Doxepin Al 100
Ä 2011-04-26/CW
ÄÄ201
Fachinformation Doxepin AL
Bezeichnung des Arzneimittels
Doxepin AL 50
Doxepin 50 mg pro Filmtablette
Doxepin AL 100
Doxepin 100 mg pro Filmtablette
Wirkstoff: Doxepinhydrochlorid
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Doxepin AL 50
Eine Filmtablette enthält:
56,53 mg Doxepinhydrochlorid (entspr. 50 mg Doxepin).
Doxepin AL 100
Eine Filmtablette enthält:
113,06 mg Doxepinhydrochlorid (entspr. 100 mg Doxepin).
Sonstige Bestandteile: u.a. Lactose.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
Darreichungsform
Filmtablette
Doxepin AL 50
Die Filmtablette ist gelb, rund, bikonvex mit einseitiger, einfacher Bruchkerbe.
Doxepin AL 100
Die Filmtabletten sind gelb, rund, bikonvex mit beidseitiger Kreuzbruchkerbe.
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
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Depressive Erkrankungen.
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Angstsyndrome.
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Leichte Entzugssyndrome bei Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenabhängigkeit.
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Unruhe, Angst oder Schlafstörungen im Zusammenhang mit depressiven Erkrankungen oder leichten Entzugssyndromen.
Dosierung, Art und Dauer
der Anwendung
Die Darreichungsform, Dosierung und Dauer der Anwendung sind abhängig von der individuellen Reaktionslage, dem Anwendungsgebiet und der Schwere der Erkrankung. Dabei gilt der Grundsatz, dass bei einem Ansprechen des Patienten die Dosis zwar so klein wie möglich gehalten, anderenfalls aber der gesamte zur Verfügung stehende Dosierungsbereich ausgenutzt werden sollte.
Die Einleitung der Therapie ist durch schrittweise Dosissteigerung und die Beendigung durch langsame Verringerung der Dosis vorzunehmen (Reduktion um die Hälfte pro Woche).
Dosierungsrichtlinien
Bei depressiven Erkrankungen und Angstsyndromen
Es wird empfohlen, die Therapie mit 50 mg Doxepin (entspr. 1 Filmtablette Doxepin AL 50 bzw. ½ Filmtablette Doxepin AL 100) am Abend zu beginnen. Wenn erforderlich, kann die Dosis nach 3 bis 4 Tagen auf 75 mg Doxepin (entspr. 1½ Filmtabletten Doxepin AL 50 bzw. ¾ Filmtablette Doxepin AL 100), und nach 7 bis 8 Tagen auf 100 bis 150 mg Doxepin (entspr. 2 bis 3 Filmtabletten Doxepin AL 50 bzw. 1 bis 1½ Filmtabletten Doxepin AL 100) pro Tag gesteigert werden.
Bei ambulanter Behandlung sollte eine Tagesdosis von 150 mg Doxepin (entspr. 3 Filmtabletten Doxepin AL 50 bzw. 1½ Filmtabletten Doxepin AL 100) nicht überschritten werden.
Ist eine schlafanstoßende Wirkung besonders erwünscht, kann ein größerer Teil der Tagesdosis oder die ganze Tagesdosis zur Nacht gegeben werden.
Unter stationären Bedingungen kann die Tagesdosis unter Beachtung der Vorsichtsmaßnahmen bis auf 300 mg Doxepin (entspr. 6 Filmtabletten Doxepin AL 50 bzw. 3 Filmtabletten Doxepin AL 100) gesteigert werden.
Für den oberen bzw. unteren Dosierungsbereich ist gegebenenfalls auf ein Präparat mit geeigneterem Wirkstoffgehalt umzustellen.
Die mittlere Dauer einer Behandlungsperiode bis zum Verschwinden der Symptomatik beträgt im Allgemeinen mindestens 4 bis 6 Wochen. Anschließend sollte die Behandlung noch weitere 4 bis 6 Monate fortgeführt werden, um einen Rückfall zu verhindern.
Bei leichten Entzugssyndromen
Bei der Behandlung von Entzugserscheinungen ist in den ersten drei Tagen häufig die Gabe von 3-mal 50 mg Doxepin (entspr. 3-mal 1 Filmtablette Doxepin AL 50 bzw. 3-mal ½ Filmtablette Doxepin AL 100) pro Tag notwendig. Danach kann eine langsame Dosisverringerung zur Beendigung der Behandlung vorgenommen werden.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten ist das Risiko von Nebenwirkungen erhöht. Da diese Patienten außerdem oft deutlich niedrigere Dosen benötigen und häufig schon bei der Hälfte der üblichen Tagesdosen einen zufriedenstellenden Behandlungseffekt zeigen, ist die Dosierung sorgfältig anzupassen.
Kinder und Jugendliche:
Kinder über 12 Jahre und Jugendliche, die nur im Ausnahmefall mit Doxepin behandelt werden sollten (siehe Abschnitt 4.4), benötigen aufgrund des geringeren Körper-gewichts ebenfalls deutlich niedrigere Do-sen. Kinder unter 12 Jahre dürfen nicht mit Doxepin AL behandelt werden.
Art der Anwendung
Die Filmtabletten sind unzerkaut mit etwas Flüssigkeit vor oder nach den Mahlzeiten oder abends vor dem Schlafengehen einzunehmen
Gegenanzeigen
Doxepin AL darf nicht eingenommen werden:
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bei Überempfindlichkeit gegenüber Doxepin, anderen Dibenzoxepinen oder einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.
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bei akuten Vergiftungen mit Alkohol, Hypnotika, Analgetika und Psychopharmaka.
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bei akuten Delirien.
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bei unbehandeltem Engwinkelglaukom.
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bei akutem Harnverhalt.
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bei Prostatahyperplasie mit Restharnbildung.
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bei paralytischem Ileus.
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während der Stillzeit.
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von Kindern unter 12 Jahren.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Doxepin AL darf nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden bei:
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Prostatahyperplasie ohne Restharnbildung.
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schweren Leberschäden.
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Störungen des blutbildenden Systems.
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hirnorganischem Psychosyndrom.
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erhöhter Krampfbereitschaft.
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Hypokaliämie.
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Bradykardie.
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angeborenem langen QT-Syndrom oder anderen klinisch signifikanten kardialen Störungen (insbesondere Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße, Erregungsleitungsstörungen, Arrhythmien).
Suizid/Suizidgedanken oder klinische Ver-schlechterung
Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Sui-zidgedanken, selbstschädigendem Verhal-ten und Suizid (Suizid-bezogene Ereig-nisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Lin-derung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Bes-serung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behand-lung ansteigen kann.
Andere psychiatrische Erkrankungen, für die Doxepin verschrieben wird, können ebenso mit einem erhöhten Risiko für Sui-zid-bezogene Ereignisse einhergehen. Au-ßerdem können diese Erkrankungen zu-sammen mit einer depressiven Erkrankung (Episoden einer Major Depression) auftre-ten. Daher sollten bei Behandlung anderer psychiatrischer Erkrankungen die gleichen Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden wie bei der Behandlung von depressiven Erkrankungen.
Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder –versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrol-lierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Pa-tienten unter 25 Jahren, die Antidepres-siva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Pla-cebo.
Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer eng-maschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizid-risiko, insbesondere zu Beginn der Be-handlung und nach Dosisanpassungen ein-hergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwa-chung hinsichtlich jeder klinischen Ver-schlechterung, des Auftretens von suizida-lem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medi-zinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.
Während die sedierende Wirkung von Doxepin meist unmittelbar in den ersten Stunden einsetzt, ist die stimmungsaufhellende Wirkung in der Regel erst nach 1-3 Wochen zu erwarten.
Kinder und Jugendliche
Doxepin AL sollte nicht zur Behandlung von Kindern über 12 Jahre und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden. In Studien zur Behandlung von Depressionen in dieser Altersgruppe zeigten trizyklische Antidepressiva keinen therapeutischen Nutzen. Studien mit anderen Antidepressiva (SSRI, SNRI) haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von suizidalem Verhalten, Selbstschädigung und feindseligem Verhalten im Zusammenhang mit der Anwendung dieser Wirkstoffe gezeigt. Diese Risiken können für Doxepin nicht ausgeschlossen werden. Außerdem ist Doxepin in allen Altersgruppen mit einem Risiko für kardiovaskuläre Nebenwirkungen verbunden. Darüber hinaus liegen keine Daten zur Si-cherheit bei Langzeitanwendung bei Kin-dern und Jugendlichen bezüglich Wachs-tum, Reifung sowie zur kognitiven Entwick-lung und Verhaltensentwicklung vor (siehe auch Abschnitt 4.8).
Hinweise:
Vor Beginn und während der Behandlung sind in regelmäßigen Abständen Kontrollen von Blutdruck, EKG, Blutbild, Leber-funktion und gegebenenfalls des EEG vor-zunehmen. Bei von der Norm abweichen-den Werten darf eine Behandlung mit Doxe-pin AL nur unter engmaschigen Kontrollen durchgeführt werden.
Eine bestehende Hypokaliämie ist vor Be-handlungsbeginn auszugleichen.
Bei Patienten, bei denen eine Senkung des Blutdruckes auf jeden Fall vermieden werden muss, darf Doxepin nur unter sorgfältiger Kontrolle der hämodynamischen Parameter angewendet werden.
Ein plötzliches Beenden einer längerfristi-gen hochdosierten Behandlung mit Doxe-pin sollte vermieden werden, da hier mit Ab-setzerscheinungen wie Unruhe, Schweiß-ausbrüchen, Übelkeit, Erbrechen und Schlafstörungen gerechnet werden muss.
Doxepin kann die cerebrale Krampfschwelle erniedrigen, daher kann es bei erhöhter Anfallsbereitschaft (z.B. Entzugssyndrom nach abrupten Absetzen von Benzodiazepinen oder Barbituraten) vermehrt zu Krampfanfällen kommen.
Diese Arzneimittel enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Doxepin AL nicht einnehmen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall verlängern (z.B. Antiarrhythmika Klasse IA oder III, Antibiotika, Malaria-Mittel, Antihistaminika, Neuroleptika), zu einer Hypokaliämie führen (z.B. bestimmte Diuretika) oder den hepatischen Abbau von Doxepin hemmen können (z.B. MAO-Hemmer), ist zu vermeiden.
MAO-Hemmer sollen mindestens 14 Tage vor Beginn der Therapie mit Doxepin abgesetzt werden. Andernfalls muss mit schweren Nebenwirkungen wie Erregung, Delir, Koma, Hyperpyrexie, cerebralen Krampfanfällen und starken Blutdruckschwankungen gerechnet werden.
Bei therapieresistenten Depressionen ist im Einzelfall unter Beachtung aller notwendigen Vorsichtsmaßnahmen und unter langsamer Dosissteigerung eine zusätzliche Gabe von MAO-Hemmern bei vorbestehender Therapie mit Doxepin möglich.
Wirkungen und ggf. Nebenwirkungen folgender Arzneimittel können durch trizyklische Antidepressiva - zu denen auch Doxepin gehört - beeinflusst werden (s. Tabelle).
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Wirkungsverstärkung
andere Antidepressiva,
Neuroleptika, Barbiturate, Tranquilizer, Analgetika, Narkotika, sedierende Antihistaminika, Antiepileptika, Alkohol
Wechselseitige Verstärkung der zentraldämpfenden Wirkung
Anticholinerg wirkende Substanzen, z.B. Antiparkinsonmittel, tri- und tetrazyklische Antidepressiva
Wechselseitige Verstärkung der anticholinergen Wirkung
Cimetidin
Verstärkung der zentraldämpfenden und anticholinergen Wirkung
Sympathomimetika (z.B. auch Noradrenalin als vasokonstringierender Zusatz in Lokalanästhetika)
Verstärkung der sympathomimetischen Wirkung
Nitrate, Antihypertonika (z.B. Beta-Blocker)
Verstärkung der antihypertensiven Wirkung
Wirkungsabschwächung
Reserpin, Clonidin
Abschwächung der antihypertensiven Wirkung; bei Clonidin u.U. Rebound-Hypertension
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Zu einer Anwendung von Doxepin während der Schwangerschaft liegen bislang keine ausreichenden Erfahrungen vor. Daten von 118 während des ersten Schwangerschafts-Trimenons Doxepin-exponierten Neugeborenen deuten darauf hin, dass die Missbildungsrate möglicherweise erhöht ist. Bisher sind keine anderen einschlägigen epidemiologischen Daten verfügbar. In tierexperimentellen Studien zeigte Doxepin keine teratogenen Effekte, jedoch wurde eine Beeinträchtigung der Fertilität beobachtet (siehe Abschnitt 5.3). Daher darf Doxepin nur bei zwingender Notwendigkeit und nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewandt werden. Nach Verabreichung von Antidepressiva in höheren Dosen oder über einen längeren Zeitraum vor der Geburt kann es bei Neugeborenen zu Absetz- bzw. Entzugserscheinungen kommen.
Stillzeit
Die Einnahme von Doxepin während der Stillzeit ist kontraindiziert, da der Wirkstoff und dessen Metabolite in die Muttermilch übergehen und beim gestillten Säugling zu unerwünschten Wirkungen führen können.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Diese Arzneimittel können auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol. Daher sollten das Führen von Fahrzeugen, die Bedienung von Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten zumindest während der ersten Tage der Behandlung unterbleiben. Die Entscheidung in jedem Einzelfall trifft der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktionsbereitschaft und der jeweiligen Dosierung.
Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100, < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1 000, < 1/100)
Selten (≥1/10 000, < 1/1 000)
Sehr selten (<1/10 000), einschließ-
lich Einzelfälle
Häufigkeit
nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Mit folgenden Nebenwirkungen ist besonders zu Beginn der Behandlung zu rechnen:
Mundtrockenheit, verstopfte oder trockene Nase, Müdigkeit, Benommenheit, Schwitzen, Schwindel, Hypotonie, orthostatische Dys-regulation, Tachykardie, Herzrhythmusstö-rungen, Tremor, Akkommodationsstörun-gen, Obstipation, Gewichtszunahme und meist passagere Anstiege der Leberenzym-aktivitäten. Insbesondere bei älteren Pa-tienten können diese Nebenwirkungen ver-stärkt auftreten (siehe Abschnitt 4.2).
Häufig kommt es zu Miktionsstörungen, innerer Unruhe, Durstgefühl, allergischen Hautreaktionen und Pruritus, Libidoverlust, Ejakulationsstörungen bzw. Impotenz. Bei älteren Patienten besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Verwirrtheitszuständen und deliranten Syndromen.
Gelegentlich kommt es zu Kollapszustän-den, Harnverhalten, Galaktorrhö, Erre-gungsleitungsstörungen. Eine bestehende Herzinsuffizienz kann verstärkt werden. Gelegentlich kommt es außerdem zum Auf-treten von Ödemen, Parästhesien, Hitze- und Kälteempfindungen, Ohrensausen, vermehrtem Träumen.
Sehr selten wurde bei Männern Gynäko-mastie, bei Frauen Regelblutungsanoma-lien und Vergrößerung der Mammae beob-achtet, außerdem das Syndrom der inadä-quaten ADH-Sekretion, Haarausfall und Änderungen des Blutzuckerspiegels und medikamentenabhängige (cholestatische) Hepatitis.
Doxepin kann das QT-Intervall im EKG verlängern; sehr selten sind Torsades de pointes aufgetreten.
Ebenfalls sehr selten können hämolytische Anämie, Leukozytopenie, Agranulozytose und Thrombozytopenie auftreten.
Häufigkeit nicht bekannt: Suizidale Gedanken, suizidales Verhalten.
Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Antidepressiva oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 4.4).
Bei Patienten mit Abhängigkeitsanamnese ist Missbrauch beobachtet worden.
Anticholinerge Nebenwirkungen wie paralytischer Ileus, Glaukomanfall, Harnverhalten und Sehstörungen sowie neurologische Effekte (z.B. Polyneuropathien und Krampfanfälle) sind als Nebenwirkungen von trizyklischen Antidepressiva beschrieben worden und daher auch für Doxepin nicht auszuschließen.
Es kann zu Schlafstörungen kommen.
Bei Patienten mit einem hirnorganischen Psychosyndrom ist die mögliche Provokation eines pharmakogenen Delirs zu bedenken.
Beim Auftreten schwerwiegender Nebenwirkungen, wie
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QT-Intervall-Verlängerung,
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Torsades de pointes,
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hämolytischer Anämie, Leukozytopenie, Agranulozytose, Thrombozytopenie,
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manischer Verstimmung,
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akut produktiven Symptomen bei der Behandlung depressiver Syndrome im Verlauf schizophrener Erkrankungen,
ist die Therapie abzubrechen.
Hinweise:
Die Patienten sollten angehalten werden, bei grippeähnlichen Symptomen oder eitriger Angina, die mit Beschwerden wie hohem Fieber, Schüttelfrost, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Entzündungen im Mund-, Nasen-, Rachen- sowie Genital- oder Analbereich einhergehen, sofort den Arzt aufzusuchen und keine Selbstmedikation mit Antipyretika, Analgetika und/ oder Antibiotika durchzuführen.
Treten die o.g. Symptome während der Behandlung auf, ist eine Untersuchung des Blutbildes vorzunehmen, da eine Agranulozytose ausgeschlossen werden muss.
In epidemiologischen Studien, die hauptsächlich mit Patienten durchgeführt wurden, die 50 Jahre oder älter waren, wurde bei denen, die mit Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRIs) oder Tricyclischen Antidepressiva (TCAs) behandelt wurden, ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Knochenbrüchen beobachtet. Der Mechanismus, der zu diesem Risiko führt, ist nicht bekannt.
Überdosierung
Symptome einer Überdosierung
Doxepin zeichnet sich durch eine erhebliche akute Toxizität aus. Kinder bzw. Kleinkinder sind besonders gefährdet. Lebensbedrohende Symptome einer Intoxikation mit Doxepin betreffen das ZNS (Verwirrung, Erregungszustände bis zu Krampfanfällen, Bewusstseinstrübung bis zum Koma, Atemstillstand) und das Herz-Kreislauf-System (Hypotonie, Tachykardie, EKG-Veränderungen wie PQ-, QT-Intervallverlängerung, Torsades de pointes, AV-Block II. oder III. Grades).
Therapie bei Überdosierung
So rasch wie möglich ist eine intensivmedizinische Behandlung einzuleiten. Innerhalb von 1-2 Stunden nach Einnahme kann eine Magenspülung aussichtsreich sein, gefolgt von der wiederholten Gabe von Aktivkohle. Die weitere Therapie erfolgt symptomatisch. Zum Einsatz kommen Volumensubstitution, Antikonvulsiva und ggf. Antiarrhythmika, bei kardialen Komplikationen u.U. Natriumhydrogencarbonat bzw. -lactat.
Bei schweren Vergiftungen (Bewusstlosigkeit, Herzrhythmusstörungen) bzw. Auftreten eines anticholinergen Syndroms steht zur Anwendung unter intensivmedizinischen Bedingungen (EKG-Kontrolle!) als Antidot Physostigminsalicylat zur Verfügung.
Aufgrund des großen Verteilungsvolumens und der relativ starken Plasma-Eiweiß-Bindung dürften forcierte Diurese oder Hämodialyse bei reinen Doxepin-Vergiftungen nur von geringem Nutzen sein.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Klassifizierung
Trizyklisches Antidepressivum
ATC-Code: N06AA12
Als Dibenzoxepin gehört Doxepin zu den trizyklischen Antidepressiva und besitzt ausgeprägte sedierende sowie angstlösende und stimmungsaufhellende Wirkungen. Als Wirkungsmechanismus für den zentralen Effekt wird eine Beeinflussung der Funktion von Neurotransmittersystemen im ZNS angenommen.
Doxepin hemmt den aktiven Rücktransport der biogenen Amine Serotonin und Noradrenalin in die präsynaptischen Speicher der Nervenzellen im ZNS. Dadurch wird die Konzentration dieser biogenen Amine am Rezeptor erhöht.
Es wirkt auch antihistaminerg durch Blockade der H1-Rezeptoren und der H2-Rezeptoren. In verschiedenen Versuchsanordnungen wurde durch Doxepin die Magensaftsekretion und Ulcus-Entstehung unter Stress-Belastung gehemmt. Es scheint vor allem ein im ZNS lokalisierter Mechanismus beteiligt zu sein. H1-Antagonismus (Sedierung), H2-Antagonismus (Hemmung der Magensäuresekretion) und peripher anticholinerge Wirkung (Magenmotilität) können evtl. unterstützend mitwirken.
Doxepin zeigt sowohl zentral als auch peripher eine schwach anticholinerge und spasmolytische Wirkung. So wie andere trizyklische Antidepressiva hemmt es in hohen Dosen die Erregungsleitung im Herzen und senkt den Gefäßwiderstand geringgradig.
Folgende Wirkungen von Doxepin wurden außerdem tierexperimentell nachgewiesen: Die Verstärkung der Wirkung von Analgetika, die Verhinderung einer Entwicklung von Toleranz gegenüber Opiaten und die Unterdrückung von Entzugserscheinungen bei Morphinabhängigkeit.
Doxepin ist in verhaltenspharmakologischen und biochemisch-pharmakologischen Experimenten, die derzeit als Modelle für antidepressive Substanzen benutzt werden, wirksam.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Doxepin wird nach oraler Gabe nahezu vollständig resorbiert.
Verteilung
Doxepin und Desmethyldoxepin werden zu ca. 80% an Plasmaproteine gebunden. Das Verteilungsvolumen von Doxepin beträgt ca. 22 (9-33) l/kg.
Metabolismus
Doxepin unterliegt einem ausgeprägten First-pass-Metabolismus. Der Prozentsatz von Doxepin, der beim ersten Durchgang durch die Leber verstoffwechselt wird, liegt bei etwa 70 % (55-85%), die Bioverfügbarkeit bei ca. 27%. Der Abbau erfolgt über eine Demethylierung, N-Oxidation, Hydroxylierung und Glukuronidierung (Desmethyldoxepin, Doxepin-N-oxid, Hydroxydoxepin, Hydroxydoxepin-Glucuronid).
Die nach therapeutischen Dosen im Serum gemessenen Doxepinspitzenkonzentrationen weisen große interindividuelle Schwankungsbreiten auf. Die Konzentrationen von Doxepin mit noch aktiven Metaboliten Desmethyldoxepin (DMD) zusammen bestimmen die Wirkung.
Nach einmaliger Einnahme von 75 mg betragen tmax 2,9 h (2-4 h) und Cmax 26,1 ng/ml (9,0-45,8 ng/ml). Der Hauptmetabolit Desmethyldoxepin erreicht nach 6 h (2-10 h) eine Cmax von 9,7 ng/ml (4,8-14,5 ng/ml). Nach i.v.-Infusion von 25 mg Doxepin über 1,5 Stunden lag die maximale Plasmakonzentration bei 39 ng/ml.
Elimination
Die Plasmaeliminationshalbwertszeit für Doxepin beträgt nach oraler Gabe 16,8 h (8,2-24,5 h) und für DMD 51,3 h (33,2-80,7 h). Die Plasmaclearance beträgt 0,93 l/h/kg.
Die relativ langen Halbwertszeiten von Doxepin und Desmethyldoxepin ermöglichen therapeutisch ausreichend hohe Plasmaspiegel bei 1-mal täglicher oraler Doxepingabe.
Steady-state-Plasmakonzentrationen werden innerhalb von 2 Wochen erreicht.
Die Ausscheidung von unverändertem Doxepin über die Nieren ist gering (ca. 0,1 %; renale Clearance: 10-20 ml/min). Für Desmethyldoxepin beträgt die renale Ausscheidung 0,4 %, die renale Clearance 64 ml/min.
Doxepin passiert die Plazenta und geht in die Muttermilch über.
Präklinische Daten zur Sicherheit
In tierexperimentellen Studien mit wiederholter Gabe von Doxepin wurden Phospholipideinlagerungen in verschiedenen Organen beobachtet, wie sie auch von anderen amphiphilen Substanzen mit Kation-Eigenschaften (z.B. Amiodaron, Imipramin) bekannt sind. Die Relevanz dieses Befundes für die Anwendung am Menschen ist unklar. Nach hohen Dosierungen traten Fetteinlagerungen in den Leberzellen auf.
Doxepin wurde nur unzureichend bezüglich mutagener Wirkungen geprüft. Bisherige Tests verliefen negativ. Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential liegen nicht vor.
Embryotoxizitätsuntersuchungen an Ratten und Kaninchen gaben keine Hinweise auf teratogene Wirkungen von Doxepin. Dosierungen oberhalb von 5 mg/kg/Tag beeinträchtigten die Fertilität bei Ratten.
Pharmazeutische Angaben
Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern:
Carboxymethylstärke-Natrium, Lactose-Monohydrat, Cellulosepulver, mikrokristalline Cellulose, Copovidon, Magnesiumstearat (Ph. Eur.).
Filmüberzug:
Hypromellose, Macrogol 6000, Macrogol 400, Chinolingelb (E 104), Titandioxid (E 171).
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.
Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
Besondere
Vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung
Nicht über +30°C lagern.
Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/Aluminium-Blisterpackungen
Doxepin AL 50
OP mit 20 Filmtabletten
OP mit 50 Filmtabletten
OP mit 100 Filmtabletten
Doxepin AL 100
OP mit 20 Filmtabletten
OP mit 50 Filmtabletten
OP mit 100 Filmtabletten
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
Inhaber der Zulassung
ALIUD
PHARMA GmbH
Gottlieb-Daimler-Straße 19
D-89150 Laichingen
Telefon: 07333/9651-0
Telefax: 07333/21499
Internet: www.aliud.de
E-Mail: info@aliud.de
Zulassungsnummer
Doxepin AL 50
43576.00.00
Doxepin AL 100
44173.00.00
Datum der Erteilung der
Zulassung/
Verlängerung der Zulassung
Doxepin AL 50
02. Oktober 1998 / 31. Juli 2003
Doxepin AL 100
06. Januar 1999 / 31. Juli 2003
Stand der Information
April 2011
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
ALIUD® PHARMA 0710-00 Seite 11