Fentanyl-Actavis 50 Mikrogramm/H Transdermales Pflaster
Fachinformation
Fentanyl-Actavis 25 Mikrogramm/h transdermales Pflaster Fentanyl-Actavis 50 Mikrogramm/h transdermales Pflaster Fentanyl-Actavis 75 Mikrogramm/h transdermales Pflaster Fentanyl-Actavis 100 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL
Fentanyl-Actavis 25 Mikrogramm/h transdermales Pflaster Fentanyl-Actavis 50 Mikrogramm/h transdermales Pflaster Fentanyl-Actavis 75 Mikrogramm/h transdermales Pflaster Fentanyl-Actavis 100 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Fentanyl-Actavis 25 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
2
Jedes Pflaster setzt 25 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei. Jedes Pflaster mit 7,5 cm Absorptionsfläche enthält 4,125 mg Fentanyl.
Fentanyl-Actavis 50 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
2
Jedes Pflaster setzt 50 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei. Jedes Pflaster mit 15 cm Absorptionsfläche enthält 8,25 mg Fentanyl.
Fentanyl-Actavis 75 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
2
Jedes Pflaster setzt 75 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei. Jedes Pflaster mit 22,5 cm Absorptionsfläche enthält 12,375 mg Fentanyl.
Fentanyl-Actavis 100 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
2
Jedes Pflaster setzt 100 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei. Jedes Pflaster mit 30 cm Absorptionsfläche enthält 16,5 mg Fentanyl.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Transdermales Pflaster
Fentanyl-Actavis 25 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
Transparentes farbloses Pflaster mit dem blauen Aufdruck „fentanyl 25 gg/h“ auf der Trägerfolie. Fentanyl-Actavis 50 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
T ransparentes farbloses Pflaster mit dem blauen Aufdruck „fentanyl 50 gg/h“ auf der T rägerfolie. Fentanyl-Actavis 75 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
T ransparentes farbloses Pflaster mit dem blauen Aufdruck „fentanyl 75 gg/h“ auf der T rägerfolie. Fentanyl-Actavis 100 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
T ransparentes farbloses Pflaster mit dem blauen Aufdruck „fentanyl 100 gg/h“ auf der T rägerfolie.
4. KLINISCHE ANGABEN
Erwachsene:
Das Arzneimittel ist indiziert bei schweren chronischen Schmerzen, die nur mit Opioid-Analgetika ausreichend behandelt werden können.
Kinder:
Langzeitbehandlung von schweren chronischen Schmerzen bei Kindern ab 2 Jahren, die bereits eine Opioid-Therapie erhalten.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Erwachsene:
Die Dosierung ist individuell und abhängig von der Anwendung von Opioiden in der Vergangenheit sowie von den folgenden Bedingungen:
- der Möglichkeit einer Toleranzentwicklung
- dem Allgemeinzustand, dem medizinischen Zustand sowie
- der Schwere der Erkrankung.
Die benötigte Dosis wird individuell auf den Patienten abgestimmt und sollte nach jeder Anwendung überprüft werden.
Patienten, die erstmalig mit einem Opioid behandelt werden (opioid-naive Patienten)
Die klinische Erfahrung mit Fentanyl-Actavis bei opioid-naiven Patienten ist begrenzt. Wenn eine Behandlung mit Fentanyl-Actavis für opioid-naive Patienten in Betracht gezogen wird, empfiehlt es sich, diese Patienten zunächst mit niedrigen Dosen kurzwirksamer Opioide einzustellen.
Für die Initialdosierung sollten Pflaster mit einer Freisetzungsrate von 12,5 Mikrogramm/h verwendet werden. Dann können die Patienten auf die Pflaster mit einer Freisetzungsrate von 25 Mikrogramm/h umgestellt werden. Falls notwendig, kann die Dosis anschließend in Schritten von 12 oder 25 Mikrogramm/h nach oben oder unten titriert werden, um die niedrigste geeignete Dosis von FentanylActavis in Abhängigkeit von der Reaktion und zusätzlichen Erfordernissen zur Schmerzstillung zu erreichen (siehe auch Abschnitt 4.4).
Bei älteren oder geschwächten Patienten wird nicht empfohlen eine Opioid-Behandlung mit FentanylActavis zu beginnen, da sie empfindlicher auf eine Opioid-Behandlung reagieren. In diesen Fällen sollte einer Initialbehandlung mit niedrigen Dosen eines schnellfreisetzenden Morphins der Vorzug gegeben und Fentanyl-Actavis erst nach Feststellung der optimalen Dosis verordnet werden.
Opioid-tolerante Patienten
Die Initialdosis von Fentanyl-Actavis sollte auf dem Bedarf an Opioidanalgetika der vergangenen 24 Stunden basieren.
Umstellung von anderen starken Opioiden
Bei der Umstellung der Therapie von oralen oder parenteralen Opioiden auf Fentanyl sollte die Initialdosis wie folgt berechnet werden:
1. Die Menge der in den letzten 24 Stunden benötigten Analgetika sollte ermittelt werden.
2. Die entsprechende Fentanyl-Dosis sollte wie folgt ermittelt werden:
a) unter Verwendung von Tabelle 1 Umstellung von oralem Morphin auf Fentanyl für Patienten, bei denen ein konservativer Ansatz bei der Opioiddosierung erforderlich ist (Umrechnungsrate von oralem Morphin auf transdermales Fentanyl entsprechend 150:1)
b) unter Verwendung von Tabelle 2 Umstellung von oralem Morphin auf Fentanyl für Patienten unter stabiler und gut vertragener Opioidtherapie (Umrechnungsrate von oralem Morphin auf transdermales Fentanyl entsprechend 100:1)
c) unter Verwendung von Tabelle 3 Umstellung von oralem Morphin auf Fentanyl für pädiatrische Patienten (Umrechnungsrate von oralem Morphin auf transdermales Fentanyl entsprechend 150:1)
Tabelle 1: Empfohlene Initialdosis von transdermalem Fentanyl in Abhängigkeit von der täglichen oralen Morphindosis (für Patienten, bei denen ein konservativer Ansatz bei der Opioiddosierung erforderlich ist)
Tabelle 2: Empfohlene Initialdosis von transdermalem Fentanyl in Abhängigkeit von der täglichen oralen Morphindosis (für Patienten unter stabiler und gut vertragener Opioidtherapie)
Orale Morphindosis in den letzten 24 Stunden (mg/Tag) |
Dosis von transdermalem Fentanyl (Mikrogramm/h) |
< 60 |
12,5 |
60-89 |
25 |
90-149 |
50 |
150-209 |
75 |
210-269 |
100 |
270-329 |
125 |
330-389 |
150 |
390-449 |
175 |
450-509 |
200 |
510-569 |
225 |
570-629 |
250 |
630-689 |
275 |
690-749 |
300 |
Orale Morphindosis in den letzten 24 Stunden (mg/Tag) |
Dosis von transdermalem Fentanyl (Mikrogramm/h) |
< 90 |
25 |
90 - 134 |
37 |
135-224 |
50 |
225-314 |
75 |
315-404 |
100 |
405-494 |
125 |
495-584 |
150 |
585-674 |
175 |
675-764 |
200 |
765-854 |
225 |
855-944 |
250 |
945-1034 |
275 |
1035-1124 |
300 |
Bei Kombination mehrerer Pflaster kann eine Fentanylfreisetzungsrate von mehr als 100 Mikrogramm/h erreicht werden.
Die vorherige Schmerztherapie sollte ab dem Zeitpunkt der ersten Pflaster-Anwendung schrittweise reduziert werden, bis eine analgetische Wirkung mit Fentanyl-Actavis erreicht ist. Aufgrund der schrittweisen Erhöhung der Fentanyl-Serumkonzentration sollte sowohl für Opioid-naive als auch für Opioid-tolerante Patienten die erste Bewertung der analgetischen Wirkung von Fentanyl-Actavis nicht erfolgen, bevor das Pflaster über 24 Stunden getragen wurde.
Dosistitration und Erhaltungstherapie
Das Pflaster sollte alle 72 Stunden ersetzt werden. Die Dosis sollte bis zum Erreichen der analgetischen Wirkung individuell titriert werden. Bei Patienten, bei denen ein deutliches Nachlassen der schmerzstillenden Wirkung innerhalb eines Zeitraums von 48 - 72 Stunden nach der Applikation festgestellt wird, kann ein Austausch des Pflasters bereits nach 48 Stunden notwendig sein.
Es stehen Pflaster mit einer Freisetzungsrate von 12,5 Mikrogramm/h zur Verfügung. Diese sollten zur Dosistitration im unteren Dosisbereich angewendet werden.
Wenn die schmerzstillende Wirkung am Ende der initialen Applikationsperiode ungenügend ist, kann die Dosis nach 3 Tagen erhöht werden, bis die gewünschte Wirkung für den Patienten eintritt. Eine Dosisanpassung, falls erforderlich, sollte in der Regel in den folgenden Dosierungsschritten von 25
Mikrogramm/h bis zu 75 Mikrogramm/h durchgeführt werden: 25 Mikrogramm/h, 37 Mikrogramm/h, 50 Mikrogramm/h, 62 Mikrogramm/h und 75 Mikrogramm/h, danach sollte die Dosisanpassung normalerweise in 25 Mikrogramm/h-Schritten durchgeführt werden, wobei die zusätzlichen Erfordernisse zur Schmerzstillung (orales Morphin 90 mg/Tag ~ Fentanyl-Actavis 25 Mikrogramm/h) und Schmerzstatus des Patienten zu berücksichtigen sind. Um die gewünschte Dosis zu erreichen, kann mehr als ein Pflaster von Fentanyl-Actavis verwendet werden.
Für die Patienten können periodisch zusätzliche, schnell wirkende Analgetika erforderlich sein, um Durchbruchschmerz zu verhindern. Zusätzliche oder alternative Methoden der Schmerzbekämpfung oder alternative Gabe von Opioiden sollten in Betracht gezogen werden, wenn eine Fentanyl-Actavis transdermales Pflaster-Dosis von 300 Mikrogramm/Stunde überschritten wird.
Über Entzugserscheinungen (siehe Abschnitt 4.8) wurde trotz geeigneter analgetischer Wirksamkeit bei einer Umstellung nach Langzeitbehandlung mit Morphin auf transdermale Fentanyl-Pflaster berichtet. Im Fall von Entzugserscheinungen wird empfohlen, diese mit kurzwirksamem Morphin in niedrigen Dosen zu behandeln.
Beendigung der Therapie
Wenn ein Absetzen von Fentanyl-Actavis notwendig ist, sollte jede Ersatztherapie mit anderen Opioiden schrittweise, beginnend mit einer niedrigen Dosierung und langsam ansteigenden Dosen, durchgeführt werden. Dies liegt daran, dass nach dem Entfernen des Pflasters die FentanylSerumkonzentrationen mit einer mittleren terminalen Halbwertszeit zwischen 13 und 25 Stunden allmählich abnehmen. Als allgemeine Regel gilt, dass das Absetzen von Opioid-Analgetika schrittweise erfolgen soll, um Entzugserscheinungen zu verhindern (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Angststörungen und Tremor). Die Tabellen 1 und 2 sollten nicht für eine Umstellung von transdermalem Fentanyl auf Morphin eingesetzt werden.
Anwendung bei älteren Patienten
Daten aus Studien mit intravenösem Fentanyl zeigen, dass ältere Patienten eine verminderte Clearance sowie eine verlängerte Halbwertszeit haben und sie möglicherweise empfindlicher auf das Arzneimittel reagieren als jüngere Patienten. Studien mit Fentanyl-Actavis bei älteren Patienten zeigten eine Pharmakokinetik von Fentanyl, die sich nicht signifikant von der jüngerer Patienten unterschied, obwohl die Serumkonzentrationen tendenziell höher waren. Ältere, kachektische oder geschwächte Patienten sollten sorgfältig auf Anzeichen einer Fentanyl-Toxizität überwacht und die Dosis nötigenfalls reduziert werden.
Bei sehr alten oder schwachen Patienten ist es aufgrund einer bekannten Empfindlichkeit gegenüber Opioidbehandlungen nicht empfehlenswert, eine Behandlung mit Fentanyl-Actavis einzuleiten. In diesen Fällen wäre es vorteilhafter, eine Behandlung mit niedrigen Dosen von schnellfreisetzendem Morphin zu initiieren und Fentanyl-Actavis erst nach Bestimmung der optimalen Dosis zu verschreiben.
Kinder und Jugendliche
Kinder im Alter von 16 Jahren und älter:
Richten Sie sich nach der Erwachsenendosis.
Kinder im Alter von 2 bis 16 Jahren:
Fentanyl-Actavis sollte nur bei opioid-toleranten pädiatrischen Patienten (im Alter von 2 bis 16 Jahren) angewendet werden, die bereits mindestens 30 mg orales Morphin-Äquivalent pro Tag erhalten. Um pädiatrische Patienten von oralen Opioiden auf Fentanyl-Actavis umzustellen, nutzen Sie Tabelle 3 Empfohlene Initialdosis von transdermalem Fentanyl in Abhängigkeit von der täglichen oralen Morphindosis
Tabelle 3: Empfohlene Initialdosis von transdermalem Fentanyl in Abhängigkeit von der täglichen oralen Morphindosis (für pädiatrische Patienten2)
Orale Morphindosis in den letzten 24 Stunden (mg/Tag) |
Dosis von transdermalem Fentanyl (Mikrogramm/h) |
30 - 44 |
12 |
45 - 134 |
25 |
1-1-;-1
In klinischen Studien wurden diese Dosisbereiche von oralem Morphin als Basis für die Umstellung auf
transdermale Fentanylpflaster verwendet.
2 Die Umstellung bei Dosierungen von mehr als 25 Mikrogramm/h transdermalem Fentanylpflaster ist bei Erwachsenen und pädiatrischen Patienten identisch.
Für Kinder, die mehr als 90 mg orales Morphin pro Tag erhalten, stehen zur Zeit nur begrenzte Informationen aus klinischen Studien zur Verfügung. In den pädiatrischen Studien wurde die erforderliche Dosis von transdermalem Fentanylpflaster konservativ berechnet: 30 mg bis 44 mg orales Morphin pro Tag oder die äquivalente Opioid-Dosis wurden durch ein Fentanyl-Actavis 12 Mikrogramm/h Pflaster ersetzt. Es ist zu beachten, dass dieses Umrechnungsschema für Kinder nur für den Wechsel von oralem Morphin (oder dessen Äquivalent) auf Fentanyl-Actavis Pflaster gilt. Das Umrechnungsschema sollte nicht angewendet werden, um von Fentanyl-Actavis auf andere Opioide umzustellen, da dann eine Überdosierung auftreten könnte.
Die analgetische Wirkung der ersten Dosis von Fentanyl-Actavis wird innerhalb der ersten 24 Stunden nicht optimal sein. Deshalb sollte der Patient während der ersten 12 Stunden nach dem Wechsel zu Fentanyl-Actavis die bisherige regelmäßige Dosis seiner Schmerzmittel erhalten. In den nächsten 12 Stunden sollten diese Analgetika je nach klinischer Notwendigkeit verabreicht werden.
Da Spitzenspiegel von Fentanyl 12 bis 24 Stunden nach der Behandlung auftreten, ist eine Überwachung des Patienten auf Nebenwirkungen, die Hypoventilation einschließen können, für mindestens 48 Stunden nach Beginn der Behandlung mit Fentanyl-Actavis oder Auftitration der Dosis zu empfehlen (siehe auch Abschnitt 4.4).
Dosistitration und Erhaltungstherapie
Wenn die analgetische Wirkung von Fentanyl-Actavis nicht ausreicht, sollten zusätzlich Morphin oder andere kurzwirksame Opioide verabreicht werden. Abhängig vom zusätzlichen analgetischen Bedarf und dem Schmerzstatus des Kindes kann entschieden werden, die Dosis zu erhöhen. Dosisanpassungen sollten in 12 Mikrogramm/h-Schritten erfolgen.
Anwendung bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktiosstörung
Patienten mit Leber-oder Nierenfunktionsstörung sollten sorgfältig überwacht und falls notwendig die Dosis reduziert werden (siehe Abschnitt 4.4).
Art der Anwendung
Zur transdermalen Anwendung.
Fentanyl-Actavis sollte auf nicht gereizte und unbestrahlte Haut auf eine glatte Oberfläche oder den Rumpf oder Oberarm geklebt werden.
Für die Anwendung bei Kindern:
Bei kleinen Kindern ist der obere Rücken der bevorzugte Ort, um das Pflaster aufzukleben, um das Risiko des Entfernens des Pflasters durch das Kind zu minimieren.
Es gibt keine sicherheitsrelevanten und pharmakokinetischen Daten für andere Anwendungsflächen. Alle Patienten:
Es sollte eine nicht behaarte Fläche gewählt werden. Wenn dies nicht möglich ist, sollte das Haar an der Applikationsstelle vor der Anwendung abgeschnitten (nicht rasiert) werden. Wenn die Applikationsstelle von Fentanyl-Actavis vor dem Aufkleben des Pflasters gereinigt werden muss, sollte dieses mit Wasser erfolgen. Seifen, Öle, Lotionen oder andere Mittel, die die Haut reizen oder ihre Eigenschaften verändern könnten, sollten nicht verwendet werden. Die Haut sollte vollständig trocken sein, bevor das Pflaster aufgeklebt wird. Die Pflaster sollten vor Gebrauch kontrolliert werden. Pflaster, die geschnitten, geteilt oder in irgendeiner Weise beschädigt sind, sollten nicht verwendet werden.
Das Fentanyl-Actavis Pflaster sollte aus der Schutzhülle entnommen werden, indem Sie diese zuerst entlang der Kerbe (die sich nahe der Pfeilspitze auf dem Beuteletikett befindet) knicken und sie dann vorsichtig aufreißen. Wenn eine Schere verwendet wird, um den Beutel zu öffnen, sollte dies in der Nähe des geschlossenen Randes geschehen, um das Pflaster im Inneren nicht zu beschädigen.
Fentanyl-Actavis sollte sofort nach der Entnahme aus dem versiegelten Beutel aufgeklebt werden. Berühren Sie nicht die Klebestelle des Pflasters. Nach Entfernung der beiden Teile der Schutzfolie sollte das Pflaster an seinem Platz mit der Handfläche etwa 30 Sekunden lang fest angedrückt werden, um sicherzugehen, dass das Pflaster vollständig klebt, vor allem an den Rändern. Waschen Sie anschließend die Hände mit sauberem Wasser.
Fentanyl-Actavis sollte kontinuierlich über 72 Stunden getragen werden. Nach dem Entfernen des vorherigen transdermalen Pflasters sollte dann ein neues Pflaster auf eine andere Hautstelle aufgeklebt werden. Es sollten mehrere Tage vergehen, bevor ein neues Pflaster auf die gleiche Hautstelle aufgeklebt wird. Die Notwendigkeit einer Fortsetzung der Behandlung sollte in regelmäßigen Abständen überprüft werden.
Da das Pflaster nach außen hin durch eine wasserdichte Trägerfolie geschützt wird, kann es auch beim Duschen getragen werden.
Manchmal kann eine zusätzliche Fixierung des Pflasters erforderlich sein.
Die benötigte Applikationsfläche kann bei fortschreitender Dosiserhöhung bis zu einem Punkt führen, an dem eine weitere Steigerung nicht mehr möglich ist.
Wenn sich nach Abziehen des Pflasters Rückstände auf der Haut befinden, können diese mit reichlich Seife und Wasser entfernt werden. Die Reinigung sollte keinesfalls mit Alkohol oder anderen Lösungsmitteln durchgeführt werden, da diese - bedingt durch die Pflasterwirkung - durch die Haut penetrieren könnten.
4.3 Gegenanzeigen
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
- Akute oder postoperative Schmerzen, da eine Dosistitration bei Kurzzeitanwendung nicht möglich ist.
- Schwere Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems.
- Schwere Atemdepression.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Patienten, bei denen schwere Nebenwirkungen aufgetreten sind, sollten nach Entfernen von FentanylActavis für mindestens 24 Stunden oder, je nach klinischen Symptomen, länger überwacht werden, weil die Fentanyl-Serumkonzentration schrittweise abfällt und um ca. 50% innerhalb von 17 (Bereich 13-22) Stunden abnimmt.
Kinder und Jugendliche
Fentanyl-Actavis sollte vor und nach Gebrauch außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.
Das Produkt sollte nur im Zusammenhang mit einer integrierten Schmerztherapie angewendet werden, in der der Patient angemessen medizinisch, sozial und psychologisch betreut wird.
Eine Behandlung mit Fentanyl-Actavis sollte nur von Ärzten eingeleitet werden, die mit der Pharmakokinetik von transdermalen Fentanyl-Pflastern und mit dem Risiko für schwere Hypoventilation vertraut sind.
Das Risiko einer schwerwiegenden oder lebensbedrohlichen Hypoventilation besteht auch dann, wenn bei Einleitung der Therapie bei Opioid-naiven Patienten die niedrigste Dosis von FentanylActavis angewendet wird.
Bei chronischen Schmerzpatienten ohne Krebserkrankung kann es wünschenswert sein, die Behandlung mit starken schnellfreisetzenden Opioiden (z. B. Morphin) zu beginnen und nach Bestimmung der Wirksamkeit und der optimalen Dosis des starken Opioids transdermale Fentanylpflaster zu verordnen.
Zerschneiden Sie das transdermale Pflaster nicht. Ein Pflaster, das geteilt, zerschnitten oder in irgendeiner Weise beschädigt ist, sollte nicht verwendet werden, da keine Informationen über die Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit derartig geteilter Pflaster vorliegen.
Wenn höhere als 500 mg Morphin entsprechende Dosen benötigt werden, wird eine Neubewertung der Opioidtherapie empfohlen.
Durchbruchschmerzen
Studien haben gezeigt, dass fast alle Patienten, trotz Behandlung mit einem transdermalen Fentanylpflaster, zusätzlich mit einem starken, schnell freisetzenden Arzneimittel behandelt werden müssen, um Durchbruchschmerzen zu stillen.
Atemdepression
Wie bei allen potenten Opioiden kann es bei der Anwendung von Fentanyl-Actavis zu einer signifikanten Atemdepression kommen. Daher müssen die Patienten auf solche Reaktionen hin überwacht werden. Die Atemdepression kann auch nach Entfernen von Fentanyl-Actavis noch bestehen bleiben. Die Inzidenz einer Atemdepression nimmt mit der Fentanyl-Dosis zu (siehe Abschnitt 4.9). Arzneimittel, die auf das ZNS wirken, können die Atemdepression verschlechtern (siehe Abschnitt 4.5).
Fentanyl sollte bei Patienten mit bereits bestehender Atemdepression nur mit Vorsicht und in niedriger Dosierung angewendet werden.
Chronische Lungenerkrankungen
Fentanyl kann bei Patienten mit chronisch obstruktiver oder anderen Lungenerkrankungen häufiger schwerwiegende Nebenwirkungen hervorrufen. Bei solchen Patienten können Opioide den Atemantrieb herabsetzen und den Atemwegswiderstand erhöhen.
Arzneimittelabhängigkeit und Missbrauchspotential
Bei wiederholter Anwendung von Opioiden können sich Toleranz, physische und psychische Abhängigkeit entwickeln, was jedoch bei Schmerztherapien in Zusammenhang mit Krebserkrankungen selten der Fall ist. Iatrogen hervorgerufene Sucht nach Opioidgabe ist selten. Patienten mit einer Vorgeschichte von Drogenabhängigkeit / Alkoholmissbrauch sind stärker gefährdet, eine Abhängigkeit und Missbrauch während der Opioid-Behandlung zu entwickeln. Patienten mit erhöhtem Risiko für Opioid-Missbrauch können entsprechend mit OpioidFormulierungen mit veränderter Wirkstofffreisetzung behandelt werden, aber diese Patienten benötigen eine Überwachung auf Anzeichen von Fehlgebrauch, Missbrauch oder Sucht. Fentanyl kann in ähnlicher Weise wie andere Opioid-Agonisten missbraucht werden. Missbrauch oder absichtlicher Fehlgebrauch von Fentanyl-Actavis kann zu Überdosierung und/oder zum Tod führen.
Erhöhter intrakranieller Druck
Fentanyl-Actavis sollte bei Patienten, die besonders anfällig für intrakranielle Effekte einer CO2-Retention sein können, wie solche mit Anzeichen von erhöhtem Hirndruck, eingeschränktem Bewusstsein oder Koma, mit Vorsicht angewendet werden. Fentanyl-Actavis sollte mit Vorsicht bei Patienten mit Hirntumoren eingesetzt werden
Herzerkrankungen
Fentanyl kann eine Bradykardie verursachen und sollte deshalb mit Vorsicht bei Patienten mit Bradyarrhythmien angewendet werden.
Opioide können Hypotonie verursachen, speziell bei Patienten mit akuter Hypovolämie. Zugrundeliegende symptomatische Hypotonie und / oder Hypovolämie sollten behandelt werden, bevor die Behandlung mit transdermalen Fentanylpflastern begonnen wird.
Leberfunktionsstörungen
Da Fentanyl in der Leber zu inaktiven Metaboliten verstoffwechselt wird, könnte eine Leberfunktionsstörung dessen Ausscheidung verzögern. Wenn Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion transdermale Fentanylpflaster erhalten, sollten sie sorgfältig auf Anzeichen einer Fentanyl-Toxizität überwacht und falls notwendig die Dosis von transdermalem Fentanylpflaster reduziert werden (siehe Abschnitt 5.2).
Nierenfunktionsstörung
Weniger als 10 % Fentanyl werden unverändert über die Nieren ausgeschieden. Im Gegensatz zu Morphin werden keine bekannten aktiven Metaboliten über die Nieren ausgeschieden. Daten von Patienten mit Nierenversagen, die mit intravenösem Fentanyl behandelt wurden, legen nahe, dass das Verteilungsvolumen von Fentanyl durch Dialyse verändert werden kann. Dies könnte die Serumkonzentrationen beeinflussen. Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten, wenn sie mit dem transdermalen Fentanylpflaster behandelt werden, sorgfältig auf Anzeichen einer Intoxikation mit Fentanyl beobachtet und die Dosis nötigenfalls reduziert werden (siehe Abschnitt 5.2).
Fieber/äußere Wärmeanwendung
Ein pharmakokinetisches Modell lässt vermuten, dass sich die Fentanyl-Serumkonzentrationen um etwa ein Drittel erhöhen, wenn die Hauttemperatur auf 40°C ansteigt. Deshalb sollten Patienten mit Fieber auf Opioid-Nebenwirkungen hin überwacht und die Dosis von transdermalem Fentanylpflaster gegebenenfalls angepasst werden. Es besteht ein Risiko für eine Temperatur-abhängige Erhöhung der Fentanylfreisetzung aus dem Pflaster, was zu einer möglichen Überdosierung und zum Tod führen kann. Eine klinische Studie zur Pharmakologie bei gesunden erwachsenen Probanden hat gezeigt, dass Wärmeeinwirkung auf transdermale Fentanylpflaster die mittleren AUC-Werte von Fentanyl um 120% und die mittleren Cmax-Werte um 61% erhöht.
Alle Patienten sollten darauf hingewiesen werden, die Applikationsstelle von transdermalem Fentanylpflaster nicht direkten externen Wärmequellen auszusetzen, wie Heizkissen, Heizdecken, beheizten Wasserbetten, Wärme- oder Bräunungslampen, intensiven Sonnenbädern, Wärmflaschen, verlängerten warmen Bädern, Saunen und heißen Whirlpool-Bädern.
Versehentliche Exposition durch Pflasterübertragung
Die versehentliche Übertragung eines Fentanylpflasters auf die Haut einer anderen Person (speziell eines Kindes), während der gemeinsamen Nutzung eines Bettes oder engen körperlichen Kontakts mit einem Pflasterträger, kann zu einer Opioidüberdosis für die andere Person führen, die normalerweise kein Fentanylpflaster trägt. Patienten sollten angewiesen werden, dass ein versehentlich übertragenes Pflaster sofort von der Haut der anderen Person entfernt werden muss, die normalerweise kein Fentanylpflaster trägt (siehe Abschnitt 4.9).
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln:
Interaktionen mit CYP3A4-Inhibitoren:
Die gleichzeitige Anwendung von transdermalem Fentanylpflaster mit Cytochrom P450 3A4 (CYP3A4)-Inhibitoren (z. B. Ritonavir, Ketoconazol, Itraconazol, Troleandomycin, Clarithromycin, Nelfinavir, Nefazodon, Verapamil, Diltiazem und Amiodaron) kann zu einer Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Fentanyl führen, was sowohl therapeutische als auch unerwünschte Wirkungen verstärken oder verlängern und schwere Atemdepression hervorrufen kann. In dieser Situation ist eine besondere Versorgung und Überwachung des Patienten erforderlich. Daher wird die gleichzeitige Anwendung von Fentanyl und CYP3A4-Inhibitoren nicht empfohlen, es sei denn, der Patient wird streng überwacht. Patienten, vor allem diejenigen, die transdermales Fentanylpflaster und CYP3A4-Inhibitoren erhalten, sollten auf Anzeichen einer Atemdepression überwacht und Dosisanpassungen, falls notwendig, vorgenommen werden.
Serotonin-Syndrom
Vorsicht ist geboten, wenn Fentanyl zusammen mit Arzneimitteln angewendet wird, die die serotonergen Neurotransmittersysteme beeinflussen.
Die Entstehung eines potentiell lebensbedrohlichen Serotonin-Syndroms kann mit der gleichzeitigen Anwendung von serotonergen Arzneimitteln, wie selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRI) sowie mit Arzneimitteln, welche den Metabolismus von Serotonin beeinträchtigen (einschließlich Monoaminooxidasehemmern (MAOH)), auftreten. Dies kann im Rahmen der empfohlenen Dosierung auftreten.
Ein Serotonin-Syndrom kann Bewusstseinsänderungen (z. B. Agitation, Halluzinationen, Koma), autonome Instabilität (z. B. Tachykardie, instabilen Blutdruck, Hyperthermie), neuromuskuläre Veränderungen (z. B. Hyperreflexie, Koordinationsstörung, Rigidität) und/oder gastrointestinale Symptome (z. B. Nausea, Erbrechen, Diarrhö) mit einschließen.
Falls ein Serotonin-Syndrom vermutet wird,muss die Behandlung mit Fentanyl abgebrochen werden. Anwendung bei älteren Patienten
Daten von Studien mit intravenöser Verabreichung von Fentanyl weisen darauf hin, dass ältere Patienten eine reduzierte Clearance sowie eine verlängerte Halbwertszeit aufweisen können und dass sie empfindlicher auf das Arzneimittel reagieren als jüngere Patienten. Studien mit transdermalem Fentanylpflaster bei älteren Patienten zeigten jedoch eine Pharmakokinetik von Fentanyl, die nicht signifikant von der jüngerer Patienten abwich, obwohl die Serumkonzentrationen höher waren. Wenn ältere oder kachektische Patienten transdermales Fentanylpflaster erhalten, sollten sie sorgfältig auf Anzeichen einer Fentanyl-Toxizität überwacht und die Dosis falls notwendig reduziert werden (siehe Abschnitt 5.2).
Pädiatrische Patienten
Transdermales Fentanylpflaster sollte nicht bei Opioid-naiven pädiatrischen Patienten angewendet werden (siehe Abschnitt 4.2). Das Risiko schwerwiegender oder lebensbedrohlicher Hypoventilation besteht unabhängig von der verabreichten Dosis von transdermalem Fentanylpflaster.
Transdermales Fentanylpflaster wurde bei Kindern unter 2 Jahren nicht untersucht. Transdermales Fentanylpflaster sollte nur bei opioid-toleranten Kindern im Alter von 2 Jahren und älter angewendet werden (siehe Abschnitt 4.2). Transdermales Fentanylpflaster sollte nicht bei Kindern unter 2 Jahren angewendet werden.
Um ein versehentliches Verschlucken des Pflasters durch Kinder zu verhindern, ist Vorsicht bei der Auswahl der Applikationsstelle von Fentanyl-Actavis geboten (siehe Abschnitt 6.6). Das Haften des Pflasters sollte engmaschig überprüft werden.
Stillzeit
Da Fentanyl in die Muttermilch ausgeschieden wird, sollte das Stillen während der Behandlung mit Fentanyl eingestellt werden (siehe auch Abschnitt 4.6).
Patienten mit Myasthenia gravis
Nicht-epileptische (myo-)klonische Reaktionen können auftreten.
Vorsicht ist geboten bei der Behandlung von Patienten mit Myasthenia gravis.
Gleichzeitige Anwendung von gemischten Agonisten / Antagonisten
Die gleichzeitige Anwendung von Barbitursäurederivaten, Buprenorphin und Pentazocin sollte generell vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5).
Gastrointestinaltrakt
Opioide erhöhen den Tonus und vermindern die propulsive Peristaltik der glatten Muskulatur des Gastrointestinaltrakts. Die daraus resultierende verlängerte gastrointestinale Passagezeit kann für den Obstipationseffekt von Fentanyl verantwortlich sein. Die Patienten sollten über Maßnahmen zur Verhinderung der Obstipation aufgeklärt und die prophylaktische Anwendung von Laxativen in Betracht gezogen werden. Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit chronischer Obstipation angebracht. Wenn ein paralytischer Ileus vorliegt oder vermutet wird, muss die Anwendung von Fentanyl-Actavis beendet werden.
MRT-Untersuchung
Das transdermale Fentanylpflaster enthält Metall. Das Pflaster sollte vor MRT-Untersuchung entfernt werden, da es während einer MRT-Untersuchung überhitzen und zu Hautverbrennungen in der unmittelbaren Umgebung des Pflasters führen kann.
Doping
Die Anwendung von Fentanyl-Actavis kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von anderen zentral dämpfenden Substanzen wie Opioiden, Sedativa, Hypnotika, Narkosemitteln, Phenothiazinen, Tranquilizern, Muskelrelaxantien, sedierenden Antihistaminika und alkoholischen Getränken kann eine zusätzliche dämpfende Wirkung hervorrufen; Hypoventilation, Hypotonie und tiefe Sedierung, Koma oder Tod können eintreten. Daher erfordert die gleichzeitige Anwendung eines dieser Medikamente mit Fentanyl-Actavis eine spezielle Betreuung und Überwachung des Patienten.
Fentanyl, eine Substanz mit hoher Clearance, wird schnell und extensiv hauptsächlich über Cytochrom-P450-3A4 metabolisiert.
Die gleichzeitige Anwendung von Fentanyl mit Cytochrom P450 3A4 (CYP3A4)-Inhibitoren (z. B. Ritonavir, Ketoconazol, Itraconazol, Fluconazol, Voriconazol, Troleandomycin, Clarithromycin, Nelfinavir, Nefazodon, Verapamil, Diltiazem und Amiodaron) kann zu einer Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Fentanyl führen, was sowohl therapeutische als auch unerwünschte Wirkungen verstärken oder verlängern und schwere Atemdepression hervorrufen kann. In dieser Situation ist eine besondere Versorgung und Überwachung des Patienten erforderlich. Daher wird die gleichzeitige Anwendung von Fentanyl und CYP3A4-Inhibitoren nicht empfohlen, es sei denn, der Patient wird streng überwacht (siehe auch Abschnitt 4.4.).
Itraconazol (ein potenter CYP3A4-Hemmer) bei einer Gabe von 200 mg/Tag oral für 4 Tage hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Pharmakokinetik von intravenösem Fentanyl. Erhöhte Plasmakonzentrationen wurden jedoch bei einzelnen Probanden beobachtet. Die orale Gabe von Ritonavir (einem der potentesten CYP3A4-Inhibitoren) reduzierte die Clearance von intravenös verabreichtem Fentanyl um zwei Drittel und verdoppelte die Halbwertszeit.
CYP3A4-Induktoren
Die gleichzeitige Anwendung mit CYP3A4-Induktoren (z. B. Rifampicin, Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin) kann zu einem Abfall der Plasmaspiegelkonzentrationen von Fentanyl und zu einer Verminderung der therapeutischen Wirkung führen. Dies kann eine Dosisanpassung des transdermalen Fentanyls notwendig machen. Nach dem Absetzen einer Behandlung mit einem CYP3A4-Induktor, nimmt die Wirkung des Induktors allmählich ab. Dies kann zu einem Anstieg der Plasmaspiegelkonzentrationen von Fentanyl führen, was zu einer Verstärkung oder Verlängerung der therapeutischen Wirkungen und Nebenwirkungen führen kann. Hierdurch kann eine schwere Atemdepression verursacht werden. In dieser Situation ist eine spezielle Patientenüberwachung und Dosisanpassung erforderlich.
Serotonerge Arzneimittel
Die gleichzeitige Anwendung von Fentanyl mit einem serotonergen Wirkstoff, wie z. B. einem selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), einem Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) oder einem Monoaminooxidasehemmer (MAOH) kann das Risiko eines Serotonin-Syndroms, eines potentiell lebensbedrohenden Zustands, erhöhen.
Monoaminoxidase-Hemmer (MA O-Hemmer):
Fentanyl-Actavis wird nicht zur Anwendung bei Patienten empfohlen, die eine gleichzeitige Gabe von MAO-Hemmern erfordern. Schwere und unvorhersehbare Wechselwirkungen mit MAO-Hemmern, einschließlich einer Potenzierung der Opiat-Effekte oder der serotonergen Wirkungen, wurden berichtet. Über MAO-Hemmer wurde berichtet, dass sie die Wirkung von Analgetika verstärken, insbesondere bei Patienten mit Herzinsuffizienz. Daher sollte Fentanyl nicht innerhalb von 14 Tagen nach Absetzen der Behandlung mit MAO-Hemmern angewendet werden.
Gleichzeitige Anwendung von gemischten Agonisten /Antagonisten
Die gleichzeitige Anwendung von Buprenorphin oder Pentazocin wird nicht empfohlen. Sie haben eine hohe Affinität zu Opioidrezeptoren mit relativ niedriger intrinsischer Aktivität und antagonisieren daher teilweise die analgetische Wirkung von Fentanyl und können Entzugssymptome bei Opioidabhängigen Patienten hervorrufen (siehe auch Abschnitt 4.4). Die gleichzeitige Anwendung von Barbitursäurederivaten sollte vermieden werden, da die atemdepressive Wirkung von Fentanyl verstärkt werden kann.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine ausreichenden Daten für die Anwendung von Fentanyl bei Schwangeren vor. Studien an Tieren haben Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das potenzielle Risiko für den Menschen ist unbekannt, obwohl Fentanyl als i.v.-Anästhetikum in frühen Phasen der Schwangerschaft in die Plazenta übertritt. Es wurde über Entzugserscheinungen beim Neugeborenen berichtet, wenn transdermales Fentanyl während der Schwangerschaft längerfristig angewandt wurde. Fentanyl soll während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, es ist unbedingt erforderlich.
Die Anwendung von Fentanyl während der Wehen und der Geburt (einschließlich Kaiserschnitt) wird nicht empfohlen, weil Fentanyl nicht zur Behandlung von akuten oder postoperativen Schmerzen angewendet werden darf und da Fentanyl die Plazenta passiert und zu einer Atemdepression beim Fötus oder Neugeborenen führen kann (siehe Abschnitt 4.3).
Stillzeit
Fentanyl geht in die Muttermilch über und kann Sedierung und Atemdepression beim Säugling hervorrufen. Daher soll nach dem Entfernen des Fentanyl-Actavis transdermalen Pflasters mindestens 72 Stunden lang nicht gestillt werden (siehe auch Abschnitt 4.4).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Fentanyl-Actavis hat einen großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Dies ist besonders zu Beginn einer Behandlung, bei jeder Dosisänderung sowie bei Kombination mit Alkohol oder Tranquilizern zu erwarten. Patienten, die stabil auf eine bestimmte Dosis eingestellt sind, sind nicht zwangsläufig eingeschränkt. Deshalb sollten die Patienten Ihren Arzt fragen, ob die Teilnahme am Straßenverkehr oder das Bedienen von Maschinen erlaubt ist.
4.8 Nebenwirkungen
Die Sicherheit von Fentanyl wurde an 1854 Probanden untersucht, die in 11 klinischen Studien (doppelblind Fentanyl [Placebo oder aktive Kontrolle] und / oder Open-Label-Fentanyl [keine Kontrolle oder aktive Kontrolle]) für die Behandlung chronischer maligner oder nicht-maligner Schmerzen teilgenommen haben. Die Probanden erhielten mindestens 1 Dosis von Fentanyl und stellten Daten zur Sicherheit zur Verfügung. Basierend auf gepoolten Sicherheitsdaten aus diesen klinischen Studien waren die am häufigsten berichteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) (mit Inzidenz in %): Übelkeit (35,7%), Erbrechen (23,2%), Verstopfung (23,1%), Schläfrigkeit (15,0%), Schwindel (13,1%) und Kopfschmerzen (11,8%).
Die UAW unter der Anwendung von Fentanyl aus diesen klinischen Studien, einschließlich der oben genannten UAW, und von Post-Marketing-Erfahrungen sind unten aufgeführt.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: (> 1 / 10)
Häufig: (> 1 / 100, < 1 / 10)
Gelegentlich: (> 1 / 1000 bis < 1 / 100)
Selten: (> 1 / 10, 000, < 1 / 1000)
Sehr selten: (< 1 / 10, 000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Die schwerwiegendste Nebenwirkung von Fentanyl ist Atemdepression.
Systemorgan klasse |
Nebenwirkungen | |||||
Häufigkeitsangabe | ||||||
Sehr häufig |
Häufig |
Gelegentlich |
Selten |
Sehr selten |
Nicht bekannt | |
Erkrankungen des Immunsystems |
Über empfindlich keit |
anaphylaktische Reaktion |
anaphylaktischer Schock, anaphylaktische Reaktion, anaphylaktoide Reaktion | |||
Stoffwechsel-und Ernährungsstörungen |
Anorexie | |||||
Psychatrische Erkrankungen |
Schlaflosig keit, Depression, Angst, Verwirrtheit, Halluzina tion, Sedierung, Nervosität, Appetitlosig keit |
Agitation, Desorientiert heit, euphorische Stimmung, Amnesie |
Wahnideen, Aufregung, Verwirrung | |||
Erkrankungen des Nervensystems |
Schwindel, Kopf schmerzen, Somnolenz |
Tremor, Parästhesie n |
Hypästhesie, Krampf anfälle (einschließ lich klonischer Krämpfe und Grand-malAnfall), Amnesie, Sprachstörung |
Ataxie | ||
Augen erkrankungen |
Miosis |
Amblyopie | ||||
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths |
Vertigo | |||||
Herz erkrankungen |
Palpitatio- nen, Tachykardie |
Bradykardie, Zyanose |
Arrhythmie | |||
Gefäß erkrankungen |
Hyperten sion |
Hypotension |
Vaso dilatation | |||
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums |
Dyspnoe |
Atemdepres sion, Atemnot |
Apnoe, Hypo ventilation |
Bradypnoe | ||
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung |
Durchfall, Mundtrockenheit, Bauchschmerzen, Schmerzen im Oberbauch, Dyspepsie, Xerostomie |
Ileus |
Subileus, Schluckauf |
schmerzhafte Blähungen |
Systemorgan klasse |
Nebenwirkungen | |||||
Häufigkeitsangabe | ||||||
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
Hautreaktionen an der Applikations stelle, Hyperhidro se, Pruritus, Ausschlag, Erythem |
Ekzem, allergische Dermatitis, Hauterkran kung, Dermatitis, Kontakt-dermatitis Exanthem, Ausschlag, Rötung und Juckreiz (die in der Regel innerhalb von einem Tag nach Entfernen des Pflasters verschwinden) | ||||
Skelettmuskula tur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen |
Muskel krämpfe |
Muskel zucken | ||||
Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
Harnverhalt |
Zystalgie, Oligurie | ||||
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse |
Erektile Dysfunktion, sexuelle Dysfunktion | |||||
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
Müdigkeit, Periphere Ödeme, Asthenie, Unwohlsein, Kältegefühl |
Reaktionen an der Applikationsstelle, grippeähnliche Erkrankung, Änderung der Körpertemperatur, Überempfindlichkeit an der Applikations stelle, Arzneimittel- Entzugssyn drom |
Dermatitis, Ekzem an der Applikations stelle |
Andere Nebenwirkungen
Wie bei anderen Opioid-Analgetika können sich Toleranz, physische und psychische Abhängigkeit bei wiederholter Anwendung von Fentanyl-Actavis entwickeln (siehe Abschnitt 4.4).
Opioid-Entzugssymptome (wie z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Angstzustände und Schüttelfrost) sind bei einigen Patienten nach der Umstellung von ihrem bisherigen Opioid-Analgetikum auf Fentanyl-Actavis möglich oder wenn die Therapie plötzlich abgebrochen wird (siehe Abschnitt 4.2). Es gab sehr seltene Berichte von Neugeborenen mit neonatalem Entzugssyndrom, wenn die Mütter während der Schwangerschaft regelmäßig Fentanyl-Actavis angewendet haben (siehe Abschnitt 4.6).
Kinder und Jugendliche
Das Nebenwirkungsprofil bei mit Fentanyl-Actavis behandelten Kindern und Jugendlichen ist dem ähnlich, das bei Erwachsenen beobachtet wurde. In der pädiatrischen Altersgruppe wurde kein Risiko festgestellt, das nicht üblicherweise bei der Anwendung von Opioiden zur Schmerzlinderung in Zusammenhang mit ernsthaften Erkrankungen erwartet wird, und es scheint kein pädiatrischspezifisches Risiko in Zusammenhang mit der bestimmungsgemäßen Anwendung von transdermalem Fentanyl-Actavis bei Kindern ab 2 Jahren zu geben. Sehr häufig berichtete Nebenwirkungen in pädiatrischen klinischen Studien waren Fieber, Erbrechen und Übelkeit.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: http://www.bfarm.de anzuzeigen.
4.9 Uberdosierung
Symptome
Die Symptome einer Fentanyl-Überdosierung sind eine Verstärkung seiner pharmakologischen Wirkungen, die gravierendsten Auswirkungen sind Atemdepression mit Cheyne-Stokes-Atmung und / oder Zyanose, Lethargie und Koma. Andere Symptome können Hypothermie, verminderter Muskeltonus, Bradykardie, Hypotonie sein. Anzeichen von Toxizität sind tiefe Sedierung, Ataxie, Miosis, Krämpfe und Atemdepression, die das Hauptsymptom darstellt.
Behandlung
Das Auftreten einer Atemdepression erfordert sofortige Gegenmaßnahmen, einschließlich Entfernen des Pflasters und eine physische oder verbale Stimulation des Patienten. Danach kann ein spezifischer Opioidantagonist, wie z. B. Naloxon, verabreicht werden.
Für Erwachsene wird eine Initialdosis von 0,4 - 2 mg Naloxonhydrochlorid intravenös empfohlen. Bei Bedarf kann eine ähnliche Dosis alle zwei bis drei Minuten injiziert oder als kontinuierliche Infusion in Form von 2 mg in 500 ml 9 mg/ml (0,9 %) Natriumchloridlösung zur Injektion oder 50 mg/ml (5 %) Glucoselösung verabreicht werden. Die Infusionsrate sollte sich nach der zuvor verabreichten BolusInjektion und dem individuellen Ansprechen des Patienten richten. Ist eine intravenöse Verabreichung nicht möglich, kann Naloxonhydrochlorid auch intramuskulär oder subkutan gegeben werden. Nach intramuskulärer oder subkutaner Verabreichung erfolgt der Wirkungseintritt langsamer als nach intravenöser Gabe. Die intramuskuläre Verabreichung führt zu einer längeren Wirkungsdauer als die intravenöse Verabreichung.
Die Atemdepression nach einer Überdosis kann länger anhalten als die Wirkung des OpioidAntagonisten. Das Intervall zwischen den Dosen des IV-Antagonisten sollte wegen der Möglichkeit der Renarkotisierung nach Entfernen des Pflasters sorgfältig gewählt werden; wiederholte Gabe oder eine kontinuierliche Infusion von Naloxon kann entsprechend des klinischen Zustands des Patienten erforderlich sein. Die Aufhebung der narkotischen Wirkung kann zu akut einsetzenden Schmerzen und Freisetzung von Katecholaminen führen.
Wenn es die klinische Situation erfordert, sollte eine funktionierende Atmung sichergestellt und aufrechterhalten werden, möglicherweise mit einem oropharyngealen oder Endotrachealtubus, und Sauerstoff sollte verabreicht sowie gegebenenfalls die Atmung unterstützt oder kontrolliert werden. Eine normale Körpertemperatur und Flüssigkeitszufuhr sollten aufrechterhalten werden.
Wenn eine schwere und anhaltende Hypotonie auftritt, sollte eine Hypovolämie in Betracht gezogen und der Zustand mit einer geeigneten parenteralen Flüssigkeitstherapie behandelt werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Opioide; Phenylpiperidin-Derivate.
ATC-Code: N02AB03
Fentanyl ist ein Opioid-Analgetikum mit Affinität vor allem zu dem p-Rezeptor. Die wichtigsten therapeutischen Effekte sind Analgesie und Sedierung. Die Serumkonzentrationen von Fentanyl, die bei Opioid-naiven Patienten zu einem minimalen analgetischen Effekt führen, schwanken zwischen 0,3 - 1,5 ng/ml; eine erhöhte Inzidenz von Nebenwirkungen ist bei Serumspiegeln über 2 ng/ml zu beobachten.
Die niedrigste wirksame Fentanylkonzentration und die Konzentration, die Nebenwirkungen verursacht, werden mit der Entwicklung einer zunehmenden Toleranz ansteigen.
Die Tendenz einer Toleranzentwicklung unterscheidet sich interindividuell beachtlich.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit von transdermalem Fentanylpflaster wurde in drei Open-Label-Studien an 293 pädiatrischen Patienten mit chronischen Schmerzen, 2 bis 18 Jahre alt, davon 66 Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren, untersucht. In diesen Studien wurde 30 mg bis 45 mg orales Morphin pro Tag durch ein Fentanyl 12 Mikrogramm/h transdermales Pflaster ersetzt. Anfangsdosen von 25 Mikrogramm/h und höher wurden bei 181 Patienten angewendet, die vorher bereits mit einer täglichen Opioid-Dosis von mindestens 45 mg pro Dosis oralem Morphin behandelt wurden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach dem Aufkleben von Fentanyl-Actavis wird Fentanyl kontinuierlich über einen Zeitraum von 72 Stunden durch die Haut resorbiert.
Aufgrund der Polymer-Matrix und der Diffusion des Fentanyls durch die Hautschichten bleibt die Freisetzungsrate relativ konstant.
Resorption
Nach der ersten Anwendung von Fentanyl-Actavis steigen die Fentanyl-Serumspiegel allmählich an, erreichen normalerweise zwischen 12 und 24 Stunden ein gleich bleibendes Niveau und bleiben über den Rest des 72-stündigen Anwendungszeitraums relativ konstant.
Die Fentanyl-Serumkonzentrationen, die erreicht werden, sind abhängig von der Größe des Transdermalpflasters. Bei der zweiten 72-stündigen Anwendung wird eine Steady-State-Serumkonzentration erreicht und bleibt während weiterer Anwendungen mit einem Pflaster der gleichen Größe erhalten.
Verteilung
Die Plasmaprotein-Bindung von Fentanyl beträgt 84 %.
Biotransformation
Fentanyl wird vorwiegend durch CYP3A4 in der Leber metabolisiert.
Der Hauptmetabolit Norfentanyl ist inaktiv.
Elimination
Nach dem Abbruch der Therapie mit transdermalen Fentanyl-Pflastern nehmen die FentanylSerumkonzentrationen allmählich ab - ungefähr um 50 % in 13 - 22 Stunden bei Erwachsenen und in 22 - 25 Stunden bei Kindern.
Die fortgesetzte Resorption von Fentanyl durch die Haut erklärt die langsamere Abnahme des Wirkstoffs aus dem Serum als nach einer intravenösen Infusion.
Rund 75 % von Fentanyl werden, meist in Form von Metaboliten, in den Urin, weniger als 10 % werden unverändert ausgeschieden. Ungefähr 9 % der Dosis werden, primär als Metaboliten, in den Fäces gefunden.
Pharmakokinetik in besonderen Patientengruppen
Unter Berücksichtigung des Körpergewichts scheint die Clearance (l/h/kg) bei pädiatrischen Patienten 82 % höher zu sein bei Kindern im Alter von 2-5 Jahren und 25 % höher bei Kindern im Alter von 6-10 Jahren, verglichen mit Kindern im Alter von 11-16 Jahren, die wahrscheinlich die gleiche Clearance besitzen wie Erwachsene. Diese Ergebnisse wurden bei der Dosierungsempfehlung für pädiatrische Patienten berücksichtigt.
Bei älteren und geschwächten Patienten kann die Clearance verringert sein, was zu einer verlängerten Halbwertzeit von Fentanyl führt.
Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen kann die Clearance von Fentanyl auf Grund von Veränderungen der Plasmaproteine und der metabolischen Clearance verändert sein und somit zu erhöhten Serum-Konzentrationen führen (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe und Genotoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Tier-Studien an Ratten haben eine reduzierte Fertilität, sowie eine erhöhte Mortalität der Föten gezeigt.
Teratogene Effekte konnten jedoch nicht nachgewiesen werden.
Langzeituntersuchungen zum kanzerogenen Potenzial wurden nicht durchgeführt.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Matrix
Poly[(2-ethylhexyl)acrylat-co-(2-hydroxyethyl)acrylat-co-methylacrylat]
Trägerfolie Polypropylen blaue Drucktinte
Abziehfolie
Polyethylenterephthalat, silikonisiert
6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Nicht über 30 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Jedes Transdermalpflaster ist in einen separaten Beutel verpackt.
Die Verbundfolie enthält von außen nach innen folgende Schichten: beschichtetes Papier, low density Polyethylen-Folie, Aluminium-Folie, Surlyn
Packung mit 5 transdermalen Pflastern Packung mit 10 transdermalen Pflastern Packung mit 20 transdermalen Pflastern
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Hinweis für die Entsorgung:
Größere Mengen an Fentanyl verbleiben auch nach der Anwendung im transdermalen Pflaster. Verwendete Pflaster sollten mit den Klebeflächen aneinandergeklebt werden und dann sicher entsorgt werden. Nicht verwendete Pflaster sollten in der Apotheke abgegeben werden.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Actavis Group hf.
Reykjavikurvegur 76 - 78 220 Hafnarfjördur Island
Mitvertrieb:
PUREN Pharma GmbH & Co. KG Willy-Brandt-Allee 2 81829 München Telefon: 089/558909 - 0 Telefax: 089/558909 - 240
8. ZULASSUNGSNUMMERN
Fentanyl-Actavis 25 Mikrogramm/h transdermales Pflaster 60687.00.00
Fentanyl-Actavis 50 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
60687.01.00
Fentanyl-Actavis 75 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
60687.02.00
Fentanyl-Actavis 100 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
60687.03.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
29.11.2005/12.07.2011
10. STAND DER INFORMATION
Januar 2016
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig, Betäubungsmittel
Diese Arzneimittel enthalten einen Stoff, dessen Wirkung für die Anwendung bei chronischen Schmerzen, die nur mit Opioidanalgetika ausreichend behandelt werden können, in der medizinischen Wissenschaft noch nicht allgemein bekannt ist.