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Felodipin Al 2,5 Mg Retard

Document: 20.07.2010   Fachinformation (deutsch) change


Fachinformation Felodipin AL


Bezeichnung der Arzneimittel

Felodipin AL 2,5 mg retard
Felodipin 2,5 mg pro Retardtablette

Felodipin AL 5 mg retard
Felodipin 5 mg pro Retardtablette

Felodipin AL 10 mg retard
Felodipin 10 mg pro Retardtablette

Wirkstoff: Felodipin

Qualitative und quantitative Zu­sammensetzung

Felodipin AL 2,5 mg retard

1 Retardtablette enthält:

2,5 mg Felodipin

Felodipin AL 5 mg retard

1 Retardtablette enthält:

5 mg Felodipin

Felodipin AL 10 mg retard

1 Retardtablette enthält:

10 mg Felodipin

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

Darreichungsform

Retardtablette

Felodipin AL 2,5 mg retard

Gelb-braune, runde, bikonvexe Retard­tablette mit Prägung „2,5“.

Felodipin AL 5 mg retard

Schwach pinkfarbene, runde, bikonvexe Retardtablette mit Prägung „5“.

Felodipin AL 10 mg retard

Rot-braune, runde, bikonvexe Retardtab­lette mit Prägung „10“.

Klinische Angaben

Anwendungsgebiete

Zur Behandlung der essentiellen Hyper­tonie.

Dosierung, Art und Dauer
der Anwendung

Die Therapie sollte grundsätzlich mit 1-mal täglich 5 mg Felodipin begonnen werden (entspr. 2 Retardtabletten Felodipin AL 2,5 mg bzw. 1 Retardtablette Felodipin AL 5 mg). Insbesondere bei älteren Patienten empfiehlt es sich, die Therapie einschlei­chend mit 2,5 mg Felodipin (entspr. 1 Re­tardtablette Felodipin AL 2,5 mg) zu beginnen.

Die Dosis kann auf 1-mal täglich 10 mg Felodipin (entspr. 2 Retardtabletten Felo­dipin AL 5 mg bzw. 1 Retardtablette Felo­dipin AL 10 mg) erhöht werden.

Die maximale Tagesdosis beträgt 10 mg Felodipin. Bei nicht ausreichender Blut­drucksenkung sollte ein weiteres blutdruck­senkendes Mittel eingenommen werden.

Dosiserhöhungen sollten im Abstand von mindestens 2 Wochen erfolgen. Die üb­liche Erhaltungsdosis beträgt 1-mal täg­lich 5-10 mg Felodipin.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten sollte die empfoh­lene Anfangsdosis angepasst werden. Spätere Dosiserhöhungen sollten mit besonderer Vorsicht erfolgen.

Eingeschränkte Leberfunktion

Bei Patienten mit leichter bis mittel­schwerer Leberfunktionsstörung sollte die empfohlene Anfangsdosis auf ein Minimum der therapeutisch wirksamen Dosis von Felodipin gesenkt werden. Die Dosis sollte nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung erhöht werden (siehe Abschnitt 5.2).

Kinder

Bei Kindern sollte Felodipin nicht ange­wendet werden, da die Sicherheit und Wirksamkeit in dieser Population nicht nachgewiesen wurde.

Art der Anwendung

Die Retardtabletten sollten mit etwas Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser, kein Grapefruitsaft!) eingenommen werden.

Sie sollen ganz geschluckt und weder zerkaut noch geteilt werden.

Sie können auf nüchternen Magen oder mit einer leichten Mahlzeit eingenommen werden. Eine fettreiche Mahlzeit sollte jedoch vermieden werden (siehe Ab­schnitt 5.2).

Gegenanzeigen

Felodipin AL retard darf nicht ange­wendet werden bei:

  • Überempfindlichkeit gegenüber Felo­dipin oder einem der sonstigen Be­standteile der Arzneimittel.

  • Schlaganfall innerhalb des letzten halben Jahres.

  • Herz-Kreislauf-Schock.

  • höhergradiger Aortenklappen- und Mitralstenose.

  • hypertropher obstruktiver Kardiomyo­pathie.

  • instabiler Angina pectoris.

  • akutem Myokardinfarkt (innerhalb von 8 Wochen).

  • atrioventrikulären Überleitungsstörungen 2. und 3. Grades.

  • schweren Leberfunktionsstörungen.

  • dekompensierter Herzinsuffizienz.

  • schwerer Niereninsuffizienz (GFR < 30 ml/min, Kreatinin > 1,8 mg/dl).

  • Schwangerschaft.

Besondere Warnhinweise und Vor­sichtsmaßnahmen für die Anwendung

Vorsicht ist geboten bei:

  • ausgeprägter Hypotonie.

  • Tachykardie über 120 Schläge pro Minute.

  • Erregungsleitungsstörungen.

  • kompensierter Herzinsuffizienz.

  • Aorten- oder Mitralklappenstenose.

  • leichten bis mittelschweren Leber­funktionsstörungen, da die blutdruck­senkende Wirkung verstärkt sein kann. Eine Anpassung der Dosierung sollte in Betracht gezogen werden.

Falls die Behandlung mit Felodipin plötz­lich abgebrochen wird, kann in einzelnen Fällen ein hypertensiver Notfall auftreten.

Felodipin kann eine deutliche Hypotonie (durch die gefäßerweiternde Wirkung) mit nachfolgender Tachykardie auslösen. Dies kann bei prädisponierten Patienten zu einer Myokardischämie führen. Bei prä­disponierten Patienten kann deshalb ein Herzinfarkt auftreten (siehe Abschnitt 5.1).

Felodipin wird durch CYP3A4 metabo­lisiert. Deshalb sollten Kombinationen mit Arzneimitteln, die starke CYP3A4-Inhibitoren oder -Induktoren sind, ver­mieden werden (siehe Abschnitt 4.5). Aus dem gleichen Grund sollte die gleich­zeitige Einnahme mit Grapefruitsaft ver­mieden werden (siehe Abschnitt 4.5).

Diese Arzneimittel enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Felodipin AL retard nicht einnehmen.

Wechselwirkungen mit anderen Arznei­mitteln und sonstige Wechselwirkungen

Folgende Wechselwirkungen zwischen den vorliegenden Arzneimitteln und anderen Arzneimitteln sind zu beachten:

Der blutdrucksenkende Effekt von Felo­dipin kann durch andere blutdrucksen­kende Arzneimittel (wie Betarezeptoren­blocker, Diuretika, ACE-Hemmer) sowie tricyclische Antidepressiva verstärkt werden.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Arznei­mitteln, die das Cytochrom-P450-Isoen­zym 3A4 der Leber hemmen (z.B. Ci­metidin, Erythromycin, Itraconazol oder Ketoconazol), sind erhöhte Plasmaspiegel von Felodipin gemessen worden. Daher sollten diese Patienten sorgfältig beo­bachtet werden. Auch der Genuss von Grapefruitsaft, der enzymhemmende Flavonoide enthält, kann den Plasma­spiegel von Felodipin erhöhen.

Die gleichzeitige Gabe von Arzneimitteln, die über eine Enzyminduktion in der Leber (Cytochrom-P450-System) zu niedrigen Plasmaspiegeln führen (z.B. Carbama­zepin, Phenytoin, Barbiturate, Rifampicin), machen eine Dosiserhöhung von Felo­dipin erforderlich.

Ciclosporin kann einen Anstieg der Cmax von Felodipin hervorrufen. Zusätzlich kann Ciclosporin den Metabolismus von Felodipin hemmen. Dadurch besteht das potenzielle Risiko einer erhöhten Felo­dipin-Toxizität.

Felodipin kann die Serumkonzentration von Tacrolimus erhöhen. Bei gleichzeitiger An­wendung sollte die Serumkonzentration von Tacrolimus kontrolliert und gegebenen­falls die Dosis entsprechend angepasst werden.

Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Felodipin darf während der Schwanger­schaft nicht angewendet werden, da Tier­versuche Hinweise auf Fruchtschädigungen ergeben haben (siehe Abschnitt 5.3).

Vor Beginn einer Behandlung mit Felo­dipin muss eine Schwangerschaft aus­geschlossen werden, während der The­rapie muss eine sichere Kontrazeption praktiziert werden.

Stillzeit

Der Übergang von Felodipin in die Mutter­milch wurde bei 3 stillenden Frauen gezeigt. Bei Einnahme therapeutischer Dosen von Felodipin durch die stillende Mutter nimmt demnach der voll gestillte Säugling pro Tag nur geringe Dosen des Wirkstoffes mit der Muttermilch auf. Da jedoch keine Erfahrungen über Risiken für den Säugling vorliegen, sollte Felodipin AL retard in der Stillzeit nicht ange­wendet werden.

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtig­keit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Behandlung mit diesen Arzneimitteln bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kon­trolle. Durch individuell auftretende unter­schiedliche Reaktionen kann das Reak­tionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teil­nahme am Straßenverkehr, zum Be­dienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungs­beginn, Dosiserhöhung und Präparate­wechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1 000 bis < 1/100)

Selten (≥1/10 000 bis < 1/1 000)

Sehr selten (<1/10 000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Kopfschmerzen (treten besonders zu Behandlungsbeginn, bei Dosiserhöhung oder bei Verabreichung hoher Dosen auf). Im Allgemeinen lassen diese Wirkungen bei andauernder Behandlung nach.

Gelegentlich: Parästhesie, Schwindel, Müdigkeit.

Selten: Synkope.

Sehr selten: Unruhe.

Erkrankungen des Ohrs und des Laby­rinths

Sehr selten: Tinnitus.

Herzerkrankungen

Gelegentlich: Palpitationen, Tachykardie.

Selten: Hypotone Kreislaufreaktionen.

Sehr selten: Herzinfarkt.

Besonders zu Beginn der Behandlung können Angina pectoris-Anfälle auftreten bzw. kann es bei Patienten mit bestehender Angina pectoris zu einer Zunahme von Häufigkeit, Dauer und Schweregrad kommen.

Gefäßerkrankungen

Sehr selten: Leukozytoklastische Vas­kulitis.

Erkrankungen der Atemwege, des Brust­raums und Mediastinums

Sehr selten: Dyspnoe.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Gelegentlich: Übelkeit, Bauschmerzen.

Selten: Erbrechen.

Sehr selten: Diarrhö, Obstipation.

Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten: Erhöhte Transaminasen­spiegel.

Erkrankungen der Haut und des Unter­hautzellgewebes

Häufig: Flush, besonders bei Behandlungs­beginn, bei Dosiserhöhung oder bei der Verabreichung hoher Dosen. Im Allge­meinen lassen diese Wirkungen bei an­dauernder Behandlung nach.

Gelegentlich: Haut- und Überempfindlich­keitsreaktionen wie Pruritus, Exanthem.

Selten: Urtikaria.

Sehr selten: Photosensibilität, exfoliative Dermatitis, Gingivahyperplasie und Gingi­vitis (die Gingivitis kann durch sorgfäl­tige Mundhygiene verhindert oder rück­gängig gemacht werden).

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Selten: Myalgie, Muskelzittern, Arthralgie.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten: Pollakisurie.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Selten: Erektionsstörungen.

Sehr selten: Gynäkomastie, Menorrhagie.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwer­den am Verabreichungsort

Häufig: Periphere Ödeme. Das Ausmaß der Knöchelschwellung ist dosisabhängig. Sie bilden sich spätestens nach Ab­setzen des Arzneimittels spontan zurück.

Sehr selten: Angioödem, Fieber, Gewichts­zunahme, Schweißausbrüche.

Nach plötzlichem Absetzen von Felodipin kann es zu einem hypertensiven Notfall kommen.

Überdosierung

Symptome

Eine Überdosierung kann zu ausge­prägter Erweiterung der peripheren Blut­gefäße und damit zu einer schweren Hypotonie und in einzelnen Fällen zu Bradykardie führen.

Maßnahmen

Unter Umständen können die Provoka­tion von Erbrechen, die Gabe von Aktiv­kohle oder eine Magenspülung nützlich sein.

Bei sehr niedrigem Blutdruck sollte mit einer symptomatischen Behandlung be­gonnen werden, vor allem sollte der Patient waagerecht mit angehobenen Beinen gelagert werden. Falls gleichzeitig eine Bradykardie vorliegt, sollte 0,5-1,0 mg Atropin intravenös verabreicht werden. Falls dies nicht ausreicht, sollte das Plasmavolumen erhöht werden durch Infusion von z.B. Glukoselösung, isoto­nischer Natriumchloridlösung oder Dextran­lösung. Sympathomimetika mit ausge­prägtem Effekt auf α1-Rezeptoren können zusätzlich verabreicht werden.

Felodipin ist nur zu einem minimalen Ausmaß dialysierbar.

Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Klassifizierung

1,4-Dihydropyridin-Derivat/Calciumant­agonist

ATC-Code: C08CA02

Felodipin, ein vasoselektiver Calcium­antagonist aus der Stoffgruppe der Di­hydropyridine, senkt dosisabhängig er­höhten Blutdruck aller Schweregrade durch Verringerung des peripheren Ge­fäßwiderstands.

Die blutdrucksenkende Wirkung tritt in der Regel etwa 2 Stunden nach Gabe der ersten oralen Dosis ein und hält mindestens 24 Stunden an. Das Ver­hältnis der im Plasma gemessenen Felodipin-Minimalwerte zu den Maximal­werten („trough:peak ratio“) beträgt ge­wöhnlich weit über 50%.

Felodipin kann entweder in Monotherapie oder zur Wirkungssteigerung in Kombi­nation mit anderen Antihypertensiva wie Betarezeptorenblockern, Diuretika oder ACE-Hemmern eingesetzt werden. Es senkt sowohl den systolischen als auch den diastolischen Blutdruck.

Felodipin zeichnet sich durch seine aus­geprägte Vasoselektivität aus: Felodipin wirkt 100-mal stärker auf die isolierte, spontan aktive Pfortader als auf den elektrisch stimulierten Papillarmuskel des Herzens. Die vasodilatierende Wirkung von Felodipin beschränkt sich weit­gehend auf die glatten Muskelzellen der peripheren präkapillaren Widerstands­gefäße und erstreckt sich nicht auf die venösen Kapazitätsgefäße. Deshalb und wegen fehlender Wirkungen auf die adrenerge Vasomotorenregulation wird Felodipin nicht mit dem Auftreten von orthostatischer Hypotension in Verbin­dung gebracht.

In therapeutischen Dosen besitzt Felo­dipin weder einen direkten Effekt auf die Myokardkontraktilität noch auf die kardiale Erregungsleitung. Daher kann Felodipin bei Patienten mit Hypertonie auch angewendet werden, wenn die linksventrikuläre Funktion beeinträchtigt ist.

Felodipin hat einen natriuretischen und diuretischen Effekt, der durch eine Ver­ringerung der Natriumrückresorption in der Niere zustande kommt. Diese natri­uretische und diuretische Wirkung ist dosisabhängig und erreicht ein Maxi­mum nach mittleren Tagesdosen von 20 mg. Dadurch verhindert Felodipin die Natrium- und Wasserrückresorption. Die tägliche Kaliumausscheidung wird von Felodipin nicht beeinflusst.

Felodipin erniedrigt den renalen Gefäß­widerstand. Die glomeruläre Filtration bleibt unverändert, kann aber bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion zunehmen.

Zur Anwendung von Felodipin bei pädiatrischen Bluthochdruck-Patienten liegen begrenzte Daten aus klinischen Studien vor. In einer randomisierten, doppelblinden, 3-wöchigen Parallelgruppen-Studie mit Kindern im Alter von 6 - 16 Jahren mit essenzieller Hypertonie wurden die blutdrucksenkenden Effekte einer 1-mal täglichen Gabe von 2,5 mg (n = 33), 5 mg (n = 33) und 10 mg Felodipin (n = 31) mit Placebo (n = 35) verglichen. Die Studie konnte die Wirksamkeit von Felodipin bezüglich der Blutdrucksenkung bei Kindern im Alter von 6 - 16 Jahren nicht belegen.

Die Langzeitwirkungen von Felodipin in Bezug auf Wachstum, Pubertät und allgemeine Entwicklung wurden nicht untersucht. Die langfristige Wirksamkeit einer blutdrucksenkenden Therapie in Form einer Therapie in der Kindheit mit dem Ziel, die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität im Erwachsenenalter zu reduzieren, wurde ebenfalls nicht nachgewiesen.

Pharmakokinetische Eigenschaften

Felodipin wird nach oraler Gabe schnell und vollständig aus dem Gastrointestinal­trakt resorbiert. Maximale Blutplasma­spiegel (tmax) werden mit der Retard­formulierung nach 3-5 Stunden erreicht. Konstante Plasmaspiegel stellen sich im Allgemeinen ca. 3 Tage nach Behand­lungsbeginn ein. Die therapeutisch wirk­samen Plasmakonzentrationen liegen zwischen 2 und 30 nmol/l. Zwischen der blutdrucksenkenden Wirkung von Felo­dipin und seiner Plasmakonzentration besteht im therapeutischen Dosisbereich eine lineare Beziehung.

Felodipin wird zu ca. 99% an Plasma­proteine vorwiegend aus der Albumin-Fraktion gebunden. Trotz der hohen Ei­weißbindung beträgt das Verteilungs­volumen ca. 10 l/kg Körpergewicht, so dass sich Felodipin rasch im extravas­kulären Gewebe verteilt.

Felodipin wird intensiv in der Leber metabolisiert. Unveränderte Muttersub­stanz ist im Urin nur in Spuren (< 0,5%) nachweisbar. Die bei der hepatischen Biotransformation gebildeten inaktiven, hydrophilen Metabolite werden über­wiegend (zu ca. 70%) renal, der Rest über die Faeces ausgeschieden.

Die Elimination von Felodipin verläuft in mehreren Phasen. Ungefähr 50% der verabreichten Dosis wird mit einer Halb­wertszeit von 4 Stunden ausgeschieden, die terminale Halbwertszeit beträgt im Mittel 24 Stunden. Die mittlere Plasma­clearance von Felodipin liegt bei 1200 ml/ min und ist vom Leberblutfluss abhängig.

Infolge der hohen Metabolisierungsge­schwindigkeit und der hohen Clearance-Rate ist auch bei längerfristiger An­wendung für Felodipin und seine Meta­boliten keine Kumulation zu erwarten.

Bei älteren Patienten und Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion werden erhöhte Plasmakonzentrationen gemessen.

Dagegen ist die Kinetik von Felodipin bei Patienten mit eingeschränkter Nieren­funktion einschließlich Hämodialysepa­tienten gegenüber Gesunden unver­ändert.

Felodipin unterliegt in der Leber einem ausgeprägten First-pass-Effekt. Im Gesamt­durchschnitt stehen ca. 15% der verab­reichten Dosis systemisch zur Verfügung. Aufgrund der umfangreichen präsyste­mischen Verstoffwechselung ist deshalb nur eine begrenzte Bioverfügbarkeit mög­lich. Innerhalb eines Dosisbereiches von 5-40 mg ist die Bioverfügbarkeit konstant. Die Fläche unter der Plasmakonzentrations­kurve (AUC) versus der Zeitkurve verhält sich linear zur verabreichten Dosis.

Eine pharmakokinetische Einzeldosis-Studie (Felodipin 5 mg Retardformulierung) mit einer begrenzten Anzahl an Kindern im Alter von 6 - 16 Jahren (n = 12) ergab keinen offensichtlichen Zusammenhang zwischen dem Alter und der AUC, der Cmax oder der Halbwertszeit von Felodipin.

Präklinische Daten zur Sicherheit

Untersuchungen zur Mutagenität in meh­reren Testsystemen verliefen negativ. Lang­zeituntersuchungen an der Ratte und Maus ergaben keinen Hinweis auf ein kanzerogenes Potenzial.

Felodipin löste bei den Nachkommen normotensiver Kaninchen, während der Organogenesephase appliziert, Aplasien und Anomalien der distalen Phalangen ab einer Dosis von 1,15 mg/kg/Tag aus.


Bei pränatal exponierten Affen wurden ebenfalls Anomalien der distalen Phalangen beobachtet.

Ab einer Dosis von 4 mg/kg/Tag kam es bei Kaninchen zu einer Erhöhung der Embryoletalität und es kam abhängig von der Dosis und vom Behandlungszeit­raum zu Frühgeburten.

Calciumantagonisten besitzen tokolytische Wirkungen. Bei der Ratte wurde nach perinataler Gabe von 3,8 mg/kg/Tag eine verlängerte Tragzeit, Dystokie und in­folgedessen eine erhöhte Zahl von Tot­geburten bzw. Neugeborenensterblichkeit beobachtet.

Pharmazeutische Angaben

Liste der sonstigen Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose, Hypromellose, Lactose-Monohydrat, Povidon K 25, Pro­pylenglycol, Propylgallat, Magnesium­stearat (Ph. Eur.), hochdisperses Silici­umdioxid, Talkum, Titandioxid (E 171), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172).

Zusätzlich für

Felodipin AL 5 mg retard
Felodipin AL 10 mg retard

Eisen(III)-oxid (E 172).

Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.

Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern.

Art und Inhalt der Behältnisse

PVC/PE/PVDC-Aluminium-Blister

Felodipin AL 2,5 mg retard

OP mit 20 Retardtabletten (N1)

OP mit 50 Retardtabletten (N2)

OP mit 100 Retardtabletten (N3)

Felodipin AL 5 mg retard

OP mit 20 Retardtabletten (N1)

OP mit 50 Retardtabletten (N2)

OP mit 100 Retardtabletten (N3)

Felodipin AL 10 mg retard

OP mit 20 Retardtabletten (N1)

OP mit 50 Retardtabletten (N2)

OP mit 100 Retardtabletten (N3)

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

Inhaber der Zulassung

ALIUD PHARMA GmbH
Gottlieb-Daimler-Straße 19
D-89150 Laichingen

Telefon: 07333/9651-0
Telefax: 07333/21499
Internet: www.aliud.de
E-Mail: info@aliud.de

Zulassungsnummern

Felodipin AL 2,5 mg retard

49005.00.00

Felodipin AL 5 mg retard

51528.00.00

Felodipin AL 10 mg retard

51528.01.00

Datum der Erteilung der Zulassung/
Verlängerung der Zulassung

Felodipin AL 2,5 mg retard

21. September 2001

Felodipin AL 5 mg retard
Felodipin AL 10 mg retard

08. Oktober 2001

Stand der Information

Juli 2010

Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig



ALIUD® PHARMA 0710-00 Seite 11