Felodipin Al 5mg Retard
Fachinformation Felodipin AL
Bezeichnung der Arzneimittel
Felodipin AL 2,5 mg
retard
Felodipin 2,5 mg
pro Retardtablette
Felodipin AL 5 mg
retard
Felodipin 5 mg
pro Retardtablette
Felodipin AL 10 mg
retard
Felodipin 10 mg
pro Retardtablette
Wirkstoff: Felodipin
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Felodipin AL 2,5 mg retard
1 Retardtablette enthält:
2,5 mg Felodipin
Felodipin AL 5 mg retard
1 Retardtablette enthält:
5 mg Felodipin
Felodipin AL 10 mg retard
1 Retardtablette enthält:
10 mg Felodipin
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
Darreichungsform
Retardtablette
Felodipin AL 2,5 mg retard
Gelb-braune, runde, bikonvexe Retardtablette mit Prägung „2,5“.
Felodipin AL 5 mg retard
Schwach pinkfarbene, runde, bikonvexe Retardtablette mit Prägung „5“.
Felodipin AL 10 mg retard
Rot-braune, runde, bikonvexe Retardtablette mit Prägung „10“.
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
Zur Behandlung der essentiellen Hypertonie.
Dosierung, Art und Dauer
der Anwendung
Die Therapie sollte grundsätzlich mit 1-mal täglich 5 mg Felodipin begonnen werden (entspr. 2 Retardtabletten Felodipin AL 2,5 mg bzw. 1 Retardtablette Felodipin AL 5 mg). Insbesondere bei älteren Patienten empfiehlt es sich, die Therapie einschleichend mit 2,5 mg Felodipin (entspr. 1 Retardtablette Felodipin AL 2,5 mg) zu beginnen.
Die Dosis kann auf 1-mal täglich 10 mg Felodipin (entspr. 2 Retardtabletten Felodipin AL 5 mg bzw. 1 Retardtablette Felodipin AL 10 mg) erhöht werden.
Die maximale Tagesdosis beträgt 10 mg Felodipin. Bei nicht ausreichender Blutdrucksenkung sollte ein weiteres blutdrucksenkendes Mittel eingenommen werden.
Dosiserhöhungen sollten im Abstand von mindestens 2 Wochen erfolgen. Die übliche Erhaltungsdosis beträgt 1-mal täglich 5-10 mg Felodipin.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten sollte die empfohlene Anfangsdosis angepasst werden. Spätere Dosiserhöhungen sollten mit besonderer Vorsicht erfolgen.
Eingeschränkte Leberfunktion
Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Leberfunktionsstörung sollte die empfohlene Anfangsdosis auf ein Minimum der therapeutisch wirksamen Dosis von Felodipin gesenkt werden. Die Dosis sollte nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung erhöht werden (siehe Abschnitt 5.2).
Kinder
Bei Kindern sollte Felodipin nicht angewendet werden, da die Sicherheit und Wirksamkeit in dieser Population nicht nachgewiesen wurde.
Art der Anwendung
Die Retardtabletten sollten mit etwas Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser, kein Grapefruitsaft!) eingenommen werden.
Sie sollen ganz geschluckt und weder zerkaut noch geteilt werden.
Sie können auf nüchternen Magen oder mit einer leichten Mahlzeit eingenommen werden. Eine fettreiche Mahlzeit sollte jedoch vermieden werden (siehe Abschnitt 5.2).
Gegenanzeigen
Felodipin AL retard darf nicht angewendet werden bei:
-
Überempfindlichkeit gegenüber Felodipin oder einem der sonstigen Bestandteile der Arzneimittel.
-
Schlaganfall innerhalb des letzten halben Jahres.
-
Herz-Kreislauf-Schock.
-
höhergradiger Aortenklappen- und Mitralstenose.
-
hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie.
-
instabiler Angina pectoris.
-
akutem Myokardinfarkt (innerhalb von 8 Wochen).
-
atrioventrikulären Überleitungsstörungen 2. und 3. Grades.
-
schweren Leberfunktionsstörungen.
-
dekompensierter Herzinsuffizienz.
-
schwerer Niereninsuffizienz (GFR < 30 ml/min, Kreatinin > 1,8 mg/dl).
-
Schwangerschaft.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Vorsicht ist geboten bei:
-
ausgeprägter Hypotonie.
-
Tachykardie über 120 Schläge pro Minute.
-
Erregungsleitungsstörungen.
-
kompensierter Herzinsuffizienz.
-
Aorten- oder Mitralklappenstenose.
-
leichten bis mittelschweren Leberfunktionsstörungen, da die blutdrucksenkende Wirkung verstärkt sein kann. Eine Anpassung der Dosierung sollte in Betracht gezogen werden.
Falls die Behandlung mit Felodipin plötzlich abgebrochen wird, kann in einzelnen Fällen ein hypertensiver Notfall auftreten.
Felodipin kann eine deutliche Hypotonie (durch die gefäßerweiternde Wirkung) mit nachfolgender Tachykardie auslösen. Dies kann bei prädisponierten Patienten zu einer Myokardischämie führen. Bei prädisponierten Patienten kann deshalb ein Herzinfarkt auftreten (siehe Abschnitt 5.1).
Felodipin wird durch CYP3A4 metabolisiert. Deshalb sollten Kombinationen mit Arzneimitteln, die starke CYP3A4-Inhibitoren oder -Induktoren sind, vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5). Aus dem gleichen Grund sollte die gleichzeitige Einnahme mit Grapefruitsaft vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5).
Diese Arzneimittel enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Felodipin AL retard nicht einnehmen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Folgende Wechselwirkungen zwischen den vorliegenden Arzneimitteln und anderen Arzneimitteln sind zu beachten:
Der blutdrucksenkende Effekt von Felodipin kann durch andere blutdrucksenkende Arzneimittel (wie Betarezeptorenblocker, Diuretika, ACE-Hemmer) sowie tricyclische Antidepressiva verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die das Cytochrom-P450-Isoenzym 3A4 der Leber hemmen (z.B. Cimetidin, Erythromycin, Itraconazol oder Ketoconazol), sind erhöhte Plasmaspiegel von Felodipin gemessen worden. Daher sollten diese Patienten sorgfältig beobachtet werden. Auch der Genuss von Grapefruitsaft, der enzymhemmende Flavonoide enthält, kann den Plasmaspiegel von Felodipin erhöhen.
Die gleichzeitige Gabe von Arzneimitteln, die über eine Enzyminduktion in der Leber (Cytochrom-P450-System) zu niedrigen Plasmaspiegeln führen (z.B. Carbamazepin, Phenytoin, Barbiturate, Rifampicin), machen eine Dosiserhöhung von Felodipin erforderlich.
Ciclosporin kann einen Anstieg der Cmax von Felodipin hervorrufen. Zusätzlich kann Ciclosporin den Metabolismus von Felodipin hemmen. Dadurch besteht das potenzielle Risiko einer erhöhten Felodipin-Toxizität.
Felodipin kann die Serumkonzentration von Tacrolimus erhöhen. Bei gleichzeitiger Anwendung sollte die Serumkonzentration von Tacrolimus kontrolliert und gegebenenfalls die Dosis entsprechend angepasst werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Felodipin darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, da Tierversuche Hinweise auf Fruchtschädigungen ergeben haben (siehe Abschnitt 5.3).
Vor Beginn einer Behandlung mit Felodipin muss eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden, während der Therapie muss eine sichere Kontrazeption praktiziert werden.
Stillzeit
Der Übergang von Felodipin in die Muttermilch wurde bei 3 stillenden Frauen gezeigt. Bei Einnahme therapeutischer Dosen von Felodipin durch die stillende Mutter nimmt demnach der voll gestillte Säugling pro Tag nur geringe Dosen des Wirkstoffes mit der Muttermilch auf. Da jedoch keine Erfahrungen über Risiken für den Säugling vorliegen, sollte Felodipin AL retard in der Stillzeit nicht angewendet werden.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Behandlung mit diesen Arzneimitteln bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1 000 bis < 1/100)
Selten (≥1/10 000 bis < 1/1 000)
Sehr selten (<1/10 000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen (treten besonders zu Behandlungsbeginn, bei Dosiserhöhung oder bei Verabreichung hoher Dosen auf). Im Allgemeinen lassen diese Wirkungen bei andauernder Behandlung nach.
Gelegentlich: Parästhesie, Schwindel, Müdigkeit.
Selten: Synkope.
Sehr selten: Unruhe.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Sehr selten: Tinnitus.
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Palpitationen, Tachykardie.
Selten: Hypotone Kreislaufreaktionen.
Sehr selten: Herzinfarkt.
Besonders zu Beginn der Behandlung können Angina pectoris-Anfälle auftreten bzw. kann es bei Patienten mit bestehender Angina pectoris zu einer Zunahme von Häufigkeit, Dauer und Schweregrad kommen.
Gefäßerkrankungen
Sehr selten: Leukozytoklastische Vaskulitis.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr selten: Dyspnoe.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Übelkeit, Bauschmerzen.
Selten: Erbrechen.
Sehr selten: Diarrhö, Obstipation.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: Erhöhte Transaminasenspiegel.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Flush, besonders bei Behandlungsbeginn, bei Dosiserhöhung oder bei der Verabreichung hoher Dosen. Im Allgemeinen lassen diese Wirkungen bei andauernder Behandlung nach.
Gelegentlich: Haut- und Überempfindlichkeitsreaktionen wie Pruritus, Exanthem.
Selten: Urtikaria.
Sehr selten: Photosensibilität, exfoliative Dermatitis, Gingivahyperplasie und Gingivitis (die Gingivitis kann durch sorgfältige Mundhygiene verhindert oder rückgängig gemacht werden).
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Selten: Myalgie, Muskelzittern, Arthralgie.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr selten: Pollakisurie.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Selten: Erektionsstörungen.
Sehr selten: Gynäkomastie, Menorrhagie.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Periphere Ödeme. Das Ausmaß der Knöchelschwellung ist dosisabhängig. Sie bilden sich spätestens nach Absetzen des Arzneimittels spontan zurück.
Sehr selten: Angioödem, Fieber, Gewichtszunahme, Schweißausbrüche.
Nach plötzlichem Absetzen von Felodipin kann es zu einem hypertensiven Notfall kommen.
Überdosierung
Symptome
Eine Überdosierung kann zu ausgeprägter Erweiterung der peripheren Blutgefäße und damit zu einer schweren Hypotonie und in einzelnen Fällen zu Bradykardie führen.
Maßnahmen
Unter Umständen können die Provokation von Erbrechen, die Gabe von Aktivkohle oder eine Magenspülung nützlich sein.
Bei sehr niedrigem Blutdruck sollte mit einer symptomatischen Behandlung begonnen werden, vor allem sollte der Patient waagerecht mit angehobenen Beinen gelagert werden. Falls gleichzeitig eine Bradykardie vorliegt, sollte 0,5-1,0 mg Atropin intravenös verabreicht werden. Falls dies nicht ausreicht, sollte das Plasmavolumen erhöht werden durch Infusion von z.B. Glukoselösung, isotonischer Natriumchloridlösung oder Dextranlösung. Sympathomimetika mit ausgeprägtem Effekt auf α1-Rezeptoren können zusätzlich verabreicht werden.
Felodipin ist nur zu einem minimalen Ausmaß dialysierbar.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Klassifizierung
1,4-Dihydropyridin-Derivat/Calciumantagonist
ATC-Code: C08CA02
Felodipin, ein vasoselektiver Calciumantagonist aus der Stoffgruppe der Dihydropyridine, senkt dosisabhängig erhöhten Blutdruck aller Schweregrade durch Verringerung des peripheren Gefäßwiderstands.
Die blutdrucksenkende Wirkung tritt in der Regel etwa 2 Stunden nach Gabe der ersten oralen Dosis ein und hält mindestens 24 Stunden an. Das Verhältnis der im Plasma gemessenen Felodipin-Minimalwerte zu den Maximalwerten („trough:peak ratio“) beträgt gewöhnlich weit über 50%.
Felodipin kann entweder in Monotherapie oder zur Wirkungssteigerung in Kombination mit anderen Antihypertensiva wie Betarezeptorenblockern, Diuretika oder ACE-Hemmern eingesetzt werden. Es senkt sowohl den systolischen als auch den diastolischen Blutdruck.
Felodipin zeichnet sich durch seine ausgeprägte Vasoselektivität aus: Felodipin wirkt 100-mal stärker auf die isolierte, spontan aktive Pfortader als auf den elektrisch stimulierten Papillarmuskel des Herzens. Die vasodilatierende Wirkung von Felodipin beschränkt sich weitgehend auf die glatten Muskelzellen der peripheren präkapillaren Widerstandsgefäße und erstreckt sich nicht auf die venösen Kapazitätsgefäße. Deshalb und wegen fehlender Wirkungen auf die adrenerge Vasomotorenregulation wird Felodipin nicht mit dem Auftreten von orthostatischer Hypotension in Verbindung gebracht.
In therapeutischen Dosen besitzt Felodipin weder einen direkten Effekt auf die Myokardkontraktilität noch auf die kardiale Erregungsleitung. Daher kann Felodipin bei Patienten mit Hypertonie auch angewendet werden, wenn die linksventrikuläre Funktion beeinträchtigt ist.
Felodipin hat einen natriuretischen und diuretischen Effekt, der durch eine Verringerung der Natriumrückresorption in der Niere zustande kommt. Diese natriuretische und diuretische Wirkung ist dosisabhängig und erreicht ein Maximum nach mittleren Tagesdosen von 20 mg. Dadurch verhindert Felodipin die Natrium- und Wasserrückresorption. Die tägliche Kaliumausscheidung wird von Felodipin nicht beeinflusst.
Felodipin erniedrigt den renalen Gefäßwiderstand. Die glomeruläre Filtration bleibt unverändert, kann aber bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion zunehmen.
Zur Anwendung von Felodipin bei
pädiatrischen Bluthochdruck-Patienten liegen begrenzte Daten aus
klinischen Studien vor. In einer randomisierten, doppelblinden,
3-wöchigen Parallelgruppen-Studie mit Kindern im Alter von 6 - 16
Jahren mit essenzieller Hypertonie wurden die blutdrucksenkenden
Effekte einer 1-mal täglichen Gabe von 2,5 mg (n = 33), 5 mg (n =
33) und 10 mg Felodipin (n = 31) mit Placebo (n = 35) verglichen.
Die Studie konnte die Wirksamkeit von Felodipin bezüglich der
Blutdrucksenkung bei Kindern im Alter von 6 - 16 Jahren nicht
belegen.
Die Langzeitwirkungen von Felodipin in Bezug auf
Wachstum, Pubertät und allgemeine Entwicklung wurden nicht
untersucht. Die langfristige Wirksamkeit einer blutdrucksenkenden
Therapie in Form einer Therapie in der Kindheit mit dem Ziel, die
kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität im Erwachsenenalter zu
reduzieren, wurde ebenfalls nicht nachgewiesen.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Felodipin wird nach oraler Gabe schnell und vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Maximale Blutplasmaspiegel (tmax) werden mit der Retardformulierung nach 3-5 Stunden erreicht. Konstante Plasmaspiegel stellen sich im Allgemeinen ca. 3 Tage nach Behandlungsbeginn ein. Die therapeutisch wirksamen Plasmakonzentrationen liegen zwischen 2 und 30 nmol/l. Zwischen der blutdrucksenkenden Wirkung von Felodipin und seiner Plasmakonzentration besteht im therapeutischen Dosisbereich eine lineare Beziehung.
Felodipin wird zu ca. 99% an Plasmaproteine vorwiegend aus der Albumin-Fraktion gebunden. Trotz der hohen Eiweißbindung beträgt das Verteilungsvolumen ca. 10 l/kg Körpergewicht, so dass sich Felodipin rasch im extravaskulären Gewebe verteilt.
Felodipin wird intensiv in der Leber metabolisiert. Unveränderte Muttersubstanz ist im Urin nur in Spuren (< 0,5%) nachweisbar. Die bei der hepatischen Biotransformation gebildeten inaktiven, hydrophilen Metabolite werden überwiegend (zu ca. 70%) renal, der Rest über die Faeces ausgeschieden.
Die Elimination von Felodipin verläuft in mehreren Phasen. Ungefähr 50% der verabreichten Dosis wird mit einer Halbwertszeit von 4 Stunden ausgeschieden, die terminale Halbwertszeit beträgt im Mittel 24 Stunden. Die mittlere Plasmaclearance von Felodipin liegt bei 1200 ml/ min und ist vom Leberblutfluss abhängig.
Infolge der hohen Metabolisierungsgeschwindigkeit und der hohen Clearance-Rate ist auch bei längerfristiger Anwendung für Felodipin und seine Metaboliten keine Kumulation zu erwarten.
Bei älteren Patienten und Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion werden erhöhte Plasmakonzentrationen gemessen.
Dagegen ist die Kinetik von Felodipin bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion einschließlich Hämodialysepatienten gegenüber Gesunden unverändert.
Felodipin unterliegt in der Leber einem ausgeprägten First-pass-Effekt. Im Gesamtdurchschnitt stehen ca. 15% der verabreichten Dosis systemisch zur Verfügung. Aufgrund der umfangreichen präsystemischen Verstoffwechselung ist deshalb nur eine begrenzte Bioverfügbarkeit möglich. Innerhalb eines Dosisbereiches von 5-40 mg ist die Bioverfügbarkeit konstant. Die Fläche unter der Plasmakonzentrationskurve (AUC) versus der Zeitkurve verhält sich linear zur verabreichten Dosis.
Eine pharmakokinetische Einzeldosis-Studie (Felodipin 5 mg Retardformulierung) mit einer begrenzten Anzahl an Kindern im Alter von 6 - 16 Jahren (n = 12) ergab keinen offensichtlichen Zusammenhang zwischen dem Alter und der AUC, der Cmax oder der Halbwertszeit von Felodipin.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Untersuchungen zur Mutagenität in mehreren Testsystemen verliefen negativ. Langzeituntersuchungen an der Ratte und Maus ergaben keinen Hinweis auf ein kanzerogenes Potenzial.
Felodipin löste bei den Nachkommen normotensiver Kaninchen, während der Organogenesephase appliziert, Aplasien und Anomalien der distalen Phalangen ab einer Dosis von 1,15 mg/kg/Tag aus.
Bei pränatal exponierten Affen wurden ebenfalls Anomalien der distalen Phalangen beobachtet.
Ab einer Dosis von 4 mg/kg/Tag kam es bei Kaninchen zu einer Erhöhung der Embryoletalität und es kam abhängig von der Dosis und vom Behandlungszeitraum zu Frühgeburten.
Calciumantagonisten besitzen tokolytische Wirkungen. Bei der Ratte wurde nach perinataler Gabe von 3,8 mg/kg/Tag eine verlängerte Tragzeit, Dystokie und infolgedessen eine erhöhte Zahl von Totgeburten bzw. Neugeborenensterblichkeit beobachtet.
Pharmazeutische Angaben
Liste der sonstigen Bestandteile
Mikrokristalline Cellulose, Hypromellose, Lactose-Monohydrat, Povidon K 25, Propylenglycol, Propylgallat, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Titandioxid (E 171), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172).
Zusätzlich für
Felodipin AL 5 mg retard
Felodipin AL 10 mg retard
Eisen(III)-oxid (E 172).
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.
Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
Besondere
Vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern.
Art und Inhalt der Behältnisse
PVC/PE/PVDC-Aluminium-Blister
Felodipin AL 2,5 mg retard
OP mit 20 Retardtabletten (N1)
OP mit 50 Retardtabletten (N2)
OP mit 100 Retardtabletten (N3)
Felodipin AL 5 mg retard
OP mit 20 Retardtabletten (N1)
OP mit 50 Retardtabletten (N2)
OP mit 100 Retardtabletten (N3)
Felodipin AL 10 mg retard
OP mit 20 Retardtabletten (N1)
OP mit 50 Retardtabletten (N2)
OP mit 100 Retardtabletten (N3)
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
Inhaber der Zulassung
ALIUD
PHARMA GmbH
Gottlieb-Daimler-Straße 19
D-89150 Laichingen
Telefon: 07333/9651-0
Telefax: 07333/21499
Internet: www.aliud.de
E-Mail: info@aliud.de
Zulassungsnummern
Felodipin AL 2,5 mg retard
49005.00.00
Felodipin AL 5 mg retard
51528.00.00
Felodipin AL 10 mg retard
51528.01.00
Datum der Erteilung der
Zulassung/
Verlängerung der Zulassung
Felodipin AL 2,5 mg retard
21. September 2001
Felodipin AL 5 mg retard
Felodipin AL 10 mg retard
08. Oktober 2001
Stand der Information
Juli 2010
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
ALIUD® PHARMA 0710-00 Seite 11