Euphylong 375mg
Gebrauchsinformation: Information für Patienten Euphylong 375 mg, Hartkapseln, retardiert
Theophyllin
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die vermeintlich gleichen Beschwerden haben wie Sie.
- Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch
für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4._
Was in dieser Packungsbeilage steht
1. Was ist Euphylong 375 mg und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Euphylong 375 mg beachten?
3. Wie ist Euphylong 375 mg einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Euphylong 375 mg aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Euphylong 375 mg und wofür wird es angewendet?
Euphylong 375 mg ist ein Arzneimittel zur Behandlung von Asthma (Bronchospasmolytikum).
Euphylong 375 mg wird angewendet zur Behandlung und Verhütung von Atemnotzuständen aufgrund von Verengung der Atemwege (Bronchokonstriktion) bei Patienten mit anhaltendem (persistierendem) Asthma bronchiale oder mittel- bis schwergradigen einengenden (obstruktiven) Atemwegserkrankungen (z. B. chronische Bronchitis und Lungenemphysem).
Zentrale Atemregulationsstörungen (z. B. Schlafapnoe).
Euphylong 375 mg sollte nicht als Mittel der ersten Wahl zur Behandlung von Asthma bei Kindern angewendet werden.
Hinweis:
Es wird empfohlen, die Dauertherapie dieser Erkrankungen mit Theophyllin in Kombination mit anderen Arzneimitteln, die die Bronchien erweitern und entzündungshemmend wirken (z. B. langwirksamen ß-Sympathomimetika und Glukokortikoiden), durchzuführen.
Arzneimittel mit verzögerter Theophyllin-Freisetzung, wie Euphylong 375 mg, sind nicht zur Akutbehandlung des schweren Anfalls von Asthma bronchiale (Status asthmaticus ), des Asthmaanfalls oder des akuten Anfalls von Atemnot infolge Bronchialverkrampfung (Bronchospastik) bestimmt.
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Euphylong 375 mg beachten?
Euphylong 375 mg darf nicht eingenommen werden
• Wenn Sie allergisch gegen Theophyllin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
• Wenn Sie einen frischen Herzinfarkt haben.
• Wenn Sie an akuten Herzrhythmusstörungen mit gesteigerter Herzschlagfolge (tachykarde Arrhythmien) leiden.
• Von Kindern unter 6 Monaten.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Euphylong 375 mg ist erforderlich,
• Wenn Sie an einer bestimmten Erkrankung der Herzkranzgefäße (instabilen Angina pectoris) leiden.
• Wenn Sie eine Neigung zu Herzrhythmusstörungen mit gesteigerter Herzschlagfolge (tachykarde Arrhythmien) haben.
• Wenn Sie an schwerem Bluthochdruck leiden.
• Wenn Sie an einer bestimmten chronischen Herzmuskelerkrankung (hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie) leiden.
• Wenn Sie eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) haben.
• Wenn Sie ein epileptisches Anfallsleiden haben.
• Wenn Sie ein Magen- und/oder Zwölffingerdarmgeschwür haben.
• Wenn Sie an einer bestimmten Stoffwechselstörung (Porphyrie) leiden.
• Wenn Sie eine Leber- oder Nierenfunktionsstörung haben (siehe Abschnitt 3.).
• Wenn bei Ihnen eine Elektrokrampftherapie durchgeführt wird, da Theophyllin die Krampfanfälle verlängern kann.
Wenn die Dosierung von Euphylong 375 mg keine ausreichende Wirkung zeigt und falls Nebenwirkungen auftreten, sollte die Serumkonzentration von Theophyllin von Ihrem Arzt überwacht werden.
Wenn bei Ihnen Fieber auftritt, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Er wird die Dosis von Euphylong 375 mg gegebenenfalls verringern.
Falls diese Angaben auf Sie zutreffen oder früher einmal zutrafen, befragen Sie vor der Einnahme von Euphylong 375 mg bitte Ihren Arzt.
Kinder
Euphylong 375 mg darf bei Kindern unter 6 Monaten nicht angewendet werden.
Euphylong 375 mg sollte bei Kindern unter 6 Jahren nicht angewendet werden. Es stehen andere Darreichungsformen zur Verfügung, die bei Kindern unter 6 Jahren besser geeignet sind.
Euphylong 375 mg ist für Kinder unter 16 Jahren aufgrund des hohen Wirkstoffgehaltes nicht geeignet.
Ältere Menschen
Die Anwendung von Euphylong 375 mg bei älteren und/oder schwerkranken Patienten ist mit einer erhöhten Gefahr der Überdosierung verbunden und soll daher durch Blutspiegelkontrollen überwacht werden (siehe Abschnitt 3.).
Einnahme von Euphylong 375 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Verstärkte Wirkung von Euphylong 375 mg bei gleichzeitiger Behandlung mit bzw. Einnahme von:
• Anderen xanthinhaltigen Arzneimitteln.
• ß-Sympathomimetika (Arzneimittel zur Stimulation des autonomen Nervensystems).
• Coffein-haltigen Getränken wie z. B. Kaffee, Tee, Coca-Cola, Mate, Guarana, Energy-Drinks.
• Oralen Kontrazeptiva (“Pille”).
• Bestimmten Makrolidantibiotika wie Erythromycin oder Troleandomycin, Clarithromycin, Josamycin, Spiramycin.
• Chinolonen und Fluorochinolonen (Antibiotika des Typs Gyrasehemmer: besonders Ciprofloxacin, Enoxacin, Pefloxacin; siehe Hinweis unten*).
• Imipenem (Antibiotikum; besonders Nebenwirkungen wie Krämpfe sind zu erwarten).
• Isonicotinsäurehydrazid (Antibiotikum).
• Thiabendazol (Fungizid und Wurmmittel).
• Calcium-Antagonisten (Herz-Kreislaufmedikamente wie z. B. Verapamil, Diltiazem).
• Propranolol, Propafenon, Mexiletin, Ticlopidin (Herz-Kreislaufmedikamente).
• Cimetidin, Ranitidin (Mittel zur Dämpfung der Magensaftproduktion).
• Allopurinol, Febuxostat (Arzneistoffe zur Behandlung von Gicht).
• Fluvoxamin, Viloxazin (unter anderem Antidepressiva).
• a-Interferon, Peginterferon a (Immunsystem-stimulierende Mittel).
• Rofecoxib (Antirheumatikum).
• Pentoxifyllin (Arzneimittel gegen Durchblutungsstörungen).
• Disulfiram (Arzneistoff zur Entwöhnung bei Alkoholabhängigkeit).
• Phenylpropanolamin (Appetitzügler).
• Zafirlukast, Zileuton (Arzneistoffe zur Behandlung von Asthma).
• Grippe- und Tuberkuloseimpfung (Influenza- und BCG-Impfung).
• Idrocilamid (Mittel zur Behandlung schmerzhafter Muskelkontrakturen).
• Aciclovir (Mittel zur Behandlung von bestimmten Infektionskrankheiten).
• Etintidin.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit einem dieser Arzneimittel sollte der Theophyllin-Spiegel kontrolliert und gegebenenfalls eine Dosisanpassung von Ihrem Arzt durchgeführt werden. Dies gilt auch nach Absetzen eines dieser Medikamente.
• Bei paralleler Behandlung mit Ciprofloxacin ist die Theophyllin-Dosis auf maximal 60 %, bei Anwendung von Enoxacin auf maximal 30 % und bei Anwendung von Grepafloxacin oder Clinafloxacin auf 50 % der empfohlenen Dosis zu reduzieren.
Auch andere Chinolone (z. B. Pefloxacin, Pipemidsäure) können die Wirkung von TheophyllinArzneimitteln verstärken. Es wird daher dringend empfohlen, bei gleichzeitiger Behandlung mit Chinolonen therapiebegleitende engmaschige Theophyllin-Konzentrationsbestimmungen durchzuführen.
Verminderte Wirksamkeit von Euphylong 375 mg mit eventuell erforderlicher Anhebung der TheophyllinDosis durch Ihren Arzt bei gleichzeitiger Einnahme von:
• Barbituraten wie z. B. Phenobarbital, Pentobarbital und Primidon.
• Carbamazepin (Mittel gegen z. B. Epilepsie).
• Phenytoin und Phosphenytoin.
• Rifampicin und Rifapentin (antibakterielle Antibiotika).
• Sulfinpyrazon (entzündungshemmendes und blutverdünnendes Arzneimittel).
• Ritonavir (Arzneimittel unter anderem zur Behandlung von HIV-Infektionen).
• Aminoglutethimid.
• Hypericin-haltigen Arzneimitteln (Johanniskraut).
• Bei Rauchern.
Abschwächung der Wirkung folgender Medikamente durch gleichzeitige Einnahme von Euphylong 375 mg:
• Lithiumcarbonat.
• ß-Rezeptorenblocker.
• Adenosin.
• Benzodiazepine.
Theophyllin verstärkt die harntreibende Wirkung von Diuretika wie z. B. Furosemid (Mittel zur Ausschwemmung von Wasser aus dem menschlichen Körper).
Die Anwendung des Wirkstoffs Halothan kann bei Patienten, die Euphylong 375 mg erhalten, zu schweren Herzrhythmusstörungen führen.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Aufgrund der vielfältigen Wechselwirkungen von Theophyllin sind Serumspiegelkontrollen durch Ihren Arzt bei längerfristiger Einnahme von Euphylong 375 mg mit anderen Medikamenten allgemein ratsam.
Einnahme von Euphylong 375 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Kaffee wirkt verstärkend auf die Wirkung von Theophyllin. Rauchen steigert den Theophyllin-Abbau und schwächt somit die Wirkung ab. Die Einnahme zusammen mit Alkohol kann das Reaktionsvermögen zusätzlich beeinträchtigen (siehe Abschnitt 2.).
Eine gleichzeitige Nahrungsaufnahme beeinflusst die Wirkung des Arzneimittels nicht.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Zu einer Anwendung von Theophyllin während der ersten drei Schwangerschaftsmonate liegen bislang keine ausreichenden Erfahrungen vor, daher sollte eine Einnahme von Theophyllin während dieser Zeit vermieden werden.
Während des zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittels sollte Theophyllin nur nach strenger NutzenRisiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt angewendet werden, da es in den Blutkreislauf des Ungeborenen übergeht und dort Arzneimittelwirkungen zeigen kann.
Wird eine Patientin am Ende der Schwangerschaft mit Theophyllin behandelt, kann es zur Wehenhemmung kommen. Neugeborene, deren Mütter vor der Geburt mit Theophyllin behandelt wurden, müssen sorgfältig auf Arzneimittelwirkungen überwacht werden.
Stillzeit
Theophyllin geht in die Muttermilch über. Aus diesem Grund ist die therapeutische Theophyllin-Dosis bei einer stillenden Frau so niedrig wie möglich zu halten. Das Stillen sollte möglichst unmittelbar vor der Gabe des Arzneimittels erfolgen. Das gestillte Kind muss sorgfältig auf ein mögliches Auftreten von Theophyllin-Wirkungen (Anstieg der Herzfrequenz, Erbrechen, Erregbarkeit) hin überwacht werden. Sollten höhere therapeutische Dosen notwendig sein, muss abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Euphylong 375 mg kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z. B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen sowie zum Arbeiten in größerer Höhe oder ohne festen Halt beeinträchtigt wird.
Dies gilt in verstärktem Maße, wenn Euphylong 375 mg zusammen mit Alkohol oder Medikamenten, die ihrerseits das Reaktionsvermögen beeinträchtigen können, eingenommen wird.
Euphylong 375 mg enthält Lactose
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Euphylong 375 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
3. Wie ist Euphylong 375 mg einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Euphylong 375 mg ist individuell nach Wirkung zu dosieren.
Dabei ist zu berücksichtigen:
• Die Dosierung sollte möglichst anhand des Theophyllin-Plasmaspiegels (Theophyllinmenge im Blut) ermittelt werden (anzustrebender Bereich: 5 - 20 pg/ml). Kontrollen des Theophyllin-Serumspiegels sind insbesondere auch bei reduzierter Wirksamkeit oder dem Auftreten unerwünschter Wirkungen angezeigt.
• Zur Bestimmung der Anfangsdosis ist eine Vorbehandlung mit Theophyllin oder seinen Verbindungen hinsichtlich einer Dosisminderung zu berücksichtigen.
• Für die Ermittlung der Dosis ist als Körpergewicht das Normalgewicht einzusetzen, da Theophyllin nicht vom Fettgewebe aufgenommen wird. Dies ist insbesondere zu beachten, wenn Sie stark übergewichtig sind.
• Euphylong 375 mg darf bei Kindern unter 6 Monaten nicht angewendet werden (siehe auch Abschnitt 2.).
• Euphylong 375 mg sollte bei Kindern unter 6 Jahren nicht angewendet werden. Es stehen andere Darreichungsformen zur Verfügung, die bei Kindern unter 6 Jahren besser geeignet sind.
Für Erwachsene beträgt die tägliche Erhaltungsdosis von Theophyllin ca. 11 - 13 mg je kg Körpergewicht.
Wenn Sie ein Raucher sind, benötigen Sie im Vergleich zu nichtrauchenden Erwachsenen eine höhere körpergewichtsbezogene Theophyllin-Dosis infolge eines vermehrten Abbaus von Theophyllin. Im Gegensatz hierzu ist bei älteren Patienten (ab dem 60. Lebensjahr) die Theophyllin-Ausscheidung verlangsamt.
Bei Rauchern, die das Rauchen einstellen, sollte wegen des Anstiegs des Theophyllin-Blutspiegels vorsichtig dosiert werden.
Bei Patienten mit Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz), schwerem Sauerstoffmangel, eingeschränkter Leberfunktion, Lungenentzündung, Virusinfektion (insbesondere Grippe), im höheren Lebensalter sowie bei der Behandlung mit bestimmten anderen Medikamenten (siehe Abschnitt 2.
„Einnahme von Euphylong 375 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln“) ist die TheophyllinAusscheidung sehr häufig verlangsamt. Bei höhergradigen Nierenfunktionsstörungen kann es zu einer Anhäufung (Kumulation) von Theophyllin-Stoffwechselprodukten kommen. Solche Patienten benötigen daher geringere Dosen und Steigerungen müssen mit besonderer Vorsicht erfolgen. Weiterhin ist über eine reduzierte Theophyllin-Ausscheidung nach Tuberkulose- und Grippe-Schutzimpfungen berichtet worden, so dass bei gleichzeitiger Behandlung ebenfalls eine Dosisminderung erforderlich sein könnte.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
Empfohlenes Dosierungsschema:
Je nach Lebensalter sind folgende Erhaltungsdosen zu empfehlen:
Alter |
Körpergewicht in kg* |
tägliche Dosis Theophyllin |
in Jahren |
in mg je kg Körpergewicht | |
Erwachsene | ||
Nichtraucher |
50 - 70 |
11 - 13 |
Raucher |
50 - 70 |
18 |
Bei stark übergewichtigen (adipösen ) Patienten ist hier das Normalgewicht einzusetzen.
Wird von einem nicht retardierten auf ein retardiertes Theophyllin-Präparat gewechselt, so ist zu beachten, dass die angegebene Tagesdosis eventuell reduziert werden kann. Wenn von einem Präparat mit verzögerter Theophyllinfreisetzung (retardiertes Theophyllin) auf ein anderes, z. B. von einem anderen Hersteller gewechselt wird, sollte der Theophyllinserumspiegel (Theophyllinmenge im Blut) kontrolliert werden. Dies ist ebenfalls bei der Verabreichung von hohen Dosen empfehlenswert.
Sollte es zu Überdosierungserscheinungen kommen, so sollte nach Anordnung des Arztes je nach Schweregrad die nächste Dosis ausgelassen oder um 50 % vermindert werden. In jedem Fall sollten Sie den behandelnden Arzt zur Überprüfung der Behandlung aufsuchen.
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Nehmen Sie Euphylong 375 mg bitte unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit ein.
Sollten Sie beim Schlucken der Hartkapsel Schwierigkeiten haben, so können Sie diese öffnen und den Inhalt unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit einnehmen.
Zu Beginn der Behandlung sollte die Einnahme möglichst am Abend kurz vor dem Schlafengehen erfolgen und langsam über 2 - 3 Tage gesteigert werden.
Anschließend sollten Sie die Tagesdosis aufgeteilt auf morgens zum Frühstück und abends vor dem Schlafengehen einnehmen.
Patienten mit nächtlicher Atemnot können die Tagesdosis (maximal 2 Hartkapseln) auch abends als Einmalgabe einnehmen.
Sowohl eine Erhöhung als auch eine Verminderung der Dosis soll stets nur auf Anraten des Arztes erfolgen.
Dauer der Anwendung
Nehmen Sie Euphylong 375 mg stets nur in Absprache und auf Anraten des Arztes ein.
Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung und wird vom behandelnden Arzt bestimmt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Euphylong 375 mg zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Euphylong 375 mg eingenommen haben, als Sie sollten
Bei Überdosierung mit Euphylong 375 mg treten bei Theophyllin-Blutspiegeln bis zu 20 pg/ml in der Regel die bekannten Theophyllin-Nebenwirkungen (u. a. Magen-Darm-Beschwerden, zentralnervöse Erregbarkeit, Herzrhythmusstörungen) mit gesteigerter Intensität auf.
Übersteigt der Theophyllin-Blutspiegel 25 pg/ml, können schwerwiegende Funktionsstörungen des Herzens oder des Gehirns, z. B. Krampfanfälle oder schwere Herzrhythmusstörungen sowie HerzKreislauf-Versagen auftreten.
Solche Reaktionen können auch ohne die Vorboten leichterer Nebenwirkungen auftreten.
Insbesondere Kinder reagieren empfindlich auf Theophyllin-Überdosierungen. Bei einer Vergiftung mit einem Theophyllinpräparat mit verzögerter Wirkstofffreisetzung können die Zeichen einer Vergiftung verzögert auftreten.
Bei erhöhter individueller Theophyllin-Empfindlichkeit sind schwerere Überdosierungserscheinungen auch schon unterhalb der genannten Blutspiegel-Konzentration möglich.
Es wurde im Zusammenhang mit schweren Theophyllin-Vergiftungen von Todesfällen berichtet.
Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Euphylong 375 mg informieren Sie sofort einen Arzt. Dieser sollte, je nachdem wie lange die Einnahme zurückliegt, Maßnahmen ergreifen, die am Ende dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
Wenn Sie die Einnahme von Euphylong 375 mg vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt und führen Sie die Einnahme, wie in der Dosierungsanleitung beschrieben, fort.
Wenn Sie die Einnahme von Euphylong 375 mg abbrechen
Bei einer Unterbrechung oder plötzlichen Beendigung der Einnahme (Absetzen) informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, da die Gefahr einer unzureichenden Behandlung Ihrer Erkrankung besteht.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Mögliche Nebenwirkungen
Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
- Veränderungen der Blutsalze (Serumelektrolyte), insbesondere verminderter Kalium-Gehalt des Blutes (Hypokaliämie), Anstieg von Calcium, Harnsäure (Hyperurikämie) sowie des Blutzuckers (Hyperglykämie).
- Kopfschmerzen, Erregungszustände, Gliederzittern, Unruhe, Schlaflosigkeit, Schwindel.
- Beschleunigter bzw. unregelmäßiger Herzschlag (Tachykardie bzw. Arrhythmie), Herzklopfen (Palpitationen), Blutdruckabfall.
- Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall.
- Verstärkte Harnausscheidung (Diurese), Anstieg von Kreatinin.
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
- Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber Theophyllin (u. a. Hautausschlag, Juckreiz, Nesselsucht, Bronchospasmen) einschließlich schwerer allergischer (anaphylaktischer) Reaktionen.
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
- Krampfanfälle.
- Anregung der Magensäureproduktion1).
*) Infolge einer verringerten Spannung des unteren Speiseröhrenschließmuskels (Tonusminderung im unteren Ösophagussphinkter) kann ein bestehender Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre (gastroösophagealer Reflux, Sodbrennen) in der Nacht verstärkt werden.
Ausgeprägtere Nebenwirkungen können bei Überempfindlichkeit oder einer Überdosierung (TheophyllinBlutspiegel über 20 gg/ml) auftreten.
Vor allem bei erhöhten Theophyllin-Blutspiegeln (Theophyllinmenge im Blut) von mehr als 25 gg/ml können Zeichen einer Vergiftung wie Krampfanfälle, plötzlicher Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen (ventrikuläre Arrhythmien), Herz-Kreislaufversagen, Zerfall der Skelettmuskulatur (Rhabdomyolyse) und schwere Magen-Darmerscheinungen (unter anderem gastrointestinale Blutungen) auftreten.
Besondere Hinweise
Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf Euphylong 375 mg nicht nochmals eingenommen werden. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3
53175 Bonn
Website: www.bfarm.de
anzeigen.
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. Wie ist Euphylong 375 mg aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Behältnis nach „Verwendbar bis:“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Aufbewahrungsbedingungen
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Euphylong 375 mg enthält
- Der Wirkstoff ist: Theophyllin.
1 Hartkapsel, retardiert, enthält 375 mg Theophyllin.
- Die sonstigen Bestandteile sind:
Talkum, Methylcellulose, mikrokristalline Cellulose, Carmellose-Natrium, Celluloseacetat, Triethylcitrat, Lactose-Monohydrat, Gelatine, gereinigtes Wasser, Titan(IV)-oxid (E 171), Indigocarmin (E 132), Schellack, schwarzes Eisenoxid (E 172), Propylenglycol, konzentrierte Ammoniaklösung.
Hinweis für Diabetiker
1 Euphylong 375 mg Hartkapsel, retardiert, enthält 25,2 mg Lactose-Monohydrat (entspricht 0,002 BE).
Wie Euphylong 375 mg aussieht und Inhalt der Packung
Euphylong 375 mg ist eine Hartkapsel, retardiert.
Euphylong 375 mg ist in Packungen mit 100 Hartkapseln, retardiert erhältlich. Pharmazeutischer Unternehmer
Takeda GmbH
Byk-Gulden-Straße 2 78467 Konstanz Tel.: 0800 8253325 Fax: 0800 8253329 E-Mail: medinfo@takeda.de
Mitvertreiber
AstraZeneca GmbH
22876 Wedel Telefon: 04103 7080 Produktanfragen: 0800 2288660 Telefax: 04103 7083293 E-Mail: azinfo@.astrazeneca.com www.astrazeneca.de
Hersteller
Takeda GmbH
Betriebsstätte Oranienburg Lehnitzstraße 70-98 16515 Oranienburg
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Juni 2016. 2 1 mg/kg wiederholt werden.
Vorsicht:
ß-Blocker (z. B. Propranolol) können bei Asthmatikern schwere Bronchospasmen auslösen. Bei AsthmaPatienten sollte Verapamil gegeben werden.
Bei besonders schweren Vergiftungen, die auf die genannten Maßnahmen nicht ausreichend ansprechen, sowie bei sehr hohem Theophyllin-Serumspiegel kann durch Hämoperfusion/Hämodialyse (Blutwäsche) eine schnelle und vollständige Entgiftung erreicht werden.
Die weitere Behandlung einer Vergiftung mit Euphylong 375 mg richtet sich nach dem Ausmaß, dem Verlauf sowie den Symptomen des Patienten.
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Kontrolle und evtl. Korrektur des Wasser- und Elektrolythaushalts.
• Hämoperfusion (siehe unten).
Bei bedrohlichen Herzrhythmustörungen:
i.v. Gabe von Propranolol bei Nicht-Asthmatikern (1 mg bei Erwachsenen, 0,02 mg/kg KG bei Kindern), diese Dosis kann alle 5 - 10 Minuten bis zur Rhythmus-Normalisierung oder bis zur Höchstdosis von 0,1
Die folgenden Passagen enthalten Hinweise an den behandelnden Arzt Bei leichten Überdosierungserscheinungen:
Euphylong 375 mg sollte abgesetzt und der Theophyllin-Serumspiegel bestimmt werden. Bei Wiederaufnahme der Behandlung sollte die Dosis entsprechend vermindert werden.
Therapie aller Theophyllinvergiftungen:
Bis zu 2 Stunden nach Einnahme kann eine Magenspülung sinnvoll sein. Zur weiteren Giftentfernung sollte wiederholt Aktivkohle, ggf. in Kombination mit einem schnell wirksamen Abführmittel (z. B. Glaubersalz) verabreicht werden.
Bei zentralnervösen Reaktionen (z. B. Unruhe und Krämpfen):
Diazepam i.v., 0,1 - 0,3 mg/kg KG, bis zu 15 mg.
Bei vitaler Bedrohung:
• Überwachung lebenswichtiger Funktionen.
• Freihalten der Atemwege (Intubation).
• Zufuhr von Sauerstoff.
• Bei Bedarf i.v. Volumensubstitution mit Plasmaexpandern.