Doxycyclin Stada 100mg Tabs Tabletten
MT Doxycyclin100 oral pal v. 22.08.2002
2004-03-01/FK
Änderungsanzeige neue Texte 2004-03-04/BM
zukünftiger Wortlaut der Gebrauchsinformation gemäß §11 AMG
GEBRAUCHSINFORMATION
Lesen Sie die gesamte Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.
-
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
-
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
-
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weiter gegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dasselbe Krankheitsbild haben wie Sie.
Was ist Doxycyclin STADA® 100 mg und wofür wird es angewendet?
Was müssen Sie vor der Einnahme Doxycyclin STADA® 100 mg beachten?
Wie ist Doxycyclin STADA® 100 mg einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Doxycyclin STADA® 100 mg aufzubewahren?
Doxycyclin STADA®100 mg Tabs
Tabletten
Wirkstoff: Doxycyclin-Monohydrat
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Doxycyclin-Monohydrat.
1 Tablette enthält 104,1 mg Doxycyclin-Monohydrat entsprechend 100 mg Doxycyclin.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.), mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat (Ph.Eur.).
Doxycyclin STADA® 100 mg Tabs ist in Packungen mit 10 (N1) und 20 (N2) Tabletten erhältlich.
1. Was ist Doxycyclin STADA®100 mg und wofür wird es angewendet?
1.1 Doxycyclin STADA® 100 mg ist ein Breitspektrum-Antibiotikum aus der Gruppe der Tetracycline
1.2 von:
STADApharm GmbH, Stadastraße 2-18, 61118 Bad Vilbel
Telefon: 06101 603-0, Telefax: 06101 603-259, Internet: http://www.stada.de
1.3 Doxycyclin STADA® 100 mg wird angewendet bei
Infektionen der Atemwege und des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches:
-
akute Schübe chronischer Bronchitis
-
Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
-
Mittelohrentzündung (Otitis media)
-
bestimmte Formen der Lungenentzündung (Pneumonie) durch Mykoplasmen, Rickettsien oder Chlamydien.
Infektionen des Urogenitaltrakts:
-
Harnröhrenentzündungen (Urethritis) durch Chlamydien und Ureaplasma urealyticum
-
akute Entzündung der Vorsteherdrüse (Prostatitis)
-
unkomplizierte Gonorrhö (Tripper; insbesondere bei gleichzeitiger Chlamydieninfektion)
-
Infektionen der weiblichen Geschlechtsorgane
-
Syphilis bei Penicillin-Allergie
-
Harnwegsinfektionen (nur bei nachgewiesener Empfindlichkeit der Erreger).
Infektionen des Magen-Darm-Trakts:
-
Cholera
-
Yersinien- oder Campylobacter-Infektionen
-
Shigellen-Infektion bei Nachweis der Empfindlichkeit.
-
ambulante Therapie von Gallenwegsinfektionen
-
Hauterkrankungen, auch infizierte schwere Formen der Akne vulgaris und Rosacea
-
durch Chlamydien verursachte Augenbindehautentzündung (Chlamydien-Konjunktivitis) und Trachom
-
durch Borrelien verursachte Erkrankungen wie Erythema chronicum migrans und Lyme-Disease (vorwiegend durch Zeckenbisse ausgelöste Infektionen)
-
seltene Infektionen wie Brucellose, Ornithose, Bartonellose, Listeriose, Rickettsiose, Melioidose, Pest, Granuloma inguinale.
Andere Erkrankungen:
Malabsorptions-Syndrome (Erkrankungen, die mit Verdauungsstörungen einhergehen) wie tropische Sprue und Morbus Whipple.
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Doxycyclin STADA®100 mg beachten?
2.1 Doxycyclin STADA® 100 mg darf nicht eingenommen werden
bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Tetracycline.
Bei Patienten mit schweren Funktionsstörungen der Leber darf Doxycyclin STADA® 100 mg nicht angewandt werden.
2.2 Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Doxycyclin STADA®100 mg ist erforderlich
Für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion gelten im Allgemeinen keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen.
Hinweis:
Nachgewiesene Infektionen durch Staphylokokken, Streptokokken und Pneumokokken sollten mit Doxycyclin STADA® 100 mg nicht behandelt werden, weil die Resistenzsituation (Empfindlichkeit der Erreger gegenüber dem Arzneimittel) ungünstig ist.
Kinder
Kinder unter 8 Jahren sollten nur nach strengster Indikationsstellung mit Doxycyclin STADA® 100 mg behandelt werden (siehe unter "Schwangerschaft und Stillzeit“).
Ältere Menschen
Bei älteren Menschen sind keine Besonderheiten zu beachten.
Schwangerschaft und Stillzeit
Während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Säuglingen und Kindern bis zum 8. Lebensjahr darf Doxycyclin STADA® 100 mg nur nach besonders strenger Indikationsstellung angewendet werden, da es bei Feten vom 4. Monat an sowie bei Säuglingen und Kindern bis zum 8. Lebensjahr durch die Einlagerung von Doxycyclin zu einer meist reversiblen Knochenwachstumsstörung sowie vor Abschluss der Zahndurchbruchsphase zu bleibenden Zahnverfärbungen und Zahnschmelzdefekten kommen kann.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Vereinzelt ist über eine in der Regel vorübergehende Kurzsichtigkeit (Myopie) berichtet worden, die sich während der Behandlung mit Doxycyclin STADA® 100 mg entwickeln kann. Das kann zu einer Beeinträchtigung der Sicherheit beim Führen von Kraftfahrzeugen und beim Bedienen von Maschinen führen.
Bei kombinierter Anwendung von Doxycyclin STADA® 100 mg mit bestimmten blutzuckersenkenden oder blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln (siehe unter 2.3 "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln“) sollte eine Kontrolle der Blutzucker- bzw. der Gerinnungsparameter erfolgen und ggf. eine entsprechende Dosisreduktion dieser Arzneimittel erfolgen.
Der Nachweis von Zucker, Eiweiß, Urobilinogen und von Katecholaminen im Harn kann durch Einnahme von Tetracyclinen gestört werden.
Unter Sonnenbestrahlung kann es zu phototoxischen Reaktionen der belichteten Hautareale kommen (siehe unter 4.1 "Nebenwirkungen"). Sonnenbaden im Freien oder in Solarien sollte daher während der Behandlung mit Doxycyclin STADA® 100 mg vermieden werden.
Informieren Sie vor einer Narkose den Arzt über eine Behandlung mit Doxycyclin STADA® 100 mg (siehe unter 2.3 "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln").
Wenn die Behandlung länger als 21 Tage dauert, sollen regelmäßig Blut, Leber- und Nierenuntersuchungen durchgeführt werden.
Bitte halten Sie den Termin zur Kontrolle des Behandlungserfolges 3-4 Tage nach Behandlungsende bei einer Gonokokkeninfektion (Tripper) besonders sorgfältig ein, um einen Rückfall zu vermeiden.
2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Aufnahme von Doxycyclin aus dem Magen-Darm-Trakt kann durch bestimmte 2- oder 3-wertige Kationen wie Aluminium und Magnesium (enthalten z.B. in Mitteln zur Bindung von Magensäure) oder Calcium (auch enthalten in Milch und Milchprodukten) durch Eisenpräparate sowie durch medizinische Kohle und Colestyramin (Mittel zur Senkung erhöhter Blutfettwerte) vermindert sein. Deshalb sollten Arznei- oder Nahrungsmittel mit diesen Bestandteilen in einem zeitlichen Abstand von 2-3 Stunden eingenommen werden.
Das Antibiotikum Rifampicin, Stoffe aus der Klasse der Barbiturate (z.B. auch in Beruhigungs- und Schlafmitteln enthalten) und andere Mittel gegen Anfallsleiden (Carbamazepin, Diphenylhydantoin und Primidon) sowie regelmäßige, gewohnheitsmäßige und/oder missbräuchliche Alkoholaufnahme (Alkoholabusus) können den Abbau von Doxycyclin (durch Enzyminduktion in der Leber) beschleunigen mit der Folge eines Wirksamkeitsverlustes von Doxycyclin STADA® 100 mg, da keine ausreichend hohen Blutspiegel erreicht werden.
Wie beeinflusst Doxycyclin STADA® 100 mg die Wirkung von anderen Arzneimitteln?
Doxycyclin kann die Wirkung von bestimmten blutzuckersenkenden Mitteln (orale Sulfonylharnstoff-Antidiabetika) und von bestimmten blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln (Antikoagulanzien vom Dicumarol-Typ) verstärken (siehe unter 2.2 "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von.."). Bei kombinierter Verabreichung sollte eine Kontrolle der Blutzucker- bzw. der Gerinnungsparameter erfolgen und ggf. eine entsprechende Dosisreduktion dieser Arzneimittel vorgenommen werden.
Doxycyclin STADA® 100 mg kann die schädigende (toxische) Wirkung von Ciclosporin A (Mittel zur Unterdrückung der körpereigenen Immunabwehr) erhöhen.
Sonstige Wechselwirkungen:
Eine Narkose mit Methoxyfluran oder anderen möglicherweise nierenschädigend wirkenden Mitteln kann während der Behandlung mit Doxycyclin STADA® 100 mg zum Nierenversagen führen (siehe unter 2.2 "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von..").
Kurz vor, während oder nach einer Isotretinoin-Behandlung der Akne sollte keine Behandlung mit Doxycyclin STADA® 100 mg durchgeführt werden, da beide Arzneimittel in seltenen Fällen reversible Drucksteigerungen in der Schädelhöhle (Pseudotumor cerebri) bewirken können, die sich nach Beendigung der Behandlung von selbst wieder zurückbilden.
Die gleichzeitige Einnahme von Doxycyclin STADA® 100 mg und bestimmten anderen Antibiotika (Betalaktam-Antibiotika wie z.B. Penicilline, Cephalosporine) sollte vermieden werden, da hinsichtlich der antibakteriellen Wirkung im labordiagnostischen Test ein abschwächender (antagonistischer) Effekt beobachtet wurde.
Die gleichzeitige Anwendung von Doxycyclin STADA® 100 mg und Theophyllin (Asthmamittel) kann zu vermehrten Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt führen.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Hinweis:
In seltenen Fällen kann unter der Behandlung mit Doxycyclin STADA® 100 mg die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von oralen hormonalen Kontrazeptiva („Pille“) in Frage gestellt sein. Es empfiehlt sich daher, zusätzlich nicht-hormonelle empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.
Doxycyclin – Wechselwirkungen:
Mittel |
Folgewirkung |
Ursache |
Aluminium Calcium (auch Milch) Magnesium (z. B. in Antazida) Eisen Colestyramin med. Aktivkohle |
Abschwächung der |
Durch Komplexbildung verringerte |
Rifampicin Barbiturate Carbamazepin Diphenylhydantoin chron. Alkoholabusus |
Abschwächung der |
Beschleunigter |
Cumarinderivate Sulfonylharnstoffe |
Verstärkung der gerinnungshemmenden bzw. blutzuckersenkenden Wirkung |
|
Ciclosporin A |
Toxische Wirkung von |
|
Methoxyfluran |
kann zum Nierenversagen führen |
|
Isotretinoin |
Risiko für Pseudotumor cerebri erhöht |
|
Penicilline, Cephalosporine ( u. andere |
Abschwächung des Penicillin/Cephalosporin- Effektes |
|
Theophyllin |
Vorkommen von |
|
orale Kontrazeptiva („Pille“) |
Sicherheit der Schwangerschaftsverhütung beeinträchtigt |
|
Zucker und Eiweiß im Harn Urobilinogennachweis Katecholamine |
Störung der qualitativen und quantitativen Bestimmung |
|
2.4 Bei Einnahme von Doxycyclin STADA®100 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Bitte nehmen Sie Milch, Milchprodukte und Fruchtsäfte, die Calcium enthalten nicht zusammen mit Doxycyclin STADA® 100 mg ein. Halten Sie einen zeitlichen Abstand von 2 bis 3 Stunden ein (siehe unter 2.3 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln“).
Bitte beachten Sie, dass bei regelmäßiger, gewohnheitsmäßiger und/oder missbräuchlicher Aufnahme von Alkohol der Abbau von Doxycyclin beschleunigt ist (siehe unter 2.3 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln“).
3. Wie ist Doxycyclin STADA®100 mg einzunehmen?
Nehmen Sie Doxycyclin STADA® 100 mg immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
3.1 Art der Anwendung
Die Tabletten sollten entweder regelmäßig morgens mit dem Frühstück oder gleichzeitig zusammen mit einer anderen Mahlzeit mit reichlich Flüssigkeit (keine Milch oder Milchprodukte), z.B. einem Glas Wasser, eingenommen werden. Die Einnahme während einer Mahlzeit kann die Häufigkeit von Magen-Darm-Störungen verringern.
Darüber hinaus kann man die Tabletten ein einem Glas Wasser zerfallen lassen.
Um Anwendungsfehler zu vermeiden, nehmen Sie die Tabletten stets mit reichlich Flüssigkeit in aufrechter Haltung (im Sitzen oder im Stehen) ein. Etwa 10-15 Minuten nach der Einnahme nochmals reichlich Flüssigkeit nachtrinken!
3.2 In welcher Dosierung und wie oft sollten Sie Doxycyclin STADA®100 mg einnehmen?
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Jugendliche über 50 kg Körpergewicht und Erwachsene unter 70 kg Körpergewicht nehmen am ersten Tag 2 Tabletten Doxycyclin STADA® 100 mg (entsprechend 200 mg Doxycyclin) und an den folgenden Tagen je 1 Tablette Doxycyclin STADA® 100 mg (entsprechend 100 mg Doxycyclin) ein.
Erwachsene mit mehr als 70 kg Körpergewicht nehmen täglich 2 Tabletten Doxycyclin STADA® 100 mg (entsprechend 200 mg Doxycyclin) ein (siehe unter 3.2 "Art der Anwendung“).
Es stehen auch Darreichungsformen mit 200 mg Doxycyclin zur Verfügung.
Zur Behandlung von Kindern unter 50 kg Körpergewicht (ab 8 Jahren: 4 mg/kg Körpergewicht am ersten und 2 mg/kg Körpergewicht an den folgenden Tagen) ist das Präparat wegen seiner Dosierungsstärke nicht geeignet.
Spezielle Dosierungsempfehlungen:
Akute gonorrhoische Urethritis (durch Tripper bedingte Harnröhrenentzündung) des Mannes
Täglich 2 Tabletten Doxycyclin STADA® 100 mg (entsprechend 200 mg Doxycyclin) über 7 Tage.
Akute Gonokokken-Epididymitis (durch Gonokokken bedingte Nebenhodenentzündung)
Täglich 2 Tabletten Doxycyclin STADA® 100 mg (entsprechend 200 mg Doxycyclin) über 10 Tage.
Akute Gonokokkeninfektion der Frau
Täglich 2 Tabletten Doxycyclin STADA® 100 mg (entsprechend 200 mg Doxycyclin) über mindestens 7 Tage. (Es stehen auch Darreichungsformen mit 200 mg Doxycyclin zur Verfügung.) Der Behandlungserfolg bei einer Gonokokkeninfektion sollte durch eine kulturelle Kontrolle 3-4 Tage nach Behandlungsende überprüft werden.
Syphilis (primäre und sekundäre Form bei Penicillinallergie)
Täglich 1-mal 3 oder 3-mal 1 Tablette Doxycyclin STADA® 100 mg (entsprechend 300 mg Doxycyclin) 15 Tage lang.
Hauterkrankungen, auch infizierte schwere Formen der Akne vulgaris und Rosacea
Täglich 1 Tablette Doxycyclin STADA® 100 mg (entsprechend 100 mg Doxycyclin), in der Regel 7-21 Tage. Anschließend ist die tägliche Einnahme von 50 mg Doxycyclin als Erhaltungstherapie für weitere 2-3 Wochen möglich (hierzu stehen Darreichungsformen mit 50 mg zur Verfügung). In Abhängigkeit vom Behandlungsergebnis kann zur Akne-Behandlung eine Langzeitbehandlung mit niedrig dosiertem Doxycyclin (50 mg täglich) über einen Zeitraum von bis zu 12 Wochen erfolgen.
Lyme-Borreliose (Stadium I)
Täglich 2 Tabletten Doxycyclin STADA® 100 mg (entsprechend 200 mg Doxycyclin), 2-3 Wochen lang (mindestens jedoch 14 Tage lang).
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist es im Allgemeinen nicht erforderlich, die Doxycyclindosis zu verringern.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Doxycyclin STADA® 100 mg zu stark oder zu schwach ist.
Wie lange sollten Sie Doxycyclin STADA® 100 mg anwenden?
Die Behandlungsdauer richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung. Im Allgemeinen wird Doxycyclin STADA® 100 mg zwischen 5 und 21 Tagen eingenommen. Ihr Arzt wird die jeweilige Behandlungsdauer festlegen (siehe auch spezielle Dosierungsempfehlungen).
Falls bei nachgewiesener Empfindlichkeit Infektionen mit Beta-hämolysierenden Streptokokken behandelt werden, muss dies mindestens 10 Tage lang erfolgen, um Spätschäden (wie z.B. rheumatischem Fieber oder Glomerulonephritis) vorzubeugen.
Im Folgenden beträgt die Anwendungsdauer bei
-
Akuter gonorrhoischer Urethritis (Tripper) des Mannes: 7 Tage
-
Akuter Gonokokken-Epididymitis: 10 Tage
-
Akuter Gonokokkeninfektion der Frau: mindestens 7 Tage
-
Syphilis (primäre und sekundäre Form bei Penicillinallergie): 15 Tage
-
Lyme-Borreliose (Stadium I): 2-3 Wochen.
3.3 Was ist zu tun, wenn Sie eine größere Menge Doxycyclin STADA® 100 mg eingenommen haben, als Sie sollten?
Berichte über Vergiftungsfälle mit Doxycyclin sind bisher nicht bekannt geworden. Da bei Überdosierungen jedoch die Gefahr von Leber- und Nierenschädigung sowie einer Bauchspeicheldrüsenentzündung besteht, sollten Sie im Verdachtsfalle einen Arzt verständigen.
Der Arzt wird sich bei der Behandlung der Überdosierung am Krankheitsbild orientieren.
3.4 Was ist zu tun, wenn Sie die Einnahme von Doxycyclin STADA® 100 mg vergessen haben?
Wenn Sie einmal eine Einnahme vergessen haben, fahren Sie bitte am nächsten Tag mit der Einnahme von Doxycyclin STADA® 100 mg in der verordneten Menge fort.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Doxycyclin STADA® 100 mg Nebenwirkungen haben. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
4.1 Nebenwirkungen
Magen-Darm-Trakt
Während der Behandlung mit Doxycyclin STADA® 100 mg kann es häufig zu Magen-Darm-Störungen wie Übelkeit, Magendruck, Sodbrennen, Brechreiz, Erbrechen, Blähungen, Fettstühlen und Durchfällen kommen.
Die Einnahme des Arzneimittels nach oder mit den Mahlzeiten kann diese unerwünschten Wirkungen zu einem gewissen Grad reduzieren; die Resorptionsquote wird dadurch nur unwesentlich beeinträchtigt.
Weiterhin können gelegentlich auftreten:
Mund- und Rachenschleimhautentzündungen, Heiserkeit, Schluckbeschwerden und vereinzelt schwarze Haarzunge.
Treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Kolitis zu denken (in den meisten Fällen verursacht durch Clostridium difficile). Diese durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein und erfordert eine sofortige und angemessene Behandlung (siehe „Gegenmaßnahmen“ bei Nebenwirkungen).
Nervensystem
Selten wird eine Drucksteigerung in der Schädelhöhle (Pseudotumor cerebri) beobachtet, die sich nach Beendigung der Behandlung wieder zurückbildet. Sie äußert sich durch Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und möglicherweise eine Sehstörung durch Papillenödem (Schwellung der Sehnervenpapille infolge verstärkter Flüssigkeitsansammlung).
Haut und Hautanhangsgebilde
Allergische Hautreaktionen auf Doxycyclin treten gelegentlich auf (siehe unter „Überempfindlichkeitserscheinungen“). Unter Sonneneinstrahlung kann es durch Lichtsensibilisierung zu phototoxischen Reaktionen der belichteten Hautareale kommen (mit Symptomen wie bei einem starken Sonnenbrand, z.B. Rötung, Schwellung, Blasenbildung, Verfärbung) selten auch mit Beteiligung der Nägel (Nagelablösung und -verfärbung). Sonnenbaden im Freien oder in Solarien sollte daher während einer Behandlung mit Doxycyclin STADA® 100 mg vermieden werden.
Blut und Blutkörperchen
Selten können folgende Veränderungen im Blut ausgelöst werden, die sich nach Beendigung der Behandlung von selbst wieder normalisieren: Verminderung der Zahl der Blutplättchen und der roten Blutkörperchen (Thrombozytopenie, Anämie), Verminderung oder Erhöhung der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozytopenien, Lymphozytopenien, Leukozytosen) sowie Veränderungen an einigen Blutzelltypen (atypische Lymphozyten und toxische Granulationen der Granulozyten), Erkrankung der Lymphknoten (Lymphadenopathie).
Leber und Bauchspeicheldrüse
Bei Überdosierungen besteht die Gefahr von Leberschäden oder einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis).
Während der Schwangerschaft besteht eine erhöhte Gefahr von Leberschäden unter Tetracyclin-Einnahme.
Nieren
Tetracycline können eine Nierenschädigung (Nephrotoxizität) verursachen oder eine schon vorher bestehende Nierenfunktionseinschränkung (erkennbar an einem Kreatinin- und Harnstoffanstieg im Serum) verschlimmern. Auch im Zusammenhang mit Doxycyclingabe wurde selten über Nierenschädigungen, z.B. interstitielle Nephritis, akutes Nierenversagen und fehlende Harnausscheidung (Anurie) berichtet.
Überempfindlichkeitserscheinungen
Unter Doxycyclin STADA® 100 mg-Behandlung treten Überempfindlichkeitserscheinungen (z.B. allergische Reaktionen) gelegentlich auf. Dazu gehören Hautreaktionen mit und ohne Juckreiz, wie z.B. örtlich begrenzte oder auch großflächige (generalisierte) Hautausschläge (Exantheme), Hautrötungen (Erytheme), Nesselausschlag mit Bläschen- und Quaddelbildung (Urtikaria), Scheibenrose (Erythema exsudativum multiforme), vorübergehende örtliche Schwellung der Haut, der Schleimhäute oder der Gelenke (Angioödem), Asthma, Hautausschläge an den Genitalien und an anderen Körperregionen und eine Serumkrankheit-ähnliche Reaktion mit Fieber, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen.
Selten ist im zeitlichen Zusammenhang mit einer Doxycyclin-Behandlung über schwere Hauterscheinungen mit lebensbedrohlichen Allgemeinreaktionen (wie z.B. exfoliative Dermatitis, Lyell-Syndrom) berichtet worden.
Wenn Sie auf Doxycyclin STADA® 100 mg überempfindlich reagieren, dürfen Sie grundsätzlich nicht mit Tetracyclinen behandelt werden (komplette Kreuzallergie).
Selten sind schwere plötzlich auftretende Überempfindlichkeitserscheinungen möglich. Sie können sich äußern als: Gesichtsschwellung (Gesichtsödem), Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Herzjagen, Luftnot (Atemnot), Blutdruckabfall bis hin zum bedrohlichen Kreislaufzusammenbruch und Herzstillstand. Beim Auftreten dieser Erscheinungen, die lebensbedrohlich sein können, ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich (siehe unter 4.2 „Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen").
Sonstige Nebenwirkungen
Unter einer Behandlung mit Doxycyclin STADA® 100 mg kann es durch Selektion zu einer Pilz-Besiedelung (Candida) der Haut oder Schleimhäute (vor allem des Genitaltraktes und der Mund- und Darmschleimhäute) kommen mit Symptomen wie Mund- und Rachenschleimhautentzündung (Glossitis, Stomatitis), akute Entzündungen der äußeren Geschlechtsorgane und der Scheide bei der Frau (Vulvovaginitis) sowie Juckreiz in der Analgegend.
Bei der Behandlung von Kindern unter 8 Jahren ist gelegentlich eine bleibende Zahnverfärbung und Zahnschmelzschädigung sowie eine vorübergehende Knochenwachstumsverzögerung beobachtet worden.
Gelegentlich sind auch Blutgerinnungsstörungen und Blut im Urin (Hämaturie) beobachtet worden.
Selten ist im zeitlichen Zusammenhang mit einer Doxycyclin-Gabe über Missempfindungen (Parästhesien), Beschleunigung des Herzschlages (Tachykardien), Muskelschmerzen (Myalgien), Gelenkschmerzen (Arthralgien), Unruhe und Angstzustände berichtet worden.
Krampfanfälle nach Gabe von Doxycyclin sind sehr selten möglich. (Nach oraler Einnahme von Doxycyclin wurde ein Fall eines epileptischen Anfall berichtet. Nach intravenöser Gabe ist diese Nebenwirkung in mehreren Fällen beschrieben worden.
Selten wurden eine Störung bzw. der Verlust der Geruchs- und Geschmacksempfindung beschrieben, welche nur in einigen Fällen und auch nur teilweise rückbildungsfähig waren.
Was ist generell beim Auftreten von Nebenwirkungen zu tun?
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie eine der aufgeführten Nebenwirkungen oder andere unerwünschte Wirkungen unter der Behandlung mit Doxycyclin STADA® 100 mg bemerken.
4.2 Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen
Folgende Nebenwirkungen (nähere Erläuterungen zu diesen Nebenwirkungen siehe oben) können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort ein Arzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.
Pseudomembranöse Kolitis
Hier muss der Arzt eine Beendigung der Behandlung mit Doxycyclin STADA® 100 mg in Abhängigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten (z.B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Anaphylaxie)
Hier muss die Behandlung mit Doxycyclin STADA® 100 mg sofort abgebrochen werden und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z.B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) eingeleitet werden.
4.3 Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind.
5. Wie ist Doxycyclin STADA®100 mg aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf der Faltschachtel und der Durchdrückpackung aufgedruckt. Verwenden Sie das Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!
Stand der Information:
1. März 2004
15
Doxycyclin STADA 100 Tabs, Tabletten STADApharm GI