Doxazosin Stada 4 Mg Retardtabletten
Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Doxazosin STADA® 4 mg Retardtabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Retardtablette enthält 4 mg Doxazosin als Doxazosinmesilat. Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Retardtablette
Weiße, runde, bikonvexe Tablette mit der Prägung „DL" auf der Oberseite. Die Tablette darf nicht geteilt werden.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
• Essenzielle Hypertonie.
• Symptomatische Behandlung der benignen Prostatahyperplasie.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung Dosierung
Die empfohlene Höchstdosis beträgt 8 mg Doxazosin 1-mal täglich.
Essenzielle Hypertonie
Erwachsene: In der Regel 4 mg Doxazosin 1-mal täglich. Falls notwendig, kann die Dosierung auf 8 mg Doxazosin 1-mal täglich erhöht werden.
Doxazosin STADA® kann zur Monotherapie oder in Kombination mit einem anderen Arzneimittel, wie mit einem Thiaziddiuretikum, Beta-Blocker, Calciumantagonisten oder ACE-Hemmer angewendet werden.
Symptomatische Behandlung der Prostatahyperplasie
Erwachsene: In der Regel 4 mg Doxazosin 1-mal täglich. Falls notwendig, kann die Dosierung auf 8 mg Doxazosin 1-mal täglich erhöht werden.
Doxazosin STADA® kann bei Patienten mit benigner Prostatahyperplasie (BPH), die entweder hyperton oder normoton sind, angewendet werden, da der
Einfluss auf den Blutdruck bei normotonen Patienten klinisch nicht von Bedeutung ist. Bei Patienten mit erhöhtem Blutdruck werden beide Erkrankungen gleichzeitig behandelt.
Ältere Patienten
Es gelten die gleichen Dosierungsempfehlungen wie für Erwachsene.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Da die Pharmakokinetik von Doxazosin bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion unverändert ist und es keinen Hinweis darauf gibt, dass Doxazosin eine bestehende eingeschränkte Nierenfunktion verschlechtert, kann bei diesen Patienten die normale Dosierung gegeben werden.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Doxazosin sollte Patienten mit Anzeichen einer eingeschränkten Leberfunktion mit besonderer Vorsicht gegeben werden. Es liegen keine klinischen Erfahrungen bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion vor, daher wird die Anwendung von Doxazosin nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).
Kinder und Jugendliche
Doxazosin STADA® wird nicht zur Anwendung bei Patienten unter 18 Jahren empfohlen.
Art der Anwendung
Doxazosin STADA® kann zu oder unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Retardtabletten müssen als Ganzes mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Die Retardtabletten dürfen nicht gekaut, zerteilt oder zerstoßen werden.
4.3 Gegenanzeigen
• Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Chinazoline (z.B. Prazosin, Terazosin) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,
• anamnestisch bekannte orthostatische Hypotonie,
• benigne Prostatahyperplasie und gleichzeitig bestehende Stauung im oberen Harntrakt, chronische Harnwegsinfektion oder Blasensteine,
• anamnestisch bekannte gastrointestinale Obstruktion,
Ösophagusobstruktion oder verringerter Lumendurchmesser im Gastrointestinaltrakt jeglichen Grades,
• Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6),
• Hypotonie.
Doxazosin ist kontraindiziert als Monotherapie bei Patienten mit Überlaufblase oder Anurie mit oder ohne progredienter Niereninsuffizienz.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Informationen für den Patienten
Die Patienten sollten darüber informiert werden, dass Doxazosin-Tabletten als Ganzes geschluckt werden müssen. Die Patienten dürfen die Tabletten nicht zerkauen, zerteilen oder zerdrücken.
Ungewöhnlich kurze Passagezeiten durch den Gastrointestinaltrakt (z.B. nach chirurgischer Resektion) können zu einer unvollständigen Resorption führen. Angesichts der langen Halbwertszeit von Doxazosin ist die klinische Bedeutung dieser Tatsache unklar.
Therapiebeginn
Aufgrund der alphablockierenden Eigenschaften von Doxazosin kann es bei Patienten zu einer orthostatischen Hypotonie kommen, die sich als Schwindelgefühl und Schwäche oder selten als Ohnmacht (Synkope) äußert, insbesondere bei Therapiebeginn. Deshalb empfiehlt es sich, den Blutdruck bei Therapiebeginn zu überwachen, um das Risiko orthostatischer Effekte zu verringern. Der Patient sollte angewiesen werden, vorsichtshalber Situationen zu meiden, in denen Verletzungsgefahr bestehen könnte, falls bei Einleitung der Doxazosin-Therapie Schwindelgefühl oder Schwäche auftritt.
Anwendung bei Patienten mit akuten Herzerkrankungen Wie bei anderen gefäßerweiternden Antihypertensiva empfiehlt es sich, bei der Anwendung von Doxazosin bei Patienten mit den folgenden akuten Herzerkrankungen Vorsicht walten zu lassen:
• Lungenödem infolge einer Aorten- oder Mitralklappenstenose,
• High-Output-Herzinsuffizienz,
• Rechtsherzinsuffizienz infolge von Lungenembolie oder Perikarderguss,
• Linksherzinsuffizienz mit niedrigem Füllungsdruck.
Anwendung bei Patienten mit Leberinsuffizienz
Wie alle Arzneimittel, die vollständig durch die Leber metabolisiert werden, sollte Doxazosin bei Patienten mit Anzeichen einer eingeschränkten Leberfunktion besonders vorsichtig angewendet werden. Da keine klinischen Erfahrungen bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung vorliegen, wird die Anwendung bei diesen Patienten nicht empfohlen.
Anwendung zusammen mit PDE-5-Inhibitoren
Die gleichzeitige Anwendung von Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (z.B. Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil) und Doxazosin STADA® kann bei einigen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen. Um das Risiko für die Entwicklung einer orthostatischen Hypotonie zu vermindern, sollten die Patienten stabil auf die Alpha-Blocker-Therapie eingestellt sein, wenn sie Phosphodiesterase-5-Inhibitoren anwenden. Weiterhin wird empfohlen, mit der niedrigsten Dosis des Phosphodiesterase-5-Inhibitors zu beginnen und diesen in einem zeitlichen Abstand zur Gabe von Doxazosin (mindestens 6 Stunden) einzunehmen. Es wurden keine Untersuchungen mit Doxazosin-Retardformulierungen durchgeführt.
Anwendung bei Patienten, die sich einer Kataraktoperation unterziehen Bei einigen Patienten, die gleichzeitig oder bis kurz vorher mit Tamsulosin behandelt wurden, trat während Katarakt-Operationen das sog. „intraoperative Floppy Iris Syndrome" (IFIS, eine Variante des Syndroms der engen Pupille) auf. Da auch bei Anwendung anderer Alpha-Blocker vereinzelt das Auftreten eines IFIS gemeldet wurde, kann ein Gruppeneffekt nicht ausgeschlossen werden. IFIS kann zu Komplikationen während der Operation führen. Deshalb sollten Kataraktchirurgen und Augenärzte vor einer Kataraktoperation darüber informiert werden, ob die Patienten aktuell Alpha-Blocker anwenden oder diese früher erhielten.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (z.B. Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil) kann bei manchen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen (siehe Abschnitt 4.4). Es wurden keine Untersuchungen mit Doxazosin-Retardformulierungen durchgeführt.
Doxazosin ist im Plasma überwiegend (zu 98%) an Proteine gebunden. Aus In-vitro-Daten im Humanplasma geht hervor, dass Doxazosin keinen Einfluss auf die Proteinbindung von Digoxin, Warfarin, Phenytoin oder Indometacin hat.
Gebräuchliches Doxazosin wurde mit Thiaziddiuretika, Furosemid,
Betablockern, nichtsteroidalen Antirheumatika, Antibiotika, oralen Antidiabetika, Urikosurika und Antikoagulanzien angewendet, ohne dass in der klinischen Erfahrung Arzneimittelwechselwirkungen auftraten. Jedoch liegen keine Daten aus formalen Arzneimittelwechselwirkungsstudien vor.
Doxazosin verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung anderer Alphablocker und anderer Antihypertensiva.
In einer offenen, randomisierten und placebokontrollierten Studie bei 22 gesunden männlichen Probanden führte die Verabreichung einer Einzeldosis von 1 mg Doxazosin an Tag 1 einer 4-tägigen Behandlung mit oralem Cimetidin (2-mal täglich 400 mg) zu einer Zunahme der mittleren AUC von Doxazosin um 10%, dagegen zu keinen statistisch signifikanten Veränderungen der mittleren Cmax und der mittleren Halbwertszeit von Doxazosin. Die Zunahme der mittleren AUC von Doxazosin um 10% bei gemeinsamer Anwendung mit Cimetidin liegt innerhalb der interindividuellen Variabilität (27%) der mittleren AUC von Doxazosin zusammen mit Plazebo.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Da keine adäquaten und gut kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen vorliegen, ist die Sicherheit von Doxazosin während der Schwangerschaft nicht nachgewiesen. Deshalb sollte Doxazosin während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen das Risiko übersteigt. Auch wenn in tierexperimentellen Untersuchungen keine teratogenen Wirkungen festgestellt wurden, wurde bei Tieren nach extrem hohen Dosen eine geringere Überlebensrate der Feten beobachtet (siehe Abschnitt 5.3).
Stillzeit
Unter einer Therapie mit Doxazosin darf nicht gestillt werden, da das Arzneimittel in der Milch laktierender Ratten akkumuliert und keine Informationen zur Ausscheidung des Wirkstoffs in die Muttermilch beim Menschen vorliegen. Alternativ sollten Mütter abstillen, wenn eine Behandlung mit Doxazosin notwendig ist (siehe Abschnitt 5.3).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Fähigkeit zur Durchführung von Tätigkeiten wie das Bedienen von Maschinen oder das Lenken eines Kraftfahrzeugs kann beeinträchtigt sein, insbesondere bei Behandlungsbeginn.
4.8 Nebenwirkungen
Das Auftreten von Nebenwirkungen beruht in erster Linie auf den pharmakologischen Eigenschaften des Arzneimittels. Die Mehrzahl der Nebenwirkungen sind vorübergehend, oder werden bei fortgesetzter Behandlung toleriert. In klinischen Studien entsprach das Nebenwirkungsprofil bei Patienten mit benigner Prostatahyperplasie dem bei Hypertonie.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100 bis <1/10), gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100), selten (>1/10.000 bis <1/1.000), sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Systemorganklas se |
Häufig |
Gelegentlic h |
Selten |
Sehr selten |
Nicht bekannt |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen |
Atemwegs infektion, Harnwegsi nfektion | ||||
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems |
Leukopeni e, Thrombozy topenie | ||||
Erkrankungen des Immunsystems |
Allergische Arzneimittel reaktion | ||||
Stoffwechsel- und Ernährungsstörung en |
Anorexie, Gicht, gesteigerter Appetit |
Psychiatrische Erkrankungen |
Angst, Depression, Schlaflosigk eit |
Agitiertheit, Nervosität | |||
Erkrankungen des Nervensystems |
Schwindel gefühl, Kopfschm erzen, Schläfrigk eit |
Zerebrovas kulärer Insult, Hypästhesi e, Synkope, Tremor |
Schwindel bei Lagewech sel, Parästhesi e | ||
A ugenerkrankunge n |
Verschwo mmensehe n |
Intraoperat ives Floppy-I ris-Syndrom (siehe Abschnitt 4 .4) | |||
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths |
Vertigo |
Tinnitus | |||
Herzerkrankungen |
Palpitation en, T achykard ie |
Angina pectoris, Myokardinfa rkt |
Bradykardi e, Arrhythmie n | ||
Gefäßerkrankunge n |
Hypotonie, Blutdrucka bfall bei Lagewech sel |
Flush | |||
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums |
Bronchitis, Husten, Dyspnoe, Rhinitis |
Epistaxis |
Bronchosp asmus | ||
Erkrankungen des Gastrointestinaltrak ts |
Abdominal schmerze n, Dyspepsie j Mundtrock enheit, Übelkeit |
Obstipation, Diarrhö, Flatulenz, Erbrechen, Gastroenter itis |
Geschmac ksstörunge n | ||
Leber- und Gallenerkrankunge n |
Anomale Leberfunkti onswerte |
Cholestase , Hepatitis, Ikterus | |||
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewe bes |
Pruritus |
Hautaussch lag |
Haarausfal l, Purpura, Urtikaria | ||
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankun |
Rückensc hmerzen, Muskelsch |
Gelenksch merzen |
Muskelkrä mpfe, Muskelsch |
gen |
merzen |
wäche | |||
Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
Zystitis, Harninkon tinenz |
Dysurie, Hämaturie, häufigeres Wasserlass en |
Miktionsstö rungen, Nykturie, Polyurie, verstärkte Diurese | ||
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse |
Impotenz |
Gynäkoma stie, Priapismus |
Retrograde Ejakulation | ||
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
Schwäche j Brustkorbs chmerzen, grippeähnl iche Symptome , periphere Ödeme |
Schmerzen, Gesichtsöd eme |
Müdigkeit, Unwohlsei n | ||
Untersuchungen |
Gewichtszu nahme |
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn
Website: http://www.bfarm.de anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Bei Hypotonie infolge einer Überdosierung sollte der Patient auf dem Rücken in Kopftieflage gebracht werden. Weitere unterstützende Maßnahmen sollten getroffen werden, wenn dies im Einzelfall für notwendig erachtet wird. Da Doxazosin vorwiegend proteingebunden vorliegt, ist eine Dialyse nicht indiziert.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: alpha-Rezeptorenblocker ATC-Code: C02CA04, G04CA05
Hypertonie
Die Behandlung hypertoner Patienten mit Doxazosin STADA® führt zu einer klinisch signifikanten Senkung des Blutdrucks infolge einer Verminderung des systemischen Gefäßwiderstandes. Diese Wirkung beruht vermutlich auf einer selektiven Blockade der a1-Adrenorezeptoren in den Gefäßen. Die einmal tägliche Gabe führt zu einer klinisch signifikanten Blutdrucksenkung, die über den ganzen Tag und noch 24 Stunden nach der Einnahme anhält. Die Mehrzahl der Patienten ist mit der Anfangsdosis von 4 mg Doxazosin STADA® eingestellt. Bei Patienten mit Hypertonie war die Blutdrucksenkung unter Behandlung mit Doxazosin STADA® im Liegen und Stehen ähnlich.
Bluthochdruckpatienten unter Behandlung mit schnell freisetzenden DoxazosinTabletten können auf Doxazosin STADA® 4 mg Retardtabletten umgestellt werden. Die Dosis kann nach Bedarf bei gleichbleibender Wirkung und Verträglichkeit erhöht werden. Bei Langzeitbehandlung mit Doxazosin zeigte sich keine Toleranzentwicklung. In seltenen Fällen kam es bei Langzeitbehandlung zu einem Anstieg der Plasmareninaktivität und Tachykardie.
Doxazosin hat eine günstige Wirkung auf die Blutfette und bewirkt einen signifikanten Anstieg des HDL/Gesamtcholesterin-Verhältnisses (ca. 4-13% des Ausgangswertes) und eine signifikante Senkung der Gesamtglyceride und des Gesamtcholesterins. Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse ist noch nicht bekannt.
Die Behandlung mit Doxazosin bewirkte eine Rückbildung einer linksventrikulären Hypertrophie, eine Hemmung der Thrombozytenaggregation sowie eine Erhöhung der Kapazität des Gewebsplasminogenaktivators. Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse ist unklar. Doxazosin verbessert außerdem die Insulinempfindlichkeit bei Patienten mit eingeschränkter Insulinempfindlichkeit, aber auch bezüglich dieser Ergebnisse ist die klinische Relevanz unklar. Es wurde gezeigt, dass die Einnahme von Doxazosin nicht mit einer Verschlechterung der Stoffwechseleinstellung von Patienten, die gleichzeitig an Asthma, Diabetes, linksventrikulärer Dysfunktion oder Gicht leiden, einhergeht.
Die Zwischenauswertung der ALLHAT-Studie (Antihypertensive and Lipid lowering Treatment to Prevent Heart Attack Trial) zeigte, dass das Risiko für eine schwerwiegende Herzinsuffizienz bei mit Doxazosin behandelten Bluthochdruckpatienten mit mindestens einem weiteren KHK-Risikofaktor im Vergleich zu den mit Chlorthalidon behandelten Patienten etwa doppelt so hoch war. Außerdem war bei diesen Patienten das Risiko für das Auftreten von schwerwiegenden kardiovaskulären Komplikationen um 25% höher als in der Gruppe der Chlorthalidon-Patienten. Aufgrund dieser Ergebnisse wurde der Doxazosin-Arm der ALLHAT-Studie abgebrochen. Unterschiede im Hinblick auf die Mortalität waren zu diesem Zeitpunkt nicht vorhanden. Die Ergebnisse sind noch nicht abschließend ausgewertet.
Prostatahyperplasie
Bei Patienten mit Prostatahyperplasie führte die Behandlung mit Doxazosin STADA® infolge der selektiven Blockade der a-Adrenorezeptoren im muskulären Stroma der Prostata, in der Prostatakapsel und im Blasenhals zu einer signifikanten Verbesserung der Harnausscheidung und der Symptome.
Die meisten Patienten mit Prostatahyperplasie sind mit der Anfangsdosis hinreichend behandelt.
Doxazosin hat sich als wirksamer Blocker des 1A-Subtyps der a-Adrenorezeptoren erwiesen, die über 70% der adrenerg wirksamen Subtypen in der Prostata ausmachen. Im empfohlenen Dosierungsbereich hat Doxazosin STADA® nur eine geringe oder gar keine Wirkung auf den Blutdruck normotensiver Patienten mit benigner Prostatahyperplasie (BPH).
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Nach oraler Gabe therapeutischer Dosen wird Doxazosin aus Doxazosin STADA® gut resorbiert. Plasmaspitzenkonzentrationen werden schrittweise 6-8 Stunden nach Einnahme erreicht. Die maximalen Plasmaspiegel entsprechen etwa einem Drittel der Werte, die mit derselben Dosis schnell freisetzender Doxazosin-Tabletten erreicht werden. Die Minimalspiegel nach 24 Stunden sind jedoch ähnlich. Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Doxazosin aus Doxazosin STADA® führen zu geringen Schwankungen der Plasmaspiegel. Das Verhältnis von Maximal- zu Minimalspiegeln von Doxazosin STADA® Retardtabletten ist weniger als halb so groß wie das der schnell freisetzenden Doxazosin-Tabletten.
Im Vergleich zur schnell freisetzenden Doxazosin-Tablette beträgt die relative Bioverfügbarkeit von Doxazosin aus Doxazosin STADA® Retardtabletten im Steady State bei der 4 mg Dosis 54% und bei der 8 mg Dosis 59%.
Verteilung
Die Plasmaproteinbindung von Doxazosin beträgt ca. 98%.
Biotransformation
Doxazosin unterliegt einer ausgeprägten Metabolisierung, weniger als 5% werden unverändert ausgeschieden. Doxazosin wird primär durch ODemethylierung und Hydroxylierung metabolisiert.
Elimination
Die Plasmaelimination verläuft biphasisch bei einer terminalen Eliminationshalbwertszeit von 22 Stunden und stellt daher die Basis für die einmal tägliche Gabe dar.
Ältere Patienten
Pharmakokinetische Studien mit Doxazosin an älteren Patienten zeigten keine signifikanten Unterschiede im Vergleich zu jüngeren Patienten.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Pharmakokinetische Studien mit Doxazosin an Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion zeigten ebenfalls keine signifikanten Veränderungen im Vergleich zu Patienten mit normaler Nierenfunktion.
Eingeschränkte Leberfunktion
Es liegen nur in begrenztem Umfang Daten zur Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion und zur Wirkung von Arzneimitteln, die den Leberstoffwechsel beeinflussen (z.B. Cimetidin), vor. In einer klinischen Studie mit 12 Patienten mit mäßiger Einschränkung der Leberfunktion war nach einmaliger Gabe von Doxazosin die AUC um 43% erhöht und die orale Clearance um ca. 40% verringert. Die Behandlung mit Doxazosin sollte bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion mit Vorsicht erfolgen (siehe Abschnitt 4.4).
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität nach wiederholter Gabe, Genotoxizität und Kanzerogenität lassen die präklinischen Daten kein spezielles Risiko für den Menschen erkennen.
Studien an trächtigen Kaninchen und Ratten mit täglichen Dosierungen, die zu Plasmakonzentrationen führten, die das 4- bzw. 10-Fache (Cmax bzw. AUC) über der Exposition beim Menschen lagen, ergaben keinen Hinweis auf eine Schädigung der Feten. Eine Dosierung von 82 mg/kg/Tag (das 8-Fache der Exposition beim Menschen) war mit einer verringerten fetalen Überlebensrate assoziiert.
Studien an laktierenden Ratten mit einmaliger oraler Gabe von radioaktiv markiertem Doxazosin zeigten eine Akkumulation in der Milch mit einer Spitzenkonzentration von etwa dem 20-Fachen der Plasmakonzentration des Muttertieres. Nach oraler Gabe von radioaktiv markiertem Doxazosin an trächtigen Ratten erwies sich die Radioaktivität als plazentagängig.
6. Pharmazeutische Angaben 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern: Butylhydroxytoluol (Ph. Eur.), Mikrokristalline Cellulose,
Macrogol 200 000, Macrogol 900 000, Natriumstearylfumarat (Ph.Eur.), Povidon K 29-32, Hochdisperses Siliciumdioxid, all-rac-a-Tocopherol.
Tablettenüberzug: Macrogol 1300-1600, Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1) Dispersion 30%, Hochdisperses Siliciumdioxid, Titandioxid (E 171).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PVDC/Aluminium-Blister.
Packungen mit 28, 56 und 98 Retardtabletten.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. Inhaber der Zulassung
STADApharm GmbH Stadastraße 2-18 61118 Bad Vilbel Telefon: 06101 603-0 Telefax: 06101 603-259 Internet: www.stada.de
8. Zulassungsnummer
53223.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
13.09.2005
10. Stand der Information
Juli 2014
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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