Elektrolyt-Infusionslösung 153
Fachinformation
(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)
1. Bezeichnung des Arzneimittels ELEKTROLYT-INFUSIONSLÖSUNG 153
Gesamtkationen/-anionen 153 mval/l, Infusionslösung zur intravenösen Anwendung
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1000 ml Infusionslösung enthalten:
5,26 g 0,37 g 0,37 g 0,3 g 6,8 g
Wirkstoffe:
Natriumchlorid
Kaliumchlorid
Calciumchlorid-Dihydrat
Magnesiumchlorid-Hexahydrat
Natriumacetat-Trihydrat (A mmol/l: Na+ 140; K+ 5; Ca2+ 2,5; Mg2+ 1,5; Cl- 104,5; Acetat-Ionen 50)
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Infusionslösung
Steril und pyrogenfrei. pH: 5,0 - 7,0.
Theoretische Osmolarität: 303 mOsm/l.
Titrationsazidität: < 3,5 mmol/l bis pH 7,4.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Isotone Dehydratation
Hypotone Dehydratation
Kurzfristiger intravasaler Volumenersatz
Flüssigkeits- und Elektrolytersatz bei ausgeglichenem Säure-Basen-Haushalt und bei leichter Acidose
Trägerlösung für kompatible Elektrolytkonzentrate und Medikamente
4.2 Dosierung und Art der Anwendung Dosierung
Dauertropf entsprechend dem Flüssigkeits- und Elektrolytbedarf.
Maximale Infusionsgeschwindigkeit:
Die maximale Infusionsgeschwindigkeit richtet sich nach dem klinischen Zustand des Patienten. Sie beträgt in der Regel 4 - 8 ml/kg Körpermasse und Stunde.
Maximale Tagesmenge:
Die maximale Tagesmenge ergibt sich aus dem Flüssigkeits- und Elektrolytbedarf.
Eine Gesamtflüssigkeitszufuhr von 40 ml/kg Körpermasse und Tag sollte beim Erwachsenen nicht überschritten werden.
Dabei würden 5,6 mmol Natrium und 0,2 mmol Kalium je kg Körpermasse und Tag zugeführt.
Art der Anwendung Intravenöse Anwendung
4.3 Gegenanzeigen
Hyperhydratationszustände
Mit Zusatz von Elektrolytkonzentraten können aufgrund deren chemischen und physikalischen Eigenschaften weitere Gegenanzeigen resultieren.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Vorsicht ist geboten bei
- Hyperkaliämie
- Hypernatriämie
- Erkrankungen, die eine restriktive Natriumzufuhr gebieten (wie Herzinsuffizienz, generalisierte Ödeme, Lungenödem, Hypertonie, Eklampsie, schwere Niereninsuffizienz)
- niereninsuffizienten Patienten mit Neigung zur Hyperkaliämie
Kontrollen des Serumionogramms und der Wasserbilanz sind erforderlich.
Bei hypertoner Dehydratation ist eine zu schnelle Infusionsgeschwindigkeit unbedingt zu vermeiden. (Cave: Anstieg der Plasmaosmolarität und der Plasmanatriumkonzentration)
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Keine
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Negative Auswirkungen von Elektrolyt-Infusionslösung 153 auf Schwangerschaft und Fetus sind bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nicht zu erwarten.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend
4.8 Nebenwirkungen
Bei Beachtung der Gegenanzeigen, Dosierungsempfehlungen und Hinweise nicht bekannt. Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Bei Überdosierung besteht die Gefahr der:
- Überwässerung
- Störungen im Elektrolythaushalt
- Hyperosmolarität
- Induktion einer alkalotischen Stoffwechsellage Therapie:
Unterbrechung der Zufuhr, beschleunigte renale Elimination (Gabe von Diuretika unter ständiger Kontrolle des Elektrolythaushaltes), Korrektur der Elektrolytstörung, falls erforderlich: Ausgleich Säure-Basen-Haushalt.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Elektrolytlösungen ATC-Code: B05BB01
Elektrolyt-Infusionslösung 153 enthält Elektrolyte, wie sie auch im Körper selbst vorkommen. Bezüglich des Elektrolytgehaltes stellt sie eine blutisotonische und isoione Vollelektrolytlösung zur intravenösen Infusionsbehandlung dar. Sie ist kaliumarm und enthält kein freies Wasser.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Nieren sind der Hauptregulator des Wasserhaushaltes. Die Ausscheidung von Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium erfolgt weitgehend über die Nieren.
Acetat wird zu Bikarbonat und CO2 umgewandelt. Die Plasmakonzentration von Bikarbonat und Acetat wird über die Nieren reguliert, die Plasmakonzentration von CO2 über die Lunge. Die Pharmakokinetik der einzelnen Bestandteile wird durch die gleichzeitige Anwendung in der Infusionslösung nicht negativ beeinflusst.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Elektrolyt-Infusionslösung 153 enthält Elektrolyte, wie sie auch im Körper selbst vorkommen. Bei Beachtung der Indikationen, Kontraindikationen und Dosierungsempfehlungen ist daher nicht mit toxischen Wirkungen zu rechnen.
Präklinische Daten lassen keine Gefahren für den Menschen erkennen, die über das hinaus gehen, was an anderer Stelle der Fachinformation bereits erwähnt ist.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandeile
Wasser für Injektionszwecke, Salzsäure 36%ig.
6.2 Inkompatibilitäten
Aufgrund des Calciumgehaltes können Inkompatibilitäten mit phosphathaltigen und carbonathaltigen Lösungen bestehen.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Haltbarkeitsdauer von Elektrolyt-Infusionslösung 153 ist:
5 Jahre 3 Jahre 3 Jahre
in Glas-Durchstechflaschen: in Beuteln:
in Polyethylen-Durchstechflaschen:
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Keine
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Infusionslösung in Glas-Durchstechflaschen:
Originalpackung mit:
1 x 250 ml 10 x 250 ml 1 x 500 ml 10 x 500 ml 1 x 1000 ml 6 x 1000 ml
Infusionslösung in Polyethylen-Durchstechflaschen:
Originalpackung mit:
1 x 500 ml 10 x 500 ml 1 x 1000 ml 10 x 1000 ml
Infusionslösung in Beuteln:
Originalpackung mit:
1 x 500 ml 10 x 500 ml 1 x 1000 ml 6 x 1000 ml
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Hinweise zur Handhabung, besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nur klare Lösungen in unversehrten Behältnissen verwenden.
Nach Ablauf des angegebenen Verfalldatums soll die Elektrolyt-Infusionslösung 153 nicht mehr angewendet werden.
Nach Anbruch des Behältnisses ist die Lösung sofort zu verwenden, Restmengen sind zu verwerfen.
Die Polyethylen-Durchstechflasche enthält aus technischen Gründen ein Restluftvolumen. Druckinfusionen mit der Plastikinfusionsflasche dürfen daher nur unter kontrollierten Bedingungen erfolgen, da sonst die Gefahr einer Luftembolie besteht.
Beutel unbelüftet anwenden!
7. Inhaber der Zulassung
Serumwerk Bernburg AG Hallesche Landstraße 105 b 06406 Bernburg
Tel.: 03471/8600 Fax: 03471/860408
8. Zulassungsnummer
3000181.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
07. Juli 2005
10. Stand der Information
05/2014
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
5