iMedikament.de

Doxazosin Aurobindo 4 Mg Tabletten

FACHINFORMATION

1.    BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL

Doxazosin Aurobindo 1 mg Tabletten Doxazosin Aurobindo 2 mg Tabletten Doxazosin Aurobindo 4 mg Tabletten Doxazosin Aurobindo 8 mg Tabletten

2.    QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Doxazosin Aurobindo 1 mg Tabletten:

Jede Tablette enthält 1,21 mg Doxazosinmesilat, entsprechend 1 mg Doxazosin. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Doxazosin Aurobindo 1 mg Tablette enthält 24 mg Lactose.

Doxazosin Aurobindo 2 mg Tabletten:

Jede Tablette enthält 2,42 mg Doxazosinmesilat, entsprechend 2 mg Doxazosin. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Doxazosin Aurobindo 2 mg Tablette enthält 24 mg Lactose.

Doxazosin Aurobindo 4 mg Tabletten:

Jede Tablette enthält 4,84 mg Doxazosinmesilat, entsprechend 4 mg Doxazosin. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Doxazosin Aurobindo 4 mg Tablette enthält 48 mg Lactose.

Doxazosin Aurobindo 8 mg Tabletten:

Jede Tablette enthält 9,68 mg Doxazosinmesilat, entsprechend 8 mg Doxazosin. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Doxazosin Aurobindo 8 mg Tablette enthält 96 mg Lactose.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1

3.    DARREICHUNGSFORM

Tablette

Doxazosin Aurobindo 1 mg Tabletten:

Weiße bis grauweiße, runde, bikonvexe, unbeschichtete Tablette mit der Prägung „H" auf der einen Seite und „01" auf der anderen Seite.

Doxazosin Aurobindo 2 mg Tabletten:

Weiße bis grauweiße, kapselförmige, unbeschichtete Tablette mit der Prägung „H02" auf der einen Seite und einer Bruchkerbe auf der anderen Seite.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Doxazosin Aurobindo 4 mg Tabletten:

Weiße bis grauweiße, rautenförmige, unbeschichtete Tablette mit der Prägung „H03" auf der einen Seite und einer Bruchkerbe auf der anderen Seite.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Doxazosin Aurobindo 8 mg Tabletten

Weiße bis grauweiße, kapselförmige, unbeschichtete Tablette mit der Prägung „H04“ auf der einen Seite und einer Bruchkerbe auf der anderen Seite.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

-    Essentielle Hypertonie. Doxazosin Aurobindo ist nicht zur Erstlinientherapie geeignet. Als Monotherapie kann es bei Patienten angewendet werden, die auf andere Arzneimittel nicht angesprochen haben oder bei denen diese kontraindiziert sind. Ansonsten sollte die Anwendung auf die Zweit- oder Drittlinientherapie in Kombination mit anderen Antihypertonika beschränkt werden.

-    Symptomatische Behandlung der benignen Prostatahyperplasie.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Art der Anwendung:

Die Tabletten sollten einmal täglich mit einer ausreichenden Menge Wasser eingenommen werden. Die Dauer der Einnahme sollte von dem behandelnden Arzt festgelegt werden.

Dosierung:

Hypertonie:

Doxazosin wird einmal täglich eingenommen: die Anfangsdosis ist 1 mg, um das mögliche Auftreten einer orthostatischen Hypotonie und/oder Synkope zu minimieren (siehe Abschnitt 4.4). Nach ein- oder zweiwöchiger Behandlung kann die Dosis auf 2 mg und anschließend, falls erforderlich, auf 4 mg erhöht werden. Die Mehrzahl der auf Doxazosin ansprechenden Patienten spricht auf eine Dosis von 4 mg oder weniger an. Bei Bedarf kann die Dosis noch weiter auf 8 mg oder auf die maximal empfohlene Tagesdosis von 16 mg erhöht werden.

Benigne Prostatahyperplasie:

Die empfohlene Anfangsdosis von Doxazosin beträgt einmal täglich 1 mg, um das mögliche Auftreten einer orthostatischen Hypotonie und/oder Synkope zu minimieren (siehe Abschnitt 4.4). In Abhängigkeit von der individuellen Urodynamik des Patienten und der BPH-Symptomatologie kann die Dosis in den empfohlenen Abständen von jeweils 1-2 Wochen zunächst auf einmal täglich 2 mg, danach auf einmal täglich 4 mg und bis zur empfohlenen Höchstdosis von einmal täglich 8 mg erhöht werden. Die übliche empfohlene Tagesdosis ist 2-4 mg.

Anwendung bei älteren Patienten:

Gleiche Dosierung wie für Erwachsene.

Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

Die Pharmakokinetik von Doxazosin ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht verändert. Deshalb wird im Allgemeinen die übliche Dosis empfohlen. Wegen einer möglichen Überempfindlichkeit bei einigen dieser Patienten ist jedoch zu Beginn der Behandlung Vorsicht geboten. Doxazosin ist nicht dialysierbar, da es stark an Proteine gebunden ist.

Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:

Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte die Dosis besonders vorsichtig erhöht werden. Von Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung liegen keine klinischen Erfahrungen vor (siehe Abschnitt 4.4).

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Doxazosin Aurobindo bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sind nicht erwiesen.

4.3


4.4


Gegenanzeigen

Doxazosin ist kontraindiziert:

•    bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Chinazoline (z. B. Prazosin, Terazosin, Doxazosin) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

•    bei Patienten mit orthostatischer Hypotonie in der Anamnese.

•    bei Patienten mit benigner Prostatahyperplasie, die gleichzeitig eine Stauung der oberen Harnwege, eine chronische Harnwegsinfektion oder Blasensteine aufweisen.

•    bei Patienten mit anamnestisch bekannter gastrointestinaler oder ösophagealer Obstruktion oder verringertem Lumendurchmesser des Gastrointestinaltrakts betrifft nur Patienten, die die Retardtabletten einnehmen).

•    während der Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6)1.

•    bei Patienten mit Hypotonie2.

Als Monotherapie ist Doxazosin kontraindiziert bei Patienten mit Überlaufblase oder Anurie mit oder ohne progressive Niereninsuffizienz.

1    Betrifft nur die Indikation Hypertonie

2    Betrifft nur die Indikation benigne Prostatahyperplasie

Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Therapiebeginn:

Vor allem zu Beginn der Therapie kann es in Zusammenhang mit den alphablockierenden Eigenschaften von Doxazosin zu einer orthostatischen Hypotonie kommen, die sich als Schwindel und Schwächegefühl oder in seltenen Fällen auch durch Bewusstlosigkeit (Synkope) äußert. Es ist daher empfehlenswert, bei Behandlungsbeginn den Blutdruck zu überwachen, um das Potenzial für orthostatische Wirkungen zu minimieren. Die Patienten sollten angewiesen werden, während der Einleitung der Therapie mit Doxazosin Situationen zu vermeiden, bei denen es zu Verletzungen kommen könnte, wenn Schwindel oder Schwächegefühl auftreten sollten.

Anwendung bei Patienten mit akuten Herzerkrankungen:

Wie bei anderen vasodilatatorisch wirkenden Antihypertonika wird bei der Gabe von Doxazosin an Patienten mit folgenden Herzerkrankungen zur Vorsicht geraten:

•    Lungenödem infolge einer Aorten- oder Mitralklappenstenose

•    High-Output-Herzinsuffizienz

•    Rechtsherzinsuffizienz als Folge von Lungenembolie oder Perikarderguss

•    Linksherzinsuffizienz mit niedrigem Füllungsdruck

Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:

Wie jedes andere Arzneimittel, das vollständig in der Leber metabolisiert wird, sollte Doxazosin Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion mit besonderer Vorsicht verabreicht werden. Da zu Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen keine klinischen Erfahrungen vorliegen, wird die Anwendung bei diesen Patienten nicht empfohlen.

Anwendung mit PDE-5-Hemmern:

Die gleichzeitige Gabe von Doxazosin und einem Phosphodiesterase-5-Hemmer (z. B. Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil) sollte mit Vorsicht erfolgen, da beide Arzneimittel vasodilatatorische Wirkungen haben und bei einigen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen können. Um das Risiko einer orthostatischen Hypotonie zu verringern, wird empfohlen, die Behandlung mit einem Phosphodiesterase-5-Hemmer nur einzuleiten, wenn der Patient unter der Alphablockertherapie hämodynamisch stabil ist. Außerdem wird empfohlen, die Behandlung mit einem Phosphodiesterase-5-Hemmer mit der niedrigst möglichen Dosis zu beginnen und zwischen der Einnahme von Doxazosin und dem PDE-5-Hemmer einen zeitlichen Abstand von 6 Stunden einzuhalten. Es wurden keine Studien mit Doxazosin als Retardtabletten durchgeführt.

Anwendung bei Patienten, die sich einer Kataraktoperation unterziehen:

Bei einigen Patienten, die gleichzeitig oder bis kurz vorher mit Tamsulosin behandelt wurden, trat während der Kataraktoperation das „Intraoperative-Floppy-Iris-Syndrom" (IFIS, eine Variante des Syndroms der engen Pupille) auf. Da auch bei Anwendung anderer Alphablocker vereinzelt das Auftreten eines IFIS berichtet wurde, kann ein Gruppeneffekt nicht ausgeschlossen werden. IFIS kann zu Komplikationen während der Operation führen. Deshalb sollten Kataraktchirurgen und Augenärzte vor einer Kataraktoperation darüber informiert werden, ob die Patienten aktuell Alphablocker anwenden oder diese früher erhielten.

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

4.5


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Gabe von Doxazosin mit einem PDE-5-Hemmer kann bei einigen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung"). Es wurden keine Studien mit Doxazosin als Retardtabletten durchgeführt.

Doxazosin ist überwiegend (zu 98 %) an Plasmaproteine gebunden. In-vitro-Untersuchungen mit Humanplasma haben gezeigt, dass Doxazosin keinen Einfluss auf die Proteinbindung von Digoxin, Warfarin, Phenytoin oder Indometacin hat.

Herkömmliches Doxazosin wurde in der klinischen Praxis gleichzeitig mit Thiaziddiuretika, Furosemid, Betablockern, nichtsteroidalen Antirheumatika, Antibiotika, oralen Antidiabetika, Urikosurika und Antikoagulanzien verabreicht, ohne dass Wechselwirkungen auftraten. Es liegen jedoch keine Daten aus formalen Arzneimittelwechselwirkungsstudien vor.

Doxazosin verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung anderer Alphablocker und anderer Antihypertonika.

In einer offenen, randomisierten, placebokontrollierten Studie an 22 gesunden männlichen Probanden führte die Gabe einer Einzeldosis von 1 mg Doxazosin am Tag 1 einer 4-tägigen Behandlung mit oralem Cimetidin (400 mg zweimal täglich) zu einer Zunahme der mittleren AUC von Doxazosin um 10 %, aber zu keiner statistisch signifikanten Veränderung der mittleren Cmax und der mittleren

Halbwertszeit von Doxazosin. Die 10%ige Zunahme der mittleren AUC unter Doxazosin mit Cimetidin liegt innerhalb der interindividuellen Abweichung (27 %) der mittleren AUC unter Doxazosin mit Placebo.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Für die Indikation Hypertonie:

Schwangerschaft

Da es keine ausreichenden und gut kontrollierten Studien mit Schwangeren gibt, wurde die Sicherheit von Doxazosin während der Schwangerschaft noch nicht nachgewiesen. Daher sollte Doxazosin in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen das Risiko überwiegt. Tierexperimentelle Studien ergaben zwar keinen Hinweis auf eine teratogene Wirkung, aber bei Tieren unter sehr hohen Dosen wurden verminderte Überlebensraten der Feten beobachtet (siehe Abschnitt 5.3).

Stillzeit

Doxazosin ist während der Stillzeit kontraindiziert, da sich das Arzneimittel in der Milch laktierender Ratten anreichert und keine Informationen über die Ausscheidung des Arzneimittels in die Milch stillender Frauen vorliegen.

Alternativ sollten Frauen abstillen, falls eine Behandlung mit Doxazosin erforderlich ist (siehe Abschnitt 5.3).

Für die Indikation benigne Prostatahyperplasie:

Dieser Abschnitt ist nicht zutreffend.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Fähigkeit zur Ausübung von Tätigkeiten wie das Bedienen von Maschinen oder das Führen von Fahrzeugen kann insbesondere zu Beginn der Behandlung beeinträchtigt sein.

4.8    Nebenwirkungen

Die nachfolgenden Nebenwirkungen wurden während der Einnahme von Doxazosin berichtet. Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100), selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkungen

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Häufig

Atemwegsinfektion, Harnwegsinfektion

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten

Leukopenie, Thrombozytopenie

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich

Allergische Arzneimittelreaktion

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Gelegentlich

Gicht, gesteigerter Appetit, Anorexie

Psychiatrische Erkrankungen Gelegentlich    Agitiertheit, Depression, Angst, Schlaflosigkeit,

Nervosität

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Somnolenz, Schwindel, Kopfschmerzen

Gelegentlich

Apoplexie, Hypästhesie, Synkope, Tremor

Sehr selten

Posturaler Schwindel, Parästhesie

A ugenerkrankungen

Sehr selten

Verschwommensehen

Nicht bekannt

I ntraoperative-Floppy-Iris-Syndrom (siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Häufig

Vertigo

Gelegentlich

Tinnitus

Herzerkrankungen

Häufig

Palpitation, Tachykardie

Gelegentlich

Angina pectoris, Herzinfarkt

Sehr selten

Bradykardie, Herzrhythmusstörungen

Gefäßerkrankungen

Häufig

Hypotonie, orthostatische Hypotonie

Sehr selten

Hitzewallungen

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig

Bronchitis, Husten, Dyspnoe, Rhinitis

Gelegentlich

Nasenbluten

Sehr selten

Bronchospasmus

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig

Bauchschmerzen, Dyspepsie, Mundtrockenheit, Übelkeit

Gelegentlich    Obstipation, Blähungen, Erbrechen,

_Gastroenteritis, Diarrhö_

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich

Anormale Leberfunktionswerte

Sehr selten

Cholestase, Hepatitis, Gelbsucht

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig

Pruritus

Gelegentlich

Hautausschlag

Sehr selten

Urtikaria, Alopezie, Purpura

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Häufig

Rückenschmerzen, Myalgie

Gelegentlich

Arthralgie

Sehr selten

Muskelkrämpfe, Muskelschwäche

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig

Zystitis, Harninkontinenz

Gelegentlich

Dysurie, erhöhte Miktionsfrequenz, Hämaturie

Sehr selten

Verstärkte Diurese, Miktionsstörungen, Polyurie, Nykturie

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gelegentlich

Impotenz

Sehr selten

Gynäkomastie, Priapismus

Nicht bekannt

Retrograde Ejakulation

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Asthenie, Brustschmerzen, grippeähnliche Symptome, periphere Ödeme

Gelegentlich

Schmerzen, Gesichtsödem

Sehr selten

Erschöpfung, Unwohlsein

Untersuchungen

Gelegentlich

Gewichtszunahme

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

Sollte eine Überdosierung zu einer Hypotonie führen, ist der Patient sofort auf dem Rücken in Kopftieflage zu lagern. Wenn es in Einzelfällen angebracht erscheint, sind weitere unterstützende Maßnahmen zu ergreifen.

Sind diese Maßnahmen unzureichend, sollte ein Schock zuerst mit Volumenexpandern behandelt werden. Falls erforderlich, sollte anschließend ein Vasopressor angewendet werden. Die Nierenfunktion sollte überwacht und bei Bedarf unterstützt werden.

Da Doxazosin stark an Proteine gebunden ist, ist eine Dialyse nicht indiziert.

5.    PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Alpha-Adrenorezeptor-Antagonisten,

ATC-Code: C02CA04

Doxazosin ist ein selektiver und kompetitiver Agonist der postsynaptischen Alpha-1-Adrenozeptoren.

Die Anwendung von Doxazosin bewirkt aufgrund der Verringerung des peripheren Gefäßwiderstandes eine signifikante Senkung des Blutdrucks. Die einmal tägliche Gabe führt zu einer klinisch signifikanten Abnahme des Blutdrucks, die 24 Stunden anhält. Nach der Einnahme kommt es zu einer allmählichen Senkung des Blutdrucks, wobei zu Beginn der Behandlung orthostatische Reaktionen auftreten können. Die maximale Blutdrucksenkung wird etwa 2 bis 6 Stunden nach der Einnahme erzielt.

Unter der Behandlung mit Doxazosin wurde über eine Regression der linksventrikulären Hypertrophie berichtet.

Im Unterschied zu den nicht-selektiven Alphablockern wurde während der Langzeittherapie mit Doxazosin keine Toleranzentwicklung beobachtet.

Klinische Studien haben gezeigt, dass Doxazosin eine geringe Abnahme der Plasmakonzentrationen der Triglyzeride, des Gesamtcholesterins und der LDL-Fraktion bewirkt. Außerdem wurde eine geringe Zunahme des Verhältnisses von HDL zu Gesamtcholesterin beobachtet (um etwa 4 bis 13 % des Ausgangswertes). Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse muss noch nachgewiesen werden. Doxazosin erhöht bei Patienten mit Veränderungen des Glukosestoffwechsels die Insulinsensitivität.

Bei Patienten mit symptomatischer BPH führt die Gabe von Doxazosin zu einer Verbesserung der urodynamischen Beschwerden. Studien haben gezeigt, dass diese Wirkung auf der selektiven Blockade der Alpha-Adrenozeptoren in der glatten Muskulatur von Blasenhals, Blase, Prostatakapsel und Urethra beruht.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Doxazosin wird nach oraler Gabe gut resorbiert. Die maximale Plasmakonzentration wird nach 2 Stunden erreicht und die absolute Bioverfügbarkeit beträgt annähernd 63 %. Doxazosin ist im Plasma überwiegend an Proteine gebunden (zu etwa 98 %). Die Plasmaelimination verläuft biphasisch. Die terminale Halbwertszeit liegt bei

16-30 Stunden und ermöglicht somit eine tägliche Einmalgabe. Doxazosin wird vorwiegend in der Leber metabolisiert und hauptsächlich über die Fäzes (63-65 %) eliminiert; weniger als 5 % der verabreichten Dosis werden als unverändertes Doxazosin ausgeschieden. 6-Hydroxy-Doxazosin ist eine starke und selektive alphablockierende Substanz, zu der beim Menschen 5 % der oralen Dosis von Doxazosin metabolisiert werden.

Biotransformation/Elimination

Pharmakokinetische Studien an älteren Personen und Patienten mit Niereninsuffizienz ergaben keine signifikanten pharmakokinetischen Unterschiede zu Patienten mit normaler Nierenfunktion. Zur Anwendung von Doxazosin bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion und zu den Auswirkungen von Arzneimitteln mit bekanntem Einfluss auf den Leberstoffwechsel (z. B. Cimetidin) liegen nur begrenzte Daten vor. In einer klinischen Studie mit 12 Patienten mit leichter Leberinsuffizienz führte eine orale Einzeldosis von Doxazosin zu einer Zunahme der Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) um 43 % und einer Abnahme der Clearance um 40 %.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität, Karzinogenität und gastrointestinalen Verträglichkeit lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. Studien an trächtigen Kaninchen und Ratten, denen Tagesdosen verabreicht wurden, die zu Plasmakonzentrationen führten, die dem 4-bzw. 10-Fachen der humantherapeutischen Exposition (Cmax bzw. AUC) entsprachen, ergaben keine Hinweise auf eine Schädigung der Feten. Ein Dosierungsschema mit 82 mg/kg/Tag (das 8-Fache der humantherapeutischen Exposition) war mit einer verminderten Überlebensrate der Feten assoziiert.

Eine Fertilitätsstudie an männlichen Ratten ergab, dass Doxazosin die Fertilität und die reproduktive Leistung ungünstig beeinflussen kann. Außerdem können Alphablocker bei Ratten die Wehentätigkeit hemmen.

In Studien an laktierenden Ratten führte eine orale Einmaldosis von radioaktiv markiertem Doxazosin zur Anreicherung in der Muttermilch mit einer maximalen Konzentration, die ungefähr dem 20-Fachen der maternalen Plasmakonzentration entsprach. Auch wurde festgestellt, dass nach oraler Gabe von radioaktiv markiertem Doxazosin an trächtige Ratten radioaktives Material in die Plazenta übertrat.

6.    PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose Lactose

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.) Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3


Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

6.4


6.5


6.6


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Art und Inhalt des Behältnisses

PVC-PVDC-Aluminium-Blisterpackungen:

Packungsgrößen:

20, 50 und 100 Tabletten

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.


7.


8.


INHABER DER ZULASSUNGEN

Aurobindo Pharma GmbH Willy-Brandt-Allee 2 81829 München Telefon: 089/3700338-0 Telefax: 089/3700338-22

ZULASSUNGSNUMMERN

Doxazosin Aurobindo 1 mg Tabletten: 74726.00.00 Doxazosin Aurobindo 2 mg Tabletten: 74727.00.00 Doxazosin Aurobindo 4 mg Tabletten: 74728.00.00 Doxazosin Aurobindo 8 mg Tabletten: 74729.00.00


9.


DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNGEN

24.05.2012


10.


STAND DER INFORMATION

März 2016


VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig


11.