Euminz
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Euminz®, Lösung zur Anwendung auf der Haut
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
10 ml enthalten: Pfefferminzöl (Menthae piperitae aetheroleum) 0,81 g (10% m/m)
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Lösung zur Anwendung auf der Haut.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur äußerlichen Anwendung bei leichten und mittelschweren Kopfschmerzen vom Spannungstyp.
In der Gebrauchsinformation wird der Patient auf Folgendes hingewiesen:
Bei anhaltenden, unklaren oder neu auftretenden Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden, da es sich um Erkrankungen handeln kann, die der ärztlichen Abklärung bedürfen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Euminz wird bei Erwachsenen und Kindern ab 6 Jahren mit Hilfe des Applikators gleichmäßig auf Stirn und Schläfen aufgetragen.
Der Vorgang des Auftragens kann bei Bedarf mehrmals im Abstand von jeweils 15 Minuten wiederholt werden.
Ob die mehr als dreimalige Anwendung das Schmerzgeschehen beeinflusst, wurde bisher nicht untersucht.
Tritt innerhalb von zwei Stunden nach Beginn des Auftragens keine Besserung ein, sollte die Behandlung abgebrochen werden.
Euminz kann auch bei häufig auftretendem Spannungskopfschmerz angewendet werden. Der Hinweis unter "Anwendungsgebiete" ist zu beachten.
4.3 Gegenanzeigen
Nicht anwenden bei Überempfindlichkeit oder bekannter Allergie gegen Pfefferminzöl.
Bei Säuglingen und Kleinkindern soll Euminz® nicht angewendet werden, da asthmaähnliche Zustände auftreten können.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Nicht auf Schleimhäute oder verletzte Haut auftragen. Nicht in die Augen bringen.
Bei Kontakt mit Augen oder Schleimhäuten ist die Spülung mit lauwarmem Wasser zu empfehlen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Keine bekannt.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Für Euminz®liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangere vor.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (>1/10)
Häufig (>1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (>1/1.000 bis < 1/100)
Selten (>1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Bei empfindlichen Personen können Brennen und Rötungen der Haut auftreten, die nach gründlichem Abspülen mit Wasser abklingen.
In seltenen Fällen kann Pfefferminzöl auch allergische Hautreaktionen hervorrufen.
In der Gebrauchsinformation wird der Patient darauf hingewiesen, dass in diesen Fällen Behandlung abzubrechen und ein Arzt aufzusuchen ist.
4.9 Überdosierung
Orale Intoxikationen sind aufgrund der vorgesehenen Anwendungsart sowie der Beschaffenheit des Behältnisses nicht zu erwarten.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Pflanzliches Arzneimittel zur äußerlichen Behandlung von Kopfschmerzen.
ATC-Code: N02
Bei äußerlicher Anwendung von Pfefferminzöl kommt es zu einer Stimulation von Kältesensoren mit konsekutiver Auslösung eines langanhaltenden Kältegefühls im Bereich der Applikation. Das im Pfefferminzöl enthaltende Menthol dringt bis in das Corium ein und erregt Kältesensoren, indem es durch eine reversible sterische Veränderung spannungsabhängige Calciumkanäle (Typ L = long lasting) hemmt. Durch die Blockade werden die Kältesensoren depolarisiert und weisen eine vermehrte elektrische Aktivität auf, die auch die analgetischen Effekte von Pfefferminzöl erklären könnte:
In der Peripherie über schnell leitende A-Delta-Fasern ausgelöste kutane Kälteempfindungen führen im Bereich der Substantia gelatinosa des Rückenmarks durch segmentale Hemmung zu einer Blockierung der durch überwiegend langsamleitende C-Fasern übermittelten Schmerzsignale. Kältereize der Kopf- und Gesichtshaut können analog auf der Ebene des Stammhirns zu einer Schmerzblockade führen.
Daneben besitzt Pfefferminzöl einen relaxierenden Einfluss auf die glatte Muskulatur, der wahrscheinlich ebenfalls durch reversible sterische Änderung des spannungsabhängigen Calciumkanals bedingt ist. Euminz führt - im Stirn- und Schläfenbereich aufgetragen - sowohl zu einer signifikanten Reduktion der EMG-Oberflächenaktivität des M. temporalis als auch zu einer Steigerung des Blutflusses in den Hautkapillaren.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Ergebnisse von Untersuchungen zur Pharmakokinetik liegen nicht vor.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Ergebnisse von Untersuchungen zur Toxizität liegen nicht vor.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Ethanol 96 %.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
In der Endverpackung bei Raumtemperatur 3 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25ºC lagern.
Leicht entzündlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Braunglasflasche mit Applikator.
Originalpackung mit 10 ml (N1) Lösung zur Anwendung auf der Haut.
Klinikpackung mit 100 ml (10 x 10 ml) Lösung zur Anwendung auf der Haut.
Unverkäufliches Muster mit 10 ml.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
Cassella-med GmbH & Co. KG
Gereonsmühlengasse 1
50670 Köln
8. Zulassungsnummer
Zul.-Nr. 39162.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
Datum der Zulassung: 16. Dezember 1997
Datum der Verlängerung: 08. Juli2004
10. Stand der Information
November 2008
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
Cassella-med GmbH & Co. KG Stand: November 2008 Seite: 4 von 4