Felodipin Abz 5 Mg Retardtabletten
FACHINFORMATION
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Felodipin AbZ 5 mg Retardtabletten Felodipin AbZ 10 mg Retardtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Felodipin AbZ 5 mg Retardtabletten Jede Retardtablette enthält 5 mg Felodipin.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose-Monohydrat 23,95 mg
Felodipin AbZ 10 mg Retardtabletten Jede Retardtablette enthält 10 mg Felodipin.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose-Monohydrat 21,45 mg Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Retardtablette
Felodipin AbZ 5 mg Retardtabletten Runde, bikonvexe, hellrosa Filmtablette.
Felodipin AbZ 10 mg Retardtabletten Runde, bikonvexe, rötlichbraune Filmtablette.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Essentielle Hypertonie
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Die Tabletten sollten morgens zusammen mit einem Glas Wasser eingenommen werden. Um die verlängerte Wirkstofffreisetzung zu gewährleisten, dürfen die Tabletten weder geteilt, zerdrückt noch zerkaut werden. Die Tabletten können auf nüchternen Magen oder nach einer leichten Mahlzeit, die wenig Fett oder Kohlenhydrate enthält, eingenommen werden.
Die Dosis sollte individuell eingestellt werden. Die Behandlung kann mit 5 mg einmal täglich begonnen werden. Abhängig vom Ansprechen des Patienten kann die tägliche Dosierung gegebenenfalls auf 2,5 mg reduziert oder auf 10 mg erhöht werden. Falls nötig, kann ein anderes Antihypertonikum hinzugefügt werden. Die übliche Erhaltungsdosis beträgt 5 mg einmal täglich. Die maximale Tagesdosis beträgt 10 mg Felodipin.
Besondere Patientengruppen
Ältere Patienten
Zu Beginn der Behandlung sollte die niedrigste Dosis in Erwägung gezogen werden. Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Nierenfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung ist Vorsicht angezeigt (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).
Eingeschränkte Leberfunktion
Bei Patienten mit Leberfunktionsstörung kann es zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Felodipin kommen, welche durch eine Dosisreduzierung korrigiert werden können (siehe Abschnitt 4.4). Bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung ist Felodipin kontraindiziert.
Kinder und Jugendliche
Es liegen nur begrenzte Erfahrungen aus klinischen Studien zur Anwendung von Felodipin bei Kindern und Jugendlichen vor (siehe Abschnitte 5.1 und 5.2).
4.3 Gegenanzeigen
- Schwangerschaft
- Überempfindlichkeit gegen Felodipin (oder andere Dihydropyridine) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile
- Dekompensierte Herzinsuffizienz
- Akuter Myokardinfarkt
- Instabile Angina pectoris
- Hämodynamisch signifikante Herzklappenverengung
- Dynamische hypertrophische obstruktive Kardiomyopathie
- Herzkreislaufschock
- Schwere Leberfunktionsstörung
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Felodipin kann eine deutliche Hypotonie mit nachfolgender Tachykardie auslösen. Dies kann bei prädisponierten Patienten zu einer Myokardischämie führen.
Felodipin darf bei Patienten mit einer Tendenz zur Tachykardie nur mit Vorsicht angewendet werden. Bei prädisponierten Patienten kann deshalb ein Herzinfarkt auftreten (siehe Abschnitt 5.1).
Felodipin wird in der Leber metabolisiert. Daher können bei Patienten mit deutlich reduzierter Leberfunktion höhere therapeutische Konzentrationen und eine erhöhte Wirksamkeit auftreten (siehe Abschnitt 4.2).
Felodipin sollte mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit:
- Erregungsleitungsstörungen, kompensierter Herzinsuffizienz und Aorten- oder Mitralklappenstenose
- schweren Nierenfunktionsstörungen (GFR < 30 ml/min)
- AV-Block 2. oder 3. Grades
Falls die Behandlung mit Felodipin plötzlich abgebrochen wird, kann in einzelnen Fällen eine hypertensive Krise auftreten.
Dihydropyridine können eine akute Hypotonie verursachen. In einigen Fällen besteht das Risiko einer von Reflextachykardie begleiteten Hypoperfusion (siehe Abschnitt 5.1).
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Felodipin AbZ Retardtabletten nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Enzym-Wechselwirkungen
Substanzen mit enzymhemmender und -induzierender Wirkung auf das Cytochrom-P450-Isoenzym 3A4 können den Plasmaspiegel von Felodipin beeinflussen.
Wechselwirkungen, die zu einer erhöhten Plasmakonzentration von Felodipin führen Von Enzymhemmern ist bekannt, dass sie zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Felodipin führen können.
Beispiele:
- Cimetidin
- Erythromycin, Clarithromycin, Telithromycin
- Itraconazol
- Ketoconazol
- Protease-Hemmer gegen HIV (z. B. Ritonavir)
- Bestimmte Flavonoide, die in Grapefruit-Saft enthalten sind
Wechselwirkungen, die zu einer reduzierten Plasmakonzentration von Felodipin führen Enzyminduzierer können zu reduzierten Plasmakonzentrationen von Felodipin führen. Beispiele:
- Phenytoin
- Carbamazepin
- Rifampicin
- Barbiturate
- Efavirenz
- Nevirapin
- Hypericum perforatum (Johanniskraut)
Weitere Wechselwirkungen
Tacrolimus: Felodipin kann die Konzentration von Tacrolimus erhöhen. Bei gleichzeitiger Anwendung sollte die Serumkonzentration von Tacrolimus kontrolliert und die Tacrolimus-Dosis, falls nötig, angepasst werden.
Cyclosporin: Felodipin hat keinen Einfluss auf die Plasmakonzentrationen von Cyclosporin. Allerdings kann Cyclosporin den Metabolismus von Felodipin hemmen und so zum potenziellen Risiko einer Felodipin-Toxizität führen.
Andere Arzneimittel mit hoher Bindungsaffinität: Das hohe Ausmaß der Plasmaproteinbindung von Felodipin scheint keine Auswirkung auf die ungebundene Fraktion anderer Arzneimittel mit hoher Bindungsaffinität (z. B. Warfarin) zu haben.
Die blutdrucksenkende Wirkung von Felodipin kann durch andere Antihypertonika (z. B. Hydrochlorothiazid) und tricyclische Antidepressiva verstärkt werden.
Die Blutspiegel von Digoxin erhöhen sich bei gleichzeitiger Anwendung mit Felodipin. Deshalb sollte eine Verringerung der Digoxin-Dosis in Betracht gezogen werden, wenn beide Arzneistoffe gleichzeitig verabreicht werden.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Felodipin darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden.
Stillzeit
Felodipin ist in der Muttermilch nachweisbar. Bei Einnahme therapeutischer Dosen durch die stillende Mutter ist allerdings keine Auswirkung auf den Säugling zu erwarten.
Fertilität
Es liegen keine Patientendaten zur Fertilität vor (siehe Abschnitt 5.3).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Patienten sollten darüber informiert werden, welche Auswirkungen Felodipin auf sie hat, bevor sie ein Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen, da gelegentlich Schwindel und Müdigkeit auftreten können.
4.8 Nebenwirkungen
Wie andere Dilatatoren der Arteriolen kann auch Felodipin zu Hitzegefühl, Kopfschmerzen, Palpitationen, Schwindel und Müdigkeit führen. Die meisten dieser Reaktionen sind dosisabhängig und treten zu Behandlungsbeginn oder nach einer Dosiserhöhung auf. Derartige Reaktionen treten normalerweise nur vorübergehend auf und lassen mit der Zeit nach.
Wie bei anderen Dihydropyridinen kann es auch bei mit Felodipin behandelten Patienten zu einem dosisabhängigen Anschwellen der Knöchel kommen. Dies beruht auf einer präkapillären Vasodilatation und ist nicht auf eine allgemeine Flüssigkeitsretention zurückzuführen. Erfahrungen aus klinischen Studien haben gezeigt, dass 2 % der Patienten aufgrund geschwollener Knöchel die Behandlung abbrachen.
Wie bei anderen Calciumantagonisten wurde auch bei Patienten mit ausgeprägter Gingivitis/Parodontitis über eine leichte Zahnfleischwucherung berichtet. Die Wucherung kann durch sorgfältige Zahnhygiene vermieden oder rückgängig gemacht werden.
Die nachfolgend aufgelisteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen stammen aus klinischen Studien und Beobachtungen nach Markteinführung.
Die folgenden Häufigkeiten sind definiert als:
Sehr häufig (> 1/10)
Häufig (> 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen
Gelegentlich: Parästhesie, Schwindel, Unruhe
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Sehr häufig: Tinnitus (tritt besonders zu Behandlungsbeginn, bei Dosiserhöhung oder bei Verabreichung hoher Dosen auf). Im Allgemeinen lässt diese Wirkung bei andauernder Behandlung nach.
Herzerkrankungen
Häufig: Besonders zu Beginn der Behandlung können Angina-pectoris-Anfälle auftreten
bzw. kann es bei Patienten mit bestehender Angina pectoris zu einer Zunahme von Häufigkeit, Dauer und Schweregrad der Anfälle kommen.
Gelegentlich: Palpitationen, Tachykardie, Hypotonie Sehr selten: Herzinfarkt
Gefäßerkrankungen
Häufig: Flush
Selten: Synkopen
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Dyspnoe
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Übelkeit, Abdominalschmerzen, Diarrhoe, Obstipation
Selten: Erbrechen
Sehr selten: Gingivahyperplasie, Gingivitis
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: Erhöhte Leberenzyme
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellengewebes
Gelegentlich: Ausschlag, Pruritus Selten: Urtikaria
Sehr selten: Exfoliative Dermatitis, Lichtempfindlichkeitsreaktionen, leukozytoklastische Vaskulitis
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Tremor Selten: Arthralgie, Myalgie
Erkrankungen der Niere und Harnwege
Sehr selten: Pollakisurie
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Selten: Impotenz/sexuelle Funktionsstörung
Sehr selten: Gynäkomastie, Menorrhagie
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Periphere Ödeme
Gelegentlich: Müdigkeit, Gewichtszunahme, Schweißausbrüche
Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen wie z. B. Angioödem, Fieber.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Symptome
Eine Überdosierung kann zu einer übermäßigen peripheren Vasodilatation mit ausgeprägter Hypotonie und manchmal Bradykardie führen.
Therapie
Aktivkohle und, falls nötig, Magenspülung.
Im Falle einer Hypotonie sollte eine symptomatische Behandlung erfolgen.
Der Patient sollte in Rückenlage mit hochgelagerten Beinen gebracht werden. Im Fall einer gleichzeitig auftretenden Bradykardie sollten 0,5-1,0 mg Atropin intravenös verabreicht werden. Sollte dies nicht ausreichen, sollte eine Erhöhung des Plasmavolumens durch Infusion von z. B. Glukose, Kochsalzlösung oder Dextran vorgenommen werden.
Sympathomimetika mit vorwiegender Wirkung auf die a1-Adrenorezeptoren können verabreicht werden, wenn die oben aufgeführten Maßnahmen nicht ausreichen.
Felodipin ist nur zu einem minimalen Ausmaß dialysierbar (ca. 9 %).
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Calciumkanalblocker, Dihydropyridin-Derivat ATC-Code: C08CA02
Felodipin ist ein Calciumantagonist aus der Dihydropyridin-Klasse der Calciumkanalblocker. Calciumantagonisten wirken auf die spannungsabhängigen Calciumkanäle vom L-Typ (langsame Erregungsübertragung) in den Zellmembranen der glatten Muskelzellen, indem sie den Calciumioneneinstrom in die Muskelzelle vermindern; dies führt zu einer Vasodilatation. Felodipin wirkt stärker auf die glatte Muskulatur der Gefäße, als auf die Herzmuskulatur. Felodipin führt selektiv zu einer Dilatation der Arteriolen ohne die venösen Gefäße zu beeinflussen.
Felodipin führt durch Vasodilatation und in der Folge Reduktion des peripheren Gefäßwiderstandes zu einer dosisabhängigen Blutdruckverminderung. Es vermindert den systolischen und diastolischen Blutdruck. Die hämodynamische Wirkung von Felodipin ist begleitet von einer (barorezeptorinduzierten) Reflextachykardie.
In therapeutischen Dosen hat Felodipin weder Auswirkungen auf die Kontraktilität des Herzens, noch auf die kardiale Erregungsleitung. Der renale Gefäßwiderstand wird durch Felodipin verringert. Die glomeruläre Filtrationsrate bleibt unverändert.
Felodipin besitzt eine schwache natriuretische/diuretische Wirkung und dadurch wird einer Flüssigkeitsretention entgegengewirkt.
Felodipin eignet sich für die Monotherapie, kann jedoch auch kombiniert mit Betablockern, Diuretika und ACE-Hemmern angewendet werden.
Zur Anwendung von Felodipin bei pädiatrischen Bluthochdruck-Patienten liegen begrenzte Daten aus klinischen Studien vor. In einer randomisierten, doppelblinden, 3-wöchigen Parallelgruppen-Studie mit Kindern im Alter von 6 bis 16 Jahren mit essenzieller Hypertonie wurden die blutdrucksenkenden Effekte einer 1-mal täglichen Gabe von 2,5 mg (n=33), 5 mg (n=33) und 10 mg Felodipin (n=31) mit Placebo (n=35) verglichen. Die Studie konnte die Wirksamkeit von Felodipin bezüglich der Blutdrucksenkung bei Kindern im Alter von 6 bis 16 Jahren nicht belegen.
Die Langzeitwirkungen von Felodipin in Bezug auf Wachstum, Pubertät und allgemeine Entwicklung wurden nicht untersucht. Die langfristige Wirksamkeit einer blutdrucksenkenden Therapie in Form einer Therapie in der Kindheit mit dem Ziel, die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität im Erwachsenenalter zu reduzieren, wurde ebenfalls nicht nachgewiesen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Absorption
Felodipin wird nach oraler Verabreichung vollständig resorbiert. Plasmaspitzenwerte werden bei der retardierten Formulierung nach 3-5 Stunden erreicht. Dies hat gleichmäßige FelodipinPlasmakonzentrationen über 24 Stunden innerhalb des therapeutischen Bereichs zur Folge.
Das Fließgleichgewicht (Steady state) wird ca. 3 Tage nach Therapiebeginn erreicht. Aufgrund eines ausgeprägten First-pass-Effekts sind nur ca. 15 % der verabreichten Dosis systemisch verfügbar.
Verteilung
Die Plasmaproteinbindung von Felodipin ist > 99 %. Das Verteilungsvolumen beträgt im Steady state ca.10 l/kg, was auf eine ausgeprägte Verteilung ins Gewebe hinweist. Es gibt keine signifikante Akkumulation während der Langzeitbehandlung.
Metabolismus
Felodipin wird weitgehend in der Leber durch CYP3A4 metabolisiert. Alle identifizierten Metaboliten sind inaktiv.
Elimination
Im Harn ist keine unveränderte Muttersubstanz nachweisbar. Die durchschnittliche Halbwertszeit von Felodipin in der terminalen Phase beträgt 25 Stunden. Die durch Biotransformation in der Leber entstehenden inaktiven, hydrophilen Metaboliten werden überwiegend über die Nieren ausgeschieden (zu ca. 70 %), der Rest über die Faeces.
Die mittlere Plasma-Clearance beträgt 1100 ml/l und ist abhängig von der Leberdurchblutung.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten wurden erhöhte Plasmakonzentrationen gemessen.
Kinder
Eine pharmakokinetische Einzeldosis-Studie (Felodipin 5 mg Retardformulierung) mit einer begrenzten Anzahl an Kindern im Alter von 6 bis 16 Jahren (n=12) ergab keinen offensichtlichen Zusammenhang zwischen dem Alter und der AUC, der Cmax oder der Halbwertszeit von Felodipin.
Nierenfunktionseinschränkung
Eine eingeschränkte Nierenfunktion hat keine Auswirkung auf die Pharmakokinetik von Felodipin, obwohl es bei Nierenversagen zu einer Akkumulation der inaktiven Metaboliten kommen kann.
Leberfunktionseinschränkung
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion wurden auf bis zu 100 % erhöhte Plasmakonzentrationen gemessen.
Einfluss von Nahrung
Bei gleichzeitiger Aufnahme von fetthaltigen Lebensmitteln wird die Resorptionsrate, jedoch nicht das Ausmaß der Resorption beeinflusst. Die Cmax war nach Aufnahme einer stark fetthaltigen Mahlzeit 2-2,5-mal höher als im Fastenzustand.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf herkömmlichen Versuchen zur pharmakologischen Sicherheit, Toxizität nach wiederholter Verabreichung, Genotoxizität und zum karzinogenetischem Potenzial ergeben präklinische Daten keine besondere Gefährdung für den Menschen.
In Tierversuchen zur Reproduktionstoxizität traten Veränderungen bei Ratten (verlängerte Trächtigkeitsdauer und schwere Geburt) und Kaninchen (Entwicklungsbeeinträchtigung der distalen Phalangen, vermutlich aufgrund einer verminderten uteroplacentalen Perfusion) auf; diese Veränderungen weisen nicht auf eine direkte teratogenetische Wirkung hin, jedoch auf Sekundärfolgen eines pharmakodynamischen Effekts. Bei Affen wurde eine Fehlstellung der distalen Phalangen gefunden. Die Bedeutung dieser Beobachtungen für den Menschen ist unbekannt.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Mikrokristalline Cellulose
Lactose-Monohydrat
Hypromellose
Povidon K25
Propylgallat (Ph.Eur.)
Hochdisperses Siliciumdioxid
Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
Talkum
Propylenglycol
Eisen(III)-oxid (E 172)
Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172)
Titandioxid (E 171)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
4 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PVDC/Aluminium-Blister
Packung mit 20 Retardtabletten Packung mit 50 Retardtabletten Packung mit 100 Retardtabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
AbZ-Pharma GmbH Graf-Arco-Str. 3 89079 Ulm
8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
Felodipin AbZ 5 mg Retardtabletten 45497.00.00
Felodipin AbZ 10 mg Retardtabletten 45497.01.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 23. Januar 2001
Datum der Verlängerung der Zulassung: 28. September 2005
10. STAND DER INFORMATION
Dezember 2013
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
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