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Fenizolan 600mg Vaginalovulum

Document: 20.12.2010   Fachinformation (deutsch) change

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Fachinformation



Fenizolan® 600 mg Vaginalovulum


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Fenizolan®600 mg Vaginalovulum

Weichkapsel zur vaginalen Anwendung


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Wirkstoff: Fenticonazolnitrat

1 Weichkapsel zur vaginalen Anwendung enthält:

Fenticonazolnitrat 600 mg

Sonstige Bestandteile: Ethyl-4-hydroxybenzoat, Propyl-4-hydroxybenzoat , Phospholipide aus Sojabohnen


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM

Weichkapsel zur vaginalen Anwendung


4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Vulvovaginale Candidiasis


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Das Fenizolan 600 mg Vaginalovulum in die Scheide einführen.

Das Vaginalovulum wird vor dem Schlafengehen tief in die Scheide eingeführt.

Bei Weiterbestehen der klinischen Zeichen und Symptome einer Vaginitis kann die Behandlung nach drei Tagen wiederholt werden.

Während und bis 2 Tage nach der Behandlung sollte kein ungeschützter Geschlechtsverkehr stattfinden.


Es gibt keine Erfahrungen bei Kindern (siehe Abschnitt 4.4).

4.3 Gegenanzeigen

Das Fenizolan 600 mg Vaginalovulum darf nicht angewendet werden bei:

Überempfindlichkeit gegenüber Fenticonazolnitrat, andere Imidazolabkömmlinge, Ethyl(4-hydroxybenzoat), Natriumsalz, Propyl(4-hydroxybenzoat), Natriumsalz , Phospholipiden aus Sojabohnen, Soja, Erdnuss oder einem der sonstigen Bestandteile angewendet werden.



Im Falle einer kontaktallergischen Reaktion (verstärktes Auftreten von Rötung, Knötchen, Bläschen, Juckreiz) sollte die Behandlung nicht wiederholt, kein weiteres Ovulum angewendet und der Arzt konsultiert werden.

Schwangerschaft und Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6)


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die lokale Anwendung über einen längeren Zeitraum kann die Ausbildung einer Überempfindlichkeitsreaktion auslösen.


Nach versehentlicher oraler Einnahme sollte Erbrechen ausgelöst oder Magenspülung erwogen werden. Unabhängig davon, ob Erbrechen ausgelöst werden konnte, soll die Patientin Wasser, Limonade mit Aktivkohle oder nur Limonade trinken. Symptomatische Therapie kann durchgeführt werden.


Das Fenizolan 600mg Vaginalovulum sollte nicht in Verbindung mit Barrieremethoden zur Schwangerschaftsverhütung angewendet werden (siehe Abschnitt 4.5)


Die Anwendung des Arzneimittels für Kinder ist nicht vorgesehen.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bisher sind keine Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bekannt geworden.


Hinweis:

Bei gleichzeitiger Anwendung von einem Fenizolan 600 mg Vaginalovulum und Latexprodukten (z.B. Kondomen, Diaphragmen) kann es zu einer Verminderung der Funktionsfähigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit dieser Produkte kommen.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Das Fenizolan 600 mg Vaginalovulum sollte in der Schwangerschaft und während der Stillzeit nicht angewendet werden, da mit der Anwendung bei Schwangeren keine Erfahrungen vorliegen.


4.7 Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es liegen keine Erfahrungen hinsichtlich der Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit und der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen vor.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 10%)

Häufig (≥ 1% - < 10%)

Gelegentlich (≥ 0,1% - <1%)

Selten (≥0,01% - < 0,1%)

Sehr selten (<0,01% oder unbekannt)


Gelegentlich:

Nach Einführen in die Scheide kann vorübergehend ein leichtes Brennen auftreten,

das sich meist rasch zurückbildet.


Ethyl(4-hydroxybenzoat), Natriumsalz, Propyl(4-hydroxybenzoat), Natriumsalz können

Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.


Phospholipide aus Sojabohnen können sehr selten allergische Reaktionen auslösen.


4.9 Überdosierung

Überdosierungserscheinungen sind bisher nicht bekannt.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Imidazolderivat

Antimykotikum

ATC-Code: G01AF12


Der pathogene Effekt von Candida albicans wird wesentlich von der Sekretion der Aspartat-Proteinase dieses Pilzstammes bestimmt. Im Gegensatz zu ähnlichen Substanzen reduziert das Fenizolan 600 mg Vaginalovulum die Sekretion von Proteinasen deutlich. Damit werden die krankheitsauslösenden Eigenschaften vorhandener Candida albicans-Kulturen verringert.



Fenticonazol ist ein Breitspektrum-Antimyotikum.

In vitro:

Hohe fungistatische und fungizide Wirkung gegen Dermatophyten (alle Trichophyton-, Microsporon-Arten, Epidermophyton floccosum) und Candida albicans.

In vivo:

Mit Fenticonazol wird eine vollständige Abheilung von durch Dermatophyten und Candida hervorgerufenen Hautmykosen am Meerschweinchen innerhalb von 7 Tagen, eines vaginalen Candida-Befalls bei Mäusen innerhalb von 5 Tagen erzielt. Außerdem hat Fenticonazol eine antibakterielle Wirkung gegen grampositive Bakterien.



Wirkungsspektrum Fenticonazol

(Auswahl)

Hefen


Candida albicans

Cryptococcus neoformans

Candida (Torulopsis) glabrata

Dermatophyten


Trichophyton tonsurans

Trichophyton mentagrophytes

Trichophyton verrucosum

Trichophyton rubrum

Trichophyton terrestre

Microsporum canis

Microsporum gypseum

Microsporum fulvum

Epidermophyton floccosum

Schimmelpilze


Aspergillus niger

Aspergillus fumigatus

Penicilium crysogenum


Grampositive Bakterien


Staphylococcus aureus

Streptococcus pyogenes

Bacillus subtilis


Protozoen


Trichomonas vaginalis


























5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Bei Resorptionsuntersuchungen nach Auftragen von radioaktiv markierter Creme auf die Haut konnte Fenticonazol im Plasma praktisch nicht nachgewiesen werden. Mit einer systemischen Wirkung ist deshalb nicht zu rechnen.


Die Affinität des Wirkstoffes Fenticonazol zum Gewebe ist hoch, gleichzeitig ist aber die Resorptionsrate gering. Der Wirkstoff Fenticonazol zeichnet sich durch ein gutes Penetrati-onsvermögen in das Vaginalgewebe aus, wo der antimykotische Effekt zur Wirkung kommt. Therapeutisch wirksame Gewebespiegel werden über eine Dauer von 72 Stunden gemessen. Fenticonazol verfügt über eine hohe fungistatische und fungizide Aktivität, die bis zu achtmal höher ist als bei Vergleichssubstanzen. Das Wirkmaximum entfaltet das Fenizolan 600 mg Vaginalovulum bei einem vaginalen pH-Wert von 4, bei dem für pathogene Pilze gute Wachstumsbedingungen vorliegen.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Toxikologische Eigenschaften

Akute Toxizität

LD50 Maus

os:

> 3000 mg/kg

intraperitoneal:

1276 mg/kg (bei männlichen Tieren)

1265 mg/kg (bei weiblichen Tieren)

LD50Ratte

os:

> 3000 mg/kg

subkutan:

> 750 mg/kg

intraperitoneal:

440 mg/kg (bei männlichen Tieren)

309 mg/kg (bei weiblichen Tieren)

LD50Hund

os:

> 1000 mg/kg

subkutan:

> 500 mg/kg

Chronische Toxizität

In den chronischen oralen Toxizitätsstudien mit Fenticonazol bei Ratte und Hund wurden ab 60 mg/kg leichte bis mäßige allgemeintoxische Effekte festgestellt. Die Leber war das Zielorgan. Es zeigten sich eine Erhöhung des Lebergewichtes und der Leberenzymwerte sowie eine Beeinflussung des Lipidstoffwechsels. Bei Hunden wurden außerdem Pigmentablagerungen in der Leber, unerwünschte Hautreaktionen (Akanthose, Hyperkeratose) sowie Linsentrübungen festgestellt.

Reproduktionstoxizität

Fenticonazol zeigte bei Ratten keinen Einfluss auf die Fertilität bis zu einer Dosis von 160 mg/kg. Retardierende Effekte bei Feten traten ab 80 mg/kg/Tag auf. Teratogene Effekte wurden bei Ratten und Kaninchen nicht beobachtet. Die Applikation von Fenticonazol während der Peri-Postnatalentwicklung verursachte ab einer Dosis von 40 mg/kg/Tag Dystokie, Tragzeitverlängerung, Neugeborenensterblichkeit und Verminderung der Wurfgröße. Fenticonazol ist placentagängig und geht in die Muttermilch über. Es liegen keine Erfahrungen beim Menschen mit der Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit vor.

Kanzerogenität

Ergebnisse von Langzeitstudien zur Kanzerogenität von Fenticonazol liegen nicht vor.

Mutagenität

Fenticonazol zeigte in einer ausführlichen Mutagenitätsprüfung keine mutagene Wirkung.


Verträglichkeit

Spezielle Untersuchungen zur Verträglichkeit von Fenticonazol zeigten am Meerschweinchen und Kaninchen zufriedenstellende Ergebnisse, beim Zwergschwein sehr gute Ergebnisse. Insgesamt erbrachten die Untersuchungen keine Hinweise auf mögliche allergische, phototoxische oder photoallergische Reaktionen.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Ethyl-4-hydroxybenzoat, Natriumsalz 1,0 mg, Propyl-4-hydroxybenzoat, Natriumsalz 0,5 mg (Konservierungsstoffe), dünnflüssiges Paraffin, weißes Vaselin, Phospholipide aus Sojabohnen, Gelatine, Glycerol, Titandioxid E 171.


6.2 Inkompatibilitäten

nicht zutreffend


6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30°C aufbewahren.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Packung mit 1 Weichkapsel zur vaginalen Anwendung N1

Packung mit 5 x 2 Weichkapseln zur vaginalen Anwendung (Praxispackung)

AP 30


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. Inhaber der Zulassung

Merckle Recordati GmbH

Eberhard-Finckh-Str. 55

89075 Ulm

Telefon: (0731) 7047-0

Fax: (0731) 7047-297

24 Stunden-Telefondienst für Notfälle:

0731/44011


8. Zulassungsnummer

26158.01.01


9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

12.06.1992 / 31.01.2003


10. Stand der Information

12/2010


11. Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig