Dolviran N
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Dolviran® N.
Fachinformation
Bezeichnung des Arzneimittels
Dolviran®N
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE Zusammensetzung
Wirkstoffe:
1 Tablette enthält:
Acetylsalicylsäure 500 mg
Codeinphosphat ½ H2O 30 mg
(Hilfsstoffe siehe unter 6.1)
Darreichungsform
Tabletten
Klinische angaben
Anwendungsgebiete
Mäßig starke bis starke Schmerzen
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene nehmen jeweils 1-2 Tabletten ein, falls erforderlich bis zu 3mal täglich.
Zwischen der Einnahme sollte mindestens ein Abstand von 4 Stunden liegen.
Hinweis
Bei Patienten mit Leber- oder Niereninsuffizienz und bei Dialysepatienten ist die Elimi-nation von Codein verlangsamt, so daß das Dosierungsintervall verlängert werden muß.
Die Tabletten sollen unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit nach den Mahlzeiten eingenommen werden.
Dolviran N soll nicht über längere Zeit eingenommen werden.
Gegenanzeigen
Dolviran N darf nicht angewendet werden bei
- bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Acetylsalicylsäure, Salicylate und/oder Codein sowie einen der sonstigen Bestandteile
- Magen-Darmgeschwüren
- krankhaft erhöhter Blutungsneigung (hämorrhagische Diathese)
- Ateminsuffizienz, akutem Asthmaanfall, Koma
- Kindern und Jugendlichen unter 17 Jahren
- hoher Dosierung in der Stillzeit
sowie in den letzten 3 Monaten der Schwangerschaft.
Sollte mit Vorsicht angewendet werden bei
- Überempfindlichkeit gegen andere Antiphlogistika/Antirheumatika oder bei Bestehen anderer Allergien
- gleichzeitiger Therapie mit gerinnungshemmenden Arzneimitteln (z.B. Cumarinderivate, Heparin mit Ausnahme niedrig dosierter Heparin-Therapie)
- Asthma bronchiale
- chronischen und wiederkehrenden Magen- oder Zwölffingerdarmbeschwerden
- vorgeschädigter Niere
- schweren Leberfunktionsstörungen
- Abhängigkeit von Opioiden
- Bewußtseinsstörungen
- Störungen des Atemzentrums und der Atemfunktion
- Zuständen mit erhöhtem Hirndruck.
Bei niedriger Dosierung ist in den ersten 6 Monaten der Schwangerschaft sowie während der Stillzeit Vorsicht geboten.
Hinweise
In höheren Dosen soll Codein bei Hypovolämie mit Hypotension nicht eingesetzt werden.
Bei Vorliegen einer chronischen Obstipation sollte Dolviran N nicht über längere Zeit verabreicht werden.
Patienten, die an Asthma, Heuschnupfen, Nasenschleimhautschwellung (Nasenpolypen) oder chronischen Atemwegsinfektionen (besonders gekoppelt mit heuschnupfenartigen Erscheinungen) leiden, und Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Schmerz- und Rheumamittel aller Art sind bei Einnahme von Dolviran N durch Asthmaanfälle gefährdet (sogenannte Analgetika-Intoleranz/Analgetika-Asthma). Sie sollten vor Einnahme den Arzt befragen. Das gleiche gilt für Patienten, die auch auf andere Stoffe überempfindlich (allergisch) reagieren, wie z. B. mit Hautreaktionen, Juckreiz oder Nesselfieber.
Dolviran N ist bei Kindern und Jugendlichen unter 17 Jahren kontraindiziert. Generell sollen Acetylsalicylsäure-haltige Präparate bei Kindern und Jugendlichen mit fieberhafter Erkrankung nur auf ärztliche Anweisung und nur dann angewendet werden, wenn andere Maßnahmen nicht wirken. Sollte es bei diesen Erkrankungen zu lang anhaltendem Erbrechen kommen, so kann dies ein Zeichen des Reye-Syndroms, einer sehr seltenen aber lebensbedrohlichen Krankheit sein, die unbedingt sofortiger ärztlicher Behandlung bedarf.
Bei Einnahme von DolviranN vor operativen Eingriffen ist der Arzt oder Zahnarzt zu befragen bzw. zu informieren.
Dolviran N soll längere Zeit oder in höheren Dosen nicht ohne Befragen des Arztes eingenommen werden.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Codein hat ein Abhängigkeitspotential. Bei längerem und hochdosiertem Gebrauch entwickeln sich Toleranz, psychische und physische Abhängigkeit. Es besteht Kreuztoleranz zu anderen Opioiden. Bei vorbestehender Opiatabhängigkeit (auch solche in Remission) ist mit schnellen Rückfällen zu rechnen. Codein wird von Heroinabhängigen als Ersatzstoff betrachtet. Auch Abhängige von Alkohol und Sedativa neigen zu Mißbrauch und Abhängigkeit von Codein.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Verstärkt werden
- die Wirkungen von Antikoagulanzien (z. B. Cumarinderivate und Heparin)
- das Risiko einer Magen-Darm-Blutung bei gleichzeitiger Behandlung mit Kortikoiden oder bei gleichzeitigem Alkoholgenuß
- die erwünschten und unerwünschten Wirkungen aller nichtsteroidaler Rheumamittel
- die Plasmaspiegel von Digoxin, Barbituraten sowie Lithium
- die Wirkungen von oralen Antidiabetika (Sulfonylharnstoffe)
- die erwünschten und unerwünschten Wirkungen von Methotrexat
- die Wirkungen von Sulfonamiden und Sulfonamid-Kombinationen (Sulfamethoxazol/Trimethoprim)
- die Wirkungen von Triiodthyronin
- die Wirkungen von Valproinsäure.
Vermindert werden die Wirkungen von
- Aldosteronantagonisten (z. B. Spironolacton, Canrenoat)
- Schleifendiuretika (z. B. Furosemid)
- Antihypertonika
- Urikosurika (z. B. Probenecid, Sulfinpyrazon).
Eine Verstärkung der zentraldämpfenden Wirkung des Codeins ist in Kombination mit Beruhigungs- und Schlafmitteln, Antihistaminika, Beta-Rezeptorenblockern, Reserpin sowie mit Neuroleptika vom Phenothiazin-Typ möglich. Codein vermindert zusammen mit Alkohol die psychomotorische Leistungsfähigkeit stärker als die Einzelkomponenten. In Kombination mit trizyklischen Antidepressiva kann es zur Verstärkung der sedierenden und atemdepressiven Wirkung kommen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Die Einnahme von Salicylaten im 1. Trimenon der Schwangerschaft ist in verschiede-nen epidemiologischen Studien mit einem erhöhten Fehlbildungsrisiko (Gaumenspal-ten, Herzmißbildungen) in Zusammenhang gebracht worden. Im Tierversuch sind Im-plantationsstörungen und Fehlbildungen beobachtet worden. Dieses Risiko bei normalen therapeutischen Dosen scheint jedoch gering zu sein, da eine prospektive Studie mit ca. 32 000 exponierten Mutter-Kind-Paaren keine Assoziation mit einer erhöhten Fehlbildungsrate ergab. Da der Einfluß einer Prostaglandinsynthesehemmung auf die Schwangerschaft ungeklärt ist, sollten Salicylate im 1. und 2. Trimenon nicht eingenommen werden.
Für Codein kann ein schwaches teratogenes und/oder
embryotoxisches Potential nicht ausgeschlossen werden. Daher sind
bei der Anwendung in der Frühschwangerschaft
(1. Trimenon) Nutzen und Risiko
besonders sorgfältig abzuwägen.
Im letzten Trimenon der Schwangerschaft kann die Einnahme von Salicylaten zu einer Verlängerung der Gestationsdauer, vorzeitigem Verschluß des Ductus arteriosus und zu Wehenhemmung führen. Bei Einnahme von Acetylsalicylsäure kurz vor der Geburt kann es insbesondere bei Frühgeborenen zu intrakranialen Blutungen kommen.
Codein darf bei Schwangeren mit nahender Geburt oder drohender Frühgeburt nicht angewendet werden, weil Codein die Plazentaschranke passiert und bei Neugeborenen zu Atemdepression führen kann. Neugeborene sind gegenüber Opioiden besonders empfindlich. Eine Einnahme von Dolviran N im letzten Trimenon ist kontraindiziert.
Stillzeit
Codein geht in die Muttermilch über, so daß gestillte Säuglinge Codeinwirkungen zeigen, wenn die Mutter Codein in hohen Dosen einnimmt. Salicylate gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Bei regelmäßiger Einnahme hoher Dosen sind Risiken wegen mangelnder Entgiftung durch das Neugeborene (z.B. Kernikterus) nicht auszuschließen.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dolviran N kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, daß die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol und anderen zentral wirksamen Medikamenten: Alkoholgenuß unter Codeinwirkung führt zu massiveren Beeinträchtigungen der psychomotorischen Leistungsfähigkeit als durch jeden Stoff allein. Andere Sedativa sind bei Kombinationen analog zu bewerten. Daher sind jede aktive Teilnahme am Straßenverkehr und das Bedienen von Maschinen ausgeschlossen.
Nebenwirkungen
Bei den folgenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen muss berücksichtigt werden, dass sie überwiegend dosisabhängig und interindividuell unterschiedlich sind.
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Sehr häufig:
mehr als 1 von 10 Behandelten
Häufig
weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
Gelegentlich
weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten
Selten
Weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten
Sehr selten
1 Fall oder weniger von 10.000 Behandelten einschließlich Einzelfälle
Blut
In seltenen Fällen kann nach längerer Einnahme von Dolviran N eine Blutarmut (Anämie) durch verborgene Magen-Darm-Blutverluste auftreten.
Bei längerdauernder Einnahme kann eine Eisenmangelanämie auftreten.
Gastrointestinaltrakt
Häufige Nebenwirkungen sind gastrointestinale Beschwerden wie Magenschmerzen und Mikroblutungen sowie Übelkeit, Erbrechen und Obstipation.
Gelegentlich treten Durchfälle auf.
Selten kommt es zu Magenblutungen, Magenulzerationen und Krämpfen des Magen-Darm-Traktes.
Bei Auftreten von schwarzem Stuhl (Teerstuhl) ist sofort der Arzt zu benachrichtigen.
Haut
In Einzelfällen wurden besonders schwere Hautausschläge (bis hin zu Erythema exsudativum multiforme) beschrieben.
Leber
In Einzelfällen wurden Leberfunktionsstörungen beschrieben.
Bei Überschreitung der empfohlenen Dosierung können die Leberwerte (Transaminasen) ansteigen.
Lunge
Bei Einnahme hoher Dosen von Dolviran N können, insbesondere bei Patienten mit vorbestehenden Lungenfunktionsstörungen, Lungenödeme auftreten.
Nervensystem
Häufige Nebenwirkungen sind leichte Kopfschmerzen und leichte Somnolenz.
Selten kommt es zu Mundtrockenheit, Schlafstörungen und Ohrgeräuschen.
Bei längerdauernder oder chronischer Einnahme kann es zu zentralnervösen Störungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Ohrensausen, Sehstörungen oder Somnolenz kommen.
Bei Einnahme hoher Dosen von Dolviran N (Codein) oder bei besonders empfindlichen Patienten können dosisabhängig die Bewegungsabläufe und die Sehleistung verschlechtert sein bzw. eine Atemdepression und Euphorie auftreten.
Niere
In Einzelfällen wurden Nierenfunktionsstörungen beschrieben.
Selten kommt es zu Krämpfen der ableitenden Harnwege mit Beschwerden beim Harnlassen (Miktionsstörungen).
Acetylsalicylsäure vermindert in niedriger Dosierung die Harnsäureausscheidung. Bei hierfür gefährdeten Patienten kann dies unter Umständen einen Gichtanfall auslösen.
Bei Einnahme hoher Dosen von Dolviran N oder bei besonders empfindlichen Patienten kann es dosisabhängig zu Störungen des Säure-Basen-Haushaltes sowie zur Natrium- und Wasserretention kommen.
Ganz allgemein kann die langfristige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko des Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.
Stoffwechsel
In Einzelfällen wurde Hypoglykämie beschrieben.
Überempfindlichkeit
Selten kommt es, vor allem bei Asthmatikern, zu Überempfindlichkeitsreaktionen (Anfälle von Atemnot, Hautreaktionen, Hautjucken).
Sehr selten sind schwere Allergien.
Sonstige Nebenwirkungen
In Einzelfällen wurde Gewichtszunahme beschrieben.
Codein kann insbesondere bei Einzeldosen über 60 mg den Tonus der glatten Muskeln erhöhen. Bei hohen therapeutischen Dosen oder bei Intoxikationen können Synkopen und Blutdruckabfall auftreten.
Hinweise
Bei Patienten, die in der Vergangenheit bereits unter Magen-Darm-Ulzerationen gelitten haben und bei Patienten mit Magen-Darm-Beschwerden sowie bei Patienten mit eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion oder Herzinsuffizienz ist eine besonders sorgfältige Überwachung der Therapie erforderlich.
Bei hochdosierter Langzeittherapie sollten regelmäßige Kontrollen des Hb-Wertes durchgeführt werden.
Bei chronischer Einnahme von Acetylsalicylsäure können Kopfschmerzen auftreten, die zu erneuter Einnahme und damit wiederum zum Unterhalten der Kopfschmerzen führen können.
Überdosierung
Acetylsalicylsäure
Unterschieden werden die chronische Überdosierung von Acetylsalicylsäure mit überwiegend zentralnervösen Störungen (”Salicylismus‘‘) und die akute Intoxikation, bei der eine schwere Störung des Säure-Basen-Gleichgewichtes im Vordergrund steht.
Symptome der akuten Intoxikation sind: Störungen des Säure-Basen-Gleichgewichtes, des Elektrolythaushaltes (z. B. Kaliumverluste), Hypoglykämie, Hautausschläge sowie gastrointestinale Blutungen, Hyperventilation, Ohrensausen, Übelkeit, Erbrechen, Beeinträchtigung von Sehen und Hören, Kopfschmerzen, Schwindel und Verwirrtheitszustände, bei schweren Vergiftungen können Delirien, Tremor, Atemnot, Schweißausbrüche, Exsikkose, Hyperthermie und Koma auftreten. Bei Intoxikationen mit letalem Ausgang tritt der Tod in der Regel durch Versagen der Atemfunktion ein.
Codein
Das Charakteristikum der Überdosierung ist die extreme Atemdepression. Die Symptome gleichen weitgehend der Morphinvergiftung mit extremer Somnolenz bis zu Stupor und Koma, meist verbunden mit Miosis, oft mit Erbrechen, Kopfschmerzen, Harnverhaltung und Darmträgheit. Zyanose, Hypoxie, kalte Haut, Skelettmuskel-Tonusverlust und Areflexie kommen vor, manchmal Bradykardie und Blutdruckabfall, gelegentlich, vor allem bei Kindern, nur Krämpfe.
Therapie bei Überdosierung
Die Therapiemöglichkeiten zur Behandlung der Acetylsalicylsäureintoxikation richten sich nach Ausmaß, Stadium und klinischen Symptomen der Intoxikation. Sie entsprechen den üblichen Maßnahmen zur Verminderung der Absorption des Wirkstoffs, Kontrolle des Wasser- und Elektrolythaushaltes sowie der gestörten Temperaturregulation und Atmung. Die Wirkung von Codein kann mit Opiatantagonisten wie z. B. Naloxon aufgehoben werden. Die Gabe von Naloxon muß wiederholt werden, da die Wirkungsdauer von Codein länger ist als die von Naloxon. Wenn Naloxon nicht eingesetzt werden kann, sind symptomatische Maßnahmen, vor allem stabile Seitenlagerung, Beatmung und Schockbehandlung indiziert.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
ATC code:N02BA51
Acetylsalicylsäure
Acetylsalicylsäure gehört als Vertreter der Gruppe der Salicylate zur Arzneistoffgruppe der sauren nichtsteroidalen Analgetika/Antiphlogistika. Acetylsalicylsäure ist als Ester der Salicylsäure eine Substanz mit analgetischen, antipyretischen und antiphlogistischen Wirkeigenschaften. Als Wirkprinzip wird die Hemmung der Cyclooxygenase und damit die Hemmung der Bildung der Prostanoide Prostaglandin E 2, Prostaglandin I 2, und Thromboxan A 2 beschrieben. Acetylsalicylsäure besitzt eine ausgeprägte, irreversible thrombozytenaggregationshemmende Wirkung.
Codein
Codein ist ein Phenanthren-Alkaloid, das aus dem Schlafmohn gewonnen wird, mit opiatagonistischen Eigenschaften. Es wirkt zentral analgetisch und antitussiv. Beide Wirkungen sind dosisabhängig. Sie werden zum Teil über die Bindung an supraspinale Opiatrezeptoren (µ-Rezeptoren) vermittelt, wobei Codein eine außergewöhnlich niedrige Affinität zu den Opiatrezeptoren aufweist (IC 50 = 20000 nmol/l; Rattenhirn, 3H-Naloxon). Die Wirkungen kommen teilweise über den Metaboliten Morphin zustande.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Acetylsalicylsäure
Acetylsalicylsäure wird vor, während und nach der Resorption in seinen aktiven Hauptmetaboliten Salicylsäure umgewandelt. Salicylsäure und ihre Metaboliten werden überwiegend über die Niere ausgeschieden. Hauptmetaboliten sind das Glycinkonjugat der Salicylsäure (Salicylursäure), das Ether- und das Esterglukuronid der Salicylsäure (Salicylphenolglukuronid und Salicylacetylglukuronid) sowie die durch Oxidation von Salicylsäure entstehende Gentisinsäure und deren Glycinkonjugat.
Die Resorption nach oraler Gabe von Acetylsalicylsäure erfolgt, abhängig von der galenischen Formulierung, schnell und vollständig. Der Acetylrest der Salicylsäure wird teilweise bereits während der Passage durch die Mukosa des Gastrointestinaltraktes hydrolytisch gespalten. Maximale Plasmaspiegel werden nach 0,3-2_Stunden (Gesamtsalicylat) erreicht. Die Eliminationskinetik von Salicylsäure ist in starkem Maße von der Dosis abhängig, da die Metabolisierung von Salicylsäure kapazitätslimitiert ist (fluktuelle Eliminationshalbwertszeit zwischen 2 und 30 Stunden).
Die
Plasmaeiweißbindung beim Menschen ist konzentrationsabhängig. Werte
von
66-98 % (Salicylsäure) wurden
gefunden. Im Liquor und in der Synovialflüssigkeit ist Salicylsäure
nach Einnahme von Acetylsalicylsäure nachweisbar.
Codein
Nach oraler Gabe wird Codein rasch resorbiert. Maximale Plasmakonzentrationen werden nach etwa 1 Stunde erreicht, die Eiweißbindung liegt unter 10 %. Die Codein-Eliminationshalbwertszeit liegt bei gesunden Erwachsenen zwischen 3 und 5 Stunden, bei niereninsuffizienten zwischen 9 und 18 Stunden. Auch im Alter ist die Elimination verlangsamt.
Codein unterliegt einem ausgeprägten Leber-first-pass-Effekt. Codein wird in der Leber bei großen interindividuellen Unterschieden extensiv metabolisiert. Hauptmetaboliten im Plasma sind Morphin, Norcodein und die Morphin- und Codeinkonjugate, wobei die Konjugatkonzentrationen wesentlich höher als die der Ausgangssubstanzen liegen. Die Ausscheidung erfolgt vor allem renal in Form der Morphin- und Codeinkonjugate. Etwa 10 % Codein werden unverändert ausgeschieden. Codein tritt in den fetalen Kreislauf über.
Bioverfügbarkeit
Acetylsalicylsäure
Die absolute Bioverfügbarkeit von analgetisch/antipyretischen Dosen nach oraler Applikation beträgt 60-70 %.
Codein
Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt nach oraler Gabe durchschnittlich 70 %.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Acetylsalicylsäure
Eine akute Vergiftung mit tödlichem Ausgang kann beim erwachsenen Menschen ab einer einmaligen Dosis von 10 g, bei Kindern ab 3 g Acetylsalicylsäure eintreten. Der Tod tritt in der Regel durch Versagen der Atemfunktion ein. Plasmakonzentrationen ab 300-350 µg Salicylsäure/ml können toxische Symptome, Konzentrationen ab etwa (400-)500 µg/ml komatös-letale Zustände bewirken.
Acetylsalicylsäure und der Metabolit Salicylsäure wirken lokal schleimhautreizend. Schon bei therapeutischer Dosierung können Blutungen (Ulzera, Blutungen und/oder hämorrhagische Erosionen mit Mikroblutun-gen) dosisabhängig im Magen-Darm-Trakt entstehen.
Bei chronischer Anwendung kann es daher zur Anämie (Eisenmangelanämie) kommen. Liegen Ulzera im Magen-Darm-Trakt vor, besteht durch die erhöhte Blutungsbereitschaft die Gefahr bedrohlicher Blutungen. Außer diesen unerwünschten Wirkungen zeigten sich in Tierstudien nach akutem und chronischem Einsatz von Acetylsalicylsäure in hohen Dosen Nierenschäden.
Acetylsalicylsäure wurde ausreichend bezüglich mutagener Wirkungen geprüft, hierbei ergaben sich keine relevanten Hinweise auf ein mutagenes Potential. Studien zum tumorigenen Potential an Maus und Ratte ergaben keine Hinweise auf eine eigenständige kanzerogene Wirkung von Acetylsalicylsäure.
Salicylate haben in Tierversuchen an mehreren Tierspezies teratogene Wirkungen gezeigt. Implantationsstörungen, embryo- und fetotoxische Wirkungen sowie Störungen der Lernfähigkeit bei den Nachkommen nach pränataler Exposition sind beschrieben worden.
Codein
Bei Untersuchungen der akuten Toxizität wurde die orale LD50bei verschiedenen Tierspezies mit 237-640_mg/kg KG bestimmt. Klinisch ist für den Erwachsenen bei einer Gesamtdosis von 0,5-1 g Codeinbase mit toxischen Erscheinungen zu rechnen, bei Kindern ab Dosierungen von 2 mg/kg KG Codeinbase.
Es liegen keine Hinweise aus tierexperimentellen Untersuchungen auf ein karzinogenes oder mutagenes Potential vor.
Schwache teratogene Effekte, d. h. ein geringfügig erhöhtes Risiko gegenüber Nichtexponierten, können nicht ausgeschlossen werden.
Pharmazeutische Angaben
Hilfsstoffe
Cellulosepulver, Maisstärke
Hinweis für Diabetiker
1 Tablette enthält weniger als 0,01 BE.
Inkompatibilitäten
Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.
Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 2 Jahre.
Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich..
Art und Inhalt des Behältnisses
Originalpackungen mit
10 (N1) und 20 (N2) Tabletten
Klinikpackung mit 40 Tabletten
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen
Inhaber der Zulassung
MEDA
Manufacturing GmbH
Neurather Ring 1
51063 Köln
Mitvertrieb:
MEDA Pharma GmbH & Co. KG
Benzstr.1
61352 Bad Homburg
Service-Hotline: (0800) 4001 444
Zulassungsnummer
Datum der Erteilung der Verlängerung der Zulassung
24. August 1994
Stand der Information
Dezember 2006
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
5f750c1790c07d13c3e698e6c6ba0a8c.rtf 13 18.12.06