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Fenizolan Kombi 600 Mg Vaginalovulum / 2% Creme


FACHINFORMATION


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Fenizolan®Kombi 600 mg Vaginalovulum/2% Creme

Für Jugendliche und Erwachsene

600 mg Weichkapsel zur vaginalen Anwendung und 2% Creme

Wirkstoff: Fenticonazolnitrat


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Fenticonazolnitrat


1 Weichkapsel zur vaginalen Anwendung enthält:

Fenticonazolnitrat 600 mg

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Natriumethyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.), Natriumpropyl-4 hydroxybenzoat (Ph. Eur.), Phospholipide aus Sojabohnen


1 g Creme enthält:

Fenticonazolnitrat 20 mg

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Cetylalkohol (Ph. Eur.), Natriumedetat (Ph.Eur.), hydriertes Wollwachs, Propylenglycol, Poly[oxy(2-hydroxypropan-1,3diyl)]polyfettalkanoat


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Weichkapsel zur vaginalen Anwendung

Creme


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Zur Behandlung der Vulvovaginalkandidose bei Jugendlichen und Erwachsenen.


Dosierung und Art der Anwendung


Dosierung

Fenizolan Weichkapsel zur vaginalen Anwendung 1-mal täglich abends applizieren.

Fenizolan Creme 1-2-mal täglich dünn auf die infizierten Hautpartien auftragen.


Art und Dauer der Anwendung

Fenizolan Vaginalovulum

Die Weichkapsel zur vaginalen Anwendung wird vor dem Schlafengehen tief in die Scheide eingeführt.

Bei Weiterbestehen der klinischen Zeichen und Symptome einer Vaginitis kann die Behandlung nach drei Tagen wiederholt werden.


Fenizolan Creme

Die Creme wird dünn auf die infizierten Areale der Vulva und des vulvoanalen Bereichs aufgetragen.

Die Anwendung der Creme soll regelmäßig bis zur vollständigen Abheilung der infizierten Bereiche durchgeführt werden.


Während und bis 2 Tage nach der Behandlung sollte kein ungeschützter Geschlechtsverkehr stattfinden.


Kinder

Die Anwendung des Arzneimittels bei Kindern ist nicht vorgesehen, da keine Daten vorliegen.


Hinweis:

Fenizolan Kombi sollte bei erstmaligem Auftreten der Erkrankung und wenn die Erkrankung häufiger als 4mal im Verlauf der vergangenen 12 Monate aufgetreten ist, nur unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden.


Bei diagnostizierter Entzündung von Eichel und Vorhaut des Partners durch Hefepilze sollte bei ihm ebenfalls eine lokale Behandlung mit dafür geeigneten Präparaten erfolgen.


4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Fenticonazolnitrat, andere Imidazolabkömmlinge, Ethyl(4-hydroxybenzoat), Natriumsalz, Propyl(4-hydroxybenzoat), Natriumsalz , Phospholipide aus Sojabohnen, Soja, Erdnuss oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Phospholipide aus Sojabohnen können sehr selten allergische Reaktionen auslösen. Die Bestandteile Cetylalkohol (Ph.Eur) und Wollwachs können örtlich begrenzt Hautreaktionen (z.B. Kontaktdermatitis) hervorrufen. Propylenglycol und Poly[oxy(2-hydroxypropan-1,3diyl)]polyfettalkanoatkönnen Hautreizungen verursachen.


Im Falle einer kontaktallergischen Reaktion (verstärktes Auftreten von Rötung, Knötchen, Bläschen, Juckreiz) sollte die Behandlung nicht wiederholt, keine weitere Vaginalkapsel bzw. Creme angewendet und der Arzt konsultiert werden.


Die lokale Anwendung über einen längeren Zeitraum kann die Ausbildung einer Überempfindlichkeitsreaktion auslösen. Bei Auftreten einer Überempfindlichkeitsreaktion sollte das Präparat abgesetzt und eine geeignete Behandlung durchgeführt werden.


Nach versehentlicher oraler Einnahme sollte Erbrechen ausgelöst oder Magenspülung erwogen werden. Unabhängig davon, ob Erbrechen ausgelöst werden konnte, soll die Patientin Wasser, Limonade mit Aktivkohle oder nur Limonade trinken. Symptomatische Therapie kann durchgeführt werden.


Fenizolan Kombi sollte nicht in Verbindung mit Barrieremethoden zur Schwangerschaftsverhütung angewendet werden (siehe Abschnitt 4.5).


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Bisher sind keine Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bekannt geworden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von FenizolanKombi und Latexprodukten (z.B. Kondomen, Diaphragmen) kann es zu einer Verminderung der Funktionsfähigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit dieser Produkte kommen.


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Fenticonazol bei Schwangeren vor. Fenticonazol ist plazentagängig. In tierexperimentellen Studien wurden keine teratogenen Effekte gesehen. Andere reproduktionstoxische Effekte wurden nur in hohen oralen Dosierungen induziert (siehe Abschnitt 5.3).

Aus Gründen der Vorsicht darf FenizolanKombiin der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen/Risikoabwägung durch den behandelnden Arzt angewendet werden. Im Falle einer Behandlung sollte die Patientin darauf hingewiesen werden, dass vor der Anwendung die Hände gründlich gewaschen werden müssen, um das Risiko einer aufsteigenden Infektion zu reduzieren.


Stillzeit

Fenticonazol geht in die Muttermilch über. Es liegen keine Erfahrungen beim Menschen mit der Anwendung während der Stillzeit vor. Wegen der geringen Resorption bei topischer Anwendung ist mit dem Stillen für den Säugling vermutlich kein Risiko verbunden.


Fertilität

Reproduktionsstudien mit Ratten ergaben keine Hinweise auf eine verminderte Fertilität (siehe Abschnitt 5.3). Humandaten zur Wirkung von Fenticonazol auf die Fertilität liegen nicht vor.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Es liegen keine Erfahrungen hinsichtlich der Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit und der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen vor.


Nebenwirkungen


Fenizolan Kombi wird grundsätzlich auf Haut und Schleimhaut gut vertragen. In wenigen Fällen kann es zu leichter vorübergehender Erythembildung oder Brennen und vorübergehendem Juckreiz der Haut beim Auftragen auf Hautläsionen oder nach dem Einführen in die Scheide kommen. Diese Reaktionen bilden sich normalerweise im Verlauf zurück.


Im Fall von Überempfindlichkeitsreaktionen oder Resistenzbildung sollte die Behandlung abgebrochen werden.

Bei bestimmungsgemäßer Anwendung wird Fenizolan Kombi kaum resorbiert, weshalb systemische Nebenwirkungen relativ unwahrscheinlich sind.


Nachfolgend sind die Nebenwirkungen nach Häufigkeiten sotiert. Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (1/10)

Häufig (1/100, <1/10)

Gelegentlich (1/1.000, <1/100)

Selten (1/10.000, <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Erkrankungen der Geschlechtsorgane

Gelegentlich:

Nach Einführen des Vaginalovulums in die Scheide kann vorübergehend ein leichtes Brennen, Juckreiz und ein Erythem auftreten.


Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich:

Überempfindlichkeitsreaktionen (auch Spätreaktionen), Kontaktdermatitis (siehe Abschnitt 4.4)


Sehr selten:

vorübergehend leichte Erythembildung.


Nicht bekannt:

vorübergehend leichtes Brennen der Haut beim Auftragen der Creme auf Hautläsionen und vorübergehend Juckreiz.


Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten:

Allergische-/kontaktallergische Reaktionen (siehe Abschnitt 4.4)


4.9 Überdosierung


Überdosierungserscheinungen sind bisher nicht bekannt.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Fenticonazol ist ein Breitspektrum-Antimyotikum aus der Gruppe der Imidazolderivate, das neben Dermatophyten (alle Trichophyton-, Microsporon-Arten, Epidermophyton floccosum) auch die bei vaginalen Infektionen bestimmenden Candida spp. sowie das Protozoon Trichomonas vaginalis einschließt.


Pharmakotherapeutische Gruppe:

Antimykotikum, Imidazolderivat (ATC-Code: G01AF12)


Wirkmechanismus

Wie bei anderen Imidazolderivaten wird die fungistatische und fungizide Wirkung durch eine Hemmung der Ergosterolsynthese bestimmt, die für den Aufbau der Zellmembran von Pilzen essentiell ist.


Bei Infektionen durch Candida albicans wird der pathogene Effekt wesentlich durch die Sekretion der Aspartat-Proteinase dieses Pilzstammes bestimmt. Im Gegensatz zu anderen Imidazolderivaten reduziert Fenticonazol die Sekretion von Proteinasen deutlich. Damit werden die krankheitsauslösenden Eigenschaften von Candida albicans verringert.


Zusammenfassend beruht die antimykotische Wirkung von Fenticonazol auf folgenden Mechanismen:


Außerdem zeigt Fenticonazol auch eine antibakterielle Wirkung, die sich auch auf Keime erstreckt, die für gewöhnlich in der Folge von vaginalen Pilzinfektionen auftreten können. Fenticonazol ist darüber hinaus auch antimikrobiell gegenüber Trichomonas vaginalis wirksam.


Der post-antibiotische Effekt gegen Candida spp. nach Anwendung von Imidazolderivaten wie Fenticonazol erstreckt sich über mindestens 24 Stunden.


Wirkungsspektrum

Das antimikrobielle Wirkungsspektrum von Fenticonazol wurde sowohl in vitro als auch in vivo untersucht.


Wirkungsspektrum Fenticonazol

(Auswahl)


Hefen

Candida albicans

Cryptococcus neoformans

Candida (Torulopsis) glabrata

Dermatophyten

Trichophyton tonsurans

Trichophyton mentagrophytes

Trichophyton verrucosum

Trichophyton rubrum

Trichophyton terrestre

Microsporum canis

Microsporum gypseum

Microsporum fulvum

Epidermophyton floccosum

Schimmelpilze

Aspergillus niger

Aspergillus fumigatus

Penicilium crysogenum



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Bei Resorptionsuntersuchungen nach Auftragen von radioaktiv markierter Creme auf die Haut konnte Fenticonazol im Plasma praktisch nicht nachgewiesen werden. Mit einer systemischen Wirkung ist deshalb nicht zu rechnen.


Die Affinität des Wirkstoffes Fenticonazol zum Gewebe ist hoch, gleichzeitig ist aber die Resorptionsrate gering. Der Wirkstoff Fenticonazol zeichnet sich durch ein gutes Penetrati-onsvermögen in das Vaginalgewebe aus, wo der antimykotische Effekt zur Wirkung kommt. Therapeutisch wirksame Gewebespiegel werden über eine Dauer von 72 Stunden gemessen. Fenticonazol verfügt über eine hohe fungistatische und fungizide Aktivität, die bis zu achtmal höher ist als bei Vergleichssubstanzen. Das Wirkmaximum entfaltet das Fenizolan 600 mg Vaginalovulum bei einem vaginalen pH-Wert von 4, bei dem für pathogene Pilze gute Wachstumsbedingungen vorliegen.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Toxikologische Eigenschaften

Akute Toxizität

Maus: os>3000 mg/kg i.p. 1276 mg/kg (m), 1265 mg/kg (w)

Ratte: os>3000 mg/kg s.c. 750 mg/kg i.p. 440 mg/kg (m), 309 mg/kg (w)

Hund: os>1000 mg/kg s.c. 500 mg/kg


Chronische Toxizität

In den chronischen oralen Toxizitätsstudien mit Fenticonazol bei Ratte und Hund wurden ab 60 mg/kg leichte bis mäßige allgemeintoxische Effekte festgestellt. Die Leber war das Zielorgan. Es zeigten sich eine Erhöhung des Lebergewichtes und der Leberenzymwerte sowie eine Beeinflussung des Lipidstoffwechsels. Bei Hunden wurden außerdem Pigmentablagerungen in der Leber, unerwünschte Hautreaktionen (Akanthose, Hyperkeratose) sowie Linsentrübungen festgestellt.


Reproduktionstoxizität

Fenticonazol zeigte bei Ratten keinen Einfluss auf die Fertilität bis zu einer Dosis von 160 mg/kg. Retardierende Effekte bei Feten traten ab 80 mg/kg/Tag auf. Teratogene Effekte wurden bei Ratten und Kaninchen nicht beobachtet. Die Applikation von Fenticonazol während der Peri-Postnatalentwicklung verursachte ab einer Dosis von 40 mg/kg/Tag Dystokie, Tragzeitverlängerung, Neugeborenensterblichkeit und Verminderung der Wurfgröße. Fenticonazol ist placentagängig und geht in die Muttermilch über. Es liegen keine Erfahrungen beim Menschen mit der Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit vor.


Kanzerogenität

Ergebnisse von Langzeitstudien zur Kanzerogenität von Fenticonazol liegen nicht vor.


Mutagenität

Fenticonazol zeigte in einer ausführlichen Mutagenitätsprüfung keine mutagene Wirkung.


Verträglichkeit

Spezielle Untersuchungen zur Verträglichkeit von Fenticonazol zeigten am Meerschweinchen und Kaninchen zufriedenstellende Ergebnisse, beim Zwergschwein sehr gute Ergebnisse. Insgesamt erbrachten die Untersuchungen keine Hinweise auf mögliche allergische, phototoxische oder photoallergische Reaktionen.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Weichkapseln zur vaginalen Anwendung:

Natriumethyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.) 1,0 mg, Natriumpropyl-4 hydroxybenzoat (Ph. Eur.) 0,5 mg (Konservierungsstoffe), dünnflüssiges Paraffin, weißes Vaselin, Phospholipide aus Sojabohnen, Gelatine, Glycerol, Titandioxid E 171.


Creme:

Cetylalkohol (Ph.Eur.), Natriumedetat (Ph.Eur.), Glycerolmonostearat 40-55, hydriertes Wollwachs, natives Mandelöl, Propylenglycol, Poly[oxy(2-hydroxypropan-1,3diyl)]polyfettalkanoat, gereinigtes Wasser.


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 30°C lagern.


Art und Inhalt des Behältnisses


Kombinationspackung mit 1 Weichkapsel zur vaginalen Anwendung und 1 Tube mit 15 g Creme.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.


7. INHABER DER ZULASSUNG


Velvian Germany GmbH

Carl-Zeiss-Ring 9

85737 Ismaning

Deutschland

Tel: + 49 89 4520529-0

Fax: + 49 89 4520529-99

www.velvian.de, www.fenizolan.de


8. ZULASSUNGSNUMMER(N)


87366.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


Datum der Erteilung der Zulassung: 2. Juli 2013


10. STAND DER INFORMATION


17. Juli 2013


11. VERKAUFSABGRENZUNG


Apothekenpflichtig