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Doppel Spalt Compact

Document: 03.11.2011   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)

D oppel Spalt® compact


1. Bezeichnung des Arzneimittels

Doppel Spalt compact

500 mg / 50 mg Tabletten


2. Qualitative und quantitative Zu­sam­men­set­zung

Wirkstoffe: Acetylsalicylsäure

Coffein

1 Tablette enthält 500 mg Acetylsalicylsäure und 50 mg Coffein


Sonstige Bestandteile siehe unter 6.1.


3. Darreichungsform

Tabletten


4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Leichte bis mäßig starke Schmerzen.


Bitte beachten Sie die Angaben für Kinder (siehe Pkt. 4.4.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwen­dung

Falls nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis für Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahren:


1 Tablette (entsprechend 500 mg Acetyl­sa­li­cylsäure und 50 mg Coffein)


Die Einzeldosis kann, falls erforderlich, in Ab­ständen von 4-8 Stunden bis zu 3 x täg­lich eingenommen werden.


Die Tabletten mit reichlich Flüssigkeit (z. B. ei­nem Glas Wasser) einnehmen.


Nicht auf nüchternen Magen einnehmen.


Doppel Spalt compact soll längere Zeit oder in höheren Dosen nicht ohne Befragen des Arztes angewendet werden


4.3 Gegenanzeigen

  • Überempfindlichkeit gegenüber Acetylsali­cylsäure oder einem der sonstigen Be­stand­teile von Doppel Spalt compact;

  • wenn in der Vergangenheit gegen Salicy­late oder andere nichtsteroidale Entzün­dungshemmer mit Asthmaanfällen oder in anderer Weise allergisch reagiert wurde;

  • gastrointestinalen Blutungen oder Perfora­tion (Magen- ­oder Darmdurchbruch) in der Vorgeschichte, die durch eine vorherige The­rapie mit NSAR’s bedingt waren

  • aktiven oder in der Vorgeschichte bekann­ten Magen- und Zwölffingerdarmgeschwü­ren / Haemorrhagie mit mindestens zwei un­verkennbaren Episoden von erwiesener Ulzeration oder Blutungen

  • krankhaft erhöhter Blutungsneigung;

  • Leber- und Nierenversagen;

  • schwere Herzinsuffi­zienz;

  • Kombination mit Methotrexat 15 mg oder mehr pro Woche;

  • während des dritten Trimesters der Schwangerschaft.

  • bei Kindern unter 12 Jahren


4.4 Warnhinweise und Vor­sichts­maß­nah­men für die Anwendung

Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwa­chung ist erforderlich bei Patienten mit

  • Überempfindlichkeit gegen andere Ent­zün­dungshemmer / Antirheumatika oder an­dere allergene Stoffe;

  • Allergien (z. B. mit Hautreaktionen, Juck­reiz, Nesselfieber) oder Asthma, Heu­schnupfen, Nasenschleimhautschwellun­gen (Nasenpolypen), chronischen Atem­wegserkrankungen;

  • eingeschränkter Leber - und Nierenfunk­tion;

  • Bluthochdruck und/oder Herzinsuffizienz in der Anamnese: vor Behandlungsbeginn der Arzt bzw. der Apotheker zu befragen. Im Zusammenhang mit einer NSAR-Be­handlung wurde über Flüssigkeitseinlage­rung und Ödeme berichtet.

  • Anstehenden Operationen (auch bei kleine­ren Eingriffen wie z. B. Zahn­ex­trak­tio­nen): Es kann zu verstärkter Blu­tungs­neigung kommen

  • bei Hyperthyreose (Gefahr der Coffein Ne­benwirkungen)

  • bei Arrhythmien (Gefahr der Verstärkung von Tachykardien und Extrasystolen)

  • bei Angstsyndromen (Gefahr der Verstär­kung)


Gastrointestinale Wirkungen

Die gleichzeitige Gabe von Acetylsalicyl­säure und anderen NSAR einschließlich COX-2-selektiven Inhibitoren sollte vermie­den werden.


Während der Behandlung mit allen NSAR sind schwerwiegende gastrointestinale Blu­tun­gen, Geschwüre oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, zu jedem Zeit­punkt der Therapie mit oder ohne Warnsig­nale oder früheren schwerwiegenden gas­trointestinalen Nebenwirkungen, berich­tet wor­den.

Bei älteren Menschen kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, insbesondere Blutungen und Per­forationen im Gastrointestinaltrakt, die le­bensbedrohlich sein können.


Patienten mit einer Anamnese gastrointesti­naler Toxizität, insbesondere in höherem Al­ter, sollen jedes ungewöhnliche Symptom im Magen-Darm-Bereich (vor allem gas­troin­testinale Blutungen) melden, insbe­son­dere zu Beginn einer Therapie.


Vorsicht ist bei Patienten geboten, die gleich­zeitig mit Arzneimitteln behandelt wer­den, die das Risiko für Ulzera oder Blutun­gen erhöhen können, wie z. B. orale Korti­koide, Antikoagulanzien wie z. B. Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahme-In­hi­bi­to­­ren oder Thrombozyten-Aggregations­hemmer wie z. B. Acetylsalicyl­säure in ge­rin­gen Dosen zur Be­handung kardio­vas­kulärer Erkrankungen.


Beim Auftreten von gastrointestinalen Blu­tun­gen oder Ulzera soll die Behandlung mit Acetylsalicylsäure abgebrochen werden.


Das Risiko einer gastrointestinalen Blutung, Ulzeration und Perforation erhöht sich mit an­steigender Dosis der NSAR, für Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere in Verbindung mit den Komplikationen Blu­tung oder Perforation (siehe Kapitel 4.3 Ge­genanzeigen) und für ältere Patienten. Die­se Patientengruppen sollten einleitend mit der niedrigsten möglichen Dosis behan­delt werden. Eine Behandlung mit NSAR in Kom­bination mit protektiven Arzneimitteln (z. B. Misoprostol oder Protonen-Pumpen-Hem­mer) sollte in diesen Fällen in Erwä­gung gezogen werden. Dies gilt auch für Pati­enten, die gleichzeitig andere Arzneimit­tel einnehmen, die das Risiko gas­tro­intestina­ler Nebenwirkungen erhöhen (siehe Kapitel 4.5 Wechselwirkungen).


Sonstige Hinweise

Bei dauerhafter Einnahme von Schmerzmit­teln können Kopfschmerzen auftreten, die zu erneuter Einnahme führen und damit wie­derum eine Fortdauer der Kopfschmer­zen bewirken können.

Die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln kann zur dauerhaften Nieren­schädigung mit dem Risiko eines Nie­renversagens (Analgetika-Nephropathie) führen. Dieses Risiko ist besonders groß, wenn mehrere verschiedene Schmerzmittel kombiniert eingenommen werden.


Acetylsalicylsäure vermindert in niedriger Do­sierung die Harnsäureausscheidung. Bei Patienten, die bereits zu geringer Harn­aussäu­rescheidung neigen, kann dies unter Umständen einen Gichtanfall auslö­sen.


Nebenwirkungen können reduziert werden, in­dem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforder­lichen Zeitraum angewendet wird (s. Abschnitt 4.2).


Bei Anwendung von NSAR’s können durch gleichzeitigen Genuss von Alkohol wirk­stoff­be­dingte Nebenwirkungen, insbeson­dere sol­che, die den Gastrointesti­naltrakt oder das zentrale Nervensystem betreffen, verstärkt werden.


Bei hohem Fieber, Anzeichen einer Se­kun­där­infektion oder Anhalten der Sym­ptome über mehr als drei Tage, muss der Arzt konsultiert werden.


Kinder und Jugendliche

Acetylsalicylsäure soll bei Kindern und Ju­gendlichen mit fieberhaften Erkrankungen nur auf ärztliche Anweisung und nur dann an­gewendet werden, wenn andere Maßnah­men nicht wirken. Sollte es bei diesen Erkran­kungen zu lang anhaltendem Erbre­chen kommen, so kann dies ein Zeichen des sehr seltenen, aber lebensbedrohlichen Reye-Syndroms sein.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arz­nei­mit­teln und sonstige Wechsel­wir­kun­gen

Ace­tyl­sali­cylsäure

Verstärkung der Wirkung bis hin zu erhöh­tem Nebenwirkungsrisiko:


  • Antikoagulantien, (z.B. Warfarin, Heparin): erhöhtes Blutungsrisiko (Kontrolle der Blut­gerinnung).

  • Thrombozytenaggregationshemmer (z.B. Ticlopidin, Clopidogrel), oder nicht-steroi­dale Antiphlogistika/Analgetika, selektive Se­rotonin-Wiederaufnahme-Hemmer und orale Glukokortikoide: Erhöhung des Risi­kos für gastrointestinale Ulzera und Blu­tun­gen.

  • Digoxin.

  • Antidiabetika: Der Blutzuckerspiegel kann sinken.

  • Methotrexat.

  • Valproinsäure.


Abschwächung der Wirkung:

  • Diuretika (in Dosierungen ab 3g Ace­tyl­sali­cylsäure pro Tag und mehr).

  • ACE-Hemmer (in Dosierungen ab 3g Ace­tylsalicylsäure pro Tag und mehr).

  • Urikosurika (z. B. Probenecid, Benz­brom­a­ron).


Coffein

  • wirkt antagonistisch gegenüber den sedati­ven Wirkungen von Substanzen wie Barbiturate, Anthistaminika etc.

  • wirkt synergistisch gegenüber den tachy­karden Wrkungen von Sympathikomime­tika, Thyroxin etc.

  • kann die analgetische Potenz von Parace­tamol und einigen nichtsteroidalen Anti­phlo­gistika steigern

  • setzt die Ausscheidung von Theophyllin herab

  • erhöht das Abhängigkeitspotenzial von Substanzen vom Typ des Ephedrin

  • Orale Kontrazeptiva, Cimetidin und Di­sulfi­ram vermindern den Coffein-Abbau in der Leber, Barbiturate und Rauchen be­schleunigen ihn.

  • Gyrasehemmer des Chinoloncarbon­säure-Typs können die Elimination von Cof­fein und seinem Abbauprodukt Para­xanthin verzögern.


4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit

Salicylate und Coffein sind plazentagängig und treten in die Muttermilch über.


Schwangerschaft:

Eine Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die emb­ryonale/fetale Entwicklung negativ be­ein­­flussen.

Daten aus epidemiologischen Studien wei­sen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastro­schi­sis nach der Anwendung eines Prosta­glandinsynthesehemmers in der Früh­schwangerschaft hin. Es wird angenom­men, dass das Risiko mit der Do­sis und der Dauer der Therapie steigt.

Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthesehemmers zu erhöhtem prä- und post-implantärem Ver­lust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte Inzidenzen verschiede­ner Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren be­richtet, die während der Phase der Organo­genese einen Prostaglandin­syn­the­se­hemmer erhielten.


Während des ersten und zweiten Schwanger­schaftstrimesters sollte Acety­sa­li­­cyl­säure nur gegeben werden, wenn dies unbedingt notwendig ist. Falls Ace­tysa­licylsäure von einer Frau angewen­det wird, die versucht schwanger zu werden, oder wenn Acetysalicylsäure während des ersten und zweiten Trimesters der Schwanger­schaft angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig und die Dauer der Anwen­dung so kurz wie möglich gehalten wer­den.


Während es dritten Schwanger­schaftstrimes­ters können alle Prostaglan­din­synthesehemmer:

  • den Fetus folgenden Risiken aussetzen:

  • kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeiti­gem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie);

  • Nierenfunktionsstörung, die zu Nieren­versagen mit Oligohydramniose fort­schreiten kann;


  • die Mutter und das Kind, am Ende der Schwangerschaft, folgenden Risiken aus­set­zen:

  • mögliche Verlängerung der Blutungs­zeit, ein thrombozyten-aggregati­onshem­mender Effekt, der selbst bei sehr geringen Dosen auftre­ten kann;

  • Hemmung von Uteruskontraktionen, mit der Folge eines verspäteten oder ver­län­gerten Geburtsvorganges.


Daher ist Acetysalicylsäure während des drit­ten Schwangerschaftstrimesters kontra­indi­ziert (siehe Abschnitt 4.3).


Stillzeit:

Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure und seine Abbauprodukte gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da nachteilige Wirkungen für den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, wird bei kurz­fristiger Anwendung der empfohlenen Dosis eine Unterbrechung des Stillens nicht erforderlich sein. Bei längerer Anwendung bzw. Einnahme höhe­rer Dosen sollte dennoch abgestillt werden.

Jedoch kann das Befinden und das Verhal­ten des Säuglings durch mit der Muttermilch aufgenommenes Coffein beeinträchtigt wer­den.


Fertilität

Es existiert eine gewisse Evidenz dafür, dass Arzneistoffe, die die Cyclooxyge­nase/­Prostagladinsynthese hemmen, die weib­liche Fertilität über eine Wir­kung auf die Ovu­lation beeinträchtigen können. Dies ist nach Absetzen der Be­handlung reversibel.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrs-tüchtig­keit und das Bedienen von Maschinen

Es sind keine besonderen Vorsichtsmaß­nah­men erforderlich.


4.8 Nebenwirkungen

Die Aufzählung der folgenden unerwünsch­ten Wirkungen umfasst alle bekannt ge­worde­nen Nebenwirkungen unter der Be­handlung mit Acetylsalicylsäure, auch sol­che unter hoch dosierter Langzeittherapie bei Rheumapatienten. Die Häufigkeitsanga­ben, die über Einzelfälle hinausgehen, bezie­hen sich auf die kurzzeitige Anwen­dung bis zu Tagesdosen von maximal 3 g Acetylsalicylsäure.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen wer­den folgende Häufigkeitsangaben zu­grun­degelegt:


Sehr häufig:
mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig:
1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich:
1 bis 10 Behandelte von 1.000

Selten:
1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten:
weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt:
Häufigkeit auf Grundlage der ver­fügbaren Daten nicht abschätzbar


Erkrankungen des Verdauungstrakts:

Häufig:

Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbren­nen, Übelkeit, Erbrechen, Bauch­schmerzen

Selten:

Magen- Darmblutungen, die sehr selten zu einer Eisenmangelanämie führen kön­nen. Magen-Darmgeschwüre, unter Umständen mit Blutung und Perforation, insbesondere bei älteren Patienten. Bei abdominalen Schmerzen, Teerstuhl oder Hämatemesis wird der Patient auf­gefordert Acetyl­salicylsäure abzusetzen und sofort den Arzt zu informieren.

Sehr selten:

Erhöhungen der Leberwerte wurden beob­achtet.


Erkrankungen des Nervensystems:

Schlaflosigkeit, innere Unruhe, Kopf­schmerzen, Schwindel, gestörtes Hörver­mögen, Ohrensausen (Tinnitus) und mentale Verwirrung können Anzei­chen einer Überdosierung sein.


Herz-Kreislaufsystem:

Tachykardie


Erkrankungen des Blutes:

Blutungen wie z.B. Nasenbluten, Zahn­fleischbluten oder Hautblutungen mit ei­ner möglichen Verlängerung der Blutungs­zeit. Diese Wirkung kann über 4 bis 8 Tage nach der Einnahme anhal­ten.

Selten bis sehr selten sind auch schwer­wiegende Blutungen wie z. B. intrace­rebrale Blutungen, besonders bei Patien­ten mit nicht eingestelltem Blut­hochdruck und/oder gleichzeitiger Be­handlung mit Anti­koa­gulantien berichtet worden, die in Ein­zelfällen lebensbedroh­lich sein können.


Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich:

Überempfindlichkeitsreaktionen wie Haut­reaktionen

Selten:

Überempfindlichkeitsreaktionen eventu­ell mit Blutdruckabfall, Anfälle von Atem­not, anaphylaktischem Schock, Quincke-Ödeme vor allem bei Asthmati­kern.


Erkrankungen der Haut:

Sehr selten:

schwere Hautreaktionen wie Hautausschlag mit Rötung und Blasenbildung (z.B. Ery­thema exsudativum multiforme).


4.9 Überdosierung

Mit einer Intoxikation muss bei älteren Per­so­nen und vor allem bei Kleinkindern ge­rech­net werden (therapeutische Überdosie­rung oder häufige versehentliche Intoxikati­o­nen können bei ihnen tödlich wirken).


Die Symptome einer Überdosierung von Doppel Spalt compact setzen sich aus den Symptomen der Intoxikationen mit den Ein­zel­stoffen zusammen.


Acetylsalicylsäure:

Svmptomatologie:

Mäßige Intoxikation:

Tinnitus, Hörstörungen, Kopfschmerzen und Vertigo werden in allen Fällen von Über­dosierung festgestellt und können durch Reduzierung der Dosierung rückläu­fig sein.


Schwere Intoxikation:

Fieber, Hyperventilation, Ketose, respirato­rische Alkalose, metabolische Azidose, Koma, kardiovaskulärer Schock, Atem­versagen, schwere Hypogly­kämie.


Notfallbehandlung:

  • Magenspülung und Verabreichung von Ak­tivkohle

  • Überwachung des Säure-Basen-Haushal­tes

  • forcierte alkalische Diurese (Urin-pH-Wert 7,5 - 8) bei Plasmasalicylatkonzentration > 500 mg/l (3,6 mmol/l) (Erwachsene) bzw. > 300 mg/l (2,2 mmol/l) (Kinder)

  • Hämodialyse bei schwerer Intoxikation;

  • Überwachung der Serum-Elektrolyte, Er­satz von Flüssigkeitsverlusten

  • weitere symptomatische Behandlung


Coffein:

Vergiftungssymptome können ab 1 g Cof­fein auftreten, wenn es in kurzer Zeit aufge­nommen wird. Es können zentralnervöse Symp­tome wie Krampfanfälle und Herz-Kreis­lauf-Reaktionen (Tachykardie, Myo­kard­schäden) auftreten. Neben der Durch­führung einer Magenspülung und der Gabe von Akivkohle erfolgt die symptomatische Be­handelung der Symptome.


5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Nerven­sys­tem, andere Analgetika und Antipyretika

ATC-Code: N02BA01


Acetylsalicylsäure gehört zur Gruppe der säu­rebildenden nichtsteroidalen Antiphlo­gistika mit analgetischen, antipyretischen und antiphlogistischen Eigenschaften. Ihr Wir­kungsmechanismus beruht auf der irre­versiblen Hemmung von Cyclo-Oxygenase-En­zymen, die an der Prostaglandinsynthese beteiligt sind

Acetylsalicylsäure in oralen Dosierungen zwi­schen 0,5 und 1,0 g wird angewendet zur Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen und bei erhöhter Temperatur, wie z.B. bei Erkältung oder Grippe, zur Tempe­ratursenkung und zur Behandlung von Gelenk – und Muskelschmerzen.


Es wird ebenfalls zur Behandlung akuter und chronisch entzündlicher Erkrankungen wie z.B. rheumatoide Arthritis, Ostheoarthri­tis und Spondylitis ankylosans angewendet. Dafür werden generell hohe Dosierungen von 4 bis 8 g pro Tag auf mehrere Einzeldo­sen verteilt benutzt.


Acetylsalicylsäure hemmt außerdem die Thrombozytenaggregation, da sie die Syn­these von Thromboxan A2 in den Thrombozy­ten blockiert. Dafür werden bei ver­schiedenen kardiovaskulären Indikatio­nen Dosierungen von 75 bis 300 mg täglich eingesetzt.


Coffein ist ein Xanthinderivat, das in thera­peu­tischen Dosen vorwiegend als Antago­nist an Adenosinrezeptoren wirkt. Dadurch wird die hemmende Wirkung des Adenosins auf das ZNS vermindert. Es hebt kurzfristig Ermüdungserscheinungen beim Menschen auf und steigert die analgetische Potenz der Acetylsalicylsäure.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Verabreichung wird Acetylsali­cyl­säure schnell und vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Während und nach der Resorption wird Acetylsalicyl­säure in ihren aktiven Hauptmetaboliten Sa­licylsäure umgewandelt. Die maximalen Plas­maspiegel von Acetylsalicylsäure und Sa­licylsäure werden nach 10-20 Minuten be­ziehungsweise 0,3-2 Stunden erreicht.

Sowohl Acetylsalicylsäure als auch Salicyl­säure werden weitgehend an Plasmapro­teine gebunden und schnell in alle Teile des Körpers verteilt. Salicylsäure tritt in die Mut­termilch über und ist plazentagängig.

Salicylsäure wird vor allem durch Metaboli­sie­rung in der Leber eliminiert; die Metabo­liten sind Salicylursäure, Salicylphenolglucu­ronid, Salicylacylglucuronid, Gentisinsäure und Gentisursäure.

Die Eliminationskinetik von Salicylsäure ist do­sisabhängig, da der Metabolismus durch die Kapazität der Leberenzyme begrenzt wird. Die Eliminationshalbwertzeit variiert da­her und liegt nach niedrigen Dosen zwi­schen 2 bis 3 Stunden, während sie nach ho­hen Dosen bis zu etwa 15 Stunden be­trägt. Salicylsäure und ihre Metaboliten wer­den vor allem über die Nieren ausgeschie­den.


Coffein zeigt eine Resorptionshalbwertszeit von 2-13 min und wird nach oraler Gabe rasch und nahezu vollständig resorbiert. Ente­ral aufgenommenes Coffein ist prak­tisch vollständig bioverfügbar. Maximale Plas­maspiegel werden innerhalb von 30-40 min erreicht. Die Plasmaproteinbindung liegt zwischen 30 und 40%. Das Verteilungsvo­lu­men beträgt 0,52-1,06 l/kg. Coffein verteilt sich in alle Kompartimente, passiert rasch die Blut-Hirn- und die Plazentaschranke und tritt in die Muttermilch über. Die Eliminati­ons­halbwertszeit liegt zwischen 4,1 und 5,7 h, sie zeigt jedoch starke inter- und intrain­divi­duelle Schwankungen. Coffein und seine Metabolite werden vorwiegend renal elimi­niert. 1-Methylharnsäure (12-38%), 1-Me­thyl­xanthin (8-19%) und 5-Acetylamino-6-amino-3-methyl-uracil (15%) sind die Haupt­metabolite. Weniger als 2% Coffein er­scheint unverändert im Urin. 2-5% des Cof­feins werden über die Faeces ausge­schie­den. Als Hauptmetabolit erscheint hier 1,7-Di­methylharnsäure.

Bei Neugeborenen ist die Plasmahalbwerts­zeit auf bis zu 100h verlängert.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

In tierexperimentellen Untersuchungen tra­ten neben den bereits unter "Nebenwirkun­gen" beschriebenen Effekten Nierenschä­den nach Verabreichung hoher Acetylsali­cyl­säuredosen auf.

Acetylsalicylsäure wurde ausführlich in vitro und in vivo bezüglich mutagener Wirkungen untersucht. Die Gesamtheit der Befunde er­gibt keine relevanten Verdachtsmomente für eine mutagene Wirkung. Gleiches gilt für Un­tersuchungen zur Kanzerogenität.

Salicylate haben in Tierversuchen an meh­re­ren Tierspezies teratogene Wirkungen ge­zeigt (z.B. kardiale Missbildungen, skelettale Missbildungen und Bauchwanddefekte). Im­plantationsstörungen, embryo- und fetotoxi­sche Wirkungen sowie Störun­gen der Lernfä­higkeit bei Nachkommen nach pränata­ler Exposition sind beschrieben wor­den.


Coffein ruft im Tierexperiment bei längerfris­tiger Gabe in hohen Dosen Geschwüre im Gastrointestinaltrakt, Leber- und Nieren­schä­den hervor. Coffein besitzt, wie andere Methylxanthine auch, in vitro ein chromo­so­menbrechendes Potential. Die Gesamt­heit der wissenschaftlichen Untersuchungen zum Metabolismus und zur Mutagenität von Coffein deutet darauf hin, dass in vivo keine mutatgenen Wirkungen zu erwarten sind. Bei sehr hohen Coffein-Dosen (über 100mg/kg KG) wurden bei Ratten embryo- und fetotoxische, aber keine teratogenen Wir­kungen beobachtet.


6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Maisstärke, mikrokristalline Cellulose


6.2 Inkompatibilitäten

Bisher keine bekannt


6.3 Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit von Doppel Spalt compact beträgt 2 Jahre.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmenfür die Aufbewahrung

Nicht über +25 °C lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Blisterpackung mit 20 Tabletten


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht erforderlich


7. Inhaber der Zulassung

Pfizer Consumer Healthcare GmbH

Linkstr. 10

10785 Berlin

Tel.: 303-550055-01

Fax.: 030-88787648


8. Zulassungsnummer

6803532.00.00


9.Datum der Erteilung der Zulassung/Ver­län­ge­rung der Zulassung

02.12.2004


10. Stand der Information

Oktober 2011


11. Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig