iMedikament.de

alt informationen

Distickstoffmonoxid Strandmöllen 100 % Gas Zur Medizinischen Anwendung, Verflüssigt

alt informationen

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Distickstoffmonoxid Strandmöllen 100 % Gas zur medizinischen Anwendung, verflüssigt

2.    QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Distickstoffmonoxid (N2O, Gas zur medizinischen Anwendung) 100% v/v

3.    DARREICHUNGSFORM

Farbloses Gas mit leicht süßlichem Geschmack und Geruch.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Distickstoffmonoxid ist angezeigt

•    zur Anästhesie in Kombination mit anderen Inhalationsanästhetika oder intravenösen Anästhetika

•    zur Analgesie/Sedierung in allen Situationen wo ein rasch einsetzender analgetischer Wirkungsbeginn bzw. auch ein rasches Wirkungsende gewünscht wird.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Personal, welches Distickstoffmonoxid verabreicht, muss ausreichend geschult und mit der Anwendung dieses Arzneimittels vertraut sein. Distickstoffmonoxid sollte nur an Orten verabreicht werden, wo eine angemessene Notfallausrüstung zur Freihaltung der Luftwege und zur sofortigen Einleitung einer kardiopulmonären Reanimation zur Verfügung steht.

Distickstoffmonoxid wird als Inhalation verabreicht (entweder bei Patienten mit Spontanatmung oder durch kontrollierte Beatmung).

Distickstoffmonoxid sollte als Kombination mit Sauerstoff mittels spezieller Ausrüstung, die ein Gemisch aus Distickstoffmonoxid und Sauerstoff erstellen kann, verabreicht werden. Diese Ausrüstung sollte einen kontrollierten Sauerstoffgehalt einschliessen und Warnfunktionen, so dass kein hypoxisches Gasgemisch (FiO2<21 Vol.%) verabreicht wird.

Distickstoffmonoxid darf nicht für mehr als 12 Stunden auf einmal verabreicht werden.

Distickstoffmonoxid darf nur in Räumen mit ausreichender Belüftung und/oder ausreichenden Möglichkeiten um eine zu hohe Gaskonzentration in der Umgebungsluft zu verhindern angewendet werden. Die Luftqualität muss den regionalen Vorschriften entsprechen und die Exposition gegenüber Distickstoffmonoxid muss beim Arbeiten unter den national festgelegten Hygiene-Grenzwerten liegen.

Distickstoffmonoxid erzeugt eine dosisabhängige schmerzstillende und einschläfernde Wirkung und hat einen dosisabhängigen Einfluss auf die kognitiven Funktionen.

Distickstoffmonoxid wird üblicherweise als Kombination mit Sauerstoff in den Konzentrationen zwischen 35 und 75 Vol.-% und wenn notwendig, mit anderen Anästhetika verwendet.

Distickstoffmonoxid ist als Monoanästhetikum normalerweise nicht ausreichend stark für eine Anästhesie bei einer Operation, aber sollte mit anderen Anästhetika kombiniert werden, wenn es bei einer generellen Anästhesie eingesetzt wird.

Bei der Kombination mit den meisten anderen Anästhetika (siehe Abschnitt 4.5) hat Distickstoffmonoxid eine verstärkende Wirkung.

Die Wirkungen von Distickstoffmonoxid als ein Monoanästhetikum sind nicht abhängig vom Alter des Patienten, aber bei der Verabreichung in Kombination mit anderen Anästhetika hat das Gemisch üblicherweise eine erhöhte Wirkung bei älteren Patienten im Vergleich zu den Jüngeren.

Distickstoffmonoxid sollte nicht in höheren Konzentrationen als 70-75 Vol. % verwendet werden um eine ausreichende Sauerstoffzufuhr zu garantieren. Bei Patienten mit einer niedrigen Sauerstoffsättigung sollte eine Sauerstoffzufuhr, die für den Patienten sicher ist, verwendet werden.

Distickstoffmonoxidkonzentrationen von bis zu 50-60% lindern Schmerzen, sedieren und reduzieren Agitation, aber beeinflussen üblicherweise nicht das Bewusstseinsniveau oder die Fähigkeit auf Ansprache zu reagieren. Die Atmung, Zirkulation und Schutzreflexe sind normalerweise bei diesen Konzentrationen erhalten.

4.3    Gegenanzeigen

Distickstoffmonoxid darf nicht bei Patienten mit folgenden Erkrankungen/Symptomen/unter folgen Umständen verabreicht werden:

•    Pneumothorax, Gasembolie, nach Tauchgängen (die mit dem Risiko der Dekompressionserkrankung verbunden sind), nach extrakorporaler Zirkulation bei Anwendung einer Herz-Lungen-Maschine oder einem schwerem Hirntrauma, da Luftblasen (Embolien) / luftgefüllte Hohlräume sich aufgrund der Verabreichung von Distickstoffmonoxid vergrößern können.

•    Nach intraokulare Gasinjektion (SF6, C3F8), weil das Risiko einer weitere Gasausdehnung mit nachfolgender Erblindung besteht.

•    Anzeichen einer Darmobstruktion (Ileus) weil das Risiko einer additiven Darmdilatation besteht.

•    Herzversagen oder stark eingeschränkter Herzfunktion (z. B. nach einer Herzoperation), da die schwache myokarddepressive Wirkung eine zusätzliche Verschlechterung der Herzfunktion hervorrufen kann.

•    Ausgeprägter Verwirrtheit, verändertem Bewusstsein oder andere Hinweise in Verbindung mit einem erhöhten intrakraniellen Druck, da Distickstoffmonoxid diese Zustände weiter erhöhen können.

•    Vermindertem Bewusstsein und/oder eingeschränkter Fähigkeit zur Kooperation, bei der Anwendung von Distickstoffmonoxid zur Schmerzlinderung, aufgrund des Risikos beeinträchtigter Schutzreflexe.

•    Überempfindlichkeit gegenüber dem aktiven Wirkstoff.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Aufgrund des potenziellen Risikos des Beeinträchtigen von Vitamin B12 ein Co-Enzym der Methioninsynthetase sollte Distickstoffmonoxid nicht langzeitig eingesetzt werden, z.B. zur Sedierung auf der Intensivstation. Distickstoffmonoxid beeinträchtigt den Vitamin B12- und den Folsäurestoffwechsel. Es hemmt auch die Methioninsynthetase, die an der Umwandlung von Homozystein in Methionin beteiligt ist. Die Hemmung dieses Enzyms beeinträchtigt/vermindert die Bildung von Thymidin, einem wichtigen Baustein bei der DNA-Synthese. Die Hemmung der Methioninbildung durch Distickstoffmonoxid kann zu fehlerhafter oder verminderter Myelinbildung und somit zu Schäden am Rückenmark führen.

Die Auswirkung auf die DNA-Synthese ist wahrscheinlich der Grund für den Einfluss von Distickstoffmonoxid auf die Blutbildung und die Schäden beim Fetus, die in Tierstudien beobachtet wurden.

Die Behandlungsdauer darf 12 Stunden nicht überschreiten.

Distickstoffmonoxid sollte nicht nach einer kürzlich durchgeführten intraokularen Gasinjektion angewendet werden, aufgrund des Risikos eines erhöhten intraokularen Drucks mit einer konsequenten Beeinträchtigung des Sehvermögens (siehe Abschnitt 4.3).

Distickstoffmonoxid kann in hohen Konzentrationen (>50%) die Schutzreflexe und das Bewusstseinsniveau beeinflussen. Konzentrationen über 60-70% können häufig Bewusstlosigkeit hervorrufen und das Risiko verminderter Schutzreflexe steigt.

Distickstoffmonoxid sollte nicht während einer Laser-Operation an den Atemwegen Anwendung finden, wegen des Risikos des explosiven Anzündens.

Nach generellen Anästhesien, wo eine hohe Distickstoffmonoxidkonzentration verabreicht wurde, besteht ein bekanntes Risiko einer Hypoxämie (Diffusionshypoxämie), das nicht nur von der Zusammensetzung des Alvealoargases provoziert wurde, sondern auch von einem reflexiven Respons auf Hypoxämie, Hyperkapnie und Hypoventilation.

Zusätzliche Sauerstoffgaben und Überwachung der Sauerstoffsättigung mit Pulsoxymetrie werden nach Allgemeinanästhesie daher bis zum Aufwachen des Patienten empfohlen. Distickstoffmonoxid erzeugt einen erhöhten Druck im Mittelohr.

Chronische Expositionen gegenüber niedriger Distickstoffmonoxidkonzentrationen wurden als ein mögliches Gesundheitsrisiko impliziert. Zurzeit ist es nicht möglich zu bestimmen, ob eine kausale Beziehung zwischen einer chronischen Exposition gegenüber niedriger Distickstoffmonoxidkonzentrationen und irgendeiner Erkrankung besteht, es ist auch nicht möglich die Verbindung zwischen solcher chronischen Exposition und dem Risiko Tumore oder andre chronische Erkrankungen, verringerte Fertilität, spontane Aborte und/oder fötale Missbildungen zu entwickeln, vollkommen auszuschließen. Man ist sogar der Ansicht, dass es zurzeit Hygiene-Grenzwerte gibt unter welchen (sogar bei chronischer Exposition) keine gesundheitliche Gefahr darstellen. Der Grenzwert mit Hinblick auf Distickstoffmonoxid für ein ungefährliches Klima liegt aktuell bei einem Durchschnittswert während eines achtstündigen Arbeitsrhythmus bei unter 25-100 ppm (TWA-Wert unter 25-100 ppm = 0,0025-0,01%). Das Ziel sollte ein gutes Arbeitsklima mit Distickstoffmonoxidkonzentrationen sein, die so niedrig wie möglich sind und den lokalen Vorschriften entsprechen.

Die mechanische Ventilation die normalerweise in Operationsbereichen in Betrieb ist, in Kombination mit aktiven Extraktionen von Gasüberschuss in Anästhesiegeräten, sind die Basis für ein gutes, nicht kontaminiertes Arbeitsklima, und sie gewährleisten, dass die Distickstoffmonoxidkonzentrationen und andere Anästhesiegasen nicht die vorgeschriebenen Normwerte (Hygiene-Grenzwerte) für einen Arbeitstag überschreiten.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Kombination mit Anästhetika/Sedativa und Analgetika:

Distickstoffmonoxid interagiert bei Kombination mit anderen Inhalationsanästhetika in verstärkender Weise. Es interagiert auch mit intravenösen Anästhetika. Diese Wechselwirkungen haben klinische Wirkungen, die den Bedarf an anderen Mitteln, die mit Distickstoffmonoxid kombiniert werden, reduzieren. Das Gemisch produziert üblicherweise weniger kardiovaskuläre und respiratorische Depression und verbessert/beschleunig die Wirkung.

Andere Wechselwirkungen:

Distickstoffmonoxid inaktiviert Vitamin B12, (ein Co-enzym der Methioninsynthetase). Langzeitige Exposition gegenüber Gas beeinträchtigt den Folsäurestoffwechsel und die DNA-Synthese. Dieses kann megaloblastische Blutbildveränderungen und im äußersten Fall eine Form von Neuropathie /Myelopathie -eine subakute kombinierte Knochenmarksdegeneration - hervorrufen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft:

Begrenzte Daten zur kurzzeitigen Anwendung von Distickstoffmonoxid beim Menschen während der Schwangerschaft zeigten kein erhöhtes Risiko kongenitaler Anomalien. In seltenen Fällen kann Distickstoffmonoxid bei Neugeborenen eine Atemdepression hervorrufen.

In tierexperimentellen Studien wurde nach chronischer Exposition gegenüber hohen Konzentrationen von Distickstoffmonoxid Reproduktionstoxizität beobachtet (siehe Abschnitt 5.3).

Während der Schwangerschaft sollte Distickstoffmonoxid nur nach strenger Indikationsstellung verabreicht werden. Eine längere oder häufige Anwendung sollte vermieden werden. Bei Anwendung kurz vor der Entbindung sollte das Neugeborene auf Atemdepression überwacht werden.

Stillzeit:

Obwohl keine Daten über eine Ausscheidung von Distickstoffmonoxid in die Muttermilch beim Menschen vorliegen, ist aufgrund seiner raschen Elimination aus dem Blutkreislauf über den Gasaustausch in der Lunge und der schlechten Löslichkeit in Blut- und Gewebe eine signifikante orale Aufnahme durch den Säugling über die Milch unwahrscheinlich. Eine Unterbrechung des Stillens nach kurzzeitiger Anwendung ist nicht notwendig.

Fertilität

Es liegen keine Daten über den Einfluss von Distickstoffmonoxid auf die Fertilität beim Menschen vor. In Langzeitstudien zur Fertilität an Ratten zeigte sich unter Distickstoffmonoxid eine reversible Fehlfunktion der Spermatogenese, jedoch ist die Bedeutung dieser Ergebnisse für die Anwendung beim Menschen nicht bekannt (siehe Abschnitt 5.3).

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Der Distickstoffmonoxid wirkt sich sowohl auf die kognitiven und psychomotorischen Funktionen aus. Es wird schnell nach Beendigung der Verabreichung ausgeschieden. Dennoch sollten als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme das Autofahren, das Bedienen von Maschinen oder andere Tätigkeiten, die im Hinblick auf psychomotorische Funktionen anspruchsvoll sind, während einer angemessenen Zeit nach der Anwendung vermieden werden.

4.8 Nebenwirkungen

Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben:

Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (>1/1 000 bis <1/100)

Selten (>1/10 000 bis <1/1 000)

Sehr selten (<1/10 000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Wenn Distickstoffmonoxid ein Monopräparat ist:

Häufig:

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Übelkeit und Erbrechen.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Schwindel, Gefühl der Berauschung. Gelegentlich:

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths: Druckgefühl im Mittelohr.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Blähungen, vermehrtes Gasvolumen im Darm.

Wenn Distickstoffmonoxid als Teil der Allgemeinanästhesie verabreicht wird:

Häufig:

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Übelkeit.

Gelegentlich:

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths: Druckgefühl im Mittelohr.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Blähungen, vermehrtes Gasvolumen im Darm.

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems: Megaloblastenanämie, Leukopenie.

Erkrankungen des Nervensystems: Polyneuropatie und Myelopathie.

Bei Verdacht oder Vorhandensein von Vitamin B12-Mangel oder bei vergleichbaren Symptomen betreffend Methionin-Synthetase, wird eine Vitamin B-Substitutionstherapie empfohlen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das in Anhang V aufgeführte nationale Meldesystem* anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Stark erhöhte Distickstoffmonoxidkonzentrationen verursachen einen Sauerstoffmangel (Hypoxämie), die zu einer Bewusstlosigkeit führen kann.

Beim Auftreten von Hypoxämie als Ergebnis stark erhöhter Distickstoffmonoxidkonzentration, muss die Konzentration reduziert oder die Verabreichung gestoppt werden. Der Sauerstoffgehalt muss erhöht und eingestellt werden, so dass der Patient sich bei ausreichender Sauerstoffsättigung erholt.

Wo Distickstoffmonoxid als Analgetikum eingesetzt wurde und die Dosis Bewusstlosigkeit hervorgerufen hat, muss die Verabreichung abgesetzt werden und der Patient sollte „frische Luft“ atmen und/oder bei Bedarf zusätzlich Sauerstoff erhalten. Überwachung durch Pulsoxymetrie wird empfohlen, bis der Patient sich von der Bewusstlosigkeit erholt hat und nicht länger hypoxisch ist.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Allgemeinanästhetika ATC-Code:N01AX13

Es liegen Daten darüber vor, das Distickstoffmonoxid sowohl eine direkte wie auch indirekte Wirkung auf die Transmission einiger Neurotransmitter sowohl im Gehirn als auch im Rückenmark hat. Seine Wirkung auf das Endorphinsystem über das zentrale Nervensystem ist wahrscheinlich eins der mehr zentralen Mechanismen der eigentlichen analgetischen Wirkungen. Ergebnisse haben gezeigt, dass Distickstoffmonoxid die Noradrenalins Aktivität im Hinterhorn des Rückenmarkes beeinflusst, und dass gewissermaßen seine analgetische Wirkung von der spinalen Hemmung abhängt.

Distickstoffmonoxid zeigt dosisabhängige Wirkungen auf sensorische und kognitive Funktionen, die ab 15 Vol. % eintreten. Konzentrationen die 60-70 Vol. % überschreiten, verursachen Bewusstlosigkeit. Bei Endkonzentrationen von ungefähr 20 Vol. % hat Distickstoffmonoxid dosisabhängige analgetische Eigenschaften, die klinisch spürbar sind.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Distickstoffmonoxid wird als Inhalation verabreicht. Seine Resorption hängt von dem Druckabfall zwischen dem inhalierten Gas und dem Blut, das durch die ventilierten Alveolarbereiche strömt.

Die Verteilung in verschiedenen Geweben im Körper hängt von der Löslichkeit von Distickstoffmonoxid in diesen Geweben ab. Seine niedrige Löslichkeit im Blut und anderen Geweben erzeugt ein schnelles Gleichgewicht zwischen der inhalierten und ausgeatmeten Distickstoffmonoxidkonzentration. Distickstoffmonoxid sättigt schnell das Blut und erreicht schneller ein Gleichgewicht als andere zurzeit verfügbare Inhalationsanästhetika.

Distickstoffmonoxid wird nicht metabolisiert, sondern wird unverändert durch die Ausatmung eliminiert. Die Elimination ist vollkommen abhängig von der Alveolarventilation. Die Eliminationszeit nach Beendigung der Verabreichung von Distickstoffmonoxid entspricht der Sättigungszeit. Aufgrund seiner niedrigen Löslichkeit im Blut und anderen Geweben sind sowohl die Aufnahme und die Elimination schnell.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Nichtklinische Daten zur Sicherheitspharmakologie, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen keine anderen Gefahren für den Menschen erkennen, als die, welche schon in den klinischen Abschnitten beschrieben wurden oder nachstehend genannt werden.

Es konnte gezeigt werden, dass die kontinuierliche Exposition gegenüber 15 - 50 % Distickstoffmonoxid über einen längeren Zeitraum bei Flughunden, Schweinen und Affen zur Auslösung einer Neuropathie führt.

Bei Ratten führte die kombinierte Verabreichung von Distickstoffmonoxid und Ketamin über 3 Stunden zu einer erhöhten Neurotoxizität im Vergleich zur Verabreichung von nur einem der Stoffe.

Bei Ratten wurden nach chronischer Exposition gegenüber hohen Konzentrationen teratogene Effekte von Distickstoffmonoxid beobachtet.

Trächtige Ratten, die für längere Zeiträume hohen Konzentrationen von Distickstoffmonoxid ausgesetzt waren, zeigten eine höhere Rate von Fetenverlusten, ein verringertes Fetenwachstum, Missbildungen von Rippen und Wirbeln und Situs inversus.

In Langzeitstudien zur Fertilität mit männlichen Ratten, zeigten alle Tiere, die 20% Distickstoffmonoxid ausgesetzt waren, nach 14 Tagen eine reversible Fehlfunktion der Spermatogenese.

Distickstoffmonoxid inaktiviert Vitamin-B12, ein Co-Enzym der Methionin-Synthase, die an der Methioninbildung beteiligt ist.

In dieser Reaktion funktioniert Vitamin-B12 als ein Akzeptor einer Methylgruppe, die durch N5-Methyl-THF geliefert wird. Die Inaktivierung von Vitamin-B12 beeinträchtigt den zur Verfügung stehenden THF-Pool, der für den Transfer von C1 Einheiten (wie bei der DNA-Synthese und anderen Methylierungsprozessen) benötigt wird.

Dieser Mechanismus ist möglicherweise für die beobachteten Wirkungen auf die Reproduktion und Fertilität verantwortlich.

Die oben beschriebenen unerwünschten Wirkungen wurden bei hohen kontinuierlichen Dosen beobachtet, die nicht für die kurzzeitige klinische Anwendung von Distickstoffmonoxid beim Menschen repräsentativ sind.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Keine.

6.2    Inkompatibilitäten

Medizinisches Distickstoffmonoxid kann mit Luft, medizinischem Sauerstoff und halogenierten Inhalationsanästhetika gemischt werden.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

Gas-Zylinder:    3 Jahre

Druckbehältnisse >35 Liter <2000 Liter    49 Tage

Druckbehältnisse >2000 Liter    100 Tage

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Arzneimittelbezogene Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Dieses Arzneimittel erfordert keine besonderen Aufbewahrungsbedingungen als die, die für Gasbehältnisse und Gas unter Druck gelten.

Den Gas-Zylinder an einem abgeschlossenen, für medizinische Gase bestimmten Ort aufbewahren

Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung für Gasbehältnisse und Gas unter Druck

Feuergefahr bei Berührung mit brennbaren Stoffen.

Die Dämpfe können Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen.

Von brennbaren Stoffen fernhalten.

Nur in gut gelüfteten Räumen anwenden.

Den Gas-Zylinder an einem abgeschlossenen, für medizinische Gase bestimmten Ort aufbewahren Vor starker Hitze schützen.

Bei Feuergefahr Gas-Zylinder an einen sicheren Ort bringen. Nicht rauchen.

Der Gas-Zylinder ist sauber, trocken, öl- und fettfrei zu halten.

Gegen Umfallen und vor äußeren Beschädigungen sichern.

Lagerung und Transport dürfen nur in aufrechter Position und bei geschlossenem Ventil erfolgen und wo diese vorhanden sind, mit einer aufgesetzten Schutzkappe und Deckel versehen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses <und spezielles Zubehör für den Gebrauch, die Anwendung oder die Implantation>

Das Behältnis besteht entweder aus einem Gas-Zylinder, einem Zylinderbündel oder einem Druckbehältnis aus Stahl. Die Schulter des Gasbehältnisses ist blau (Distickstoffmonoxid). Der Körper des Gasbehältnisses ist weiß. Der Gas-Zylinder und Zylinderbündel enthalten flüssiges Distickstoffmonoxid bei Raumtemperatur, während das Druckbehältnis normalerweise flüssiges Distickstoffmonoxid mit einer Temperatur, die niedriger als Raumtemperatur ist, enthält.

Die Gas-Zylinder haben folgenden Größen: 2, 4, 5, 10, 20, 40 und 50 Liter.

Die Zylinderbündel haben folgende Größen: 9x40, 12x40 und 12x50 Liter.

Liste über Gas-Zylinder /Bündel und das Gehalt an flüssiges Gas bei 1013 mBar (g) und 15°C:

Größe des Gas-Zylinders (Liter)

2

4

5

10

20

40

50

Gasinhalt (Liter)

820

1640

2050

4100

8199

16398

20498

Bündelgröße (Liter)

9x40

12x40

12x50

Gasinhalt (Liter)

147582

196776

245976

Die Druckbehältnisse sind entweder mobil oder stationär. Größe der mobilen Druckbehältnisse: 200, 600 oder 1000 Liter.

Größe der stationären Druckbehältnisse: 10000 Liter.

Liste über Größe von Druckbehältnissen und dem Inhalt von flüssigem Gas bei 1013 mBar (g) und 15°C:

Größe des Druckbehältnisses

200

600

1000

10000

(Liter)

Gasinhalt (Liter)

103000

310000

517000

5165000

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung <und sonstige Hinweise zur Handhabung>

Gase zur medizinischen Anwendung dürfen nur für medizinische Zwecke verwendet werden.

Verschiedene Gasarten und Gasqualitäten sind voneinander zu trennen.

Volle und leere Druckbehältnisse müssen getrennt voneinander gelagert werden.

Niemals Öl oder Fett verwenden, auch wenn das Druckbehältnisventil schwergängig ist, oder der Druckminderer sich schlecht anschließen lässt.

Ventile und weitere Armaturen nur mit sauberen, fettfreien Händen bedienen (Handcreme etc.).

Es dürfen nur Standardausrüstungen verwendet werden, die für Distickstoffmonoxid (medizinisches Lachgas) bestimmt sind.

Die Versiegelung der Druckbehältnisse ist vor Anbruch zu überprüfen.

Vorbereitung zur Inbetriebnahme

Vor Gebrauch ist die Versiegelung von dem Ventil zu entfernen.

Es dürfen nur Druckminderer verwendet werden, die für Distickstoffmonoxid bestimmt sind.

Prüfen ob die Schnellkupplung und Durchflussregler sauber und die Dichtungen in gutem Zustand sind.

Niemals Werkzeuge benutzen, um einen Druckminderer/Durchflussregler anzuschließen, der manuell angeschlossen werden soll, da hierdurch das Kupplungsstück beschädigt werden kann.

Das Gas-Zylinderventil langsam öffnen - mindestens eine halbe Umdrehung.

Den Gas-Zylinder gemäß den Hinweisen, die dem Druckminderer beigefügt sind, auf Dichtigkeit prüfen. Abgesehen von dem Austausch der Dichtung oder des O-Rings, sind Undichtigkeiten des Ventils oder des Behältnisses nicht durch den Anwender zu beseitigen.

Falls Undichtigkeiten auftreten, ist das Ventil zu schließen und der Druckminderer zu entfernen.

Beschädigte Druckbehältnisse sind zu kennzeichnen, in einen Bereich für zu beanstandete Druckbehältnisse zu stellen und an den Lieferanten zurückzugeben.

Gebrauch der Gas-Zylinder

Rauchen und offene Flammen sind streng verboten in Räumen, in denen Distickstoffmonoxid angewendet wird.

Bei Feuer oder bei Nichtgebrauch ist die Apparatur auszuschalten.

Bei Brandgefahr an einen sicheren Ort bringen.

Größere Gas-Zylinder sind mittels eines geeigneten Flaschenwagens zu transportieren.

Es ist insbesondere darauf zu achten, dass Anschlüsse nicht unabsichtlich gelöst werden.

Während des Gebrauchs ist der Gas-Zylinder in geeigneter Weise zu befestigen.

Wenn sich nur noch eine geringe Restmenge an Gas in dem Gas-Zylinder befindet, ist das Ventil zu schließen.

Es ist wichtig, dass immer ein geringer Restdruck im Gas-Zylinder verbleibt, um eine Kontamination des Inhaltes zu vermeiden.

Nach Gebrauch ist das Ventil handfest zu schließen. Dies entlastet den Druckminderer oder die angeschlossene Leitung.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Strandmollen A/S Strandvejen 895 DK 2930 Klampenborg Dänemark

8. ZULASSUNGSNUMMER(N) 89306.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung{TT. Monat JJJJ}

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung {TT. Monat JJJJ}

10. STAND DER INFORMATION

<{MM.JJJJ}>

<{TT.MM.JJJJ}>

<{TT.Monat JJJJ}>

11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig