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Eisensulfat Lomapharm 100 Mg

Lomafer 100 mg Zul.-Nr.: 65428.00.00 Seite 10 von 12


Änderungsanzeige gemäß § 29 AMG Texte - geänderte Version - 03.06.2008

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Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation


Bezeichnung des Arzneimittels


Eisensulfat Lomapharm 50 mg

Eisensulfat Lomapharm 100 mg


Wirkstoff: Eisen(II)-sulfat 1 H2O


Arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge


1 Filmtablette enthält:

Eisen(II)-sulfat 1 H2O 151,118 - 154,553 mg (entsprechend 50 mg Eisen(II)-Ionen)

bzw Eisen(II)-sulfat 1 H2O 302,237 - 309,106 mg (entsprechend 100 mg Eisen(II)-Ionen)


Darreichungsform


Filmtablette


Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Zur Behandlung von Eisenmangelzuständen


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Eisensulfat Lomapharm 50 mg:

Erwachsene nehmen 4 mal täglich 1 Filmtablette Eisensulfat Lomapharm 50 mg ein.

Kinder ab einem Körpergewicht von 25 kg nehmen 3 mal täglich eine Filmtablette

Eisensulfat Lomapharm 50 mg ein.


Eisensulfat Lomapharm 100 mg:

Erwachsene nehmen 2 mal täglich 1 Filmtablette Eisensulfat Lomapharm 100 mg ein.


Anmerkung:

Die Filmtabletten sollen morgens nüchtern bzw. jeweils 1 Stunde vor den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden, um mögliche Schädigungen der Schleimhaut durch stecken gebliebene Tabletten zu verhindern.


Die Dauer der Behandlung richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung. Grundsätzlich ist eine Eisentherapie, um einen Therapieerfolg zu erzielen, über einen Zeitraum von mindestens 8 Wochen erforderlich. Nach Normalisierung des Hb-Wertes sollte zum Auffüllen des Eisen-Depots noch 6-8 Wochen weiter behandelt werden.



4.3 Gegenanzeigen


Eisensulfat Lomapharm 50 mg/100 mg darf nicht angewendet werden bei:


Überempfindlichkeit gegenüber Eisen(II)-sulfat 1H2O, oder einem der sonstigen Bestandteile.

  • Eisenverwertungsstörungen (sideroachrestische Anämie, Bleianämie, Thalassämie)

  • Eisenkumulation (Hämochromatose, chronische Hämolysen)

  • Anämien, die nicht auf einem Eisenmangel beruhen.


Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Um das Risiko einer möglichen Eisenüberdosierung zu vermeiden, ist besondere Vorsicht geboten, falls diätetische oder andere Eisensalz-Ergänzungen verwendet werden.

Bei vorbestehenden Entzündungen oder Geschwüren der Magen-Darmschleimhaut sollte der Nutzen der Behandlung sorgfältig gegen das Risiko einer Verschlimmerung der Magen-Darmerkrankungen abgewogen werden.

Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Eisensulfat Lomapharm 50 mg / 100 mg wegen des Saccharosegehaltes nicht einnehmen.


Patienten mit der seltenen hereditären Fructose–Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Lomafer 50 / 100 mg nicht einnehmen.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


  • Eisensalze vermindern die Resorption von Tetracyklinen, Penicillamin, Levodopa und Methyldopa.

  • Eisensalze beeinflussen die Resorption von Chinolon-Antibiotika (z.B. Ciprofloxazin, Levofloxazin, Norfloxazin, Ofloxazin).

  • Eisensalze vermindern die Resorption von Thyroxin bei Patienten, die eine Substitutionstherapie mit Thyroxin erhalten.

  • Die Resorption von Eisen wird durch die gleichzeitige Anwendung von Cholestyramin, Antacida (Ca++, Mg++, Al+++ -Salze) sowie Calcium- und Magnesium –Ergänzungs-präparaten herabgesetzt.

  • Die gleichzeitige Einnahme von Eisensalzen mit nichtsteroidalen Antirheumatika kann die Reizwirkung des Eisens auf die Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes verstärken.

  • Eisenbindende Substanzen wie Phosphate, Phytate oder Oxalate sowie Milch, Kaffee und Tee hemmen die Eisenresorption.


Esensulfat Lomapharm 50 mg/ 100 mg sollte nicht innerhalb der folgenden 2-3 Stunden nach Verabreichung einer der oben genannten Substanzen eingenommen werden.


4.6 Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit:


Schwangerschaft:

Zur Anwendung von Eisensulfat Lomapharm 50 mg /100 mg in der Schwangerschaft liegen keine kontrollierten Studien vor. Berichte über unerwünschte Wirkungen nach Einnahme oraler Eisenpräparate in therapeutischen Dosierungen zur Behandlung von Anämien in der Schwangerschaft sind bisher nicht bekannt. Schädigungen des Feten und Aborte wurden nach akuten Eisenintoxikationen beobachtet.



Eine Behandlung mit Eisensulfat Lomapharm 50 mg / 100 mg sollte nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen und die höhere Dosierung von 4 mal eine Filmtablette Eisensulfat Lomapharm 50 mg pro Tag bzw. 2 mal eine Filmtablette Eisensulfat Lomapharm 100 mg pro Tag nicht über einen längeren Zeitraum verordnet werden.

Eisenpräparate sind nur unzureichend im Tierversuch auf reproduktionstoxische Eigenschaften geprüft.


Stillzeit:

Eisensulfat Lomapharm 50 mg/ 100 mg sollte in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung verordnet werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Keine bekannt


4.8 Nebenwirkungen


Die Häufigkeitsangaben zu den im Folgenden genannten Nebenwirkungen variieren in der zugrunde liegenden Literatur erheblich. Aussagefähige Studien mit Angabe von ausreichenden Patientenpopulationen liegen nicht vor.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig

mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig

weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich

weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten

Selten

weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten

Sehr selten

weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle


Gelegentlich treten gastrointestinale Störungen und Verstopfungen (Obstipation) auf. Eine Dunkelfärbung des Stuhles infolge des entstandenen schwarzen Eisen-Sulfides ist ein häufig zu beobachtendes, jedoch völlig unbedenkliches Phänomen nach Einnahme oraler Eisenpräparate. Eine Verstopfung kann durch ausgleichende Ernährung behoben werden.

In seltenen Fällen können Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Hauterscheinungen) auftreten.


Überdosierung


Um das Risiko einer möglichen Eisenüberdosierung zu vermeiden, ist besondere Vorsicht geboten, falls diätetische oder andere Eisensalz-Ergänzungen verwendet werden. Diese sollten bei der Dosierung von Eisensulfat Lomapharm 50 mg / 100 mg berücksichtigt werden.


Bei vorbestehenden Entzündungen oder Geschwüren der Magen-Darmschleimhaut sollte der Nutzen der Behandlung sorgfältig gegen das Risiko einer Verschlimmerung der Magen-Darmerkrankungen abgewogen werden.


Symptome einer Intoxikation:


Die Vergiftung mit oralen Eisenpräparaten ist selten; meist sind Kinder betroffen.


Eisen führt lokal zu schweren Korrosionen des Magen-Darm-Trakts, das resorbierte Eisen zu schweren Schädigungen im Nervensystem und in der Leber.


30 bis 120 Minuten nach der Einnahme kommt es zu Erbrechen, Magenschmerzen und Durchfall, gefolgt von einem Schock. Nach ungefähr 20 Stunden entwickelt sich ein schwerer Kreislaufkollaps, dann treten Cheyne-Stokesssche Atmung, Konvulsionen und manchmal eine toxische Hepatitis auf.


Therapie der Intoxikationen


Die Therapie der Eisenvergiftung erfolgt durch Eisenbindung mit Deferoxamin. Intravenöse Gaben erhöhen die Eisenausscheidung über die Nieren.


Zusätzliche Kreislaufhilfe sowie Magenspülung mit 1 bis 3 %iger Natriumhydrogen-carbonat-Lösung.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Antianämikum, ATC-Code: B03AA07; B03AD03.


Eisen kommt als Bestandteil des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) und zahlreicher Enzyme (z.B.Zytochromoxidase, Peroxidase, Katalase) eine zentrale Bedeutung im Stoffwechselgeschehen zu. Durch Eisenmangel werden nahezu alle Zellfunktionen beeinträchtigt, insbesondere die mit hohem Sauerstoffbedarf verbundenen Vorgänge, wie z. B. Wachstumsprozesse. Die mit der Nahrung aufgenommenen Eisenmengen sind jedoch relativ gering, so dass größere Verluste damit kaum auszugleichen sind, sondern eine orale Substitution erforderlich wird.

Der Tagesbedarf liegt für Männer, für Frauen nach der Menopause und für Kinder bei etwa 0,5 - 1 mg Eisen, für jüngere Frauen und Jugendliche bei etwa 1 - 2 mg, für Schwangere bei etwa 2 – 5 mg und für Säuglinge bei 0,5 - 1,5 mg. Bei einer durchschnittlichen Resorptionsquote von 10 % ist mindestens die 10- fache Menge täglich oral zuzuführen, um den Bedarf zu decken. Beim Erwachsenen finden sich etwa 2,5 g Eisen als Hämoglobineisen, 1,5 g als Depoteisen, weniger als 0,4 g als Myohämoglobineisen, weniger als 0,1 g als Enzymeisen und etwa 4 mg als Transferrineisen im Organismus.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Eisen wird mittels des mukosalen Transferrins vorzugsweise im oberen Dünndarmbereich bedarfsabhängig resorbiert. Eisen(II)-Salze sind dort stärker ionisiert und besser bioverfügbar als Eisen(III)-Salze. Die Resorptionsquote des Nahrungseisens liegt im Mittel bei 5 - 15 % (im Mittel 0,5 - 1,5 mg täglich), sie nimmt gewöhnlich bei erschöpften Eisenreserven zu und mit zunehmender Eisenmenge ab. Im Plasma wird Eisen von Plasmatransferrin gebunden, überschüssiges Eisen wird als Ferritin oder Hämosiderin im retikuloendothelialen System gespeichert und bei Bedarf mobilisiert.

Eisensulfat Lomapharm 50 mg / 100 mg soll 1 Stunde vor oder eventuell zwischen den Mahlzeiten gegeben werden, da Nahrungsmittel die Resorption beeinträchtigen können. Eine verminderte Verfügbarkeit für die Resorption ergibt sich durch die Bildung schwerlöslicher Eisenverbindungen mit Phytaten (Getreide), Phosphaten (Milch), Oxalaten (Spinat, Rhababer), Tannin (Tee).


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Es liegen keine, dem heutigen Standard entsprechend durchgeführte tierexperimentelle Studien mit Eisensulfat Lomapharm 50 mg/100 mg bezüglich möglicher Wirkungen von Eisensalzen auf die Fertilität, embryofetale und postnatale Entwicklung vor.


Es gibt keine Hinweise einer potentiellen Mutagenität von Eisen bei Säugetierzellen in vivo. Es liegen keine Langzeitstudien zum tumorerzeugenden Potential vor.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Hilfsstoffe


Maltodextrin, Calciumstearat (Ph. Eur.), Lactose-Monohydrat, Copovidon, Macrogol 4000, Talkum, Calciumcarbonat E 170, Kakaobutter, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich], Schellack, Titandioxid E171, Cellulosepulver, Maisstärke, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.), Natriumdodecylsulfat, Sucrose (Saccharose), Povidon K25, Eisenoxide und -hydroxide (E172)


6.2 Inkompatibilitäten


Bisher sind keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 36 Monate.

Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.


6.4 Besondere Lagerungshinweise


Keine


Art und Inhalt des Behältnisses


Originalpackung mit 20 Filmtabletten.

Originalpackung mit 50 Filmtabletten.

Originalpackung mit 100 Filmtabletten.

Sonderpackungen:

Packung mit 20 Filmtabletten und dem Aufdruck "unverkäufliches Muster" auf der Faltschachtel.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung



7. Inhaber der Zulassung


LOMAPHARM

Rudolf Lohmann GmbH KG

Langes Feld 5

D-31860 Emmerthal

Tel.: 05155/63200

Fax: 05155/63210

E-Mail: service@lomapharm.de


8. Zulassungsnummer


65425.00.00 (Eisensulfat Lomapharm 50 mg)

65428.00.00 (Eisensulfat Lomapharm 100 mg)


9. Datum der Erteilung der Zulassung


10.09.2007


10. Stand der Informationen


Juni 2008


11. Verkaufsabgrenzung


Apothekenpflichtig