Donepezilhydrochlorid Accord 5 Mg Filmtabletten
alt informationenFA Anlage
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 85009.00.00
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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels
Donepezilhydrochlorid Accord 5 mg Filmtabletten
FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Jede Filmtablette enthält Donepezilhydrochlorid 1 H2O, entsprechend 5 mg Donepezilhydrochlorid.
Sonstige Bestandteile: 98,00 mg Lactose-Monohydrat.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
FE 3. Darreichungsform
Filmtablette
Weiße bis weißliche, runde, bikonvexe Filmtabletten mit abgeschrägten Kanten und der Prägung „5“ auf der einen und ohne Prägung auf der anderen Seite.
FG 4. Klinische Angaben
FH 4.1 Anwendungsgebiete
Donepezilhydrochlorid Accord ist indiziert zur symptomatischen Behandlung der leichten bis mittelschweren Alzheimer-Demenz.
FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene und ältere Patienten
Die Behandlung wird mit 5 mg/Tag (Einmaldosis pro Tag) eingeleitet. Donepezilhydrochlorid Accord sollte am Abend kurz vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Die 5 mg-Dosis sollte für mindestens einen Monat aufrechterhalten bleiben, um eine Beurteilung des frühesten klinischen Ansprechens auf die Behandlung zu ermöglichen und damit Steady-State-Konzentrationen von Donepezilhydrochlorid erreicht werden. Nach einer einmonatigen klinischen Beurteilung der Behandlung mit 5 mg/Tag kann die Dosis von Donepezilhydrochlorid Accord auf 10 mg pro Tag (Einmaldosis pro Tag) erhöht werden. Die empfohlene Tageshöchstdosis beträgt 10 mg. Dosen von mehr als 10 mg/Tag wurden in klinischen Studien nicht untersucht.
Die Behandlung sollte durch einen in der Diagnose und Therapie der Alzheimer-Demenz erfahrenen Arzt eingeleitet und überwacht werden. Die Diagnose sollte gemäß anerkannter Klassifikationssysteme (z. B. DSM IV, ICD 10) gestellt werden. Die Therapie mit Donepezil sollte nur begonnen werden, wenn der Patient eine Bezugsperson hat, von der die regelmäßige Arzneimitteleinnahme überwacht wird. Die Therapie kann fortgeführt werden, solange der Patient einen therapeutischen Nutzen daraus zieht. Der klinische Nutzen von Donepezil sollte deswegen regelmäßig beurteilt werden. Ein Abbruch der Behandlung ist in Erwägung zu ziehen, wenn ein therapeutischer Effekt nicht länger nachweisbar ist. Ein Ansprechen auf die Behandlung mit Donepezil kann im Einzelfall nicht vorausgesagt werden.
Nach Absetzen der Behandlung wird ein langsames Abklingen der günstigen Wirkung von Donepezilhydrochlorid Accord beobachtet.
Funktionsstörungen von Nieren und Leber:
Bei Patienten mit Funktionsstörungen der Nieren kann das gleiche Dosierungsschema angewendet werden, da die Clearance von Donepezilhydrochlorid hierdurch nicht beeinflusst wird.
Aufgrund der Möglichkeit erhöhter Wirkstoffspiegel bei leichten bis mittelschweren Funktionsstörungen der Leber (siehe Abschnitt 5.2) sollte eine Dosissteigerung entsprechend der individuellen Verträglichkeit erfolgen. Zu Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion sind keine Daten verfügbar.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung von Donepezilhydrochlorid Accord bei Kindern und Jugendlichen wird nicht empfohlen.
FI 4.3 Gegenanzeigen
Donepezilhydrochlorid Accord ist kontraindiziert bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Donepezilhydrochlorid, Piperidinderivaten oder gegen einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.
FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die Anwendung von Donepezilhydrochlorid Accord bei Patienten mit schwerer Alzheimer-Demenz, anderen Formen von Demenz oder anderen Gedächtnisstörungen (z. B. altersbedingter kognitiver Abbau) wurde nicht untersucht.
Anästhesie: Da es sich bei Donepezilhydrochlorid Accord um einen Cholinesterase-Hemmer handelt, ist es wahrscheinlich, dass die Wirkung von Muskelrelaxantien des Succinylcholin-Typs durch das Arzneimittel während einer Anästhesie verstärkt wird.
Kardiovaskuläre Erkrankungen: Aufgrund ihrer pharmakologischen Wirkungsweise können Cholinesterase-Hemmer vagotone Wirkungen auf die Herzfrequenz ausüben (z. B. Bradykardie). Die Möglichkeit dieser Wirkungen kann insbesondere bei Patienten mit Sinusknotensyndrom (Sick-Sinus-Syndrom) oder anderen supraventrikulären Störungen der kardialen Erregungsleitung, wie sinoatrialem oder atrioventrikulärem Block, von Bedeutung sein.
Es liegen Berichte über Synkopen und Krampfanfälle vor. Bei der Untersuchung dieser Patienten sollte die Möglichkeit eines Herzblocks oder verlängerter Sinuspausen berücksichtigt werden.
Gastrointestinale Erkrankungen: Bei Patienten mit einem erhöhten Risiko zur Bildung von Magen- und Darmulcera, z. B. Patienten mit Ulcera in der Anamnese oder gegenwärtig mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) behandelte Patienten, sollte auf entsprechende Symptome geachtet werden. Mit Donepezilhydrochlorid Accord durchgeführte klinische Studien zeigten jedoch im Vergleich mit Placebo keine erhöhte Inzidenzrate peptischer Ulcera oder gastrointestinaler Blutungen.
Urogenitalsystem: Obwohl entsprechende Nebenwirkungen in klinischen Studien zu Donepezilhydrochlorid Accord nicht beobachtet wurden, können Cholinomimetika zu Blasenentleerungsstörungen führen.
Neurologische Störungen: Krampfanfälle: Es wird angenommen, dass Cholinomimetika ein gewisses Potential besitzen, generalisierte Krampfanfälle auszulösen. Die Anfallsaktivität kann jedoch auch eine Manifestation der Alzheimer-Krankheit sein.
Cholinomimetika können extrapyramidale Symptome verstärken oder auslösen.
Erkrankungen der Atemwege: Aufgrund ihrer cholinomimetischen Wirkungsweise sollten Cholinesterase-Hemmer Patienten mit Asthma oder obstruktiven Lungenerkrankungen in der Anamnese nur mit Vorsicht verschrieben werden.
Die Anwendung von Donepezilhydrochlorid Accord zusammen mit anderen Acetylcholinesterasehemmern sowie mit Agonisten oder Antagonisten des cholinergen Systems sollte vermieden werden.
Schwere Leberfunktionsstörung: Es liegen keine Daten zu Patienten mit schwer eingeschränkter Leberfunktion vor.
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Donepezilhydrochlorid Accord nicht einnehmen.
Mortalität in klinischen Studien zu vaskulärer Demenz:
In drei sechsmonatigen klinischen Studien wurden Patienten untersucht, von denen die NINDS-AIREN Kriterien für wahrscheinliche oder mögliche vaskuläre Demenz erfüllt wurden. Die NINDS-AIREN Kriterien wurden zur Identifikation von Patienten entwickelt, deren Demenz ausschließlich vaskulär bedingt zu sein scheint und zum Ausschluss derjenigen mit Alzheimer Erkrankung. In der ersten Studie lagen die Mortalitätsraten bei 2/198 (1,0 %) für Donepezilhydrochlorid 5 mg, bei 5/206 (2,4 %) für Donepezilhydrochlorid 10 mg und 7/199 (3,5 %) für Placebo.
In der zweiten Studie betrugen die Mortalitätsraten 4/208 (1,9 %) für Donepezilhydrochlorid 5 mg, 3/215 (1,4 %) für Donepezilhydrochlorid 10 mg und 1/193 (0,5 %) für Placebo. In der dritten Studie lagen die Mortalitätsraten bei 11/648 (1,7 %) für Donepezilhydrochlorid 5 mg und 0/326 (0 %) für Placebo. Die Mortalitätsrate der drei Studien zu vaskulärer Demenz zusammengefasst lag prozentual höher in der Gruppe unter Donepezilhydrochlorid (1,7 %) im Vergleich zur Placebogruppe (1,1 %). Dieser Unterschied war jedoch statistisch nicht signifikant. Die Mehrheit der Todesfälle der Patienten, die entweder Donepezilhydrochlorid oder Placebo erhielten, scheint durch verschiedene vaskulär bedingte Ursachen begründet zu sein, was bei einer älteren Population mit vaskulärer Erkrankung zu erwarten ist. Eine Analyse aller schwerwiegenden nichttödlichen und tödlichen vaskulären Ereignisse zeigte keinen Unterschied in der Häufigkeit des Auftretens in der Donepezilhydrochlorid-Gruppe verglichen mit der Placebogruppe.
In gepoolten Studien zur Alzheimer-Krankheit (n=4146) und bei Zusammenführung dieser Studien zur Alzheimer-Krankheit mit anderen Demenz-Studien, einschließlich der Studien zur vaskulären Demenz (gesamt: n=6888), lag die Mortalitätsrate in der Placebogruppe numerisch höher als in den Gruppen unter Donepezilhydrochlorid.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Donepezilhydrochlorid und/oder dessen Metaboliten hemmen beim Menschen nicht den Stoffwechsel von Theophyllin, Warfarin, Cimetidin oder Digoxin. Der Stoffwechsel von Donepezilhydrochlorid wird durch eine gleichzeitige Anwendung von Digoxin oder Cimetidin nicht beeinflusst. In-vitro-Untersuchungen haben gezeigt, dass die Cytochrom P450-Isoenzyme 3A4 und – in geringerem Umfang – 2D6 am Metabolismus von Donepezil beteiligt sind. In-vitro-Studien zu Arzneimittelwechselwirkungen haben gezeigt, dass Ketoconazol und Chinidin, die Inhibitoren für CYP3A4 und 2D6 sind, den Metabolismus von Donepezil hemmen. Folglich könnten diese und weitere CYP3A4-Inhibitoren, wie Itraconazol und Erythromycin, sowie CYP2D6-Inhibitoren, z. B. Fluoxetin, den Metabolismus von Donepezil hemmen. In einer Studie mit gesunden Freiwilligen erhöhte Ketoconazol die mittleren Donepezil-Konzentrationen um etwa 30 %. Enzyminduktoren, wie Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin und Alkohol, könnten die Plasmaspiegel von Donepezil erniedrigen. Da das Ausmaß der Hemmung oder Induktion unbekannt ist, sollten solche Arzneimittelkombinationen nur mit Vorsicht angewandt werden. Donepezilhydrochlorid verfügt über das Potential, die Wirkung anderer Arzneimittel mit anticholinerger Aktivität zu beeinflussen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer synergistischen Wirkung bei gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln wie Succinylcholin, anderen Arzneimitteln mit neuromuskulärer Blockadewirkung oder cholinergen Agonisten sowie Beta-Blockern, die Wirkungen auf die kardiale Erregungsleitung ausüben.
FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft:
Es liegen keine ausreichenden Daten über die Anwendung von Donepezil bei Schwangeren vor.
Tierexperimentelle Studien haben keinen teratogenen Effekt gezeigt, jedoch eine peri- und postnatale Toxizität (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
Wenn keine unbedingte Notwendigkeit besteht, sollte Donepezilhydrochlorid Accord nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden.
Stillzeit:
Donepezil geht in die Milch von Ratten über. Es ist nicht bekannt, ob Donepezilhydrochlorid beim Menschen in die Milch übertritt, und es wurden keine Studien an stillenden Frauen durchgeführt. Daher sollten Frauen, die Donepezil einnehmen, nicht stillen.
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Donepezil hat einen geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Demenz kann zu einer Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit und der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen führen. Außerdem kann Donepezil Müdigkeit, Schwindel und Muskelkrämpfe verursachen, hauptsächlich zu Beginn der Therapie oder bei Dosiserhöhung. Die Fähigkeit von mit Donepezil behandelten Patienten, am Straßenverkehr teilzunehmen oder komplizierte Maschinen zu bedienen, sollte regelmäßig vom behandelnden Arzt überprüft werden.
FJ 4.8 Nebenwirkungen
Die häufigsten unerwünschten Ereignisse sind Diarrhö, Muskelkrämpfe, Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Schlaflosigkeit.
Nebenwirkungen, die häufiger als in Einzelfällen berichtet wurden, sind nachfolgend nach Systemorganklassen und Häufigkeit angeführt. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000) sowie nicht bekannt (Häufigkeit anhand der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Systemorganklasse |
Sehr häufig |
Häufig |
Gelegentlich |
Selten |
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Infektionen und parasitäre Erkrankungen |
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Erkältung |
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Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen |
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Appetitlosigkeit |
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Psychiatrische Erkrankungen |
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Halluzinationen** |
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Erkrankungen des Nervensystems |
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Synkope* |
Krampfanfall* |
Extra-pyramidale Symptome |
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Herzerkrankungen |
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Bradykardie |
Sinoatrialer Block |
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Diarrhö |
Erbrechen |
Gastro-intestinale
Blutung |
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Leber- und Gallenerkrankungen |
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Leber-dysfunktion einschl. Hepatitis*** |
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes |
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Hautausschlag |
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Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen |
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Muskelkrämpfe |
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Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
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Harninkontinenz |
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Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
Kopfschmerzen |
Müdigkeit |
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Untersuchungen |
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Geringe Erhöhung der Muskel-Kreatin-Kinase im Serum |
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Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen |
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Unfall |
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*Bei der Untersuchung von Patienten mit Synkopen oder Krampfanfällen sollte die Möglichkeit eines Herzblocks oder einer verlängerten Sinuspause berücksichtigt werden (siehe Abschnitt 4.4).
**Halluzinationen, Erregungszustände und aggressives Verhalten waren nach Dosisreduzierung oder Absetzen der Behandlung reversibel.
***In Fällen nicht erklärbarer Leberdysfunktion sollte ein Absetzen von Donepezilhydrochlorid Accord erwogen werden.
FO 4.9 Überdosierung
Die geschätzte mittlere letale Dosis von Donepezilhydrochlorid nach Verabreichung einer einzelnen oralen Dosis an Mäuse und Ratten lag bei 45 bzw. 32 mg/kg oder etwa dem 225- bzw. 160-fachen der für den Menschen empfohlenen Maximaldosis von 10 mg pro Tag. An Tieren wurden dosisbezogene Anzeichen einer cholinergen Stimulation beobachtet: einschließlich Herabsetzung der Spontanbewegungen, Bauchlage, schwankender Gang, Tränenabsonderung, klonische Konvulsionen, Atemdepression, Speichelfluss, Pupillenverengung, Faszikulationen und erniedrigte Oberflächentemperatur des Körpers.
Eine Überdosierung von Cholinesterase-Hemmern kann zu einer cholinergen Krise führen, gekennzeichnet durch starke Übelkeit, Erbrechen, Speichelfluss, Schweißausbrüche, Bradykardie, Hypotonie, Atemdepression, Kollaps und Krampfanfälle. Zunehmende Muskelschwäche ist möglich, was bei Beteiligung der Atemmuskulatur tödlich verlaufen kann.
Wie bei allen anderen Überdosierungen sollten allgemeine Unterstützungsmaßnahmen eingesetzt werden. Tertiäre Anticholinergika wie z. B. Atropin können als Antidot bei einer Überdosis von Donepezilhydrochlorid Accord eingesetzt werden. Auf Wirkung titriertes intravenöses Atropinsulphat wird empfohlen: eine Initialdosis von 1,0 bis 2,0 mg i.v. mit nachfolgenden Dosen auf der Basis des klinischen Ansprechens.
Bei anderen Cholinomimetika wurden atypische Reaktionen des Blutdrucks und der Herzfrequenz beobachtet, wenn diese gleichzeitig mit quaternären Anticholinergika wie z. B. Glycopyrrolat angewendet wurden. Es ist nicht bekannt, ob Donepezilhydrochlorid und/oder dessen Metaboliten durch Dialyse (Hämodialyse, Peritonealdialyse oder Hämofiltration) entfernt werden kann/können.
FF 5. Pharmakologische Eigenschaften
F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidementiva; Cholinesterasehemmer
ATC-Code: N06DA02.
Bei Donepezilhydrochlorid handelt es sich um einen spezifischen und reversiblen Inhibitor der Acetylcholinesterase, der im Gehirn überwiegenden Cholinesterase. Donepezilhydrochlorid ist als Hemmer dieses Enzyms in vitro mehr als 1000mal stärker wirksam als bei der Hemmung der Butyrylcholinesterase, eines hauptsächlich außerhalb des zentralen Nervensystems angetroffenen Enzyms.
Alzheimer-Demenz
Bei Patienten mit Alzheimer-Demenz führte die Gabe einer einmal täglichen Dosis von 5 mg bzw. 10 mg Donepezilhydrochlorid Accord in klinischen Studien zu einer Steady-State-Inhibierung der Aktivität der Acetylcholinesterase (gemessen in Erythrozytenmembranen) von 63,6 % bzw. 77,3 % (Erhebung nach Dosisapplikation). Es konnte gezeigt werden, dass die durch Donepezilhydrochlorid bewirkte Hemmung der Acetylcholinesterase (AChE) in den roten Blutkörperchen mit den Veränderungen in der ADAS-cog, einer empfindlichen Skala zur Untersuchung bestimmter Aspekte der Wahrnehmung, übereinstimmt. Das Potential von Donepezilhydrochlorid, die neuropathologische Grunderkrankung in ihrem Verlauf zu beeinflussen, ist nicht untersucht worden. Daher kann nicht der Schluss gezogen werden, dass Donepezilhydrochlorid Accord eine Wirkung auf das Fortschreiten der Erkrankung ausübt.
Die Wirksamkeit der Behandlung mit Donepezilhydrochlorid Accord wurde in vier Placebo-kontrollierten Studien untersucht. Die Behandlungsdauer betrug in 2 dieser Studien 6 Monate und in 2 Studien 1 Jahr.
Nach einer der Studien mit 6 Monaten Laufzeit fand am Ende der Behandlung mit Donepezil eine Auswertung statt, in der eine Kombination von drei Wirksamkeitskriterien benutzt wurde: ADAS-cog (ein Maß für die kognitive Leistung), CIBIC-plus (Clinician Interview Based Impression of Change with Caregiver Input — ein Maß für die Globalfunktion) und ADL (Activities of Daily Living Subscale of the Clinical Dementia Rating Scale — ein Maß für die Fähigkeit, in der Gesellschaft, zu Hause, bei Hobbys und persönlicher Pflege zurechtzukommen).
Patienten, die die unten genannten Kriterien erfüllten, galten als Responder.
Response = |
Verbesserung bei ADAS‑cog um mindestens 4 Punkte |
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Keine Verschlechterung anhand von CIBIC + |
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Keine Verschlechterung bei den Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) laut der Subskala der Clinical Dementia Rating Scale |
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% Response |
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Intention-to-treat- Population n=365 |
Auswertbare Population n=352 |
Placebo-Gruppe |
10 % |
10 % |
Gruppe unter Donepezilhydrochlorid 5 mg |
18 %* |
18 %* |
Gruppe unter Donepezilhydrochlorid 10 mg |
21 %* |
22 %** |
* p<0,05
** p<0,01
Donepezilhydrochlorid Accord bewirkte einen dosisabhängigen, statistisch signifikanten Anstieg des Anteils an Patienten, die als Responder beruteilt wurden.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption:
Maximale Plasmaspiegel werden etwa 3 bis 4 Stunden nach oraler Anwendung erreicht. Die Plasmakonzentrationen und die Fläche unter der Kurve steigen proportional zur Dosis an. Die terminale Halbwertszeit liegt etwa bei 70 Stunden, so dass die Verabreichung von je einer Tagesdosis über mehrere Tage langsam zu einem Steady-State führt. Ein näherungsweiser Steady-State wird innerhalb von 3 Wochen nach Beginn der Therapie erreicht. Nachdem der Steady-State erreicht ist, zeigen die Plasmakonzentrationen von Donepezilhydrochlorid und die zugehörige pharmakodynamische Aktivität nur geringe Tagesschwankungen. Die Resorption von Donepezilhydrochlorid wurde durch Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst.
Verteilung:
Donepezilhydrochlorid ist beim Menschen zu etwa 95 % an Plasmaproteine gebunden. Die Plasma-Protein-Bindung des aktiven Metaboliten 6‑O‑Desmethyl-Donepezil ist nicht bekannt. Die Verteilung von Donepezilhydrochlorid in den verschiedenen Geweben des Körpers ist nicht endgültig untersucht worden. In einer an gesunden männlichen Probanden durchgeführten Studie zum Substanzgleichgewicht konnten jedoch 240 Stunden nach Verabreichung einer einmaligen Dosis von 5 mg 14C‑markiertem Donepezilhydrochlorid circa 28 % der markierten Substanz nicht wiedergewonnen werden. Dies legt den Schluss nahe, dass Donepezilhydrochlorid und/oder dessen Metaboliten möglicherweise für mehr als 10 Tage im Körper verbleiben.
Stoffwechsel/Ausscheidung:
Donepezilhydrochlorid wird sowohl mit dem Urin in unveränderter Form ausgeschieden als auch durch das Cytochrom P450‑System zu mehreren Metaboliten verstoffwechselt, von denen nicht alle identifiziert wurden. Nach Gabe einer einmaligen Dosis von 5 mg 14C‑markiertem Donepezilhydrochlorid lag die Plasmaradioaktivität, ausgedrückt als Prozentsatz der applizierten Dosis, in erster Linie als unverändertes Donepezilhydrochlorid vor (30 %), 6-O-Desmethyl-Donepezil (11 % - einziger Metabolit, der eine dem Donepezilhydrochlorid ähnliche Aktivität zeigt), Donepezil-cis-N-oxid (9 %), 5-O-Desmethyl-Donepezil (7 %) und das Glucuronidkonjugat von 5-O-Desmethyl-Donepezil (3 %). Circa 57 % der gesamten verabreichten Radioaktivität wurden aus dem Urin (17 % als unverändertes Donepezil) und 14,5 % aus den Fäzes wiedergewonnen. Dies legt den Schluss nahe, dass Biotransformation und Ausscheidung über den Urin die primären Eliminationswege darstellen. Es gibt keine Nachweise für die Annahme, dass eine enterohepatische Rezirkulation von Donepezilhydrochlorid und/oder irgendeines seiner Metaboliten stattfindet.
Der Abfall der Donepezil-Konzentrationen im Plasma erfolgt mit einer Halbwertszeit von etwa 70 Stunden. Geschlecht, Rasse und Rauchgewohnheiten haben keinen klinisch signifikanten Einfluss auf die Plasmakonzentrationen von Donepezilhydrochlorid. Die Pharmakokinetik von Donepezil wurde nicht bei älteren gesunden Menschen oder bei Alzheimer-Patienten oder bei Patienten mit vaskulärer Demenz untersucht. Jedoch stimmen die mittleren Plasmaspiegel bei Patienten weitgehend mit denen von jungen gesunden Freiwilligen überein.
Patienten mit leichter bis mittelschwerer Funktionsstörung der Leber wiesen im Steady-State höhere Konzentrationen von Donepezil auf: Anstieg der mittleren AUC um 48 %, der mittleren Cmaxum 39 % (siehe Abschnitt 4.2).
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Breit angelegte Testreihen an Versuchstieren zeigten, dass diese Substanz nur wenige Wirkungen ausübt, die von der beabsichtigten pharmakologischen Wirkung abweichen und die mit seiner Wirkung als cholinerges Stimulans in Zusammenhang stehen (siehe Abschnitt 4.9). Donepezil wirkt nicht mutagen in Bakterien- oder Säuger-Zell-Mutationstests. Klastogene Effekte konnten in vitro vereinzelt bei Konzentrationen beobachtet werden, die bereits offensichtlich zelltoxisch wirken und mehr als 3000mal höher lagen als die Plasma-Konzentrationen im Steady state. Im murinen Mikronukleus-Modell in vivowurden keine klastogenen oder andere gentoxische Effekte beobachtet. Langzeit-Kanzerogenitätsstudien an Ratten und Mäusen erbrachten keine Hinweise auf ein onkogenes Potential.
Donepezilhydrochlorid zeigte keine Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit von Ratten und erwies sich bei Ratten oder Kaninchen als nicht teratogen, hatte jedoch eine leichte Auswirkung auf Totgeburten und frühes Überleben der Jungen, wenn es trächtigen Ratten in der 50fachen Humandosis verabreicht wurde (siehe Abschnitt 4.6).
FR 6. Pharmazeutische Angaben
F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern
Lactose-Monohydrat
Maisstärke
Mikrokristalline Cellulose
Hyprolose (5.0 - 16.0% Hydroxypropoxy-Gruppen)
Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]
Tablettenüberzug
Hypromellose
Titandioxid (E171)
Macrogol 400
Talkum
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre.
FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/Alu-Blisterpackungen und HDPE-Flaschen mit Polypropylen-Verschluss und Induktionsverschluss.
Packungsgröße:
Für HDPE-Flasche: 100 Filmtabletten.
Für PVC/Alu-Blisterpackung: 7, 28, 30, 50, 56, 60, 84, 98 und 120 Filmtabletten
F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
FZ 7. Inhaber der Zulassung
Accord Healthcare Limited
Sage House, 319, Pinner Road
HA1 4HF North Harrow, Middlesex
Vereinigtes Königreich
F5 8. Zulassungsnummer
85009.00.00
F6 9. Datum der Erteilung der Zulassung
[siehe Unterschrift]
F10 10. Stand der Information
…
F11 11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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