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Dominal Forte 40 Mg

Document: 03.05.2011   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)

AWD.pharma GmbH & Co. KG

Mitvertrieb: CT Arzneimittel GmbH

Dominal®

Stand: Januar 2011


1. Bezeichnung der Arzneimittel


Dominal®forte 40 mg, überzogene Tablette

Dominal®forte 80 mg, Filmtablette

Dominal®Tropfen, Tropfen zum Einnehmen, Lösung


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Wirkstoff: Prothipendylhydrochlorid 1 H2O


Dominal forte 40 mg

1 überzogene Tablette enthält als arzneilich wirksamen Bestandteil 40 mg Prothipendylhydrochlorid 1 H2O.


Dominal forte 80 mg

1 Filmtablette enthält als arzneilich wirksamen Bestandteil 80 mg Prothipendylhydrochlorid 1 H2O.


Dominal Tropfen

1 ml Lösung (entsprechend 20 Tropfen) enthält als arzneilich wirksamen Bestandteil 50 mg Prothipendylhydrochlorid 1 H2O.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsformen


Dominal forte 40 mg

überzogene Tablette


Dominal forte 80 mg

Filmtablette


Dominal Tropfen

Tropfen zum Einnehmen, Lösung


4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete


Zur Dämpfung bei psychomotorischen Unruhe- und Erregungszuständen im Rahmen psychiatrischer Grunderkrankungen


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Im Allgemeinen gelten folgende Dosierungsangaben:

Erwachsene erhalten 3- bis 4-mal täglich 80 mg Prothipendylhydrochlorid (1 Filmtablette, 2 überzogene Tabletten oder 32 Tropfen); eine Dosisreduktion auf 4-mal täglich 40 mg Prothipendylhydrochlorid (1 überzogene Tablette oder 16 Tropfen) ist möglich.

Kinder und Jugendliche, die nur im Ausnahmefall mit Prothipendyl behandelt werden sollten, erhalten entsprechend niedrigere Dosen.


Art und Dauer der Anwendung

Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Schwere des Falles und der Reaktion des Patienten.

Es gilt der Grundsatz, die Dosis so gering und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich zu halten. Nach längerer Anwendung sollte Prothipendyl nicht abrupt, sondern ausschleichend abgesetzt werden.


4.3 Gegenanzeigen


Dominal darf nicht eingenommen werden bei


Dominal Tropfen dürfen außerdem nicht angewendet werden bei

Überempfindlichkeit gegenüber Natriumsulfit und Natriummetabisulfit (Ph.Eur.).


Dominal forte 80 mg darf außerdem nicht angewendet werden bei

Überempfindlichkeit gegenüber Gelborange S.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Von Patienten mit Hypotonie, Neigung zu orthostatischer Dysregulation oder Herzinsuffizienz darf Dominal nur mit besonderer Vorsicht eingenommen werden.

Bei Patienten mit Lungenfunktionsstörungen (Lungenemphysem, Cor pulmonale, Asthma) kann es unter Prothipendyl zu einer Verschlechterung der Atmung mit Abfall der Sauerstoffsättigung kommen. Bei solchen Patienten soll Dominal nur nach strenger Indikationsstellung und mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen verabreicht werden.

Zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Dominal bei Kindern und Jugendlichen liegen keine ausreichenden Studien vor. Deshalb sollte Dominal bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nur unter besonderer Berücksichtigung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses verordnet werden.

Auf Grund eines möglichen arrhythmogenen Potentials der Phenothiazine ist besondere Vorsicht auch erforderlich bei Patienten mit


Warnhinweise zu sonstigen Bestandteilen in Dominal Tropfen

Natriumsulfit und Natriummetabisulfit (Ph.Eur.) können in seltenen Fällen schwere Allergien und Bronchialkrämpfe (Bronchospasmen) hervorrufen.

Dominal Tropfen enthalten Alkohol (weniger als 100 mg pro Einzelgabe).

Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten Dominal Tropfen wegen des Bestandteils Sorbitol nicht einnehmen.


Warnhinweise zu sonstigen Bestandteilen in Dominal forte 40 mg

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Fructose-Intoleranz, Lactase-Mangel, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Dominal forte 40 mg nicht einnehmen.


Warnhinweise zu sonstigen Bestandteilen in Dominal forte 80 mg

Dieses Arzneimittel enthält Gelborange S, das bei Personen, die gegen diesen Stoff besonders empfindlich sind, allergieartige Reaktionen hervorrufen kann.

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Dominal forte 80 mg nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Bei Kombination mit Alkohol, zentraldämpfenden und blutdrucksenkenden Mitteln ist mit einer gegenseitigen Wirkungsverstärkung durch Dominal zu rechnen. Dagegen kann die Wirkung von Levodopa vermindert werden. Die Toxizität von Reserpin kann verstärkt werden.

Prothipendyl kann auf Grund seiner adrenolytischen Eigenschaften die vasokonstriktiven Effekte von Adrenalin und Phenylephrin antagonisieren.

Bei Kombinationen von Neuroleptika und Lithium können theoretisch neurotoxische Wirkungen auftreten. Konkrete Erfahrungen liegen aber diesbezüglich nicht vor.

Prothipendyl antagonisiert die Dopamin-Rezeptoren D1und D2. Theoretisch ergibt sich daraus eine pharmakodynamische Interaktion mit den Dopamin-Agonisten Dopamin und Bromocriptin. Konkrete Erfahrungen liegen aber diesbezüglich nicht vor.

Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall verlängern (z. B. Antiarrhythmika Klasse IA oder III, Makrolid-Antibiotika, Malaria-Mittel, Antihistaminika, Antidepressiva) oder zu einer Hypokaliämie führen (z. B. bestimmte Diuretika) ist zu vermeiden.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

In Einzelfallberichten und einer kontrollierten Studie wurde über unterschiedliche Fehlbildungen bei der Anwendung von Phenothiazinen berichtet. Ein kausaler Zusammenhang ließ sich durch größere Studien nicht erhärten. Zu Prothipendyl liegen keine Erfahrungen über die Wirkung auf den menschlichen Embryo oder Feten vor. Die tierexperimentellen Studien zur Reproduktionstoxizität von Prothipendyl sind unzureichend (siehe 5.3).

Daher soll Dominal im ersten Trimenon der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Im zweiten und dritten Trimenon soll Dominal nur bei zwingender Indikation unter Berücksichtigung des Risikos für Mutter und Kind verordnet werden. Dabei sollte die niedrigste wirksame Dosis eingesetzt werden. Zur Verhinderung von Extrapyramidal- oder Entzugssymptomatik beim Neugeborenen sollte Dominal in den letzten 10 Tagen der Schwangerschaft nicht mehr eingenommen werden.

Falls Dominal einer Patientin im gebärfähigen Alter verschrieben wird, sollte diese darauf hingewiesen werden, sich unverzüglich mit Ihrem Arzt in Verbindung zu setzen, wenn sie schwanger zu werden wünscht oder eine Schwangerschaft vermutet.


Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Prothipendyl in die Muttermilch übergeht. Daher soll Dominal in der Stillzeit nicht angewendet werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Diese Arzneimittel können auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.


4.8 Nebenwirkungen


Prothipendyl hat einen hypotensiven Effekt.

Besonders zu Beginn der Behandlung können orthostatische Kreislaufstörungen (Blutdrucksenkung, Schwindelgefühl, Herzklopfen, Tachykardie) auftreten, nach höheren Dosen u. U. bis hin zum Kreislaufkollaps.

Bei Langzeitbehandlung kann es zu leichten Gewichtszunahmen kommen.

Außerdem wurde über Mundtrockenheit berichtet.

Vereinzelt können Priapismus oder Photosensibilisierung auftreten.

Wie andere Neuroleptika kann auch Prothipendyl, insbesondere nach hoch dosierter und längerer Behandlung, u. U. extrapyramidale Erscheinungen (Dyskinesien, Zungenschlundsyndrom, Parkinsonoid) oder Krampfanfälle hervorrufen.


Dominal Tropfen

Natriumsulfit und Natriummetabisulfit (Ph.Eur.) können in seltenen Fällen schwere Allergien und Bronchialkrämpfe (Bronchospasmen) hervorrufen.


Dominal forte 80 mg

Gelborange S kann allergische Reaktionen hervorrufen.


4.9 Überdosierung


Symptome der Intoxikation

Mögliche Überdosierungssymptome sind: Blutdruckabfall, Tachykardie, eventuell Arrhythmie, gestörte Temperaturregulation, die sich sowohl in Hypothermie als auch in Hyperthermie äußern kann, flache Atmung, Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit, Müdigkeit, Somnolenz, Mundtrockenheit, Koma, sehr selten parkinsonähnliche Symptome, Myosis/Mydriasis, verminderte Darmmotilität.


Therapie von Intoxikationen

Ein spezifisches Antidot steht nicht zur Verfügung. Die Therapie richtet sich nach der Symptomatik. Besonderes Augenmerk ist auf die sorgfältige Wiederherstellung bzw. Aufrechterhaltung der normalen Körpertemperatur zu richten. Die Behandlung einer Hypotonie kann intravenöse Flüssigkeitszufuhr und Vasopressoren (z. B. Noradrenalin) erfordern. Die adrenolytischen Eigenschaften von Prothipendyl schließen jedoch die Verabreichung von Vasopressoren, die sowohl - als auch β-adrenerge Eigenschaften besitzen wie z. B. Adrenalin oder Dopamin, aus, da paradoxe Vasodilatation und Hypotonie die Folge sein könnten.


5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Neuroleptikum

ATC-Code: N05AX07


Prothipendyl gehört zu den schwach wirkenden Neuroleptika. Darüber hinaus hat Prothipendyl sedierende, antihistaminerge und antiemetische Eigenschaften.

Prothipendyl bindet vor allem am Dopamin-Rezeptor D2, daneben an D1sowie am Serotonin-Rezeptor 5-HT2a. Es hat keine Affinität zum Benzodiazepin-Rezeptor.

Mit EPS ist erst nach längerer Anwendung sehr hoher Dosen (> 240 mg/d i.m. oder 800 mg/d p.o.) zu rechnen. EPS sind selbst dann noch selten.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Prothipendyl hat eine Halbwertszeit von 2 bis 3 Stunden; eine Kumulation ist auch nach Mehrfachgabe nicht zu erwarten. In einer Studie mit intravenöser Gabe wurde eine Clearance von 13 ml/kg/min ermittelt; das Verteilungsvolumen betrug 3 l/kg. Weitere Details (Abbauort, Metaboliten etc.) sind nicht bekannt.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Akute toxikologische Wirkungen von Prothipendyl betreffen vorwiegend das zentrale Nervensystem, das vegetative Nervensystem und das Herz-Kreislaufsystem (siehe 4.9).


Studien zur chronischen Toxizität lassen kein spezielles Risiko für den Menschen erkennen.


Langzeituntersuchungen auf ein karzinogenes Potential von Prothipendyl liegen nicht vor.

Aus Langzeituntersuchungen an Mäusen liegen Hinweise vor, dass Phenothiazine eine Induktion von Mammatumoren hervorrufen. Mammatumore können eine Folge erhöhter Prolaktinkonzentrationen im Blut sein. Zahlreiche Neuroleptika rufen auch beim Menschen eine Hyperprolaktinämie hervor.


In-vitro-Untersuchungen zur genetischen Toxikologie verliefen mit Prothipendyl negativ.


Prothipendyl wurde im Tierexperiment nur unzureichend auf ein reproduktionstoxikologisches Potential untersucht.


Prothipendyl blockiert exprimierte HERG-Kanäle in vitro in hohen nanomolaren Konzentrationen, die im Bereich therapeutischer Plasmakonzentrationen liegen. Diese Kanäle sind für die Repolarisation im Herz verantwortlich. Prothipendyl hat daher das Potential zur Auslösung bestimmter Formen ventrikulärer Herzrhythmusstörungen (Torsades de Pointes).


6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Dominal forte 40 mg

mikrokristalline Cellulose; Lactose-Monohydrat; Maisstärke; Magnesiumstearat (Ph.Eur.); hochdisperses Siliciumdioxid; Talkum; Saccharose; Chinolingelb, Aluminiumsalz; Chinolingelb, Aluminiumsalz - Indigocarmin, Aluminiumsalz (7 : 3); Titandioxid; Macrogol 35 000; Calciumcarbonat; Carmellose-Natrium; Povidon K25; Polysorbat 20; Montanglycolwachs.


Dominal forte 80 mg

hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Maisstärke, Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Montanglycolwachs, Polysorbat 80, Carmellose-Natrium, Macrogol 6000, Titandioxid, Talkum, Simeticon 1000, [Poly(ethylacrylat-co-methylmethacrylat)(2 : 1)]-Nonoxinol (19 : 1), Gelborange S.


Dominal Tropfen

Sorbinsäure (Ph.Eur.), Natriumsulfit, Natriummetabisulfit (Ph.Eur.), Ethanol 96 %, Ascorbinsäure, Natriumhydroxid, Pfefferminzöl, Saccharin-Natrium 2 H2O, Vanillin, Sorbitol-Lösung 70 % (nicht kristallisierend) (Ph.Eur.), gereinigtes Wasser.


6.2 Inkompatibilitäten


Keine bekannt


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Dominal forte 40 mg

5 Jahre im unversehrten Behältnis, 1 Jahr nach Anbruch


Dominal forte 80 mg

5 Jahre im unversehrten Behältnis, 1 Jahr nach Anbruch


Dominal Tropfen

3 Jahre im unversehrten Behältnis, 3 Monate nach Anbruch


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Dominal forte 40 mg und Dominal forte 80 mg

Nicht über 25 °C lagern!


Dominal Tropfen

Nicht über 25 °C lagern!

Nach Anbruch zwischen +2 C und +25 C aufbewahren.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Dominal forte 40 mg

Schüttpackung mit 20 überzogenen Tabletten (N1) und 50 überzogenen Tabletten (N2)

Klinikpackung mit 500 (10 x 50) überzogenen Tabletten


Dominal forte 80 mg

Schüttpackung mit 20 Filmtabletten (N1) und 50 Filmtabletten (N2)

Klinikpackung mit 500 (10 x 50) Filmtabletten


Dominal Tropfen

1 Flasche mit 15 ml und 2 Flaschen mit je 50 ml (gesamt 100 ml) (N3)

Klinikpackung mit 10 Flaschen je 50 ml


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassungen


AWD.pharma GmbH & Co. KG

Wasastraße 50

01445 Radebeul


Postfach 100157

01435 Radebeul


Telefon: (0351) 834-0

Telefax: (0351) 834-2199


e-mail: info@awd-pharma.com


Mitvertrieb:

CT Arzneimittel GmbH

Lengeder Str. 42a, 13407 Berlin

Telefon: 0 30/40 90 08-0

Telefax: 0 30/40 90 08-21

info@ct-arzneimittel.de


8. Zulassungsnummern


Dominal forte 40 mg

6373669.00.00


Dominal forte 80 mg

6373586.00.00


Dominal Tropfen

6373706.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassungen/Verlängerung der Zulassungen


21.12.2005


10. Stand der Information


Januar 2011


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


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