Fentanyl Hennig 100 Mikrogramm/Stunde Transdermales Pflaster
3131- 2 -
FA Anlage
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 79364.00.00
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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels
Fentanyl Hennig 25 Mikrogramm/Stundetransdermales Pflaster
Fentanyl Hennig 50 Mikrogramm/Stundetransdermales Pflaster
Fentanyl Hennig 75 Mikrogramm/Stundetransdermales Pflaster
Fentanyl Hennig 100 Mikrogramm/Stundetransdermales Pflaster
Fentanyl
FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Fentanyl Hennig 25 Mikrogramm/Stundetransdermales Pflaster:
1 transdermales Pflaster enthält 2,75 mg Fentanyl in einem Pflaster von 10 cm² mit einer Freisetzungsrate von 25 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde.
Fentanyl Hennig 50 Mikrogramm/Stundetransdermales Pflaster:
1 transdermales Pflaster enthält 5,5 mg Fentanyl in einem Pflaster von 20 cm² mit einer Freisetzungsrate von 50 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde.
Fentanyl Hennig 75 Mikrogramm/Stundetransdermales Pflaster:
1 transdermales Pflaster enthält 8,25 mg Fentanyl in einem Pflaster von 30 cm² mit einer Freisetzungsrate von 75 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde.
Fentanyl Hennig 100 Mikrogramm/Stundetransdermales Pflaster:
1 transdermales Pflaster enthält 11 mg Fentanyl in einem Pflaster von 40 cm² mit einer Freisetzungsrate von 100 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
FE 3. Darreichungsform
Transdermales Pflaster
Fentanyl Hennig transdermales Pflaster ist ein rechteckiges hellbraunes Pflaster, zwischen zwei größeren transparenten Schutzfolien, die vor der Pflasteranwendung entfernt werden müssen.
Die Pflaster tragen den Aufdruck:
“Fentanyl 25 Mikrogramm/Stunde” in roter Tinte
“Fentanyl 50 Mikrogramm/Stunde” in roter Tinte
“Fentanyl 75 Mikrogramm/Stunde” in roter Tinte
“Fentanyl 100 Mikrogramm/Stunde” in roter Tinte
FG 4. Klinische Angaben
FH 4.1 Anwendungsgebiete
Starke chronische Schmerzen, die nur mit Opioid-Analgetika ausreichend behandelt werden können.
FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Dosierung erfolgt individuell und auf der Basis der Vorbehandlung des Patienten mit Opioiden und unter Berücksichtigung:
-
einer möglichen Toleranzentwicklung
-
des aktuellen Allgemeinzustands, des Gesundheitszustands des Patienten und
-
des Schweregrads der Erkrankung.
Die erforderliche Fentanyldosierung wird individuell angepasst und muss regelmäßig nach jeder Anwendung überprüft werden.
Patienten, die erstmals mit Opioiden behandelt werden
Es sind Pflaster mit einer Freisetzungsrate von 12,5 Mikrogramm/Stunde erhältlich und sollten zur Ersteinstellung verwendet werden.
Bei sehr alten oder schwachen Patienten ist es aufgrund ihrer bekannten Empfindlichkeit gegenüber Opioidbehandlungen nicht empfehlenswert eine Opioidbehandlung mit Fentanyl zu beginnen. In diesen Fällen sollte die Behandlung vorzugsweise mit niedrigen Dosen eines schnell freisetzenden Morphins begonnen werden, und Fentanyl nach Ermittlung der optimalen Dosierung verordnet werden.
Umstellung von anderen Opioiden
Bei einer Umstellung von oral oder parenteral gegebenen Opioiden auf eine Fentanylbehandlung sollte die Anfangsdosis wie folgt berechnet werden:
Die Menge an Analgetika, die über die vergangenen 24 Stunden benötigt wurde, sollte bestimmt werden.
Die erhaltene Summe sollte unter Verwendung von Tabelle 1 in die entsprechende orale Morphin-Dosis überführt werden.
Die entsprechende Fentanyl-Dosis sollte wie folgt ermittelt werden:
anhand von Tabelle 2 bei Patienten, die einer Opioid-Rotation bedürfen (Umstellungsverhältnis von oralem Morphin zu transdermalem Fentanyl 150 : 1)
anhand von Tabelle 3 bei Patienten unter stabiler und gut vertragener Opioidtherapie (Umstellungsverhältnis von oralem Morphin zu transdermalem Fentanyl 100 : 1)
Tabelle 1: Umrechnung der Äquivalenzdosen zur analgetischen Wirkung
Alle in der Tabelle dargestellten Dosen sind in ihrem analgetischen Effekt äquivalent zu 10 mg parenteralem Morphin.
|
Äquivalente schmerzstillende Dosis (mg) |
|
Wirkstoff |
parenteral (i.m.) |
oral |
Morphin |
10 |
30-40 |
Hydromorphon |
1,5 |
7,5 |
Methadon |
10 |
20 |
Oxycodon |
10-15 |
20-30 |
Levorphanol |
2 |
4 |
Oxymorphin |
1 |
10 (rektal) |
Diamorphin |
5 |
60 |
Pethidin |
75 |
- |
Codein |
- |
200 |
Buprenorphin |
0,4 |
0,8 (sublingual) |
Ketobemidon |
10 |
20-30 |
Tabelle 2: Empfohlene Initialdosisvon transdermalem Fentanyl, basierend auf der täglichen oralen Morphin-Dosis (für Patienten, die einer Opioid-Rotation bedürfen)
O rale Morphin-Dosis (mg/24 h) |
Transdermale Fentanyl-Freisetzung (Mikrogramm/h) |
|
|
< 44 |
12,5 |
45-134 |
25 |
135-224 |
50 |
225-314 |
75 |
315-404 |
100 |
405-494 |
125 |
495-584 |
150 |
585-674 |
175 |
675-764 |
200 |
765-854 |
225 |
855-944 |
250 |
945-1034 |
275 |
1035-1124 |
300 |
Tabelle 3: Empfohlene Initialdosisvon transdermalem Fentanyl, basierend auf der täglichen oralen Morphin-Dosis (für Patienten unter stabiler und gut vertragener Opioidtherapie)
Orale Morphin-Dosis (mg/24 h) |
Transdermale Fentanyl-Freisetzung (µg/h) |
< 60 |
12,5 |
60-89 |
25 |
90-149 |
50 |
150-209 |
75 |
210-269 |
100 |
270-329 |
125 |
330-389 |
150 |
390-449 |
175 |
450-509 |
200 |
510-569 |
225 |
570-629 |
250 |
630-689 |
275 |
690-749 |
300 |
Bei Kombination mehrerer transdermaler Pflaster kann eine Fentanylfreisetzungsrate von mehr als 100 Mikrogramm/h erreicht werden.Die initiale Evaluierung der maximalen analgetischen Wirkung von Fentanyl sollte nicht durchgeführt werden, bevor das Pflaster 24 Stunden getragen wurde, da in den ersten 24 Stunden nach Applikation des Pflasters die Fentanyl-Serumkonzentrationen allmählich ansteigen.
In den ersten 12 Stunden nach dem Wechsel zu Fentanyl erhält der Patient noch sein bis dahin angewendetes Analgetikum in der bisherigen Dosis; in den nächsten 12 Stunden wird dieses Analgetikum bedarfsorientiert angewendet.
Dosistitration und Erhaltungstherapie
Das Pflaster sollte alle 72 Stunden ersetzt werden. Die Dosis sollte bis zum Erreichen der analgetischen Wirkung individuell titriert werden. Bei Patienten, bei denen die Wirkung im Zeitraum 48‑72 Stunden nach der Applikation deutlich nachlässt, kann es notwendig sein, das Fentanyl-Pflaster schon nach 48 Stunden zu wechseln.
Es stehen Pflaster mit einer Freisetzungsrate von 12,5 Mikrogramm/ Stunde zur Verfügung, die zur Dosiseinstellung im unteren Dosierungsbereich geeignet sind. Wenn die schmerzstillende Wirkung am Ende der initialen Applikationsperiode ungenügend ist, kann die Dosis nach 3 Tagen erhöht werden, bis die erwünschte Wirkung für den jeweiligen Patienten erreicht ist. Eine zusätzliche Dosisanpassung sollte normalerweise in 12,5 Mikrogramm/Stunde- oder 25 Mikrogramm/Stunde-Schritten durchgeführt werden, wobei die zusätzlichen Erfordernisse zur Schmerzstillung und der Schmerzstatus des Patienten berücksichtigt werden sollten.
Für die Patienten können periodisch zusätzliche, schnell wirkende Analgetika erforderlich sein, um Durchbruchschmerzen zu verhindern. Zusätzliche oder alternative Methoden der Schmerzbekämpfung oder alternative Anwendung von Opioiden sollten in Betracht gezogen werden, wenn eine Fentanyl-Dosis von 300 Mikrogramm/Stunde überschritten wird.
Bei einer Umstellung nach Langzeitbehandlung mit Morphin auf transdermales Fentanyl wurden trotz einer ausreichenden analgetischen Wirkung Entzugssymptome berichtet. Im Fall von Entzugserscheinungen wird empfohlen, diese mit kurzwirksamem Morphin in niedrigen Dosen zu behandeln.
Umstellung oder Unterbrechung der Therapie
Wenn ein Absetzen des Pflasters notwendig ist, sollte jede Ersatztherapie mit anderen Opioiden schrittweise, beginnend mit einer niedrigen Dosierung und langsam ansteigenden Dosen durchgeführt werden, da die Fentanyl-Serumkonzentrationen nach Entfernen des Pflasters schrittweise abfallen. Es dauert mindestens 17 Stunden, bis die Fentanyl-Serumkonzentration um 50 % abgefallen ist. Als allgemeine Regel gilt, dass eine Schmerztherapie mit Opioiden ausschleichend beendet werden muss, um Entzugssymptome (Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Angst und Muskelzittern) zu vermeiden. Die Tabellen 2 und 3 dürfen nicht für die Umstellung von transdermalem Fentanyl auf eine Morphin-Therapie verwendet werden.
Dauer der Anwendung
Ein Wechsel des Pflasters sollte nach 72 Stunden erfolgen. Falls im Einzelfall ein früherer Wechsel erforderlich ist, darf nicht eher als nach 48 Stunden gewechselt werden, da sonst mit einem Anstieg der mittleren Fentanylkonzentration gerechnet werden muss. Für jede Anwendung muss eine neue Hautstelle gewählt werden. Jedes Hautareal sollte erst 7 Tage nach Entfernen des Pflasters erneut verwendet werden. Die analgetische Wirkung kann nach Entfernung des Pflasters für einige Zeit bestehen bleiben.
Wenn sich nach Abziehen des transdermalen Pflasters Rückstände auf der Haut befinden, können diese mit reichlich Seife und Wasser entfernt werden. Alkohol oder andere Lösungsmittel dürfen zur Reinigung nicht verwendet werden, da diese – bedingt durch die Pflasterwirkung – durch die Haut penetrieren könnten.
Dosistitration und Erhaltungstherapie
Wenn die analgetische Wirkung von Fentanyl Hennig nicht ausreicht, muss zusätzlich Morphin oder ein anderes Opioid mit kurzer Wirkdauer angewendet werden. In Abhängigkeit von dem zusätzlichen Analgetikabedarf und den Schmerzen des Kindes kann entschieden werden, mehrere Pflaster anzuwenden. Dosisanpassungen sollten in Schritten von 12,5 Mikrogramm/h erfolgen.
Anwendung bei älteren Patienten
Daten aus Studien zur intravenösen Anwendung von Fentanyl deuten darauf hin, dass ältere Patienten eine reduzierte Clearance und eine verlängerte Halbwertszeit aufweisen und möglicherweise empfindlicher auf den Wirkstoff reagieren als jüngere Patienten. Studien mit Fentanyl bei älteren Patienten zeigten, dass die Pharmakokinetik von Fentanyl nicht signifikant von der jüngerer Patienten abwich, obwohl die Serumkonzentrationen tendenziell höher lagen.
Ältere, kachektische oder debile Patienten sollten sorgfältig auf Zeichen einer Fentanyl-Toxizität hin beobachtet und, wenn nötig, die Dosierung reduziert werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).
Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion
Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion sollten sorgfältig beobachtet und, wenn nötig, die Dosierung reduziert werden (siehe Abschnitt 4.4).
Pädiatrische Patienten
Die Erfahrung bei Kindern unter 12 Jahren ist begrenzt. Fentanyl sollte in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.
Im Allgemeinen sollte Fentanyl nur bei opioid-toleranten pädiatrischen Patienten (im Alter von 2 bis 16)angewendet werden, die bereits mindestens 30 mg orale Morphinäquivalente pro Tag erhalten. Zur Umstellung pädiatrischer Patienten von oralen oder parenteralen Opioiden auf Fentanyl, siehe “Umrechnung der Äquivalenzdosen zur analgetischen Wirkung” (Tabelle 1) und “Empfohlene Fentanyl-Dosis, basierend auf der täglichen oralen Morphin-Dosis” (Tabelle 4).
Tabelle 4: Empfohlene Fentanyl-Dosis, basierend auf der täglichen oralen Morphin-Dosis
Orale 24-Stunden Morphin-Dosis |
Fentanyl-Dosis |
Für pädiatrische Patienten 30-45 45-90 |
Für pädiatrische Patienten 12 25 |
Von Kindern, die mehr als 90 mg orales Morphin pro Tag erhalten, liegen bislang nur in begrenztem Umfang Informationen aus klinischen Studien vor. In pädiatrischen Studien wurde die erforderliche Dosis von Fentanyl Hennig konservativ berechnet: 30 mg bis 45 mg orales Morphin pro Tag oder die äquivalente Opioiddosis wurden durch 1 Fentanyl-Pflaster mit 12,5 Mikrogramm/h ersetzt. Dabei ist zu beachten, dass dieses Umrechnungsschema für Kinder nur für die Umstellung von oralem Morphin (bzw. dessen Äquivalent) auf transdermales Fentanyl gilt. Das Umrechnungsschema kann nicht für die Umstellung von Fentanyl Hennig auf andere Opioide angewendet werden, da es dabei zu einer Überdosierung kommen könnte.Die analgetische Wirkung der ersten Dosis von Fentanyl Hennig wird innerhalb der ersten 24 Stunden nicht optimal sein. Daher sollte der Patient innerhalb der ersten 12 Stunden nach dem Wechsel auf Fentanyl-haltige Pflaster die bisher angewendete Analgetikadosis erhalten. In den darauf folgenden 12 Stunden sollten diese Analgetika dem klinischen Bedarf entsprechend angewendet werden.
Art der Anwendung
Direkt nach der Entnahme aus der Verpackung und dem Entfernen der Abziehfolie wird das Pflaster auf ein unbehaartes Hautareal im Bereich des Oberkörpers (Brust, Rücken, Oberarm) aufgeklebt. Die Haare sollten mit einer Schere entfernt, nicht rasiert werden.
Vor dem Aufkleben sollte die Haut gründlich mit klarem Wasser (keine Reinigungsmittel) gereinigt und gut abgetrocknet werden. Das transdermale Pflaster wird dann mit leichtem Druck der flachen Hand über ca. 30 Sekunden aufgeklebt. Das Hautareal auf das das Pflaster aufgeklebt wird, sollte keine Mikroläsionen (z. B. durch Bestrahlung oder Rasur) oder Hautirritationen aufweisen.
Da das Pflaster nach außen hin durch eine wasserdichte Trägerfolie geschützt wird, kann es auch beim Duschen getragen werden.
Manchmal kann eine zusätzliche Fixierung des Pflasters erforderlich sein.
Die benötigte Applikationsfläche kann bei fortschreitender Dosiserhöhung einen Punkt erreichen, an dem eine weitere Steigerung nicht mehr möglich ist.
FI 4.3 Gegenanzeigen
-
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
-
Akute oder postoperative Schmerzen, da eine Dosistitration bei kurzzeitiger Anwendung nicht möglich ist.
-
Schwere Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems.
FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Das Arzneimittel sollte nur im Rahmen einer integrierten Schmerztherapie angewendet werden, bei der der Patient angemessen medizinisch, sozial und psychologisch betreut wird.
Bei einzelnen Patienten ist es nicht möglich, die Austauschbarkeit von verschiedenen Fentanyl-enthaltenden transdermalen Pflastern sicherzustellen. Es wird daher betont, dass Patienten nicht ohne eine spezifische Beratung durch Ihren Arzt von einem Fentanyl-enthaltenen Produkt zu einem anderen wechseln sollen.
Eine Behandlung mit Fentanyl Hennig sollte nur von Ärzten eingeleitet werden, die mit der Pharmakokinetik von transdermalen Fentanyl Pflastern und mit dem Risiko für schwere Hypoventilation vertraut sind. Bei der Initialbehandlung opioid-naiver Patienten besteht das Risiko einer schwerwiegenden oder lebensbedrohlichen Hypoventilation, auch bei der Anwendung der niedrigsten Dosis von Fentanyl Hennig. Es wird empfohlen, Fentanyl Hennig bei opioid-toleranten Patienten anzuwenden (siehe Abschnitt 4.2).
Patienten, bei denen schwerwiegende Nebenwirkungen beobachtet werden, sollten nach Entfernen des Pflasters, wegen der Halbwertszeit von Fentanyl, 24 Stunden lang überwacht werden (siehe Abschnitt 5.2).
Bei chronischen nicht-Tumor-bedingten Schmerzen könnte es vorteilhaft sein, die Behandlung mit schnell freisetzenden starken Opioiden (z. B. Morphin) zu beginnen, und nach Feststellung der Wirkung und der optimalen Dosierung des starken Opioids, Fentanyl transdermales Pflaster zu verordnen.
Das transdermale Pflaster darf nicht zerschnitten werden, da keine Informationen über Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit derartig zerteilter Pflaster vorliegen.
Falls höhere Dosen als 500 mg Morphin-Äquivalent benötigt werden, sollte eine Neubewertung der Opioidbehandlung vorgenommen werden.
Durchbruchschmerzen
Studien haben gezeigt, dass fast alle Patienten, trotz Behandlung mit einem Fentanylpflaster, zusätzlich mit einem starken, schnell freisetzenden Arzneimittel behandelt werden müssen, um Durchbruchschmerzen zu hemmen.
Atemdepression
Wie mit allen potenten Opioiden kann bei einigen Patienten unter Fentanyl Hennig eine Atemdepression auftreten. Daher müssen die Patienten auf solche Reaktionen hin beobachtet werden. Die Atemdepression kann auch nach Entfernen des Pflasters noch bestehen bleiben. Die Inzidenz einer Atemdepression wächst mit der Fentanyl-Dosis. ZNS-aktive Arzneimittel können die Atemdepression verschlechtern (siehe Abschnitt 4.5). Fentanyl darf bei Patienten mit bestehender Atemdepression nur mit Vorsicht und in reduzierter Dosis angewendet werden.
Chronische Lungenerkrankungen
Bei Patienten mit chronisch obstruktiver oder anderen Lungenerkrankungen kann Fentanyl häufiger schwere Nebenwirkungen hervorrufen. Bei solchen Patienten können Opioide eine Atemdepression bewirken und den Atmungswiderstand erhöhen.
Abhängigkeit
Bei wiederholter Anwendung von Opioiden können sich Toleranz, physische und psychische Abhängigkeit entwickeln, was jedoch bei Schmerztherapien in Zusammenhang mit Krebserkrankungen selten der Fall ist.
Erhöhter intrakranieller Druck
Fentanyl Hennig sollte bei Patienten mit Vorsicht angewendet werden, die besonders anfällig für die intrakraniellen Auswirkungen einer CO2-Retention sein können, wie Patienten mit Anzeichen von erhöhtem intrakraniellem Druck, Bewusstseinsstörungen oder Koma.
Fentanyl soll bei Patienten, bei denen ein Zerebraltumor festgestellt wurde, mit Vorsicht angewendet werden.
Herzerkrankungen
Opioide können, insbesondere bei hypovolämischen Patienten, Hypotonie verursachen. Die Behandlung hypotoner und/oder hypovolämischer Patienten sollte deshalb mit Vorsicht erfolgen. Fentanyl Hennig kann eine Bradykardie verursachen. Fentanyl transdermales Pflaster sollte deshalb bei Patienten mit Bradyarrhythmien mit Vorsicht angewendet werden.
Eingeschränkte Leberfunktion
Fentanyl wird in der Leber zu inaktiven Metaboliten metabolisiert, so dass Patienten mit einer Lebererkrankung eine verlangsamte Elimination aufweisen können. Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollten sorgfältig beobachtet und die Dosis, wenn nötig, reduziert werden.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Weniger als 10 % Fentanyl werden unverändert über die Nieren ausgeschieden, und anders als beim Morphin werden keine bekannten aktiven Metaboliten über die Nieren ausgeschieden. Daten, die nach intravenöser Gabe von Fentanyl an Patienten mit Nierenversagen erhoben wurden, lassen vermuten, dass sich das Verteilungsvolumen von Fentanyl durch eine Dialyse verändert und so die Serumkonzentrationen beeinträchtigt sein können. Bei der transdermalen Anwendung von Fentanyl bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist eine engmaschige Überwachung auf Zeichen einer Fentanyl-Toxizität und ggf. eine Reduktion der Dosis erforderlich.
Patienten mit Fieber/äußere Wärmeanwendung
Eine signifikant erhöhte Körpertemperatur kann die Fentanylresorption möglicherweise verstärken. Patienten, die Fieber entwickeln, sollten deshalb auf Opioid-Nebenwirkungen hin überwacht werden. Patienten sollten darauf hingewiesen werden, während Sie das Pflaster tragen, die Fentanyl Hennig-Applikationsstelle nicht direkten äußeren Wärmequellen wie z. B. Heizkissen, Wärmflaschen, Heizdecken, beheizten Wasserbetten, Wärme- oder Bräunungslampen, intensivem Sonnenbaden, langen heißen Bädern, Saunen oder heißen Whirlpools auszusetzen, da es temperaturbedingt zu einer erhöhten Freisetzung von Fentanyl aus dem Pflaster kommen kann.
Ältere Patienten
Daten aus Studien zur intravenösen Anwendung von Fentanyl deuten darauf hin, dass ältere Patienten eine reduzierte Clearance und eine verlängerte Halbwertszeit aufweisen. Zudem reagieren ältere Patienten möglicherweise empfindlicher auf den Wirkstoff als jüngere Patienten. Studien mit transdermalem Fentanyl Pflaster bei älteren Patienten zeigten jedoch, dass die Pharmakokinetik von Fentanyl nicht signifikant von der jüngerer Patienten abwich, obwohl die Serumkonzentrationen tendenziell höher lagen. Ältere oder kachektische Patienten sollten sorgfältig auf Zeichen einer Fentanyl-Toxizität hin beobachtet und, wenn nötig, sollte die Dosierung reduziert werden.
Pädiatrische Patienten
Fentanyl Hennig sollte bei opioid-naiven pädiatrischen Patientennicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.2). Unabhängig von der angewendeten transdermalen Fentanyldosis besteht die Gefahr einer schwerwiegenden oder lebensbedrohlichen Hypoventilation (siehe Tabelle 1 und 4 in Abschnitt 4.2).
Die Anwendung von Fentanylpflastern kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Anwendung von Fentanylpflastern als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
Patienten mit Myasthenia gravis
Nicht-epileptische (myo)klonische Reaktionen können auftreten.
Bei der Behandlung von Patienten mit Myasthenia gravis ist Vorsicht geboten.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von Barbitursäurederivaten sollte vermieden werden, da die atemdepressive Wirkung von Fentanyl erhöht werden kann.
Die gleichzeitige Anwendung von Buprenorphin, Nalbuphin oder Pentazocin wird nicht empfohlen. Diese haben eine hohe Affinität zu und eine relativ geringe intrinsische Aktivität an Opioid-Rezeptoren. Sie antagonisieren deshalb teilweise den analgetischen Effekt von Fentanyl und können Entzugssymptome bei Opioid-abhängigen Patienten verursachen (siehe Abschnitt 4.4).
Die gleichzeitige Anwendung anderer ZNS-dämpfender Substanzen kann zusätzlich dämpfende Wirkungen hervorrufen und Hypoventilation, Hypotonie und erhebliche Sedierung oder Koma können auftreten. Die oben genannten ZNS-dämpfenden Substanzen umfassen:
-
Opioide
-
Antipsychotika
-
Hypnotika
-
Allgemein-Anästhetika
-
Muskelrelaxanzien
-
sedierende Antihistaminika
-
alkoholische Getränke
Daher erfordert die gleichzeitige Anwendung der oben erwähnten Arzneimittel und Wirkstoffe eine Überwachung des Patienten.
Es wurde berichtet, dass MAO-Hemmer die Wirkung von stark wirksamen Schmerzmitteln verstärken, besonders bei Patienten mit Herzinsuffizienz. Daher sollte Fentanyl innerhalb von 14 Tagen nach Beendigung der Behandlung mit MAO-Hemmern nicht angewendet werden.
Fentanyl, ein Wirkstoff mit hoher Clearance, wird schnell und extensiv, hauptsächlich über CYP3A4 metabolisiert.
Itraconazol (ein potenter CYP3A4-Inhibitor) zeigte bei einer oral angewendeten Dosis von 200 mg/Tag über 4 Tage keinen signifikanten Effekt auf die Pharmakokinetik von intravenös angewendetem Fentanyl. Bei einzelnen Personen wurden jedoch erhöhte Plasmakonzentrationen beobachtet. Die orale Anwendung von Ritonavir (einer der stärksten CYP3A4-Inhibitoren) verminderte die Clearance von intravenös angewendetem Fentanyl um zwei Drittel und verdoppelte die Halbwertszeit. Die gleichzeitige Anwendung starker CYP3A4-Inhibitoren (z. B. Ritonavir, Ketoconazol, Itraconazol, bestimmte Makrolidantibiotika) mit transdermal angewendetem Fentanyl kann zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Fentanyl führen. Dies kann sowohl die therapeutische Wirkung als auch die Nebenwirkungen erhöhen bzw. verlängern, was zu schwerer Atemdepression führen kann. In solchen Fällen ist eine intensive Betreuung und Überwachung des Patienten erforderlich. Die gleichzeitige Anwendung von Ritonavir oder anderen starken CYP3A4-Inhibitoren und transdermalem Fentanyl wird ohne eine engmaschige Überwachung des Patienten nicht empfohlen.
FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Die Sicherheit von Fentanyl in der Schwangerschaft wurde nicht nachgewiesen. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Fentanyl Hennig sollte während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es unbedingt erforderlich ist.
Eine Langzeitbehandlung während der Schwangerschaft kann zu Entzugserscheinungen beim Säugling führen.
Fentanyl sollte während der Wehen und der Geburt (einschließlich Kaiserschnitt) nicht angewendet werden, da Fentanyl die Plazenta passiert und zu einer Atemdepression beim Neugeborenen führen kann. Fentanyl geht in die Muttermilch über und kann Sedierung und Atemdepression beim gestillten Säugling hervorrufen. Daher sollte während der Behandlung und bis mindestens 72 Stunden nach Entfernen von Fentanyl Hennig nicht gestillt werden (siehe auch Abschnitt 4.4).
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Fentanyl hat einen großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Dies ist besonders zu Beginn einer Behandlung, bei jeder Dosisänderung sowie bei Kombination mit Alkohol oder Antipsychotika zu erwarten. Patienten, die stabil auf eine bestimmte Dosis eingestellt sind, sind nicht zwangsläufig eingeschränkt. Deshalb sollten die Patienten Ihren Arzt fragen, ob die Teilnahme am Straßenverkehr oder das Bedienen von Maschinen zumutbar ist.
FJ 4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: (≥ 1/10)
Häufig: (≥ 1/100, < 1/10)
Gelegentlich: (≥ 1/1.000, < 1/100)
Selten: (≥ 1/10.000, < 1/1.000)
Sehr selten: (< 1/10.000),
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Die schwerwiegendste Nebenwirkung von Fentanyl ist Atemdepression.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Nicht bekannt: Anorexie |
Erkrankungen des Nervensystems Sehr häufig: Schwindel, Kopfschmerzen Gelegentlich: Tremor, Parästhesie, Sprachstörungen Sehr selten: Ataxie, Krampfanfälle (einschließlich klonischer und Grand mal-Anfälle) Nicht bekannt: Krämpfe (einschließlich klonischer und Grand mal-Krämpfe, Amnesie) |
Augenerkrankungen Häufig: Konjunktivitis Sehr selten: Amblyopie |
Herzerkrankungen Häufig: Palpitationen Gelegentlich: Tachykardie, Bradykardie Selten: Arrhythmie |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Häufig: Gähnen, Rhinitis Gelegentlich: Dyspnoe, Hypoventilation Sehr selten: Atemdepression, Apnoe |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege Häufig: Infektionen der Harnwege Gelegentlich: Harnretention Sehr selten: Oligurie, Cystalgie |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Sehr häufig: Nausea, Erbrechen, Obstipation Häufig: Xerostomie, Dyspepsie Gelegentlich: Diarrhoe Selten: Schluckauf Sehr selten: schmerzhafte Flatulenz, Ileus |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Sehr häufig: Schwitzen, Pruritus Gelegentlich: Exanthem, Erythem, Ausschlag. Erytheme und Pruritus verschwinden normalerweise innerhalb von einem Tag nach Entfernen des Pflasters. |
Gefäßerkrankungen Gelegentlich: Hypertonie, Hypotonie Selten: Vasodilatation |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Selten: Ödeme, Kältegefühl Häufig: Hautreaktionen an der Applikationsstelle, Müdigkeit, Unwohlsein, grippeähnliche Erkrankung, Asthenie |
Erkrankungen des Immunsystems Sehr selten: Anaphylaxie |
Psychiatrische Erkrankungen Sehr häufig: Somnolenz Häufig: Sedierung, Nervosität, verminderter Appetit, Depression Gelegentlich: Euphorie, Amnesie, Insomnie, Halluzinationen, Agitiertheit Sehr selten: Wahnideen, Erregungszustände, Asthenie, Depression, Angstzustände, Verwirrtheit, Störung der Sexualfunktion, Entzugserscheinungen |
Andere Nebenwirkungen Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Langzeitbehandlung mit Fentanyl kann zu Gewöhnung und physischer und psychischer Abhängigkeit führen. Opioid-Entzugserscheinungen (z. B. Nausea, Erbrechen, Durchfall, Angstzustände und Schüttelfrost) können bei Patienten nach einer Umstellung von zuvor verschriebenen Opioid-Analgetika auf Fentanyl Hennig oder nach abruptem Abbruch der Therapie auftreten. |
Die häufigste Nebenwirkung nach Anwendung üblicher Dosen sind Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Übelkeit, Erbrechen und Obstipation. Die zuerst genannten sind vorübergehend und ihre Ursache sollte abgeklärt werden, wenn die Symptome anhalten. Obstipation vergeht bei anhaltender Behandlung nicht. Die genannten Nebenwirkungen können erwartet und daher verhindert werden, um die Behandlung zu optimieren, insbesondere die Obstipation. Eine korrektive Behandlung wird häufig erforderlich sein.
FO 4.9 Überdosierung
Symptome
Die Symptome einer Fentanyl-Überdosierung sind eine Verlängerung seiner pharmakologischen Wirkungen, z. B. Lethargie, Koma, Atemdepression verbunden mit Cheyne-Stokes-Atmung und/oder Zyanose. Andere Symptome können Hypothermie, verminderter Muskeltonus, Bradykardie, Hypotonie sein. Anzeichen einer Toxizität sind tiefe Sedierung, Ataxie, Miosis, Krämpfe und Atemdepression, die das Hauptsymptom darstellt.
Behandlung
Zur Behandlung der Atemdepression sind sofort Gegenmaßnahmen einzuleiten, einschließlich Entfernen des Pflasters und eine physische oder verbale Stimulation des Patienten. Danach kann ein spezifischer Opioidantagonist, wie z. B. Naloxon angewendet werden.Für Erwachsene wird eine Initialdosis von 0,4‑2 mg Naloxonhydrochlorid intravenös empfohlen. Bei Bedarf kann eine ähnliche Dosis alle zwei bis drei Minuten injiziert, oder als kontinuierliche Infusion in Form von 2 mg in 500 ml Natriumchloridlösung 9 mg/ml (0,9 %) Injektionslösung oder Glucoselösung 50 mg/ml (5 %) gegeben werden. Die Infusionsrate sollte sich nach der zuvor angewendeten Bolus-Injektion und dem individuellen Ansprechen des Patienten richten. Ist eine intravenöse Gabe nicht möglich, kann Naloxonhydrochlorid auch intramuskulär oder subkutan angewendet werden. Nach intramuskulärer oder subkutaner Anwendung erfolgt der Wirkungseintritt langsamer als nach intravenöser Gabe. Die Wirkung wird bei intramuskulärer Anwendung länger andauern als bei intravenöser Anwendung. Atemdepression aufgrund einer Überdosierung kann länger andauern als die Wirkung des Opioidantagonisten. Wenn die narkotische Wirkung nachlässt, können akute Schmerzen und die Freisetzung von Katecholaminen auftreten. Eine Intensivbehandlung kann – abhängig vom klinischen Zustand des Patienten – notwendig sein. Wenn eine schwere und anhaltende Hypotonie auftritt, sollte eine Hypovolämie in Betracht gezogen und mit einer geeigneten parenteralen Flüssigkeitstherapie behandelt werden.
FF 5. Pharmakologische Eigenschaften
F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Opioide; Phenylpiperidin-Derivate
ATC-Code: N02AB03
Fentanyl ist ein Opioid-Analgetikum das vor allem mit dem µ-Rezeptor interagiert. Die wichtigsten therapeutischen Effekte sind Analgesie und Sedierung. Die Serumkonzentrationen von Fentanyl, die bei opioid-naiven Patienten zu einem minimalen analgetischen Effekt führen, schwanken zwischen 0,3‑1,5 ng/ml; eine erhöhte Inzidenz von Nebenwirkungen ist bei Serumspiegeln über 2 ng/ml zu beobachten.
Die niedrigste wirksame Fentanylkonzentration und die Konzentration, die Nebenwirkungen verursacht, werden mit der Entwicklung einer zunehmenden Toleranz ansteigen. Die Tendenz einer Toleranzentwicklung ist individuell unterschiedlich.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach dem Aufkleben des Fentanyl Hennig-Pflasters wird Fentanyl über einen Zeitraum von 72 Stunden kontinuierlich durch die Haut resorbiert. Aufgrund der Polymer-Matrix und der Diffusion des Fentanyls durch die Hautschichten bleibt die Freisetzungsrate relativ konstant.
Resorption
Nach der ersten Anwendung von Fentanyl Hennig steigen die Serumkonzentrationen von Fentanyl allmählich an und erreichen im Allgemeinen zwischen 12 und 24 Stunden ein gleich bleibendes Niveau, und bleiben über den Rest des 72-stündigen Anwendungszeitraums relativ konstant. Die Fentanyl-Serumkonzentrationen, die erreicht werden, sind abhängig von der Größe des Transdermalpflasters. Bei der zweiten 72-stündigen Anwendung wird eine steady-state-Serumkonzentration erreicht und bleibt während weiterer Anwendungen mit einem Pflaster der gleichen Größe erhalten.
Verteilung
Die Plasmaproteinbindung von Fentanyl beträgt 84 %.
Biotransformation
Fentanyl wird vorwiegend in der Leber über CYP3A4 metabolisiert. Der Hauptmetabolit Norfentanyl ist inaktiv.
Elimination
Nach Absetzen der Behandlung mit Fentanyl Hennig nehmen die Fentanyl-Serumkonzentrationen allmählich ab – ungefähr um 50 % in 13‑22 Stunden bei Erwachsenen bzw. in 22‑25 Stunden bei Kindern. Aufgrund der kontinuierlichen Resorption von Fentanyl über die Haut fällt die Serumkonzentration langsamer als nach intravenöser Infusion. Rund 75 % der Fentanyl-Dosis werden überwiegend als Metaboliten und nur zu weniger als 10 % unverändert über den Urin ausgeschieden. Ungefähr 9 % der Dosis werden in überwiegend metabolisierter Form im Stuhl wieder gefunden.
Pharmakokinetik in besonderen Patientengruppen
Ältere und geschwächte Patienten haben möglicherweise eine reduzierte Clearance und als Folge eine verlängerte terminale Halbwertszeit von Fentanyl. Bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion kann die Fentanyl-Clearance aufgrund von Veränderungen der Plasmaproteine und der metabolischen Clearance beeinträchtigt sein, und es kann zu erhöhten Serumkonzentrationen von Fentanyl kommen.
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe und Genotoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.Tierexperimentelle Studien zeigten eine verminderte Fertilität und eine erhöhte Mortalität bei Rattenfoeten. Teratogene Effekte wurden jedoch nicht nachgewiesen.
Langzeitstudien zur Karzinogenität wurden nicht durchgeführt.
FR 6. Pharmazeutische Angaben
F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Schutzfolie
Poly(ethylenterephthalat)-Film mit Fluorocarbonüberzug
Trägerfolie
Pigmentierter Poly(ethylenterephthalat) / Poly(ethylen-co-vinylacetat)-Film
Wirkstoffhaltige Klebeschicht
Siliconklebstoff (Dimeticon/Siliconharz)
Dimeticon
Abgabekontrollierende Membran
Ethylenvinylacetat-Copolymer-Film
Klebeschicht
Siliconklebstoff (Dimeticon/Siliconharz)
Dimeticon
Abziehbare Schutzfolie
Poly(ethylenterephthalat)-Film mit Fluorocarbonüberzug
Rote Drucktinte
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
4 Jahre
FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Das Pflaster ist zwischen zwei Schichten eines Beutelmaterials aus Verbundfolie verpackt, die Aluminiumfolie als primäre Schutzschicht sowie eine Schicht eines Ionomerharzes, das an die Aluminiumschicht anschließt, enthält, und direkt dem Pflaster zugewandt ist.
Die zwei Schichten des Beutelmaterials aus Verbundfolie sind an den Kanten versiegelt, so dass das Pflaster in einem kindergesicherten Beutel verpackt ist.
Packungsgrößen:
Packungen mit 3 , 5 , 10 , 16 , 20 transdermalen Pflastern
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Größere Mengen an Fentanyl verbleiben auch nach der Anwendung im transdermalen Pflaster. Benutzte transdermale Pflaster sollten mit der Klebefläche nach innen zusammengefaltet und entsorgt oder, wenn möglich, in die Apotheke zurückgebracht werden.
Nicht verwendete Pflaster sollten entsorgt oder in die Apotheke zurückgebracht werden.
FZ 7. Inhaber der Zulassung
HENNIG ARZNEIMITTEL GmbH & Co. KG
Liebigstraße 1-2
65439 Flörsheim am Main
Telefon: 0 61 45 / 5 08-0
Telefax: 0 61 45 / 5 08-1 40
info@hennig-am.de
http:/www.hennig-am.de
F5 8. Zulassungsnummern
79364.00.00
79365.00.00
79366.00.00
79367.00.00
F6 9. Datum der Erteilung der Zulassung
[siehe Unterschrift]
F10 10. Stand der Information
...
F11 11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig, Betäubungsmittel
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