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Eve 30

Document: 19.04.2004   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Eve 30, Tabletten Reg.-Nr.: 46394

Gebrauchsinformation Stand: März 2004

Version: 01.01

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Gebrauchsinformation

Liebe Anwenderin!

Bitte lesen Sie diese Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Eve 30

Zusammensetzung

Arzneilich wirksame Bestandteile:

Ein Blister Eve 30 enthält 21 Tabletten zu je 0,03 mg Ethinylestradiol und 0,5 mg Norethisteron.

Sonstige Bestandteile:

Hypromellose, Lactose-Monohydrat, Macrogol 6000, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Maisstärke, Povidon K30, Propylenglycol

Darreichungsform und Inhalt

Packung mit 21 Tabletten (N1), Packung mit 3 x 21 Tabletten (N3), Packung mit 6 x 21 Tabletten

Hormonales Empfängnisverhütungsmittel (orales Kontrazeptivum)

Grünenthal GmbH 52099 Aachen

Tel. 0241 - 569-111 1

Fax 0241 - 569-11 12

Email: Service@grunenthal.de

Internet: www.grunenthal.com

Anwendungsgebiete

Eve 30 dient der Empfängnisverhütung.

Gegenanzeigen

Wann dürfen Sie Eve 30 nicht anwenden?

In folgenden Fällen dürfen Sie Eve 30 nicht einnehmen:

Gefäß- und Stoffwechselerkrankungen (Raucherinnen siehe "Warnhinweise")

- vorausgegangene oder bestehende Blutgerinnsel (Thrombose, Thromboembolie) in Venen bzw. Arterien (besonders Schlaganfall, Herzinfarkt, tiefe Venenthrombose, Lungenembolie) sowie Zustände, die die Anfälligkeit dafür erhöhen (z.B. Störungen des Gerinnungssystems mit Neigung zu Blutgerinnselbildung, erblicher AT-III-, Protein-C- und Protein-S-Mangel, bestimmte Herzkrankheiten)

- behandlungsbedürftiger arterieller Bluthochdruck

- schwerer Diabetes (mellitus) mit Gefäßveränderungen (Mikroangiopathie)

- Sichelzellenanämie

- Schwere Fettstoffwechselstörungen, besonders, wenn noch andere Risikofaktoren für kardiovaskuläre Störungen vorliegen

Lebererkrankungen

- akute und chronische fortschreitende Lebererkrankungen, Störungen der Bilirubinausscheidung in die Galle (Dubin-Johnson- und Rotor-Syndrom), Störungen in der Gallensekretion, Gallenabflußstörungen (Cholestase, auch in der Vorgeschichte, sofern im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft oder der Einnahme von Sexualsteroiden (Geschlechtshormonen) aufgetreten; hierunter fallen auch idiopathischer Ikterus oder Pruritus während einer früheren Schwangerschaft oder Östrogen-Gestagen-Behandlung)

- Nach dem Abklingen einer Virushepatitis (Normalisierung der Leberparameter) sollten etwa sechs Monate vergehen, bevor man mit der Einnahme beginnt.

Tumore

- bestimmte bösartige Tumore (z.B. der Brust, des Gebärmutterhalses oder der Gebärmutterschleimhaut), auch nach Behandlung bzw. bei Verdacht darauf

- vorausgegangene oder bestehende Lebertumore

Krankhafte Verdickung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie)

Andere Erkrankungen

- Bläschenausschlag während einer vorausgegangenen Schwangerschaft (Herpes gestationis)

- Mittelohrschwerhörigkeit (Otosklerose) mit Verschlechterung in vorangegangenen Schwangerschaften

- schwere Fettsucht

- Migräne, die mit Empfindungs-, Wahrnehmungs- und/oder Bewegungsstörungen einhergeht (migraine accompagnée)

- diagnostisch nicht geklärte Genitalblutungen

Schwangerschaft

Wann dürfen Sie Eve 30 erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden?

Im folgenden wird beschrieben, wann Sie Eve 30 nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Im einzelnen sind dies:

- Herz- und Nierenleiden, Migräne, Fallsucht (Epilepsie), Asthma (auch in der Vorgeschichte), da diese krankhaften Zustände durch eine möglicherweise auftretende Flüssigkeitseinlagerung beeinflusst werden können

- Venenentzündungen (Phlebitiden) in der Vorgeschichte

- stark ausgeprägte Neigung zur Krampfaderbildung (Varikosis)

- Multiple Sklerose

- Veitstanz (Chorea minor)

- Tetanie

- Diabetes mellitus sowie Neigung dazu

- vorausgegangene Lebererkrankungen

- Fettstoffwechselstörungen

- erhebliches Übergewicht

- Blutdruckanstieg

- gutartige Gebärmutterschleimhautwucherung (Endometriose)

- Erkrankung der Brustdrüsen (Mastopathie)

- Otosklerose

Was müssen Sie in der Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Schwangerschaft:

Vor Beginn der Anwendung von Eve 30 ist das Bestehen einer Schwangerschaft auszuschließen. Tritt unter der Anwendung von Eve 30 eine Schwangerschaft ein, ist das Arzneimittel sofort abzusetzen. Die vorausgegangene Einnahme von Eve 30 ist jedoch kein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch.

Stillzeit:

Bei Anwendung von Eve 30 während der Stillzeit ist zu bedenken, dass die Milchproduktion reduziert sein kann. Geringste Wirkstoffmengen gehen in die Milch über. Im Allgemeinen aber ist eine Empfängnisverhütung nur bei langandauernden Stillperioden indiziert, da bei kurzdauernden meist noch kein Zyklus abläuft.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise

In folgenden Fällen sollte Eve 30 sofort abgesetzt werden:

- bei ersten Anzeichen von Venenentzündungen; ungewohnten Schmerzen oder Schwellungen in den Gliedmaßen (mögliche tiefe Venenthrombose z.B. in den Beinen); bei stechenden Schmerzen beim Atmen oder Husten unklarer Ursache (mögliche Lungenembolie); Schmerzen und Engegefühl im Brustraum (möglicher Herzinfarkt)

- vor geplanten Operationen (6 Wochen vorher) und für die Dauer der Ruhigstellung, beispielsweise nach Unfällen (z.B. Gipsverband nach Unfällen)

- bei erstmaligem Auftreten migräneartiger oder gehäuftem Auftreten ungewohnt starker Kopfschmerzen, plötzlichen Empfindungs-, Wahrnehmungsstörungen (Seh-, Hörstörungen) sowie Bewegungsstörungen, insbesondere Lähmungen (mögliche erste Anzeichen eines Schlaganfalls)

- bei starken Oberbauchbeschwerden (Lebervergrößerung oder Anzeichen einer Blutung im Bauchraum)

- bei einem Blutdruckanstieg auf ständige Werte über 140/90 mmHg

- bei Auftreten von Gelbsucht (Ikterus), Leberentzündung (Hepatitis), Juckreiz am ganzen Körper (generalisierter Pruritus), Gallenabflußstörungen (Cholestase) sowie auffälligen Leberfunktionswerten

- bei Zunahme epileptischer Anfälle

- bei Neu- oder Wiederauftreten einer Porphyrie (Stoffwechselstörungen, die die Blutfarbstoffe betreffen)

- bei Eintritt einer Schwangerschaft

Warnhinweise:

Wegen der Möglichkeit erheblicher Gesundheitsschäden durch thromboembolische Ereignisse (s. Nebenwirkungen) sind begünstigende Faktoren (z.B. Krampfadern, vorausgegangene Venenentzündungen und Thrombosen sowie Herzerkrankungen, erhebliches Übergewicht, Störungen der Blutgerinnung) sorgfältig zu ermitteln und in die Entscheidung über die Anwendung des Arzneimittels einzubeziehen.

Bei Raucherinnen, die hormonhaltige Arzneimittel zur Schwangerschaftsverhütung anwenden, besteht ein zusätzlich erhöhtes Risiko, an zum Teil schwerwiegenden Folgen von Gefäßveränderungen (z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall) zu erkranken. Das Risiko nimmt mit zunehmendem Alter und steigendem Zigarettenkonsum zu.

Insbesondere Frauen, die älter als 30 sind, sollen deshalb nicht rauchen, wenn sie hormonhaltige Arzneimittel zur Verhütung einer Schwangerschaft einnehmen. Wenn auf das Rauchen nicht verzichtet wird, sollen andere Verhütungsmethoden angewendet werden. Beobachtungsstudien wiesen darauf hin, dass die Häufigkeit thromboembolischer Krankheiten bei Anwendung von Präparaten mit niedriger Dosierung des Östrogenanteiles (0,05 mg oder weniger) abnehmen könnte, was zur Entwicklung von Empfängnisverhütungsmitteln mit geringeren Hormondosen führte. Ob die Erwartung berechtigt ist, dass Frauen, die solche niedrig dosierten Präparate einnehmen, auch seltener an thrombotischen oder thromboembolischen Gefäßverschlüssen erkranken, ist derzeit nicht gesichert.

Daher sind auch bei niedrig dosierten hormonalen Empfängnisverhütungsmitteln Faktoren, die eine Blutgerinnselbildung begünstigen (siehe oben), sorgfältig zu ermitteln und gegen den Nutzen dieser Verhütungsmethode abzuwägen.

Wenn bei Familienangehörigen bereits im jüngeren Alter thromboembolische Krankheiten aufgetreten sind, kann dies ein Hinweis auf Störungen des Gerinnungssystems sein.

Zu solchen Krankheiten gehören tiefe Venenthrombosen, Lungenembolie, Schlaganfall (plötzliche Empfindungs-, Wahrnehmungsstörungen (Seh-, Hörstörungen), Sprachstörungen sowie Bewegungsstörungen, insbesondere Lähmungen), Herzinfarkt, Angina pectoris. Wenn solche Erkrankungen in der Familie aufgetreten sind, ist vor der Verordnung von Eve 30sorgfältig ein Gerinnungsstatus zu erheben (hierzu gehört z.B. die Bestimmung von AT-III, Protein C und Protein S).

Frauen über 40 Jahren sollten überwacht werden, da die Thromboseneigung mit dem Alter zunimmt.

Eve 30 enthält Milchzucker (Lactose). Wenn Sie an einer der seltenen Erberkrankungen, wie der Galactose-Intoleranz, einer Lactose-Unverträglichkeit (Lactose-Intoleranz durch Lactase-Insuffizienz) oder einer Glucose-Galactose-Malabsorption leiden, dann fragen Sie Ihren Arzt um Rat.

Die Anwendung kombinierter oraler Kontrazeptiva (KOK) birgt im Vergleich zur Nichtanwendung ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Verschlüssen der Venen, die durch einen Blutpfropf verursacht werden (Thromboembolie). Das zusätzliche Risiko ist während des ersten Jahres einer erstmaligen Anwendung eines KOK am höchsten. Dieses erhöhte Risiko bei der Anwendung eines KOK ist niedriger als das Thrombose-Risiko bei einer Schwangerschaft, das auf 60 Fälle pro 100.000 Schwangerschaften geschätzt wird. In 1 – 2 % der Fälle führt ein solcher Gefäßverschluss zum Tode.

Bitte holen Sie so bald wie möglich den Rat Ihres Arztes ein, wenn Sie Beschwerden, die bei einer Thrombose oder Lungenembolie auftreten können, wie z.B. Schmerzen und Schwellungen in Beinen oder Armen oder Kurzatmigkeit und stechender Schmerz im Brustraum, feststellen.

Es ist nicht bekannt, welchen Einfluss Conceplan im Vergleich zu anderen KOK auf das Risiko einer venösen Verschlusskrankheit hat.

Wechselwirkungen

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Eve 30?

Ihr Arzt muss über die Einnahme anderer Medikamente unterrichtet werden, weil verschiedene Substanzen, z.B. Barbiturate, Rifampicin, Griseofulvin, Phenylbutazon, Antiepileptika (wie Barbexaclon, Carbamazepin, Phenytoin, Primidon) und Johanniskraut-haltige Präparate die empfängnisverhütende Wirksamkeit von Eve 30 durch einen beschleunigten Abbau der Steroidhormone beeinträchtigen können. Bei Frauen, die gleichzeitig Johanniskraut-haltige Präparate und orale Kontrazeptiva einnehmen, wurde über das Auftreten von Zwischenblutungen berichtet.

Auch durch Veränderung der Darmflora infolge gleichzeitiger Einnahme von Antibiotika wie z.B. Ampicillin oder Tetracycline sind erniedrigte Wirkstoffspiegel beobachtet worden, ebenso nach der Einnahme von Aktivkohle. Dabei wurden sowohl erhöhte Raten von Zwischenblutungen als auch einzelne Schwangerschaften registriert.

Der Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika kann infolge einer Beeinflussung der Glucosetoleranz verändert sein.

Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.

Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Vor Beginn der Einnahme von Eve 30 soll eine gründliche allgemeinärztliche sowie gynäkologische Untersuchung durchgeführt und eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.

Während der Anwendung empfehlen sich gynäkologische Kontrolluntersuchungen in etwa halbjährlichen Abständen.

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Eve 30 nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Eve 30 sonst nicht richtig wirken kann!

Wie und wann sollten Sie Eve 30 einnehmen?

Mit der Einnahme von Eve 30 ist am ersten Tag einer Monatsblutung zu beginnen, auch dann, wenn zuvor ein anderes hormonelles Empfängnisverhütungsmittel ("Pille") eingenommen wurde.

Die erste Tablette wird an einer Stelle der Packung herausgedrückt, die mit dem entsprechenden Wochentag gekennzeichnet ist (z.B. "So" für Sonntag), und unzerkaut geschluckt. In Pfeilrichtung wird nun täglich eine weitere Tablette entnommen und möglichst zur selben Tageszeit - am besten abends - eingenommen. Durch den Aufdruck der Wochentage auf der Packung kann jeden Tag kontrolliert werden, ob die Tablette für diesen Tag bereits eingenommen wurde. Die Regelmäßigkeit der Einnahme ist Voraussetzung für die schwangerschaftsverhütende Sicherheit von Eve 30. Der Abstand zwischen der Einnahme von 2 Tabletten soll möglichst regelmäßig 24 Stunden betragen.

Wenn mit der Einnahme der ersten Packung am 1. Blutungstag begonnen wird, beginnt der Empfängnisschutz mit dem ersten Einnahmetag und besteht auch während der 7tägigen Pausen. Falls mit der Einnahme später begonnen wird, sollten für den ersten Einnahmezyklus zusätzliche empfängnisverhütende Maßnahmen getroffen werden.

Nach Einnahme der letzten Tablette folgt eine sich anschließende 7tägige Einnahmepause, in der es 2 - 4 Tage nach der letzten Tablette zu einer Blutung kommt.

Nach der 7tägigen Pause wird mit der Einnahme aus der nächsten Packung wieder am selben Wochentag wie im letzten Zyklus begonnen, und zwar unabhängig davon, ob die Blutung schon beendet ist oder noch anhält.

Falls sehr bald nach einer Entbindung oder Fehlgeburt mit der Einnahme von Eve 30 begonnen wird, ist der Arzt zu fragen, ob im ersten Zyklus zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich sind.

Wie lange können Sie Eve 30 einnehmen?

Sofern der Wunsch nach hormoneller Empfängnisverhütung besteht, kann die Einnahme von Eve 30 unter Beachtung der Gegenanzeigen sowie der übrigen Informationen dieser Gebrauchsinformation über Jahre hinweg erfolgen.

Nach dem Absetzen von Eve 30 nehmen die Keimdrüsen im allgemeinen ihre volle Funktion schnell wieder auf, und es besteht Empfängnisfähigkeit. Der erste Zyklus ist meist um etwa eine Woche verlängert. Sollte es jedoch innerhalb der ersten 2 - 3 Monate zu keinem normalen Zyklusverlauf kommen, muss der Arzt aufgesucht werden.

Art und Dauer der Anwendung

Einnahmefehler, Erbrechen oder Darmkrankheiten mit Durchfall, die gleichzeitige längere Einnahme bestimmter Medikamente (s. "Wechselwirkungen") sowie sehr seltene individuelle Stoffwechselstörungen können die schwangerschaftsverhindernde Wirkung beeinträchtigen. Milde Abführmittel verringern die Sicherheit nicht.

Was ist zu tun, wenn Eve 30 in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?

Akute Vergiftung durch einmalige Aufnahme einer größeren Anzahl Tabletten ist nur in Extremfällen zu erwarten und führt nicht zu lebensbedrohlichen Zuständen. Mögliche Symptome sind insbesondere Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, Störungen der Leberfunktion und des Wasser- und Elektrolythaushaltes. Nur in seltenen Fällen sind nach einer Überdosierung vorbeugende Maßnahmen oder Gegenmaßnahmen notwendig.

Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Einnahme von Eve 30vergessen haben?

Wenn vergessen wurde, zur gewohnten Zeit die Tablette einzunehmen, muss dies spätestens innerhalb der nächsten 12 Stunden nachgeholt werden. Beim Überschreiten des üblichen Einnahmeabstandes um mehr als 12 Stunden ist die empfängnisverhütende Wirkung in diesem Zyklus nicht mehr zuverlässig.

In diesem Fall soll die Einnahme aus der angebrochenen Kalenderpackung unter Auslassen der vergessenen Tablette termingerecht fortgesetzt werden, um eine vorzeitige Blutung zu verhindern. Zusätzlich sollten mechanische Schutzmaßnahmen getroffen werden.

Was müssen Sie beachten, wenn unter der Einnahme von Eve 30Erbrechen oder Durchfall auftraten?

Die in Eve 30enthaltenen Hormone werden normalerweise vom Körper rasch resorbiert. Nur wenn kurz nach der Einnahme (bis zu 4 Stunden nach der Einnahme) Erbrechen oder Durchfall auftreten, sollten Sie, um den Empfängnisschutz weiterhin zu gewährleisten, unverzüglich die nächstfolgende Pille einnehmen. Dadurch verkürzt sich Ihr Zyklus um einen Tag.

Bei mehrmaligem Erbrechen oder anhaltenden Beschwerden über mehr als 12 Stunden sollten Sie die Einnahme der Pille für den Rest des Zyklus fortsetzen, jedoch zusätzlich andere mechanische empfängnisverhütende Maßnahmen (z.B. Kondome) verwenden.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Eve 30auftreten?

Zyklusspezifische Nebenwirkungen

- Zwischenblutungen

Kommt es während der Einnahme von Eve 30 zu leichteren Zwischenblutungen (Schmierblutungen), ist die Einnahme im Allgemeinen fortzusetzen. Bei jeder stärkeren, der normalen Monatsblutung ähnlichen, Zwischenblutung sollte der Arzt aufgesucht werden, da solche Blutungen organische Ursachen haben können.

Das gleiche gilt bei Schmierblutungen, die mehrere Zyklen nacheinander in unregelmäßigen Abständen oder erstmalig nach längerer Anwendung von Eve 30auftreten. Derartige Zwischenblutungen können auch infolge von Wechselwirkungen mit anderen, gleichzeitig eingenommenen Arzneimitteln auftreten (s. "Wechselwirkungen").

- Ausbleiben der Entzugsblutung

Wenn in ganz seltenen Fällen die Entzugsblutung innerhalb der einnahmefreien Tage ausbleibt, kann die Einnahme von Eve 30fortgesetzt werden, wenn noch innerhalb der ersten 10 Tage des neuen Einnahmezyklus eine Schwangerschaft ausgeschlossen wird. Bleiben die Entzugsblutungen in zwei aufeinanderfolgenden Zyklen aus, soll der Arzt bezüglich der weiteren Einnahme um Rat gefragt werden.

Allgemeine Nebenwirkungen

Gelegentlich können Kopfschmerzen (auch migräneartige), Spannungsgefühl in den Brüsten, Übelkeit, Erbrechen, Magenbeschwerden oder Gewichtsschwankungen auftreten. In seltenen Fällen wurden depressive Verstimmungen, Veränderungen des Geschlechtstriebs, schlechtere Verträglichkeit von Kontaktlinsen oder bestimmte Vaginalinfektionen (z.B. Soor) beobachtet. Selten können außerdem nach Langzeitanwendung bei besonders dafür empfänglichen Frauen Flecke im Gesicht (Chloasma) auftreten, deren Ausprägung durch längere Sonnenbäder noch begünstigt wird. Frauen, die dazu neigen, sollten sich nicht zu sehr der Sonne aussetzen. In Einzelfällen wurden Hautausschlag und Knotenrose (Erythema nodosum) beobachtet.

Thromboembolisches Risiko

Die Einnahme hormonaler Empfängnisverhütungsmittel ist mit einem erhöhten Risiko venöser und arterieller thromboembolischer Krankheiten (z.B. venöse Thrombosen, Lungenembolie, Schlaganfall, Herzinfarkt) verbunden. Dieses Risiko kann durch zusätzliche Faktoren (Rauchen, Bluthochdruck, Störungen der Blutgerinnung oder des Fettstoffwechsels, erhebliches Übergewicht, Krampfadern, vorausgegangene Venenentzündungen und Thrombosen) weiter erhöht werden.

Oberbauchbeschwerden

In seltenen Fällen treten unter der Langzeiteinnahme hormonaler Kontrazeptiva Gallenwegserkrankungen auf. Die mögliche Bildung von Gallensteinen unter östrogenhaltigen Präparaten wird widersprüchlich beurteilt.

In Einzelfällen sind nach der Anwendung hormonaler Wirkstoffe gutartige, noch seltener bösartige Veränderungen an der Leber (Lebertumoren) beobachtet worden, die vereinzelt zu lebensgefährlichen Blutungen in der Bauchhöhle geführt haben.

Der Arzt ist zu informieren, wenn ungewohnte Oberbauchbeschwerden auftreten, die nicht von selbst bald vorübergehen, da dann das Absetzen des Präparates erforderlich sein kann.

Die beschriebenen Symptome können in sehr seltenen Fällen auch bei einer Lebervenen- oder Mesenterialvenenthrombose auftreten.

Wirkung auf das Brustdrüsengewebe

Geschlechtshormone haben einen Einfluss auf das Brustdrüsengewebe, wodurch seine Empfindlichkeit gegenüber anderen, die Krebsentstehung begünstigenden Faktoren erhöht werden kann. Allerdings sind Geschlechtshormone nur einer unter verschiedenen möglichen anderen, nicht mit der Einnahme hormonaler Empfängnisverhütungsmittel verbundenen Risikofaktoren. Epidemiologische Studien, die die Möglichkeit eines Zusammenhangs zwischen hormonalen Empfängnisverhütungsmitteln und Brustkrebs untersuchten, lassen offen, ob diese Erkrankung bei Frauen bis zum mittleren Lebensalter häufiger bei langdauernder und bereits frühzeitig begonnener Einnahme oraler Kontrazeptiva auftritt.

In Einzelfällen wurde das Auftreten von Brustsekretion und -vergrößerung beobachtet.

Ovarialzysten

Bei Frauen, die ein orales Kontrazeptivum einnehmen, wurden funktionale Ovarialzysten beobachtet.

Einfluss auf klinisch-chemische Normalwerte

Klinisch-chemische Normalwerte können durch die Einnahme hormonaler Empfängnisverhütungsmittel verändert werden. So kann sich die Blutsenkungsgeschwindigkeit erhöhen, ohne dass eine Krankheit vorliegt. Anstiege z.B. von Serumkupfer- und -eisenwerten sowie der alkalischen Leukozytenphosphatase wurden neben Veränderungen anderer Laborwerte beschrieben.

Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.

Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Dieses Arzneimittel ist nach den gesetzlichen Übergangsvorschriften im Verkehr. Die behördliche Prüfung auf pharmazeutische Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit ist noch nicht abgeschlossen.

Das Verfallsdatum dieser Packung ist auf der rechten Seitenlasche der Faltschachtel und dem Blister aufgedruckt. Verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum.

ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNZUGÄNGLICH AUFBEWAHREN!

Stand der Information

März 2004