Expit Lösung
Fachinformation EXPIT Lösung Dr. E. Ritsert Arzneimittel
Bezeichnung des Arzneimittels
EXPIT Lösung
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Ambroxolhydrochlorid
1 Messbecher mit 5 ml Lösung enthält 15 mg Ambroxolhydrochlorid.
Sonstige Bestandteile: Sorbitol.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1
Darreichungsform
Lösung zum Einnehmen
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
Sekretolytische Therapie bei akuten und chronischen bronchopulmonalen Erkrankungen, die mit einer Störung von Schleimbildung und -transport einhergehen.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Soweit nicht anders verordnet, werden für EXPIT Lösung folgende Dosierungen empfohlen:
Kinder bis 2 Jahre:
Es werden 2mal täglich je 2,5 ml EXPIT Lösung eingenommen
(entsprechend 15 mg Ambroxolhydrochlorid/Tag).
Kinder von 2 bis 5
Jahren:
Es werden 3mal täglich je 2,5 ml EXPIT Lösung eingenommen
(entsprechend 22,5 mg Ambroxolhydrochlorid/Tag).
Kinder von 6 bis 12
Jahren:
Es werden 2 - 3mal täglich je 5 ml EXPIT Lösung eingenommen
(entsprechend
30 – 45 mg Ambroxolhydrochlorid/Tag).
Erwachsene und
Jugendliche ab 12 Jahren :
In der Regel werden während der ersten 2 - 3 Tage 3mal täglich je
10 ml EXPIT Lösung (entsprechend 90 mg
Ambroxolhydrochlorid/Tag) eingenommen, danach werden 2mal täglich
je 10 ml EXPIT Lösung (entsprechend 60 mg
Ambroxolhydrochlorid/Tag) eingenommen.
Bei der Erwachsenendosierung ist eine Steigerung der Wirksamkeit gegebenenfalls durch eine Gabe von 2mal täglich 60 mg Ambroxolhydrochlorid (entspricht 120 mg Ambroxolhydrochlorid/Tag) möglich.
Hinweis: EXPIT Lösung wird nach den Mahlzeiten mit Hilfe des Messbechers eingenommen.
Ohne ärztlichen Rat sollte EXPIT Lösung nicht länger als 4 – 5 Tage eingenommen werden.
Gegenanzeigen
EXPIT Lösung soll bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Ambroxolhydrochlorid oder einen der Inhaltstoffe nicht angewendet werden.
EXPIT Lösung darf bei Kindern unter 2 Jahren nur auf ärztliche Anweisung hin angewendet werden.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Sehr selten ist über das Auftreten von schweren Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom und Lyell-Syndrom in zeitlichem Zusammenhang mit der Anwendung von Ambroxol berichtet worden. Bei Neuauftreten von Haut- und Schleimhautveränderungen sollte daher unverzüglich ärztlicher Rat eingeholt und die Einnahme von EXPIT Lösung beendet werden.
Bei gestörter Bronchomotorik und größeren Sekretmengen (z. B. beim seltenen malignen Ziliensyndrom) sollte EXPIT Lösung wegen eines möglichen Sekretstaus nur mit Vorsicht verwendet werden.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion oder einer schweren Lebererkrankung darf EXPIT Lösung nur mit besonderer Vorsicht (d. h. in größeren Einnahmeabständen oder in verminderter Dosis) eingenommen werden.
Bei schwerer Niereninsuffizienz muss mit einer Kumulation der in der Leber gebildeten Metaboliten von Ambroxol gerechnet werden.
Bei Patienten mit Histaminintoleranz ist Vorsicht geboten. Eine längerfristige Therapie sollte bei diesen Patienten vermieden werden, da EXPIT Lösung den Histaminstoffwechsel beeinflusst und zu Intoleranzerscheinungen (z.B. Kopfschmerzen, Fließschnupfen, Juckreiz) führen kann.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten EXPIT Lösung nicht einnehmen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei kombinierter Anwendung von EXPIT Lösung mit Antitussiva (hustenstillende Mittel) kann aufgrund des eingeschränkten Hustenreflexes ein gefährlicher Sekretstau entstehen, so dass die Indikation zu dieser Kombinationsbehandlung besonders sorgfältig gestellt werden sollte.
Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Ambroxol bei Schwangeren vor. Dies betrifft insbesondere den Zeitraum bis zur 28. Schwangerschaftswoche. In tierexperimentellen Studien zeigte Ambroxol keine teratogenen Wirkungen (siehe 5.3). EXPIT Lösung sollte während der Schwangerschaft, insbesondere während des ersten Drittels, nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden.
Ambroxol geht beim Tier in die Muttermilch über. Da bisher keine ausreichenden Erfahrungen am Menschen vorliegen, sollte EXPIT Lösung in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Keine bekannt
Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
-
Sehr häufig (≥ 1/10)
-
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
-
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
-
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
-
Sehr selten (< 1/10.000)
Nach Anwendung von EXPIT Lösung wurden folgende Nebenwirkungen
beobachtet:
Generalisierte Störungen:
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschlag, Gesichtsödem, Atemnot, Pruritus), Fieber
sehr selten: anaphylaktische Reaktionen bis hin zum Schock
Magen-Darm-Trakt:
Gelegentlich: Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen
Überdosierung
Symptome einer Überdosierung
Schwerwiegende Intoxikationserscheinungen sind bei Überdosierung von Ambroxol nicht beobachtet worden. Es sind kurzzeitige Unruhe und Durchfall berichtet worden.
Ambroxol wurde bei parenteraler Gabe bis zu einer Dosierung von 15 mg/kg/Tag und bei oraler Gabe bis zu einer Dosierung von 25 mg/kg/Tag gut vertragen.
In Analogie zu vorklinischen Untersuchungen können bei extremer Überdosierung vermehrte Speichelsekretion, Würgereiz, Erbrechen und Blutdruckabfall auftreten.
Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
Akutmaßnahmen, wie Auslösen von Erbrechen und Magenspülung, sind nicht generell angezeigt und nur bei extremer Überdosierung zu erwägen. Empfohlen wird eine symptomatische Therapie.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Mukolytika
ATC - Code: R05 CB
Ambroxol, ein substituiertes Benzylamin, ist ein Metabolit von Bromhexin. Es unterscheidet sich von Bromhexin durch das Fehlen einer Methylgruppe und die Einführung einer Hydroxylgruppe in para-trans-Stellung des Cyclohexylringes. Obgleich sein Wirkungsmechanismus noch nicht vollständig aufgeklärt ist, wurden jedoch sekretolytische und sekretomotorische Effekte in verschiedenen Untersuchungen gefunden.
Durchschnittlich tritt die Wirkung bei oraler Verabreichung nach 30 Minuten ein und hält je nach Höhe der Einzeldosis 6 - 12 Stunden an.
In vorklinischen Untersuchungen steigert es den Anteil des serösen Bronchialsekretes. Durch die Verminderung der Viskosität und die Aktivierung des Flimmerepithels soll der Abtransport des Schleims gefördert werden.
Ambroxol bewirkt eine Aktivierung des Surfactant-Systems durch direkten Angriff an den Pneumozyten-Typ 2 der Alveolen und den Clarazellen im Bereich der kleinen Atemwege.
Es fördert die Bildung und Ausschleusung von oberflächenaktivem Material im Alveolar- und Bronchialbereich der fetalen und adulten Lunge. Diese Effekte sind in der Zellkultur und in vivo an verschiedenen Spezies nachgewiesen.
Weiterhin wurden in verschiedenen präklinischen Untersuchungen antioxidative Effekte von Ambroxol festgestellt. Eine klinische Relevanz konnte daraus bisher nicht abgeleitet werden.
Nach Anwendung von Ambroxol werden die Konzentrationen der Antibiotika Amoxicillin, Cefuroxim, Erythromycin und Doxycyclin im Sputum und im Bronchialsekret gesteigert. Eine klinische Relevanz konnte daraus bisher nicht abgeleitet werden.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Ambroxol wird nach oraler Verabreichung praktisch vollständig resorbiert. Tmax nach oraler Gabe beträgt 1 - 3 Stunden. Die absolute Bioverfügbarkeit von Ambroxol ist bei oraler Gabe durch einen First-pass-Metabolismus um ca. ⅓ vermindert. Es entstehen dabei nierengängige Metaboliten (z.B. Dibromanthranilsäure, Glukuronide). Die Bindung an Plasmaproteine beträgt ca. 85 % (80 - 90%). Die terminale Halbwertszeit im Plasma liegt bei 7 - 12 Stunden. Die Plasmahalbwertszeit der Summe aus Ambroxol und seiner Metaboliten beträgt ca. 22 Stunden.
Ambroxol ist liquor- und plazentagängig und tritt in die Muttermilch über.
Die Ausscheidung erfolgt zu 90 % renal in Form der in der Leber gebildeten Metaboliten. Weniger als 10 % der renalen Ausscheidung ist dem unveränderten Ambroxol zuzuordnen.
Auf Grund der hohen Proteinbindung und des hohen Verteilungsvolumens sowie der langsamen Rückverteilung aus dem Gewebe ins Blut ist keine wesentliche Elimination von Ambroxol durch Dialyse oder forcierte Diurese zu erwarten.
Bei schweren Lebererkrankungen wird die Clearance von Ambroxol um 20 – 40 % verringert. Bei schweren Nierenfunktionsstörungen muss mit einer Kumulation der Metaboliten von Ambroxol gerechnet werden.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Daten basierend auf konventionellen Studien der Sicherheitspharmakologie, Untersuchungen zur Toxizität bei wiederholter Verabreichung, Genotoxizität und Kanzerogenität zeigen keine besondere Gefährdung für Menschen.
Akute Toxizität
Untersuchungen zur akuten Toxizität am Tier haben keine besondere Empfindlichkeit ergeben (siehe auch 4.9 Überdosierung).
Chronische Toxizität / Subchronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität an zwei Tierspezies zeigten keine substanzbedingten Veränderungen.
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Langzeituntersuchungen am Tier ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von Ambroxol.
Ambroxol wurde keiner ausführlichen Mutagenitätsprüfung unterzogen; bisherige Untersuchungen verliefen negativ.
Reproduktionstoxizität
Embryotoxizitätsuntersuchungen an Ratte und Kaninchen haben bis zu einer Dosis von 3 g/kg Körpergewicht bzw. 200 mg/kg Körpergewicht keine Hinweise auf ein teratogenes Potential ergeben. Die peri- und postnatale Entwicklung von Ratten war erst oberhalb einer Dosis von 500 mg/kg beeinträchtigt. Fertilitätsstörungen wurden bei Ratten bis zu einer Dosis von 1,5 g/kg nicht beobachtet.
Ambroxol überwindet die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch (Tier) über.
Pharmazeutische Angaben
Liste der sonstigen Bestandteile
Benzoesäure, Glycerol 85%, Himbeeraroma, Hyetellose, Sorbitol-Lösung 70 % (nicht kristallisierend) (Ph. Eur.), gereinigtes Wasser.
Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre. Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
Das Arzneimittel ist nach Anbruch 3 Monate haltbar.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 C lagern.
Art und Inhalt des Behältnisses
Lösung zum Einnehmen mit 100 ml und 250 ml Inhalt.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen
Inhaber der Zulassung
Dr. E.
Ritsert GmbH & Co. KG
Klausenweg 12
69412 Eberbach
Tel.: 06271 / 9221-0
Telefax: 06271 / 9221-55
info@ritsert.de
www.ritsert.de
Zulassungsnummer
6100.00.01
Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
16.04.1985 / 06.11.2008
Stand der Information
11 / 2008
Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
spcde-ambroxol-div-2008-07-24-010 vom 24.07.2008 Seite 7 von 7