iMedikament.de

Evit 400mg

Document: 23.01.2009   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Evit 400 mg

Weichkapseln



2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Wirkstoff: all-rac-alpha-Tocopherolacetat

1 WeichkapselEvit 400 mg enthält 400 mg all-rac-alpha-Tocopherolacetat(entsprechend 268 mg RRR-alpha-Tocopherol-Äquivalente).


Hinweis:
All-rac-alpha-Tocopherolacetatgehört zu den Stoffen, die zusammen­fassend als "Vitamin E" bezeichnet werden (siehe 5.1 "Pharmakodynamische Eigenschaften").

Sonstige Bestandteile: 16,00 mg Sojaöl.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. DARREICHUNGSFORM


Weichkapseln.

Evit400 mg sind ovale, blassgelbe, transparente Weichgelatinekapseln.



4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete


Therapie eines Vitamin-E-Mangels.


Evit 400 mg ist nicht geeignet zur Therapie von Vitamin E-Mangelzuständen, die mit einer gestörten intestinalen Resorption einhergehen. In diesen Fällen stehen paren­terale Zubereitungen zur Verfügung.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Erwachsene nehmen täglich 1 bis 2 WeichkapselnEvit 400 mg (ent­sprechend 400 bis 800 mg all-rac-alpha-Tocopherolacetat).

Für Kinder stehen Präparate mit einem niedrigeren Wirkstoffgehalt zur Verfügung.

Die Weichkapseln werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen.

Die Dauer der Anwendung ist abhängig vom Verlauf der Grunderkrankung.


4.3 Gegenanzeigen


Evit 400 mg darf nicht eingenommen werden bei Überempfindlichkeit gegenüber all-rac-alpha-Tocopherolacetat, Sojaöl oder einem der sonstigen Bestandteile (siehe Abschnitt 6.1).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Vorkommen und Bedarfsdeckung

Die reichsten Vitamin E-Quellen sind Getreidekeime und die meisten pflanzlichen Öle. Weitere Quellen sind Blattgemüse, tierische Organe sowie Milch und Butter.


Die Einschätzung der Versorgung mit Vitamin E ist unter anderem wegen der starken Variabilität des Vit­amin E-Gehaltes bei einem bestimmten Nahrungsmittel, durch bis zu fünffache jahreszeitliche Schwankungen in der Milch sowie durch Verluste durch Lagerung und den Kochprozess schwierig.


Entsprechend der Empfehlung der Deutschen Gesell­schaft für Ernährung (DGE) liegt für den gesunden Er­wachsenen die wünschenswerte tägliche Zufuhrmenge an Vitamin E bei 12 mg RRR-alpha-Tocopherol-Äquivalenten. In der Schwangerschaft und in der Stillzeit besteht ein Mehrbedarf von 2 bis 5 mg pro Tag. Ferner steigt der Bedarf an RRR-alpha-Tocopherol-Äquivalenten mit der aufgenommenen Menge hoch ungesättigter Fettsäuren. Ein Mehrbedarf besteht zudem bei lang andauernder An­wendung bestimmter radikalbildender Arzneimittel (z.B. Chemotherapeutika) und bei speziellen Er­krankungen (z.B. A-beta-Lipoproteinämie).


Mangelerscheinungen

Ein isolierter Vitamin E-Mangel beim Menschen ist sel­ten, während für eine Reihe von Tierspezies definierte Zeichen des Vitamin E-Mangels ausreichend beschrieben sind. Der Normalwert im Blut liegt bei Erwachsenen etwa bei 9,5 mg/l, entsprechend 22 µmol/l. Ein Mangel­zustand kann auf Defekten in der Resorption, des Meta­bolismus oder in erhöhtem Verbrauch des Vitamins durch oxidative Belastung resultieren. Eine Mangelsituation tritt primär nicht als Konsequenz von nahrungsbeding­ter Mangelversorgung auf, da eine ausgewogene Misch­kost keinen Vitamin E-Mangel verursacht.


Eine Mangelversorgung beim Menschen kann z.B. bei folgenden Erkrankungen auftreten: nach Gastrektomie, Sprue, Enterokolitis, chronischer Pankreatitis, zysti­scher Fibrose, Cholestase, Kurzdarmsyndrom, A-beta-Lipoproteinämie, nach längerer parenteraler Ernährung.

Ein Vitamin E-Mangel äußert sich speziell bei Früh­geborenen in radikalinduzierter Zell- und Gewebe­schädigung, wie z.B. im respiratorischen Distress-Syndrom, in retrolentaler Fibroplasie und hämoly­tischer Anämie. Bei manifestem Vitamin E-Mangel stehen neuromuskuläre Ausfallerscheinungen im Vordergrund, insbeson­dere eine spinocerebelläre Degeneration.


Orale Vitamin E-Präparate sind nicht geeignet zur Therapie von Vitamin E-Mangelzuständen, die mit einer gestörten intestinalen Resorption einhergehen. Eine fehlende intestinale Resorption findet sich z.B. bei Cholestase, A-beta-Lipoproteinämie und Frühgeborenen. In diesen Fällen stehen parenterale Zubereitungen zur Verfügung.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Folgende Wechselwirkungen zwischen dem vorliegenden Arzneimittel und anderen Mitteln sind zu beobachten:


Beeinflussung der Wirkung von Evit 400 mg durch andere Arzneimittel

Die Wirkung von Evit 400 mg kann bei gleichzeitiger Gabe von Eisen- präparaten vermindert werden.


Sonstige Wechselwirkungen

Bei durch Malabsorption bedingtem, kombinierten Vit­amin E- und Vitamin K-Mangel sowie bei Gabe von Vit­amin K-Antagonisten (z.B. oralen Antikoagulantien) ist die Blutgerinnung sorgfältig zu überwachen, da es in Einzelfällen zu einem starken Abfall von Vitamin K kam.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Die empfohlene tägliche Aufnahme von Vitamin E beträgt 15 mg. All-rac-alpha-Tocopherolacetat passiert die Plazenta und geht in die Mutter­milch über. Bisherige Erfahrungen am Menschen haben keine nachteiligen Effekte für den Fetus durch höhere Dosen von Vitamin E erkennen lassen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Nicht zutreffend.


4.8 Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000

Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.


Folgende Nebenwirkungen sind aufgetreten:


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr selten treten bei hohen Dosen in einem Be­reich von 1200 mg all-rac-alpha-Tocopherolacetat (800 mg RRR-alpha-Tocopherol-Äquivalente) Magen- und Darm­beschwerden auf.


Endokrine Erkrankungen, Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Bei längerer Einnahme von Dosen über 600 mg all-rac-alpha-Tocopherolacetat pro Tag (400 mg RRR-alpha-Toco­pherol-Äquivalente) kann es zu einer Senkung des Schilddrüsenhormonspiegels im Serum kommen.


Allergische Reaktionen

Sojaöl kann in seltenen Fällen schwere allergische Reaktionen hervorrufen.


4.9 Überdosierung


Hypervitaminosen sind auch nach jahrelanger Verabrei­chung hoher Dosen nicht bekannt geworden.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Vitaminpräparat, rein

ATC-Code: A11HA03


Vitamin E ist der Name für alle Tocol- und Tocotri­enolderivate, die qualitativ die biologische Aktivität von RRR-alpha-Tocopherol zeigen. Tocopherol beschreibt alle Mono-, Di- und Trimethyltocole. Therapeutisch verwendet werden die alpha-Tocopherole und deren Ester, wozu alpha-Tocopherolacetatgehört.

Biologische Aktivität

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) sowie das US National Research Council (NRC) verwenden zur Standardisierung der Tocopherole den Begriff "RRR-alpha-Tocopherol-Äquivalent". Für die Praxis gilt folgender Umrechungsfaktor (dabei entspricht 1 mg RRR-alpha-Toco­pherol 2,32 µmol):

1 mg all-rac-alpha-Tocopherol-acetat = 0,67 mg RRR-alpha-Tocopherol-Äquivalent.

Vitamin E ist das wesentliche radikalkettenunterbrechende Antioxidans in biologischen Membranen, es wirkt als phenolisches Antioxidans und muss aus seiner Radikalform (Chromanoxyl) regeneriert werden, dabei gibt es eine Wechselwirkung mit Vitamin C und Glutathion.

Vitamin E beeinflusst die Fluidität biologischer Membranen sowie die Aktivität verschiedener Enzyme. Es hemmt die Thromboxan-, Leukotrien- und Prostacyclin­biosynthese.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Die Resorption von Vitamin E erfolgt passiv; sie be­trägt im physiologischen Bereich 25 bis 60 % und nimmt im höheren Dosisbereich ab. Eine 10fache Erhöhung der Einnahme von Tocopherol führt zu einer Verdoppelung der Plasmakonzentration. Der Prozess ist abhängig vom Fettgehalt der Nahrung sowie von der Anwesenheit von Gallensäuren und Pankreassaft.

Die Ester des Tocopherols müssen vor der Aufnahme über die Mukosa zunächst hydrolysiert werden. RRR-alpha-Tocopherol wird aus den Acetylestern schneller frei­gesetzt als SRR-alpha-Tocopherol. Vitamin E erscheint zunächst in Chylomikronen und ist dann hauptsächlich assoziiert mit den beta-Lipoproteinen des Plasmas.

70 bis 80 % von intravenös appliziertem radioaktiven Vitamin E wird innerhalb einer Woche über die Leber ausgeschieden, der Rest erscheint im Urin als Glukuro­nide der Tocopheronsäure und ihres gamma- Lactons. An­dere Metabolite chinoider Strukturen sowie Dimere und Trimere wurden in Geweben gefunden.

Es gibt kein Speicherorgan für Vitamin E, jedoch fin­det man die größten Reserven im Fettgewebe, in der Leber und im Muskel. Der Plasmaspiegel steigt bei in­tensiver Muskeltätigkeit an.

Die biologische Halbwertszeit, gemessen für RRR-alpha-Tocopherol bei Ratten, beträgt in Leber und Lunge 7 bis 10 Tage, im Nervengewebe etwa das 10fache.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


- Akute, chronische und subchronische Toxizität

Nach tierexperimentellen Untersuchungen ist Vitamin E weitgehend untoxisch (LD50bei der Maus mehr als 50 g/kg, bei der Ratte mehr als 5 g/kg). Es erzeugt in Dosen von 0,5 bis 1,0 g/d über mehrere Wochen prak­tisch keine toxischen Effekte.


- Reproduktionstoxizität

Mögliche Störungen der Fertilität nach Vitamin E-Gaben, die oberhalb der täglichen empfohlenen Dosis liegen, sind nicht ausreichend untersucht worden.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Sojaöl, Gelatine, Glycerol, gereinigtes Wasser.


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 6 Jahre.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Vor Licht und Wärme geschützt aufbewahren.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Originalpackung mit 30 (N2), 60 (N3), 120 oder 180 Weichkapseln.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise


Keine besonderen Anforderungen.



7. INHABER DER ZULASSUNG


mibe GmbH Arzneimittel

Münchener Straße 15

06796 Brehna

Tel.: 034954/247-0

Fax: 034954/247-100



8. ZULASSUNGSNUMMER


1080.01.00



9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


13.07.1983 / 20.02.2003



10. STAND DER INFORMATION


Januar 2009



11. VERKAUFSABGRENZUNG


Apothekenpflichtig