Doxyderma 100mg
Dermapharm AG ENR 2116637 Zul.-Nr. 16637.00.00 Doxyderma 100 mg
Änderungsanzeige vom 14.10.2005 Packungsbeilage Seite 28 von 28
Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben
Liebe Patientin, lieber Patient!
Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil
sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der An-
wendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich
bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Gebrauchsinformation
Doxyderma 100 mg
Wirkstoff: Doxycyclinmonohydrat
Zusammensetzung
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
1Tabletteenthält104,1 mg Doxycyclinmonohydrat, entspre-
chend 100 mg Doxycyclin.
Sonstige Bestandteile:
Mikrokristalline Cellulose, Carboxymethylstärke-Natrium, hydriertes Rizinusöl, Povidon K25, hochdisperses Siliciumdioxid
Darreichungsform und Inhalt
OP zu 10 und 20 Tabletten
Breitspektrum-Antibiotikum aus der Gruppe der Tetracycline
Pharmazeutischer Unternehmer: Hersteller:
Dermapharm AG mibe GmbH Arzneimittel
Luise-Ullrich-Straße 6 Münchener Straße 15
82031 Grünwald 06796 Brehna
Tel.: 089/ 64186-0
Fax: 089/ 64186-130
Anwendungsgebiete
Doxyderma 100 mg ist angezeigt bei Infektionen, die durch gegen
Doxycyclin-empfindliche Krankheitserreger verursacht sind, ins-
besondere bei:
• Infektionen der Atemwege und des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches:
- akute Schübe chronischer Bronchitis
- Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
- Mittelohrentzündung (Otitis media)
- bestimmte Formen der Lungenentzündung (Pneumonie) durch
Mykoplasmen, Rickettsien oder Chlamydien.
• Infektionen des Urogenitaltrakts:
- Harnröhrenentzündungen (Urethritis) durch Chlamydien und
Ureaplasma urealyticum
- akute Entzündung der Vorsteherdrüse (Prostatitis)
- unkomplizierte Gonorrhoe (Tripper, insbesondere bei
gleichzeitiger Chlamydieninfektion)
- Infektionen der weiblichen Geschlechtsorgane
- Syphilis bei Penicillin-Allergie
- Harnwegsinfektionen (nur bei nachgewiesener Empfindlichkeit
der Erreger)
• Infektionen des Magen-Darm-Trakts:
- Cholera
- Yersinien- oder Campylobacter-Infektionen
- Shigellen-Infektion bei Nachweis der Empfindlichkeit
• Ambulante Therapie von Gallenwegsinfektionen
• Hauterkrankungen, auch infizierte schwere Formen der Akne
vulgaris und Rosacea
• Durch Chlamydien verursachte Augenbindehautentzündung
(Chlamydien-Konjunktivitis) und Trachom
• Durch Borrelien verursachte Erkrankungen wie Erythema
chronicum migrans und Lyme-Disease (vorwiegend durch
Zeckenbisse ausgelöste Infektionen)
• Seltene Infektionen wie Brucellose, Ornithose, Bartonellose,
Listeriose, Rickettsiose, Melioidose, Pest, Granuloma
inguinale.
• Andere Erkrankungen:
- Malabsorptions-Syndrome(Erkrankungen,die mit Verdauungsstö-
rungen einhergehen) wie z.B. tropische Sprue und Morbus
Whipple
Hinweis:
Nachgewiesene Infektionen durch Staphylokokken, Streptokokken
und Pneumokokken sollten mit Doxyderma 100 mg nicht behandelt
werden, weil die Resistenzsituation (Empfindlichkeit der Erre-
ger gegenüber dem Arzneimittel) ungünstig ist.
Gegenanzeigen
Wann dürfen Sie Doxyderma 100 mg nicht anwenden?
Doxyderma100mgdarfnichtangewendetwerden bei bekannter Über-
empfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Tetracycline.
Was ist bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leber-
funktion zu beachten?
Für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion gelten im
allgemeinen keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen.
Bei Patienten mit schweren Funktionsstörungen der Leber darf
Doxyderma 100 mg nicht angewendet werden.
Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Säuglingen
undKindernbiszum 8. Lebensjahr darf Doxyderma 100 mg nur nach
besonders strenger Indikationsstellung angewendet werden, da es
bei Feten vom 4. Monat an sowie bei Säuglingen und Kindern bis
zum 8. Lebensjahr durch die Einlagerung von Doxycyclin zu einer
meist reversiblen Knochenwachstumsstörung sowie vor Abschluß
der Zahndurchbruchsphase zu bleibenden Zahnverfärbungen und
Zahnschmelzdefekten kommen kann.
Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berücksichtigen?
Kinder unter 8 Jahren sollten nicht mit Doxyderma 100 mg behan-
delt werden (siehe Schwangerschaft und Stillzeit).
Bei älteren Menschen sind keine Besonderheiten zu beachten.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Bei kombinierter Anwendung von Doxyderma 100 mg mit bestimmten
blutzuckersenkenden oder blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln
(siehe Wechselwirkungen) sollte eine Kontrolle der Blutzucker-
bzw. der Gerinnungsparameter erfolgen und ggf. eine entspre-
chende Dosisreduktion dieser Arzneimittel erfolgen.
Störungen von Laboruntersuchungen:
Der Nachweis von Zucker, Eiweiß, Urobilinogen und von Kate-
cholaminen im Harn kann durch Einnahme von Tetracyclinen ge-
stört werden.
Haut und Hautanhangsgebilde:
Unter Sonnenbestrahlung kann es zu phototoxischen Reaktionen
der belichteten Hautareale kommen (siehe Nebenwirkungen).
Sonnenbaden im Freien oder in Solarien sollte daher während der
Behandlung mit Doxyderma 100 mg vermieden werden.
Informieren Sie vor einer Narkose den Arzt über eine Behandlung
mit Doxyderma 100 mg (siehe Wechselwirkungen).
Besondere Hinweise:
Wenn die Behandlung länger als 21 Tage dauert, sollen regelmä-
ßig Blut,Leber- und Nierenuntersuchungen durchgeführt werden.
Bitte halten Sie den Termin zur Kontrolle des Behandlungserfol-
ges 3 - 4 Tage nach Behandlungsende bei einer Gonokokkeninfek-
tion (Tripper) besonders sorgfältig ein, um einen Rückfall zu
vermeiden.
Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Ma-
schinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?
Vereinzelt ist über eine in der Regel vorübergehende Kurzsich-
tigkeit (Myopie) berichtet worden, die sich während der Behand-
lung mit Doxyderma 100 mg entwickeln kann. Das kann zu einer
Beeinträchtigung der Sicherheit beim Führen von Kraftfahrzeugen
und beim Bedienen von Maschinen führen.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Doxy-
derma 100 mg?
Die Aufnahme von Doxycyclin aus dem Magen-Darm-Trakt kann durch
bestimmte 2- oder 3wertige Kationen wie Aluminium und Magnesium
(enthalten z.B. in Mitteln zur Bindung von Magensäure) oder
Calcium (auch enthalten in Milch und Milchprodukten), durch
Eisenpräparate sowie durch medizinische Kohle und Colestyramin
(Mittel zur Senkung erhöhter Blutfettwerte) vermindert sein.
Deshalb sollten Arznei- oder Nahrungsmittel mit diesen Bestand-
teilen in einem zeitlichen Abstand von 2 bis 3 Stunden einge-
nommen werden.
Das Antibiotikum Rifampicin, Stoffe aus der Klasse der Barbitu-
rate (z.B. auch in Beruhigungs- und Schlafmitteln enthalten)
und andere Mittel gegen Anfallsleiden (Carbamazepin, Diphenyl-
hydantoin und Primidon) sowie dauernder Mißbrauch von Alkohol
(Alkoholabusus) können den Abbau von Doxycyclin (durch Enzym-
induktion in der Leber) beschleunigen. Doxyderma 100 kann dann
nicht wirken, da keine ausreichend hohen Blutspiegel erreicht
werden.
Wie beeinflußt Doxyderma 100 mg die Wirkung von anderen Arznei-
mitteln?
Doxycyclin kann die Wirkung von bestimmten blutzuckersenkenden
Mitteln (orale Sulfonylharnstoff-Antidiabetika) und von be-
stimmtenblutgerinnungshemmendenArzneimitteln(Antikoagulantien
vom Dicumarol-Typ) verstärken (siehe Vorsichtsmaßnahmen). Bei
kombinierterVerabreichungsollte eine Kontrolle der Blutzucker-
bzw.derGerinnungsparameter erfolgen und ggf. eine entsprechen-
de Dosisreduktion dieser Arzneimittel vorgenommen werden.
Doxyderma 100 mg kann die schädigende (toxische) Wirkung von
CiclosporinA(Mittel zur Unterdrückung der körpereigenen Immun-
abwehr) erhöhen.
Sonstige Wechselwirkungen:
Eine Narkose mit Methoxyfluran oder anderen möglicherweise nie-
renschädigendwirkendenMittelnkann während der Behandlung mit
Doxyderma 100 mg zum Nierenversagen führen (siehe Vorsichtsmaß-
nahmen).
Kurz vor, während oder nach einer Isotretinoin-Behandlung der
Akne sollte keine Behandlung mit Doxyderma 100 mg durchgeführt
werden, da beide Arzneimittel in seltenen Fällen reversible
Drucksteigerungen in der Schädelhöhle (Pseudotumor cerebri)
bewirken können, die sich nach Beendigung der Behandlung von
selbst wieder zurückbilden.
Die gleichzeitige Einnahme von Doxyderma 100 mg und bestimmten
anderen Antibiotika (Betalaktam-Antibiotika wie z.B. Penicilli-
ne,Cephalosporine)solltevermieden werden, da hinsichtlich der
antibakteriellenWirkungimlabordiagnostischenTestein abschwä-
chender (antagonistischer) Effekt beobachtet wurde.
DiegleichzeitigeAnwendungvon Doxyderma 100 mg und Theophyllin
(Asthmamittel) kann zu vermehrten Nebenwirkungen im Magen-Darm-
Trakt führen.
Beachten Sie bitte, daß diese Angaben auch für vor kurzem ange-
wandte Arzneimittel gelten können.
Hinweis:
In seltenen Fällen kann unter der Therapie mit Doxyderma 100 mg
dieSicherheitderempfängnisverhütenden Wirkung von oralen hor-
monalen Kontrazeptiva ("Pille") in Frage gestellt sein. Es emp-
fiehlt sich daher, zusätzlich nicht-hormonelle empfängnisverhü-
tende Maßnahmen anzuwenden.
Welche Genußmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?
Bitte nehmen Sie Milch, Milchprodukte und Fruchtsäfte, die Cal-
cium enthalten nicht zusammen mit Doxyderma 100 mg ein. Halten
Sie einen zeitlichen Abstand von 2 - 3 Stunden ein (siehe Wech-
selwirkungen).
Bitte beachten Sie, daß bei dauerndem Mißbrauch von Alkohol der
AbbauvonDoxycyclinbeschleunigtist.Doxyderma 100 mg kann dann
nicht wirken, da keine ausreichend hohen Blutspiegel erreicht
werden.
Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Doxyderma
100 mg nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die
Anwendungsvorschriften, da Doxyderma 100 mg sonst nicht richtig
wirken kann!
Wieviel von Doxyderma 100 mg und wie oft sollten Sie Doxyderma
100 mg einnehmen?
Jugendliche über 50 kg Körpergewicht und Erwachsene unter 70 kg
Körpergewicht nehmen am ersten Tag 2 Tabletten Doxyderma 100 mg
(entsprechend 200 mg Doxycyclin) und an den folgenden Tagen je
1TabletteDoxyderma100mg(entsprechend 100 mg Doxycyclin) ein.
Erwachsene mit mehr als 70 kg Körpergewicht nehmen täglich 2
TablettenDoxyderma100mg (entsprechend 200 mg Doxycyclin) ein.
Zur Behandlung von Kindern unter 50 kg Körpergewicht (ab 8
Jahren: 4 mg/kg Körpergewicht am ersten und 2 mg/kg Körperge-
wicht an den folgenden Tagen) ist das Präparat wegen seiner
Dosierungsstärke nicht geeignet.
Spezielle Dosierungsempfehlungen:
• Akute gonorrhoische Urethritis (durch Tripper bedingte Harn-
röhrenentzündung) des Mannes: Täglich 2 Tabletten Doxyderma
100 mg (entsprechend 200 mg Doxycyclin) über 7 Tage.
• Akute Gonokokken-Epididymitis (durch Gonokokken bedingte
Nebenhodenentzündung): Täglich 2 Tabletten Doxyderma 100 mg
(entsprechend 200 mg Doxycyclin) über 10 Tage.
• Akute Gonokokkeninfektion der Frau: Täglich 2 Tabletten Doxy-
derma 100 mg (entsprechend 200 mg Doxycyclin) über mindestens
7 Tage.
Der Behandlungserfolg bei einer Gonokokkeninfektion sollte
durch eine kulturelle Kontrolle 3 - 4 Tage nach Behandlungsen-
de überprüft werden.
• Syphilis (primäre und sekundäre Form bei Penicillinallergie):
Täglich 3 Tabletten Doxyderma 100 mg (entsprechend 300 mg
Doxycyclin; sie können mit einem Mal genommen werden) 15 Tage
lang.
• Hauterkrankungen, auch infizierte schwere Formen der Akne
vulgarisundRosacea:Täglich 1 Tablette Doxyderma 100 mg (ent-
sprechend 100 mg Doxycyclin), in der Regel 7 - 21 Tage.
Anschließend ist die tägliche Einnahme von 50 mg Doxycyclin
(hierzustehenspezielle Stärken zur Verfügung) als Erhaltungs-
therapie für weitere 2 bis 3 Wochen möglich. In Abhängigkeit
vomBehandlungsergebniskannzur Akne-Behandlung eine Langzeit-
behandlung mit niedrigdosiertem Doxycyclin (50 mg täglich)
über einen Zeitraum von bis zu 12 Wochen erfolgen.
• Lyme-Borreliose (Stadium I): Täglich 2 Tabletten Doxyderma 100
mg (entsprechend 200 mg Doxycyclin), 2 bis 3 Wochen lang (min-
destens jedoch 14 Tage lang).
Was ist bei eingeschränkter Nierenleistung zu beachten?
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist es im all-
gemeinen nicht erforderlich, die Doxycyclindosis zu verringern.
Wie lange sollten Sie Doxyderma 100 mg anwenden?
Die Behandlungsdauer richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf
der Erkrankung. Im allgemeinen wird Doxyderma 100 mg zwischen 5
und 21 Tagen eingenommen. Ihr Arzt wird die jeweilige Behand-
lungsdauer festlegen (siehe auch spezielle Dosierungsempfehlun-
gen).
Falls bei nachgewiesener Empfindlichkeit Infektionen mit ß-hä-
molysierenden Streptokokken behandelt werden, muß dies mindes-
tens 10 Tage lang erfolgen, um Spätschäden (wie z.B. rheumati-
schem Fieber oder Glomerulonephritis) vorzubeugen.
Im folgenden beträgt die Anwendungsdauer bei
• akuter gonorrhoischer Urethritis (Tripper) des Mannes: 7 Tage
• akuter Gonokokken-Epididymitis: 10 Tage
• akuter Gonokokkeninfektion der Frau: mindestens 7 Tage
• Syphilis (primäre und sekundäre Form bei Penicillinallergie):
15 Tage
• Lyme-Borreliose (Stadium I): 2 bis 3 Wochen
Wie und wann sollten Sie Doxyderma 100 mg anwenden?
Doxyderma 100 mg sollte entweder regelmäßig morgens mit dem
Frühstück oder gleichzeitig zusammen mit einer anderen Mahlzeit
mitreichlichFlüssigkeit(keineMilchoder Milchprodukte), z.B.
einem Glas Wasser, eingenommen werden. Die Einnahme während ei-
ner Mahlzeit kann die Häufigkeit von Magen-Darm-Störungen ver-
ringern.
Überdosierung und andere Anwendungsfehler
Um Anwendungsfehler zu vermeiden, nehmen Sie die Tabletten
stets mit reichlich Flüssigkeit in aufrechter Haltung (im
Sitzen oder im Stehen) ein. Etwa 10 - 15 Minuten nach der
Einnahme nochmals reichlich Flüssigkeit nachtrinken!
Was ist zu tun, wenn Doxyderma 100 mg in zu großen Mengen ein-
genommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosie-
rung)?
Berichte über Vergiftungsfälle mit Doxycyclin sind bisher nicht
bekannt geworden. Da bei Überdosierungen jedoch die Gefahr von
Leber- und Nierenschädigungen sowie einer Bauchspeicheldrüsen-
entzündung besteht, sollten Sie im Verdachtsfalle einen Arzt
verständigen. Der Arzt wird sich bei der Behandlung der Über-
dosierung am Krankheitsbild orientieren.
WasmüssenSiebeachten, wenn Sie zu wenig Doxyderma 100 mg ein-
genommen oder eine Anwendung vergessen haben?
Wenn Sie einmal eine Einnahme vergessen haben, fahren Sie bitte
am nächsten Tag mit der Einnahme von Doxyderma 100 mg in der
verordneten Menge fort.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Doxyderma
100 mg auftreten?
Magen-Darm-Trakt:
Während der Behandlung mit Doxyderma 100 mg kann es zu Magen-
Darm-Störungen wie Übelkeit, Magendruck, Sodbrennen, Brechreiz,
Erbrechen, Blähungen, Fettstühlen und Durchfällen kommen.
Die Einnahme des Arzneimittels nach oder mit den Mahlzeiten
kann diese unerwünschten Wirkungen zu einem gewissen Grad redu-
zieren; die Resorptionsquote wird dadurch nur unwesentlich be-
einträchtigt.
Weiterhin können auftreten: Mund- und Rachenschleimhautentzün-
dungen, Heiserkeit, Schluckbeschwerden und vereinzelt schwarze
Haarzunge.
Treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwe-
re, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse
Kolitis zu denken (in den meisten Fällen verursacht durch Clos-
tridiumdifficile).Diese durch eine Antibiotika-Behandlung aus-
gelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein und erfordert
eine sofortige und angemessene Behandlung (siehe Gegenmaßnahmen
bei Nebenwirkungen).
Nervensystem:
Sehrseltenwird eine Drucksteigerung in der Schädelhöhle (Pseu-
dotumor cerebri) beobachtet, die sich nach Beendigung der Be-
handlung wieder zurückbildet. Sie äußert sich durch Kopfschmer-
zen, Übelkeit, Erbrechen und möglicherweise eine Sehstörung
durchPapillenödem(Schwellung der Sehnervenpapille infolge ver-
stärkter Flüssigkeitsansammlung).
Haut und Hautanhangsgebilde:
Allergische Hautreaktionen auf Doxycyclin sind selten (siehe
auch den Abschnitt Überempfindlichkeitserscheinungen). Unter
Sonneneinstrahlungkannes durch Lichtsensibilisierung zu photo-
toxischen Reaktionen der belichteten Hautareale kommen (mit
SymptomenwiebeieinemstarkenSonnenbrand, z.B. Rötung, Schwel-
lung, Blasenbildung, Verfärbung) sehr selten auch mit Beteili-
gung der Nägel (Nagelablösung und -verfärbung).
Sonnenbaden im Freien oder in Solarien sollte daher während
einer Therapie mit Doxyderma 100 mg vermieden werden.
Blut und Blutkörperchen:
In sehr seltenen Fällen können folgende Veränderungen im Blut
ausgelöst werden, die sich nach Beendigung der Therapie von
selbst wieder normalisieren: Verminderung der Zahl der Blut-
plättchen und der roten Blutkörperchen (Thrombozytopenie, Anä-
mie), Verminderung oder Erhöhung der Zahl der weißen Blutkör-
perchen (Leukozytopenien, Lymphozytopenien, Leukozytosen) sowie
Veränderungen an einigen Blutzelltypen (atypische Lymphozyten
und toxische Granulationen der Granulozyten), Erkrankung der
Lymphknoten (Lymphadenopathie).
Leber und Bauchspeicheldrüse:
Bei Überdosierungen besteht die Gefahr von Leberschäden oder
einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis).
Während der Schwangerschaft besteht eine erhöhte Gefahr von
Leberschäden unter Tetracyclin-Einnahme.
Nieren:
TetracyclinekönneneineNierenschädigung (Nephrotoxizität) ver-
ursachen oder eine schon vorher bestehende Nierenfunktionsein-
schränkung (erkennbar an einem Kreatinin- und Harnstoffanstieg
im Serum) verschlimmern.
Auch im Zusammenhang mit Doxycyclingabe wurde in Einzelfällen
über Nierenschädigungen, z.B. interstitielle Nephritis, akutes
NierenversagenundfehlendeHarnausscheidung(Anurie)berichtet.
Überempfindlichkeitserscheinungen:
UnterDoxyderma100mg-TherapiesindÜberempfindlichkeitserschei-
nungen (z.B. allergische Reaktionen) selten. Dazu gehören Haut-
reaktionen mit und ohne Juckreiz, wie z.B. örtlich begrenzte
oderauchgroßflächige (generalisierte) Hautausschläge (Exanthe-
me), Hautrötungen (Erytheme), Nesselausschlag mit Bläschen- und
Quaddelbildung (Urticaria), Scheibenrose (Erythema exsudativum
multiforme), vorübergehende örtliche Schwellung der Haut, der
SchleimhäuteoderderGelenke(Angioödem),Asthma,Hautausschläge
an den Genitalien und an anderen Körperregionen und eine Serum-
krankheit-ähnliche Reaktion mit Fieber, Kopfschmerzen und Ge-
lenkschmerzen.
In seltenen Fällen ist im zeitlichen Zusammenhang mit einer
Doxycyclin-Behandlungüberschwere Hauterscheinungen mit lebens-
bedrohlichen Allgemeinreaktionen (wie z.B. exfoliative Dermati-
tis, Lyell-Syndrom) berichtet worden.
Wenn Sie auf Doxyderma 100 mg überempfindlich reagieren, dürfen
Siegrundsätzlichnicht mit Tetracyclinen behandelt werden (kom-
plette Kreuzallergie).
Schwere plötzlich auftretende Überempfindlichkeitserscheinungen
sind möglich. Sie können sich äußern als: Gesichtsschwellung
(Gesichtsödem), Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit
EinengungderLuftwege, Herzjagen, Luftnot (Atemnot), Blutdruck-
abfallbishin zum bedrohlichen Kreislaufzusammenbruch und Herz-
stillstand. Beim Auftreten dieser Erscheinungen, die lebensbe-
drohlichseinkönnen,istsofortige ärztliche Hilfe erforderlich
(siehe auch Abschnitt Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen).
Sonstige Nebenwirkungen:
UntereinerTherapiemitDoxyderma100mg kann es durch Selektion
zu einer Candida-Besiedelung der Haut oder Schleimhäute (vor
allem des Genitaltraktes und der Mund- und Darmschleimhäute)
kommen mit Symptomen wie Mund- und Rachenschleimhautentzündung
(Glossitis, Stomatitis), akute Entzündungen der äußeren Ge-
schlechtsorgane und der Scheide bei der Frau (Vulvovaginitis)
sowie Juckreiz in der Analgegend.
Bei der Behandlung von Kindern unter 8 Jahren ist in seltenen
Fällen eine bleibende Zahnverfärbung und Zahnschmelzschädigung
sowie eine vorübergehende Knochenwachstumsverzögerung beobach-
tet worden.
In seltenen Fällen sind auch Blutgerinnungsstörungen und Blut
im Urin (Hämaturie) beobachtet worden.
In Einzelfällen ist im zeitlichen Zusammenhang mit einer Doxy-
cyclin-Gabe über Mißempfindungen (Paraesthesien), Beschleuni-
gung des Herzschlages (Tachykardien), Muskelschmerzen (Myal-
gien), Gelenkschmerzen (Arthralgien), Unruhe und Angstzustände
berichtet worden.
Nach oraler Einnahme von Doxycyclin wurde in einem Einzelfall
über einen epileptischen Anfall berichtet - nach intravenöser
Gabe ist diese Nebenwirkung in mehreren Fällen beschrieben
worden.
Vereinzelt wurden eine Störung bzw. der Verlust der Geruchs-
und Geschmacksempfindung beschrieben, welche nur in einigen
Fällen und auch nur teilweise rückbildungsfähig waren.
Was ist generell beim Auftreten von Nebenwirkungen zu tun?
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie eine der aufge-
führten Nebenwirkungen oder andere unerwünschte Wirkungen
unter der Behandlung mit Doxyderma 100 mg bemerken.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Folgende extrem seltene Nebenwirkungen (nähere Erläuterungen zu
diesen Nebenwirkungen siehe oben) können unter Umständen akut
lebensbedrohlich sein.Darumistsofortein Arzt zu informieren,
fallseinderartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich uner-
wartet stark entwickelt.
Pseudomembranöse Kolitis:
HiermußderArzt eine Beendigung der Therapie mit Doxyderma 100
mg in Abhängigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort
eine angemessene Behandlung einleiten (z.B. Einnahme von spezi-
ellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch
erwiesen ist). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik)
hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
SchwereakuteÜberempfindlichkeitsreaktionen(z.B.Anaphylaxis):
Hier muß die Behandlung mit Doxyderma 100 mg sofort abgebrochen
werden und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z.B.
Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und ggf. Be-
atmung) eingeleitet werden.
Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels:
Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf dem Blister und
der Faltschachtel aufgedruckt. Verwenden Sie dieses Arzneimit-
tel nicht mehr nach diesem Datum!
Nicht über 30 °C lagern.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!
Stand der Information:
Oktober 2005
AD /home/sh/public_html/mediportal/data/dimdi/download/59c98310e207218d56efd31384af7f99.rtf