Donepezil-Hcl-Ct 5 Mg Filmtabletten
Wortlaut der für die Fachinformation
vorgesehenen Angaben
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Donepezil-HCl-CT 5 mg Filmtabletten
Donepezil-HCl-CT 10 mg Filmtabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Donepezil-HCl-CT 5 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 5 mg Donepezilhydrochlorid, entsprechend 4,56 mg Donepezil.
Sonstiger Bestandteil: 79,6 mg Lactose/Filmtablette
Donepezil-HCl-CT 10 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 10 mg Donepezilhydrochlorid, entsprechend 9,12 mg Donepezil.
Sonstiger Bestandteil: 159,2 mg Lactose/Filmtablette
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Filmtablette
Donepezil-HCl-CT 5 mg Filmtabletten
Weiße oder weiß-graue, runde bikonvexe Filmtablette.
Donepezil-HCl-CT 10 mg Filmtabletten
Gelblich-braune, runde bikonvexe Filmtablette.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Donepezil-HCl-CTist indiziert zur symptomatischen Behandlung der leichten bis mittelschweren Alzheimer-Demenz.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene/Ältere Patienten
Die Behandlung wird mit 5 mg/Tag (Einmaldosis pro Tag) begonnen. Donepezil-HCl-CTsollte am Abend, unmittelbar vor dem Schlafengehen, eingenommen werden. Die Behandlung sollte mindestens einen Monat lang durchgeführt werden, um eine Beurteilung des klinischen Ansprechens auf die Behandlung und die Einstellung einer Steady-state-Konzentration von Donepezilhydrochlorid zu ermöglichen. Nach einer einmonatigen Behandlung mit Donepezil-HCl-CTmit 5 mg/Tag kann nach einer klinischen Beurteilung die Dosis auf 10 mg/Tag (Einmaldosis pro Tag) erhöht werden. Die maximale empfohlene Tagesdosis beträgt 10 mg. Klinische Studien mit höheren Tagesdosen wurden nicht durchgeführt.
Nach Absetzen von Donepezil-HCl-CTkann der Behandlungserfolg allmählich zurückgehen.
Nieren- und Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion weicht die Dosierung nicht von der normalen ab, da die Clearance von Donepezilhydrochlorid hierdurch nicht beeinträchtigt wird.
Wegen der möglicherweise erhöhten Exposition bei leichter bis mäßiger Leberfunktionsstörung (siehe Abschnitt 5.2) sollte die Dosis in Abhängigkeit von der individuellen Verträglichkeit erhöht werden. Für Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion liegen keine Daten vor.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung von Donepezil-HCl-CTbei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen.
4.3 Gegenanzeigen
Donepezil-HCl-CTist kontraindiziert bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Donepezilhydrochlorid, Piperidin-Derivaten oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die Behandlung sollte durch einen Arzt eingeleitet und überwacht werden, der Erfahrung mit der Diagnose und Behandlung der Alzheimer-Demenz hat. Die Diagnose sollte anhand akzeptierter Klassifikationen (wie z. B. DSM IV, ICD 10) gestellt werden. Eine Therapie mit Donepezil sollte nur begonnen werden, wenn eine Pflegekraft für die regelmäßige Überwachung der Arzneimitteleinnahme des Patienten verfügbar ist. Eine Erhaltungstherapie kann so lange fortgeführt werden, wie ein Therapienutzen für den Patienten besteht. Daher sollte der klinische Nutzen von Donepezil regelmäßig neu beurteilt werden. Wenn die Behandlung keine Wirkung mehr zu haben scheint, sollte ein Abbruch der Therapie erwogen werden. Das individuelle Ansprechen auf die Behandlung kann nicht vorhergesagt werden. Die Anwendung von Donepezil bei schwerer Alzheimer-Demenz, anderen Formen von Demenz oder anderen Arten von Gedächtnisstörungen (z. B. altersbedingter kognitiver Abbau) wurde nicht untersucht.
Anästhesie: Es ist damit zu rechnen, dass Donepezil als Cholinesterase-Inhibitor die Wirkung von Muskelrelaxanzien vom Succinylcholin-Typ während einer Narkose verstärkt.
Kardiovaskuläre Erkrankungen: Aufgrund ihrer pharmakologischen Wirkungsweise können Cholinesterase-Inhibitoren vagotone Wirkungen auf die Herzfrequenz (z. B. Bradykardie) ausüben. Dies kann insbesondere bei Patienten mit Sinusknotensyndrom oder anderen supraventrikulären Erregungsleitungsstörungen des Herzens, wie z. B. sinuatrialem oder atrioventrikulärem Block gefährlich sein.
Es liegen Berichte über Bewusstseinsverlust und Krampfanfälle vor. Bei der Untersuchung solcher Patienten sollte die Möglichkeit einer Erregungsleitungsstörung des Herzens oder einer verlängerten Sinuspause berücksichtigt werden.
Gastrointestinale Erkrankungen: Patienten mit erhöhtem Risiko für gastrointestinale Ulzera, z. B. Patienten mit Ulkusanamnese oder Patienten, die gleichzeitig mit nicht-steroidalen Antiphlogistika (NSAR) behandelt werden, sollten sorgfältig auf entsprechende Symptome überwacht werden.
Klinische Studien mit Donepezil haben allerdings keinen Anstieg der Inzidenz von peptischen Ulzera oder gastrointestinalen Blutungen im Vergleich zu Plazebo gezeigt.
Urogenitalsystem:Obwohl dies in klinischen Studien zu Donepezil nicht beobachtet wurde, können Cholinomimetika Blasenentleerungsstörungen verursachen.
Neurologische Störungen
Krampfanfälle:Es wird angenommen, dass Cholinomimetika ein gewisses Potential für die Auslösung generalisierter Krampfanfälle aufweisen. Allerdings kann die Anfallsaktivität auch als Begleiterscheinung der Alzheimer-Krankheit auftreten.
Cholinomimetika können extrapyramidale Symptome verstärken oder auslösen.
Malignes Neuroleptisches Syndrom (MNS):Über MNS, einen potenziell lebensbedrohlicher Zustand, der durch eine Erhöhung der Körpertemperatur, Muskelrigidität, autonome Instabilität, wechselnde Bewusstseinslagen und erhöhte Kreatininphosphokinase-Spiegel im Blut charakterisiert ist, wurde in Verbindung mit Donepezil, insbesondere bei Patienten, die gleichzeitig Antipsychotika erhalten haben, sehr selten berichtet. Weitere Symptome können Myoglobinurie (Rhabdomyolyse) und akutes Nierenversagen sein. Wenn ein Patient Symptome entwickelt, die auf ein MNS hindeuten oder unklares hohes Fieber bekommt ohne eine zusätzliche klinische Manifestation von MNS, muss die Behandlung abgesetzt werden.
Erkrankungen der Atemwege: In Anbetracht ihrer cholinomimetischen Wirkungen sind Cholinesterase-Inhibitoren bei Patienten mit Asthma oder obstruktiver Lungenerkrankung mit Vorsicht anzuwenden.
Die gleichzeitige Verabreichung von Donepezil mit anderen Acetylcholinesterase-Inhibitoren oder anderen Agonisten bzw. Antagonisten des cholinergen Systems sollte vermieden werden.
Schwere Leberfunktionsstörung: Für Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz liegen keine Daten vor.
Lactose: Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Mortalität in klinischen Studien zu vaskulärer Demenz: In drei klinischen Studien mit einer Dauer von 6 Monaten wurden Personen untersucht, die die NINDS-AIREN-Kriterien für eine wahrscheinliche oder mögliche vaskuläre Demenz (VaD) erfüllten. Die NINDS-AIREN-Kriterien dienen zur Ermittlung von Patienten, deren Demenz allein auf vaskuläre Ursachen zurückzuführen ist, und zum Ausschluss von Patienten mit Alzheimer-Krankheit. Die Mortalitätsraten unter Donepezilhydrochlorid 5 mg, Donepezilhydrochlorid 10 mg und Plazebo betrugen in der ersten Studie 2/198 (1,0 %), 5/206 (2,4 %) bzw. 7/199 (3,5 %) und in der zweiten Studie 4/208 (1,9 %), 3/215 (1,4 %) bzw. 1/193 (0,5 %). In der dritten Studie wurden Mortalitätsraten von 11/648 (1,7 %) unter Donepezilhydrochlorid 5 mg und 0/326 (0 %) unter Plazebo registriert. Bei kombinierter Auswertung aller drei VaD-Studien war die Mortalitätsrate für alle Gruppen unter Donepezilhydrochlorid zusammen (1,7 %) numerisch höher als die Rate für die Plazebogruppen (1,1 %), doch war der Unterschied nicht statistisch signifikant. Die meisten Todesfälle bei den Patienten unter Donepezilhydrochlorid oder Plazebo waren offenbar auf verschiedene vaskuläre Ursachen zurückzuführen, die bei diesem Kollektiv älterer Patienten mit vaskulärer Grunderkrankung zu erwarten waren. Eine Analyse aller schwerwiegenden nicht-letalen und letalen vaskulär bedingten Ereignisse ergab keine Differenz zwischen der Donepezilhydrochlorid- und der Plazebogruppe hinsichtlich der Häufigkeit derartiger Ereignisse.
Bei der Auswertung gepoolter Studien zur Alzheimer-Krankheit (n = 4146) sowie dieser Studien gepoolt mit Studien zu anderen Demenzarten einschließlich der vaskulär bedingten Demenz (insgesamt n = 6888) lag die Mortalitätsrate der kombinierten Plazebogruppen numerisch über der der kombinierten Donepezilhydrochlorid-Gruppen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Weder Donepezilhydrochlorid noch einer seiner Metaboliten hemmen den Abbau von Theophyllin, Warfarin, Cimetidin oder Digoxin beim Menschen. Der Abbau von Donepezilhydrochlorid wird durch die gleichzeitige Anwendung von Digoxin oder Cimetidin nicht beeinflusst.
In-vitro-Studien ergaben, dass die Cytochrom-P450-Isoenzyme 3A4 und, in geringerem Maße, 2D6 am Abbau von Donepezil beteiligt sind. In vitrodurchgeführte Arzneimittelinteraktionsstudien zeigen, dass Ketoconazol und Chinidin als Inhibitoren von CYP3A4 bzw. 2D6 den Abbau von Donepezil hemmen. Daher könnten diese und andere CYP3A4-Inhibitoren, z. B. Itraconazol und Erythromycin, sowie CYP2D6-Inhibitoren, z. B. Fluoxetin, den Abbau von Donepezil inhibieren.
In einer Studie mit gesunden Probanden führte Ketoconazol zu einem Anstieg der mittleren Donepezil-Konzentration um ca. 30 %.
Enzyminduktoren wie z. B. Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin und Alkohol können die Donepezil-Spiegel senken. Da die Größenordnung einer hemmenden oder induzierenden Wirkung nicht bekannt ist, sollte eine derartige Arzneimittelkombination mit Vorsicht angewendet werden.
Donepezilhydrochlorid kann die Wirkung von Arzneimitteln mit anticholinergischer Aktivität potentiell beeinflussen. Ebenso gibt es ein Potential für synergistische Wirkungen bei gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln wie Succinylcholin, anderen Substanzen, die die neuromuskuläre Überleitung blockieren, cholinergen Agonisten oder Betablockern mit Wirkungen auf die kardiale Erregungsleitung.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft:
Es liegen keine hinreichenden Daten über die Anwendung von Donepezilhydrochlorid bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben keinen teratogenen Effekt gezeigt, jedoch eine peri- und postnatale Toxizität (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Donepezilhydrochlorid sollte nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
Stillzeit:
Donepezilhydrochlorid geht in die Milch von Ratten über. Es ist nicht bekannt, ob Donepezilhydrochlorid beim Menschen in die Muttermilch übergeht, und es wurden keine Studien an stillenden Frauen durchgeführt. Daher sollten Frauen, die Donepezilhydrochlorid einnehmen, nicht stillen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Donepezilhydrochlorid hat geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Die Alzheimer-Erkrankung an sich kann die Fahrtüchtigkeit bzw. die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Darüber hinaus kann Donepezil, insbesondere zu Behandlungsbeginn und bei Dosissteigerungen, Müdigkeit, Schwindel und Muskelkrämpfe verursachen. Der behandelnde Arzt sollte routinemäßig überprüfen, ob Patienten, die an Alzheimer erkrankt sind und mit Donepezil behandelt werden, noch fähig sind, ein Fahrzeug zu lenken oder komplexe Maschinen zu bedienen.
4.8 Nebenwirkungen
Die häufigsten Nebenwirkungen sind Diarrhoe, Muskelkrämpfe, Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit.
Nebenwirkungen, die häufiger als in einem Einzelfall auftraten, sind im Folgenden nach Systemorganklasse und Häufigkeit geordnet aufgelistet.
Die Häufigkeitsangaben sind folgendermaßen definiert:
sehr häufig |
≥ 1/10 |
häufig |
≥ 1/100 bis < 1/10 |
gelegentlich |
≥ 1/1.000 bis < 1/100 |
selten |
≥ 1/10.000 bis < 1/1.000 |
sehr selten |
< 1/10.000 |
nicht bekannt |
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Systemorganklasse |
Sehr häufig |
Häufig |
Gelegentlich |
Selten |
Sehr selten |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen |
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Erkältung |
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Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen |
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Appetitlosigkeit |
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Psychiatrische Erkrankungen |
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Halluzinationen** Erregungszustände** Aggressives Verhalten** |
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Erkrankungen des Nervensystems |
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Synkope* Schwindel Schlaflosigkeit |
Krampfanfälle* |
Extrapyramidale Symptome |
Malignes neuroleptisches Syndrom |
Herzerkrankungen |
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Bradykardie |
Sinuatrialer Block Atrioventrikulärer Block |
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Diarrhoe Übelkeit |
Erbrechen Abdominale Beschwerden |
Gastrointestinale Blutungen Magen- und Duodenalulzera |
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Leber- und Gallenerkrankungen |
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Leberfunktions-störungen, einschließlich Hepatitis*** |
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
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Ausschlag Juckreiz |
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Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen |
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Muskelkrämpfe |
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Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
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Harninkontinenz |
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Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
Kopfschmerzen |
Müdigkeit Schmerz |
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Untersuchungen |
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Geringfügiger Anstieg der Muskel-Kreatinkinase im Serum |
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Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen |
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Unfall |
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* Bei der Untersuchung von Patienten mit Synkope oder Krampfanfall sollte an die Möglichkeit eines Herzblocks oder einer verlängerten Sinuspause gedacht werden (siehe Abschnitt 4.4).
** Halluzinationen, Erregungszustände und aggressives Verhalten verschwanden in den berichteten Fällen nach Dosisreduzierung oder Beendigung der Behandlung.
*** In Fällen nicht erklärbarer Leberfunktionsstörungen sollte ein Absetzen von Donepezilhydrochlorid erwogen werden.
4.9 Überdosierung
Die geschätzte mittlere letale Einzeldosis von Donepezilhydrochlorid liegt bei Mäusen und Ratten bei 45 mg/kg bzw. 32 mg/kg, was ungefähr dem 225fachen bzw. dem 160fachen der maximal empfohlenen Dosis beim Menschen von 10 mg/Tag entspricht.
Bei Tieren wurden dosisabhängige Zeichen einer cholinergen Stimulation beobachtet, darunter reduzierte Spontanbewegungen, Bauchlage, schwankender Gang, Tränenfluss, klonische Krämpfe, Atemdepression, Speichelfluss, Pupillenverengung, Faszikulation und Verminderung der Hauttemperatur.
Eine Überdosierung mit Cholinesterasehemmern kann zu einer cholinergen Krise führen, die durch starke Übelkeit, Erbrechen, vermehrten Speichelfluss, Schwitzen, Bradykardie, Hypotonie, Atemdepression, Kollaps und Krämpfe gekennzeichnet ist. Möglicherweise kommt es zu einer zunehmenden Muskelschwäche, die bei Beteiligung der Atemmuskulatur zum Tode führen kann.
Wie bei jeder Überdosierung sind allgemein unterstützende Maßnahmen anzuwenden. Tertiäre Anticholinergika (wie z. B. Atropin) können bei einer Überdosierung als Antidot gegeben werden. Es wird empfohlen, intravenöses Atropinsulfat bis zum Wirkungseintritt aufzutitrieren: nach einer Initialdosis von 1,0 bis 2,0 mg i. v. werden weitere Dosen in Abhängigkeit vom klinischen Ansprechen verabreicht. Bei gleichzeitiger Verabreichung anderer Cholinomimetika mit quaternären Anticholinergika wie z. B. Glykopyrrolat wurden atypische Reaktionen von Blutdruck und Herzfrequenz beobachtet. Es gibt keine Daten zur Wirksamkeit einer Dialyse (Hämodialyse, Peritonealdialyse oder Hämofiltration) zur Entfernung von Donepezilhydrochlorid und/oder seiner Metabolite.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidementiva, Cholinesterasehemmer
ATC-Code: N06DA02
Donepezilhydrochlorid ist ein spezifischer und reversibler Hemmstoff der Acetylcholinesterase, der überwiegenden Cholinesterase im Gehirn. Donepezilhydrochlorid hemmt dieses Enzym in vitro mehr als 1000-mal stärker als das Enzym Butyrylcholinesterase, das hauptsächlich außerhalb des Zentralnervensystems vorkommt.
Bei Patienten mit Alzheimer-Erkrankung, die an klinischen Studien teilnahmen, führte die einmal tägliche Verabreichung von 5 mg oder 10 mg Donepezilhydrochlorid im Steady state zu einer Hemmung der Acetylcholinesterase-Aktivität (gemessen in Erythrozytenmembranen) um 63,6 % bzw. 77,3 % bei Messung nach Verabreichung der Tagesdosis. Eine Korrelation zwischen der Donepezilhydrochlorid-induzierten Hemmung der Acetylcholinesterase (AChE) in den roten Blutzellen und Veränderungen des ADAS-cog-Scores konnte nachgewiesen werden (einer empfindlichen Skala zur Beurteilung der kognitiven Leistungsfähigkeit). Welches Potential Donepezilhydrochlorid für die Veränderung des Verlaufs der zugrunde liegenden Neuropathologie aufweist, wurde nicht untersucht. Es kann daher nicht davon ausgegangen werden, dass Donepezilhydrochlorid das Fortschreiten der Krankheit beeinflusst.
Die Wirksamkeit von Donepezil wurde in 4 plazebokontrollierten Studien untersucht, von denen jeweils 2 Studien eine Dauer von 6 Monaten und von 1 Jahr hatten.
Die Analyse der 6-monatigen Behandlung mit Donepezil erfolgte unter Einsatz einer Kombination von drei Wirksamkeitskriterien des Arzneimittels: der ADASCog (ein Maß für die kognitive Leistung), der Clinician Interview Based Impression of Change with Caregiver Input (CIBIC) (ein Maß für die Gesamtfunktion) und der Activities of Daily Living Subscale of the Clinical Dementia Rating Scale (eine Skala für die Fähigkeiten, in gesellschaftlichen Angelegenheiten, zu Hause, bei Hobbys und mit der Körperpflege zurechtzukommen).
Patienten, die nachstehend aufgeführte Kriterien erfüllten, wurden als Responder eingestuft.
Kriterium = Verbesserung des ADAS-Cog um mindestens 4 Punkte
Keine Verschlechterung des CIBIC
Keine Verschlechterung der Aktivitäten des täglichen Lebens anhand der Subskala der Clinical Dementia Rating Scale
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Responder (response %) |
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Gesamte Behandlungsgruppe (Intention to Treat) n = 365 |
Evaluierte Patienten n = 352 |
Plazebogruppe |
10 % |
10 % |
Donepezilhydrochlorid 5 mg Gruppe |
18 %* |
18 %* |
Donepezilhydrochlorid 10 mg Gruppe |
21 %* |
22 %** |
*p < 0,05
**p < 0,01
Donepezil führte zu einem dosisabhängigen, statistisch signifikanten Anstieg der Anzahl an Patienten, die als Responder eingestuft wurden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Nach Einnahme werden die maximalen Plasmaspiegel innerhalb von ca. 3 bis 4 Stunden erreicht. Plasmakonzentration und Fläche unter der Kurve (AUC) steigen proportional zur verabreichten Dosis an. Die Eliminationshalbwertzeit beträgt ungefähr 70 Stunden; daher führt die einmal tägliche Verabreichung allmählich zum Steady state. Der Steady state wird ungefähr 3 Wochen nach Behandlungsbeginn erreicht. Nach Erreichen des Steady state sind gewisse zirkadiane Schwankungen der Plasmakonzentration von Donepezilhydrochlorid und der damit verbundenen pharmakodynamischen Aktivität zu beobachten.
Nahrungsaufnahme beeinflusst die Resorption von Donepezilhydrochlorid nicht.
Distribution
Donepezilhydrochlorid wird zu ca. 95 % an Plasmaproteine gebunden. Die Plasmaproteinbindung des aktiven Metaboliten 6-O-Desmethyldonepezil ist nicht bekannt. Die Verteilung von Donepezilhydrochlorid in verschiedenen Geweben des menschlichen Körpers wurde noch nicht abschließend untersucht. Jedoch wurden in einer Studie mit gesunden männlichen Probanden innerhalb von 240 Stunden nach Verabreichung einer Einmaldosis von 5 mg 14C-markiertem Donepezilhydrochlorid ca. 28 % der markierten Substanz nicht wiedergefunden. Dies lässt auf ein mehr als 10-tägiges Verbleiben von Donepezilhydrochlorid und/oder seinen Metaboliten im Körper schließen.
Metabolismus/Exkretion
Donepezilhydrochlorid wird sowohl in unveränderter Form in den Urin ausgeschieden als auch durch das Cytochrom-P450-System zu zahlreichen Metaboliten abgebaut, die noch nicht alle identifiziert wurden. Nach Verabreichung einer Einmaldosis von 5 mg 14C-markiertem Donepezilhydrochlorid lag die Radioaktivität im Plasma, ausgedrückt als prozentualer Anteil der verabreichten Dosis, hauptsächlich in Form von unverändertem Donepezilhydrochlorid (30 %), 6-O-Desmethyldonepezil (11 % – einziger Metabolit mit ähnlicher Aktivität wie Donepezilhydrochlorid), Donepezil-cis-N-oxid (9 %), 5-O-Desmethyldonepezil (7 %) und dem Glukuronidkonjugat 5-O-Desmethyldonepezil (3 %) vor. Etwa 57 % der insgesamt verabreichten Radioaktivität wurden in den Urin (17 % in unveränderter Form) und 14,5 % mit dem Stuhl ausgeschieden; Biotransformation und Ausscheidung in den Urin scheinen also die Haupteliminationsrouten zu sein. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Donepezilhydrochlorid und/oder einer seiner Metaboliten einen enterohepatischen Kreislauf durchläuft.
Die Plasmakonzentration von Donepezil nimmt mit einer Halbwertzeit von ca. 70 Stunden ab.
Geschlecht, ethnische Herkunft und Raucheranamnese haben keinen klinisch relevanten Einfluss auf die Plasmakonzentration von Donepezilhydrochlorid. Die Pharmakokinetik von Donepezil wurde bislang nicht systematisch an gesunden älteren Probanden oder bei Patienten mit Alzheimer-Erkrankung untersucht. Die mittleren Plasmaspiegel der Patienten stimmten jedoch weitgehend mit denen von jungen gesunden Probanden überein.
Bei Patienten mit leichter oder mäßiger Leberinsuffizienz waren die Steady-state-Konzentrationen von Donepezil erhöht: die mittlere AUC um 48 % und der mittlere Cmax-Wert um 39 % (siehe Abschnitt 4.2).
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Umfangreiche Tierversuche zeigten, dass diese Substanz nur wenige Wirkungen außer den pharmakologischen Wirkungen aufweist, die seiner Wirkung als cholinerges Stimulans entsprechen (siehe Abschnitt 4.9). Donepezil ist in Mutationstests mit Bakterien- und Säugetierzellen nicht mutagen. Gewisse klastogene Wirkungen wurden in vitro bei Konzentrationen beobachtet, die deutliche toxische Wirkungen auf die Zellen hatten und um mehr als 3000-mal über den Steady-state-Plasmakonzentrationen lagen. Im Mäuse-Mikronukleus-Modell in vivo wurden keine klastogenen oder anderen gentoxischen Effekte beobachtet. In Langzeitstudien zur Kanzerogenität wurden weder bei Ratten noch bei Mäusen Hinweise auf ein onkogenes Potential gefunden.
Donepezilhydrochlorid hatte weder Auswirkungen auf die Fertilität bei Ratten noch wirkte es teratogen bei Ratten oder Kaninchen, jedoch wurde ein leichter Einfluss auf die Rate der Totgeburten und die neonatale Überlebensrate festgestellt, wenn trächtige Rattenweibchen mit dem 50fachen der für den Menschen empfohlenen Dosis behandelt wurden (siehe Abschnitt 4.6).
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern
Lactose-Monohydrat
Mikrokristalline Cellulose
Maisstärke
Hyprolose
Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
Filmüberzug
Titandioxid (E 171)
Hypromellose
Macrogol 400
Donepezil-HCl-CT 10 mg Filmtablettenzusätzlich:
Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
OPA/Al/PVC//Aluminiumfolie-Blisterpackung
28 Filmtabletten
56 Filmtabletten
98 Filmtabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
CT Arzneimittel GmbH
Graf-Arco-Str. 3
89079 Ulm
Telefon: 0800-800 5017
8. Zulassungsnummer(n)
Donepezil-HCl-CT 5 mg Filmtabletten
86199.00.00
Donepezil-HCl-CT 10 mg Filmtabletten
86200.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 25. Januar 2012
10. Stand der Information
November 2012
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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