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Dulcolax Dragees

Document: 13.06.2012   Fachinformation (deutsch) change

Status:

FUT_v5_12.06.2012

Dulcolax Dragées 5 mg

Protokoll-Nr.:

5418780427

Fachinformation

 


Fachinformation

Dulcolax® Dragées

5 mg magensaftresistente TablettenQualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: Bisacodyl


1 magensaftresistente Tablette (Dragée) enthält 5 mg Bisacodyl.


Weitere Bestandteile: Farbstoff Gelborange S (E 110), Lactose, Sucrose (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile: siehe Abschnitt 6.1

.Darreichungsform

Magensaftresistente Tabletten (Dragées

)Klinische Angaben

Anwendungsgebiete

Zur kurzfristigen Anwendung bei Obstipation, bei Erkrankungen, die eine erleichterte Defäkation erfordern, sowie zur Darmentleerung bei diagnostischen und therapeutischen Eingriffen am Darm (vergl. Abschnitt 4.2).

Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Kurzfristige Anwendung bei Obstipation

Soweit nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene und Kinder über 10 Jahre einmal 1 – 2 Dulcolax Dragées (5 – 10 mg Bisacodyl) abends ein.

Kinder von 2 bis 10 Jahren nehmen einmal 1 Dulcolax Dragée (5 mg Bisacodyl) abends ein.

Bei Kindern bis zu 10 Jahren mit chronischer oder anhaltender Obstipation sollten Dulcolax Dragées nur auf ärztliche Anweisung angewendet werden. Für Kinder unter 2 Jahren sind Dulcolax Dragées nicht geeignet.


Die Einnahme erfolgt unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit (vorzugsweise ein Glas Wasser, aber keine Milch). Sie führt nach ca. 6 – 12 Stunden zur Darmentleerung.


Anwendung bei Erkrankungen, die eine erleichterte Darmentleerung erfordern

Bei Erkrankungen, die eine erleichterte Darmentleerung erfordern, ist die Dosierung zunächst wie bei der kurzfristigen Anwendung zur Behandlung der Obstipation:

Erwachsene und Kinder über 10 J.: einmal 1-2 Dulcolax Dragées

Kinder von 2 bis 10 J: einmal 1 Dulcolax Dragée


Die Dosierung sollte fortlaufend den besonderen Erfordernissen der zugrunde liegenden Erkrankung angepasst werden.


Anwendung bei diagnostischen und therapeutischen Eingriffen am Darm

Eine vollständige Darmentleerung ist immer unter ärztlicher Überwachung durchzuführen. Der behandelnde Arzt legt die benötigten Laxanzien unter Berücksichtigung der besonderen Gegebenheiten jeweils im Einzelfall fest.


Zur vollständigen Darmentleerung wird für Erwachsene und Kinder über 10 Jahre die folgende Dosierung empfohlen: Am Tag vor dem Eingriff morgens und abends jeweils 2 Dulcolax Dragées (10 mg Bisacodyl), am Tag des Eingriffs morgens 1 Dulcolax Zäpfchen (10 mg Bisacodyl).

Gegenanzeigen

  • Bekannte Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Bisacodyl, den Farbstoff Gelborange S oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels

  • Darmobstruktion, Ileus oder akute Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes (z. B. entzündliche Erkrankungen, akute Appendizitis)

  • Starke Bauchschmerzen im Zusammenhang mit Übelkeit oder Erbrechen, die Zeichen einer schweren Erkrankung sein können

  • Seltene angeborene Unverträglichkeit gegen einen Bestandteil des Arzneimittels

  • Kinder unter 2 Jahren


Bei Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes (z. B. erheblicher Flüssigkeitsmangel des Körpers) sollten Dulcolax Dragées nicht angewendet werden.

Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei Kindern und bei chronischer Verstopfung sollte vor der Anwendung eine differenzial-diagnostische Abklärung erfolgen.


Die Einnahme von Abführmitteln soll bei Verstopfung nur kurzfristig erfolgen.


Ein erhöhter intestinaler Flüssigkeitsverlust kann zur Dehydratisierung führen und Symptome wie Durst und Oligurie hervorrufen. Dies kann unter bestimmten Umständen (z. B. bei niereninsuffizienten oder älteren Patienten) gesundheitsschädliche Auswirkungen haben. In solchen Fällen sollte die Einnahme von Dulcolax Dragées unterbrochen und nur unter ärztlicher Aufsicht fortgeführt werden.


Patienten berichteten von Blutbeimengungen im Stuhl (Hämatochezie), diese wurden im Allgemeinen als schwach und selbstlimitierend beschrieben.


Über Schwindel und/oder Synkope unter der Einnahme von Dulcolax Dragées wurde berichtet. Hierzu verfügbare Informationen legen den Schluss nahe, dass es sich um eine Defäkations-Synkope oder eine vasovagale Antwort auf Schmerzen im Bauchraum handelt, die durch die Verstopfung bedingt sind. Ein Kausalzusammenhang mit der Einnahme von Dulcolax Dragées ist nicht notwendigerweise gegeben.


Dieses Arzneimittel enthält Lactose (ca. 35 mg pro Tablette) und Sucrose (Saccharose; ca. 20 mg pro Tablette). Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz bzw. Fructose-Intoleranz, Lactase-Mangel, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Dulcolax Dragées nicht einnehmen.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bisacodyl kann den Kaliumverlust durch andere Arzneimittel (z. B. Diuretika, Kortikosteroide) verstärken und die Empfindlichkeit gegenüber Herzglykosiden aufgrund von Kaliumverlusten steigern.


Milch sowie neutralisierende Magenmittel (Antazida) sollen nicht gleichzeitig mit Dulcolax Dragées eingenommen werden. Sind solche Präparate erforderlich, sollen sie frühestens eine halbe Stunde nach Dulcolax Dragées eingenommen werden.

Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Es wurden keine Studien zur Auswirkung auf die menschliche Fertilität durchgeführt.

Seit der Einführung von Dulcolax im Jahre 1952 sind keine unerwünschten oder schädigenden Effekte während der Schwangerschaft bekannt geworden. Kontrollierte Studien wurden nicht durchgeführt.

Daher sollen Dulcolax Dragées, wie alle Arzneimittel, während der Schwangerschaft nur auf ärztlichen Rat angewendet werden.


Klinische Daten zeigen, dass weder der aktive Metabolit Bis‑(parahydroxyphenyl)-pyridyl-2‑methan (BHPM) noch dessen Glucuronide in die Muttermilch übertreten. Dulcolax Dragées können daher während der Stillzeit angewendet werden.

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.

Allerdings sollten Patienten darauf hingewiesen werden, dass aufgrund einer vasovagalen Antwort (z.B. auf abdominelle Krämpfe), Nebenwirkungen wie Schwindel und/oder Synkopen auftreten können. Wenn abdominelle Krämpfe auftreten, sollten die Patienten potenziell gefährliche Tätigkeiten wie Autofahren oder das Bedienen von Maschinen vermeiden.


Nebenwirkungen


Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen während der Behandlung sind Bauchschmerzen und Diarrhoe.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig

(≥ 1/10)

Häufig

(≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich

(≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten

(≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten

(< 1/10.000)

Nicht bekannt*

(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

* Diese Nebenwirkung wurde nach dem Inverkehrbringen beobachtet. Mit 95%iger Wahrscheinlichkeit ist die Häufigkeitskategorie nicht größer als „selten“, möglicherweise aber niedriger. Eine präzise Einschätzung der Häufigkeit ist nicht möglich, da die Nebenwirkung nicht im Datensatz klinischer Prüfungen mit definierter Patientenzahl aufgetreten ist.

Erkrankungen des Immunsystems

Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen

Nicht bekannt: Anaphylaktische Reaktionen, angioneurotisches Ödem

Der Farbstoff Gelborange S kann allergische Reaktionen hervorrufen.


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Nicht bekannt: Dehydratation


Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes

Häufig: Bauchkrämpfe, Bauchschmerzen, Diarrhoe, Übelkeit

Gelegentlich: Erbrechen, Blutbeimengung im Stuhl (Hämatochezie), Bauchbeschwerden,
anorektale Beschwerden

Nicht bekannt: Colitis


Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich: Schwindel

Nicht bekannt: Synkope

Hierzu verfügbare Informationen legen den Schluss nahe, dass es sich hierbei meist um eine vasovagale Antwort auf Schmerzen im Bauchraum oder die Defäkation handelt (siehe auch Kapitel 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


Bei unsachgemäßer Anwendung (zu lange und zu hoch dosiert) kommt es häufig zum Verlust von Wasser, Kalium und anderen Elektrolyten. Dies kann zu einer Verstärkung der Darmträgheit führen. Es kann auch zu Störungen der Herzfunktion und zu Muskelschwäche kommen, insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von Diuretika und Kortikosteroiden. Die Empfindlichkeit gegenüber Herzglykosiden kann verstärkt werden.

Überdosierung

Bei Überdosierung kann es zu Diarrhoe und abdominalen Krämpfen mit klinisch relevanten Verlusten an Flüssigkeit, Kalium und anderen Elektrolyten kommen.


Bei akuter Überdosierung kann innerhalb kurzer Zeit nach Einnahme durch induziertes Erbrechen oder Magenspülung die Wirkung des Arzneimittels vermindert oder verhindert werden. Gegebenenfalls sind bilanzierende Maßnahmen zu erwägen. Die Gabe von Spasmolytika kann unter Umständen sinnvoll sein.


Hinweis

Allgemein ist von Laxanzien (z. B. Dulcolax Dragées) bekannt, dass sie bei chronischer Überdosierung zu chronischer Diarrhoe, abdominalen Schmerzen, Hypokaliämie, sekundärem Hyperaldosteronismus und renalen Calculi führen. In Verbindung mit chronischem Laxanzien-Abusus wurde ebenfalls über renale tubuläre Schädigungen, metabolische Alkalose und durch Hypokaliämie bedingte Muskelschwäche berichtet

.Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Laxanzien

ATC-Code: A06 AB02


Bisacodyl ist ein lokal wirksames Laxans aus der Gruppe der Triarylmethane. Als Kontaktlaxans, für das auch antiresorptive und hydragoge Effekte beschrieben sind, steigert Bisacodyl nach Hydrolyse im Dickdarm die Peristaltik des Kolons und fördert die Ansammlung von Wasser und nachfolgend Elektrolyten im Dickdarmlumen. Daraus ergeben sich eine Anregung der Peristaltik, Reduzierung der Kolontransitzeit und eine Konsistenzverminderung sowie Volumenvermehrung des Stuhls.

Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler bzw. rektaler Applikation wird Bisacodyl schnell durch Esterasen der enterischen Mucosa zu BHPM (Bis‑(P‑hydroxyphenyl)-pyridyl-2‑methan) hydrolysiert. Nur geringe Mengen werden resorbiert und in der Darmwand und der Leber zum inaktiven BHPM-Glukuronid metabolisiert. Die Plasmahalbwertszeit von BHPM-Glukuronid beträgt ca. 16,5 Stunden.

Nach Einnahme von magensaftresistenten Tabletten wurde der maximale BHPM-Plasmaspiegel nach 4 ‑ 5 Stunden erreicht, der abführende Effekt trat nach 6 – 12 Stunden ein. Etwa 51,8 % des resorbierten Wirkstoffes wurden als freies BHPM über die Faeces ausgeschieden, ca. 10,5 % wurden als BHPM-Glukuronid im Urin nachgewiesen.

Nach der Anwendung von Zäpfchen wurde der maximale BHPM-Plasmaspiegel nach 0,5 – 3 Stunden erreicht, die abführende Wirkung trat durchschnittlich nach 20 Minuten ein, in einigen Fällen erst nach 45 Minuten. Etwa 3,1 % des resorbierten Wirkstoffes wurden als BHPM-Glukuronid im Urin nachgewiesen, ca. 90 % wurden als BHPM sowie geringe Mengen unverändertes Bisacodyl über die Faeces ausgeschieden.

Der abführende Effekt korreliert nicht mit dem BHPM-Plasmaspiegel, eine Resorption des Wirkstoffes ist für den laxierenden Effekt nicht notwendig. Die Dragées haben einen magensaft- und dünndarmsaft-resistenten Überzug, eine Freisetzung des Prodrugs erfolgt somit erst im Dickdarm, dort wo die Wirkung erwünscht ist.

Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität

Die Untersuchungen zur akuten Toxizität an verschiedenen Tierspezies haben keine besondere Empfindlichkeit ergeben.


Chronische Toxizität

Untersuchungen zur chronischen Toxizität an Ratten und Mäusen ergaben keine Hinweise auf toxische Effekte.


Mutagenes und Tumor erzeugendes Potenzial

Die Gesamtheit der verfügbaren Daten ergibt keinen Hinweis auf ein Krebsrisiko für den Menschen bei vorschriftsmäßiger Anwendung von Bisacodyl.


Reproduktionstoxizität

Untersuchungen an Ratten ergaben einen NOAEL von 10 mg/kg pro Tag für embryotoxische Wirkungen.

Es haben sich keine Hinweise auf teratogene Wirkungen ergeben

.Pharmazeutische Angaben

Liste der sonstigen Bestandteile

Arabisches Gummi, Carnaubawachs, Farbstoffe Chinolingelb (E 104), Gelborange S (E 110) und Titandioxid (E 171), Glycerol, Lactose-Monohydrat, Macrogol 6000, Magnesiumstearat, Maisstärke, Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer (1:1), Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer (1:2), natives Rizinusöl, modifizierte Stärke (oxidierte Maisstärke), Sucrose, Talkum, gebleichtes Wachs.

Inkompatibilitäten

Bisher keine bekannt.

Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

OP mit 100 Dragées in Polypropylen-Röhren mit Polyethylen-Deckel:

Nach dem ersten Öffnen ist das Arzneimittel noch 6 Monate haltbar.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/PVDC-Aluminium-Blister; für Packungen mit 100 Tabletten auch Polypropylen-Röhren mit Polyethylen-Deckel


OP mit 20 magensaftresistenten Tabletten (Dragées)

OP mit 40 magensaftresistenten Tabletten (Dragées)

OP mit 100 magensaftresistenten Tabletten (Dragées)

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen

.Inhaber der Zulassung

Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG

Vertriebslinie Thomae

Binger Str. 173

55216 Ingelheim am Rhein

Telefon: 0 800 / 77 90 900

Telefax: 0 61 32 / 72 99 99

E-Mail: info@boehringer-ingelheim.d

eZulassungsnummer

6426093.00.0

0Datum der Verlängerung der Zulassung

21.09.200

5Stand der Information

Juni 201

2Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichti

g

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