Einsalpha 0,25ug Kapseln
Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels) |
EinsAlpha® 0,25 µg Kapseln EinsAlpha® 0,5 µg Kapseln EinsAlpha® 1 µg Kapseln |
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
EinsAlpha®0,25 µg Kapseln
EinsAlpha®0,5 µg Kapseln
EinsAlpha®1 µg Kapseln
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Weichgelatinekapsel
-EinsAlpha®0,25 µg Kapselnenthält 0,25 µg Alfacalcidol
- EinsAlpha®0,5 µg Kapselnenthält 0,5 µg Alfacalcidol
- EinsAlpha®1 µg Kapseln enthält 1 µg Alfacalcidol
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Weichgelatinekapseln zum Einnehmen
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Erkrankungen, bei denen im Vitamin-D-Metabolismus die 1-Hydroxylierung in der Niere beeinträchtigt ist, wie renale Osteodystrophie mit verminderter Kalziumresorption und einem Kalzium-Plasmaspiegel von <2,2 mmol/l (<8,8 mg/100 ml), wie sie als Folge von Nierenfunktionsstörungen ohne oder mit Dialysebehandlung sowie anfangs bei Zuständen nach Nierentransplantationen auftreten kann.
Zur unterstützenden Therapie der postmenopausalen Osteoporose und der Osteoporose nach Glucocorticoidbehandlung, wenn im Vitamin D-Metabolismus die 1-Hydroxylierung beeinträchtigt ist.
Vitamin D-resistente Rachitis und Knochenerweichungen im Erwachsenenalter (Osteomalazie) infolge unzureichender Resorption, wie beim Malabsorptions- und Postgastrektomie-Syndrom.
Bei Hypoparathyreoidismus oder hypophosphatämischer Osteodystrophie kann eine Zusatztherapie mit dem aktiven Metaboliten 1-Hydroxycholecalciferol (Alfacalcidol) dann indiziert sein, wenn ein Serumkalziumspiegel <2,2 mmol/l vorliegt.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene und Kinder von mehr als 20 kg Körpergewicht:
Die Anfangsdosis für Erwachsene und Kinder über 20 kg Körpergewicht beträgt 1 µg Alfacalcidol (= 4 Kapseln EinsAlpha®0,25 µg Kapselnoder 2 Kapseln EinsAlpha® 0,5 µg Kapselnoder 1 Kapsel EinsAlpha®1 µg Kapseln) täglich.
Kinder von weniger als 20 kg Körpergewicht:
Für Kinder mit einem Körpergewicht von weniger als 20 kg beträgt die Tagesdosis 0,05 g Alfacalcidol/kg KG.
Bei fortlaufender Behandlung ist die Dosis entsprechend dem Heilungsverlauf und zur Vermeidung erhöhter Serumkalziumspiegel oder Ca x P-Produkte zu verringern.
Die Einnahme der individuellen Tagesdosis sollte 1-mal am Tag erfolgen. Die Kapseln sollten möglichst immer zur gleichen Tageszeit eingenommen werden. Die Dauer der Anwendung wird individuell vom Arzt bestimmt.
Während der Behandlungsdauer mit EinsAlpha®Kapseln sind regelmäßige Kontrollen des Serumkalziumspiegels - neben Phosphat- und Blutgasanalysen - vorzunehmen. Diese Kontrollen sollten in wöchentlichen bis monatlichen Abständen durchgeführt werden; zu Beginn der Behandlung können häufigere Bestimmungen notwendig sein.
Eine längere
Anwendung setzt die regelmäßige Kontrolle von Serumkalziumspiegel
und
Ca x P-Produkt voraus. Unter diesen Bedingungen
ist eine Langzeittherapie vertretbar; über kontinuierliche
Behandlungen bis zu 5 Jahren ist in der Literatur berichtet
worden.
Patienten mit stärker ausgeprägten Knochenerkrankungen benötigen und tolerieren höhere Dosen: 1 - 3 µg Alfacalcidol (4 - 12 Kapseln EinsAlpha®0,25 µg Kapselnoder 2 - 6 Kapseln EinsAlpha®0,5 µg Kapselnoder 1 - 3 Kapseln EinsAlpha®1 µg Kapseln) täglich.
Bei Patienten mit Unterfunktion der Nebenschilddrüsen (Hypoparathyreoidismus) muss die Dosis bei Erreichen normaler Serumkalziumwerte (2,2 – 2,6 mmol/l; 8,8 - 10,4 mg/100 ml) oder eines Ca x P-Produktes von 3,5 - 3,7 (mmol/l)2vermindert werden.
4.3 Gegenanzeigen
EinsAlpha®Kapseln dürfen nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Alfacalcidol, Sesamöl oder einem der sonstigen Bestandteile.
EinsAlpha®Kapseln dürfen nicht eingenommen werden bei einem Serumkalziumspiegel über 2,6 mmol/l, einem Ca x P-Produkt über 3,7 (mmol/l)2und einer Alkalose mit venösen Blut-pH-Werten über 7,44 (Milch-Alkali-Syndrom, Burnett-Syndrom).
Bei Nierenstein-Anamnese und Sarkoidose besteht ein erhöhtes Risiko.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Heterotope Kalzifizierungen (Cornea und Gefäße) sind unter Alfacalcidol bisher äußerst selten aufgetreten und waren reversibel. Zur Vermeidung derartiger Komplikationen muss der Serumkalzium- und Serumphosphatspiegel sowie der Blut-pH-Wert sorgfältig beobachtet werden. Nach den bisherigen Erfahrungen ist es unter Alfacalcidol nur selten zu leichten und passageren Phosphaterhöhungen gekommen. Einem evtl. Phosphatanstieg ist durch Gabe von Phosphatresorptionshemmern zu begegnen.
Bei Dialysepatienten muss ein evtl. Kalziumeinstrom aus der Dialyseflüssigkeit berücksichtigt werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Nach den vorliegenden klinischen Erfahrungen sind bei gleichzeitiger Gabe von Antikonvulsiva und Barbituraten höhere Dosen von Alfacalcidol zur Erzielung des gewünschten therapeutischen Effektes erforderlich. Ebenso kann Diphenylhydantoin die Wirkung von EinsAlpha®Kapseln hemmen.
Auch Glucocorticoide können möglicherweise die Wirkung von Alfacalcidol beeinträchtigen.
Da die Gallensalze für die Resorption von Alfacalcidol von Bedeutung sind, kann eine gleichzeitige längere Einnahme von Gallensäure bindenden Mitteln (Cholestyramin) nachteilig für die Wirkung von EinsAlpha®Kapseln sein. Verstärkt dagegen wird die Wirkung von Alfacalcidol durch gleichzeitige Gabe von Östrogenen (Ethinylestradiol, Norethisteron) bei unzureichender Knochengewebsbildung in der Postmenopause (postmenopausale Osteoporose).
Bei gleichzeitiger Gabe von Thiaziden ist das Hyperkalzämie-Risiko erhöht.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Obwohl bis heute keine Beobachtungen über eine Frucht schädigende Wirkung vorliegen, sollten EinsAlpha®Kapseln während der Schwangerschaft und Stillzeit nur bei strenger Indikationsstellung angewendet werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
EinsAlpha®Kapseln haben keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig ≥1/10
Häufig ≥1/100 bis < 1/10
Gelegentlich ≥1/1.000 bis < 1/100
Selten ≥1/10.000 bis < 1/1.000
Sehr selten < 1/10.000
Die hauptsächlich berichteten Nebenwirkungen sind Hyperkalzämie sowie verschiedene Hautreaktion wie z.B. Hautausschlag.
Symptome, die in Verbindung mit einer Hyperkalzämie auftreten können sind: Diarrhoea, Darmträgheit, Übelkeit, Erbrechen, Mundtrockenheit, metallischer Geschmack im Mund, Hyperkalziurie, Polyurie, Polydipsie, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Verwirrtheit, Myalgie, Ostealgie, Arrhythmie, Pruritus sowie Müdigkeit.
Andauernde Hyperkalzämie kann zu Nephrokalzinose und Nierenfunktionsstörungen führen.
Die Häufigkeit des Auftretens sämtlicher Nebenwirkungen, die im Rahmen der Anwendung bisher gemeldet wurden, ist selten bzw. sehr selten (ein Ereignis in 10.000 Patientenjahren).
Nebenwirkungen geordnet nach MedDRA: |
|
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen |
Hyperkalzämie, Hyperphosphatämie |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
Pruritus, Hautausschlag, Urticaria |
Erkrankungen der Nieren- und Harnwege |
Nephrokalzinose, Nierenfunktionsstörungen |
Sesamöl kann selten schwere allergische Reaktionen hervorrufen.
4.9 Überdosierung
a) Symptome der Intoxikation
Bei unangepasster Dosierung von EinsAlpha®Kapseln können erhöhte Serumkalziumspiegel auftreten, die sich durch Dosisverminderung oder zeitweiliges Absetzen des Präparates korrigieren lassen. Als Anzeichen einer evtl. Erhöhung der Serumkalziumspiegel gelten Müdigkeit, Magenbeschwerden, Durstgefühl oder Juckreiz.
b) Therapie von Intoxikationen
Bei versehentlicher einmaliger Einnahme einer Überdosis (25 – 30 µg Alfacalcidol) wurden keine Schäden beobachtet. Bei längerer Überdosierung treten erhöhte Serumkalziumspiegel auf. Behandlung erfolgt durch zeitweiliges Absetzen von EinsAlpha®Kapseln. Bei starker Erhöhung der Kalziumspiegel ist die zusätzliche Behandlung mit Schleifendiuretika, Infusionslösungen oder Corticosteroiden angezeigt.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Vitamin D3-Derivat
ATC-Code: A11CC03
Alfacalcidol ist ein essentieller Faktor für die Aufrechterhaltung der Kalziumhomöostase. Es führt bei Patienten mit gestörter Nierenfunktion zu Erhöhung der verminderten Kalziumaufnahme durch den Darm, zur Normalisierung eines erniedrigten Kalziumgehaltes im Blut und zur Beseitigung der mit einer renalen Osteodystrophie verbundenen Knochen- und Muskelschmerzen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Alfacalcidol ist als Pro-Drug für 1,25-Dihydroxycholecalciferol anzusehen. Seine Verteilung im Körper und Umwandlung in 1,25-Dihydroxycholecalciferol ist im Tierexperiment und beim Menschen mit radioaktiv markierter Substanz gezeigt worden.
Die Bioverfügbarkeit ist nach dem Effekt auf die Plasmakalziumspiegel beim Patienten zu beurteilen. Die Halbwertzeit für den Abfall des Kalziumspiegels nach Absetzen von Alfacalcidol beträgt unabhängig von der Dosis 4,5 - 4,8 Tage. Alfacalcidol ist keine normalerweise im Körper vorkommende Substanz. Sie wird nach oraler und parenteraler Gabe in der Leber rasch in 1,25(OH)2–D3umgewandelt.
Eiweißbindung, Liquorgängigkeit, Plazentagängigkeit und Übergang in die Muttermilch sind nicht bekannt.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
a) Akute Toxizität
Die akute Toxizität ist gering. Die LD50nach p. o. Gabe beträgt bei der Maus 490 µg/kg und bei der Ratte 510 µg/kg.
b) Chronische Toxizität/lokale Verträglichkeit
Aus den Untersuchungen zur chronischen Toxizität liegen keine Erkenntnisse vor, die zu dem Verdacht führen, dass beim Menschen bisher unbekannte Nebenwirkungen auftreten könnten.
c) Mutagenität und Kanzerogenität
Keine Angaben
d) Reproduktionstoxizität
Embryotoxizitätsstudien an Ratten und Kaninchen haben bis zu Tagesdosen von 0,9 µg/kg keine Hinweise auf teratogene Wirkungen ergeben.
Beim Kaninchen wurden embryotoxische Effekte (Verringerung des Fetengewichtes) ab einer Dosis von 0,3 µg/kg/Tag beobachtet.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
EinsAlpha®0,25 µg Kapseln
all-rac-alpha-Tocopherol, Raffiniertes Sesamöl, Gelatine, Glycerol, Kaliumsorbat (Ph. Eur.), Titandioxid (E171).
EinsAlpha®0,5 µg Kapseln
all-rac-alpha-Tocopherol, Raffiniertes Sesamöl, Gelatine, Glycerol, Kaliumsorbat (Ph. Eur.), Titandioxid (E171), Eisen (III)-oxid (E172).
EinsAlpha®1 µg Kapseln
all-rac-alpha-Tocopherol (Ph. Eur), Raffiniertes Sesamöl, Gelatine, Glycerol, Kaliumsorbat (Ph. Eur.), Eisenoxid (E172).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
Das Arzneimittel soll nach Ablauf des auf der Packung angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 C lagern, da bei Temperaturen ab 25 C Farbveränderungen auftreten und die Kapseln weich werden können.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
30 Kapseln zu je 0,25 µg Alfacalcidol
50 Kapseln zu je 0,25 µg Alfacalcidol
100 Kapseln zu je 0,25 µg Alfacalcidol
Klinikpackung zu je 10 x 30 Kapseln
(Kapselfarbe weiß)
30 Kapseln zu je 0,5 µg Alfacalcidol
50 Kapseln zu je 0,5 µg Alfacalcidol
100 Kapseln zu je 0,5 µg Alfacalcidol
Klinikpackung zu je 10 x 30 Kapseln
(Kapselfarbe rot)
30 Kapseln zu je 1 µg Alfacalcidol
50 Kapseln zu je 1 µg Alfacalcidol
100 Kapseln zu je 1 µg Alfacalcidol
Klinikpackung zu je 10 x 30 Kapseln
(Kapselfarbe braun)
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine speziellen Hinweise.
7. Zulassungsinhaber
LEO Pharma GmbH
Frankfurter Straße 233 A3
D-63263 Neu-Isenburg
Telefon: 06102/201 0
Telefax: 06102/201 200
[Vertriebsunternehmer]
8. ZULASSUNGSNUMMERN
EinsAlpha®0,25 µg Kapseln
912.01.00
EinsAlpha®0,5 µg Kapseln
912.02.00
EinsAlpha®1 µg Kapseln
912.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
EinsAlpha®0,25/1 µg Kapseln
09.08.2000
EinsAlpha®0,5 µg Kapseln
19.07.2000
10. STAND DER INFORMATION
[Monat/Jahr]
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
c45bf31bc5726fe5256c19ed226d9303.rtf Seite 9 von 9