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Draxmibi 1 Mg Kit Für Ein Radioaktives Arzneimittel

Document: 06.07.2012   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation


ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS


1. Bezeichnung des Arzneimittels


DRAXMIBI 1 mg Kit für ein radioaktives Arzneimittel



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Durchstechflasche enthält:


Wirkstoff:

Tetrakis(1-isocyan-2-methoxy-2-methylpropan)kupfer(1+)-tetrafluoroborat: 1 mg


Sonstige Bestandteile:

Dieses Arzneimittel enthält 0,61 mg Natrium pro Durchstechflasche.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Kit für ein radioaktives Arzneimittel

Lyophilisiertes, weißes Pulver


Zur Rekonstitution mit Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung (nicht im Kit enthalten).


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum.


Nach Rekonstitution mit Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung wird die so erhaltene [99mTc]Technetium-Sestamibi-Lösung angewendet zur:


Myokard-Perfusions-Szintigrafie

zum Nachweis und zur Lokalisation koronarer Herzerkrankungen und eines Herzinfarktes;


Beurteilung der globalen Ventrikelfunktion

First-pass-Technik zur Beurteilung der Ejektionsfraktion und/oder EKG-getriggertes gated SPECT zur Beurteilung der linksventrikulären Ejektionsfraktion, des Volumens und der regionalen Wandbewegung;


Szinti-Mammografie bei Verdacht auf Mammakarzinom

zum Nachweis von Brustkrebs, wenn die Mammografie zweifelhaft, diagnostisch nicht ausreichend ist oder keine Aussage erlaubt;


Lokalisation von überfunktionierendem Nebenschilddrüsengewebe

bei Patienten mit rezidivierendem oder persistierendem Hyperparathyroidismus und bei Patienten mit bevorstehender Operation der Nebenschilddrüse.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Zur intravenösen Anwendung.


Der empfohlene Aktivitätsbereich zur intravenösen Anwendung für Patienten mit einem durchschnittlichen Gewicht (70 kg) beträgt:


Diagnose der koronaren Minderperfusion sowie des Herzinfarktes:


400 - 900 MBq


Beurteilung der globalen Ventrikelfunktion:


600 - 800 MBq als Bolusinjektion


Für die Diagnostik der ischämischen Herzkrankheit sind 2 Injektionen (unter Belastung und in Ruhe) erforderlich, um zwischen transient und persistent verminderter Myokardaufnahme zu unterscheiden. Der empfohlene Dosierungsbereich zur Diagnostik der ischämischen Herzkrankheit gemäß den europäischen Richtlinien beträgt


- für das Zwei-Tages-Protokoll: 600–900 MBq/Untersuchung

- für das Ein-Tages-Protokoll: 400–500 MBq für die erste Injektion, die dreifache Dosis für die zweite Injektion.


Die Gesamtaktivität für das Ein-Tages-Protokoll soll maximal 2.000 MBq und für das Zwei-Tages-Protokoll maximal 1.800 MBq betragen, wobei die zwei Injektionen mindestens mit einem zweistündigen Abstand erfolgen sollten, aber in beliebiger Reihenfolge verabreicht werden können. Nach der Injektion unter Belastung sollte der Patient nach Möglichkeit eine weitere Minute zur Bewegung angehalten werden.


Nuklearmediziner müssen jeweils die diagnostischen Referenzwerte (DRW) und die lokalen Gesetze ihres Landes berücksichtigen. Die Injektion von Dosierungen, die lokale Referenzwerte überschreiten, muss entsprechend begründet werden.


Zur Diagnostik des Herzinfarktes ist normalerweise eine Injektion in Ruhe ausreichend.


Zur Darstellung der weiblichen Brustwerden 740 - 925 MBq als Bolus in den der Läsion gegenüberliegenden Arm injiziert.


Darstellung der Nebenschilddrüse: 185 - 740 MBq als Bolusinjektion.


(Die angewendete Aktivität sollte in jedem Fall so gering wie für einen praktischen Nutzen noch ausreichend gewählt werden).

Die Sicherheit und die Wirksamkeit bei Patienten unter 18 Jahren sind noch nicht vollständig belegt. Wenn möglich, sollte bei Patienten unter 18 Jahren eine Untersuchungstechnik ohne Strahlenexposition durchgeführt werden. Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen ist unter Zugrundelegung der klinischen Notwendigkeit und unter Einschätzung des Risiko-Nutzen-Verhältnisses für diese Patientengruppe sorgfältig abzuwägen. Die bei Kindern angewendete Dosis sollte entsprechend der Empfehlungen der Paediatric Task Group der EANM von 1990 angepasst werden. Sie kann von der Dosis für Erwachsene unter Verwendung der folgenden Multiplikationsfaktoren auf der Grundlage der Körpermasse ermittelt werden:


3 kg = 0,10

22 kg = 0,50

42 kg = 0,78

4 kg = 0,14

24 kg = 0,53

44 kg = 0,80

6 kg = 0,19

26 kg = 0,56

46 kg = 0,82

8 kg = 0,23

28 kg = 0,58

48 kg = 0,85

10 kg = 0,27

30 kg = 0,60

50 kg = 0,88

12 kg = 0,32

32 kg = 0,62

52 - 54 kg = 0,90

14 kg = 0,36

34 kg = 0,64

56 - 58 kg = 0,92

16 kg = 0,40

36 kg = 0,66

60 - 62 kg = 0,96

18 kg = 0,44

38 kg = 0,68

64 - 66 kg = 0,98

20 kg = 0,46

40 kg = 0,70

68 kg = 0,99


Herzuntersuchung

Wenn möglich sollte der Patient mindestensvier Stunden vor der Untersuchung nichts mehr essen. Es wird empfohlen, dass der Patient nach jeder Injektion und vor der Aufnahme eine leicht fetthaltige Mahlzeit zu sich nimmt oder 1 bis 2 Glas Milch trinkt. Das fördert die schnelle hepatobiliäre Clearance von [99mTc]Technetium-Sestamibi und führt zu geringerer Leberaktivität in der Aufnahme.


Die Aufnahme sollte etwa 60 Minuten nach der Injektion erfolgen, um die hepatobiliäre Clearance abzuwarten. Eine längere Wartezeit kann bei Abbildungen in Ruhe und unter nur mit Vasodilatatoren hervorgerufener Belastung aufgrund der Gefahr einer erhöhten subdiaphragmatischen [99mTc]-Aktivität erforderlich sein.

Es gibt keine Hinweise für signifikante Änderungen oder Umverteilungen der Herz-Tracer-Konzentration, daher ist eine Aufnahme bis zu 6 Stunden nach Injektion möglich. Für die Untersuchung kann ein Ein-Tages- oder ein Zwei-Tages-Protokoll verwendet werden.


Tomografische Aufnahmen (SPECT) mit oder ohne EKG-Gating sollten nach Maßgabe der aktuellen internationalen Richtlinien durchgeführt werden.


Brustaufnahmenwerden am besten 5 bis 10 Minuten nach der Injektion mit der Patientin in Bauchlage und mit frei hängender Brust gemacht. Über einen Zeitraum von 10 Minuten wird die krebsverdächtige Brust von der Seite abgebildet, wobei die Kamera so nahe wie möglich an der Brust liegen sollte.


Danach sollte die Patientin so positioniert werden, dass die andere Brust frei hängt. Nun wird eine Seitenaufnahme von dieser Brust gemacht. Danach wird eine Aufnahme von vorne gemacht, während die Patientin auf dem Rücken liegt und die Arme hinter den Kopf hält.


Aufnahmen der Nebenschilddrüsehängen davon ab, ob die Subtraktions- oder die Washout-Technik verwendet wird. Für die Subtraktionstechnik kann entweder Iod-123, Technetium-99m oder Thallium-201 verwendet werden. Die Aufnahme sollte nach Maßgabe der Literatur, der Richtlinien und der empfohlenen Dosierung durchgeführt werden:


Bei Verwendung der Zweiphasen-Technikwerden 370 – 740 MBq [99mTc]Technetium-Sestamibi injiziert. Die erste Aufnahme von Hals und Brustkorb wird nach zehn Minuten gemacht. Nach einem Washout von 1 bis 2 Stunden werden die Aufnahmen von Hals und Brustkorb wiederholt. Zwischen den beiden Aufnahmen können SPECT- oder SPECT/CT-Aufnahmen gemacht werden.

Im Falle eines Nierenversagens kann die Strahlenbelastung erhöht sein. Dies muss bei der Berechnung der anzuwendenden Aktivität berücksichtigt werden.

Allgemein sollte die Dosierung für Patienten mit verminderter Leberfunktion konservativ bemessen werden und meist im unteren Dosierbereich anfangen.


Für Anweisungen zur Zubereitung und zur Kontrolle der radiochemischen Reinheit des radioaktiven Arzneimittels siehe Abschnitt 12.


4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Schwangerschaft: siehe Abschnitt 4.6


Der Inhalt der Durchstechflasche ist nur für die Herstellung von [99mTc]Technetium-Sestamibi zu verwenden und darf nicht ohne vorherige Zubereitung direkt am Patienten angewendet werden.


Neugeborene, Kleinkinder, Kinder und Jugendliche: siehe Abschnitt 4.2


Bei Myokard-Szintigrafien unter Belastung sind die allgemeinen Gegenanzeigen und Vorsichtsmaßnahmen bei der Ergometrie und beim pharmakologischen Stress zu berücksichtigen.


Wegen einer potentiellen Gewebeschädigung ist die extravasale Injektion des radioaktiven Arzneimittels unbedingt zu vermeiden.


Bei Patienten mit verminderter hepatobiliärer Funktion ist eine sehr sorgsame Indikationsstellung erforderlich, weil bei diesen Patienten eine erhöhte Strahlenexposition möglich ist.


Brustläsionen mit einem Durchmesser von weniger als 1 cm können bei Szinti-Mammografien unentdeckt bleiben, da die Empfindlichkeit von [99mTc]Technetium-Sestamibi im Vergleich zur histologischen Diagnose für diese Läsionen nur bei 52 % liegt. Ein negativer Befund schließt besonders bei Läsionen dieser Größe nicht unbedingt Brustkrebs aus.


Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und häufiges Wasserlassen sind notwendig, um die Strahlenbelastung der Blase zu vermindern.


Radioaktive Arzneimittel dürfen nur von dazu berechtigten Personen mit der entsprechenden Genehmigung der Regierung für die Anwendung und Handhabung von Radionukliden angewendet werden.Erhalt, Lagerung, Anwendung, Transport und Entsorgung unterliegen den Bestimmungen der zuständigen Aufsichtsbehörde und/oder entsprechenden Genehmigungen.


Bei jedem Patienten ist eine sorgfältige Abwägung zwischen dem zu erwartenden diagnostischen Nutzen und dem mit der Strahlenexposition verbundenen Risiko vorzunehmen. Um die Strahlenexposition so gering wie möglich zu halten, darf die zu verabreichende Aktivität nicht höher bemessen werden, als für den Erhalt der diagnostischen oder therapeutischen Information erforderlich ist.


Radioaktive Arzneimittel müssen vom Anwender so hergestellt werden, dass sowohl die Strahlenschutzbestimmungen als auch die pharmazeutischen Qualitätsanforderungen eingehalten werden. Geeignete aseptische Vorkehrungen müssen getroffen werden, um den GMP-Bedingungen für Arzneimittel zu entsprechen.


Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d. h. es ist nahezu “natriumfrei“.


Beim Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen ist das Arzneimittel sofort abzusetzen und, sofern notwendig, eine intravenöse Behandlung einzuleiten. Entsprechende Arzneimittel und Ausstattung (wie z. B. Trachealtubus und Beatmungsgerät) müssen unmittelbar verfügbar sein.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Es wurden bisher noch keine Wechselwirkungen berichtet. Arzneimittel, die die Myokardfunktion und/oder die Durchblutung beeinflussen, können zu falsch negativen Ergebnissen in der Diagnose der koronaren Herzkrankheit führen. Aus diesem Grund ist die Begleitmedikation bei der Interpretation der Ergebnisse der szintigrafischen Untersuchung zu berücksichtigen.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Patientinnen im gebärfähigen Alter

Bei Frauen im gebärfähigen Alter ist vor der Injektion radioaktiver Arzneimittel eine Schwangerschaft grundsätzlich auszuschließen. Bei Frauen mit verspäteter Menstruation ist eine Schwangerschaft anzunehmen, bis das Gegenteil bewiesen ist. Im Zweifelsfall muss die Strahlenexposition auf das für die erwünschte klinische Information notwendige Minimum beschränkt werden. Es sollten alternative Untersuchungsmethoden erwogen werden, bei denen keine ionisierenden Strahlen angewendet werden.


Schwangerschaft

Untersuchungen mit Radionukliden an Schwangeren führen zwangsläufig zu einer Strahlenbelastung des Fötus. Solche Untersuchungen sollten während einer Schwangerschaft nur durchgeführt werden, wenn sie zwingend erforderlich sind und der zu erwartende Nutzen das Risiko für Mutter und Fötus übersteigt.


Stillzeit

Im Hinblick auf den Aktivitätsübertritt in die Muttermilch ist vor Anwendung eines radioaktiven Arzneimittels bei einer stillenden Mutter zu prüfen, ob die Untersuchung auf einen angemessenen Zeitpunkt nach dem Abstillen verschoben werden kann bzw. ob das optimale radioaktive Arzneimittel für diese Untersuchung gewählt wurde.


Ist die Anwendung eines radioaktiven Arzneimittels unerlässlich, sollte eine Stillpause von 24 Stunden eingelegt und die abgepumpte Muttermilch entsorgt werden. Der enge Kontakt mit Kleinkindern sollte in dieser Zeit vermieden werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


DRAXMIBI hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:


Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)

Selten (>1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)


Erkrankungen des Immunsystems:

Selten: Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen wie Dyspnoe, Hypotonie, Bradykardie, Asthenie und Erbrechen (im Allgemeinen innerhalb von 2 Stunden nach Anwendung von DRAXMIBI), Angioödem


Erkrankungen des Nervensystems:

Gelegentlich: Kopfschmerzen

Selten: Krämpfe (kurz nach der Anwendung von DRAXMIBI), Synkope


Herzerkrankungen:

Gelegentlich: Brustschmerz/Angina pectoris, EKG-Veränderungen

Selten: Arrhythmien


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:

Gelegentlich: Nausea

Selten: Abdominale Schmerzen


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Selten: Allergische Haut- und Schleimhautreaktionen mit Exanthem (Pruritus, Urticaria, Ödeme), Vasodilatation, lokale Reaktionen an der Injektionsstelle, Hypoästhesie und Parästhesie, Flushing.

Sehr selten: Andere Überempfindlichkeitsreaktionen wurden von prädisponierten Patienten berichtet.

Beim Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen muss die Anwendung des Arzneimittels sofort abgebrochen und falls erforderlich eine intravenöse Behandlung begonnen werden. Um ein rasches Einschreiten im Notfall zu ermöglichen, müssen entsprechende Arzneimittel und Ausrüstung, z. B. Trachealtubus und Beatmungsgerät, einsatzbereit sein.


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Häufig: Direkt nach der Injektion ist häufig mit einem metallischen oder bitteren Geschmack zu rechnen, z. T. verbunden mit Mundtrockenheit und einer Störung des Geruchssinns.

Selten: Fieber, Müdigkeit, Schwindel, vorübergehende arthritisähnliche Schmerzen.


Andere Erkrankungen:

Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen verursachen. Da die meisten nuklearmedizinischen Untersuchungen mit niedrigen effektiven Strahlendosen von weniger als 20 mSv durchgeführt werden, sind diese Effekte mit geringer Wahrscheinlichkeit zu erwarten. Die effektive Strahlendosis liegt nach der Anwendung der durchschnittlichen Aktivität von 2000 MBq (500 MBq in Ruhe und 1500 MBq unter Belastung) bei Ein-Tages-Protokollen bei 16,4 mSv (4,5 mSv in Ruhe und 11,9 mSv unter Belastung). Die effektive Strahlendosis beträgt 8,32 mSv, wenn die maximal empfohlene Aktivität von 925 MBq angewendet wird.


4.9 Überdosierung


Im Falle einer Überdosierung der Radioaktivität mit [99mTc]Technetium-Sestamibi sollte die aufgenommene Dosis, sofern möglich, durch häufiges Wasserlassen bzw. durch Abführmaßnahmen reduziert werden.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: [99mTc]Technetium-Verbindungen

ATC-Code: V09GA01


Pharmakodynamische Effekte sind nach der Anwendung von [99mTc]Technetium-Sestamibinicht zu erwarten. Nach Rekonstitution mit Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung bildet sich der folgende Komplex ([99mTc]Technetium-Sestamibi):


99mTc (MIBI)6+ MIBI = 2-Methoxyisobutylisonitril


Bei der Anwendung von [99mTc]Technetium-Sestamibi in der üblichen Dosis und auf die übliche Weise sind keine pharmakodynamischen Effekte erkennbar.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


[99mTc]Technetium-Sestamibiist ein kationischer Komplex, der in vitalem Myokardgewebe proportional zur lokalen Myokarddurchblutung akkumuliert.

[99mTc]Technetium-Sestamibiverteilt sich rasch aus dem Blut in das Gewebe: 5 Minuten nach der Injektion befinden sich nur 8 % der injizierten Dosis im Blutkreislauf.


Die Anreicherung von [99mTc]Technetium-Sestamibi im Gewebe hängt primär von der Vaskularisierung ab, welche bei Tumorgewebe generell erhöht ist. Aufgrund seiner Lipophilie und seiner positiven Ladung durchdringt der [99mTc]Technetium-Sestamibi-Komplex die Zellmembran und reichert sich in den Mitochondrien, dem Zellbestandteil mit der höchsten negativen Ladung, an.


Herzindikation

[99mTc]Technetium-Sestamibi bindet an die Mitochondrienmembran; ein intaktes Mitochondrienmembranpotential ist für die intrazelluläre Bindung wichtig.


Die Aufnahme von ][99mTc]Technetium-Sestamibi in das Myokard ist proportional zur Fließgeschwindigkeit des Blutes, soweit diese innerhalb physiologischer Grenzen liegt. Die passive Aufnahme wird durch die Membranpermeabilität des Arzneimittels und die Oberfläche der Blutgefäße, denen es ausgesetzt ist, bestimmt. Da der Radiotracer durch Diffusion in die Zelle gelangt, wird der Blutfluss bei hohen Flussraten (> 2,0 ml/g/min) häufig unterschätzt.


Bei einem koronaren Blutfluss zwischen 0,52 und 3,19 ml/g/min lag die myokardiale Extraktion für [99mTc]Technetium-Sestamibi bei 0,38 +/- 0,09. [99mTc]Technetium-Sestamibi verteilt sich schnell aus dem Blut in das Gewebe. Fünf Minuten nach der Injektion befinden sich nur noch 8 % der injizierten Dosis im Blutkreislauf.


[99mTc]Technetium-Sestamibi unterliegt einer minimalen Rückverteilung über die Zeit. Dies kann den Nachweis von Läsionen beeinflussen, da der unterschiedliche "Washout" zwischen normalem und ischämischem Myokard mit der Zeit zu einer verminderten Darstellung der Größe des geschädigten Gebietes oder des Schweregrades führen kann.


Indikation für die Mastologie

Eine vermehrte Anreicherung von [99mTc]Technetium-Sestamibi im Brustkrebsgewebe wurde nachgewiesen und beruht vermutlich auf der hohen Anzahl an Mitochondrien in Krebszellen und auf dem hohen Membranpotential der Tumorzellen.


Mehrere In-vitro-Studien zeigten, dass [99mTc]Technetium-Sestamibi ein Substrat von P-Glykoprotein ist. Ein direkter Zusammenhang zwischen der Expression von P-Glykoprotein und der Ausscheidung von [99mTc]Technetium-Sestamibi aus Tumoren ist nachgewiesen worden. Die zelluläre Überexpression von P-Glykoprotein kann zu falsch negativen Aufnahmen von Tumoren führen, vor allem bei Tumoren, die größer als 1 cm sind.


Indikation für die Nebenschilddrüse

Bei Adenomen der Nebenschilddrüsen kommt es zu einer Zunahme des Blutflusses und der Anzahl der Mitochondrien.

Dies erklärt möglicherweise die gesteigerte Aufnahme und Speicherung von [99mTc]Technetium-Sestamibi bei Nebenschilddrüsen-Adenomen. Die Lokalisierung von [99mTc]Technetium-Sestamibi scheint von der Durchblutung des Gewebes, der dem Gewebe zugeführten Konzentration von [99mTc]Technetium-Sestamibi und der Größe des Nebenschilddrüsen-Adenoms abzuhängen.


Die myokardiale Aufnahmeist abhängig vom koronaren Blutfluss und beträgt 1,5 % der injizierten Dosis unter Belastung und 1,2 % in Ruhe.


Tierversuche zeigten, dass die Aufnahme unabhängig von der Funktionsfähigkeit der Natrium-Kalium-Pumpe ist. Zellen, die irreversibel geschädigt sind, nehmen jedoch kein [99mTc]Technetium-Sestamibi auf. Hypoxie reduziert das Ausmaß der myokardialen Extraktion.

Für mindestens 4 Stunden nach einer induzierten Ischämie bei Hunden ist die Clearance der myokardialen Fraktion minimal und die Umverteilung geringfügig. [99mTc]Technetium-Sestamibi verteilt sich schnell aus dem Blut in das Gewebe; 5 Minuten nach der Injektion befinden sich nur noch 8 % der injizierten Dosis im Blutkreislauf.


Einige experimentelle und klinische Studien zeigten jedoch eine Umverteilung an stark ischämischen Stellen. Eine mögliche Auswirkung auf die diagnostische Qualität des Tests ist bisher nicht nachgewiesen worden.


Elimination

Die Ausscheidung von [99mTc]Technetium-Sestamibi erfolgt vorwiegend hepatobiliär. Die Aktivität aus der Gallenblase erscheint 1 Stunde nach der Injektion im Darm. Ca. 27 % der injizierten Dosis werden innerhalb von 24 Stunden renal, ca. 33 % der injizierten Dosis innerhalb von 48 Stunden über die Faeces ausgeschieden.


Halbwertszeit

Die biologische Halbwertszeit im Myokard beträgt in Ruhe und unter Belastung ungefähr 7 Stunden. Die effektive Halbwertszeit (welche die biologische und physikalische Halbwertszeit beinhaltet) beträgt etwa 3 Stunden.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


In akuten intravenösen Toxizitätsstudien bei Mäusen, Ratten und Hunden war die niedrigste zu Todesfällen führende Dosis von [99mTc]Technetium-Sestamibi bei weiblichen Ratten ca. 7 mg/kg (berechnet als Cu(MIBI)4BF4-Gehalt). Dies entspricht der 500fachen Menge der für den Menschen üblichen Dosis (MHD) von 0,014 mg/kg für Erwachsene (70 kg). Weder Ratten noch Hunde zeigten behandlungsbedingte Effekte bei einer [99mTc]Technetium-Sestamibi-Dosierung von 0,42 mg/kg (30fache MHD) bzw. 0,07 mg/kg (5fache MHD) jeweils über 28 Tage. Bei wiederholter Anwendung traten die ersten Toxizitätssymptome während dieser 28 Tage bei Verabreichen der 150fachen Menge der täglichen Dosis auf.


Studien zur Reproduktionstoxizität wurden nicht durchgeführt.


Cu(MIBI)4BF4zeigte in Genmutationstests (Ames, CHO/HPRT und Schwesterchromatid-Austausch-Test) keine mutagenen Wirkungen. In zytotoxischen Konzentrationen wurden in vitro in menschlichen Lymphozyten Chromosomenmutationen induziert. Ein in vivo-Mikronukleus-Test an Mäusen mit 9 mg/kg verlief negativ.


Studien zur Beurteilung des kanzerogenen Potentials von DRAXMIBI wurden nicht durchgeführt.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Natriumcitrat 2 H2O

Cysteinhydrochlorid-Monohydrat

Zinn(II)-chlorid-Dihydrat

Mannitol (Ph.Eur.)

Salzsäure 18 % (zur pH-Wert Einstellung)

Natriumhydroxid (zur pH-Wert Einstellung)


6.2 Inkompatibilitäten


Die Markierungsreaktion mit Technetium ist abhängig vom Anteil Zinn in reduzierter Form. Deshalb dürfen Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösungen, die oxidierende Substanzenenthalten, nicht verwendet werden.


Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 12 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


1 Jahr


Nach Rekonstitution: 10 Stunden.

Nicht über 25 °C lagern.

Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.


Nicht markiertes Arzneimittel:

Nicht über 25 °C lagern.

Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.


Lagerungsbedingungen des rekonstituierten Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.


Die Lagerung muss unter Berücksichtigung nationaler Vorschriften für radioaktive Materialien erfolgen.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


10 ml-Durchstechflasche aus Borosilikatglas (Typ I), verschlossen mit einem Butylgummistopfen.


[Deutschland:]

Packungsgrößen: 5 Durchstechflaschen pro Umkarton.


[Österreich:]

Packungsgrößen: 2, 5 oder 10 Durchstechflaschen pro Karton

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht


Dieses Arzneimittel wird in Mehrdosen-Durchstechflaschen geliefert.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.


7. Inhaber der Zulassung


DRAXIMAGE (UK) Limited

125 Old Broad Street, 26thfloor,

London, EC2N 1AR

Vereinigtes Königreich


8. Zulassungsnummer


[Deutschland:] 70670.00.00


[Österreich:] 4-00042


9. Datum der Erteilung der Zulassung


[Deutschland:] 29. Juli 2009


[Österreich:] 2.Oktober 2009


10. Stand der Information


[Deutschland:] Juni 2012


[Österreich:] Februar 2011


11. Dosimetrie


[99mTc]Technetium wird mittels eines 99mMo99mTc-Generators hergestellt und zerfällt unter Emission einer Gammastrahlung mit einer mittleren Energie von 140 keV und einer Halbwertszeit von 6,02 Stunden zu [99mTc]Technetium, das aufgrund seiner langen Halbwertszeit von 2,13 x 105Jahren als quasi stabil angesehen werden kann.


Die unten aufgeführten Daten stammen aus ICRP 80 und wurden unter folgender Annahme berechnet: Nach intravenöser Injektion erfolgt eine schnelle Verteilung aus dem Blut und Anreicherung hauptsächlich in Muskelgewebe (einschließlich Herz), Leber, Nieren und ein geringerer Anteil in den Speicheldrüsen und der Schilddrüse. Wenn die Substanz in Verbindung mit einem Belastungstest injiziert wird, erfolgt eine vermehrte Aufnahme in Organe und Gewebe. Die Substanz wird über die Leber und Nieren im Mengenverhältnis 75 % zu 25 % ausgeschieden.


Organ

Aufgenommene Dosis pro Einheit verabreichter Aktivität [mGy/MBq]

(Ruhetest)

Erwachsener

15 Jahre

10 Jahre

5 Jahre

1 Jahr

Nebennieren

Blasenwand

Knochenoberfläche

Gehirn

Brust

Gallenblase

Verdauungstrakt:

Magen

Dünndarm

Kolon

Oberer Dickdarm

Unterer Dickdarm

Herz

Nieren

Leber

Lungen

Muskelgewebe

Ösophagus

Ovarien

Pankreas

Knochenmark

Speicheldrüsen

Haut

Milz

Testikel

Thymus

Schilddrüse

Uterus

Sonstige Organe


Effektive Äquivalenzdosis

[mSv/MBq]

0,0075

0,011

0,0082

0,0052

0,0038

0,039


0,0065

0,015

0,024

0,027

0,019

0,0063

0,036

0,011

0,0046

0,0029

0,0041

0,0091

0,0077

0,0055

0,014

0,0031

0,0065

0,0038

0,0041

0,0053

0,0078

0,0031


0,0090

0,009

0,014

0,010

0,0071

0,0053

0,045


0,0090

0,018

0,031

0,035

0,025

0,0082

0,043

0,014

0,0064

0,0037

0,0057

0,012

0,010

0,0071

0,017

0,0041

0,0086

0,0050

0,0057

0,0079

0,010

0,0039


0,012

0,015

0,019

0,016

0,011

0,0071

0,058


0,015

0,029

0,050

0,057

0,041

0,012

0,059

0,021

0,0097

0,0054

0,0086

0,018

0,016

0,011

0,022

0,0064

0,014

0,0075

0,0086

0,012

0,015

0,0060


0,018

0,022

0,023

0,021

0,016

0,011

0,10


0,021

0,045

0,079

0,089

0,065

0,018

0,085

0,030

0,014

0,0076

0,013

0,025

0,024

0,030

0,015

0,0098

0,020

0,011

0,013

0,024

0,022

0,0088


0,028

0,038

0,041

0,038

0,027

0,020

0,32


0,035

0,080

0,015

0,17

0,12

0,030

0,015

0,052

0,025

0,014

0,023

0,045

0,039

0,044

0,026

0,019

0,034

0,021

0,023

0,045

0,038

0,016


0,053



Organ

Aufgenommene Dosis pro Einheit verabreichter Aktivität [mGy/MBq]

(Belastungstest)

Erwachsener

15 Jahre

10 Jahre

5 Jahre

1 Jahr

Nebennieren

Blasenwand

Knochenoberfläche

Gehirn

Brust

Gallenblase

Verdauungstrakt:

Magen

Dünndarm

Kolon

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Testikel

Thymus

Schilddrüse

Uterus

Sonstige Organe


Effektive Äquivalenzdosis

[mSv/MBq]

0,0066

0,0098

0,0078

0,0044

0,0034

0,033


0,0059

0,012

0,019

0,022

0,016

0,0072

0,026

0,0092

0,0044

0,0032

0,0040

0,0081

0,0069

0,0050

0,0092

0,0029

0,0058

0,0037

0,0040

0,0044

0,0072

0,0033


0,0079

0,0087

0,013

0,0097

0,0060

0,0047

0,038


0,0081

0,015

0,025

0,028

0,021

0,0094

0,032

0,012

0,0060

0,0041

0,0055

0,011

0,0091

0,0064

0,011

0,0037

0,0076

0,0048

0,0055

0,0064

0,0093

0,0043


0,010

0,013

0,017

0,014

0,0093

0,0062

0,049


0,013

0,024

0,041

0,046

0,034

0,010

0,044

0,018

0,0087

0,0060

0,0080

0,015

0,014

0,0095

0,0015

0,0058

0,012

0,0071

0,0080

0,0099

0,014

0,0064


0,016

0,019

0,021

0,020

0,014

0,0097

0,086


0,019

0,037

0,064

0,072

0,053

0,021

0,063

0,025

0,013

0,0090

0,012

0,023

0,021

0,013

0,0020

0,0090

0,017

0,011

0,012

0,019

0,020

0,0098


0,023

0,033

0,038

0,036

0,023

0,018

0,26


0,032

0,066

0,12

0,13

0,099

0,035

0,11

0,044

0,023

0,017

0,023

0,040

0,035

0,023

0,0029

0,017

0,030

0,020

0,023

0,035

0,035

0,018


0,045



Die effektive Dosis pro verabreichte Aktivität basiert auf der Annahme, dass bei Erwachsenen alle 3,5 Stunden die Blase entleert wird.


Myokard-Perfusions-Szintigrafie

Die effektive Dosis nach Verabreichung einer durchschnittlichen Aktivität von 1800 MBq (900 MBq unter Belastung und 900 MBq in Ruhe) beträgt 15,2 mSv für das Zwei-Tages-Protokoll.


Die effektive Dosis nach Verabreichung einer durchschnittlichen Aktivität von 2000 MBq (500 MBq in Ruhe und 1500 MBq unter Belastung) beträgt 16,4 mSv für das Ein-Tages-Protokoll.


Analyse der Ventrikelfunktion

Die effektive Dosis nach Injektion einer Aktivität von 800 MBq beträgt 7,2 mSv in Ruhe. Die effektive Dosis nach Injektion einer Aktivität von 800 MBq beträgt 6,3 mSv bei Belastung.


Szinti-Mammografie

Die effektive Dosis nach Injektion einer Aktivität von 925 MBq beträgt 8,32 mSv.


Aufnahmen von überfunktionierendem Gewebe in der Nebenschilddrüse

Die effektive Dosis nach Verabreichung einer Aktivität von 740 MBq beträgt 6,7 mSv.


12. Anweisungen zur Zubereitung von radioaktiven Arzneimitteln


Der Inhalt des Kits ist vor der Zubereitung nicht radioaktiv. Nach der Markierung mit Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung muss das fertige Arzneimittel jedoch entsprechend abgeschirmt werden.


Die Anwendung von radioaktiven Arzneimitteln stellt ein Risiko für andere Personen durch die externe Strahlenbelastung sowie durch die Kontamination von verschüttetem Urin, Erbrochenem, etc. dar. Vorkehrungen zum Strahlenschutz müssen entsprechend den nationalen Anforderungen getroffen werden.


Wie jedes Arzneimittel darf dieses Präparat nicht verwendet werden, wenn bei der Zubereitung die Integrität der Durchstechflasche zu irgendeinem Zeitpunkt nicht gewährleistet ist.


Dieses Arzneimittel darf nicht mit Luft in Kontakt kommen.


Die Markierung des Kits sollte entweder gemäß Methode A oder Methode B erfolgen.


Anleitung zur Herstellung von [99mTc]Technetium-Sestamibi


A. Herstellung mittels Kochen:


Die Zubereitung von [99mTc]Technetium-Sestamibi aus DRAXMIBI muss aseptisch auf folgende Weise hergestellt werden:


Während der Zubereitung müssen wasserfeste Handschuhe getragen werden. Die Plastikkappe wird von der Durchstechflasche entfernt und die Oberfläche des Verschlusses wird durch Abreiben mit Alkohol desinfiziert.


Die Durchstechflasche wird in einen geeigneten Abschirmschutzbehälter gesetzt, mit Datum und Uhrzeit der Zubereitung, Volumen und Aktivität beschriftet.


Mit einer sterilen, abgeschirmten Spritze wird ca. 1-3 ml zusatzfreie, sterile und pyrogenfreie Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung (max. 11,1 GBq) aufgezogen. Für die maximale Aktivität von 11,1 GBq werden mindestens 3 ml Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung verwendet.


Aseptisch wird Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung der Durchstechflasche im Bleibehältnis zugefügt. Ohne die Nadel wieder herauszuziehen, wird zum Druckausgleich ein gleiches Gasvolumen entnommen.


Die Durchstechflasche wird mittels 5 – 10 schneller Auf- und Abwärtsbewegungen kräftig geschüttelt.


Die Durchstechflasche wird aus dem Bleibehältnis entfernt, aufrecht in ein entsprechend abgeschirmtes, kochendes Wasserbad gestellt, ohne dass die Durchstechflasche den Boden des Wasserbads berührt, und 10 Minuten gekocht. Das Wasserbad muss abgeschirmt sein. Die Zeitmessung für die 10 Minuten fängt an, sobald das Wasser erneut kocht.


Achtung: Die Durchstechflasche mussbeim Kochen aufrecht bleiben. Es ist ein Wasserbad zu verwenden, bei dem der Stopfen aus dem Wasser herausragt.


Die abgeschirmte Durchstechflasche wird aus dem Wasserbad genommen und 15 Minuten lang abgekühlt.


Der Inhalt ist vor der Verwendung visuell auf Partikelfreiheit und Verfärbung zu prüfen.


Das Arzneimittel aseptisch mit einer sterilen, abgeschirmten Spritze entnehmen und innerhalb von zehn (10) Stunden nach Zubereitung verwenden.


Die radiochemische Reinheit muss vor der Anwendung am Patienten mit der unten beschriebenen Radio-TLC-Methode untersucht werden.


Hinweis: Die Gefahr des Zerbrechens oder einer signifikanten Kontamination besteht immer, wenn Durchstechflaschen mit radioaktivem Material erhitzt werden.


Herstellung mittels Thermal Cycler:


Die Zubereitung von [99mTc]Technetium-Sestamibi aus DRAXMIBI muss aseptisch auf folgende Weise hergestellt werden:


Während der Zubereitung müssen wasserfeste Handschuhe getragen werden. Die Plastikkappe wird von der Durchstechflasche entfernt und die Oberfläche des Verschlusses wird durch Abreiben mit Alkohol desinfiziert.


Die Durchstechflasche wird in einen geeigneten Abschirmschutzbehälter gesetzt, mit Datum und Uhrzeit der Zubereitung, Volumen und Aktivität beschriftet.


Mit einer sterilen, abgeschirmten Spritze wird ca. 1-3 ml zusatzfreie, sterile und pyrogenfreie Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung (max. 11,1 GBq) aufgezogen. Für die maximale Aktivität von 11,1 GBq werden mindestens 3 ml Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung verwendet.


Aseptisch wird Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung der Durchstechflasche im Bleibehältnis zugefügt. Ohne die Nadel wieder herauszuziehen, wird zum Druckausgleich ein gleiches Gasvolumen entnommen.


Die Durchstechflasche wird mittels 5 – 10 schneller Auf- und Abwärtsbewegungen kräftig geschüttelt.


Das Bleibehältnis wird in den Heizblock gestellt und bei leichtem Druck nach unten um eine Vierteldrehung gedreht, um sicherzustellen, dass das Behältnis fest im Heizblock sitzt.


Den Knopf drücken, um das Heizprogramm zu starten (der Thermal Cycler erwärmt und kühlt die Durchstechflasche und ihren Inhalt automatisch). Nähere Angaben findet man in der Recon-o-stat-Bedienungsanleitung.


Der Inhalt ist vor der Verwendung visuell auf Partikelfreiheit und Verfärbung zu prüfen.


Das Arzneimittel aseptisch mit einer sterilen, abgeschirmten Spritze entnehmen und innerhalb von zehn (10) Stunden nach Zubereitung verwenden.


Die radiochemische Reinheit muss vor der Anwendung am Patienten mit der unten beschriebenen Radio-TLC-Methode untersucht werden.


Radio-TLC (Dünnschichtchromotografie)-Methode zur quantitativen Bestimmung von [99mTc]Technetium-Sestamibi


1. Materialien


Baker-Flex-Aluminiumoxidplatte, # 1 B-F, auf 2,5 cm x 7,5 cm zugeschnitten


Ethanol > 95 %


Capintec oder ähnliches Gerät zur Messung der Radioaktivität im Bereich von 0,74 – 11,12 GBq


1 ml-Spritze mit einer Nadel der Größe 22-26 G


Ein kleines Entwicklungsbehältnis mit Abdeckung (z. B. ein mit Parafilm® abgedeckte Becherglas von 100 ml)


2. Methode


2.1 Es wird soviel Ethanol in das Entwicklungsbehältnis (Becherglas) gegossen, dass dieses etwa 3 – 4 mm Lösungsmittel enthält. Das Behältnis (Becherglas) wird mit Parafilm®abgedeckt und ca. 10 Minuten lang zur Kammersättigung beiseite gestellt.


2.2 Mittels einer 1 ml-Spritze mit einer Nadel der Größe 22 – 26 G wird 1 Tropfen Ethanol 1,5 cm von der Unterkante entfernt auf die Aluminiumoxidplatte aufgetragen. Der Tropfen darf nicht eintrocknen.


2.3 Nun wird 1 Tropfen der Lösung aus dem Kit auf den Ethanoltropfen aufgetragen. Den Tropfen trocknen lassen. Nicht erwärmen!


2.4 Die Platte wird über eine Distanz von 5,0 cm vom Tropfen entfernt entwickelt.


2.5 Den Streifen 2,5 cm (ein Drittel) von der Unterkante entfernt in zwei Teile schneiden und die beiden Teile im Dosiskalibrator messen.


2.6 Die radiochemische Reinheit (in %) wird wie folgt berechnet:


Aktivität des oberen Teils

% [99mTc]Technetium-Sestamibi= --------------------------------------- x 100

Aktivität beider Teile


2.7 Die radiochemische Reinheit muss 94 % [99mTc]Technetium-Sestamibi betragen, ansonsten ist die Zubereitung zu verwerfen.


Achtung: Die Zubereitung nicht verwenden, wenn die radiochemische Reinheit weniger als 94 % beträgt.


Nach Rekonstitution sind das Behältnis und nicht verwendetes Arzneimittel entsprechend den nationalen Anforderungen für radioaktives Material zu entsorgen.


[Deutschland:]

13. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


[Österreich:]

REZEPTPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT


Rezeptpflichtig, wiederholte Abgabe verboten, Abgabe nur an Inhaber einer Bewilligung für den Umgang mit radioaktiven Stoffen gemäß Strahlenschutzgesetz.


Februar 2011 27/27