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Erythromycin-Ratiopharm 500mg Filmtabletten

Document: 20.11.2014   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben

Gebrauchsinformation: Information für den Anwender

Erythromycin-ratiopharm 500 mg Filmtabletten

Wirkstoff: Erythromycin

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.

-    Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

-    Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

-    Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie.

-    Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.


Diese Packungsbeilage beinhaltet:

1.    Was ist Erythromycin-ratiopharm® 500 mg und wofür wird es angewendet?

2.    Was müssen Sie vor der Einnahme von Erythromycin-ratiopharm® 500 mg beachten?

3.    Wie ist Erythromycin-ratiopharm® 500 mg einzunehmen?

4.    Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5.    Wie ist Erythromycin-ratiopharm® 500 mg aufzubewahren?

6.    Weitere Informationen

1. WAS IST Erythromycin-ratiopharm® 500 mg UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?

Erythromycin-ratiopharm® 500 mg ist ein Makrolid-Antibiotikum.

Erythromycin-ratiopharm® 500 mg wird angewendet zur Behandlung von akuten und chronischen Entzündungen, die durch Erythromycin-empfindliche Krankheitserreger verursacht werden und einer oralen Behandlung zugänglich sind.

•    Entzündungen der tiefen Atemwege

-    Entzündungen der Bronchien

-    Entzündungen der Lunge (Pneumonie), insbesondere Chlamydia trachomatis-Pneumonie, Chlamydia pneumoniae-Pneumonie, Legionellen-Pneumonie und Mykoplasmen-Pneumonie (spezielle Formen der Lungenentzündung)

-    Lungenabszesse (abgeschlossene Eiteransammlungen)

•    Keuchhusten und Keuchhustenprophylaxe

•    Entzündungen des Hals-, Nasen- und Ohrenbereichs: Entzündungen des Mittelohres, der Nasennebenhöhlen, des Rachenraumes, der Rachenmandeln und des Kehlkopfes

•    Entzündungen der Haut verursacht durch Corynebacterium minutissimum (Erythrasma [rötlich braune Flecken der Haut]), wenn sich eine örtliche Behandlung als unzureichend erwiesen hat

•    schwere Formen einer Entzündung der Haut im Bereich der Talgdrüsen (Akne vulgaris)

•    Wundrose (Erysipel), als Alternative zu Penicillin bei einer Penicillin-Allergie

•    Scharlach, als Alternative zu Penicillin bei einer Penicillin-Allergie

•    Prophylaxe des rheumatischen Fiebers (Zweitkrankheit nach Streptokokken-Infektion), als Alternative zu Penicillin bei einer Penicillin-Allergie

•    Bindehautentzündung (Einschlusskörperchen-Konjunktivitis) und Körnerkrankheit (Trachom), verursacht durch Chlamydia trachomatis

•    Diphtherie (auch zur Sanierung von Diphtheriebakterienträgern oder -ausscheidern)

•    schwere Entzündung der Schleimhaut des Darmes (Enteritis), verursacht durch Campylobacter jejuni

•    Harnröhrenentzündung, verursacht durch Chlamydia trachomatis oder Ureaplasma urealyticum

•    Gonorrhoe (Tripper), wenn andere, besser wirksame Antibiotika nicht gegeben werden können (z. B. Alternative bei Penicillin-Allergie)

•    Syphilis (Lues) im frühen Stadium, wenn andere, besser wirksame Antibiotika nicht gegeben werden können (z. B. Alternative bei Penicillin-Allergie)

•    Strahlenpilzkrankheit (Aktinomykose) verursacht durch Actinomyces israeli, wenn andere, besser wirksame Antibiotika nicht gegeben werden können (z. B. Alternative bei Penicillin-Allergie)

•    bestimmte Lymphknotenentzündung (Geschlechtskrankheit [Lymphogranuloma inguinale])

2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON Erythromycin-ratiopharm® 500 mg BEACHTEN?

Erythromycin-ratiopharm® 500 mg darf nicht eingenommen werden

-    wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Erythromycin, anderen Makrolid-Antibiotika oder einen der sonstigen Bestandteile von Erythromycin-ratiopharm® 500 mg sind

-    mit bestimmten Antihistaminika (Arzneimittel zur Behandlung von Allergien) wie Terfenadin oder Astemizol oder auch Arzneistoffen wie Cisaprid (zur Anregung der Darmbewegung) oder Pimozid (zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen). Es kann in Einzelfällen zu EKG-Veränderungen (QT-Zeitverlängerungen) und unter Umständen zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen (ventrikuläre Arrhythmien [Torsade de pointes]) kommen.

-    bei einer angeborenen oder erworbenen QT-Verlängerung (EKG-Veränderung)

-    mit Arzneimitteln, die ebenfalls zu einer Verlängerung des QT-Intervalls (EKG-Veränderungen) führen können, wie z. B. Antiarrhythmika (Arzneimittel zur Behandlung von unregelmäßigem Herzschlag) der Klasse IA und III

-    bei Störungen des Elektrolythaushaltes und hier besonders bei einer Hypokaliämie (erniedrigter Kaliumgehalt im Blut) und Hypomagnesiämie (erniedrigter Magnesiumgehalt im Blut)

-    bei einer klinisch relevanten Bradykardie (verlangsamter Herzschlag) und bei Herzrhythmusstörungen (z. B. bei schwerer Herzinsuffizienz)

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Erythromycin-ratiopharm® 500 mg ist erforderlich, wenn

-    Sie an einer Erkrankung der Leber leiden.

Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Leberfunktionsstörungen bei Ihnen vorliegen oder früher einmal vorlagen oder während der Behandlung auftreten. Anzeichen einer Lebererkrankung sind fehlendes Verlangen nach Nahrung, Gelbsucht, Dunkelfärbung des Urins, Juckreiz oder Druckempfindlichkeit des Bauches.

-    Sie an Myasthenia gravis, einer seltenen Erkrankung, die eine Muskelschwäche verursacht, leiden. Wenn Sie unter der Behandlung mit Erythromycin-ratiopharm® 500 mg eine Verstärkung der Krankheitszeichen Ihrer Myasthenia gravis bemerken, müssen Sie Erythromycin-ratiopharm®

500 mg absetzen und einen Arzt aufsuchen.

-    Sie gleichzeitig Lovastatin (Arzneimittel zur Senkung Ihrer Blutfettwerte) einnehmen. Bitte informieren Sie Ihren Arzt, da es bei gleichzeitiger Einnahme von Erythromycin und Lovastatin möglicherweise zu einem verstärkten Muskelabbau (Rhabdomyolyse) kommt.

Langzeitanwendung oder Verwendung hoher Dosen

Bei einer Behandlungsdauer länger als 3 Wochen wird eine regelmäßige Kontrolle des Blutbildes, der

Leber- und Nierenfunktionswerte empfohlen.

Eine längerfristige und/oder wiederholte Anwendung von Erythromycin-ratiopharm® 500 mg kann zu einer Neu- oder Zweitinfektion mit Erythromycin-unempfindlichen (resistenten) Bakterien oder Sprosspilzen führen.

Auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion mit solchen Erregern ist zu achten (Pilzbefall der Schleimhäute mit Rötung und weißlichen Belägen der Schleimhäute). Folgeinfektionen müssen entsprechend behandelt werden.

Weitere Vorsichtshinweise

Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen das eingesetzte Arzneimittel unempfindlich (resistent) sind.

Erythromycin-ratiopharm® 500 mg kann die Bestimmung von bestimmten Hormonen (Katecholamine) im Urin verfälschen.

Unter der Behandlung mit Erythromycin-ratiopharm® 500 mg kann die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkungen von hormonalen Kontrazeptiva („Pille“) in Frage gestellt sein. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich nicht-hormonale empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.

Zwischen Erythromycin und Lincomycin bzw. Clindamycin besteht eine partielle Kreuzresistenz der Erreger.

Kinder

Erythromycin-ratiopharm® 500 mg ist nicht geeignet für Kinder unter 8 Jahren. Hierfür stehen niedriger dosierte Darreichungsformen zur Verfügung.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Zur Anwendung und Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion siehe 3. „Wie ist Erythromycin-ratiopharm® 500 mg einzunehmen?“ - „Hinweise zur Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion”.

Bei Einnahme von Erythromycin-ratiopharm® 500 mg mit anderen Arzneimitteln Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Arzneistoffe, die die Wirkung von Erythromycin-ratiopharm® 500 mg beeinflussen oder deren Wirkung von Erythromycin-ratiopharm® 500 mg beeinflusst wird:

-    Antibiotika (Chloramphenicol, Clindamycin, Lincomycin, Colistin, Streptomycin, Tetracycline

-    Arzneistoffe zur Unterdrückung der körpereigenen Immunabwehr (Ciclosporin A, Tacrolimus, Sirolimus)

-    Arzneimittel zur Behandlung von Herz- und Gefäßerkrankungen (Chinidin und Disopyramid, Felodipin, Verapamil, Dihydroergotamin oder einem nicht-hydrierten Mutterkornalkaloid, Digoxin)

-    blutgerinnungshemmende Arzneimittel (Antikoagulantien vom Cumarin-Typ)

-    Protease-Inhibitoren (Arzneimittel zur Behandlung von AIDS) wie z. B. Ritonavir

-    Arzneistoff zur Senkung der Magensäureproduktion (Omeprazol, Cimetidin)

-    Arzneistoffe zur Behandlung von epileptischen Krampfleiden (Carbamazepin, Phenytoin bzw. Valproinsäure)

-    Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (Arzneimittel zur Behandlung von Erektionsstörungen) wie z. B. Sildenafil, Tardalafil, Vardenafil

-    Theophyllin (Arzneistoff zur Behandlung des Asthmas)

-    Clozapin (Arzneistoff zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen)

-    Alfentanil (Arzneistoff, der bei der Narkose angewendet wird)

-    Bromocriptin (Arzneistoff zur Behandlung der Parkinsonschen Erkrankung), Midazolam bzw. Triazolam (Beruhigungs-/Schlafmittel), Zopiclon (Schlafmittel)

-    Methylprednisolon (entzündungshemmender Arzneistoff)

-    Lovastatin (Arzneistoff zur Senkung des Cholesterinspiegels)

-    Pentamidin i.v. (Arzneistoff zur Behandlung einer speziellen Form der Lungenentzündung)

-    orale hormonale Kontrazeptiva („Pille“)

Die Arzneistoffe Terfenadin, Astemizol, Cisaprid und Pimozid dürfen nicht gleichzeitig mit Erythromycin-ratiopharm® 500 mg angewendet werden (siehe hierzu unter „Erythromycin-ratiopharm® 500 mg darf nicht angewendet werden“).

Bei Einnahme von Erythromycin-ratiopharm® 500 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken Nahrungsaufnahme vermindert die Aufnahme von Erythromycinstearat aus dem Magen-Darm-Kanal.

Schwangerschaft und Stillzeit

Auch wenn Beobachtungen am Menschen bisher keine Hinweise auf eine fruchtschädigende Wirkung ergeben haben, sollten Sie, wenn Sie schwanger sind, Erythromycin-ratiopharm® 500 mg nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen.

Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über und kann beim Säugling Magen-Darm-Störungen wie z.

B. Durchfälle, aber möglicherweise auch die Ausbildung einer Einengung des Magenausgangs (Pylorusstenose) verursachen.

Beim gestillten Säugling ist die Möglichkeit einer Antikörperbildung nach Kontakt mit dem Arzneistoff (Sensibilisierung) oder einer Sprosspilzbesiedlung (Hefen und hefeähnliche Pilze) nicht auszuschließen.

Sie sollten daher Erythromycin-ratiopharm® 500 mg in der Stillzeit nur einnehmen, wenn Ihr Arzt eine Behandlung für unbedingt notwendig erachtet.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Nach den bisherigen Erfahrungen hat Erythromycin-ratiopharm® 500 mg keinen Einfluss auf die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit.

3. WIE IST Erythromycin-ratiopharm® 500 mg EINZUNEHMEN?

Nehmen Sie Erythromycin-ratiopharm® 500 mg immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis

Kinder ab dem 8. bis zum 14. Lebensjahr

Die Tagesdosis für Kinder von 8-14 Jahren (ab 30 kg Körpergewicht) beträgt etwa 1,5 g (1-2 g) Erythromycinbase, entsprechend 3 Filmtabletten pro Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben.

Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr und Erwachsene mit einem Körpergewicht über 50 kg

Bei Jugendlichen ab 14 Jahre und bei Erwachsenen (über 50 kg Körpergewicht) beträgt die Tagesdosis

1,5-2 g Erythromycinbase, entsprechend 3-4 Filmtabletten pro Tag, aufgeteilt in 3-4 Einzelgaben.

Bei schweren Erkrankungen oder mäßig empfindlichen Keimen kann die Tagesdosis für Jugendliche ab 14 Jahre und Erwachsene auf ärztliche Anweisung bis auf das Doppelte erhöht werden.

Die maximale Tagesdosis für Jugendliche ab 14 Jahre und Erwachsene (über 50 kg Körpergewicht) beträgt 4 g Erythromycinbase, entsprechend 8 Filmtabletten pro Tag, aufgeteilt in 3-4 Einzelgaben.

Spezielle Dosierungsempfehlungen

Akute Gonokokken-Infektion (Tripper)

Die Tagesdosis beträgt 3 g Erythromycinbase, entsprechend 6 Filmtabletten pro Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben über 7 Tage.

Der Erfolg einer Behandlung gegen Gonokokken sollte durch eine bakteriologische Kontrolluntersuchung 3-4 Tage nach Behandlungsende überprüft werden.

Syphilis (Lues) im frühen (primären) Stadium

Die Tagesdosis beträgt 3 g Erythromycinbase, entsprechend 6 Filmtabletten pro Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben, über einen Zeitraum von 15 Tagen. Die Gesamtdosis sollte 45 g, entsprechend 6 Filmtabletten pro Tag, nicht unterschreiten. Sie kann bis auf 60 g, entsprechend 8 Filmtabletten pro Tag, erhöht werden.

Urethritis (Harnröhrenentzündung), verursacht durch Chlamydia trachomatis oder Ureaplasma urealyticum

Die Tagesdosis beträgt 2,5-3 g Erythromycinbase, entsprechend 5-6 Filmtabletten pro Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben, über einen Zeitraum von 7 Tagen.

Hinweise zur Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion

Bei Patienten mit mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion bis zum Nierenversagen mit völlig gehemmter Harnproduktion sollte eine Tagesmaximaldosis von 2 g Erythromycinbase, entsprechend 4 Filmtabletten pro Tag für Jugendliche ab 14 Jahre und Erwachsene, nicht überschritten werden.

Erythromycin ist nicht durch Blutwäsche (Dialyse) aus dem Blut entfernbar. Falls Sie regelmäßig dialysiert werden, ist eine zusätzliche Dosis vor oder nach dem Dialysevorgang daher nicht erforderlich.

Art der Anwendung

Die Filmtabletten sollten unzerkaut vor den Mahlzeiten mit genügend Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) eingenommen werden.

Bei Kindern können aufgrund einer möglichen besseren Einnahmeakzeptanz die Filmtabletten auch während den Mahlzeiten gegeben werden.

Dauer der Anwendung

Die Dauer der Behandlung wird von Ihrem Arzt festgelegt.

Bei bakteriellen Infektionskrankheiten richtet sich die Behandlungsdauer nach dem Verlauf der Erkrankung. Normalerweise ist eine Behandlungsdauer von 7-8 Tagen ausreichend. Im Interesse eines nachhaltigen Behandlungserfolges sollte Erythromycin-ratiopharm® 500 mg auch nach Abklingen der Krankheitserscheinungen unbedingt noch 2-3 Tage länger eingenommen werden.

Bei der Behandlung von Infektionen mit Beta-hämolysierenden Streptokokken (z. B. Mandel- und Rachenentzündung, Wundrose, Scharlach) ist aus Vorsorglichkeit eine Mindestbehandlungsdauer von 10 Tagen angezeigt, um Spätkomplikationen (z. B. rheumatisches Fieber, rheumatische Herzentzündung, bestimmte Nierenerkrankung [Glomerulonephritis]) vorzubeugen.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Erythromycin-ratiopharm® 500 mg zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine größere Menge von Erythromycin-ratiopharm® 500 mg eingenommen haben, als Sie sollten

Bei einer geringen Überdosierung von Erythromycin-ratiopharm® 500 mg ist kaum mit Vergiftungserscheinungen zu rechnen (siehe aber bzgl. der Möglichkeit der Gehörschädigung im Abschnitt 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“). Es können Magen-Darm-Störungen in Form von Magendrücken, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, weichen Stühlen oder Durchfall auftreten.

Berichte über Vergiftungsfälle mit Erythromycin liegen bisher nicht vor.

Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung dennoch einen Arzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann.

Wenn Sie die Einnahme von Erythromycin-ratiopharm® 500 mg vergessen haben

Wenn Sie Ihr Versehen noch am gleichen Tag bemerken, nehmen Sie die zu wenig eingenommene

Arzneimenge noch am selben Tag nachträglich ein.

Bemerken Sie Ihr Versehen erst am nächsten Tag, so nehmen Sie nicht mehr von Erythromycin-ratiopharm® 500 mg ein, sondern setzen die Einnahme der gleichen Menge von Erythromycin-ratiopharm® 500 mg wie verordnet fort. Es kann erforderlich sein, die Behandlung dann um einen Tag zu verlängern. Sprechen Sie in solch einem Fall bitte mit Ihrem Arzt. Ein Gespräch mit Ihrem Arzt sollten Sie auch führen, wenn Sie mehrfach die Einnahme vergessen oder zu wenig eingenommen haben.

Wenn Sie die Einnahme von Erythromycin-ratiopharm® 500 mg abbrechen

Wenn Sie die Behandlung vorzeitig beenden oder sie zeitweise unterbrechen, gefährden Sie den

Behandlungserfolg.

Selbst bei einer spürbaren Besserung Ihres Befindens ist die Behandlung mit Erythromycin-ratiopharm® 500 mg unbedingt zu Ende zu führen, da nur so eine vollständige Beseitigung der Krankheitserreger gewährleistet ist. Sprechen Sie daher auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie eigenmächtig die Behandlung mit Erythromycin-ratiopharm® 500 mg unterbrechen oder vorzeitig beenden.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?

Wie alle Arzneimittel kann Erythromycin-ratiopharm® 500 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häu fig

mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig

1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich

1 bis 10 Behandelte von 1.000

Selten

1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten

weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Häufig

Magen-Darm-Störungen in Form von Brechreiz, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit, weichen Stühlen oder Durchfall. Sie sind meistens leichter Natur und dosisabhängig. Bei empfindlichen Patienten können besonders nach höheren Einzelgaben Übelkeit und Erbrechen auftreten.

Gelegentlich

Infektion der Schleimhäute mit Pilzen oder unempfindlichen Bakterien nach langfristiger oder wiederholten Anwendung; allergische Hautreaktionen wie Hautrötung und Nesselausschlag mit Bläschen- und Quaddelbildung (urtikarielles Exanthem); Anstieg bestimmter Leberenzyme (Eiweißstoffe, die Stoffwechselvorgänge beschleunigen) aufgrund einer leichten Leberzellschädigung.

Selten

Schwellungen (Quincke-Ödem, Gelenkschwellungen), Arzneimittelfieber; Gallenstau in der Leber oder Gelbsucht mit z. T. kolikartigen Leibschmerzen unter einer länger dauernden Behandlung (2-3 Wochen), insbesondere bei schon vorher bestehender Leberschädigung, bei Wiederholungsbehandlungen oder bei Allergikern. Begleitsymptome eines Gallestaus können u. a.

Brechreiz, Erbrechen, Hautreaktionen [Nesselsucht], Erhöhung bestimmter weißer Blutzellen, Fieber und Bauchkrämpfe sein.

Sehr selten

Anaphylaktischer Schock (starke Überempfindlichkeitsreaktion; ein anaphylaktischer Schock ist lebensbedrohlich und erfordert entsprechende Notfallmaßnahmen); schwere Hauterscheinungen (Erythema exsudativum multiforme) mit lebensbedrohlichen Allgemeinreaktionen bis hin zu einer schweren allergischen Reaktion mit entzündlichen Veränderungen der Haut sowie Bläschenbildung der Schleimhäute des Mundes und der Geschlechtsorgane (vor allem bei Kindern aller Altersstufen) (Stevens-Johnson-Syndrom); Einengung des Magenausgangs (spastisch-hypertrophische Pylorusstenose) bei Kindern; Bauchspeicheldrüsenentzündung; Leberentzündung, Lebervergrößerung und Leberversagen, Ohrensausen (Tinnitus) und vorübergehende Hörverluste bzw. Taubheit; gefährliche Herzrhythmusstörungen (unregelmäßiger Herzschlag, ventrikuläre Arrhythmien [Torsade de pointes]) und Herzjagen (ventrikuläre Tachykardien), insbesondere bei Patienten, die eine bestimmte Veränderung im EKG (verlängertes QT-Intervall) aufweisen; Nierenentzündung (interstitielle Nephritis); Verschlimmerung des Krankheitsgeschehens bei krankhafter Muskelschwäche (Myasthenia gravis); schwere Schleimhautentzündung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis).

Gegenmaßnahmen

Folgende sehr seltene Nebenwirkungen (nähere Erläuterungen zu diesen Nebenwirkungen siehe oben) können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort ein Arzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt:

-    Schleimhautentzündung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis)

Hier muss der Arzt entscheiden, ob eine Beendigung der Therapie mit Erythromycin-ratiopharm® 500 mg in Frage kommt und gegebenenfalls sofort eine angemessene Behandlung einleiten. Arzneimittel die die Darmbewegung hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.

-    Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie)

Hier muss die Behandlung mit Erythromycin-ratiopharm® 500 mg sofort abgebrochen werden und die entsprechenden Notfallmaßnahmen müssen eingeleitet werden.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

5.    WIE IST Erythromycin-ratiopharm® 500 mg AUFZUBEWAHREN?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Blisterpackungen angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.    WEITERE INFORMATIONEN

Was Erythromycin-ratiopharm® 500 mg enthält

Der Wirkstoff ist Erythromycin als Erythromycinstearat.

Jede Filmtablette enthält 500 mg Erythromycin als Erythromycinstearat.

Die sonstigen Bestandteile sind:

Carboxymethylstärke-Natrium (Ph.Eur.), Natriumdodecylsulfat, Povidon, Mikrokristalline Cellulose, Polacrilin, Polacrilin-Kalium, Magnesiumoxid, Magnesiumhydroxid, Talkum, Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Hypromellose, Macrogol 6000, Titandioxid.

Wie Erythromycin-ratiopharm® 500 mg aussieht und Inhalt der Packung Weiße, längliche, gewölbte Filmtablette mit beidseitiger Bruchkerbe.

Erythromycin-ratiopharm® 500 mg ist in Packungen mit 10, 20 und 30 Filmtabletten erhältlich.

Pharmazeutischer Unternehmer ratiopharm GmbH Graf-Arco-Str. 3 89079 Ulm www .ratiopharm .de

Hersteller Merckle GmbH Ludwig-Merckle-Str. 3 89143 Blaubeuren

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im

September 2014

Versionscode: Z05

8