit wird empfohlen, dass der Arzt in Abständen von 2-3 Monaten überprüft, ob die Tagesdosis reduziert werden kann.
Bluthochdruck:
2-mal täglich 1 Retardtablette Diltiagamma® 90 retard (entsprechend 180 mg Diltiazemhydrochlorid).
Bei unzureichender Blutdrucksenkung kann die Dosis vom Arzt schrittweise auf maximal 4 Retardtabletten Diltiagamma® 90 retard (entsprechend 360 mg Diltiazemhydrochlorid) pro Tag erhöht werden.
Nach Erreichen einer langfristigen ausreichenden blutdrucksenkenden Wirkung wird empfohlen, dass der Arzt die Möglichkeit einer Dosisverringerung überprüft.
Art der Anwendung:
Zum Einnehmen
Dauer der Anwendung:
Nehmen Sie die Retardtabletten bitte unzerkaut am besten nach den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) ein.
Hinweis:
Bei Patienten mit Leber und/oder Nierenfunktionsstörungen sowie bei älteren Patienten muss Diltiagamma® 90 retard vorsichtig dosiert werden.
Eine Dosiserhöhung darf nur auf Anweisung des Arztes erfolgen.
Eine Unterbrechung oder Änderung der Dosierung darf nur auf ärztliche Anweisung erfolgen.
Die Behandlung mit Diltiagamma® 90 retard ist in der Regel eine Langzeittherapie. Ein Absetzen der Therapie mit Diltiagamma® 90 retard sollte besonders bei Patienten mit Angina pectoris nicht abrupt, sondern ausschleichend erfolgen.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Diltiagamma® 90 retard zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Diltiagamma® 90 retard eingenommen haben als Sie sollten:
Eine Überdosierung von Diltiazemhydrochlorid kann zu starkem Blutdruckabfall (Hypotonie), Verlangsamung des Herzschlages (Bradykardie),
Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) und Erregungsleitungsstörungen im Herzen (AV-Block) bis zum Herz-Kreislauf-Stillstand führen.
Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Diltiagamma® 90 retard benachrichtigen Sie bitte sofort einen Arzt/Notarzt. Dieser kann entsprechend der Schwere der Überdosierung/Vergiftung über die gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen entscheiden.
Wenn Sie die Einnahme von Diltiagamma® 90 retard vergessen haben:
Nehmen Sie beim nächsten Mal nicht die doppelte Dosis von Diltiagamma® 90 retard ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern führen Sie die Einnahme, wie in der Dosierungsanleitung beschrieben bzw. vom Arzt verordnet, fort.
Wenn Sie die Einnahme von Diltiagamma® 90 retard abbrechen:
Bitte unterbrechen oder beenden Sie die Behandlung mit Diltiagamma® 90 retard nicht, ohne dies vorher mit Ihrem Arzt abgesprochen zu haben.
Eine Beendigung der Behandlung mit Diltiagamma® 90 retard sollte besonders bei Patienten mit Angina pectoris nicht abrupt, sondern ausschleichend erfolgen.
4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Diltiagamma® 90 retard Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: |
mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: |
weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: |
weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: |
weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: |
weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt |
Mögliche Nebenwirkungen:
Störungen des Nervensystems:
Häufig: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel und Schwächegefühl.
Gelegentlich: Schlaflosigkeit, Sinnestäuschungen (Halluzinationen) und
depressive Verstimmungszustände.
Störungen der Haut, Schleimhaut und des Bindegewebes:
Häufig: Allergische Hautreaktionen wie Hautrötungen, Juckreiz und
Hautausschläge (Exantheme).
Gelegentlich: Hyperpigmentation, Photosensibilisierung
Sehr selten: Schwere allergische Hautreaktionen (wie Erythema
exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Lupus-erythematodes-ähnliche Hautveränderungen).
Sehr selten können unter längerer Behandlung Zahnfleischveränderungen (Gingivahyperplasien) auftreten (Mundhygiene beachten), die sich nach Absetzen von Diltiagamma® 90 retard völlig zurückbilden.
Störungen des Magen-Darm-Bereiches:
Gelegentlich: Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen,
Durchfall, Verstopfung).
Störungen der Leber:
Gelegentlich: Wieder zurückgehender (reversibler) Anstieg der Leberenzyme
(SGOT, SGPT, gamma-GT, LDH und alkalischen Phosphatase) als Zeichen einer akuten Leberschädigung.
Es empfiehlt sich daher, die Leberparameter in regelmäßigen Abständen zu überwachen.
Störungen des Herz-Kreislauf-Systems:
Häufig: Wasseransammlungen in den Knöcheln bzw. Beinen (Knöchel-
bzw. Beinödeme).
Sehr selten: Besonders im höheren Dosisbereich und/oder bei
entsprechender Vorschädigung des Herzens: Verlangsamung des Herzschlages (Bradykardie), Erregungsleitungsstörungen des Herzen (SA- und AV-Blockierungen), stärkerer Blutdruckabfall (Hypotonie), Herzklopfen, Ohnmachtsanfälle (Synkopen), Abnahme der vom Herzen pro Minute gepumpten Blutmenge (Herzminutenvolumenabnahme) oder Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz).
Störungen des Blut- und Lymphsystems:
Sehr selten: Schwere allergische Reaktionen wie Vermehrung der Anzahl
bestimmter weißer Blutkörperchen im Blut (Eosinophilie)und Lymphknotenschwellung (Lymphadenopathie).
Verminderung von weißen Blutkörperchen (Leukopenie) und/oder Blutplättchen (Thrombozytopenie).
Störungen der Fortpflanzungsorgane:
Sehr selten: Potenzstörungen.
Stoffwechselstörungen:
Sehr selten: Erhöhung des Blutzuckers (Hyperglykämie).
Dies sollte vor allem bei Patienten mit Diabetes mellitus beachtet werden.
Sollten Sie die oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, soll Diltiagamma® 90 retard nicht nochmals eingenommen werden. Benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und die gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen entscheiden kann.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3 D-53175 Bonn
Website: http://www.bfarm.de anzeigen.
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. WIE IST DILTIAGAMMA® 90 RETARD AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und dem Blister nach „Verwendbarbis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Aufbewahrungsbedingungen :
Nicht über 25°C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6. WEITERE INFORMATIONEN
Was Diltiagamma® 90 retard enthält:
Der Wirkstoff ist: Diltiazemhydrochlorid
Eine Retardtablette enthält 90 mg Diltiazemhydrochlorid.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Lactosemonohydrat Hydriertes Rizinusöl
Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]
Stearinpalmitinsäure (Ph. Eur.)
Wie Diltiagamma® 90 retard aussieht und Inhalt der Packung:
Weiße gewölbte Retardtabletten ohne Bruchkerbe.
Diltiagamma® 90 retard ist in Packungen mit 30, 50 und 100 Retardtabletten sowie in Klinikpackungen mit 500, 1000 und 5000 Retardtabletten und Bündelpackungen mit 100 (2x50) Retardtabletten erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Wörwag Pharma GmbH & Co. KG
Calwer Str. 7
71034 Böblingen
Tel.: 07031/6204-0
Fax: 07031/6204-31
E-Mail: info@woerwagpharma.com
Hersteller
Dragenopharm Apotheker Püschl GmbH & Co. KG Göllstr. 1
84529 Tittmoning
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Juni 2014.
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