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Eryhexal 500 Mg

Document: 28.09.2012   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Zul.Nr. 7116.00.00


Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben


Gebrauchsinformation: Information für den Anwender


EryHEXAL 500 mg Filmtabletten

Wirkstoff: Erythromycin


Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.

- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.

- Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.


Was in dieser Packungsbeilage steht

1. Was ist EryHEXAL 500 mg und wofür wird es angewendet?

2. Was sollten Sie vor der Einnahme von EryHEXAL 500 mg beachten?

3. Wie ist EryHEXAL 500 mg einzunehmen?

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5. Wie ist EryHEXAL 500 mg aufzubewahren?

6. Inhalt der Packung und weitere Informationen


1. Was ist EryHEXAL 500 mg und wofür wird es angewendet?


EryHEXAL 500 mg ist ein Makrolid-Antibiotikum.


EryHEXAL 500 mg wird angewendet

zur Therapie der folgenden Infektionen, die durch Erythromycin-empfindliche Krankheitserreger verursacht werden und einer oralen Behandlung zugänglich sind:

Entzündungen der tiefen Atemwege:

- akute bakterielle Verschlechterung einer chronischen Entzündung der Bronchien (akute bakterielle Exazerbation der chronischen Bronchitis)

- Entzündungen der Lunge (Pneumonie), insbesondere durch atypische Erreger wie Legionellen und Mykoplasmen (siehe auch Hinweis in Abschnitt 2 unter „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“)

- Keuchhusten und Keuchhustenprophylaxe

Infektionen des Hals-, Nasen- und Ohrenbereichs:

- akute bakterielle Entzündungen des Mittelohres (akute bakterielle Otitis media) – adäquat diagnostiziert


2. Was sollten Sie vor der Einnahme von EryHEXAL 500 mg beachten?


EryHEXAL 500 mg darf nicht eingenommen werden,

sonstige (z. B. Methadon und Budipin)

bei gleichzeitiger Einnahme von Simvastatin, Lovastatin oder Atorvastatin (Arzneimittel zur Senkung der Blutfette). Die Behandlung mit diesen Arzneimitteln muss während der Einnahme von EryHEXAL 500 mg unterbrochen werden.


Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie EryHEXAL 500 mg einnehmen.


Herzrhythmusstörungen
EryHEXAL 500 mgkann vorübergehend eine bestimmte Veränderung des EKGs verursachen, die sehr selten zu einer lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörung führen kann. Wenn Sie eine Frau oder ein älterer Patient sind, sind Sie möglicherweise empfindlicher für EKG-Veränderungen. Wenn die Durchblutung Ihres Herzmuskels beeinträchtigt ist, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, bevor Sie EryHEXAL 500 mganwenden, da dies das Risiko für Herzrhythmusstörungen erhöhen kann.

Treten unter der Therapie Symptome wie Herzklopfen oder Herzrasen, Schwindel oder kurze Bewusstlosigkeit auf, die Zeichen von Herzrhythmusstörungen sein können, suchen Sie bitte umgehend Ihren Arzt auf, der entsprechende Untersuchungen (z. B. EKG und Bestimmung des QT-Intervalls) durchführen wird.

Bei Risikofaktoren für Elektrolytstörungen wie Diuretika-/Laxantienmedikation, Erbrechen, Durchfall, Anwendung von Insulin in Notfallsituationen, Nierenerkrankungen oder anorektischen Zuständen sind adäquate Laborkontrollen und gegebenenfalls ein entsprechender Elektrolytausgleich durchzuführen.


Allergische Reaktionen

Überempfindlichkeit und allergische Reaktionen (z. B. Hautausschlag) können schon nach der ersten Anwendung von EryHEXAL 500 mgauftreten. Schwere allergische Sofortreaktionen mit Gesichts-, Gefäß- und Kehlkopfschwellungen (Ödeme) und Atemnot können sich sehr selten bis hin zum lebensbedrohlichen Schock (anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen) entwickeln. In diesen Fällen muss EryHEXAL 500 mgsofort abgesetzt und eine ärztliche oder notärztliche Behandlung (z. B. Schocktherapie) begonnen werden.


Erbrechen und Durchfall

Dieses Arzneimittel kann zu Erbrechen und Durchfall führen (siehe Abschnitt 4). In diesem Fall kann die Wirksamkeit von EryHEXAL 500 mgund/oder anderen von Ihnen gleichzeitig eingenommenen Arzneimittel (wie z. B. der sogenannten „Pille“) beeinträchtigt werden. Fragen Sie hierzu bei Bedarf Ihren Arzt oder Apotheker.


Schwere Durchfälle

Bei Auftreten von schweren, anhaltenden, manchmal blutig-schleimigen Durchfällen und krampfartigen Bauchschmerzen während oder bis zu 10 Wochen nach der Therapie suchen Sie bitte umgehend Ihren Arzt auf, weil sich dahinter eine ernst zu nehmende schwere Schleimhautentzündung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis) verbergen kann, die sofort behandelt werden muss. Präparate, die die Darmbewegung (Darmperistaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.


Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion/Leberschäden

EryHEXAL 500 mgdarf bei Erkrankungen der Leber nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.

Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Leberfunktionsstörungen vorliegen oder früher einmal vorlagen (siehe auch Abschnitt 2 unter „EryHEXAL 500 mg darf nicht eingenommen werden“). Gelegentlich wurden erhöhte Leberenzymwerte beobachtet. Sehr selten wurden auch Hepatitis, Lebervergrößerung und Leberversagen beschrieben (siehe Abschnitt 4). Die Behandlung ist abzubrechen und ärztlicher Rat einzuholen, wenn sich Anzeichen und Symptome einer Lebererkrankung wie Appetitlosigkeit, Gelbsucht, Dunkelfärbung des Urins, Juckreiz oder Druckempfindlichkeit des Bauches entwickeln.
Die längerdauernde Behandlung (2–3 Wochen) kann selten infolge einer Sensibilisierung (Antikörperbildung nach Kontakt mit dem Arzneistoff) zu einem Gallenstau in der Leber (intrahepatische Cholestase) bzw. zu einer Gelbsucht (cholestatischer Ikterus) mit zum Teil kolikartigen Leibschmerzen, besonders bei schon vorher bestehender Leberschädigung, bei Wiederholungsbehandlungen und bei Allergikern, führen. Begleitsymptome eines Gallenstaus (Cholestase) können u. a. Brechreiz, Erbrechen, Hautreaktionen (Nesselsucht [Urtikaria]), Erhöhung bestimmter weißer Blutzellen (Eosinophilie), Fieber und Bauchkrämpfe sein.

Diese Reaktionen können schon bei Erstanwendung auftreten. Die Gefahr des Auftretens steigt durch eine wiederholte Anwendung bzw. bei einer länger als 10 Tage andauernden Therapie und bei gleichzeitiger Anwendung anderer leberschädigender Medikamente.


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Zur Anwendung und Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion siehe Abschnitt 3 unter „Hinweise zur Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion“.


Entzündungen der Lunge (Pneumonie)

Bei der nicht im Krankenhaus erworbenen Pneumonie ist EryHEXAL 500 mgwegen der häufigen Resistenz des Haupterregers nicht das Mittel der Wahl. Bei im Krankenhaus erworbenen Pneumonien sollte EryHEXAL 500 mgnur in Kombination mit anderen Antibiotika verwendet werden. Fragen Sie hierzu bei Bedarf Ihren Arzt.


Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern

Bei Säuglingen und Kleinkindern sollte der empfohlene Dosisbereich, abhängig vom Krankheitsbild und -verlauf, genau eingehalten werden, damit keine Leberschädigung durch eine Überdosierung auftreten kann.


Es liegen Hinweise auf ein mögliches Risiko für die Ausbildung einer Einengung des Magenausgangs (Pylorusstenose) bei Säuglingen vor, die in den ersten Lebenswochen mit Erythromycin, dem Wirkstoff von EryHEXAL 500 mg, behandelt wurden. Die Eltern sollten den Arzt aufzusuchen, wenn ein Erbrechen oder eine Reizbarkeit im Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme auftritt.


Langzeitanwendung oder Verwendung hoher Dosen

Bei einer Behandlungsdauer länger als 3 Wochen wird eine regelmäßige Kontrolle des Blutbildes, der Leber- und Nierenfunktionswerte empfohlen.

Eine längerfristige und/oder wiederholte Anwendung von EryHEXAL 500 mgkann zu einer Neu- oder Zweitinfektion mit Erythromycin-unempfindlichen (resistenten) Bakterien oder Sprosspilzen führen.

Auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion mit solchen Erregern ist zu achten (Pilzbefall der Schleimhäute mit Rötung und weißlichen Belägen der Schleimhäute). Folgeinfektionen müssen entsprechend behandelt werden.


Informieren Sie Ihren Arzt,


Einnahme von EryHEXAL 500 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Die Wirkungen mancher Arzneimittel können durch gleichzeitige Anwendung anderer Arzneimittel beeinflusst werden. Ihr Arzt kann Ihnen sagen, ob unter diesen Umständen mit Unverträglichkeit zu rechnen ist oder ob besondere Maßnahmen erforderlich sind, wenn Sie dieses Arzneimittel anwenden.


Die Wechselwirkungen von Erythromycin mit anderen Arzneistoffen basieren hauptsächlich auf einer Beeinflussung des Stoffwechsels in der Leber. Häufiger Mechanismus ist hierbei die Blockierung des Multienzymsystems P-450 (spezielles Stoffwechselsystem) durch die Bildung einer stabilen chemischen Verbindung von Erythromycin mit diesem Enzymsystem.


Tabelle 1: Wechselwirkungen von EryHEXAL 500 mg mit anderen Mitteln


anderes Medikament

Folge der Wechselwirkung

Arzneimittel, die Sie nicht gleichzeitig einnehmen dürfen

Antiarrhythmika der Klasse IA und III


Neuroleptika (Mittel zur Behandlung zerebraler Krämpfe)


tri- und tetrazyklische Antidepressiva


Antibiotika (bestimmte Fluorchinolone), Antimykotika (Fluconazol, Ketoconazol, Itraconazol) und Antimalariamittel


einige Mittel gegen Krebserkrankungen (z. B. Arsentrioxid)


einige nichtsedierende Antihistaminika (Mittel zur Behandlung von Allergien), z. B. Astemizol, Terfenadin, Ebastin, Mizolastin


sonstige, z. B. Methadon, Budipin, Cisaprid (Mittel, das die Darmbewegung anregt), Pimozid (Arzneimittel zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen)


Pentamidin i.v. (intravenös) (Arzneimittel z. B. gegen spezielle Form der Lungenentzündung)/ Erythromycin i.v.

Kardiale Reizleitungsstörungen und bestimmte Formen von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen (Torsade de pointes und andere ventrikuläre Arrhythmien), Herzstillstand, Tod.

Daher dürfen Medikamente mit diesen Wirkstoffen während einer Behandlung mit EryHEXAL 500 mg nicht angewendet werden (siehe auch Abschnitt 2 unter „EryHEXAL 500 mg darf nicht eingenommen werden“).

Ergotamin-Präparate (Mittel, die Blutgefäße verengen)


Erhöhtes Risiko eines Vasospasmus und von Ischämien in den Extremitäten (gefäßverengende Wirkung mit Durchblutungsstörungen, besonders an Fingern und Zehen) und anderen Geweben einschließlich des Zentralnervensystems.

Daher dürfen Medikamente mit diesen Wirkstoffen während einer Behandlung mit EryHEXAL 500 mg nicht angewendet werden (siehe auch Abschnitt 2 unter „EryHEXAL 500 mg darf nicht eingenommen werden“).

Folgende Statine:

Lovastatin, Atorvastatin oder Simvastatin (Arzneimittel zur Senkung der Blutfette)


Auflösung quergestreifter Muskelfasern (Rhabdomyolyse).

Simvastatin, Lovastatin oder Atorvastatin dürfen während einer Behandlung mit EryHEXAL 500 mg nicht angewendet werden (siehe auch Abschnitt 2 unter „EryHEXAL 500 mg darf nicht eingenommen werden“).

Arzneimittel, deren Dosis gegebenenfalls angepasst werden muss

Alfentanil (Narkosemittel)

Verstärkung der Wirkung und der Nebenwirkungen dieser Medikamente. Auftreten von toxischen Nebenwirkungen (z. B. nierenschädigende Wirkung von Ciclosporin A – vor allem bei Nierenfunktionsschwäche).


Gegebenenfalls sollte die Konzentration im Blut kontrolliert und eine Dosisanpassung vorgenommen werden; dies gilt insbesondere für Carbamazepin, Clozapin, Phenytoin oder Valproinsäure.

Alprazolam, Midazolam, Triazolam (Beruhigungs-/Schlafmittel)

Bromocriptin (Mittel zur Behandlung der Parkinson‘schen Erkrankung)

Carbamazepin (Mittel zur Behandlung von epileptischen Krampfleiden)

Chinidin und Disopyramid (Arzneistoffe zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen)

Ciclosporin A, Sirolimus und Tacrolimus (Arzneistoffe zur Unterdrückung der körpereigenen Immunabwehr)

Cilostazol (Mittel zur Behandlung der Schaufensterkrankheit/peripheren arteriellen Verschlusskrankheit)

Clozapin (Arzneimittel zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen)

Colchicin (Mittel zur Behandlung des akuten Gichtanfalls und zur Vorbeugung von den wiederkehrenden Attacken des Mittelmeerfiebers)

Digoxin (Arzneistoff zur Behandlung der Herzschwäche)

gerinnungshemmende Arzneistoffe vom Cumarintyp

(z. B. Warfarin, Acenocoumarol)

Felodipin (Calciumantagonisten [Mittel zur Behandlung von Bluthochdruck])

Methylprednisolon (entzündungshemmender Wirkstoff)

Phenytoin und Valproinsäure (Mittel zur Behandlung von epileptischen Krampfleiden)

Rifabutin, Rifampicin (Mittel gegen bakterielle Infektionen)

Sildenafil, Tardanafil, Vardenafil (Mittel zur Behandlung von Erektionsstörungen)

Vinblastin (Mittel zur Tumorbehandlung)

Zopiclon (Schlafmittel)

Theophyllin (Asthmamittel)

  • Wirkungsverstärkung bzw. Auftreten toxischer Nebenwirkungen durch Theophyllin (ggf. sollte die Theophyllin-Konzentration im Blut kontrolliert und eine Dosisanpassung vorgenommen werden)

  • Verringerung der Erythromycin-Wirkung

Verapamil

Wirkunsverstärkung des Verapamils und Erythromycins verbunden mit größerem Risiko für das Auftreten kardiotoxischer (herzschädigender) Effekte (insbesondere QT-Intervallverlängerung, Torsade de points, Bradykardie, Hypotonie, Herzstillstand) sowie für das Auftreten einer Laktatazidose

Statine (Arzneimittel zur Senkung der Blutfette)

Muskelabbau

Die oben unter „Arzneimittel, die Sie nicht gleichzeitg einnehmen dürfen“ genannten Statine Lovastatin, Atorvastatin und Simvastatin dürfen während einer Behandlung mit EryHEXAL 500 mg nicht angewendet werden.

Andere Wechselwirkungen

Protease-Inhibitoren (Wirkstoffe gegen das AIDS-Virus) wie z. B. Ritonavir

Cimetidin (Arzneistoff zur Senkung der Magensäureproduktion)

Hemmung des Abbaus von Erythromycin.

Hierdurch erhöht sich die Gefahr von schweren Nebenwirkungen.

Omeprazol (Arzneistoff zur Senkung der Magensäureproduktion)

Deutliche Erhöhung der Arzneimittelkonzentration von Erythromycin und Omeprazol im Körper. Hierdurch erhöht sich die Gefahr von schweren Nebenwirkungen.

Antibiotika

Erythromycin kann die anti-bakteriellen Effekte von Betalaktam-Antibiotika (z. B. Penicillin, Cephalosporine), Clindamycin, Lincomycin, Chloramphenicol, Streptomycin, Tetracyclin und Colistin abschwächen.

Orale Kontrazeptiva (sog. „Pille“


Einige Antibiotika können zu einer verminderten Wirksamkeit von oralen Kontrazeptiva führen.

Deshalb werden alternative nicht-hormonelle Verhütungsmethoden empfohlen.

Johanniskraut

Verringerung der Erythromycin-Wirkung


Einnahme von EryHEXAL 500 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Die Einnahme während der Mahlzeiten beeinträchtigt die Aufnahme (Resorption) des Erythromycins. Deshalb sollte EryHEXAL 500 mg möglichst vor oder nach (ca. 1–2 Stunden) den Mahlzeiten eingenommen werden.


Wegen der möglichen besseren Einnahmeakzeptanz erscheint es gerechtfertigt, dass Kinder EryHEXAL 500 mg auch während der Mahlzeiten einnehmen.


Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.


Schwangerschaft

In Tierversuchen rief Erythromycin keine Missbildungen hervor. Es gibt keine entsprechenden kontrollierten Studien an Schwangeren. Nach Beobachtungsstudien am Menschen wurde jedoch über Fehlbildungen des Herz-Kreislauf-Systems berichtet, wenn die Schwangeren während der Frühschwangerschaft Erythromycin-haltige Arzneimittel eingenommen hatten.


Bei Anwendung in der Schwangerschaft müssen Nutzen und Risiko sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie EryHEXAL 500 mg nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden.


Stillzeit

Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über und kann beim Säugling Magen-Darm-Störungen wie z. B. Durchfälle, aber möglicherweise auch die Ausbildung einer Einengung des Magenausgangs (Pylorusstenose) verursachen.

Beim gestillten Säugling ist die Möglichkeit einer Antikörperbildung nach Kontakt mit dem Arzneistoff (Sensibilisierung) oder einer Sprosspilzbesiedlung (Hefen und hefeähnliche Pilze) nicht auszuschließen. Sie sollten daher EryHEXAL 500 mg in der Stillzeit nur einnehmen, wenn Ihr Arzt eine Behandlung für unbedingt notwendig erachtet.


Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nach den bisherigen Erfahrungen hat EryHEXAL 500 mg einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Jedoch kann das Auftreten von Nebenwirkungen die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen negativ beeinflussen.


3. Wie ist EryHEXAL 500 mg einzunehmen?


Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.


Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt EryHEXAL 500 mg nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da EryHEXAL 500 mg sonst nicht richtig wirken kann!


Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis


Kinder von 8 bis 14 Jahren

Die Tagesdosis für Kinder von 8 bis 14 Jahren(von 30 kg bis 50 kg Körpergewicht) beträgt 1*–2 g Erythromycin, aufgeteilt in 3 oder 4 Einzelgaben, entsprechend 3- bis 4-mal täglich 1 Filmtablette EryHEXAL 500 mg.


* Für diese Dosierung stehen andere Darreichungsformen zur Verfügung.


Jugendliche über 14 Jahre und Erwachsene

Bei Jugendlichen über 14 Jahre und Erwachsenen(über 50 kg Körpergewicht) beträgt die Tagesdosis 1,5–2 g Erythromycin, aufgeteilt in 3 oder 4 Einzelgaben, entsprechend 3- bis 4-mal täglich 1 Filmtablette EryHEXAL 500 mg.


Bei schweren Erkrankungen oder mäßig empfindlichen Keimen kann die Tagesdosis für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene auf ärztliche Anweisung bis auf das Doppelte erhöht werden.


Die maximale Tagesdosis für Jugendliche über 14 Jahre und Er­wachsene (über 50 kg Körpergewicht) beträgt 4 g Erythromycin, aufgeteilt in 3 oder 4 Einzelgaben, entsprechend 4-mal täglich 2 Filmtabletten EryHEXAL 500 mg.


Spezielle Dosierungsempfehlungen


Syphilis (Lues) im frühen (primären) Stadium

Die Tagesdosis beträgt mindestens 3 g Erythromycin, entsprechend 6 Filmtabletten EryHEXAL 500 mg pro Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben, über einen Zeitraum von 15 Tagen. Die Gesamtdosis sollte 45 g Erythromycin, entsprechend 3 g Erythromycin pro Tag, nicht unterschreiten. Sie kann bis auf 60 g Erythromycin, entsprechend 4 g Erythromycin pro Tag, erhöht werden.


Urethritis (Harnröhrenentzündung), verursacht durch Chlamydia trachomatis oder Ureaplasma urealyticum

Die Tagesdosis beträgt 2,5–3 g Erythromycin, entsprechend 5–6 Filmtabletten EryHEXAL 500 mg pro Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben, über einen Zeitraum von 7 Tagen.


Hinweise zur Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion

Bei Patienten mit mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion (ab einem Kreatininwert von 2 mg/dl) bis zum Nierenversagen mit völlig gehemmter Harnproduktion (Anurie) sollte eine Tagesmaximaldosis von 2 g Erythromycin, entsprechend 4 Filmtabletten EryHEXAL 500 mg pro Tag, für Jugendliche über 14 Jahre und Erwachsene (mit einem Körpergewicht über 50 kg), nicht überschritten werden.


Erythromycin ist nicht hämodialysierbar. Bei Patienten, die regelmäßig dialysiert werden, ist eine zusätzliche Dosis daher nicht erforderlich.


Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Kerbe dient nicht zum Teilen der Tablette.

Die Einnahme während der Mahlzeiten beeinträchtigt die Aufnahme (Resorption) des Erythromycins. Deshalb sollte EryHEXAL 500 mg möglichst 1–2 Stunden vor oder nach den Mahlzeiten eingenommen werden.

Wegen der möglichen besseren Einnahmeakzeptanz erscheint es gerechtfertigt, dass Kinder EryHEXAL 500 mgauch während der Mahlzeiten einnehmen.


Dauer der Anwendung

Die Dauer der Behandlung wird von Ihrem Arzt festgelegt.


Bei bakteriellen Infektionskrankheiten richtet sich die Behandlungsdauer nach dem Verlauf der Erkrankung. Normalerweise ist eine Behandlungsdauer von 7 bis 8 Tagen ausreichend. Im Interesse eines nachhaltigen Behandlungserfolges sollte EryHEXAL 500 mg auch nach Abklingen der Krankheitserscheinungen unbedingt noch 2–3 Tage länger eingenommen werden.


Bei der Behandlung von Infektionen mit Streptococcus pyogenes(z. B. Mandel- und Rachenentzündung, Wundrose, Scharlach) ist vorsorglich eine Mindestbehandlungsdauer von 10 Tagen angezeigt, um Spätkomplikationen (z. B. rheumatisches Fieber, rheumatische Herzentzündung, Glomerulonephritis [Nierenerkrankung]) vorzubeugen.


Eine länger dauernde Behandlung mit Erythromycin oder Wiederholungsbehandlungen (siehe Abschnitt 2 unter „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“) sollten nur nach strenger Indikationsstellung (Grund für die Arzneimittelanwendung) und unter fortlaufender Überwachung durch Ihren Arzt erfolgen.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von EryHEXAL 500 mgzu stark oder zu schwach ist.


Wenn Sie eine größere Menge EryHEXAL 500 mg eingenommen haben, als Sie sollten

Bei einer geringen Überdosierung von EryHEXAL 500 mg ist kaum mit Vergiftungserscheinungen zu rechnen (siehe Abschnitt 4). Es können Magen-Darm-Störungen in Form von Übelkeit, Erbrechen, Bauch­schmerzen, Blähungen, weichen Stühlen oder Durchfall sowie Hörverlust und Tinnitus auftreten.


Berichte über Vergiftungsfälle mit Erythromycin liegen bisher nicht vor.


Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung dennoch einen Arzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann. Er wird sich bei der Behandlung einer Überdosierung am Krankheitsbild orientieren und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.


Wenn Sie die Einnahme von EryHEXAL 500 mg vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

Wenn Sie Ihr Versehen noch am gleichen Tag bemerken, nehmen Sie die zu wenig eingenommene Arzneimenge noch am selben Tag nachträglich ein. Bemerken Sie Ihr Versehen erst am nächsten Tag, so nehmen Sie nicht mehr EryHEXAL 500 mg ein, sondern setzen die Einnahme der gleichen Menge von EryHEXAL 500 mg wie verordnet fort. Es kann erforderlich sein, die Behandlung dann um einen Tag zu verlängern. Sprechen Sie in solch einem Fall bitte mit Ihrem Arzt. Ein Gespräch mit Ihrem Arzt sollten Sie auch führen, wenn Sie mehrfach die Einnahme vergessen oder zu wenig eingenommen haben.


Wenn Sie die Einnahme von EryHEXAL 500 mg abbrechen

Wenn Sie die Behandlung vorzeitig beenden oder sie zeitweise unterbrechen, gefährden Sie den Behandlungserfolg.


Selbst bei einer spürbaren Besserung Ihres Befindens ist die Behandlung mit EryHEXAL 500 mg unbedingt zu Ende zu führen, da nur so eine vollständige Beseitigung der Krankheitserreger gewährleistet ist. Sprechen Sie daher auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie eigenmächtig die Behandlung mit EryHEXAL 500 mg unterbrechen oder vorzeitig beenden.


Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.


4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?


Wie alle Arzneimittel kann auch dieses ArzneimittelNebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.


Schwerwiegende Nebenwirkungen

Folgende seltene bis sehr seltene Nebenwirkungen können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort ein Arzt oder Notarzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.


Schleimhautentzündung des Darmes

mit Symptomen wie schweren, anhaltenden, manchmal blutig-schleimigen Durchfällen und krampfartigen Bauchschmerzen während oder nach der Behandlung mit EryHEXAL 500 mg. Dahinter kann sich eine ernst zu nehmende schwere Schleimhautentzündung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis) - meist verursacht durch Clostridium difficile- verbergen, die sofort mit speziellen Antibiotika behandelt werden muss. Ihr Arzt wird eine Beendigung der Behandlung mit EryHEXAL 500 mg in Abhängigkeit von dem Grund der Arzneimittelanwendung (Indikation) erwägen. Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000

Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Mögliche Nebenwirkungen
Häufig

Magen-Darm-Störungen meist leichter Natur in Form von Appetitlosigkeit, Brechreiz, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit, Krämpfen, weichen Stühlen oder Durchfall. Bei empfindlichen Patienten können besonders nach höheren Einzelgaben Übelkeit und Erbrechen auftreten.


Gelegentlich

Selten


Sehr selten


Häufigkeit nicht bekannt


Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind


5. Wie ist EryHEXAL 500 mg aufzubewahren?


Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.


Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Blisterpackung und der Faltschachtel nach „verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.


Aufbewahrungsbedingungen

Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


Entsorgen Sie dieses Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.


6. Inhalt der Packung und weitere Informationen


Was EryHEXAL 500 mg enthält


Der Wirkstoff ist Erythromycin.

1 Filmtablette enthält 694 mg Erythromycinstearat, entsprechend 500 mg Erythromycin.


Die sonstigen Bestandteile sind:

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.), mikrokristalline Cellulose,Hypromellose, Macrogol 400, Macrogol 6000, Magnesiumhydroxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Natriumdodecylsulfat, Polacrilin-Kalium, Povidon K30, hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum


Wie EryHEXAL 500 mg aussieht und Inhalt der Packung

EryHEXAL 500 mg sind weiße, längliche Filmtabletten mit einer Bruchkerbe auf beiden Seiten.


Packungen mit 10, 20, 30 und 50 Filmtabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


Pharmazeutischer Unternehmer

HEXAL AG

Industriestraße 25

83607 Holzkirchen

Telefon: (08024) 908-0

Telefax: (08024) 908-1290

E-Mail: service@hexal.com


Hersteller

Salutas Pharma GmbH

Otto-von-Guericke-Allee 1

39179 Barleben


Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im September 2012.


ÄA Seite 19 von 19 September 2012