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Diltiazem 90 Retard Heumann

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FachinformatION


Umlauf
BfArM

Präparat:

Diltiazem 60 Heumann
Filmtabletten mit 60 mg Diltiazemhydrochlorid
Diltiazem 90 retard Heumann
Hartkapseln, retardiert mit 90 mg Diltiazemhydrochlorid


Darreichungsform:

Filmtabletten

Hartkapseln, retardiert


Zul.-Nr:
34809.00.00
10946.00.00

PMM-Nr.
64000/127/96/3
64000/111/95/5

Land:
DEUTSCHLAND


Bericht Nr: 64000/112/95/10
Datum: 21.11.2003
Seite: 1 bis 14

ersetzt Bericht-Nr. (Datum):
64000/112/95/9 (28.08.2003)

Freigabe SWP z.T.

ja nein

Erstellt Zulassung:


K. Preißinger

Freigabe Informationsbeauftragter:

---
Dr. Lang

Freigabe Zulassung:

---
A. Laurenz

Original: Zulassung

Verteiler: Informations-/ Stufenplanbeauftragter, Pharmaherstellung, Lektorat, Produktmanagement, Qualitätskontrolle Pharma, Vertriebsleiter, SRZ
nur Deckblatt an: RL-Ersteller, GL/WT-Ersteller


Zur Prüfung an:

Weitergabe

geprüft

Datum

Med./Info.

---



Produktmanagement

---



Lektorat

---




Bemerkung: 10: Änderung der Bez. d. sonstigen Bestandteile aufgrund BfArM-Auflage vom 19.11.03

9: Änderung aufgrund BfArM-Auflage im Verlängerungsbescheid vom 17.06.03

komplett neu umsetzen Zulassung
nur Korrekturleisten umsetzen
Korrekturleisten umsetzen
und zusätzlich Punkte XXX ändern

Umsetzung: sofort sperren Vorversion _______________


FA Anlage 3


zu den Zulassungsbescheiden Zul.-Nr. 34809.00.00 / 10946.00.00


FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben



FC F a c h i n f o r m a t i o n


FD 1. Bezeichnung der Arzneimittel

Diltiazem 60 Heumann

Filmtabletten mit 60 mg Diltiazemhydrochlorid


Diltiazem 90 retard Heumann

Hartkapseln, retardiert mit 90 mg Diltiazemhydrochlorid


FF 2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig


FG 3. Zusammensetzung der Arzneimittel


FH 3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe

Calciumantagonist


FJ 3.2 Arzneilich wirksamer Bestandteil

Diltiazem 60 Heumann

1 Filmtablette enthält:

Diltiazemhydrochlorid 60 mg.


Diltiazem 90 retard Heumann

1 Kapsel enthält:

Diltiazemhydrochlorid 90 mg.


FK 3.3 Sonstige Bestandteile

Diltiazem 60 Heumann

Mikrokristalline Cellulose, hydriertes Rizinusöl, Lactose-Monohydrat, Povidon, Macrogol 6000, Carboxymethylstärke-Natrium, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat, Hypromellose, Stearinsäure;

Farbstoff: Titandioxid E 171.


Diltiazem 90 retard Heumann

Sucrose (Saccharose), Maisstärke, Schellack, Povidon, Ethylcellulose, Talkum, Gelatine;

Farbstoffe: Eisenoxid E 172, Titandioxid E 171.


Hinweis für Diabetiker:

Diltiazem 90 retard Heumann enthält Kohlenhydrate, entsprechend weniger als 0,01 BE.


FM 4. Anwendungsgebiete

1. Zur Behandlung der symptomatischen koronaren Herzkrankheit:

- chronisch stabile Angina pectoris (Belastungsangina),

- instabile Angina pectoris (Crescendoangina, Ruheangina),

- vasospastische Angina pectoris (Prinzmetal-Angina, Variant Angina).


2. Hypertonie.


FN 5. Gegenanzeigen

Diltiazem Heumann darf nicht eingenommen werden bei:

- Überempfindlichkeit gegenüber Diltiazem oder einem der sonstigen Bestandteile,

- AV-Block II. oder III. Grades,

- Sinusknotensyndrom,

- SA-Block II. oder III. Grades,

- Schock,

- akutem Herzinfarkt mit Komplikationen (Bradykardie, ausgeprägte Hypotonie, Linksherzinsuffizienz),

- manifester Herzinsuffizienz,

- Vorhofflimmern/-flattern und gleichzeitigem Vorliegen eines WPW-Syndroms (erhöhtes Risiko der Auslösung einer Kammertachykardie),

Bradykardie (Ruhepuls unter 50 Schläge pro Minute).


Die gleichzeitige intravenöse Gabe von Betarezeptorenblockern während der Behandlung mit Diltiazem Heumann sollte unterbleiben.


Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:

- AV-Block oder SA-Block I. Grades und intraventrikulären Leitungsstörungen (z. B. Links- oder Rechtsschenkelblock),

- Hypotonie (systolisch unter 90 mmHg),

- älteren Patienten (Verlängerung der Eliminationshalbwertszeit),

- Patienten mit Leber- und/oder Nierenfunktionsstörungen (siehe "Dosierung"),

- gleichzeitiger oraler Therapie mit Betarezeptorenblockern (siehe "Wechselwirkungen").


Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit:

Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf Diltiazem nicht eingenommen werden. Bei Frauen im gebärfähigen Alter soll vor der Diltiazem-Behandlung eine mögliche Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Während der Behandlung sollen geeignete Maßnahmen zur Schwangerschaftsverhütung getroffen werden.

Da Diltiazem in die Muttermilch übergeht, muss bei Anwendung des Arzneimittels abgestillt werden.


FO 6. Nebenwirkungen

Unter der Behandlung mit Diltiazem kann es gelegentlich zu Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel und Schwächegefühl kommen.


Gelegentlich können Knöchel- bzw. Beinödeme sowie allergische Hautreaktionen wie Hautrötungen, Juckreiz und Exantheme vorkommen. Mögliche allergische Reaktionen wie Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Lupus-erythematodes-ähnliche Hautveränderungen, Lymphadenopathie und Eosinophilie wurden in einzelnen Fällen beobachtet.


Selten kommt es zu Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen, Diarrhoe, Obstipation).

In seltenen Fällen wurde ein reversibler Anstieg der Leberenzyme (SGOT, SGPT, gamma-GT, LDH) und der alkalischen Phosphatase als Zeichen einer akuten Leberschädigung beobachtet. Es empfiehlt sich daher, die Leberparameter in regelmäßigen Abständen zu überwachen.


In Einzelfällen, besonders im höheren Dosisbereich und/oder bei entsprechender Vorschädigung des Herzens, wurden Bradykardie, Erregungsleitungsstörungen des Herzens (SA- und AV-Blockierungen), stärkerer Blutdruckabfall (Hypotonie), Herzklopfen, Synkopen, Herzminutenvolumenabnahme oder Herzinsuffizienz beobachtet.


Selten kann es zu Schlaflosigkeit, Halluzinationen und depressiven Verstimmungszuständen kommen.

In Einzelfällen kommt es zu Potenzstörungen.

Sehr selten können unter längerer Behandlung Gingivahyperplasien auftreten (Mundhygiene beachten), die sich nach Absetzen völlig zurückbilden.

In Einzelfällen wurde eine Hyperglykämie beobachtet. Dies sollte vor allem bei Patienten mit einem Diabetes mellitus beachtet werden.


Hinweis für Verkehrsteilnehmer:

Die Behandlung des Bluthochdruckes mit diesen Arzneimitteln bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


FP 7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Folgende Wechselwirkungen mit diesen Arzneimitteln müssen beachtet werden:


Diltiazem kann in Kombination mit Diuretika, ACE-Hemmern und anderen Antihypertensiva angewendet werden. Da es bei gleichzeitiger Einnahme von Diltiazem mit anderen Antihypertonika zu einer verstärkten Blutdrucksenkung kommen kann, sollten Patienten, die mit solchen Kombinationen behandelt werden, regelmäßig überwacht werden. Gleichzeitige Anwendung von Diltiazem und Alpha-Blockern wie Prazosin sollte auf Grund einer möglichen Synergie der antihypertensiven Wirkung dieser Kombination streng überwacht werden.


Bei gleichzeitiger Gabe von Diltiazem und Arzneimitteln, die die Herzkraft ungünstig beeinflussen, die Herzfrequenz herabsetzen und/oder die Erregungsleitung im Herzen (AV-Überleitung) hemmen (z. B. Betarezeptorenblocker, Antiarrhythmika oder Herzglykoside), ist eine Wirkungsverstärkung möglich, z. B. höhergradige AV-Blockierung, Senkung der Herzfrequenz, verstärkte Blutdrucksenkung sowie evtl. Auftreten einer Herzinsuffizienz.

Deshalb ist bei gleichzeitiger Anwendung von Diltiazem und diesen Mitteln eine sorgfältige Überwachung des Patienten angezeigt.


Bei intravenöser Verabreichung von Verapamil und Dantrolen wurde in Tierversuchen schweres Kammerflimmern beobachtet. Die Kombination eines Calciumantagonisten mit Dantrolen ist daher potenziell gefährlich.


Die gleichzeitige intravenöse Gabe von Betarezeptorenblockern sollte während der Behandlung mit Diltiazem unterbleiben (siehe "Gegenanzeigen").


Tri-/Tetrazyklische Antidepressiva und Neuroleptika können unter Umständen die antihypertensiven Effekte von Diltiazem erhöhen, während gleichzeitiger Gebrauch von Lithium und Diltiazem neurotoxische Effekte auslösen kann (extrapyramidale Störungen).


Es wurde festgestellt, dass Diltiazem die Bioverfügbarkeit von Imipramin um 30 % erhöhen kann, wahrscheinlich auf Grund der Hemmung des first-pass Metabolismus von Imipramin.


Rifampicin und andere hepatische Enzyminduktoren können die Bioverfügbarkeit von Diltiazem reduzieren. Hohe Dosen von Vitamin D und/oder hohe Gaben von Calciumsalzen, die zu erhöhten Serum-Calciumspiegeln führen, können die Wirksamkeit von Diltiazem reduzieren.

Diltiazem wird durch CYP3A4 metabolisiert und könnte durch kompetitive Hemmung von CYP3A4 die Pharmakokinetik anderer Mittel, die durch dieses Enzym metabolisiert werden, beeinflussen. Zusätzlich können Hemmstoffe und Induktoren von CYP3A4 die Pharmakokinetik von Diltiazem beeinflussen.


Plasmaspiegel von Carbamazepin, Midazolam, Triazolam, Alfentanil, Theophyllin, Ciclosporin A, Phenytoin sowie von Digoxin und Digitoxin können unter gleichzeitiger Behandlung mit Diltiazem ansteigen. Deshalb sollte vorsorglich auf die Symptome einer Überdosierung dieser Arzneimittel geachtet werden, ggf. Plasmaspiegel bestimmt und, falls notwendig, eine Reduzierung der Dosis des jeweiligen Wirkstoffs vorgenommen werden. Bei gleichzeitiger Gabe von Diltiazem und Midazolam oder Alfentanil kann postoperativ die tracheale Extubationszeit verlängert werden.


Bei gleichzeitiger Gabe von Diltiazem und Cimetidin oder Ranitidin kann es zu einem Anstieg des Diltiazem-Plasmaspiegels kommen.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Diltiazem und Inhalationsanästhetika kann es in seltenen Fällen zu einer Hypotonie oder einer Bradykardie kommen.


Diltiazem vemindert die Clearance von Nifedipin um 50 %. Bei gleichzeitiger Behandlung ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten, evtl. eine Dosisreduktion von Nifedipin angezeigt.


Die hypotensive und lipothymische Wirkung (Summation der vasodilatatorischen Eigenschaften) von Nitratderivaten kann erhöht werden. Patienten, die mit Calciumantagonisten behandelt wurden, sollten Nitratderivate nur in langsam steigender Dosierung verschrieben bekommen.


Die Behandlung mit Diltiazem kann während einer Anästhesie weitergeführt werden, allerdings kann Diltiazem die Aktivität der Curare-ähnlich und depolarisierend wirkenden neuromuskulären Blocker potenzieren. Der Anästhesist sollte daher vorher über die Behandlung des Patienten mit Diltiazem informiert werden.


Hinweis:

Nach Transplantation besonders zu beachten:

Der Plasmaspiegel von Ciclosporin A kann unter gleichzeitiger Behandlung mit Diltiazem Heumann ansteigen. Unter einer Dauertherapie mit Ciclosporin A und Diltiazem (oral) ist für die Konstanthaltung des Ciclosporin-A-Spiegels eine Reduktion der Ciclosporin-A-Dosierung erforderlich. Die Dosisreduktion hat individuell unter Kontrolle des Ciclosporin-A-Spiegels mit einer spezifischen Methode (z. B. mittels monoklonaler Antikörper) zu erfolgen.


FQ 8. Warnhinweise

Keine.


FR 9. Wichtigste Inkompatibilitäten

Keine bekannt.


FS 10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben

Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsrichtlinien für Erwachsene:


Diltiazem 60 Heumann

Koronare Herzkrankheit:

3mal 1 Filmtablette Diltiazem 60 Heumann (entsprechend 180 mg Diltiazemhydrochlorid pro Tag). Im Bedarfsfall kann die Dosis bis auf 360 mg/Tag erhöht werden.

Bei Langzeittherapie und andauerndem therapeutischen Effekt wird empfohlen, in Abständen von 2 - 3 Monaten zu überprüfen, ob die Tagesdosis reduziert werden kann.


Bluthochdruck:

3mal 1 Filmtablette Diltiazem 60 Heumann (entsprechend 180 mg Diltiazemhydrochlorid pro Tag). Dem Krankheitsbild entsprechend kann die Dosis auf maximal 360 mg/Tag erhöht werden.

Nach Erreichen eines stabilen antihypertensiven Effektes wird empfohlen, die Möglichkeit einer Dosisverringerung zu überprüfen.


Bei Patienten mit Leber- und/oder Nierenfunktionsstörungen sowie bei älteren Patienten muss Diltiazem 60 Heumann vorsichtig dosiert werden.


Diltiazem 90 retard Heumann

Koronare Herzkrankheit:

2mal 1 Kapsel Diltiazem 90 retard Heumann (entsprechend 180 mg Diltiazemhydrochlorid pro Tag). Im Bedarfsfall kann die Dosis bis auf 360 mg/Tag erhöht werden.

Bei Langzeittherapie und andauerndem therapeutischen Effekt wird empfohlen, in Abständen von 2 - 3 Monaten zu überprüfen, ob die Tagesdosis reduziert werden kann.


Bluthochdruck:

2mal 1 Kapsel Diltiazem 90 retard Heumann (entsprechend 180 mg Diltiazemhydrochlorid pro Tag). Dem Krankheitsbild entsprechend kann die Dosis auf maximal 360 mg/Tag erhöht werden.

Nach Erreichen eines stabilen antihypertensiven Effektes wird empfohlen, die Möglichkeit einer Dosisverringerung zu überprüfen.


Bei Patienten mit Leber- und/oder Nierenfunktionsstörungen sowie bei älteren Patienten muss Diltiazem 90 retard Heumann vorsichtig dosiert werden.


FT 11. Art und Dauer der Anwendung

Die Einnahme erfolgt unzerkaut am besten nach den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser).


Die Behandlung mit Diltiazem Heumann ist in der Regel eine Langzeittherapie. Eine Unterbrechung oder Änderung der Dosierung darf nur auf ärztliche Anweisung erfolgen.

Ein Absetzen der Therapie mit Diltiazem Heumann sollte besonders bei Patienten mit Angina pectoris nicht abrupt, sondern ausschleichend erfolgen.


FU 12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel


a) Symptome einer Überdosierung

Überdosierung von Diltiazem kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie, Herzinsuffizienz, AV-Block bis zum Herz-Kreislauf-Stillstand führen.


b) Therapie bei Überdosierung

Ein spezifisches Antidot ist bisher nicht bekannt; die Gegenmaßnahmen richten sich nach der klinischen Symptomatik.

Die vitalen Parameter müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen überwacht bzw. korrigiert werden bei:


- Blutdruckabfall

Flachlagerung des Patienten, Volumensubstitution, ggf. i.v. Gabe von Sympathomimetika (z. B. Dopamin, Dobutamin, Noradrenalin);


- Bradykardie, AV-Block II. oder III. Grades

i.v. Gabe von Parasympatholytika (z. B. Atropin) oder Sympathomimetika (z. B. Orciprenalin), ggf. temporäre Schrittmachertherapie;


- Zeichen einer Herzinsuffizienz

Rekompensation durch i.v. Gabe von Herzglykosiden, Diuretika, ggf. Katecholamine (z. B. Dopamin, Dobutamin);


- Herz-Kreislauf-Stillstand

externe Herzmassage, künstliche Beatmung, EKG-Überwachung, ggf. Schrittmachertherapie oder Defibrillation.


FV 13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind


FW 13.1 Pharmakologische Eigenschaften

Diltiazem gehört zu der Gruppe der Calciumantagonisten. Diese Substanzen haben eine hemmende Wirkung auf den Calciumeinstrom durch Zellmembranen. Diltiazem wirkt als Calciumantagonist an der glatten Muskulatur, insbesondere im Bereich der Gefäße. Diltiazem verursacht infolge der Vasodilatation eine Abnahme des totalen peripheren Widerstandes, wodurch die Nachlast des Herzens verringert wird (Afterload-Senkung). Es kommt zu einer Blutdrucksenkung. Diltiazem hat als Calciumantagonist auch einen deutlichen Effekt auf das Myokard. In therapeutischen Dosierungen hat Diltiazem eine direkt negativ chronotrope Herzwirkung, so dass ein reflektorischer Frequenzanstieg gehemmt wird. Auch verzögert Diltiazem die atrioventrikuläre Erregungsüberleitung. Im Bereich des Arbeitsmyokards kann es zu einem negativ inotropen Effekt kommen.


FX 13.2 Toxikologische Eigenschaften


a) Akute Toxizität

Siehe Punkt 12 “Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel”.


b) Chronische Toxizität

Untersuchungen zur chronischen Toxizität an verschiedenen Tierspezies ergaben bei extrem hoher Dosierung von Diltiazem Hinweise auf Leber- und Nierendegeneration sowie myokardiale Degeneration, die sich z. T. als reversibel erwiesen. Vorübergehend kam es zum Anstieg von GPT, GOT und alkalischer Phosphatase. Beim Hund traten Arrhythmien und Bradykardie auf.


c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial

Ausführliche Untersuchungen zur Mutagenität an in-vivo- und in-vitro-Systemen verliefen negativ.

Langzeituntersuchungen am Tier ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potenzial.


d) Reproduktionstoxizität

Diltiazem hatte bei Mäusen, Ratten und Kaninchen embryoletale und teratogene Wirkungen (Fehlbildungen der Wirbelsäule und der Extremitäten) und beeinträchtigte bei Ratten die Fertilität. Die Verabreichung am Ende der Schwangerschaft führte bei Ratten zu Dystokie und einer erhöhten perinatalen Sterblichkeit der Nachkommen.


Es liegen keine Erfahrungen über die Sicherheit einer Anwendung bei Schwangeren und Stillenden vor.


FY 13.3 Pharmakokinetik

Nach oraler Applikation wird Diltiazem zu 80 - 90 % aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Diltiazem unterliegt einem ausgeprägten first-pass-Metabolismus, so dass die systemische Verfügbarkeit nur bei etwa 40 % liegt. Maximale Plasmakonzentrationen von Diltiazem werden bei oraler Gabe nach 3 - 4 Stunden erreicht. Das Verteilungsvolumen von Diltiazem beträgt ca. 5 l/kg KG. Die Plasmaproteinbindung liegt bei 70 - 85 %, wobei 35 - 40 % an Albumin gebunden sind.


Für Diltiazem, das nahezu vollständig in der Leber metabolisiert wird, wurden folgende Biotransformationswege nachgewiesen:

Desacetylierung zum primären Metaboliten I,

Oxidative O- und N-Demethylierungen,

Konjugation der phenolischen Metaboliten.


Im Vergleich zur unveränderten Substanz zeigen die primären Metaboliten N-Desmethyldiltiazem und Desacetyldiltiazem eine abgeschwächte pharmakologische Wirkung, etwa 20 % bzw. etwa 25 - 50 % der Wirksamkeit des Diltiazems. Die weiteren Metaboliten sind pharmakologisch inaktiv. Bei Vorliegen von Leberfunktionsstörungen ist mit einer verzögerten Metabolisierung zu rechnen.


Diltiazem wird in Form seiner konjugierten Metabolite zu etwa 70% und in unmetabolisierter Form zu weniger als 4% über die Nieren ausgeschieden, der Rest wird über die Faeces eliminiert.


Die Eliminationshalbwertszeit von Diltiazem beträgt im Durchschnitt 6 Stunden, kann jedoch im Bereich von 2 - 11 Stunden variieren. Die Eliminationshalbwertszeit von Diltiazem kann insbesondere bei älteren Patienten und bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen verlängert sein.


Bei wiederholter Applikation zeigt Diltiazem wie auch der Metabolit Desacetyldiltiazem eine geringfügige Kumulation im Plasma.


FZ 13.4 Bioverfügbarkeit


Diltiazem 60 Heumann


Eine im Jahr 1994 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 24 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:



Testpräparat

Referenzpräparat

Maximale Plasmakonzentration
(Cmax): [ng/ml]

40,82 17,6

49,93 24,97

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration
(tmax): [h]

4,08 0,65

3,37 0,57

Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve
(AUC0-24): [ng·h/ml]

298,11 136,28

321,65 195,76


Angabe der Werte als Mittelwerte und Streubreite.


Mittlere Plasmaspiegelverläufe von Diltiazem und einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:




Diltiazem 90 retard Heumann


Eine im Jahr 1993 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 18 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:



Testpräparat

Referenzpräparat


Diltiazem

Des­acetyl­diltiazem

Des­methyl­diltiazem

Diltiazem

Des­acetyl­diltiazem

Des­methyl­diltiazem

Maximale Plasmakonzentration
(Cmax, 0-12): [ng/ml]

65,77 + 22,43

12,69 + 10,32

43,56 11,80

82,59 + 30,08

14,02 + 9,16

49,27 12,85

Zeitpunkt der maximalen Plasma­konzentration (tmax, 0-12): [h]

3

4

4

3

4

4

Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC0-24): [ng·h/ml]

1035,7 + 369,9

235,9 + 198,6

855,5 231,6

1169,3 + 431,2

246,4 + 187,5

921,8 228,4


Angabe der Werte als Mittelwerte und Streubreite.


Mittlere Plasmaspiegelverläufe von Diltiazem im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:



Mittlere Plasmaspiegelverläufe von Desacetyldiltiazem im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:



Mittlere Plasmaspiegelverläufe von Desmethyldiltiazem im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:



F1 14. Sonstige Hinweise

Keine.


F2 15. Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.

Diese Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr eingenommen werden!


F3 16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise

Keine.


16a. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung von nicht verwendeten Arzneimitteln

Die Heumann Pharma GmbH hat sich dem Rücknahme- und Verwertungssystem Vfw-REMEDICA angeschlossen. Diese Arzneimittel sollen daher nicht dem Restmüll beigefügt, sondern zusammen mit ihrer Verpackung bei an Vfw-REMEDICA teilnehmenden Apotheken abgegeben werden.


F4 17. Darreichungsformen und Packungsgrößen

Diltiazem 60 Heumann

Originalpackungen mit 30 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Filmtabletten

Klinikpackung (gebündelt) mit 1000 (10 x 100) Filmtabletten


Diltiazem 90 retard Heumann

Originalpackungen mit 30 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Kapseln

Klinikpackung (gebündelt) mit 1000 (10 x 100) Kapseln


F5 18. Stand der Information

November 2003


F6 19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers

Heumann Pharma GMBH NürNberg
Südwestpark 50
90449 Nürnberg
Telefon/Telefax: 0700 4386 2667




Anmerkungen


Med./Info.:
Produktmanagement:
Informationsbeauftragter:
Lektorat:

08fe473be467108e5722bf818272753f.rtf