Dulcolax
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Status: FREÄnderung nach TeAM vom: 24.05.2006Änderungsmeldung an BfArM: 06.11.2006im Markt ab: Nachfolger im Markt ab: Dulcolax®SuppositorienGebrauchsinformationAnzahl Seiten: 6
Gebrauchsinformation
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, denn sie enthält wichtige Informationen für Sie. Dieses Arzneimittel ist auch ohne ärztliche Verschreibung erhältlich. Um einen bestmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen, muss DULCOLAX jedoch vorschriftsmäßig angewendet werden.
Wenn sich Ihr Krankheitsbild verschlimmert oder keine Besserung eintritt, müssen Sie einen Arzt aufsuchen. |
Die Packungsbeilage beinhaltet:
Was ist DULCOLAX und wofür wird es angewendet?
Was müssen Sie vor der Anwendung von DULCOLAX beachten?
Wie ist DULCOLAX anzuwenden?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist DULCOLAX aufzubewahren?
D ulcolax®
Zäpfchen
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Bisacodyl.
1 Zäpfchen enthält 10 mg Bisacodyl.
Der sonstige Bestandteil ist:
Hartfett.
DULCOLAX ist in Packungen mit 6 (N1) und mit 30 (N3) Zäpfchen erhältlich.
1 Was ist DULCOLAX und wofür wird es angewendet?
1.1 DULCOLAX ist ein Abführmittel
1.2 von:
Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG
Vertriebslinie Thomae
Binger Straße 173
55216 Ingelheim
Telefon: 01805 / 77-90 90
Telefax: 06132 / 72-99 99
hergestellt von:
Istituto de Angeli
Località Prulli 103/C
50066 Reggello (Firenze)
Italien
1.3 DULCOLAX wird kurzfristig angewendet bei Darmträgheit und Verstopfung (Obstipation), bei Erkrankungen, die eine erleichterte Darmentleerung erfordern, sowie zur Vorbereitung von Operationen und von Maßnahmen zum Erkennen von Krankheiten (diagnostische Eingriffe).
2 Was müssen Sie vor der Anwendung von DULCOLAX beachten?
2.1 DULCOLAX darf nicht angewendet werden:
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wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Bisacodyl oder dem sonstigen Bestandteil des Arzneimittels sind;
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bei Verstopfung in Verbindung mit anderen Beschwerden wie Bauchschmerzen, Erbrechen und Fieber. Dies können Anzeichen einer ernsten Erkrankung (Darmverengung mit verschlechterter Darmpassage, Darmverschluss, akute Entzündung im Bauchbereich, akute, operativ zu behandelnde Bauchschmerzen wie z.B. Blinddarmentzündung) sein. Bei solchen Beschwerden sollten Sie unverzüglich ärztlichen Rat suchen;
-
von Kindern unter 2 Jahren.
Bei Erkrankungen, die mit Störungen des Wasser- und Mineralsalzhaushaltes (z.B. erheblicher Flüssigkeitsmangel des Körpers)einhergehen, sollten Sie DULCOLAX nicht anwenden.
2.2 Besondere Vorsicht bei der Anwendung von DULCOLAX ist in folgenden Fällen erforderlich:
Die Anwendung von Abführmitteln soll bei Verstopfung nur kurzfristig erfolgen!
Bei chronischer Verstopfung sollten Sie vor der Anwendung Ihren Arzt um Rat fragen.
Kinder
DULCOLAX darf bei Kindern unter 2 Jahren nicht angewendet werden.
Zur Anwendung bei Kindern sollten Sie Ihren Arzt befragen.
Schwangerschaft
Seit der Einführung von DULCOLAX im Jahre 1952 sind keine unerwünschten oder schädigenden Effekte während der Schwangerschaft bekannt geworden. Dennoch sollte eine Anwendung in der Schwangerschaft nur auf ärztlichen Rat erfolgen, da kontrollierte Studien nicht durchgeführt wurden.
Stillzeit
In der Stillzeit sollte DULCOLAX nicht angewendet werden, da ausreichende Informationen über einen eventuellen Übergang in die Muttermilch nicht vorhanden sind.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Welche Arzneimittel werden in ihrer Wirkung durch DULCOLAX beeinflusst?
Der Wirkstoff Bisacodyl kann den Kaliumverlust durch andere Arzneimittel (z.B. harntreibende Mittel, Hormone der Nebennierenrinde) verstärken.
Die Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Arzneimitteln zur Stärkung der Herzfunktion (herzwirksame Glykoside) kann auf Grund von Kaliumverlusten verstärkt sein.
3 Wie ist DULCOLAX anzuwenden?
Wenden Sie DULCOLAX immer genau nach der Anweisung in dieser Packungsbeilage an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
3.1 Art der Anwendung:
Zum Einführen in den Enddarm.
3.2 Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
für Erwachsene und
Kinder über 10 Jahre:
einmal 1 Zäpfchen (entsprechend 10 mg Bisacodyl)
für Kinder
von 2 bis 10 Jahren:
einmal ½ Zäpfchen (entsprechend 5 mg Bisacodyl).
Zur Vorbereitung von Operationen und diagnostischen Eingriffen erfolgt die Anwendung nach Anweisung des Arztes.
E
ntnahme der Zäpfchen
Reißen Sie die Folie, am Einschnitt oberhalb der Zäpfchenspitze beginnend, unter mehrmaligem Nachfassen dicht am Zäpfchen entlang auf (siehe Zeichnung).
Das freigelegte Zäpfchen bitte nicht aus der Folie drücken, sondern "herausschälen".
Das Abbrechen kleinerer Teilchen, z.B. am Rand der Höhlung am unteren Zäpfchenende, beeinträchtigt die Wirksamkeit nicht.
Die Zäpfchen werden in den Enddarm eingeführt. Der Wirkungseintritt erfolgt ca. 15 ‑ 30 Minuten nach Einführen des Zäpfchens.
3.3 Wie lange sollten Sie DULCOLAX anwenden?
DULCOLAX darf ohne ärztliche Anweisung nur kurzfristig (bis zu einer Woche) angewendet werden.
Bei längerer Verstopfung ist die Abklärung der Ursache durch Ihren Arzt erforderlich.
Bitte beachten Sie, dass eine tägliche Anwendung über einen Zeitraum von mehr als einer Woche zu einer Verstärkung der Darmträgheit führen kann.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von DULCOLAX zu stark oder zu schwach ist.
3.4 Wenn Sie eine größere Menge von DULCOLAX angewendet haben, als Sie sollten:
Bei Überdosierung kann es zu Durchfällen und Bauchkrämpfen mit hohen Verlusten an Flüssigkeit und Mineralsalzen kommen. Falls Sie starke Beschwerden haben, fragen Sie Ihren Arzt um Rat.
Die Behandlung richtet sich nach den vorherrschenden Beschwerden. Gegebenenfalls sind die Flüssigkeits- und Salzverluste (vor allem Kalium betreffend) auszugleichen.
Hinweis:
Allgemein ist von Laxanzien (z.B. DULCOLAX) bekannt, dass sie bei chronischer Überdosierung zu chronischem Durchfall, Bauchschmerzen, erniedrigten Kaliumwerten, übermäßiger Sekretion von Aldosteron und Nierensteinen führen. In Verbindung mit chronischem Laxanzien-Missbrauch wurde ebenfalls über Schädigungen des Nierengewebes, stoffwechselbedingte Erhöhung von Basenkonzentrationen im Blut sowie über durch erniedrigte Kaliumwerte bedingte Muskelschwäche berichtet.
4 Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann DULCOLAX Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:
- sehr häufig: bei mehr als 1 von 10 Behandelten
- häufig: bei weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- gelegentlich: bei weniger als 1 von 100, abermehr als 1 von 1.000 Behandelten
- selten: bei weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten
- sehr selten: bei weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
4.1 Nebenwirkungen
Nebenwirkungen sind bei kurzfristiger Anwendung selten. Sie können in Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, z.B. Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe (möglicherweise auch in Verbindung mit Übelkeit oder Erbrechen), oder leichtem Durchfall sowie in Überempfindlichkeitsreaktionen bestehen, die in Einzelfällen bis hin zu allergischen Haut- und Schockerscheinungen (Angioödem, anaphylaktoide Reaktionen) führen können.
Insbesondere bei Darmschleimhauteinrissen und Geschwüren im Enddarmbereich kann es zu Schmerzen, lokalen Reizungen und Blutungen kommen.
Bei länger dauernder oder hochdosierter Anwendung kommt es häufig zum Verlust von Wasser, Kalium und anderen Salzen.
Dies kann zu Störungen der Herzfunktion und zu Muskelschwäche führen, insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von harntreibenden Arzneimitteln (Diuretika) und Hormonen der Nebennierenrinde (Kortikosteroide). Die Empfindlichkeit gegenüber Herzmedikamenten (Herzglykosiden) kann verstärkt werden.
Die längerfristige Anwendung von Abführmitteln kann zu einer Verstärkung der Darmträgheit führen. DULCOLAX soll deshalb nur kurzzeitig angewendet werden.
In Einzelfällen sind bei Patienten, die DULCOLAX angewendet haben, Schwindelanfälle oder kurzzeitige Anfälle von Bewusstlosigkeit (Synkopen) aufgetreten. Nach den entsprechenden Fallberichten handelt es sich dabei vermutlich um Synkopen, die entweder auf den Abführvorgang an sich, auf das Pressen oder auf Kreislaufreaktionen auf Grund von verstopfungsbedingten Unterleibsschmerzen zurückgehen, nicht notwendigerweise aber auf die Anwendung von DULCOLAX selbst.
4.2 Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
5 Wie ist DULCOLAX aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und auf den Blisterstreifen angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden.
Lagern Sie DULCOLAX Zäpfchen nicht über +25 °C.
Stand der Information
Juni 2006
DULCOLAX ist ein lokal im Dickdarm wirksames Arzneimittel gegen Darmträgheit und Verstopfung, das die natürliche Funktion der Darmmuskulatur anregt.
Einige Ratschläge
Nach der Anwendung von DULCOLAX ist der Darm entleert; danach kann es - je nach Art und Menge der Nahrung - mehrere Tage dauern, bis der Dickdarm wieder ausreichend gefüllt ist und der Darminhalt auf natürliche Weise Stuhldrang auslöst.
Wer dies bedenkt, vermeidet, täglich Stuhlgang zu erzwingen.
Der träge Darm wartet darauf, wieder auf eine regelmäßige Entleerung trainiert zu werden. Fangen Sie gleich morgen früh damit an. Lassen Sie Ihren Wecker 10 Minuten früher klingeln. Diese Minuten dienen Ihrer Gesundheit und Ihrem täglichen Wohlbefinden.
Nicht nur Sie sollen aufwachen, wichtig ist, dass auch Ihr Darm geweckt wird. Trinken Sie deshalb gleich nach dem Aufstehen ein Glas Wasser.
Die 10 Minuten, die Sie früher aufgestanden sind, geben Ihnen auch die Möglichkeit, ohne Hast zu frühstücken. Essen Sie dazu Vollkornbrot, auch etwas Obst.
Nicht nur Ihr Darm soll Bewegung haben, auch Sie selbst.
Gehen Sie z. B. mal wieder zu Fuß, oder machen Sie ein paar Minuten Gymnastik. Das ist vor allem wichtig, wenn Sie eine sitzende Tätigkeit haben. Und vermeiden Sie, auftretenden Stuhldrang zu unterdrücken! Auch wenn er zeitlich nicht so gelegen kommt.