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Emend

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EUROPEAN MEDICINES AGENCY

SCIENCE MEDICINES HEALTH

EMA/756734/2015

EMEA/H/C/000527

Zusammenfassung des EPAR für die Öffentlichkeit

Emend

Aprepitant

Dies ist eine Zusammenfassung des Europäischen Öffentlichen Beurteilungsberichts (EPAR) für Emend. Hierin wird erläutert, wie der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) das Arzneimittel beurteilt hat, um zu seinem befürwortenden Gutachten zur Erteilung der Genehmigung für das Inverkehrbringen und seinen Empfehlungen zu den Anwendungsbedingungen für Emend zu gelangen.

Was ist Emend?

Emend ist ein Arzneimittel, das den Wirkstoff Aprepitant enthält. Es ist als Kapseln (40 mg, 80 mg,

125 mg und 165 mg) und als Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen (125 mg) erhältlich.

Wofür wird Emend angewendet?

Emend ist ein Antiemetikum, ein Arzneimittel zur Vorbeugung von Übelkeit (Nausea) und Erbrechen.

Emend wird mit anderen Arzneimitteln zur Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen angewendet, die durch eine Chemotherapie (Arzneimittel zur Behandlung von Krebs) hervorgerufen werden. Es wird mit Chemotherapeutika angewendet, die in mittelgradigem bis starkem Maße Übelkeit und Erbrechen auslösen, wie z. B. Cisplatin, Cyclophosphamid, Doxorubicin oder Epirubicin. Emend macht die Chemotherapie für die Patienten verträglicher.

Emend 80 mg-, 125 mg- und 165 mg-Kapseln werden bei Erwachsenen angewendet. Kinder ab zwölf Jahren können die 80 mg- oder 125 mg-Kapseln erhalten, und Kinder zwischen sechs Monaten und zwölf Jahren erhalten die Suspension zum Einnehmen.

Emend 40 mg-Kapseln werden zur Vorbeugung von postoperativer Übelkeit und Erbrechen (PONV) bei Erwachsenen angewendet. Dabei handelt es sich um Übelkeit und Erbrechen, die bei Patienten nach einer Operation auftreten können.

Das Arzneimittel ist nur auf ärztliche Verschreibung erhältlich.

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© European Medicines Agency, 2016. Reproduction is authorised provided the source is acknowledged.

Wie wird Emend angewendet?

Bei der Chemotherapie beträgt die Dosis von Emend für Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren üblicherweise eine 125 mg-Kapsel, die eine Stunde vor Beginn der Chemotherapie eingenommen wird. Nach der Chemotherapie wird an den zwei darauffolgenden Tagen je eine 80 mg-Kapsel eingenommen. Emend muss zusammen mit anderen Arzneimitteln verabreicht werden, die ebenfalls Übelkeit und Erbrechen vorbeugen, einschließlich eines Kortikosteroids (wie beispielsweise Dexamethason) und eines 5-HT3-Antagonisten (wie beispielsweise Ondansetron).

Emend 165 mg wird Erwachsenen nur einmal eine Stunde vor Beginn der Chemotherapie angewendet. Diese Dosis wird nur am ersten Tag der Chemotherapie gegeben. Danach wird die Behandlung zusammen mit einem Kortikosteroid und einem 5-HT3-Antagonisten fortgesetzt.

Bei Kindern im Alter zwischen sechs Monaten und zwölf Jahren wird Emend als Suspension zum Einnehmen zusammen mit einem 5-HT3-Antagonisten gegeben. Die Dosis von Emend Suspension zum Einnehmen richtet sich nach dem Körpergewicht des Patienten. Emend Suspension zum Einnehmen wird eine Stunde vor Beginn der Chemotherapie und an den darauffolgenden zwei Tagen gegeben.

Bei PONV liegt die Dosis für Erwachsene üblicherweise bei einer 40 mg-Kapsel, die innerhalb der drei Stunden vor der Anästhesie (künstlicher Tiefschlaf) des Patienten verabreicht wird.

Wie wirkt Emend?

Emend ist ein Neurokinin 1(NK1)-Rezeptor-Antagonist. Es verhindert die Bindung einer chemischen Substanz im Körper (Substanz P) an die NK1-Rezeptoren. Wenn die Substanz P an diese Rezeptoren bindet, hat dies Übelkeit und Erbrechen zur Folge. Emend blockiert die Rezeptoren und kann so Übelkeit und Erbrechen vorbeugen, die häufig als Folge einer Chemotherapie oder als Komplikation von Operationen auftreten.

Wie wurde Emend untersucht?

Bei Chemotherapie wurden drei Hauptstudien für Emend 80 mg- und 125 mg-Kapseln durchgeführt. An den ersten beiden Studien nahmen insgesamt 1 094 erwachsene Patienten teil, die eine Chemotherapie mit Cisplatin erhielten, während die dritte Studie 866 erwachsene Patientinnen mit Brustkrebs umfasste, die Cyclophosphamid, mit oder ohne Doxorubicin bzw. Epirubicin, erhielten. Bei allen drei Studien wurde die Wirksamkeit von Emend in Verbindung mit der Einnahme von Dexamethason und Ondansetron einer Standardkombination ausschließlich aus Dexamethason und Ondansetron gegenübergestellt. Der Hauptindikator für die Wirksamkeit war die Anzahl der Patienten, die in den fünf auf die Chemotherapie folgenden Tagen nicht unter Übelkeit und Erbrechen litten.

Eine vierte Studie mit Emend (125 mg-Kapseln oder 125 mg-Lösung zum Einnehmen) wurde mit 307 Kindern im Alter zwischen sechs Monaten bis 17 Jahren durchgeführt. In dieser Studie wurde Emend, das zusammen mit Ondansetron (mit oder ohne Dexamethason) eingenommen wurde, mit Ondansetron allein (mit oder ohne Dexamethason) verglichen. Der Hauptindikator für die Wirksamkeit stützte sich darauf, wie viele Patienten „vollständig ansprachen". d. h. nicht an Erbrechen, Brechreiz oder trockenem Würgen litten und 25 bis 120 Stunden nach Beginn der Chemotherapie (phasenverschoben) keine weiteren Arzneimittel zur Kontrolle ihrer Übelkeit und ihres Erbrechens benötigten. In der Studie wurde ferner untersucht, wie viele Patienten in den ersten 24 Stunden nach einer Chemotherapie (Akutphase) auf die Behandlung vollständig ansprachen.

Emend 165 mg-Kapseln wurden mit dem zugelassenen intravenös zu verabreichenden Arzneimittel Ivemend 150 mg verglichen. Ivemend enthält eine Substanz mit dem Namen Fosaprepitant, die im

Körper in Aprepitant umgewandelt wird. Es wurden Tests durchgeführt, um festzustellen, ob Emend 165 mg im Körper die gleiche Menge Aprepitant bildet wie eine einzelne Dosis Ivemend 150 mg.

Bei PONV wurden zwei Studien durchgeführt, an denen insgesamt 1 727 erwachsene Patienten teilnahmen, und zwar hauptsächlich Frauen, die sich gynäkologischen Operationen unterzogen. Hierbei wurden zwei Dosen von Emend (40 mg- und 125 mg-Kapseln) mit Ondansetron verglichen, das als Injektion angewendet wird. Bei den Studien wurde gemessen, wie viele der Patienten vollständig ansprachen, d. h. nicht an Erbrechen litten und keine weiteren Arzneimittel zur Kontrolle ihrer Übelkeit und ihres Erbrechens in den 24 Stunden nach der Operation benötigten.

Welchen Nutzen hat Emend in diesen Studien gezeigt?

Bei den Chemotherapie-Studien mit Erwachsenen war die Gabe von Emend zusätzlich zur Standardkombination wirksamer als die Standardkombination allein. Betrachtet man die Ergebnisse der beiden Cisplatin-Studien zusammen, so lag der Anteil der Patienten, die innerhalb von fünf Tagen nicht an Übelkeit und Erbrechen litten, für die Emend-Gruppe bei 68 % (352 von 520), im Vergleich zu 48 % der Patienten, die kein Emend einnahmen (250 von 523). Die Wirksamkeit von Emend konnte auch bei weiteren fünf Chemotherapiezyklen festgestellt werden. Bei der Studie zu einer Chemotherapie, die mäßig Übelkeit und Erbrechen auslöst, trat bei 51 % der Patienten unter Emend keine Übelkeit bzw. kein Erbrechen auf (220 von 433), verglichen mit 43 % der Patienten, die kein Emend erhielten (180 von 424).

In der Studie mit Kindern sprachen ca. 51 % der Kinder (77 von 152), die Emend mit Ondansetron erhielten, 25 bis 120 Stunden nach Beginn der Chemotherapie vollständig an, verglichen mit 26 % der Kinder (39 von 150), die ausschließlich Ondansetron erhielten. Emend erwies sich darüber hinaus in den ersten 24 Stunden nach einer Chemotherapie als wirksam.

Für Emend 165 mg-Kapseln wurde nachgewiesen, dass sie mit Ivemend 150 mg bioäquivalent sind. Dies bedeutet, dass es wie Ivemend ebenfalls zur Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen als Folge von Chemotherapie angewendet werden kann.

Bei PONV war Emend ebenso wirksam wie Ondansetron. Betrachtet man die Ergebnisse beider Studien zusammen, so sprachen 55 % der Patienten (298 von 541), die Emend 40 mg-Kapseln einnahmen, vollständig auf die Behandlung an, verglichen mit 49 % der Patienten, die Ondansetron erhielten (258 von 526).

Welches Risiko ist mit Emend verbunden?

Die häufigste Nebenwirkung von Emend bei sämtlichen Dosen bei Erwachsenen (beobachtet bei 1 bis 10 von 100 Patienten) sind erhöhte Leberenzymwerte. Weitere Nebenwirkungen bei den Dosen von 80 mg, 125 mg und 165 mg (beobachtet bei 1 bis 10 von 100 Patienten) sind Kopfschmerzen, Schluckauf, Verstopfung, Dyspepsie (Verdauungsstörungen), Appetitverlust sowie Fatigue (Müdigkeit). Bei Kindern sind die häufigsten Nebenwirkungen Schluckauf und Hautrötung. Die vollständige Auflistung der im Zusammenhang mit Emend berichteten Nebenwirkungen ist der Packungsbeilage zu entnehmen.

Emend 80 mg und 125 mg dürfen nicht zusammen mit folgenden Arzneimitteln eingenommen werden:

•    Pimozid (zur Behandlung psychischer Erkrankungen);

•    Terfenadin, Astemizol (werden häufig zur Behandlung allergischer Symptome angewendet - diese Arzneimittel sind möglicherweise auch ohne Verschreibung erhältlich);

• Cisaprid (zur Behandlung bestimmter Magenprobleme).

Die vollständige Auflistung der Einschränkungen im Zusammenhang mit Emend ist der Packungsbeilage zu entnehmen.

Warum wurde Emend zugelassen?

Der CHMP gelangte zu dem Schluss, dass der Nutzen von Emend gegenüber den Risiken überwiegt, und empfahl, die Genehmigung für das Inverkehrbringen zu erteilen.

Welche Maßnahmen werden zur Gewährleistung der sicheren und wirksamen Anwendung von Emend ergriffen?

Es wurde ein Risikomanagementplan entwickelt, um sicherzustellen, dass Emend so sicher wie möglich angewendet wird. Auf der Grundlage dieses Plans wurden Sicherheitsinformationen in die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels und die Packungsbeilage für Emend aufgenommen, einschließlich geeigneter Vorsichtsmaßnahmen für Angehörige der Heilberufe und Patienten.

Weitere Informationen über Emend

Am 11. November 2003 erteilte die Europäische Kommission eine Genehmigung für das Inverkehrbringen von Emend in der gesamten Europäischen Union.

Den vollständigen Wortlaut des EPAR für Emend finden Sie auf der Website der

Agentur: ema.europa.eu/Find medicine/Human medicines/European Public Assessment Reports. Wenn Sie weitere Informationen zur Behandlung mit Emend benötigen, lesen Sie bitte die Packungsbeilage (ebenfalls Teil des EPAR) oder wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Diese Zusammenfassung wurde zuletzt im 11-2015 aktualisiert.

Emend

EMA/756734/2015

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