Falicard 40
Gebrauchsinformation Falicard® 40 Stand Februar 2008
Filmtablette 40 mg
Gebrauchsinformation: Information für den Anwender
Falicard®40
Wirkstoff: Verapamilhydrochlorid, 40 mg/Filmtablette
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.
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Was ist Falicard 40 und wofür wird es angewendet?
Was müssen Sie vor der Einnahme von Falicard 40 beachten?
Wie ist Falicard 40 einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Falicard 40 aufzubewahren?
Weitere Informationen
1. Was ist Falicard 40 und wofür wird es angewendet?
Falicard 40 ist ein Mittel zur Behandlung von Herzerkrankungen, die mit einer unzureichenden Sauerstoffversorgung des Herzmuskels einhergehen sowie zur Behandlung bestimmter Störungen der Herzschlagfolge und zur Behandlung von Bluthochdruck.
Falicard 40 wird angewendet
Zur Behandlung der koronaren Herzkrankheit (Zustände mit unzureichender Sauerstoffversorgung des Herzmuskels) bei:
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chronisch stabiler Angina pectoris (Belastungsangina)
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instabiler Angina pectoris (Crescendoangina, Ruheangina)
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vasospastischer Angina pectoris (Prinzmetal-Angina, Variant-Angina)
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Angina pectoris bei Zustand nach Herzinfarkt bei Patienten ohne Herzmuskelschwäche, wenn Beta-Rezeptorenblocker nicht angezeigt sind.
Zur Behandlung von Störungen der Herzschlagfolge bei:
paroxysmaler supraventrikulärer Tachykardie (anfallsweise auftretende, vom Herzvorhof ausgehende beschleunigte Herzschlagfolge), Vorhofflimmern/Vorhofflattern mit schneller AV-Überleitung (außer beim WPW-Syndrom, siehe unter „Gegenanzeigen“).
Zur Behandlung des Bluthochdrucks.
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Falicard 40 beachten?
Falicard 40 darf nicht eingenommen werden
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wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Verapamil oder einen der sonstigen Bestandteile von Falicard 40 sind
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wenn Sie einen Herz-Kreislauf-Schock erlitten haben
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wenn Sie einen akuten Herzinfarkt mit Komplikationen, z. B. verlangsamtem Herzschlag (Bradykardie), ausgeprägtem Blutdruckabfall (Hypotonie) oder eine Herzmuskelschwäche des linken Herzens (Linksherzinsuffizienz) erlitten haben
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wenn bei Ihnen höhergradige Erregungsleitungsstörungen im Herzen zwischen Sinusknoten und Herzvorhof (SA-Block II. und III. Grades) auftreten
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wenn bei Ihnen höhergradige Erregungsleitungsstörungen im Herzen zwischen Herzvorhof und Herzkammern (AV-Block II. und III. Grades) auftreten
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wenn Sie unter einem Sinusknotensyndrom (Herzrhythmusstörungen infolge gestörter Funktion des Sinusknoten) leiden, z. B. verlangsamter Herzschlag auf weniger als 60 Schläge pro Minute oder im Wechsel auftretender verlangsamter oder beschleunigter Herzschlag oder Erregungsleitungsstörungen im Herzen zwischen Sinusknoten und Herzvorhof oder Ausfall der Reizbildung im Sinusknoten (Sinusbradykardie, Bradykardie-Tachykardie-Syndrom, SA-Blockierungen oder Sinusarrest)
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wenn Sie unter einer Herzmuskelschwäche (manifeste Herzinsuffizienz) leiden
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wenn Sie unter Vorhofflimmern/-flattern (Herzrhythmusstörungen infolge einer krankhaft erhöhten Vorhoferregung) und gleichzeitigem Vorliegen eines WPW-Syndroms (anfallsweise auftretender beschleunigter Herzschlag durch beschleunigte Erregungsleitung zwischen Herzvorhof und Herzkammer über ein zusätzlich vorhandenes Erregungsleitungssystem) leiden: es besteht dann ein erhöhtes Risiko für die Auslösung eines beschleunigten Herzschlags in den Herzkammern (Kammertachykardie).
Die gleichzeitige intravenöse Gabe von Betarezeptorenblockern darf bei Patienten während der Behandlung mit Falicard 40 nicht erfolgen (Ausnahme Intensivmedizin) (siehe auch unter Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Falicard 40 ist erforderlich).
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Falicard 40 ist erforderlich
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wenn bei Ihnen leichtere Erregungsleitungsstörungen im Herzen zwischen Herzvorhof und Herzkammern (AV-Block I. Grades) auftreten
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wenn Sie niedrigen Blutdruck (systolisch unter 90 mmHg) haben
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wenn Sie einen Ruhepuls unter 50 Schlägen pro Minute (Bradykardie) haben
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wenn bei Ihnen eine stark eingeschränkte Leberfunktion vorliegt (siehe Abschnitt Wie ist Falicard 40 einzunehmen?)
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wenn Sie an einer Erkrankung mit beeinträchtigender Übertragung von Nervenimpulsen auf die Muskulatur (wie Myasthenia gravis, Lambert-Eaton-Syndrom, fortgeschrittene Duchenne-Muskeldystrophie) leiden.
Arzneimittelwechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Anwendung von Verapamil und Simvastatin (Arzneimittel zur Senkung erhöhter Blutfette) in höheren Tagesdosen kann es zu einer von Simvastatin ausgehenden Erkrankung der Skelettmuskulatur (Myopathie) oder zu einem Zerfall von Muskelzellen (Rhabdomyolyse) kommen. Die Simvastatin-Dosis sollte nach Rücksprache mit Ihrem Arzt entsprechend den Herstellerangaben angepasst werden (siehe auch unter Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Falicard 40 ist erforderlich).
Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.
Bei Einnahme von Falicard 40 mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkung nachfolgend genannter Wirkstoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Falicard 40 beeinflusst werden.
Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen, Betarezeptorenblocker, Arzneimittel zur Inhalationsnarkose
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gegenseitige Verstärkung der Herz-Kreislauf-Wirkungen (höhergradige AV-Blockierungen, höhergradige Senkung der Herzfrequenz, Auftreten einer Herzmuskelschwäche, verstärkte Blutdrucksenkung)
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die gleichzeitige intravenöse Gabe von Betarezeptorenblockern darf bei Patienten während der Behandlung mit Falicard 40 nicht erfolgen (Ausnahme Intensivmedizin) (siehe auch unter Falicard 40 darf nicht eingenommen werden).
Blutdrucksenkende Arzneimittel, harntreibende Arzneimittel (Diuretika), gefäßerweiternde Arzneimittel (Vasodilatatoren)
Verstärkung des blutdrucksenkenden Effekts.
Digoxin (Wirkstoff zur Erhöhung der Herzkraft)
Erhöhung der Digoxin-Konzentration im Blut auf Grund verminderter Ausscheidung über die Nieren. Deshalb sollte vorsorglich auf Anzeichen einer Digoxin-Überdosierung geachtet werden und, falls notwendig, die Digoxin-Dosis vom Arzt reduziert werden (evtl. nach Bestimmung der Digoxin-Konzentration im Blut).
Digitoxin (Wirkstoff zur Erhöhung der Herzkraft)
Erhöhung des Plasmaspiegels durch Verapamil möglich.
Chinidin (Wirkstoff gegen Herzrhythmusstörungen)
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verstärkter Blutdruckabfall ist möglich
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bei Patienten mit einer bestimmten Herzerkrankung (hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie) kann das Auftreten eines Lungenödems (abnorme Flüssigkeitsansammlung in der Lunge) möglich sein
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Erhöhung der Konzentration von Chinidin im Blut.
Carbamazepin (Wirkstoff zur Behandlung epileptischer Krampfanfälle)
Carbamazepin-Wirkung wird verstärkt, somit Zunahme der nervenschädigenden Nebenwirkung.
Lithium (Wirkstoff gegen Depressionen)
Wirkungsabschwächung von Lithium, somit Erhöhung der nervenschädigenden Nebenwirkung.
Muskelrelaxanzien (Arzneimittel zur Muskelerschlaffung)
mögliche Wirkungsverstärkung durch Falicard 40.
Acetylsalicylsäure (Wirkstoff zur Behandlung von Schmerzen und gegen die Bildung von Blutgerinnseln)
verstärkte Blutungsneigung.
Ethanol (Alkohol)
Verzögerung des Ethanolabbaus und Erhöhung der Konzentration von Ethanol im Blut, somit Verstärkung der Alkoholwirkung durch Falicard 40.
Fungistatika (Wirkstoffe zur Behandlung von Pilzerkrankungen wie z. B. Clotrimazol oder Ketoconazol), Proteasehemmstoffe (Wirkstoffe zur Behandlung von HIV wie z. B. Ritonavir oder Indinavir), Wirkstoffe zur Behandlung von Infektionen (Makrolide wie z. B. Erythromycin oder Clarithromycin) und Cimetidin (Wirkstoff zur Senkung der Magensäureproduktion)
Erhöhung der Verapamilhydrochlorid-Konzentration im Blut und/oder der Konzentrationen dieser Arzneimittel im Blut durch (gegenseitige) Beeinflussung des Abbaus.
Phenytoin, Phenobarbital, Carbamazepin (Wirkstoffe zur Behandlung epileptischer Krampfanfälle), Rifampicin (Wirkstoff zur Tuberkulosebehandlung)
Senkung der Verapamilhydrochlorid-Konzentration im Blut und Abschwächung der Wirkung von Verapamilhydrochlorid.
Antiarrhythmika (Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen wie z. B. Amiodaron oder Chinidin), cholesterinsenkende Arzneimittel (wie z. B. Lovastatin oder Atorvastatin), Midazolam (Wirkstoff zur Behandlung von Angstzuständen), Cyclosporin (Wirkstoff zur Unterdrückung der Immunabwehr), Theophyllin (Wirkstoff zur Asthmabehandlung), Prazosin (Wirkstoff zur Behandlung des Bluthochdrucks)
Erhöhung der Konzentrationen dieser Arzneimittel im Blut.
Simvastatin (Arzneimittel zur Senkung erhöhter Blutfette)
bei gleichzeitiger Anwendung von Verapamil und Simvastatin in höheren Dosen ist das Risiko einer Erkrankung der Muskulatur oder eines Zerfalls von Muskelzellen (Myopathie/Rhabdomyolyse) erhöht. Die Simvastatin-Dosis sollte nach Rücksprache mit Ihrem Arzt entsprechend den Herstellerangaben angepasst werden (siehe auch Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Falicard 40 ist erforderlich).
Falicard 40 sollte daher nicht zusammen mit einem der o. g. Arzneimittel bzw. Wirkstoffe eingenommen/angewendet werden, ohne dass Ihr Arzt ausdrücklich die Anweisung gegeben hat.
Bei Einnahme von Falicard 40 zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Einnahme von Falicard 40 sollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken, da die Alkoholwirkung durch Falicard 40 verstärkt wird.
Während der Einnahme von Falicard 40 sollten Sie keine grapefruithaltigen Speisen und Getränke zu sich nehmen. Grapefruit kann die Konzentration von Verapamilhydrochlorid im Blut erhöhen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Verapamilhydrochlorid, der Wirkstoff aus Falicard 40, ist plazentagängig. Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung von Verapamilhydrochlorid während der Schwangerschaft vor. Daten über eine begrenzte Anzahl von oral behandelten Schwangeren lassen jedoch nicht auf fruchtschädigende Wirkungen von Verapamilhydrochlorid schließen. Tierstudien haben schädliche Auswirkungen von Falicard 40 auf die Nachkommen gezeigt.
Daher sollten Sie Falicard 40 in den ersten sechs Monaten der Schwangerschaft nicht einnehmen. In den letzten drei Monaten der Schwangerschaft dürfen Sie Falicard 40 nur einnehmen, wenn Ihr Arzt dies unter Berücksichtigung des Risikos für Mutter und Kind für zwingend erforderlich hält.
Stillzeit
Sie sollen Falicard 40 während der Stillzeit nicht einnehmen, da der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht. Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass Verapamilhydrochlorid in Einzelfällen die Prolaktin-Sekretion steigern und eine spontane Milchabsonderung auslösen kann.
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Falicard 40 kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel oder zu Beginn einer Zusatzmedikation sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Falicard 40
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Falicard 40 daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
3. Wie ist Falicard 40 einzunehmen?
Nehmen Sie Falicard 40 immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Falicard 40 nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Falicard 40 sonst nicht richtig wirken kann.
Verapamilhydrochlorid, der Wirkstoff von Falicard 40, ist individuell dem Schweregrad der Erkrankung angepasst zu dosieren. Nach langjähriger klinischer Erfahrung liegt die durchschnittliche Dosis bei fast allen Anwendungsgebieten zwischen 240 mg und 360 mg pro Tag.
Eine Tagesdosis von 480 mg sollte als Dauertherapie nicht überschritten werden; eine kurzfristige Erhöhung ist möglich.
Erwachsene und Jugendliche über 50 kg Körpergewicht
Beschwerden bei Zuständen mit unzureichender Sauerstoffversorgung des Herzmuskels (Angina pectoris)
Die empfohlene Dosierung liegt bei (120)-240-480 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag in 3-4 Einzeldosen, entsprechend:
3- bis 4-mal täglich 1 Filmtablette Falicard 40 (entsprechend 120-160 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag).
Die Anwendung von Falicard 40 ist angezeigt bei Patienten, bei denen eine ausreichende Wirksamkeit bereits nach niedrigen Dosen erwartet werden kann (z.B. bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen oder älteren Patienten).
Für höhere Dosierungen (z. B. 240-480 mg Verapamilhydrochlorid/Tag) stehen Darreichungsformen mit geeigneten Wirkstoffstärken zur Verfügung.
Bluthochdruck
Die empfohlene Dosierung liegt bei (120)-240-360 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag in 3 Einzeldosen, entsprechend:
3-mal täglich 1 Filmtablette Falicard 40 (entsprechend 120 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag).
Die Anwendung von Falicard 40 ist angezeigt bei Patienten, bei denen eine ausreichende Wirksamkeit bereits nach niedrigen Dosen erwartet werden kann (z.B. bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen oder älteren Patienten).
Für höhere Dosierungen (z. B. 240-360 mg Verapamilhydrochlorid/Tag) stehen Darreichungsformen mit geeigneten Wirkstoffstärken zur Verfügung.
Störungen der Herzschlagfolge [paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie, Vorhofflimmern/Vorhofflattern mit schneller AV-Überleitung (außer bei WPW-Syndrom)]
Die empfohlene Dosierung liegt bei (120)-240-480 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag in 3-4 Einzeldosen, entsprechend:
3- bis 4-mal täglich 1 Filmtablette Falicard 40 (entsprechend 120-160 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag).
Die Anwendung von Falicard 40 ist angezeigt bei Patienten, bei denen eine ausreichende Wirksamkeit bereits nach niedrigen Dosen erwartet werden kann (z.B. bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen oder älteren Patienten).
Für höhere Dosierungen (z. B. 240-480 mg Verapamilhydrochlorid/Tag) stehen Darreichungsformen mit geeigneten Wirkstoffstärken zur Verfügung.
Kinder (nur bei Störungen der Herzschlagfolge)
Ältere Vorschulkinder bis 6 Jahre
Die empfohlene Dosierung liegt bei 80-120 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag in 2-3 Einzeldosen, entsprechend:.
2 bis 3 mal täglich 1 Filmtablette Falicard 40 (entsprechhend 80-120 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag).
Schulkinder 6-14 Jahre
Die empfohlene Dosierung liegt bei 80-360 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag in 2-4 Einzeldosen, entsprechend:
2- bis 4-mal täglich 1-2 Filmtablette Falicard 40 (entsprechend 80-320 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag).
Für höhere Dosierungen (z. B. 360 mg Verapamilhydrochlorid/Tag) stehen Darreichungsformen mit geeigneten Wirkstoffstärken zur Verfügung.
Eingeschränkte Leberfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion wird in Abhängigkeit vom Schweregrad wegen eines verlangsamten Arzneimittelabbaus die Wirkung von Verapamilhydrochlorid verstärkt und verlängert. Deshalb sollte in derartigen Fällen die Dosierung vom Arzt mit besonderer Sorgfalt eingestellt und mit niedrigen Dosen begonnen werden (z. B. bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen zunächst 2- bis 3-mal täglich 40 mg Verapamilhydrochlorid, entsprechend 80-120 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag).
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Nehmen Sie Falicard 40 bitte ungelutscht und unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser, kein Grapefruitsaft!) am besten zu oder kurz nach den Mahlzeiten ein.
Falicard 40 bitte nicht im Liegen einnehmen.
Falls Ihnen Falicard 40 wegen Schmerzen und Engegefühl (Angina pectoris) nach einem Herzinfarkt verordnet wurde, dürfen Sie mit der Einnahme erst 7 Tage nach dem akuten Infarktereignis beginnen.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Einnahme ist nicht begrenzt, sie wird vom behandelnden Arzt bestimmt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Falicard 40 zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Falicard 40 eingenommen haben als Sie sollten
Folgende Anzeichen und Symptome einer versehentlichen oder beabsichtigten Einnahme zu großer Mengen von Falicard 40 können auftreten:
schwerer Blutdruckabfall, Herzmuskelschwäche, Herzrhythmusstörungen (z. B. verlangsamter oder beschleunigter Herzschlag, Störungen der Erregungsausbreitung im Herzen), die zum Herz-Kreislauf-Schock und Herzstillstand führen können. Bewusstseinstrübung bis zum Koma, Erhöhung des Blutzuckers, Absinken der Kalium-Konzentration im Blut, Abfall des pH-Wertes im Blut (metabolische Azidose), Sauerstoffmangel im Körpergewebe (Hypoxie), Herz-Kreislauf-Schock mit Wasseransammlung in der Lunge (Lungenödem), Beeinträchtigung der Nierenfunktion und Krämpfe. Todesfälle wurden gelegentlich berichtet.
In diesem Fall ist sofort ein Arzt/Notarzt zu benachrichtigen, der die erforderlichen Maßnahmen einleitet.
Wenn Sie die Einnahme von Falicard 40 vergessen haben
Nehmen Sie beim nächsten Mal nicht die doppelte Dosis von Falicard 40 ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern führen Sie die Einnahme wie in der Dosierungsanleitung beschrieben bzw. vom Arzt verordnet fort.
Wenn Sie die Einnahme von Falicard 40 abbrechen
Bitte unterbrechen oder beenden Sie die Behandlung mit Falicard 40 nicht, ohne dies vorher mit Ihrem Arzt abgesprochen zu haben.
Eine Beendigung der Behandlung mit Falicard 40 sollte nach längerer Behandlung grundsätzlich nicht plötzlich sondern ausschleichend erfolgen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Falicard 40 Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1000 |
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10000 |
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10000 |
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Mögliche Nebenwirkungen
Stoffwechsel
Gelegentlich: Verminderung der Glukosetoleranz.
Psyche
Häufig: Müdigkeit, Nervosität.
Nervensystem
Häufig: Schwindel, Benommenheit, Missempfindungen wie Kribbeln, Taubheits- und Kältegefühl in den Gliedmaßen (Parästhesien) und Zittern (Tremor).
Sehr selten: Störungen im Bereich der unwillkürlichen Bewegungsabläufe (extrapyramidale Symptome: Parkinson-Syndrom, Choreoathetose, dystone Syndrome): bilden sich nach bisherigen Erfahrungen nach Absetzen von Falicard 40 zurück.
Herz-Kreislauf-System
Häufig: Entstehung einer Herzmuskelschwäche bzw. Verschlimmerung einer vorbestehenden Herzmuskelschwäche, übermäßiger Blutdruckabfall und/oder Beschwerden durch Blutdruckabfall beim Wechsel der Körperlage vom Liegen oder Sitzen zum Stehen (orthostatische Regulationsstörungen), Verlangsamung des Herzschlags mit einem Puls unter 50 Schlägen pro Minute (Sinusbradykardie), Erregungsleitungsstörung im Herzen (AV-Block I. Grades), Wasseransammlungen im Bereich der Knöchel (Knöchelödeme), Gesichtsröte (Flush), Hautrötung und Wärmegefühl.
Gelegentlich: Herzklopfen (Palpitationen), erhöhte Herzschlagfolge (Tachykardie), schwere Erregungsleitungsstörungen im Herzen (AV-Block II. oder III. Grades).
Sehr selten: Herzstillstand.
Atemwege
Gelegentlich: Verkrampfung der Bronchialmuskulatur (Bronchospasmus).
Ohr und Gleichgewichtsorgan
Gelegentlich: Ohrgeräusche (Tinnitus).
Magen-Darm-Trakt
Sehr häufig: Übelkeit, Völlegefühl, Verstopfung (Obstipation).
Gelegentlich: Erbrechen.
Sehr selten: Darmverschluss (Ileus), Zahnfleischveränderungen (Wucherung, Entzündung, Blutung): bilden sich nach Absetzen von Falicard 40 zurück.
Leber
Gelegentlich: wahrscheinlich allergisch bedingte Leberentzündung (Hepatitis) mit Erhöhung der leberspezifischen Enzyme: bildet sich nach Absetzen von Falicard 40 zurück.
Haut, Schleimhaut und Bindegewebe (allergische Reaktionen)
Häufig: allergische Reaktionen wie Hautrötung (Erythem), Juckreiz (Pruritus), Nesselfieber (Urtikaria), Hautausschlag mit Flecken und Papeln (makulopapulöse Exantheme), schmerzhafte Rötungen und Schwellungen der Gliedmaßen (Erythromelalgie).
Selten: punkt- oder fleckenförmige Haut- bzw. Schleimhautblutungen (Purpura).
Sehr selten: Gewebeschwellungen, vor allem im Gesichtsbereich (angioneurotisches Ödem), schwere allergische Hautreaktion mit schwerer Störung des Allgemeinbefindens (Stevens-Johnson-Syndrom), sonnenbrandähnliche Hautreaktionen (Photodermatitis).
Bei akuten allergischen Hautreaktionen ist sofort ein Arzt aufzusuchen, der über einen eventuellen Behandlungsabbruch entscheiden wird.
Bewegungsapparat
Selten: Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Muskelschwäche.
Sehr selten: Verschlimmerung bestimmter Muskelerkrankungen (Myasthenia gravis, Lambert-Eaton-Syndrom, fortgeschrittene Duchenne-Muskeldystrophie).
Brust und Fortpflanzungsorgane
Gelegentlich: Impotenz.
Selten: Vergrößerung der männlichen Brustdrüse (Gynäkomastie) unter Langzeitbehandlung bei älteren Patienten: bildet sich nach bisherigen Erfahrungen nach Absetzen von Falicard 40 zurück.
Sehr selten: Erhöhung des die Milchbildung fördernden Hormons (Prolaktin) im Blut, Milchfluss (Galaktorrhoe).
Allgemeine Störungen
Häufig: Kopfschmerzen.
Hinweis
Bei Patienten mit Herzschrittmacher kann eine Funktionsbeeinflussung unter Verapamilhydrochlorid nicht ausgeschlossen werden.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
5. Wie ist Falicard 40 aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton nach „verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Aufbewahrungsbedingungen
Nicht über 30 °C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
6. Weitere Informationen
Was Falicard 40 enthält
1 Filmtablette enthält 40 mg Verapamilhydrochlorid.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Povidon K 25, mikrokristalline Cellulose, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Hypromellose, Hyprolose, Macrogol 6000, Farbstoffe E 104 (Chinolingelb) und E 171 (Titandioxid).
Wie Falicard 40 aussieht und Inhalt der Packung
Falicard 40 sind gelbe, runde, beiderseits gewölbte Filmtabletten.
Falicard 40 ist in Packungen zu 30 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Filmtabletten erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer
AWD.pharma GmbH & Co. KG
Wasastr. 50
01445 Radebeul
Postfach 100157
01435 Radebeul
Telefon: (0351) 834-0
Telefax: (0351) 834-2199
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im
Februar 2008
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