Disalunil
FACHINFORMATION
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Disalunil®
25 mg Tabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Eine Tablette enthält 25 mg Hydrochlorothiazid.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Sorbitol und Lactose-Monohydrat. Eine Tablette enthält 45 mg Sorbitol und 33,75 mg Lactose-Monohydrat.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Tablette
Weiße oder nahezu weiße biplane Tablette mit einem Durchmesser von 7 mm, mit Facettenrand und einer Bruchkerbe auf einer Seite. Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Disalunil wird angewendet zur Behandlung der essentiellen arteriellen Hypertonie und zur Behandlung von kardialen, hepatischen, renalen Ödemen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung Dosierung
Zum Einnehmen Arterielle Hypertonie:
Die Anfangsdosis beträgt eine halbe oder eine Tablette Disalunil (entsprechend 12,5 - 25 mg Hydrochlorothiazid pro Tag) täglich.
Die Erhaltungsdosis beträgt in der Regel eine halbe Tablette Disalunil täglich (entsprechend 12,5 mg Hydrochlorothiazid pro Tag).
Kardiale, hepatische, renale Ödeme:
Die Anfangsdosis beträgt eine oder zwei Tabletten Disalunil (entsprechend 25 -50 mg Hydrochlorothiazid pro Tag) täglich.
Die Erhaltungsdosis beträgt in der Regel eine oder zwei bis vier Tabletten Disalunil täglich (entsprechend 25 - 50 (- 100) mg Hydrochlorothiazid pro Tag).
Anwendung bei Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen sollte die Dosis der Einschränkung entsprechend angepasst werden.
Hydrochlorothiazid ist kontraindiziert bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min oder SerumKreatinin-Konzentration über 1,8 mg/100 ml).
Anwendung bei schwer kardial dekompensierten Patienten
Bei schwer kardial dekompensierten Patienten kann die Resorption von Hydrochlorothiazid deutlich eingeschränkt sein.
Ältere Patienten
Bei der Behandlung von älteren Patienten muss eine mögliche Einschränkung der Nierenfunktion beachtet werden.
Kinder und Jugendliche
Es gibt keine hinreichenden Erfahrungen zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen. Daher sollte Hydrochlorothiazid nicht an Kinder und Jugendliche verabreicht werden.
Art der Anwendung
Die Tabletten sind unzerkaut zum Frühstück mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt. Sie richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung. Nach Langzeitbehandlung sollte Disalunil ausschleichend abgesetzt werden.
4.3 Gegenanzeigen
Disalunil darf nicht angewendet werden bei:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Thiazide oder
Sulfonamide oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,
- schweren Nierenfunktionsstörungen (Niereninsuffizienz mit Oligurie oder Anurie; Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min, Serum-Kreatinin über 1,8 mg/100 ml),
- akuter Glomerulonephritis,
- schweren Leberfunktionsstörungen (Coma und Praecoma hepaticum),
- Hypokaliämie,
- Hyponatriämie,
- Hypovolämie,
- Hyperkalzämie,
- symptomatischer Hyperurikämie/Gicht (auch in der Vorgeschichte).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eine besonders sorgfältige Überwachung ist erforderlich bei:
Hypotonie/Störungen im Flüssigkeits- und/oder Elektrolythaushalt
Insbesondere bei Patienten mit Volumenmangel oder einer Störung im Elektrolythaushalt kann eine symptomatische Hypotonie auftreten. Daher sollte in angemessenen Abständen eine Bestimmung von Serumelektrolyten und Kreatinin durchgeführt werden. Thiazide, einschließlich Hydrochlorothiazid, können Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts (einschließlich Hypokaliämie, Hyponatriämie und hypochlorämische Alkalose) hervorrufen.
Thiazide können die Kalziumausscheidung im Urin vermindern und so eine Erhöhung des Serumkalziumspiegels (auch bei Fehlen von bekannten Störungen des Kalziumstoffwechsels) verursachen. Eine ausgeprägte Hyperkalzämie kann auch ein Hinweis auf einen versteckten Hyperparathyreoidismus darstellen. Vor der Durchführung eines Nebenschilddrüsenfunktionstests sollten Thiazide abgesetzt werden.
Thiazide können die Ausscheidung von Magnesium im Urin erhöhen, was zu einer Hypomagnesiämie führen kann.
Unter der Behandlung mit Disalunil besteht bei zusätzlicher Einnahme von ACE-Hemmern (z. B. Captopril, Enalapril) zu Behandlungsbeginn das Risiko eines klinisch relevanten Blutdruckabfalls (schwere Hypotonie) sowie der Verschlechterung der Nierenfunktion (in seltenen Fällen bis zum akuten Nierenversagen; siehe auch Abschnitt Wechselwirkungen 4.5). Eine Diuretikabehandlung sollte daher 2 - 3 Tage vor Beginn einer Therapie mit einem ACE-Hemmer abgesetzt werden.
Nierenfunktionsstörungen/Nierentransplantation:
Hydrochlorothiazid ist wirkungslos bei Patienten mit Niereninsuffizienz (glomeruläre Filtrationsrate unter 30 ml/min und/oder Serumkreatinin über 1,8 mg/100 ml) und kann sogar schädlich sein, weil es die glomeruläre Filtrationsrate weiter herabsetzen kann. Daher ist Disalunil kontraindiziert bei Patienten mit einer schweren Beeinträchtigung der Nierenfunktion (d. h. Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) (siehe Abschnitt 4.3).
Eine Thiazid-assoziierte Azotämie kann bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen (glomeruläre Filtrationsrate 30 - 60 ml/min und/oder Serumkreatinin 1,1 - 1,8 mg/100 ml) Vorkommen. Eine regelmäßige Überwachung der Kalium-, Kreatinin- und Harnsäurespiegel im Serum wird empfohlen.
Es liegen keine Erfahrungen bezüglich der Anwendung von Hydrochlorothiazid bei Patienten nach kürzlich erfolgter Nierentransplantation vor.
Leberfunktionsstörungen:
Thiazide sollten bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen oder einer fortschreitenden Lebererkrankung mit Vorsicht angewendet werden, da sie eine intrahepatische Cholestase hervorrufen können und da bereits geringe Änderungen des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichts ein hepatisches Koma auslösen können. Disalunil ist daher bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen kontraindiziert (siehe Absätze 4.2 und 4.3).
Metabolische und endokrine Wirkungen:
Eine Thiazidtherapie kann die Glucosetoleranz vermindern. Bei Patienten mit Diabetes mellitus sind deshalb möglicherweise Dosisanpassungen von Insulin oder oralen Antidiabetika erforderlich (siehe Abschnitt 4.5). Ein latenter Diabetes mellitus kann während Thiazidtherapie manifest werden.
Ein Anstieg der Cholesterin- und Triglyceridspiegel wurde mit der diuretischen Thiazidtherapie in Zusammenhang gebracht.
Bei einigen Patienten kann unter Thiazidtherapie eine Hyperurikämie oder ein Gichtanfall ausgelöst werden.
Zerebrovaskuläre Insuffizienz/koronare Herzkrankheit:
Bei diesen Patienten darf Disalunil nur unter engmaschigen ärztlichen Kontrollen verabreicht werden.
Akute Myopie und Engwinkelglaukom
Hydrochlorothiazid, ein Sulfonamid, wurde mit einer idiokratischen Reaktion, die in einer akuten vorübergehenden Myopie und einem akuten Engwinkelglaukom resultierte, assoziiert. Die Symptome schließen das akute Auftreten einer verringerten Sehschärfe oder Augenschmerzen ein und setzen typischerweise innerhalb von Stunden bis Wochen nach Beginn der Behandlung ein. Ein unbehandeltes Engwinkelglaukom kann zu dauerhaftem Sehverlust führen.
Die primäre Behandlung stellt das schnellstmögliche Absetzen der Hydrochlorothiazid-Gabe dar. Eine rasche medikamentöse oder chirurgische
Behandlung kann in Betracht gezogen werden, wenn der intraokulare Druck außer Kontrolle bleibt. Risikofaktoren für die Entwicklung eines Engwinkelglaukoms können bekannte Sulfonamid- oder Penicillinallergien sein.
Allgemein:
Bei Patienten, die mit Thiaziden behandelt werden, können Überempfindlichkeitsreaktionen vorkommen, ungeachtet dessen, ob der Patient eine Allergie oder Asthma bronchiale in der Anamnese hat, obwohl sie bei Patienten mit dieser Anamnese wahrscheinlicher sind.
Hydrochlorothiazid kann einen systemischen Lupus erythematodes (SLE) verschlimmern oder aktivieren.
Bei chronischem Diuretika-Abusus kann ein Pseudo-Bartter-Syndrom mit der Folge von Ödemen auftreten. Die Ödeme sind Ausdruck eines Anstiegs der Serum-Renin-Konzentration mit der Folge eines sekundären Hyperaldosteronismus.
Thiaziddiuretika wie Hydrochlorothiazid sollten nicht an Patienten mit Morbus Addison verabreicht werden.
Während einer Langzeittherapie mit Disalunil sollten die Serumelektrolyte (insbesondere Kalium, Natrium, Kalzium), Kreatinin und Harnstoff, die Serumlipide (Cholesterin und Triglyzeride), die Harnsäure sowie der Blutzucker regelmäßig kontrolliert werden.
Während der Behandlung mit Disalunil sollten die Patienten auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten und wegen erhöhter Kaliumverluste kaliumreiche Nahrungsmittel zu sich nehmen (z. B. Bananen, Gemüse, Nüsse).
Dopingkontrollen
Die Anwendung von Disalunil kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Die gesundheitlichen Auswirkungen beim Fehlgebrauch von Disalunil zu Dopingzwecken können nicht abgesehen werden, Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.
Die Therapie mit Hydrochlorothiazid sollte in folgenden Fällen abgebrochen werden:
- therapieresistente Entgleisung des Elektrolythaushalts
- orthostatische Regulationsstörungen
- Überempfindlichkeitsreaktionen
- ausgeprägte gastrointestinale Beschwerden
- zentralnervöse Störungen
- Pankreatitis
- Blutbildveränderungen (Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie)
- akute Cholezystitis
- Vaskulitis
- Verschlimmerung einer bestehenden Kurzsichtigkeit
- Serum-Kreatinin-Konzentration über 1,8 mg/100 ml bzw. Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min
Dieses Arzneimittel enthält Lactose und Sorbitol. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel, Glucose-Galactose-Malabsorption oder der seltenen hereditären Fructoseintoleranz sollten Disalunil nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Gleichzeitige Einnahme wird nicht empfohlen:
Arzneimittel, die zu Kaliumverlusten und Hypokaliämie führen, z. B. kaliuretische Diuretika (z. B. Furosemid), Glukokortikoide, ACTH, Laxantien, Carbenoxolon, Amphotericin B, Penicillin G-Natrium, Salicylsäure und Derivate:
Die gleichzeitige Einnahme von Hydrochlorothiazid und Arzneimitteln, die zu Kaliumverlusten und Hypokaliämie führen, z. B. kaliuretische Diuretika (z. B. Furosemid), Glukokortikoide, ACTH, Laxantien, Carbenoxolon, Amphotericin B, Penicillin G-Natrium, Salicylsäure und Derivate, kann zu verstärkten Kaliumverlusten führen. Eine sorgfältige Überwachung des Kaliumspiegels wird empfohlen.
Derartige Kombinationen sind daher nicht zu empfehlen.
Lithium
Die gleichzeitige Gabe von Hydrochlorothiazid und Lithium führt über eine verminderte Lithiumausscheidung zu einer Verstärkung der kardio- und neurotoxischen Wirkung des Lithiums. Daher sollte die gleichzeitige Verabreichung von Lithium und Hydrochlorothiazid nur unter engmaschigen ärztlichen Kontrollen erfolgen und sollte nicht empfohlen werden. Wenn diese Kombination unerlässlich ist, wird eine Kontrolle der Serum-Lithiumspiegel während der gleichzeitigen Anwendung empfohlen.
Bei gleichzeitiger Einnahme ist Vorsicht geboten:
Andere Diuretika, blutdrucksenkende Arzneimittel, Beta-Rezeptorenblocker, Nitrate, Barbiturate, Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva, Vasodilatatoren, Alkohol:
Die blutdrucksenkende Wirkung von Disalunil kann durch andere Diuretika, blutdrucksenkende Arzneimittel, Beta-Rezeptorenblocker, Nitrate, Barbiturate, Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva, Vasodilatatoren oder durch Alkoholgenuss verstärkt werden.
ACE-Hemmer (z. B. Captopril, Enalapril):
Bei zusätzlicher Einnahme von ACE-Hemmern (z. B. Captopril, Enalapril) besteht zu Behandlungsbeginn das Risiko eines massiven Blutdruckabfalls sowie einer Verschlechterung der Nierenfunktion. Eine Diuretikabehandlung sollte daher 2 -3 Tage vor Beginn einer Therapie mit einem ACE-Hemmer abgesetzt werden, um das Risiko einer klinisch relevanten Hypotonie zu Therapiebeginn zu vermindern.
Salicylate und andere nichtsteroidale Antiphlogistika (z. B. Indometacin) einschließlich selektiver COX-2-Hemmer:
Salicylate und andere nichtsteroidale Antiphlogistika (z. B. Indometacin) einschließlich selektiver COX-2-Hemmer können die antihypertensive und diuretische Wirkung von Disalunil vermindern. Einzelfälle einer Verschlechterung der Nierenfunktion, besonders bei Patienten mit einer vorbestehenden Nierenfunktionsstörung, sind beobachtet worden.
Die toxische Wirkung der Salicylate auf das zentrale Nervensystem kann durch Hydrochlorothiazid verstärkt werden. Bei Patienten, die unter der Therapie mit Hydrochlorothiazid eine Hypovolämie entwickeln, kann die gleichzeitige Gabe nichtsteroidaler Antiphlogistika ein akutes Nierenversagen auslösen.
Beta-Rezeptorenblocker und Diazoxid:
Es besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Hyperglykämie bei gleichzeitiger Gabe von Hydrochlorothiazid und Beta-Rezeptorenblockern oder Diazoxid.
Insulin oder orale Antidiabetika, harnsäuresenkende Arzneimittel (z. B. Probenecid, Sulfinpyrazon), pressorische Amine (Noradrenalin, Adrenalin):
Die Wirkung von Insulin oder oralen Antidiabetika, harnsäuresenkenden Arzneimitteln (z. B. Probenecid, Sulfinpyrazon) sowie pressorischen Aminen (Noradrenalin, Adrenalin) kann bei gleichzeitiger Anwendung von Disalunil abgeschwächt werden.
Eine Dosisanpassung von Insulin, oralen Antidiabetika, Probenecid oder Sulfinpyrazon kann notwendig werden.
Metformin:
Metformin sollte wegen des Risikos einer Laktatazidose, die als Folge eines möglichen funktionellen durch Hydrochlorothiazid ausgelösten Nierenversagens auftreten kann, mit Vorsicht angewendet werden.
Digitalisglykoside:
Eine Hydrochlorothiazid-induzierte Hypokaliämie und/oder Hypomagnesiämie kann die Myokardempfindlichkeit gegenüber Digitalisglykosiden erhöhen sowie die von Digitalisglykosiden ausgelösten Wirkungen und Nebenwirkungen (z. B. Herzrhythmusstörungen, auch maligne) verstärken.
Zytostatika (z. B. Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat):
Bei gleichzeitiger Anwendung von Zytostatika (z. B. Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat) ist mit einer verstärkten Knochenmarkstoxizität (insbesondere Granulozytopenie) zu rechnen.
Muskelrelaxanzien vom Curare-Typ:
Die Wirkung von Muskelrelaxanzien vom Curare-Typ kann durch Disalunil verstärkt oder verlängert werden. Für den Fall, dass Disalunil vor der Anwendung peripherer curareartiger Muskelrelaxanzien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit Disalunil informiert werden.
Colestyramin, Colestipol:
Die gleichzeitige Anwendung von Colestyramin oder Colestipol (Cholesterinsenker) vermindert die Resorption von Hydrochlorothiazid.
Methyldopa:
In Einzelfällen wurde über hämolytische Anämien nach gleichzeitiger Gabe von Hydrochlorothiazid und Methyldopa berichtet.
Arzneimittel, die durch Störungen des Serum-Kaliums beeinflusst werden:
Regelmäßige Kontrollen von Serum-Kalium und EKG werden empfohlen, wenn Hydrochlorothiazid zusammen mit Mitteln verabreicht wird, die durch SerumKalium-Störungen beeinflusst werden (zum Beispiel Digitalisglykoside, Antiarrhythmika) und folgende Torsades de pointes-induzierenden Wirkstoffe (einschließlich einiger Antiarrhythmika), wobei eine Hypokaliämie ein prädisponierender Faktor für Torsades de pointes darstellt:
- Antiarrhythmika der Klasse la (z. B. Chinidin, Hydrochinidin, Disopyramid)
- Antiarrhythmika der Klasse III (z. B. Amiodaron, Sotalol, Dofetilid, Ibutilid)
- einige Neuroleptika (z. B. Thioridazin, Chlorpromazin, Levomepromazin, Trifluoperazin, Cyamemazin, Sulpirid, Sultoprid, Amisulprid, Tiaprid, Pimozid, Haloperidol, Droperidol)
- andere Arzneimittel, z. B. Bepridil, Cisaprid, Diphemanil, Erythromycin i.v. , Halofantrin, Mizolastin, Pentamidin, Sparfloxacin, Terfenadin, Vincamin i.v.
Allopurinol:
Bei gleichzeitiger Einnahme von Thiaziden und Allopurinol besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen auf Allopurinol.
Amantadin:
Eine gleichzeitige Therapie mit Thiaziden und Amantadin kann das Risiko für das Auftreten von unerwünschten Wirkungen des Amantadins erhöhen.
Kalziumsalze:
Die gleichzeitige Gabe von Thiaziddiuretika und Kalziumsalzen kann über eine verminderte Kalziumausscheidung zu erhöhten Kalziumspiegeln im Serum führen. Daher wird empfohlen, bei Patienten, die gleichzeitig mit Kalziumsalzen behandelt werden müssen, den Kalziumspiegel sorgfältig zu überwachen und ggf. die Dosierung anzupassen.
Vitamin-D-Ergänzungspräparate:
Die gleichzeitige Gabe von Thiaziden und Vitamin-D-Ergänzungspräparaten kann über eine verminderte Kalziumausscheidung zu erhöhten Kalziumspiegeln im Serum führen.
Ciclosporin:
Bei gleichzeitiger Einnahme von Thiaziden und Ciclosporin besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Hyperurikämie und Gicht-ähnlichen Symptomen.
Carbamazepin:
Bei gleichzeitiger Gabe von Hydrochlorothiazid und Carbamazepin kann der Natriumspiegel im Serum absinken. Daher wird empfohlen, den SerumNatriumspiegel regelmäßig zu kontrollieren.
Chinidin:
Die gleichzeitige Einnahme von Hydrochlorothiazid und Chinidin führt zu einer Verminderung der Chinidinausscheidung.
Tetrazykline:
Die gleichzeitige Anwendung von Hydrochlorothiazid und Tetrazyklinen kann einen Anstieg der Serumkonzentration von Harnstoff zur Folge haben.
Schwangerschaft
Es liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Hydrochlorothiazid in der Schwangerschaft vor, insbesondere während des ersten Trimesters. Ergebnisse aus Tierstudien sind unzureichend.
Hydrochlorothiazid ist plazentagängig. Auf Grund des pharmakologischen Wirkmechanismus von Hydrochlorothiazid kann es bei Anwendung während des zweiten und dritten Trimesters zu einer Störung der feto-plazentaren Perfusion und zu fetalen und neonatalen Auswirkungen wie Ikterus, Störung des Elektrolythaushalts und Thrombozytopenien kommen.
Auf Grund des Risikos eines verringerten Plasmavolumens und einer plazentaren Hypoperfusion, ohne den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen, sollte Hydrochlorothiazid bei Schwangerschaftsödemen, Schwangerschaftshypertonie oder einer Präeklampsie nicht zur Anwendung kommen.
Bei essentieller Hypertonie schwangerer Frauen sollte Hydrochlorothiazid nur in den seltenen Fällen, in denen keine andere Behandlung möglich ist, angewandt werden.
Stillzeit
Hydrochlorothiazid geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. ThiazidDiuretika, angewandt in hohen Dosen zur intensiven Diurese, können die Laktation hemmen. Die Anwendung von Disalunil während der Stillzeit wird nicht empfohlen. Wenn Disalunil während der Stillzeit angewandt wird, sollte die Dosis so niedrig wie möglich sein.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Disalunil hat geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen
Wo dies angebracht erscheint, werden die folgenden unerwünschten Ereignisse nach ihrer System-Organ-Klasse und Häufigkeit gemäß dem folgenden System klassifiziert:
Sehr häufig (> 1/10)
Häufig (> 1/100 bis < 1/10)
Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Die folgenden Nebenwirkungen können aufgrund von Störungen im Fiüssigkeits- und Elektrolythaushalt auftreten:
Sehr häufig kommt es bei langfristiger, kontinuierlicher Anwendung zu Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt, insbesondere zur Hypokaliämie und Hyponatriämie, ferner zur Hypomagnesiämie und Hypochlorämie sowie zur Hyperkalzämie.
Bei hoher Dosierung können auf die verstärkte Diurese zurückzuführende Flüssigkeits- und Natriumverluste auftreten, die sich gelegentlich als Mundtrockenheit und Durst, Schwäche- und Schwindelgefühl, Muskelschmerzen und Muskelkrämpfe (z. B. Wadenkrämpfe), Kopfschmerzen, Nervosität, Herzklopfen, Hypotonie und orthostatische Regulationsstörungen äußern.
Bei exzessiver Diurese kann es infolge Dehydratation und Hypovolämie zur Hämokonzentration und in seltenen Fällen zu Konvulsionen, Benommenheit, Verwirrtheitszuständen, Kreislaufkollaps und zu einem akuten Nierenversagen kommen. Als Folge der Hämokonzentration kann es insbesondere bei älteren Patienten oder bei Vorliegen von Venenerkrankungen zu Thrombosen und Embolien kommen.
Infolge einer Hypokaliämie können Müdigkeit, Schläfrigkeit, Muskelschwäche, Parästhesien, Paresen, Apathie, Adynamie der glatten Muskulatur mit Obstipation und Meteorismus oder Herzrhythmusstörungen auftreten. Schwere Kaliumverluste können zu einem Subileus bis hin zu einem paralytischen Ileus oder zu Bewusstseinsstörungen bis zum Koma führen.
EKG-Veränderungen und gesteigerte Glykosidempfindlichkeit können auftreten, Hypermagnesiurien sind häufig und äußern sich nur gelegentlich als Hypomagnesiämien, weil Magnesium aus dem Knochen mobilisiert wird.
Als Folge der Elektrolyt- und Flüssigkeitsverluste kann sich eine metabolische Alkalose entwickeln bzw. eine bereits bestehende metabolische Alkalose verschlechtern.
Die folgenden Nebenwirkungen können unabhängig von Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt auftreten:
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Häufig: Thrombozytopenie (manchmal mit Purpura)
Sehr selten: Knochenmarksdepression, Agranulozytose, aplastische Anämie, hämolytische Anämie.
Erkrankungen des Immunsystems:
Selten: anaphylaktische Reaktionen
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:
Sehr häufig: Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt, insbesondere Hypokaliämie und Hyponatriämie, Hypochlorämie und Hyperkalzämie; Hyperglykämie und Glukosurie sowohl bei Stoffwechselgesunden als auch bei Patienten mit latentem oder manifestem Diabetes mellitus bzw. bei Patienten mit Kaliummangel; Hyperurikämie, die bei prädisponierten Patienten zu Gichtanfällen führen kann; Erhöhung der Serumlipide (Cholesterin, Triglyceride).
Sehr selten: Hypochlorämische Alkalose
Nicht bekannt: Bei Patienten mit manifestem Diabetes mellitus kann es zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage kommen. Ein latenter Diabetes mellitus kann in Erscheinung treten.
Psychiatrische Erkrankungen:
Selten: Depressionen, Schlaflosigkeit
Erkrankungen des Nervensystems:
Selten: Kopfschmerzen, Schwindel, Parästhesien
Augenerkrankungen:
Gelegentlich: Sehstörungen (z. B. verschwommenes Sehen, Xanthopsie), Einschränkung der Bildung von Tränenflüssigkeit; eine bestehende Kurzsichtigkeit kann sich verschlechtern.
Nicht bekannt: akutes Engwinkelglaukom
Herzerkrankungen:
Häufig: Palpitationen (Herzklopfen)
Gelegentlich: orthostatische Regulationsstörungen, insbesondere bei Patienten mit Hypovolämie, z. B. Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz oder unter hochdosierter Diuretika-Therapie (verstärkt bei Alkoholgenuss oder der gleichzeitigen Verabreichung von Narkose- oder Beruhigungsmitteln)
Selten: Herzrhythmusstörungen Gefäßerkrankungen:
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:
Gelegentlich: Dyspnoe, akute interstitielle Pneumonie
Sehr selten: Plötzlich auftretendes Lungenödem mit Schocksymptomatik. Eine allergische Reaktion gegenüber Hydrochlorothiazid wird angenommen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Häufig: Appetitlosigkeit, Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schmerzen und Krämpfe im Bauchraum)
Selten: Obstipation
Leber- und Gallenerkrankungen:
Gelegentlich: Hyperamylasämie, Pankreatitis, Ikterus (intrahepatische Cholestase)
Nicht bekannt: akute Cholezystitis bei vorbestehender Cholelithiasis
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Gelegentlich: allergische Hautreaktionen (z. B. Pruritus, Erythem, photoallergisches Exanthem, Purpura, Urtikaria)
Sehr selten: toxische epidermale Nekrolyse, kutaner Lupus erythematodes, Lupus-erythematodes-artige Reaktionen, Reaktivierung eines Lupus erythematodes
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Häufig: reversible Erhöhung der Serumkonzentrationen der harnpflichtigen stickstoffhaltigen Substanzen Kreatinin und Harnstoff
Gelegentlich: interstitielle Nephritis
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:
Gelegentlich: Potenzstörungen
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Gelegentlich: Arzneimittelfieber
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des NutzenRisiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
Symptome
Das klinische Bild bei akuter oder chronischer Überdosierung ist vom Ausmaß des Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes abhängig.
Überdosierung kann bei ausgeprägten Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten zu Durst, Schwäche- und Schwindelgefühl, Erbrechen, Muskelschmerzen und Muskelkrämpfen (z. B. Wadenkrämpfe), Kopfschmerzen, Tachykardie, Hypotonie und orthostatischen Regulationsstörungen führen. Infolge Hypovolämie und Dehydratation kann es zur Hämokonzentration, zu Konvulsionen, Lethargie, Verwirrtheitszuständen, Kreislaufkollaps oder zu einem akuten Nierenversagen kommen. Entgleisungen des Elektrolythaushaltes mit Herzrhythmusstörungen können auftreten.
Infolge einer Hypokaliämie kann es zu Müdigkeit, Muskelschwäche,
Parästhesien, Paresen, Apathie, Meteorismus und Obstipation oder zu Herzrhythmusstörungen kommen. Schwere Kaliumverluste können zu einem paralytischen Ileus oder zu Bewusstseinsstörungen bis zum hypokaliämischen Koma führen.
Behandlung
Bei Anzeichen einer Überdosierung muss die Behandlung mit Disalunil umgehend abgesetzt werden.
Bei nur kurze Zeit zurückliegender Einnahme kann durch Maßnahmen der primären Giftelimination (induziertes Erbrechen, Magenspülung) oder resorptionsmindernde Maßnahmen (medizinische Kohle) versucht werden, die systemische Aufnahme von Hydrochlorothiazid zu vermindern.
Neben der Überwachung der vitalen Parameter müssen wiederholt Kontrollen des Wasser- und Elektrolythaushalts, des Säure-Basen-Haushalts, des Blutzuckers und der harnpflichtigen Substanzen durchgeführt werden und Abweichungen gegebenenfalls korrigiert werden.
Therapeutische Maßnahmen:
- bei Hypovolämie: Volumensubstitution
- bei Hypokaliämie: Kaliumsubstitution
- bei Kreislaufkollaps: Schocklagerung, ggf. Schocktherapie
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Low-ceiling-Diuretika, Thiazide; ATC-Code: C03AA03
Hydrochlorothiazid ist ein Benzothiadiazin-Derivat, das primär eine Mehrausscheidung von Elektrolyten bewirkt und sekundär durch das osmotisch gebundene Wasser den Harnfluss vergrößert.
Hydrochlorothiazid hemmt vorwiegend im distalen Tubulus die Natriumresorption, wobei maximal etwa 15 % des glomerulär filtrierten Natriums ausgeschieden werden können. Das Ausmaß der Chloridausscheidung entspricht in etwa dem der Natriumausscheidung.
Durch Hydrochlorothiazid nimmt auch die Kaliumausscheidung zu, die im Wesentlichen durch die Kaliumsekretion im distalen Tubulus und im Sammelrohr bestimmt wird.
Durch hohe Hydrochlorothiazid-Dosen kann Bikarbonat infolge einer Hemmung der Carboanhydratase vermehrt ausgeschieden werden, wodurch der Harn alkalisiert wird.
Durch Azidose oder Alkalose wird die saluretische bzw. diuretische Wirkung des Hydrochlorothiazids nicht wesentlich beeinflusst.
Die glomeruläre Filtrationsrate wird initial geringgradig vermindert. Während einer Langzeittherapie mit Hydrochlorothiazid wird die Kalziumausscheidung über die Nieren vermindert, so dass eine Hyperkalzämie resultieren kann.
Bei hypertensiven Patienten hat Hydrochlorothiazid einen blutdrucksenkenden Effekt, der Mechanismus ist bislang nicht ausreichend geklärt. Diskutiert wird u. a., dass die periphere gefäßtonusmindernde Wirkung der Thiazid-Diuretika durch Abnahme der Natriumkonzentration in der Gefäßwand und damit durch eine verringerte Ansprechbarkeit der Gefäßwand auf Noradrenalin bedingt ist.
Bei chronisch niereninsuffizienten Patienten (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min und/oder Serum-Kreatinin über 1,8 mg/100 ml) ist Hydrochlorothiazid praktisch unwirksam.
Bei Patienten mit renalem und ADH-sensiblem Diabetes insipidus wirkt Hydrochlorothiazid antidiuretisch.
Die diuretische Wirkdauer von Hydrochlorothiazid beträgt dosisabhängig 10 bis 12 Stunden, die antihypertensive Wirkdauer bis zu 24 Stunden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Hydrochlorothiazid wird nach oraler Applikation zu ca. 80 % aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert.
Verteilung
Die Plasmaproteinbindung von Hydrochlorothiazid beträgt 64 %; das relative Verteilungsvolumen beträgt 0,5 bis 1,1 l/kg.
Biotransformation und Elimination
Die systemische Verfügbarkeit beträgt ca. 70 %. Maximale Plasmaspiegel werden in der Regel nach 2 - 5 Stunden gemessen.
Hydrochlorothiazid wird bei Gesunden zu mehr als 95 % unverändert renal ausgeschieden.
Die Eliminationshalbwertszeit liegt bei normaler Nierenfunktion bei 6 - 8 Stunden. Sie erhöht sich bei eingeschränkter Nierenfunktion und liegt bei terminal niereninsuffizienten Patienten bei ca. 20 Stunden.
Die diuretische Wirkung tritt innerhalb 1 - 2 Stunden ein.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
Die Prüfung der akuten Toxizität von Hydrochlorothiazid im Tierversuch hat keine besondere Empfindlichkeit ergeben.
Chronische Toxizität/Subchronische Toxizität
In Untersuchungen zur subchronischen und chronischen Toxizität am Tier (Hund, Ratte) zeigten sich außer Veränderungen im Elektrolytgleichgewicht keine auffälligen Befunde.
Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial
In-vitro- und In-vivo-Mutagenitätstests zur Induktion von Gen- und Chromosomenmutationen durch Hydrochlorothiazid verliefen negativ.
Langzeituntersuchungen mit Hydrochlorothiazid wurden an Ratten und Mäusen durchgeführt und zeigten keine relevanten Erhöhungen der Anzahl von Tumoren in den Dosisgruppen.
Reproduktionstoxizität
Hydrochlorothiazid passiert im Tierversuch die Plazenta. Untersuchungen an drei Tierarten (Ratte, Maus, Kaninchen) ergaben keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung.
Beim Menschen liegen Erfahrungen mit der Anwendung in der Schwangerschaft für über 7500 Fälle vor. Davon wurden 107 im ersten Trimester exponiert. Es besteht der Verdacht, dass bei Verwendung von Hydrochlorothiazid in der 2. Hälfte der Schwangerschaft bei Neugeborenen eine Thrombozytopenie ausgelöst werden kann. Auswirkungen von Störungen des Elektrolythaushalts der Schwangeren auf den Feten sind möglich.
Hydrochlorothiazid geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Für ThiazidDiuretika ist bekannt, dass sie die Laktation hemmen können.
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Lactose-Monohydrat Cellulosepulver Sorbitol (Ph. Eur.)
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.) Hochdisperses Siliciumdioxid Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
4 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Blisterpackung aus transparenter Hart-PVC-Folie, versiegelt mit Aluminiumfolie
Packung mit 30 Tabletten (N1)
Packung mit 50 Tabletten (N2)
Packung mit 100 Tabletten (N3)
Klinikpackung mit 400 (20 x 20) Tabletten
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
BERLIN-CHEMIE AG Glienicker Weg 125 12489 Berlin, Deutschland Telefon: (030) 67 07 - 0 (Zentrale)
Telefax: (030) 67 07 - 21 20 www.berlin-chemie.de
8. ZULASSUNGSNUMMER
3001018.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 20.03.2002
10. STAND DER INFORMATION
März 2014
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig