Felocor 5mg
Fachinformation
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Felocor® 5 mg Retardtabletten
Felocor® 10 mg Retardtabletten
Wirkstoff: Felodipin
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Felocor® 5 mg
1 Retardtablette enthält 5 mg Felodipin.
Sonstiger Bestandteil: 42,3 mg Lactose/Retardtablette
Felocor® 10 mg
1 Retardtablette enthält 10 mg Felodipin.
Sonstiger Bestandteil: 84,55 mg Lactose/Retardtablette
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Retardtablette
Felocor® 5 mg
Hellrote bis graurote, runde, bikonvexe Retardtabletten mit der Prägung „F5“ auf einer Seite
Felocor® 10 mg
Hellrote bis graurote, runde, bikonvexe Retardtabletten mit der Prägung „F10“ auf einer Seite
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur Behandlung der essentiellen Hypertonie.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Es gelten folgende Dosierungsrichtlinien:
Die Therapie sollte grundsätzlich mit 1-mal täglich 5 mg Felodipin begonnen werden (entsprechend 1 Retardtablette Felocor® 5 mg). Insbesondere bei älteren Patienten empfiehlt es sich, die Therapie einschleichend mit 2,5 mg Felodipin zu beginnen.
Die Dosis kann auf 1-mal täglich 10 mg Felodipin (entsprechend 2 Retardtabletten Felocor® 5 mg oder 1 Retardtablette Felocor® 10 mg) erhöht werden.
Bei nicht ausreichender Blutdrucksenkung sollte eine Dosissteigerung über 10 mg Felodipin täglich nicht erfolgen, sondern ein weiteres blutdrucksenkendes Mittel eingenommen werden.
Besonders bei älteren Patienten mit leichten und mittelschweren Leberfunktionsstörungen (Child A und B) sollte eine Dosissteigerung nur unter kritischer Abwägung von Wirkung und Nebenwirkung vorgenommen werden.
Die Retardtabletten sollten morgens mit etwas Flüssigkeit (z. B. ein Glas Wasser, kein Grapefruitsaft!) eingenommen werden. Sie sollen ganz geschluckt und weder zerkaut noch geteilt werden.
Sie können auf nüchternen Magen oder mit einer leichten Mahlzeit eingenommen werden. Eine fettreiche Mahlzeit sollte jedoch vermieden werden (siehe Abschnitt 5.2).
4.3 Gegenanzeigen
Felodipin darf nicht angewendet werden bei
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile
- Schlaganfall innerhalb des letzten halben Jahres
- Herz-Kreislauf-Schock
- höhergradiger Aortenklappen- und Mitralstenose
- hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie
- instabiler Angina pectoris
- akutem Myokardinfarkt (innerhalb von 8 Wochen)
- atrioventrikulären Überleitungsstörungen 2. und 3. Grades
- schwerer Niereninsuffizienz (GFR < 30 ml/min, Kreatinin > 1,8 mg/dl)
- schweren Leberfunktionsstörungen
- dekompensierter Herzinsuffizienz
- Schwangerschaft.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Vorsicht ist geboten bei:
- ausgeprägter Hypotonie
- Tachykardie über 120 Schlägen pro Minute
Felodipin kann, wie andere Vasodilatatoren auch, in seltenen Fällen einen ausgeprägten Blutdruckabfall hervorrufen, der bei dafür empfänglichen Personen zu einer myokardialen Ischämie führen kann.
Bei Kindern sollte Felodipin nicht eingesetzt werden, da nur begrenzt Erfahrungen vorliegen (siehe Abschnitt 5.1).
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Felocor® nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Folgende Wechselwirkungen zwischen den vorliegenden Arzneimitteln und anderen Arzneimitteln sind zu beachten:
Der blutdrucksenkende Effekt von Felodipin kann durch andere blutdrucksenkende Arzneimittel sowie trizyklische Antidepressiva verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die das Cytochrom-P-450-Isoenzym 3A4 der Leber hemmen (z. B. Cimetidin, Erythromycin, Itraconazol oder Ketoconazol), sind erhöhte Plasmaspiegel von Felodipin gemessen worden. Daher sollten diese Patienten sorgfältig beobachtet werden. Auch der Genuss von Grapefruitsaft, der enzymhemmende Flavonoide enthält, kann den Plasmaspiegel von Felodipin erhöhen.
Die gleichzeitige Gabe von Arzneimitteln, die über eine Enzyminduktion in der Leber (Cytochrom-P-450-System) zu niedrigen Plasmaspiegeln führen (z. B. Carbamazepin, Phenytoin, Barbiturate, Rifampicin), machen eine Dosiserhöhung von Felodipin erforderlich.
Felodipin kann die Serumkonzentration von Tacrolimus erhöhen. Bei gleichzeitiger Anwendung sollte die Serumkonzentration von Tacrolimus kontrolliert und gegebenenfalls die Dosis entsprechend angepasst werden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Felodipin darf während der gesamten Schwangerschaft nicht angewendet werden, da Tierversuche Hinweise auf Fruchtschädigungen ergeben haben (siehe Abschnitt 5.3). Vor Beginn einer Behandlung mit Felodipin muss eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.
Felodipin geht in die Muttermilch über. Bei Einnahme therapeutischer Dosen von Felodipin durch die stillende Mutter nimmt der voll gestillte Säugling pro Tag jedoch nur sehr geringe Dosen des Wirkstoffes mit der Muttermilch auf. Erfahrungen über Risiken für den Säugling liegen nicht vor.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen
Nebenwirkungen treten vorzugsweise zu Beginn der Behandlung oder bei hoher Dosierung auf.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig ( 1/10)
Häufig ( 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich ( 1/1.000 bis < 1/100)
Selten ( 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig:Kopfschmerzen
Gelegentlich:Parästhesien, Schwindel, Müdigkeit
Selten:Synkope
Sehr selten:Unruhe
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Sehr selten:Ohrensausen
Herzerkrankungen
Gelegentlich:Palpitationen, Tachykardie
Selten:hypotone Kreislaufreaktion
Sehr selten:Herzinfarkt
Gelegentlich kann es, insbesondere zu Beginn der Behandlung, zum Auftreten von Angina-pectoris-Anfällen bzw. bei Patienten mit bestehender Angina pectoris zu einer Zunahme von Häufigkeit, Dauer und Schweregrad der Anfälle kommen.
Gefäßerkrankungen
Sehr selten:leukozytoklastische Vaskulitis
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr selten:Dyspnoe
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich:Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Bauchschmerzen, Übelkeit)
Selten:Erbrechen
Sehr selten:Diarrhö, Obstipation
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten:Leberfunktionsstörung (Anstieg der Transaminasen)
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig:Flush
Gelegentlich:Hautreaktionen, u. a. Überempfindlichkeitsreaktionen wie Pruritus oder Exantheme
Selten:Urtikaria
Sehr selten:Photosensibilität, exfoliative Dermatitis, Gingivahyperplasie und Gingivitis (diese kann durch sorgfältige Mundhygiene verhindert oder rückgängig gemacht werden)
Skelett-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Selten:Muskelschmerz, Gelenkschmerz
Sehr selten:Muskelzittern
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr selten:Pollakisurie
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Selten:Erektionsstörungen
Sehr selten:Gynäkomastie
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig:periphere Ödeme. Wenn Knöchelödeme, die auf einer Erweiterung der Blutgefäße beruhen, auftreten, bilden sie sich spätestens nach Absetzen des Arzneimittels spontan zurück.
Sehr selten:Angioödem, Fieber, Gewichtszunahme, Schweißausbrüche
Nach plötzlichem Absetzen des Arzneimittels kann es zu einer hypertensiven Krise kommen.
4.9 Überdosierung
Symptome
Eine Überdosierung kann zu ausgeprägter Erweiterung der peripheren Blutgefäße und damit zu einer schweren Hypotonie und in einzelnen Fällen zu Bradykardie führen.
Maßnahmen
Unter Umständen können die Provokation von Erbrechen, die Gabe von Aktivkohle oder eine Magenspülung nützlich sein.
Bei sehr niedrigem Blutdruck sollte mit einer symptomatischen Behandlung begonnen werden, vor allem sollte der Patient waagerecht mit angehobenen Beinen gelagert werden. Falls gleichzeitig eine Bradykardie vorliegt, sollte 0,5-1,0 mg Atropin intravenös verabreicht werden. Falls dies nicht ausreicht, sollte das Plasmavolumen erhöht werden durch Infusion von z. B. Glucoselösung, isotonischer Natriumchloridlösung oder Dextranlösung. Sympathomimetika mit ausgeprägtem Effekt auf Alpha-1-Rezeptoren können zusätzlich verabreicht werden.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Kalziumkanalblocker / Dihydropyridin-Derivat
ATC Code: C08C A02
Felodipin, ein vasoselektiver Kalziumantagonist aus der Stoffgruppe der Dihydropyridine, senkt dosisabhängig erhöhten Blutdruck aller Schweregrade durch Verringerung des peripheren Gefäßwiderstands.
Die blutdrucksenkende Wirkung tritt in der Regel etwa 2 Stunden nach Gabe der ersten oralen Dosis ein und hält mindestens 24 Stunden an. Das Verhältnis der im Plasma gemessenen Felodipin-Minimalwerte zu den Maximalwerten („trough: peak ratio“) beträgt gewöhnlich weit über 50 %.
Felodipin kann entweder in Monotherapie oder zur Wirkungssteigerung in Kombination mit anderen Antihypertensiva wie Betarezeptorenblockern, Diuretika oder ACE-Hemmern eingesetzt werden. Es senkt sowohl den systolischen als auch den diastolischen Blutdruck.
Felodipin zeichnet sich durch seine ausgeprägte Vasoselektivität aus: Felodipin wirkt 100-mal stärker auf die isolierte, spontan aktive Pfortader als auf den elektrisch stimulierten Papillarmuskel des Herzens. Die vasodilatierende Wirkung von Felodipin beschränkt sich weitgehend auf die glatten Muskelzellen der peripheren präkapillaren Widerstandsgefäße und erstreckt sich nicht auf die venösen Kapazitätsgefäße. Deshalb und wegen fehlender Wirkungen auf die adrenerge Vasomotorenregulation wird Felodipin nicht mit dem Auftreten von orthostatischer Hypotension in Verbindung gebracht.
In therapeutischen Dosen besitzt Felodipin weder einen direkten Effekt auf die Myokardkontraktilität noch auf die kardiale Erregungsleitung. Daher kann Felodipin bei Patienten mit Hypertonie auch angewendet werden, wenn die linksventrikuläre Funktion beeinträchtigt ist.
Felodipin hat einen natriuretischen und diuretischen Effekt, der durch eine Verringerung der Natriumrückresorption in der Niere zustande kommt. Diese natriuretische und diuretische Wirkung ist dosisabhängig und erreicht ein Maximum nach mittleren Tagesdosen von 20 mg. Dadurch verhindert Felodipin die Natrium- und Wasserrückresorption. Die tägliche Kaliumausscheidung wird von Felodipin nicht beeinflusst.
Felodipin erniedrigt den renalen Gefäßwiderstand. Die glomeruläre Filtration bleibt unverändert, kann aber bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion zunehmen.
Zur Anwendung von Felodipin bei pädiatrischen Bluthochdruck-Patienten liegen begrenzte Daten aus klinischen Studien vor. In einer randomisierten, doppelblinden, 3-wöchigen Parallelgruppen-Studie mit Kindern im Alter von 6-16 Jahren mit essentieller Hypertonie wurden die blutdrucksenkenden Effekte einer 1-mal täglichen Gabe von 2,5 mg (n = 33), 5 mg (n = 33) und 10 mg Felodipin (n = 31) mit Placebo (n = 35) verglichen. Die Studie konnte die Wirksamkeit von Felodipin bezüglich der Blutdrucksenkung bei Kindern im Alter von 6-16 Jahren nicht belegen.
Die Langzeitwirkungen von Felodipin in Bezug auf Wachstum, Pubertät und allgemeine Entwicklung wurden nicht untersucht. Die langfristige Wirksamkeit einer blutdrucksenkenden Therapie in Form einer Therapie in der Kindheit mit dem Ziel, die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität im Erwachsenenalter zu reduzieren, wurden ebenfalls nicht nachgewiesen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Felodipin wird nach oraler Gabe schnell und vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Maximale Blutplasmaspiegel (tmax) werden mit der Retardformulierung nach 3-5 Stunden erreicht. Konstante Plasmaspiegel stellen sich im Allgemeinen ca. 3 Tage nach Behandlungsbeginn ein. Die therapeutisch wirksamen Plasmakonzentrationen liegen zwischen 2 und 30 nmol/l. Zwischen der blutdrucksenkenden Wirkung von Felodipin und seiner Plasmakonzentration besteht im therapeutischen Dosisbereich eine lineare Beziehung.
Felodipin wird zu ca. 99 % an Plasmaproteine, vorwiegend aus der Albumin-Fraktion, gebunden. Trotz der hohen Eiweißbindung beträgt das Verteilungsvolumen ca. 10 l/kg Körpergewicht, so dass sich Felodipin rasch im extravaskulären Gewebe verteilt.
Felodipin wird intensiv in der Leber metabolisiert. Unveränderte Muttersubstanz ist im Urin nur in Spuren (< 0,5 %) nachweisbar. Die bei der hepatischen Biotransformation gebildeten inaktiven, hydrophilen Metaboliten werden überwiegend (zu ca. 70 %) renal, der Rest wird über die Fäzes ausgeschieden.
Die Elimination von Felodipin verläuft in mehreren Phasen. Ungefähr 50 % der verabreichten Dosis wird mit einer Halbwertszeit von 4 Stunden ausgeschieden, die terminale Halbwertszeit beträgt im Mittel 24 Stunden. Die mittlere Plasmaclearance von Felodipin liegt bei 1200 ml/min und ist vom Leberblutfluss abhängig.
Infolge der hohen Metabolisierungsgeschwindigkeit und der hohen Clearance-Rate ist auch bei längerfristiger Anwendung für Felodipin und seine Metaboliten keine Kumulation zu erwarten.
Bei älteren Patienten und Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion werden erhöhte Plasmakonzentrationen gemessen. Dagegen ist die Kinetik von Felodipin bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion einschließlich Hämodialysepatienten gegenüber Gesunden unverändert.
Felodipin unterliegt in der Leber einem ausgeprägten First-Pass-Effekt. Im Gesamtdurchschnitt stehen ca. 15 % der verabreichten Dosis systemisch zur Verfügung. Aufgrund der umfangreichen präsystemischen Verstoffwechselung ist deshalb nur eine begrenzte Bioverfügbarkeit möglich. Innerhalb eines Dosisbereiches von 5-40 mg ist die Bioverfügbarkeit konstant. Die Fläche unter der Plasmakonzentrationskurve (AUC) versus der Zeitkurve verhält sich linear zur verabreichten Dosis.
Eine pharmakokinetische Einzeldosis-Studie (Felodipin 5 mg Retardformulierung) mit einer begrenzten Anzahl an Kindern im Alter von 6-16 Jahren (n = 12) ergab keinen offensichtlichen Zusammenhang zwischen dem Alter und der AUC, der Cmaxoder der Halbwertszeit von Felodipin.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
Nach oraler Applikation beträgt die LD50bei der Maus ca. 250 mg/kg KG und bei der Ratte ca. 2.300 mg/kg KG. Es wurden keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern gefunden.
Nach i.v.-Gabe lagen die Werte für die Maus bei 8,6 mg/kg KG (männlich) und bei 10,4 mg/kg KG (weiblich). Die entsprechenden Werte bei der Ratte wurden mit 6,8 mg/kg KG (männlich) und 6,4 mg/kg KG (weiblich) bestimmt.
Chronische Toxizität
Die chronische Toxizität wurde an Ratten (bis zu 12 Monaten) und Hunden (bis zu 12 Monaten) untersucht.
Bei beiden Tierarten wurde eine dosisabhängige Zunahme der Zona glomerulosa der Nebennieren, die als eine Reaktion auf den diuretischen Effekt von Felodipin angesehen wird, beobachtet. Weibliche Ratten, die 48 mg/kg KG Felodipin bekamen, zeigten ein dilatiertes und verdicktes Colon.
Bei Hunden trat nach 6-monatiger Behandlung mit 1 und 2 mg/kg KG Felodipin (2-mal täglich verabreicht) eine Gingivahyperplasie auf, die bei einer niedrigen Dosis von 0,3 mg/kg KG Felodipin (über 12 Monate 2-mal täglich verabreicht) nicht auftrat.
Kanzerogenität
Es wurden Langzeituntersuchung an Ratten und Mäusen durchgeführt. Bei der Ratte traten benigne interstitielle Zelltumoren (Leydig-Zelltumoren) auf. Dieser speziesabhängige Effekt basiert auf der endokrinologischen Wirkung von Felodipin bei der Ratte.
Mutagenität
Die Untersuchungen mit 4 verschiedenen Testsystemen ergaben keine relevanten Hinweise auf eine mutagene Potenz von Felodipin.
Reproduktionstoxizität
Während es bei der Ratte durch eine Verabreichung während der Organogenesephase nicht zu Schädigungen kam, löste Felodipin beim Kaninchen ab der niedrigsten untersuchten Dosis (1,15 mg/kg KG/Tag) Skelettanomalien (Zehendefekte) aus. Anomalien an Fingern und Zehen wurden auch bei Affen beobachtet. Ab ca. 4 mg/kg KG/Tag trat beim Kaninchen vermehrt Embryoletalität auf und es kam abhängig von der Dosis und vom Behandlungszeitraum zu Frühgeburten. Bei der Ratte wurden bei einer Verabreichung von 3,8 mg/kg KG/Tag während der Perinatalphase eine Verlängerung der Tragzeit, eine Erschwerung des Geburtsvorgangs und damit verbunden eine gesteigerte Totgeburtsrate bzw. Neugeborenensterblichkeit beobachtet. Störungen der Fertilität traten bei Dosen im therapeutischen Bereich nicht auf.
Felodipin geht in die Muttermilch über.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
mikrokristalline Cellulose
Hypromellose
Lactose-Monohydrat
Macrogol 4000
Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
Natriumdodecylsulfat
Titandioxid (E 171)
Eisen(III)-oxid (E 172)
Eisen(III)-hydroxid-oxid (E 172)
Hinweis für Diabetiker
1 Retardtablette enthält weniger als 0,01 BE.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Felocor® 5 mg
3 Jahre
Felocor® 10 mg
4 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC-Aluminium-Blister
Packungen mit
20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Retardtabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen
7. Inhaber der Zulassungen
Hexal AG
Industriestraße 25
83607 Holzkirchen
Telefon: (08024) 908-0
Telefax: (08024) 908-1290
E-Mail: medwiss@hexal.com
8. Zulassungsnummern
Felocor® 5 mg
45624.00.00
Felocor®10 mg
45624.01.00
9. Datum der erteilung der Zulassungen / Verlängerung der Zulassungen
18.01.2001 / 27.08.2009
10. Stand der Information
November 2010
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig