iMedikament.de

alt informationen

Enantyum 25 Mg Filmtabletten

alt informationen

Enantyum® 12,5/25 mg Filmtabletten (dexketoprofen trometamol eq. 12.5/25 mg f.c.t.) ENR: 2141688-9

1.3.1.1.2 - Summary of Product Characteristics (Germany)



1.3.1.1.2 Summary of Product Characteristics (Germany)



FACHINFORMATION

1. Bezeichnung der Arzneimittel

Enantyum® 12,5 mg Filmtabletten
Enantyum® 25 mg Filmtabletten

Wirkstoff: Dexketoprofen-Trometamol

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Eine Filmtablette enthält:
Dexketoprofen-Trometamol 18,45 mg bzw. 36,9 mg
entsprechend Dexketoprofen 12,5 mg bzw. 25 mg.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtablette.

Enantyum® 12,5 mg Filmtabletten: Weiße, runde Filmtabletten.
Enantyum® 25 mg Filmtabletten: Weiße, runde Filmtabletten mit Bruchkerbe. Die Filmtablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Symptomatische Behandlung leichter bis mäßig starker Schmerzen, wie Schmerzen des Bewegungsapparates, Regelschmerzen, Zahnschmerzen.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Allgemein:

Entsprechend der Art und der Intensität des Schmerzes beträgt die empfohlene Dosis 12,5 mg alle 4 ‑ 6 Stunden oder 25 mg alle 8 Stunden. Die tägliche Gesamtdosis sollte 75 mg nicht überschreiten.

Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.4).

Enantyum® 12,5/25 mg Filmtabletten sind nicht für eine Langzeittherapie vorgesehen; die Behandlung ist auf die Zeit zu begrenzen, in der die Symptome auftreten.

Gleichzeitige Nahrungsaufnahme verringert die Resorptionsgeschwindigkeit des Wirkstoffs (siehe Pharmakokinetische Eigenschaften). Deshalb wird empfohlen, bei akuten Schmerzen die Filmtabletten mindestens 30 Minuten vor den Mahlzeiten einzunehmen.

Ältere Patienten:

Bei älteren Patienten wird empfohlen, die Behandlung im unteren Dosie­rungsbereich (50 mg Tagesgesamtdosis) zu beginnen. Bei guter Verträg­lichkeit kann die Dosis auf die allgemein übliche Dosis erhöht werden.

Leberfunktionsstörungen:

Patienten mit leichter bis mäßiger Leberfunktionsstörung sollten die Be­handlung mit einer geringeren Dosis beginnen (50 mg Tagesgesamtdosis) und sollten streng überwacht werden. Enantyum® 12,5/25 mg Filmtablet­ten dürfen nicht angewendet werden bei Patienten mit schwerer Leberfunk­tionsstörung.

Nierenfunktionsstörungen:

Die Anfangsdosis bei Patienten mit leicht beeinträchtigter Nierenfunktion sollte auf eine Tagesgesamtdosis von 50 mg verringert werden. Enantyum® 12,5/25 mg Filmtabletten dürfen nicht angewendet werden bei Patienten mit mäßiger bis schwerer Nierenfunktionsstörung.

Kinder und Jugendliche:

Die Anwendung von Enantyum® 12,5/25 mg Filmtabletten bei Kindern und Jugendlichen wurde nicht untersucht. Da keine Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit vorliegen, sollte das Arzneimittel bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden.

4.3 Gegenanzeigen

Enantyum® 12,5/25 mg Filmtabletten dürfen nicht angewendet werden:

- bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Dexketoprofen-Trometamol, gegen andere nichtsteroidale Analgetika/Antirheumatika (NSAR) oder gegen einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels

- bei Patienten, bei denen Stoffe mit ähnlicher Wirkung (z. B. Acetylsalicyl­säure oder andere NSAR) Asthmaanfälle, Bronchospasmen, akute Rhini­tis auslösen oder Nasenpolypen, Urtikaria oder angioneurotische Ödeme verursachen

- bei Patienten mit aktiven oder vermuteten peptischen Ulzera/Blutungen und bei Patienten mit wiederkehrenden peptischen Ulzera/Blutungen (zwei oder mehr unabhängige Episoden von nachgewiesenen Ulzera/Blutungen) oder chronischer Dyspepsie in der Anamnese

- bei Patienten mit gastrointestinalen Blutungen oder Perforation in Verbin­dung mit einer vorangegangenen NSAR-Behandlung in der Anamnese

- bei Patienten mit gastrointestinalen Blutungen, anderen aktiven Blutungen oder Blutgerinnungsstörungen

- bei Patienten mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa

- bei Patienten mit Bronchialasthma in der Anamnese

- bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz

- bei Patienten mit mäßiger bis schwerer Nierenfunktionsstörung

- bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung

- bei Patienten mit hämorrhagischer Diathese oder anderen Koagulopathien

- während der Schwangerschaft und Stillzeit.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die Sicherheit einer Anwendung bei Kindern und Jugendlichen wurde nicht untersucht.

Vorsichtig anwenden bei Patienten mit Allergien in der Anamnese.

Die gleichzeitige Anwendung von Enantyum® 12,5/25 mg Filmtabletten mit anderen NSAR, einschließlich selektiven Cyclooxygenase‑2-Hemmern, sollte vermieden werden.

Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.2 und gastrointestinale und kardiovaskuläre Risiken weiter unten).

Gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, wurden unter allen NSAR berichtet. Sie traten mit oder ohne vor­herige Warnsymptome bzw. schwerwiegende gastrointestinale Ereignisse in der Anamnese zu jedem Zeitpunkt der Therapie auf. Wenn bei Patien­ten, die Enantyum® 12,5/25 mg Filmtabletten erhalten, Blutungen oder Ulzera auftreten, sollte die Behandlung abgebrochen werden.

Bei höheren NSAR-Dosen ist das Risiko für gastrointestinale Blutungen, Ulzerationen oder Perforationen bei Patienten mit einer Ulkus-Vorge­schichte – insbesondere wenn Blutungen oder Perforation auftraten (siehe Abschnitt 4.3) – und bei älteren Patienten erhöht.

Ältere Patienten:
Bei älteren Patienten kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, vor allem zu gastrointestinalen Blutungen und Perforationen, auch mit letalem Ausgang (siehe Abschnitt 4.2).

Diese Patienten sollten die Behandlung mit der niedrigstmöglichen Dosis beginnen.

Wie bei allen NSAR muss nach jeglicher Vorgeschichte einer Ösophagitis, Gastritis und/oder eines Magen- und/oder Zwölffingerdarmgeschwürs gesucht werden, um ihre völlige Heilung vor Therapiebeginn mit Dexketoprofen zu gewährleisten.

Patienten mit gastrointestinalen Symptomen oder gastrointestinalen Er­krankungen in der Anamnese sollten auf Funktionsstörungen des Gastro­intestinaltraktes kontrolliert werden, insbesondere auf gastrointestinale Blutungen.

NSAR sollten bei Patienten mit gastrointestinalen Erkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) in der Vorgeschichte mit Vorsicht angewendet werden, da sich ihr Zustand verschlimmern kann (siehe Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen).
Bei diesen Patienten sollte eine Kombinationstherapie mit schützenden Wirkstoffen (z. B. Misoprostol oder Protonenpumpenhemmern) erwogen werden. Dies gilt auch für Patienten, die gleichzeitig eine Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure benötigen oder andere Arzneimittel, die wahrscheinlich das gastrointestinale Risiko erhöhen (siehe unten und Abschnitt 4.5).

Patienten mit gastrointestinalen Problemen in der Vorgeschichte, insbeson­dere wenn es ältere Patienten sind, sollten über jegliche ungewöhnliche abdominalen Symptome berichten (insbesondere gastrointestinale Blutungen), besonders zu Behandlungsbeginn.

Zu Vorsicht sollte Patienten geraten werden, die gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko von Ulzerationen oder Blutungen erhöhen können, wie orale Kortikosteroide, Antikoagulanzien wie Warfarin, selektive Sero­tonin-Wiederaufnahme-Hemmer oder Thrombozytenaggregationshemmer wie Acetylsalicylsäure (siehe Abschnitt 4.5).

Alle nicht-selektiven NSAR können durch die Hemmung der Prostaglandin­synthese die Plättchenaggregation hemmen und die Blutungszeit verlän­gern. Daher wird die Anwendung von Dexketoprofen-Trometamol bei Patienten, die eine andere die Blutgerinnung störende Therapie erhalten, wie Warfarin oder andere Cumarine oder Heparine, nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).

Wie alle NSAR kann Dexketoprofen die Plasmaspiegel von Harnstickstoff und Kreatinin erhöhen. Wie andere Hemmstoffe der Prostaglandinsynthese kann es Nebenwirkungen im renalen System verursachen, die zu Glomerulonephritis, interstitieller Nephritis, Papillennekrose, nephrotischem Syndrom und akutem Nierenversagen führen können.

Wie andere NSAR kann Dexketoprofen eine vorübergehende leichte Erhöhung einiger Leberwerte und einen signifikanten Anstieg der Werte für AST und ALT bewirken. Steigen diese Werte deutlich an, muss die Therapie abgebrochen werden.

Enantyum® 12,5/25 mg Filmtabletten sollten mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Blutbildungsstörungen, systemischem Lupus erythematodes oder Mischkollagenosen.

Wie andere NSAR kann Dexketoprofen die Symptome von Infektions­krankheiten maskieren.

Vorsicht ist angezeigt bei Patienten mit eingeschränkter Leber‑ und/oder Nierenfunktion oder mit Hypertonie und/oder Herzinsuffizienz in der Anamnese. Bei diesen Patienten kann die Anwendung von NSAR zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion, zur Wasserretention und zu Ödemen führen. Vorsicht ist auch geboten bei Patienten, die Diuretika erhalten oder solchen, die eine Hypovolämie entwickeln können, da bei ihnen ein erhöhtes Nephrotoxizitätsrisiko besteht. Besondere Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Herzerkrankungen in der Anamnese, insbesondere bei solchen mit früheren Episoden von Herzinsuffizienz, weil bei diesen ein erhöhtes Risiko einer erneuten Herzinsuffizienz besteht.

Ältere Patienten leiden häufiger unter Beeinträchtigungen der Nieren‑, Herz-Kreislauf‑ oder Leberfunktion (siehe Abschnitt 4.2).

Im Zusammenhang mit der Anwendung von NSAR wurde sehr selten über schwere Hautreaktionen (einige mit letalem Ausgang) berichtet, einschließlich exfoliativer Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxischer epidermaler Nekrolyse (siehe Abschnitt 4.8). Dem höchsten Risiko für diese Nebenwirkungen scheinen Patienten zu Behandlungs­beginn ausgesetzt zu sein; die Reaktion trat in den meisten Fällen erstmals innerhalb des ersten Behandlungsmonats auf. Enantyum® 12,5/25 mg Filmtabletten sollten beim ersten Auftreten von Hautausschlag, Schleimhautläsionen oder anderen Zeichen einer Überempfindlichkeit abgesetzt werden.

Wie andere NSAR kann die Anwendung von Dexketoprofen-Trometamol die weibliche Fruchtbarkeit beeinträchtigen und wird für Frauen, die schwanger werden möchten, nicht empfohlen. Bei Frauen, die Probleme haben, schwanger zu werden oder sich Untersuchungen zur Fruchtbarkeit unterziehen, sollte erwogen werden, Dexketoprofen-Trometamol abzusetzen.

Eine angemessene Überwachung und Beratung von Patienten mit Hyper­tonie und/oder leichter bis mittelschwerer dekompensierter Herzinsuffizienz in der Anamnese sind erforderlich, da Flüssigkeitseinlagerung und Ödeme in Verbindung mit NSAR-Therapie berichtet wurden.

Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von manchen NSAR (insbesondere in hohen Dosen und bei Langzeitbehandlung) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko für das Auftreten von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z. B. Herz­infarkt oder Schlaganfall) verbunden ist. Es liegen keine ausreichenden Daten vor, um ein solches Risiko für Dexketoprofen-Trometamol auszuschließen.

Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, manifester ischämischer Herzerkrankung, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und/oder zerebrovaskulärer Erkrankung sollten mit Dexketoprofen-Tro­metamol nur nach sorgfältiger Abwägung behandelt werden. Vergleichbare Abwägungen sollten auch vor Beginn einer länger dauernden Behandlung von Patienten mit Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen (z. B. Bluthochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) vorgenommen werden.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die folgenden Wechselwirkungen gelten allgemein für nichtsteroidale Analgetika/Antirheumatika (NSAR):

Nicht empfehlenswerte Kombinationen:

- Andere NSAR, einschließlich hoher Salicylat-Dosen ( 3 g/Tag): Die gleichzeitige Gabe verschiedener NSAR kann durch einen synergistischen Effekt das Risiko für gastrointestinale Ulzera und Blutungen erhöhen.

- Antikoagulantien: NSAR können die Wirkung von Antikoagulanzien wie Warfarin durch die hohe Plasmaeiweiß-Bindung von Dexketoprofen, Hemmung der Plättchenfunktion und Schädigung der gastroduodenalen Mucosa verstärken (siehe Abschnitt 4.4). Wenn die Kombination zwin­gend erforderlich ist, sollte eine engmaschige klinische Beobachtung und Kontrollen der Laborwerte durchgeführt werden.

- Heparine: Erhöhtes Blutungsrisiko (durch Hemmung der Plättchenfunktion und Schädigung der gastroduodenalen Mucosa). Wenn die Kombination zwingend erforderlich ist, sollte eine engmaschige klinische Beobachtung und Kontrollen der Laborwerte durchgeführt werden.

- Kortikosteroide: Es besteht ein erhöhtes Risiko für gastrointestinale Ulzerationen oder Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).

- Lithium (beschrieben für verschiedene NSAR): NSAR erhöhen die Lithiumspiegel im Blut, die toxische Werte erreichen können (verminderte renale Lithiumausscheidung). Dieser Parameter muss daher zu Beginn der Behandlung, bei Dosisanpassung und bei Beendigung der Behand­lung mit Dexketoprofen-Trometamol kontrolliert werden.

- Methotrexat bei Anwendung hoher Dosen von 15 mg/Woche und mehr: Erhöhte hämatologische Toxizität von Methotrexat durch eine Verminde­rung seiner renalen Elimination durch Antiphlogistika im Allgemeinen.

- Hydantoine und Sulfonamide: Die toxischen Wirkungen dieser Stoffe können erhöht werden.

Kombinationen, die eine vorsichtige Anwendung erfordern:

- Diuretika, ACE-Hemmer und Angiotensin‑II-Antagonisten: Dexketoprofen kann die Wirkung von Diuretika und Antihypertensiva vermindern. Die gemeinsame Gabe von die Cyclooxygenase hemmenden Stoffen und ACE-Hemmern oder Angiotensin‑II-Antagonisten kann bei einigen Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion (z. B. dehydrierte Patienten oder ältere Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion) dazu führen, dass sich die Nierenfunktion weiter verschlechtert. Dieser Effekt ist in der Regel reversibel. Im Falle einer gemeinsamen Verordnung von Dexketo­profen-Trometamol und einem Diuretikum darf der Patient nicht hypo­volämisch sein, und die Nierenfunktion ist zu Beginn der Behandlung zu überwachen (siehe 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).

- Methotrexat bei der Anwendung niedriger Dosen von weniger als 15 mg/Woche: Erhöhte hämatologische Toxizität von Methotrexat durch eine Verminderung seiner renalen Elimination durch Antiphlogistika im Allgemeinen. Wöchentliche Kontrolle des Blutbildes während der ersten Wochen der Kombinationstherapie. Intensivere Überwachung bei Vorlie­gen auch leichter Nierenfunktionsstörungen und bei älteren Patienten.

- Pentoxifyllin: Erhöhtes Blutungsrisiko. Verstärkte klinische Überwachung und häufigere Überprüfung der Blutungszeit.

- Zidovudin: Eine Woche nach Beginn der NSAR-Behandlung kann eine schwere Anämie durch toxische Wirkung des Zidovudins auf die Erythro­poese auftreten. Daher ist eine Kontrolle des kompletten Blutbildes und des Retikulozytenwertes 1 – 2 Wochen nach Beginn der NSAR-Behand­lung notwendig.

- Sulfonylharnstoffe: NSAR können die blutzuckersenkende Wirkung von Sulfonylharnstoffen erhöhen, indem sie diese aus der Plasmaeiweiß­bindung verdrängen.

Kombinationen, die berücksichtigt werden müssen:

- Betarezeptorenblocker: Die Behandlung mit NSAR kann durch Hemmung der Prostaglandinsynthese die antihypertensive Wirkung vermindern.

- Ciclosporin und Tacrolimus: Durch Beeinflussung renaler Prostaglandin-Wirkungen kann die Nephrotoxizität verstärkt werden. Während der Kombinationstherapie ist die Nierenfunktion zu überwachen.

- Thrombolytika: Erhöhtes Blutungsrisiko.

- Thrombozytenaggregationshemmer und selektive Serotonin-Wiederauf­nahme-Hemmer (SSRI): Erhöhtes Risiko für gastrointestinale Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).

- Probenecid: Die Plasmakonzentration von Dexketoprofen kann ansteigen. Diese Wechselwirkung kann auf eine Hemmung der renalen tubulären Sekretion und der Glucuronidierung zurückgeführt werden und erfordert eine Anpassung der Dexketoprofen-Trometamol-Dosis.

- Herzglykoside: NSAR können den Plasmaspiegel der Herzglykoside erhöhen.

- Mifepriston: Aufgrund des theoretischen Risikos, dass Prostagladin­synthesehemmer die Wirkung von Mifepriston verändern können, sollten NSAR innerhalb von 8 – 12 Tagen nach der Mifepriston-Gabe nicht angewendet werden.

- Chinolone: Tierexperimentelle Daten weisen darauf hin, dass hohe Dosen von Chinolonen in Kombination mit NSAR das Risiko für das Auftreten von Krämpfen erhöhen.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Enantyum® 12,5/25 mg Filmtabletten sind während der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.4).

Schwangerschaft

Die Hemmung der Prostaglandinsynthese kann sich auf die Schwanger­schaft und/oder die Entwicklung des Embryos/Foetus nachteilig auswirken. Daten aus epidemiologischen Studien zeigten ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten, kardiovaskuläre Missbildungen und Gastroschisis nach Anwendung eines Prostaglandinsynthesehemmers in der frühen Schwangerschaft. Das absolute Risiko für kardiale Missbildungen war von unter 1 % auf etwa 1,5 % erhöht. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Therapiedauer ansteigt. Bei Tieren wurde gezeigt, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthesehemmers zu prä- und postim­plantativen Verlusten und embryo-foetaler Letalität führt. Außerdem wurde bei Tieren, die während der Organogenese einen Prostaglandinsynthese­hemmers erhalten hatten, über erhöhte Inzidenzen von verschiedenen Missbildungen berichtet, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen. Trotzdem zeigte sich in Tierstudien mit Dexketoprofen-Trometamol keine Reproduktionstoxizität (siehe 5.3). Während des ersten und zweiten Trimesters der Schwangerschaft sollte Dexketoprofen-Trometamol nicht gegeben werde, es sei denn, dies ist unbedingt notwendig. Wenn Dex­ketoprofen-Trometamol von einer Frau angewendet werden soll, die versucht, schwanger zu werden oder sich im ersten und zweiten Trimesters der Schwangerschaft befindet, sollte die Dosis so gering wie möglich und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.

Während des dritten Trimesters der Schwangerschaft können alle Prosta­glandinsynthesehemmer folgende unerwünschte Wirkungen haben:

• beim Foetus:

- kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie)

- renale Funktionsstörungen, die zu Nierenversagen mit Oligohydramnosis fortschreiten können

• bei der Mutter und dem Neugeborenen am Ende der Schwangerschaft:

- mögliche Verlängerung der Blutungszeit und aggregationshemmende Wirkung, die bereits bei sehr niedrigen Dosen auftreten kann

- Hemmung der intrauterinen Wehentätigkeit, was zu verzögertem oder verlängertem Geburtsverlauf führt.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Dexketoprofen beim Menschen mit der Muttermilch ausgeschieden wird.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Enantyum® 12,5/25 mg Filmtabletten können Schwindel und Müdigkeit verursachen und daher einen leichten bis mäßigen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen haben.

4.8 Nebenwirkungen

Die in klinischen Studien beobachteten Nebenwirkungen, bei denen zumindest der Verdacht eines Zusammenhangs mit der Einnahme von Dexketoprofen-Trometamol bestand, sowie die Nebenwirkungen, von denen seit der Markteinführung von Enantyum® 12,5/25 mg Filmtabletten berichtet wurde, sind, geordnet nach Organsystemklassen und Häufigkeit, nachfolgend aufgelistet:

ORGANSYSTEM­KLASSE

Häufig
(1 – 10 %)

Gelegentlich
(0,1 – 1 %)

Selten
(0,01 – 0,1 %)

Sehr selten / Einzelfälle
(< 0,01 %)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems




Neutropenie,

Thrombozytopenie

Erkrankungen des Immunsystems




anaphylaktische Reak­tion, einschließlich ana­phylaktischer Schock

Stoffwechsel‑ und Ernährungsstörungen



Appetitlosigkeit


Psychiatrische Erkrankungen


Schlaflosigkeit,

Angst



Erkrankungen des Nervensystems


Kopfschmerzen,

Schwindel/Be­nommenheit, Schläfrigkeit

Parästhesie,

Synkope


Augenerkrankungen




verschwommenes Sehen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths


Vertigo


Tinnitus

Herzerkrankungen


Palpitationen


Tachykardie

Gefäßerkrankungen


Flush

Hypertonie

Hypotonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums



Bradypnoe

Bronchospasmus,

Dyspnoe

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Übelkeit und/oder Erbrechen,

Bauchschmerzen,

Diarrhoe,

Dyspepsie

Gastritis,

Obstipation,

Mundtrocken­heit,

Blähungen

Peptisches Ulkus,

Blutung oder Perforation eines peptischen Ulkus' (siehe Abschnitt 4.4)

Pankreatitis

Leber‑ und Gallenerkrankungen




Leberzellschädigung

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzell­gewebe


Ausschlag

Urtikaria,

Akne,

vermehrtes Schwitzen

Stevens-Johnson-Syndrom,

toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom),

angioneurotisches Ödem,

Gesichtsödem,

Photosensibilität,

Pruritus

Skelettmuskulatur‑, Bindegewebs‑ und Knochenerkrankungen



Rückenschmer­zen


Erkrankungen der Nieren und Harnwege



Polyurie

Nephritis oder nephroti­sches Syndrom

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse



Menstruations­störung,

Störung der Prostatafunktion


Allgemeine Erkrankun­gen und Beschwerden am Verabreichungsort


Ermüdung,

Schmerzen,

Asthenie,

Schüttelfrost,

Unwohlsein

periphere Ödeme


Untersuchungen



Anormale Werte bei Leberfunk­tionstest



Gastrointestinal: Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen betreffen den Verdauungstrakt.Peptische Ulzera, Perforationen oder gastrointestinale Blutungen, die manchmal tödlich verlaufen, besonders bei älteren Patienten, können auftreten (siehe Abschnitt 4.4). Nach Anwendung sind Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Blähungen, Obstipation, Dyspepsie, Bauchschmerzen, Teerstuhl, Haematemesis, ulcerative Stomatitis und die Verschlimmerung einer Colitis ulcerosa und eines Morbus Crohn (siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung) berichtet worden. Weniger häufig wurde eine Gastritis beobachtet.

Im Zusammenhang mit einer NSAR-Therapie wurde über Ödeme, Hypertonie und Herzinsuffizienz berichtet.

Wie bei anderen NSAR können die folgenden Nebenwirkungen auftreten: Aseptische Meningitis, die insbesondere bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes oder Mischkollagenosen vorkommen kann, hämato­logische Reaktionen (Purpura, aplastische und hämolytische Anämie, selten Agranulozytose und Knochenmarkshypoplasie).

Sehr selten bullöse Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom).

Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von manchen NSAR (insbesondere in hohen Dosen und bei Langzeitbehandlung) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko für das Auftreten von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z. B. Herz­infarkt oder Schlaganfall) verbunden ist (siehe Abschnitt 4.4).

4.9 Überdosierung

Im Falle einer versehentlichen oder beabsichtigten Überdosierung sollte eine sofortige symptomatische Therapie entsprechend der klinischen Ver­fassung des Patienten eingeleitet werden. Wenn von einem Erwachsenen oder einem Kind mehr als 5 mg/kg Körpergewicht eingenommen wurden, sollte innerhalb einer Stunde Aktivkohle gegeben werden.

Dexketoprofen ist dialysierbar.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Propionsäurederivate
ATC-Code: M01AE17

Dexketoprofen-Trometamol ist das Trometamolsalz der S-(+)-2-(3-Benzoyl­phenyl)propionsäure, ein analgetisch, antiphlogistisch und antipyretisch wirkender Stoff, der zur Gruppe der nichtsteroidalen Analgetika/Antirheu­matika gehört (ATC-Code: M01AE).

Der Wirkmechanismus der nichtsteroidalen Analgetika/Antirheumatika be­ruht auf der Verminderung der Prostaglandinsynthese durch Hemmung des Cyclooxygenase-Systems. Insbesondere erfolgt eine Hemmung der Um­wandlung von Arachidonsäure in die zyklischen Endoperoxide PGG2 und PGH2, aus denen die Prostaglandine PGE1, PGE2, PGF2, PGD2 und auch Prostacyclin (PGI2) und Thromboxane (TxA2 und TxB2) gebildet werden. Außerdem kann die Prostaglandinsynthesehemmung andere Entzündungs­mediatoren, beispielsweise die Kinine, beeinflussen und auf diese Weise eine indirekte Wirkung hervorrufen, die additiv zur direkten Wirkung wäre.

Bei Tieren und Menschen wurde gezeigt, dass Dexketoprofen-Trometamol die Cyclooxygenase-Isoenzyme COX‑1 und COX‑2 hemmt.

Klinische Studien an verschiedenen Schmerzmodellen zeigten, dass Dex­ketoprofen-Trometamol eine effektive analgetische Wirkung besitzt. Bei verschiedenen Studien trat die analgetische Wirkung 30 Minuten nach der Einnahme ein. Die Dauer der analgetischen Wirkung betrug 4 ‑ 6 Stunden.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Gabe von Dexketoprofen-Trometamol beim Menschen wird Cmax nach durchschnittlich 30 Minuten (15 ‑ 60 min) erreicht.

Die Verteilungs‑ und die Eliminationshalbwertszeit für Dexketoprofen-Tro­metamol beträgt 0,35 bzw. 1,65 Stunden. Wie bei anderen Stoffen mit einer hohen Plasmaeiweißbindung (99 %) liegt das mittlere Verteilungsvolumen unter 0,25 l/kg. Die Elimination von Dexketoprofen erfolgt hauptsächlich durch Glucuronidierung und anschließende renale Ausscheidung.

Nach Verabreichung von Dexketoprofen-Trometamol wird im Harn nur das S‑(+)-Enantiomer gefunden, woraus geschlossen werden kann, dass beim Menschen keine Inversion in das R‑(-)-Enantiomer erfolgt.

In pharmakokinetischen Studien mit mehrfacher Verabreichung wurde gezeigt, dass die AUC-Werte nach der letzten Gabe des Arzneimittels nicht größer waren als nach Einmaldosierung, eine Akkumulation also nicht stattfindet.

Wenn Dexketoprofen-Trometamol zusammen mit der Nahrung aufgenom­men wird, verändern sich die AUC-Werte nicht, jedoch sinken die Cmax-Werte und die Resorptionsgeschwindigkeit ist verringert (vergrößerte tmax).

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die in den üblichen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität nach mehrmaliger Gabe, Genotoxizität, Reproduktionstoxizität und Immunphar­makologie erhobenen präklinischen Daten zeigen keine speziellen Risiken für den Menschen auf. Die Studien zur chronischen Toxizität bei Mäusen und Affen ergaben für die höchste Dosis, bei der keine Nebenwirkungen auftraten (No Observed Adverse Effect Level, NOAEL), einen Wert von 3 mg/kg/Tag. Als Hauptnebenwirkungen nach Verabreichung hoher Dosen wurden gastrointestinale Erosionen und Ulzera beobachtet, die sich dosis­abhängig entwickelten.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose
Maisstärke
Poly(O‑carboxymethyl)stärke, Natriumsalz
Glycerol(mono,di)(palmitat,stearat)
Hypromellose
Macrogol 6000
Titandioxid, E 171
Propylenglycol

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30 °C lagern.
Zum Schutz vor Licht den Blister in der Faltschachtel aufbewahren.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Die Filmtabletten sind verpackt in PVC-Aluminium-Blistern.

Enantyum® 12,5 mg Filmtabletten:

Packung mit 10 Filmtabletten (N 1)
Packung mit 30 Filmtabletten (N 2)
Packung mit 50 Filmtabletten (N 3)

Enantyum® 25 mg Filmtabletten:

Packung mit 10 Filmtabletten (N 1)
Packung mit 30 Filmtabletten (N 2)
Packung mit 50 Filmtabletten (N 3)

6.6 Hinweise für die Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. Inhaber der Zulassung

LABORATORIOS MENARINI, S.A.
C/ Alfonso XII, 587
E-08918 Badalona (Barcelona), Spanien
Telefon: 0034 3 460 10 00
Telefax: 0034 3 460 02 55

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Enantyum® 12,5 mg Filmtabletten: 41688.00.00
Enantyum® 25 mg Filmtabletten: 41688.01.00

9. DATUM DER Erteilung der ZULASSUNGen / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNGEN

Datum der Erteilung der Zulassungen: 13.03.1998
Datum der letzten Verlängerung: 08.09.2006

10. STAND DER INFORMATION

März 2007

11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig



6th Updated Version - Page 9 of 9 - Date: 25/06/2007