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Exhirud Heparin Salbe 60.000 I.E.

Document: 21.03.2012   Fachinformation (deutsch) change


Fachinformation

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)


Exhirud® Heparin Salbe 60.000 I.E.




1. Bezeichnung des Arzneimittels

Exhirud® Heparin Salbe 60.000 I.E.


Wirkstoff: Heparin-Natrium


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

100 g Salbe enthalten 0,4 g Heparin-Natrium (Mucosa vom Schwein), entsprechend 60.000 I.E.

Enthält Sorbinsäure, Kaliumsorbat, Propylenglykol und Cetylstearylalkohol, siehe Abschnitt 4.4.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Homogene, glänzende, weiße Salbe.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Zur unterstützenden Behandlung bei


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Die Salbe 2–3-mal täglich bis zu 10 Tage auf das Erkrankungsgebiet auftragen.

Bei Venenentzündungen Salbe nicht einmassieren. Salbe messerrückendick auftragen und Salbenverband bzw. elastische Binde anlegen.


Sollten sich beim Verbandswechsel Unverträglich­keitsreaktionen zeigen, ist das Präparat abzusetzen und die Kompressionsbehandlung ohne Applikation von Exhirud® Heparin Salbe 60.000 I.E. vorzunehmen.


Nach der Anwendung sind die Hände gründlich mit Seife zu waschen.


4.3 Gegenanzeigen

Bekannte Überempfindlichkeit gegen Heparin-Natrium, Menthol oder einen der sonstigen Bestandteile.


Heparin-Natrium-haltige Arzneimittel dürfen nicht angewendet werden bei aktueller oder aus der Anamnese bekannter allergisch bedingter Thrombozytopenie (Typ II) durch Heparin.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Exhirud® Heparin Salbe60.000 I.E.soll nicht auf offene Wunden und/oder nässende Ekzeme aufgebracht werden.


Primäre therapeutische Maßnahme bei der oberfläch­lichen Venenentzündung der unteren Extremitäten ist die Kompressionsbehandlung.


Sorbinsäure, Kaliumsorbat und Cetylstearylalkohol können örtlich begrenzte Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis) hervorrufen. Propylenglykol kann Hautreizungen hervorrufen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind bei topischer Anwendung nicht bekannt.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Heparin ist nicht plazentagängig und tritt nicht in die Muttermilch über. Es gibt bisher keine Berichte darüber, dass die topische Anwendung von Heparin in der Schwangerschaft zu Missbildungen führt. Über ein erhöhtes Risiko von Aborten und Totgeburten bei systemischer Gabe wird berichtet. Behandlungs- oder krankheitsbedingte Komplikationen bei Schwangeren sind nicht auszuschließen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Exhirud® Heparin Gel 60.000 I.E. hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

4.8 Nebenwirkungen

Allergische Reaktionen auf Heparin bei perkutaner Anwendung sind sehr selten(< 0,01 %). Jedoch können in Einzel­fällen allergische Reaktionen wie Rötung der Haut und Juckreiz auftreten, die nach Absetzen des Prä­parates in der Regel rasch verschwinden. Bei einer Patientin mit der Grunderkrankung Polycythaemia vera entwickelte sich nach topischer Anwendung eines Heparin-Gels ein makulopapulöses, hämorrhagisch im­bibiertes Exanthem, das histologisch eine leukozyto­klastische Vasculitis zeigte.


4.9 Überdosierung

a) Symptome einer Überdosierung

Bei bestimmungsgemäßer Anwendung ist keine Überdosierung bekannt.


b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Entfällt.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Heparine und Heparinoide,

ATC-Code: C05BA03.


Heparin bildet aufgrund seiner stark anionischen Ladung mit kationischen Eiweißkörpern einen Komplex. Dies gilt insbesondere für Antithrombin III (AT III), ein 2-Globulin, dessen Inhibitor-Reaktions­geschwindigkeit dadurch um ein Vielfaches erhöht wird. Somit besitzt Heparin eine Katalysatorfunkti­on, indem es entsprechend der Affinität von AT III zu den einzelnen Enzymen in der Gerinnungskaskade die Serinproteasen hemmt. Damit werden nicht nur Thrombin (II a), sondern auch die aktivierten Fakto­ren XII a, IX a, X a und Kallikrein inaktiviert. Diese Inaktivierung ist dosisabhängig.


Weiterhin besitzt Heparin eine lipolysefördernde Wirkung, indem es den Clearing-Faktor aktiviert und die Freisetzung der Lipoproteinlipase aus Endothel­zellen katalysiert, wodurch großmolekulare Chylomi­kronen im Plasma solubilisiert werden.


Heparin ist an allergischen und anaphylaktischen Reaktionen beteiligt. In den Mastzellen besteht zwischen Histamin, Heparin und einem Cofaktor eine salzartige Bindung, aus der Heparin bei Degranula­tion der Mastzellen durch Histaminliberatoren frei­gesetzt wird. Weiterhin hemmt bzw. aktiviert Heparin als Makroanion eine Reihe von Fermentsystemen, z. B. die Hyaluronidase, Histaminase und Ribonukleasen.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Parenteral verabreichtes Heparin wird rasch im Ge­fäßendothel und RES gespeichert bzw. aus dem Blut mit einer Halbwertszeit von 90–120 Minuten elimi­niert. Die anfänglich schnelle Elimination von Heparin beruht vermutlich auf der raschen Bindung an Gefäßendothelzellen und Aufnahme in das RES.

Parallel zum Verlauf der Plasmaspiegel erfolgt auch die Ausscheidung. Heparin wird z. T. unverändert bzw. als niedermolekulare Spaltprodukte durch Fil­tration und tubuläre Sekretion eliminiert. Das im Urin ausgeschiedene Uroheparin ist keine einheit­liche Substanz, sondern besteht aus einem Gemisch von aktivem unverändertem Heparin und niedermoleku­laren Spaltprodukten mit einer u. U. noch geringen gerinnungsphysiologischen Aktivität.


Heparin passiert nicht die Plazentaschranke.


Oral verabreichtes Heparin wird kaum resorbiert.


Eine Penetration von Heparin durch die gesunde Haut erfolgt dosisabhängig und ist für Dosierungen ab 300 I.E./g belegt. Nach Anwendung auf der Haut werden keine systemisch-therapeutisch wirksamen Konzentra­tionen erreicht.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die Toxizität von Heparin ist außerordentlich gering und hängt wesentlich vom Reinheitsgrad ab.


a) Akute Toxizität

Die Untersuchungen zur akuten Toxizität an ver­schiedenen Tierspezies haben keine besondere Empfindlichkeit (bei vorschriftsmäßiger Appli­kation) ergeben (siehe auch Abschnitt 4.9).

Starke toxische Effekte traten nach i. m. Applika­tion in Form von nekrotisierenden Hämatomen auf.


b) Chronische Toxizität

In subchronischen und chronischen Untersuchungen nach i. v. und s. c. Applikationen traten bei ver­schiedenen Tierarten in Abhängigkeit von der Do­sis innere Blutungen und Hämatome auf.


c) Tumorerzeugendes und mutagenes Potential

Untersuchungen zum tumorerzeugenden Potential wurden nicht durchgeführt.

Aus In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen auf gen­otoxische Wirkungen haben sich keine Hinweise auf ein mutagenes Potential ergeben.


d) Reproduktionstoxizität

Heparin passiert die Plazenta nicht. Tierexperi­mentelle Untersuchungen haben keinen Hinweis auf fruchtschädigende Einflüsse ergeben.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Emulgierender Cetylstearylalkohol (Typ A) (Ph. Eur.), Citronensäure (Ph. Eur.), Natriumedetat (Ph. Eur.), Kaliumsorbat (Ph. Eur.), Levomenthol (Ph. Eur.), mittelkettige Triglyzeride (Ph. Eur.), [(Z)-Octadec-9-en-1-yl]oleat (Ph. Eur.), Palmitoylascorbinsäure (Ph. Eur.), Propylenglykol (Ph. Eur.), RRR-α-Tocopherol
(Ph. Eur.), Sorbinsäure (Ph. Eur.), Parfümöl, gereinigtes Wasser (Ph. Eur.).


6.2 Inkompatibilitäten

Keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre


Nach Anbruch der Tube ist Exhirud Heparin Salbe 60.000 I.E. 12 Wochen haltbar.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Aluminiumtuben mit einem Verschluss aus Polypropylen mit 40 g, 100 g und 200 g Salbe. .


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung

Winthrop Arzneimittel GmbH

65927 Frankfurt am Main

Telefon: (01 80) 2 02 00 10*

Telefax: (01 80) 2 02 00 11*


8. Zulassungsnummer

6229748.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

24.11.1997/14.07.2005


10. Stand der Information

Februar 2012


11. Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig.

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*0,06 €/Anruf (dt. Festnetz); max. 0,42 €/min (Mobilfunk).


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