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Dolortriptan Bei Migräne



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Stand: Juni 2012

Reg-Document: 40357


FACHINFORMATION (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)


BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Dolortriptan bei Migräne


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Eine Tablette enthält12,5 mg Almotriptan in Form von Almotriptan[(RS)-hydroxysuccinat].


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Filmtablette.


Weiße, runde, bikonvexe Filmtablette mit aufgedrucktem blauem A auf einer Seite.


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Akute Behandlung der Kopfschmerzphase von Migräneanfällen mit oder ohne Aura.


4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Dolortriptan bei Migräne sollte so früh wie möglich nach Einsetzen der Migränekopfschmerzen zusammen mit Flüssigkeit eingenommen werden. Es ist aber auch wirksam, wenn es zu einem späteren Zeitpunkt der Migräne-Attacke eingenommen wird.


Almotriptan darf nicht prophylaktisch zur Verhinderung eines Migräneanfalls eingesetzt werden.


Die Tabletten können unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.


Erwachsene (18-65 Jahre)

Die empfohlene Dosis ist eine Tablette mit 12,5 mg Almotriptan. Eine zweite Dosis kann eingenommen werden, wenn die Symptome innerhalb von 24 Stunden erneut auftreten. Diese zweite Dosis darf nur eingenommen werden, wenn die Einnahme der ersten Dosis mindestens zwei Stunden zurückliegt.


Die Wirksamkeit einer zweiten Dosis für die Behandlung desselben Anfalls, wenn eine erste Dosis wirkungslos bleibt, wurde nicht in kontrollierten Studien untersucht. Wenn daher ein Patient auf die erste Dosis nicht anspricht, sollte eine zweite Dosis für denselben Anfall nicht eingenommen werden.


Die empfohlene Höchstdosis beträgt zwei Gaben innerhalb von 24 Stunden.


Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahren)

Nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren anwenden.


Ältere Patienten (über 65 Jahre)

Nicht bei über 65-jährigen anwenden.


Nierenfunktionsstörung

Bei Patienten mit leichter oder mittelschwerer Nierenfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich. Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung dürfen höchstens eine 12,5-mg-Tablette über einen Zeitraum von 24 Stunden einnehmen.


Leberfunktionsstörung

Über die Anwendung von Almotriptan bei Patienten mit Leberfunktionsstörung liegen keine Daten vor (siehe Abschnitt 4.3 Gegenanzeigen und 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).


4.3 Gegenanzeigen


Dolortriptan bei Migräne darf nicht eingenommen werden, um einer Migräne vorzubeugen.


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.


Wie andere 5-HT1B/1D-Rezeptoragonisten ist Almotriptan bei Patienten mit einer Anamnese, Symptomen oder Zeichen ischämischer Herzkrankheit (Myokardinfarkt, Angina pectoris, belegte stumme Ischämie, Prinzmetal-Angina), schwerer Hypertonie und unkontrollierter leichter oder mittelschwerer Hypertonie kontraindiziert.


Patienten mit vorangegangener Apoplexie (CVA) oder temporärer Ischämie (TIA). Periphere Gefäßkrankheit.


Die gleichzeitige Verabreichung mit Ergotamin, Ergotaminderivaten (einschließlich Methysergid) und anderen 5-HT1B/1D-Agonisten ist kontraindiziert.


Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (siehe Abschnitt 4.2 Dosierung und Art der Anwendung).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Almotriptan darf nur angewendet werden, wenn eine Migräne eindeutig diagnostiziert wurde. Das Arzneimittel darf nicht zur Behandlung von Basilarismigräne, hemiplegischer oder ophthalmoplegischer Migräne verwendet werden.


Wie bei anderen Arzneimitteln zur akuten Migränebehandlung sind vor der Behandlung von Kopfschmerzen bei Patienten, bei denen bisher noch keine Migräne diagnostiziert wurde, und bei Migränepatienten mit atypischen Symptomen andere möglicherweise schwerwiegende neurologische Zustände sorgfältig auszuschließen. Bei Patienten, die mit 5-HT1B/1D-Rezeptoragonisten behandelt wurden, wurde über zerebrovaskuläre Vorkommnisseberichtet. Es sollte beachtet werden, dass bei Migränepatienten das Risiko für bestimmte zerebrovaskuläre Vorkommnisse (z.B. Apoplexie, temporäre ischämische Attacke) erhöht sein kann.


In sehr seltenen Fällen wurden, wie bei anderen 5-HT1B/1D-Rezeptoragonisten, Spasmen der Herzkranzgefäße und Myokardinfarkt beobachtet. Almotriptan darf deshalb ohne vorherige Untersuchung auf eine mögliche zugrunde liegende Herz-Kreislauf-Erkrankung nicht Patienten verabreicht werden, bei denen eine nicht diagnostizierte koronare Herzkrankheit bestehen könnte. Zu diesen Patienten zählen Frauen nach der Menopause, Männer über 40 Jahre und Patienten mit anderen Risikofaktoren für eine koronare Herzkrankheit wie z.B. unkontrollierte Hypertonie, Hypercholesterinämie, Adipositas, Diabetes mellitus, Rauchen oder deutliche familiäre Vorbelastung mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese Untersuchungen erfassen jedoch möglicherweise nicht jeden Patienten mit bestehender Herzkrankheit, und in sehr seltenen Fällen sind schwerwiegende Herzreaktionen bei Patienten ohne zugrunde liegende Herz-Kreislauf-Erkrankung aufgetreten, wenn 5-HT1-Agonisten verabreicht wurden.


Nach der Verabreichung kann Almotriptan vorübergehende Symptome einschließlich Brustschmerzen und Engegefühl hervorrufen, die intensiver Art sein können und auch den Hals betreffen können (siehe Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen). In Fällen, wo diese Symptome als Anzeichen einer ischämischen Herzkrankheit gedeutet werden können, darf keine weitere Dosis eingenommen werden und eine entsprechende Untersuchung muss durchgeführt werden.


Vorsicht ist geboten, wenn Almotriptan Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Sulfonamide verschrieben wird.


Nach gleichzeitiger Behandlung mit Triptanen und selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRIs) oder Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRIs) wurde über ein Serotoninsyndrom (einschließlich verändertem mentalen Zustand, autonomer Instabilität und neuromuskulärer Störungen) berichtet. Diese Reaktionen können schwerwiegend sein. Ist die gleichzeitige Behandlung mit Almotriptan und einem SSRI oder SNRI klinisch notwendig, wird eine sorgfältige Überwachung des Patienten angeraten, insbesondere zu Therapiebeginn, bei einer Dosiserhöhung oder bei Hinzufügen einer weiteren serotonergen Medikation (siehe Abschnitt 4.5).


Es wird geraten, nach Anwendung von Almotriptan einen zeitlichen Abstand von mindestens 6 Stunden bis zur Verabreichung von Ergotamin einzuhalten. Mindestens 24 Stunden sollten nach Verabreichung eines ergotamin-haltigen Arzneimittels vergehen, bevor Almotriptan verabreicht wird. Obwohl in einer klinischen Studie, in der 12 gesunde Versuchspersonen Almotriptan und Ergotamin oral erhielten, keine additiven vasospastischen Effekte auftraten, sind letztere theoretisch möglich (siehe Abschnitt 4.3 Gegenanzeigen).


Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung dürfen nicht mehr als eine 12,5-mg-Tablette innerhalb von 24 Stunden einnehmen.


Vorsicht ist geboten bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Leberkrankheit, und bei Patienten mit schwerer Leberkrankheit ist die Behandlung kontraindiziert (siehe Abschnitt 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften).


Bei gleichzeitiger Anwendung von Triptanen und pflanzlichen Zubereitungen die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, können Nebenwirkungen häufiger auftreten.


Wie andere 5-HT1B/1D-Rezeptoragonisten kann Almotriptan leichte, vorübergehende Blutdruckanstiege hervorrufen, die sich bei älteren Patienten ausgeprägter äußern können.


Übermäßiger Gebrauch von Arzneimitteln zur Behandlung der Migräne kann zu Dauerkopfschmerz führen, der möglicherweise das Absetzen des Arzneimittels erfordert.


Die empfohlene Höchstdosis von Almotriptan darf nicht überschritten werden.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Interaktionsstudien wurden mit Monoaminooxidase-A-Hemmern, Betablockern, selektiven Serotonin-Reuptake-Hemmern, Kalziumantagonisten oder Inhibitoren der Cytochrom-P450-Isoenzyme 3A4 und 2D6 durchgeführt. Es gibt keine In-vivo-Interaktionsstudien, in denen die Wirkung von Almotriptan auf andere Arzneimittel untersucht wird.


Wie bei anderen 5-HT1-Agonisten kann im Falle einer gleichzeitigen Behandlung mit Monoaminoxidase-Hemmern, ein mögliches Risiko des Auftretens eines Serotoninsyndroms aufgrund pharmakodynamischer Wechselwirkungen nicht ausgeschlossen werden.


Es gab Berichte, in denen bei Patienten nach Einnahme von selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRIs) oder Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRIs) und Triptanen Symptome beschrieben wurden, die einem Serotoninsyndrom (einschließlich verändertem mentalen Zustand, autonomer Instabilität und neuromuskulären Störungen) glichen (siehe Abschnitt 4.4).


Mehrfachgabe des Kalziumantagonisten Verapamil, eines Substrats von CYP3A4, bewirkte für Almotriptan eine 20%ige Erhöhung von Cmaxund AUC. Der Anstieg wird nicht als klinisch relevant erachtet. Keine klinisch bedeutsamen Wechselwirkungen wurden beobachtet.


Mehrfachgabe von Propranolol veränderte die Pharmakokinetik von Almotriptan nicht. Keine klinisch bedeutsamen Wechselwirkungen wurden beobachtet.


Die Fähigkeit von Almotriptan, die wichtigsten CYP-Enzyme in menschlichen Leber-Mikrosomen und menschliche Monoaminooxidase (MAO) zu hemmen, wurde in In-vitro-Studien bewertet; dabei ergab sich, dass keine Veränderung des Metabolismus von Arzneimitteln, die durch CYP- oder MAO-A- und MAO-B-Enzyme metabolisiert werden, durch Almotriptan zu erwarten ist.


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft


Für Almotriptan liegen nur sehr begrenzte Daten über schwangere Patientinnen vor. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen (siehe Abschnitt 5.3).

Bei der Anwendung von Almotriptan in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten.


Stillzeit


Es liegen keine Daten zum Übergang von Almotriptan in die Muttermilch bei Menschen vor. Untersuchungen an Ratten haben gezeigt, dass Almotriptan und/oder seine Metaboliten in die Muttermilch übergehen.


Die Verordnung des Arzneimittels ist daher bei stillenden Frauen sorgsam abzuwägen. Das Risiko der Arzneistoffaufnahme für das Kind kann minimiert werden, indem 24 Stunden nach der Behandlung nicht gestillt wird.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Über die Wirkung von Almotriptan auf die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr oder die Bedienung von Maschinen liegen keine Studien vor. Da es aber bei Migräneanfällen zu Schläfrigkeit kommen kann, die auch als Nebenwirkung der Behandlung mit Almotriptan beschrieben wurde, ist für Patienten, die entsprechende Tätigkeiten ausüben, Vorsicht geboten.


4.8 Nebenwirkungen


Dolortriptan bei Migräne wurde in klinischen Studien an über 2700 Patienten bis zu 1 Jahr lang untersucht. Die häufigsten Nebenwirkungen im therapeutischen Dosisbereich waren Schwindel, Schläfrigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Müdigkeit. Keine der Nebenwirkungen hatte eine Inzidenz über 1,5 %.


Die folgenden Nebenwirkungen wurden in klinischen Studien evaluiert oder nach der Markteinführung gemeldet. Die Nebenwirkungen werden nach Systemorganklassen (SOC) und in absteigender Häufigkeit aufgeführt. Häufigkeiten werden definiert als: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis <1/10), gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100), selten (≥1/10.000 bis <1/1.000), sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf der Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

System-organklasse

Häufig

Gelegentlich

Sehr selten

Nicht bekannt

Erkrankungen des Immun-systems




Überempfindlichkeits-reaktionen (einschließlich Angioödem)

Anaphylaktische Reaktionen

Erkrankungen des Nervensys-tems

Schwindel, Solmnolenz

Parästhesien, Kopfschmer-zen


Anfälle

Störungen der Augen




Visuelle Beeinträchti-gung,

verschwommenes Sehen.

Allerdings können visuelle Störungen ebenfalls während eines Migräneanfalls auftreten.

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths


Tinnitus



Herzerkrank-ungen


Herzklopfen

Spasmen der Herzkranzge-fäße, Myokard-infarkt,

Tachykardie


Erkrankungen der Atem-

wege, des Brustraums und Media-stinums


Engegefühl im Hals



Erkrankungen des Gastroin-testinaltrakts

Übelkeit, Erbrechen

Diarrhö, Dyspepsie,

Mundtrocken-heit



Skelett-muskulatur-, Bindege-webs- und Knochen-erkrankungen


Muskelschmerzen, Skelettschmer-zen



Allgemeine Erkrankungen

Müdigkeit

Brustschmer-zen,

Schwäche




4.9 Überdosierung


Als häufigste Nebenwirkung wurde bei Patienten, die 150 mg erhielten (die höchste Dosis, die Patienten verabreicht wurde), Schläfrigkeit berichtet.


Eine Überdosierung ist symptomatisch zu behandeln und die Vitalfunktionen sind zu überwachen. Da die Eliminationshalbwertszeit bei ca. 3,5 Stunden liegt, ist die Überwachung über einen Zeitraum von mindestens 12 Stunden oder während der Dauer der Symptome oder Anzeichen fortzusetzen.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:Migränemittel. Selektiver 5-HT1-Rezeptoragonist.


ATC-Code: N02CC05.


Wirkungsmechanismus


Almotriptan ist ein selektiver 5-HT1B- und 5-HT1D-Rezeptoragonist. Diese Rezeptoren vermitteln die Vasokonstriktion bestimmter Hirngefäße, was in Studien an isolierten menschlichen Gewebspräparaten nachgewiesen werden konnte. Almotriptan interagiert außerdem mit dem trigeminovaskulären System und hemmt dabei die Extravasation von Plasmaproteinen aus den Duralgefäßen nach Stimulation der Trigeminusganglien, die ein Merkmal der Neuronenentzündung darstellt und an der Physiopathologie der Migräne beteiligt zu sein scheint. Almotriptan zeigt keine signifikante Wirkung auf andere 5-HT-Rezeptorsubtypen und keine signifikante Affinität zu adrenergen, Adenosin-, Angiotensin-, Dopamin-, Endothelin- oder Tachykinin-Bindungsstellen.


Pharmakodynamische Wirkungen

Die Wirksamkeit von Almotriptan in der akuten Behandlung von Migräneanfällen wurde in vier multizentrischen, placebo-kontrollierten klinischen Prüfungen an über 700 Patienten, die 12,5 mg erhielten, nachgewiesen. Die Schmerzlinderung setzte 30 Minuten nach Verabreichung ein und nach 2 Stunden sprachen 57-70 % der Patienten unter Almotriptan und 32-42 % der Patienten unter Placebo auf die Behandlung an (Nachlassen der Kopfschmerzen von mäßig/schwer auf leicht oder nicht vorhanden). Darüber hinaus linderte Almotriptan die im Zusammenhang mit der Migräne auftretenden Symptome Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Almotriptan weist eine gute Resorption und eine orale Bioverfügbarkeit von ca. 70 % auf. Die maximalen Plasmakonzentrationen (Cmax) treten ca. 1,5 bis 3,0 Stunden nach Verabreichung auf. Die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Resorption werden durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht beeinträchtigt. Bei gesunden Probanden, die orale Einzeldosen zwischen 5 mg und 200 mg erhielten, waren Cmaxund AUC dosisproportional, was auf ein lineares pharmakokinetisches Verhalten hinweist. Die Eliminationshalbwertszeit (t1/2) beträgt bei gesunden Probanden ca. 3,5 h. Es liegen keine Hinweise auf geschlechtsspezifische Wirkungen auf die Pharmakokinetik von Almotriptan vor.


Über 75 % der verabreichten Dosis werden mit dem Urin ausgeschieden, der Rest mit den Fäzes. Ca. 50 % der Urin- und Fäzesausscheidung ist unverändertes Almotriptan. Der wichtigste Biotransformationsweg ist über eine durch Monoaminooxidase (MAO-A) vermittelte oxidative Desaminierung zum Indolessigsäure-Metaboliten. Andere Enzyme, die am Metabolismus von Almotriptan beteiligt sind, sind Cytochrom P450 (3A4- und 2D6-Isoenzyme) und Flavin-Monooxygenase. Keiner der Metaboliten weist eine signifikante pharmakologische Wirkung auf.


Nach Verabreichung einer intravenösen Dosis Almotriptan zeigten gesunde Probanden folgende Durchschnittswerte: Verteilungsvolumen 195 l, Gesamtclearance 40 l/h und Eliminationshalbwertszeit 3,4 h. Die renale Ausscheidung (CLR) machte ca. zwei Drittel der Gesamtclearance aus, wobei wahrscheinlich auch eine Sekretion über die Nierenkanälchen eine Rolle spielt. CLRkorreliert gut mit der Nierenfunktion bei Patienten mit leichter (Kreatinin-Clearance: 60-90 ml/Min), mittelschwerer (Kreatinin-Clearance: 30-59 ml/Min) und schwerer (Kreatinin-Clearance: < 30 ml/Min) Nierenfunktionsstörung. Der Anstieg der mittleren t1/2(bis zu 7 Stunden) ist nur bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung statistisch und klinisch signifikant. Im Vergleich zu gesunden Versuchspersonen betrug der Anstieg der maximalen Plasmakonzentration (Cmax) von Almotriptan jeweils 9 %,
84 % und 72 % für Patienten mit leichter, mittelschwerer und schwerer Nierenfunktionsstörung, während der Anstieg der Exposition (AUC) jeweils 23 %, 80 % und 195 % ausmachte. Nach diesen Ergebnissen betrug die Verringerung der Gesamtclearance von Almotriptan jeweils –20 %, ‑40 % und –65 % für Patienten mit leichter, mittelschwerer und schwerer Nierenfunktionsstörung. Wie zu erwarten, war die Gesamtclearance (CL) und die renale Clearance (CLR) bei gesunden älteren Probanden im Vergleich mit einer jungen Kontrollgruppe verringert, aber ohne klinische Relevanz.


Auf Grundlage der Mechanismen für die Almotriptan-Clearance beim Menschen scheinen ca. 45 % der Almotriptan-Elimination auf hepatischer Metabolisierung zu beruhen. Daher wären die Plasmaspiegel von Almotriptan, selbst im Fall einer vollständigen Blockierung oder Hemmung dieser Clearance-Mechanismen, höchstens um das Zweifache im Vergleich zum Kontrollstatus erhöht, vorausgesetzt, dass die Nierenfunktion (und die renale Clearance von Almotriptan) nicht durch eine Leberfunktionsstörung beeinträchtigt ist. Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung ist Cmaxzweifach und der AUC-Wert ungefähr dreifach erhöht im Vergleich zu gesunden Versuchspersonen. Die maximalen Veränderungen der pharmakokinetischen Parameter bei Patienten mit ausgeprägter Leberfunktionsstörung würden diese Größenordnungen nicht überschreiten. Daher wurde für Almotriptan keine Pharmakokinetikstudie an Patienten mit Leberfunktionsstörung durchgeführt.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


In Studien zur Sicherheitspharmakologie, zur Toxizität bei wiederholter Dosierung und zur Reproduktionstoxizität wurden Nebenwirkungen nur in Dosisbereichen beobachtet, die weit über die Wirkstoffaufnahme beim Menschen hinausgingen.


Almotriptan zeigte in einer Standardversuchsreihe von In-vitro- und In-vivo-Genotoxizitätsstudien keine mutagene Wirksamkeit, und in Studien an Mäusen und Ratten wurde kein karzinogenes Potential gefunden.


Wie andere 5-HT1B/1D-Rezeptoragonisten bindet Almotriptan an Melanin. Jedoch wurden in Verbindung mit dem Arzneimittel keine Nebenwirkungen auf die Augen bei Hunden nach bis zu 1-jähriger Behandlung beobachtet.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern:

Mannitol (Ph.Eur.)

Mikrokristalline Cellulose

Povidon K 29-32

Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz

Natriumstearylfumarat (Ph.Eur.)


Überzug:

Hypromellose

Titandioxid

Macrogol 400

Carnaubawachs


Drucktinte:

Hypromellose

Propylenglycol

Indigocarmin (E132)


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


5 Jahre.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Schachteln mit Aluminiumfolien-Blisterstreifen mit 2 Tabletten.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine speziellen Hinweise.


7. INHABER DER ZULASSUNG


Almirall, S.A.

General Mitre, 151

08022 Barcelona

Spanien


Mitvertrieb:

McNeil GmbH &Co. oHG

Postfach 210411

41430 Neuss


8. ZULASSUNGSNUMMER


77324.00.00


DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

20. Februar 2009


10. STAND DER INFORMATION


Januar 2013


11. VERKAUFSABGRENZUNG


Apothekenpflichtig

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