Fenistil Dragees
Novartis Consumer Health GmbH, 81366 München
Module 1.3.1 zur VM 2809 vom 15.09.2011
Fenistil Dragees, überzogene Tablette Zul.-Nr. 6336562.00.01 / ENR: 0337053
FACHINFORMATION
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Fenistil® Dragees |
1. Bezeichnung des
Arzneimittels
Fenistil®Dragees
Dimetindenmaleat 1 mg pro überzogener
Tablette
2. Qualitative und
quantitative Zusammensetzung
1 überzogene Tablette enthält 1 mg Dimetindenmaleat.
Die
vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt
6.1.
3.
Darreichungsform
überzogene Tablette
4. Klinische
Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur
symptomatischen Linderung von
- histaminbedingtem Juckreiz;
- windpockenassoziiertem Juckreiz bei
Kleinkindern;
- allergischem Schnupfen bei Patienten über 6
Jahren;
- Nesselsucht
(Urtikaria).
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Allgemein: Die übliche Tagesdosis beträgt 0,05 –
0,1 mg/kg KG (Körpergewicht)
Erwachsene:
Soweit nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene 3 mal täglich 1 - 2 überzogene Tabletten ein.
Kinder:
Soweit nicht anders verordnet, nehmen Kinder über 3 Jahren 3 mal täglich 1 überzogene Tablette ein.
Kinder
unter 3 Jahren dürfen Fenistil Dragees nicht
einnehmen.
4.3 Gegenanzeigen
Bekannte Überempfindlichkeit gegen Dimetindenmaleat oder einen der sonstigen Bestandteile (siehe Punkt 6.1).
- Kinder
unter 3 Jahren.
4.4 Besondere Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen für die Einnahme
Wie auch
bei anderen Antihistaminika, ist bei der Einnahme durch Patienten
mit Glaukom oder angeborener bzw. erworbener Blasenhalsstenose
(Prostatahypertrophie) Vorsicht geboten.
Bei Patienten mit Epilepsie ist wie bei allen
H1–
und teilweise H2-Rezeptorantagonisten
Vorsicht bei der Einnahme geboten.
Bei jüngeren Kindern können Antihistaminika
möglicherweise zu Erregungszuständen
führen.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz,
Glucose-Galactose-Malabsorption, Lactase-Mangel,
Galactose-Intoleranz oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten
Fenistil Dragees nicht einnehmen.
1
überzogene Tablette entspricht ca. 0,008 Broteinheiten
(BE).
4.5 Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Anwendung von zwei oder mehr Arzneimitteln, die das Zentralnervensystem dämpfen, ist mit einer verstärkten ZNS-Depression zu rechnen. Unerwünschte bis hin zu lebensbedrohenden Auswirkungen können die Folge sein.
Zu diesen Arzneimitteln zählen Opioid-Analgetika, Antikonvulsiva, Antidepressiva (trizyklische Antidepressiva und Monoamioxidasehemmer), Antihistaminika, Antiemetika, Neuroleptika, Anxiolytika, Hypnotika und Alkohol.
Um eine ZNS-Depression gering zu halten und eine mögliche Potenzierung zu vermeiden, sollte die gleichzeitige Gabe von Procarbazin und Antihistaminika mit Vorsicht erfolgen.
Antihistaminika können die Wirkung von Anticholinergika verstärken.
Die
gleichzeitige Anwendung von trizyklischen Antidepressiva könnte bei
glaukomgefährdeten Patienten einen Anfall auslösen.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
In tierexperimentellen Untersuchungen mit Dimetinden
wurde kein teratogenes Potential nachgewiesen. Auch Hinweise auf
direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf die
Schwangerschaft, embryonale/fötale Entwicklung, Entbindung oder die
postnatale Entwicklung fehlen (siehe
Abschnitt 5.3).
Die Sicherheit der Anwendung während der
Schwangerschaft ist bei Menschen nicht belegt. Fenistil sollte
während der Schwangerschaft nur nach strenger Indikationsstellung
angewendet werden.
Stillzeit
Es ist davon auszugehen, dass Dimetinden in die
Muttermilch übergeht. Die Anwendung von Fenistil während der
Stillzeit wird nicht empfohlen.
4.7 Auswirkungen auf die
Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Dieses
Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das
Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven
Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen
beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im
Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen
Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit können besonders am Behandlungsbeginn auftreten. In sehr seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig ≥10 %;
Häufig ≥1 % bis <10 %;
Gelegentlich ≥0,1 % bis <1 %;
Selten ≥0,01 % bis <0,1 %;
Sehr selten <0,01 %;
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: anaphylaktoide Reaktionen
einschließlich Gesichtsödem, Pharynxödem, Hautausschlag,
Muskelkrämpfe und Atemnot
Psychatrische Erkrankungen
Selten: Erregung
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Erschöpfung
Häufig: Schläfrigkeit, Nervosität
Selten: Kopfschmerzen,
Schwindel
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Selten: Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit,
trockener Mund, trockener Rachen
4.9 Überdosierung
Zu den Anzeichen und Symptomen einer Überdosierung mit H1-Antihistaminika zählen: ZNS-Depression mit Benommenheit (überwiegend bei Erwachsenen), ZNS-Stimulation mit antimuskarinischer Wirkung (besonders bei Kindern), einschließlich Erregung, Ataxie, Halluzinationen, Tremor, Krämpfe, Harnretention und Fieber. Hypotonie, Koma und kardiorespiratorisches Versagen können die Folge sein.
Es gibt kein spezifisches Gegenmittel bei einer
Antihistaminika-Überdosierung. Es sind die üblichen
Notfallmaßnahmen zu treffen; dazu gehören Aktivkohle,
Kochsalzlösung zum Abführen und die üblichen kardiorespirativen
Unterstützungsmaßnahmen. Stimulanzien sind zu vermeiden,
Vasopressoren können zur Behandlung der Hypotonie eingesetzt
werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE
EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische
Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antihistaminikum (Histamin-H1-Rezeptorantagonist).
ATC-Code: R06AB03
Wirkmechanismus und
pharmakodynamische Wirkungen
Dimetinden ist ein kompetitiver Histaminhemmer, der die H1-Rezeptoren blockiert. In geringen Konzentrationen stimuliert es die Histamin-Methyltransferase mit der Folge, dass Histamin deaktiviert wird. Es besitzt eine starke H1-Rezeptor-Affinität und ist ein potenter Mastzellenstabilisator. Zudem wirkt es wie ein lokales Anästhetikum. Auf H2-Rezeptoren hat es keinen Einfluss. Dimetinden wirkt außerdem antagonistisch gegenüber Bradykinin, Serotonin und Acetylcholin. Es handelt sich um ein racemisches Gemisch, wobei R-(-)-Dimetinden eine höhere H1-antihistaminische Aktivität besitzt. Es trägt beträchtlich zur Senkung der überhöhten Permeabilität der Kapillaren bei, die mit den unmittelbaren Überempfindlichkeitsreaktionen in Zusammenhang steht.
In Verbindung mit H2-Antihistaminika unterdrückt Dimetindenmaleat praktisch alle Auswirkungen der Histamine auf den Kreislauf.
In einer Studie, die Gesundheit bzw. Krankheitsschübe der Haut im Zusammenhang mit Histamin untersuchte, war die Auswirkung einer Einzeldosis Dimetinden 4 mg in Tropfenform auf Hautreaktionen noch bis zu 24 Stunden nach der Verabreichung messbar.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption: Die systemische Bioverfügbarkeit von Dimetinden in
Tropfen liegt bei ca. 70 %. Eine Anfangsreaktion ist innerhalb
von 30 min. zu erwarten und eine maximale Reaktion innerhalb
von 5 Stunden. Die maximalen Serumkonzentrationen von
Dimetinden werden innerhalb von 2 Stunden nach der
Verabreichung der Lösung zum Einnehmen oder Dragees zu 1 mg
erreicht.
Verteilung:Bei
Konzentrationen zwischen 0,09 und 2 µg/ml kommt es zu einer
ca. 90%igen Bindung von Dimetinden an menschliche
Plasmaproteine.
Biotransformation:Zu den metabolischen Reaktionen zählen Hydroxylierung und
Methoxylierung der Verbindung.
Elimination:Die scheinbare Eliminationshalbwertszeit liegt bei ca. 6 Stunden. Dimetinden und seine Metaboliten werden sowohl über die Gallen- als auch die Harnwege ausgeschieden.
5.3 Präklinische Daten zur
Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe und Genotoxizität lassen die präklinischen Daten zum Wirkstoff keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. Bei Ratten und Kaninchen konnte keine teratogene Wirkung festgestellt werden. Dimetinden hatte keinen Einfluss auf die Fertilität von Ratten; auch die peri- und postnatale Entwicklung der Jungen wurde unter Dosen, die 250 Mal höher als die für Menschen übliche Dosis waren, nicht beeinträchtigt.
6. PHARMAZEUTISCHE
ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen
Bestandteile
Lactose-Monohydrat; Sucrose; Talkum; mikrokristalline
Cellulose; Macrogol 35.000; Glucosesirup; Titandioxid;
Magnesiumstearat; Povidon 29.000; hochdisperses Siliciumdioxid;
Montanglycolwachs; Gelatine.
6.2
Inkompatibilitäten
Keine
bekannt.
6.3 Dauer der
Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.
Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf
der Faltschachtel und dem Blister aufgedruckt. Dieses Arzneimittel
soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet
werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für
die Aufbewahrung
Keine.
6.5 Art und Inhalt des
Behältnisses
Packungen zu 20, 50 und 00 überzogenen
Tabletten.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen
Anforderungen.
7. Inhaber der
Zulassung
Novartis Consumer Health GmbH
81366 München
Zielstattstraße 40, 81379 München
Telefon (089) 78 77-0
Telefax (089) 78
77-444
Email: medical.contactcenter@novartis.com
8.
Zulassungsnummer
6336562.00.01
9. Datum der
Erteilung der Zulassung / Verlängerung der
Zulassung
15.08.2002
10. Stand der
Information
September 2011
11.
Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
A 55-0
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